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1. GEBIET
DER ERFINDUNG
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Respiratory
Syncytial(RS)-Virus ist eine Hauptursache einer unteren Atenmwegs-Erkrankung
im Säuglings-
und frühen
Kindheitsalter. Es ist von großem
medizinischen und wissenschaftlichem Interesse, sichere und wirksame
Impfstoffe gegen dieses Virus herzustellen.
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RS-Virus
ist ein behülltes
RNA-Virus. Die hauptsächlichen äußeren Hüllenproteine,
das F-Protein (auch als Fusionsprotein oder Fusionsglykoprotein
bekannt) und das G-Protein spielen eine Schlüsselrolle bei einer RS-viralen
Infektion, weil gegen diese Proteine gerichtete Antikörper das
Virus neutralisieren können.
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In
dieser Anmeldung ist ein neutralisierendes Epitop an einem viralen
Protein ein Epitop, das für
die Virusinfektivität
wesentlich ist, wie dies durch die Tatsache gezeigt wird, dass ein
an das Epitop bindender Antikörper
das Virus neutralisiert. Ein Fusionsepitop an einem viralen Protein
ist eine Epitop, das für
eine Virus-Zellfusion oder eine interzelluläre Verbreitung der Infektion
durch Fusion zwischen einer infizierten Zelle und einer nicht infizierten
Zelle wesentlich ist, wie dies durch die Tatsache gezeigt wird,
dass ein an das Epitop bindender Antikörper die Fusion beseitigt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im wesentlichen reine Polypeptide,
wie in den Ansprüchen
definiert. Außerdem
beschreibt das Patent Zusammensetzungen und Verfahren zur Herstellung
von mit dem Fusionsprotein von RS-Virus verwandten Polypeptiden.
Diese Polypeptide stehen in Relation mit einem neutralisierenden
Epitop oder einem Fusionsepitop oder beiden des Fusionsproteins
und können
als Immunogene in Impfstoff-Formulierungen, die mehrwertige Impfstoffe
für eine
aktive Immunisierung und zur Ausbildung von Antikörpern zur
Verwendung in einer passiven Immunisierung sowie als Reagenzien
für die
diagnostische Tests verwendet werden.
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Die
in Relation zu einem neutralisierenden Epitop, einem Fusionsepitop
oder beiden stehenden neuen Polypeptide können durch Anwenden von rekombinanten
DNA- oder chemischen Synthesemethoden erhalten werden. Zusätzlich werden
auch DNA-Sequenzen und Vektoren, die zur Expression von mit RS-Virus in Relation
stehenden Polypeptiden und Zellen, die die neuen DNA-Sequenzen und
Vektoren beherbergen, beschrieben.
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Es
ist festzustellen, dass ein Epitop eine dreidimensionale Struktur
ist, die durch eine molekulare Anordnung eines zugrundeliegenden
molekularen Gebildes ausgebildet wurde. In der vorliegenden Erfindung sind
die zugrundeliegenden molekularen Gebilde Polypeptide. Es ist allgemein
bekannt, dass die strukturellen Eigenschaften von Polypeptiden,
von denen die dreidimensionale Konfiguration eine ist, durch die
Einführung einer
geringen Zahl von Modifikationen, wie z.B. Substitutionen, Insertionen
und Deletionen, einer oder mehrerer Aminosäuren nur geringfügig verändert werden
können.
Im allgemeinen liegen solche Substitutionen in der Aminosäure-Sequenz
eines Polypeptids in einer Menge von weniger als 20%, noch üblicher
von weniger als 10%, vor. Im allgemeinen ist es wenig wahrscheinlich,
dass konservative Substitutionen signifikantere strukturelle Veränderungen
als nicht konservative Substitutionen hervorrufen, die ihrerseits
wieder signifikante strukturelle Veränderungen weniger wahrscheinlich
bewirken als Insertionen oder Deletionen. Beispiele für konservative
Substitutionen sind Glycin für
Alanin; Valin für
Isoleuchin; Asparaginsäure
für Glutaminsäure; Asparagin
für Glutamin;
Serin für
Threonin; Lysin für
Arginin; Phenylalanin für
Threonin; und umgekehrt. Es ist deshalb zu verstehen, dass die vorliegende
Erfindung modifizierte Polypeptide umfasst, solange das Epitop unverändert ist.
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Es
ist ebenfalls allgemein bekannt, dass virale Epitope Stamm-zu-Stamm-Veränderungen
zeigen können.
Eine Einstellung durch die vorstehend angegebenen Modifikationen
kann tatsächlich
vorteilhaft verwendet werden.
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Schließlich können die
in Relation zum Fusionsprotein stehenden erfindungsgemäßen Polypeptide, wie
die Bonafide-Viral-Proteine, markiert oder unmarkiert, an eine Oberfläche gebunden,
mit einem Träger konjugiert
und dergleichen, abhängig
von der Verwendung, zu der sie verwendet werden, sein.
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2. HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
WO-A-8704185 beschreibt DNA-Sequenzen, die für RSV-Proteine, wie z.B. F-
und G-Glykoproteine,
kodieren.
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2.1. RESPIRATORY SYNCYTIAL-VIRUS
BEI ERKRANKUNG
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RS-Virus
ist eine Hauptursache für
eine untere Atemwegs-Erkrankung im Säuglings- und frühen Kindheitsalter
(McIntosh und Chanock, 1985, in Virology, Fields, B. (Hg.), Raven,
NY, S. 1285–1304).
In allen geographischen Zonen ist es die Hauptursache von Bronchiolitis
und Lungenentzündung
bei Säuglingen
und Kleinkindern. Das Agens reinfiziert häufig während der Kindheit, aber eine
durch eine Reinfektion hervorgerufene Erkrankung ist im allgemeinen
milder als eine mit der anfänglichen
Infektion verbundene und verursacht selten große Probleme.
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RS-Virus
ist ein behülltes
RNA-Virus der Familie Paramyxoviridae und des Genus Pneumovirus.
Die zwei Haupt-Hüllenproteine
sind das G-Protein, das für
die Anlagerung des Virus an die Wirtszellenmembran verantwortlich
ist, und das Fusionsprotein, das verantwortlich ist für die Verschmelzung
des Virus und der Zellmembranen. Virus-Zell-Fusion ist eine notwendige
Stufe für
die Infektion. Fusionsprotein ist auch für eine Zellen-Zell-Fusion erforderlich,
die ein weiterer Weg zur Ausbreitung der Infektion von einer infizierten
Zelle zu einer nicht infizierten Zelle ist.
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Gegen
das Fusionsprotein oder gegen das G-Protein gerichtete Antikörper können das
Virus neutralisieren. Es können
jedoch nur Antikörper
für das
Fusionsprotein die Verbreitung des Virus zwischen Zellen blockieren,
d.h., eine Anti-Fusions-Aktivität
aufweisen. Antikörper
für das
Fusionsprotein schützen
deshalb gegen ein zirkulierendes Virus und inhibieren die Ausbreitung
zwischen Zellen einer vorhandenen Infektion. Es wurde gefunden,
dass Antikörper
gegen das Fusionsprotein (polyklonale Antiseren gegen gereinigtes
Fusionsprotein und monoklonale Antikörper, die neutralisierende
und Anti-Fusions-Aktivität
aufweisen) in Tiermodellen gegen Infektion schützen (Walsh et al., 1984, Infect.
Immun. 43: 756–758).
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2.2. IMMUNOLOGISCHER SCHRITT
ZUR VERHÜTUNG
EINER RS-VIRUS-INFEKTION
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Eine
praktische Maßnahme
zum Schutz von Säuglingen
und Kleinkindern gegen obere und untere Atemswegserkrankungen würde eine
Schutzimpfung gegen RS-Virus sein. Die Impfung werdender Mütter (aktive
Immunisierung) würde
Kleinkinder durch passiven Transfer von Immunität, entweder transplacental
oder über
die Muttermilch, schützen.
Es sind verschiedene Schritte zu einem RS-Virus-Impfstoff möglich, aber
einige von ihnen haben sich in der Vergangenheit als erfolglos erwiesen.
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Eine
Impfung mit getötetem
RS-Virus-Impfstoff wurde versucht und als nicht wirksam befunden
(Kim et al., 1969, Am. J. Epid. 89: 422). Es wurden nicht nur Kinder
nicht geschützt,
sondern in einigen Fällen,
ergaben nachfolgende Infektionen mit RS-Virus eine atypische und
ernstere Erkrankung bei den nicht immunisierten Kontrollen. Dieses
Phänomen
tritt nicht nur bei RS-Virus auf und wurde auch bei getöteten Paramyxovirus-Impfstoffen,
wie z.B. Masern, gefunden. Es wurde angenommen, dass der Grund für das Fehlschlagen des
inaktivierten RS-Virus-Impfstoffs in der Vergangenheit auf der Inaktivierung
der biologisch funktionellen Epitope an einem oder beiden der viralen
Hüllen-Glykoproteine
beruhte. Das heißt,
die neutralisierenden und Fusionsepitope auf dem abgetöteten Virus-Impfstoff
waren "denaturiert". Als Ergebnis empfing
das geimpfte Subjekt nicht die biologisch funktionellen neutralisierenden
und Fusionsepitope. Wenn das geimpfte Subjekt deshalb einem lebenden
Virus ausgesetzt war, ergab die resultierende Antikörper-Antwort
keine schützende Immunität. Stattdessen
trat eine Antikörper-vermittelte
inflammatorische Reaktion auf, die häufig zu einer noch ernsthafteren
Erkrankung führte
(Choppin und Scheid, 1980, Rev. Inf. Dis., 2: 40–61).
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Der
zweite Versuch zu einem RS-Virus-Impfstoff war es, den lebenden
Virus zu attenuieren. Temperaturempfindliche Mutanten (Wright et
al., 1982, Infect. Immun. 37: 397–400) und Passage-attenuiertes
Virus (Belshe et al., 1982, J. Inf. Dis. 145: 311–319) haben
sich als schwach-infektiös
und zur Verhütung
einer Erkrankung nicht wirksam erwiesen, wenn sie als Immunogene
in RS-Virus-Impfstoffen verwendet wurden. In diesen Fällen trat
jedoch keine atypische Erkrankung als Ergebnis der Impfung auf.
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Auf
der Basis der gegenwärtigen
Kenntnis der Struktur von RS-Virus und der Immunantwort gegenüber einer
Infektion ist es klar, dass ein brauchbarer Impfstoff gegen dieses
Virus wirksam sein muss zur Induzierung der Bildung von Antikörpern gegen
das Fusionsprotein und/oder das G-Protein. Von besonderer Bedeutung
für eine
schützende
Immunität
ist die Bildung von Antikörpern,
die die Fusion inhibieren und deshalb die Ausbreitung von Virus
zwischen Zellen in den Atemwegen stoppen können. Zusätzlich kann es hilfreich sein,
eine zellvermittelte Immunantwort zu induzieren, einschließlich der
Stimulierung von zytotoxischen T-Zellen (CTL), die gegen RS-Virus-infizierte
Zellen brauchbar sind. Die verschiedenen Impfstoff-Formulierungen der
vorliegenden Erfindung sind darauf gerichtet, dass sie diese beiden
Aufgabenstellungen erfüllen.
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2.3. REKOMBINANTE DNA-TECHNOLOGIE
UND GEN-EXPRESSION
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Rekombinante
DNA-Technologie umfasst die Insertion von spezifischen DNA-Sequenzen
in einen DNA-Träger (Vektor),
um ein rekombinantes DNA-Molekül
auszubilden, das dazu fähig
ist, in einer Wirtszelle repliziert zu werden. Im allgemeinen, aber
nicht notwendigerweise, ist die insertierte DNA-Sequenz zum Rezeptor-DNA-Träger fremd,
d.h., die insertierte DNA-Sequenz und der DNA-Vektor sind von Organismen
abgeleitet, die keine genetische Information austauschen, die in
der Natur oder in der insertierten DNA-Sequenz Information umfasst,
die ganz oder teilweise künstlich
sein kann. Es sind verschiedene allgemeine Methoden entwickelt worden,
die die Konstruktion von rekombinanten DNA-Molekülen ermöglichen. US-Patent Nr. 4 237 224
(Cohen und Boyer) beschreibt z.B. die Herstellung solcher rekombinanter
Plasmide unter Verwendung von Verfahren zur Spaltung von DNA mit
Restriktionsenzymen und Verbinden der DNA-Stücke mittels bekannter Ligationsverfahren.
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Diese
rekombinanten Plasmide werden dann mittels Transformation eingeführt und
in einzelligen Kulturen, die prokaryotische Organismen und in der
Gewebskultur gewachsene eukaryotische Zellen umfassen, repliziert.
Eine andere Methode zur Einführung
von rekombinanten DNA-Molekülen
in einzellige Organismen wird von Collins und Hohn im US-Patent
Nr. 4 304 863 beschrieben. Diese Methode wendet ein Verpackungs-, Transduktions-System
mit Bakteriophagen-Vektoren (Cosmiden) an.
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DNA-Sequenzen
können
auch in Viren, z.B. Vaccinia-Virus, insertiert werden. Solche rekombinanten Viren
können
z.B. durch Transfektion von Plasmiden in mit Virus infizierten Zellen
gebildet werden (Chakrabarti et al., 1985, Mol. Cell. Biol. 5: 3403–3409).
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Unabhängig von
der für
die Konstruktion verwendeten Methode ist das rekombinante DNA-Molekül vorzugsweise
mit der Wirtszelle kompatibel, d.h., dazu fähig, in der Wirtszelle entweder
als Teil der Wirtschromosomen oder als extrachromosomales Element
repliziert zu werden. Das rekombinante DNA-Molekül oder rekombinante Virus weist
vorzugsweise eine Marker-Funktion auf, die die Selektion des (der)
gewünschten
rekombinanten DNA-Moleküls
(Moleküle)
oder Virus (Viren) ermöglicht.
Wenn alle geeigneten Replikations-, Transkriptions- und Translationssignale
am rekombinanten DNA-Molekül
korrekt angeordnet sind, wird das fremde Gen zusätzlich in den transformierten
oder transfizierten Wirtszellen geeignet exprimiert.
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Verschiedene
genetische Signale und Prozessergebnisse kontrollieren die Gen-Expression
an verschiedenen Stufen. Die DNA-Transkription ist z.B. eine Stufe,
und eine Messenger-RNA(mRNA)-Translation eine andere. Die Transkription
von DNA ist vom Vorhandensein eines Promotors abhängig, der
eine DNA-Sequenz ist, die die Bindung von RNA-Polymerase lenkt und
dadurch die RNA-Synthese fördert.
Die DNA-Sequenzen von eukaryotischen Promotoren unterscheiden sich
von denen von prokaryotischen Promotoren. Außerdem könnten eukaryotische Promotoren
und begleitende genetische Signale in einem prokaryotischen System
nicht erkannt werden oder nicht funktionieren.
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Auf ähnliche
Weise hängt
die Translation von mRNA in Prokaryoten von der Gegenwart geeigneter prokaryotischer
Signale ab, die sich von denen von Eukaryoten unterscheiden. Eine
effiziente Translation von mRNA in Prokaryoten erfordert eine Ribosomen-Bindungsstelle,
bezeichnet als Shine-Dalgarno(SD)-Sequenz,
auf der mRNA. Für
ein Review zur Gen-Expressionsmaximierung, siehe Roberst und Lauer,
1979, Methods in Enzymology 68: 473.
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Selbst
nach Insertion und geeigneter Positionierung von geeigneten Signalen
komplizieren viele andere Faktoren die Expression fremder Gene in
Prokaryoten. Ein solcher Faktor ist die Gegenwart eines aktiven proteolytischen
Systems in E. coli und anderen Baktieren. Dieses Protein-abbauende
System scheint fremde Proteine selektiv zu zerstören. Deshalb würde durch
die Entwicklung eines Mittels zum Schutz von in Bakterien exprimierten
eukaryotischen Proteinen vor einem proteolytischen Abbau ein gewaltiger
Nutzen geschaffen. Eine Strategie ist es, Hybrid-Gene zu konstruieren,
in denen die Fremdsequenz in Phase (d.h., in einem korrekten Leseraster)
mit einem prokaryotischen Struktur-Gen ligiert ist. Die Expression
dieses Hybrid-Gens ergibt ein rekombinantes Protein-Produkt (ein
Protein, das ein Hybrid von prokaryotischen und fremden Aminosäure-Sequenzen
ist).
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Ähnliche Überlegungen
der Gen-Expression in eukaryotischen Systemen wurden diskutiert
in Enhancers & Eukaryotic
Gene Expression, Gluzman & Shenk
(Hg.), Cold Spring Harbor Laboratories, Cold Spring Harbor, New
York, 1983, und Eukaryotic Viral Vectors, Gluzman (Hg.), Cold Spring
Harbor Laboratories, Cold Spring Harbor, New York, 1982.
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Eine
erfolgreiche Expression eines klonierten Gens erfordert eine effiziente
Transkription von DNA, Translation der mRNA und in einigen Fällen eine
post-translationale Modifikation des Proteins. Zur Steigerung der
Protein-Produktion aus dem klonierten Gen wurden Expressionsvektoren
entwickelt. In Expressionsvektoren wird das klonierte Gen oft in
die Nähe
eines starken Promotors platziert, der kontrollierbar ist, wodurch
eine Transkription, wenn erforderlich, initiiert werden kann. Zellen
können
auf eine hohe Dichte wachsen gelassen werden, und der Promotor kann
dann induziert werden, um die Zahl der Transkripte zu erhöhen. Dies
führt bei einer
effizienten Translation zu hohen Protein-Ausbeuten. Dies ist ein
besonders wertvolles System, wenn das Fremdprotein für die Wirtszelle
schädlich
ist.
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Nur
zum Zweck der Illustration werden nachstehend verschiedene rekombinante
DNA-Expressionssysteme
beschrieben, und diese Beispiele sollen den Rahmen der vorliegenden
Erfindung keinesfalls beschränken.
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2.3.1. E. COLI ALS EXPRESSIONSVEKTOR
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Es
sind viele E. coli-Plasmide bekannt und wurden zur Expression von
Fremd-Genen verwendet. Aus wirtschaftlichen Gründen wäre es höchst wünschenswert, ein hohes Expressionsniveau
zu erhalten. Ein Weg, um große
Mengen eines bestimmten Genproduktes zu erhalten, ist es, ein Gen
an einem Plasmid zu klonen, das innerhalb der Bakterienzelle eine
sehr hohe Zahl von Kopien aufweist. Durch Erhöhen der Zahl von Kopien eines
bestimmten Gens steigen normalerweise auch die mRNA-Ausbeuten, was
wieder zu einer erhöhten
Produktion des gewünschten
Proteins führt.
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2.3.2. VACCINIA-VIRUS
ALS EXPRESSIONSVEKTOR
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Vaccinia-Virus
kann als Klonier- und Expressionsvektor verwendet werden. Das Virus
enthält
ein lineares doppelsträngiges
DNA-Genom von ca. 187 kb-Paaren und repliziert innerhalb des Zytoplasmas
infizierter Zellen. Diese Viren enthalten ein vollständiges Transkriptionsenzym-System
(einschließlich
von Capping-, Methylierungs- und Polyadenylierungsenzymen) innerhalb
des Viruskerns. Dieses System ist für eine Virus-Infektivität notwendig,
weil Vaccinia-Virus-Transkriptionsregulations-Sequenzen (Promotoren)
eine Initiierung der Transkription durch Vaccinia-RNA-Polymerase
ermöglichen,
aber nicht durch zelluläre
RNA-Polymerase.
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Die
Expression von Fremd-DNA in rekombinanten Viren erfordert die Fusion
von Vaccinia-Promotoren zu Protein-kodierenden Sequenzen des Fremd-Gens.
Plasmid-Vektoren, auch Insertionsvektoren genannt, wurden konstruiert,
um das chimäre
Gen in Vaccinia-Virus zu insertieren. Ein Typ des Insertionsvektors
umfasst: (1) einen Vaccinia-Virus-Promotor, einschließlich der
Transkriptions-Initiierungsstelle; (2) mehrere unikale Restriktionsendonuclease-Klonierungsstellen
stromabwärts
von der Transkriptions-Startstelle
zur Insertion von Fremd-DNA-Fragmenten; (3) nicht-essentielle Vaccinia-Virus-DNA
(wie z.B. das Thymidin-Kinase-Gen), das den Promotor flankiert und
Klonungsstellen mit direkter Insertion des chimären Gens in die homologe nicht-essentielle
Region des Virus-Genoms; und (4) einen bakteriellen Replikationsursprung
und antibiotischen Resistenzmarker zur Replikation und Selektion
in E. coli. Beispiele solcher Vektoren werden von MacKett (1984,
J. Virol. 49: 857–864)
beschrieben.
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Rekombinante
Viren werden durch Transfektion von rekombinanten bakteriellen Insertionsvektoren, die
das Fremd-Gen enthalten, in mit Vaccinia-Virus infizierte Zellen
gebildet. Innerhalb der infizierten Zellen findet homologe Rekombination
statt und führt
zur Insertion von Fremd-Gen in das virale Genom. Immunologische
Techniken, DNA-Plaque-Hybridisierung oder genetische Selektion können verwendet
werden, um das gewünschte
rekombinante Virus zu identifizieren und zu isolieren. Diese Vakzina-Rekombinanten behalten
die für
eine Infektivität
essentiellen Funktionen und können
so konstruiert werden, dass sie bis zu ca. 35 kb der Fremd-DNA aufnehmen.
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Die
Expression eines Fremd-Gens kann mittels enzymatischer oder immunologischer
Assays (z.B. Immuopräzipitation,
Enzym-Linked Immunosorbent-Assay (ELISA), Radioimmunoassay oder
Immunoblotting) bestimmt werden. Zusätzlich werden natürlich auftretende,
von rekombinanten Vaccinia-infizierten Zellen erzeugte Membran-Glykoproteine
glykolysiert und können
zur Zelloberfläche
transportiert werden. Hohe Expressionsausbeuten können erhalten
werden unter Verwendung starker Promotoren oder Klonieren von mehreren Kopien
eines Einzel-Gens.
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2.3.3. BACULOVIRUS ALS
EXPRESSIONSVEKTOR
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Ein
Baculovirus, wie z.B. Autographica californica nuclear polyhedris
Virus (AcNPV) wurde ebenfalls als Klonier- oder Expressionsvektor
verwendet. Die infektiöse
Form von AcNPV wird normalerweise in einer viralen Okklusion gefunden.
Diese Struktur setzt sich überwiegend
aus Polyhedrinpolypeptid, in dem Virusteilchen eingebettet sind,
zusammen. Polyhedrin-Genexpression tritt im Infektionszyklus sehr
spät auf,
nachdem reife Virusteilchen gebildet sind. Polyhedrin-Genexpression
ist deshalb eine entbehrliche Funktion, d.h., in Abwesenheit von
Polyhedrin-Genexpression gebildete nicht-okkuldierte Virusteilchen
sind voll aktiv und dazu fähig,
Zellen in Kultur zu infizieren. Gemäß der europäischen Patentanmeldung Serial
No. 84105841.5 (Smith et al.) kann ein rekombinanter Baculovirus-Expressionsvektor
in zwei Stufen hergestellt werden. Zuerst wird Baculovirus-DNA gespalten,
um ein Fragment zu bilden, das ein Polyhedrin-Gen oder einen Teil
davon enthält, und
dieses Fragment wird in einen Klonierungsträger insertiert. Das zu exprimierende
Gen wird ebenfalls in den Klonierungsträger insertiert; und es wird
so insertiert, dass es unter Kontrolle des Polyhedrin-Genpromotors
ist. Dieses rekombinante Molekül
wird rekombinanter Transfervektor genannt. Normalerweise wird der
rekombinante Transfervektor in geeigneten Wirtszellen amplifiziert.
Zweitens wird der auf diese Weise gebildete rekombinante Transfervektor
mit Baculovirus-Helfer-DNA gemischt und verwendet, um Insektenzellen
in Kultur zu transfizieren, um eine Rekombination und den Einbau
des klonierten Gens am Ort des Polyhedrin-Gens des Baculovirus- Genoms zu bewirken.
Das resultierende rekombinante Baculovirus wird verwendet, um empfängliche
Insekten oder kultuvierte Insektenzellen zu infizieren.
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3. ZUSAMMENFASSUNG DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die in den Ansprüchen definierten Polypeptide.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Polypeptide, die mit einem neutralisierenden
Epitop, einem Fusionsepitop oder beiden, des Fusionsproteins des
respiratorischen RS-Virus in Relation stehen. Die erfindungsgemäßen Polypeptide
können
als Subunit-Impfstoff-Formulierungen für RS-Virus oder als Reagentien
in diagnostischen Immunoassays auf RS-Virus verwendet werden. Die
erfindungsgemäßen Polypeptide
können
unter Verwendung von rekombinanten DNA-Techniken hergestellt oder
durch chemische Methoden synthetisiert werden.
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Das
vorliegende Patent beschreibt auch Verfahren zum molekularen Klonen
von und die Expression von Genen oder Gen-Fragmenten, die ein neutralisierendes
oder Fusionsepitop oder beide von RS-Virus-Fusionsprotein kodieren.
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Rekombinante
Viren oder Zellextrakte, die die erfindungsgemäßen Polypeptide aufweisen,
können auch
als Immunogene in viralen Impfstoff-Formulierungen verwendet werden.
Da ein Fusions- oder neutralisierendes Epitop eines Virus im Wirtstier
als "fremd" erkannt wird, werden
humorale und zellvermittelte Immunantworten gegen das (die) Epitop(e)
induziert. In einer geeignet hergestellt Impfstoff-Formulierung sollte
dies den Wirt gegen eine nachfolgende RS-Virus-Infektion schützen.
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Die
erfindungsgemäßen Polypeptide
können
auch als Reagentien in Immunassays, wie z.B. ELISA-Tests und Radioimmunoassays,
zur Bestimmung von RS-Virus-, Infektionen in Blutproben, Körperflüssigkeiten,
Geweben usw. verwendet werden.
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Die
hier beschriebenen Polynucleotid-Sequenzen können auch als Reagentien in
Nucleinsäure-Hybridisierungs-Assays
verwendet werden, um RS-Virus in Blutproben, Körperflüssigkeiten, Geweben usw. zu
bestimmen.
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4. KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 zeigt
die komplette Nucleotid- und Aminosäure-Sequenz des RS-Virus-Fusionsproteins,
wiedergegeben von Collins et al., 1985, Proc. Nat'l. Acad. Sci. USA,
81: 7683–7687.
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2 zeigt
das elektrophoretische Verhalten in SDS-Polyacrylamid-Gel von 1 μg des gereinigten RS-Virus-Fusionsproteins
unter verschiedenen Bedingungen. In Spur 2 wurde das Protein mit
5% β-Mercaptoethanol
reduziert und vor der Elektrophorese auf 100°C erhitzt; in Spur 3 wurde das
Protein vor der Elektrophorese auf 100°C erhitzt; in Spur 4 wurde das
Protein vor der Elektrophorese nicht erhitzt oder reduziert. Spur 1
weist Standard-Markerproteine auf, dessen Molekulargewichte auf
dem linken Rand angezeigt sind. Der rechte Rand zeigt das Molekulargewicht
verschiedener Fusionsprotein-Komponenten. Das Gel wurde zur Sichtbarmachung
mit Silber angefärbt.
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3 zeigt
die Positionen der synthetischen Polypeptide 1, 2, 3, 4 und 5 (sp1
bis sp5) an einer linearen Karte der F1-Untereinheit.
Die F1-Untereinheit umfasst Aminosäuren 137–574. Die 3 zeigt
auch die exakte Aminosäure-Sequenz
der synthetischen Polypeptide.
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4 zeigt
die Positionen der proteolytischen Fragmente des Fusionsproteins
an einer linearen Karte der F1-Untereinheit.
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5 ist
ein Diagramm eines E. coli-rekombinanten Vektors, der die vollständige Nucleotid-Sequenz des
RS-Virus-Fusionsprotein-Gens aufweist.
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6 zeigt
die Amino- und Carboxy-terminalen Sequenzen verschiedener in E.
coli exprimierter rekombinanter Proteine.
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7 zeigt
die Positionen der rekombinanten Proteine auf einer linearen Karte
der F1-Untereinheit. Die in schraffierten
Balken dargestellten Fragmente waren mit dem L4-monoklonalen Antikörper reaktiv,
und die in gefüllten
Balken dargestellten waren mit dem L4-monoklonalen Antikörper nicht
reaktiv.
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8 veranschaulicht
ein Dot-Blot-Autoradiogramm der vier (4) der durch die am linken
Rand angegebenen Aminosäure-Ketten
definierten synthetischen Polypeptide. Die Spuren 1 bis 4 enthalten
20 μg, 15 μg, 10 μg bzw. 5 μg des Peptids.
Die Spur 5 enthält
eine positive Fusionsprotein-Kontrolle.
Der Blot wurde mit dem L4-monoklonalen Antikörper und dann mit 125Iod-Protein
A reagieren gelassen.
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5. DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Nach
der vorliegenden Erfindung wurde eine Region des RS-Virus-Fusionsproteins,
das ein neutralisierendes und Fusionsepitop[e] definiert, identifiziert.
Es werden eine Methode zur Herstellung neuer Proteine, Polypeptide
und Peptide, die ein Epitop[e] aufweisen, und die Polynucleotid-Sequenzen,
die solche neuen Proteine und Polypeptide kodieren, beschrieben.
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Das
Fusionsprotein des RS-Virus hat ein Molekulargewicht von 70.000
Dalton, gemessen mittels Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(SDS-PAGE). Das aus 574 Aminosäure-Resten
bestehende primäre
(cistronische) Translationsprodukt wird synthetisiert und dann durch
enzymatische Spaltung an einer Trypsin-empfindlichen Stelle verarbeitet,
und ergibt zwei mit F1 (Aminosäuren 137– 574) und
F2 (Aminosäuren 1–136) bezeichnete Untereinheiten.
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Die
vollständige
Nucleotid-Sequenz des Fusionsprotein-Gens aus dem A2-Stamm von RS-Virus
(Collins et al., 1984, Proc. Nat'l.
Acad. Sci. USA, 81: 7683–7687),
das das Fusionsprotein mit 574 Aminosäuren kodiert, wird in 1 veranschaulicht.
Das in 1 angegebene Bezifferungssystem wird in der gesamten
Anmeldung verwendet. Die F1 (scheinbares
Molekulargewicht: 48.000 Dalton) und F2 (scheinbares
Molekulargewicht: 23.000 Dalton)-Untereinheiten werden über eine
Disulfidbindung verbunden und bilden ein Protein, das mit F1,2 (scheinbares Molekulargewicht ca. 70.000
Dalton) bezeichnet wird. Wenn es aus dem RS-Virus oder infizierten
Zellen gereinigt wird, existiert das native Fusionsprotein überwiegend
als Dimer (scheinbares Molekulargewicht: 140.000 Dalton). Die dimere
Form ist die am meisten immunogene Form des RS-Virus-Fusionsproteins.
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2 zeigt
die elektrophoretische Beweglichkeit verschiedener Fusionsprotein-Komponenten
unter Verwendung von SDS-PAGE. In Spur 2 wurde das Protein vor der
Elektrophorese mit 5% β-Mercaptoethanol reduziert
und auf 100°C
erhitzt; in Spur 3 wurde das Protein vor der Elektrophorese auf
100°C erhitzt;
in Spur 4 wurde das Protein vor der Elektrophorese nicht erhitzt
oder reduziert. Spur 1 enthält
Standard-Markerproteine, dessen Molekulargewichte auf dem linken
Rand angegeben sind. Der rechte Rand zeigt das Molekulargewicht
der verschiedenen Fusionsprotein-Komponenten. Das Gel wurde zur
Sichtbarmachung mit Silber angefärbt
(Morrissey, 1981, Anal. Biochem. 117: 307–310).
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Ein
monoklonaler Antikörper
gegen das Fusionsprotein, als L4 bezeichnet (Walsh und Hruska, 1983, J.
Virol. 47: 171–177),
ist dazu fähig,
RS-Virus zu neutralisieren und eine Fusion zu inhibieren. Es scheint
deshalb, dass dieser Antikörper
mit einem Epitop am Fusionsprotein reagiert, das für die Infektivität und die
Fusionsfunktion des Fusionsproteins essentiell ist, d.h., dieser
Antikörper
reagiert mit einem Fusionsepitop und einem neutralisierenden Epitop.
Darüber
hinaus schützt
ein passiver Transfer des L4-monoklonalen
Antikörpers Baumwollratten
(cotton rats) vor einer Virusinfektion in ihren Lungen (Walsh et
al., 1984, Infect. Immun., 43: 756–758).
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Zusätzlich zum
L4-Typ-Antifusions-neutralisierenden Epitop gibt es ein weiteres
Antifusions-neutralisierendes
Epitop des Fusionsproteins, das konformationell abhängig sein
dürfte.
Dieses Epitop wird durch den monoklonalen Antikörper A5 (Walsh et al., 1986,
J. Gen. Virol., 67: 505–513)
erkannt. Die Reaktivität
dieses Antikörpers
scheint von der nativen Konformation des Fusionsproteins abhängig zu
sein. Wenn die Konformation des Fusionsproteins entweder durch Hitzebehandlung
oder durch Hitzebehandlung und Reduktion der Disulfidbindungen verändert wird,
wird das A5-Typ-Epitop zerstört.
In den vorliegenden Studien wurde die Rolle der L4-Typ- und A5-Typ-Epitope
des RS-Virus-Fusionsproteins
für die
Formulierung des Proteins als wirksamer Impfstoff untersucht. Die
Ergebnisse eines kompetitiven ELISA zeigen, dass ein Drittel des
Fusionsprotein-spezifischen Antikörpers in erwachsenen Menschen,
die sich von einer natürlichen
RS-Infektion erholen, gegen entweder durch L4 oder A5 erkannte Epitope
gerichtet ist. Die Impfung mit gereinigtem F-Protein ruft eine Reaktion
hervor, die zu 80% mit einer Kombination von L4 und A5 blockiert
werden kann. Eine kompetitive Bindung an das F-Protein zeigt, dass
diese Epitope um 40% überlappen.
Auf der Basis dieser Untersuchungen scheint es, dass die funktionellen
Antifusions-neutralisierenden Epitope in zwei Kategorien klassifiziert
werden können,
in L4-Typ und A5-Typ.
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5.1. IDENTIFIZIERUNG VON
NEUTRALISIERIENDEM[N] UND/ODER FUSIONSEPITOP[EN] VON RS-VIRUS-FUSIONSPROTEIN
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Nach
der vorliegenden Erfindung wurde die Region des RS-Virus-Fusionsproteins,
die ein Epitop ist, das für
die Bildung von neutralisierenden und Antifusions-Antikörpern verantwortlich
ist, nun bestimmt. Diese Region wurde mittels drei Methoden definiert.
Die erste Methode verwendet eine definierte proteolytische Spaltung
des nativen Proteins. Die zweite Methode betrifft das Klonieren
und Exprimieren von Fragmenten des Fusionsprotein-Gens, z.B. in
E. coli. Die dritte betrifft die Synthese synthetischer Polypeptide,
die an neutralisierende und Antifusions-Antikörper binden. In allen drei
Methoden wurde die Reaktivität
mit dem L4-monoklonalen Antikörper
verwendet, um gewünschte
Fragmente zu identifizie ren. Irgendein anderer monoklonaler Antikörper, der
dazu fähig
ist, zu neutralisieren und die Fusion von RS-Virus zu verhindern,
kann verwendet werden.
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5.1.1. MAPPING (KARTIERUNG)
DURCH DEFINIERTE PROTEOLYTISCHE SPALTUNG
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Der
L4-monoklonale Antikörper
wurde auf seine Fähigkeit,
an die Fusionsprotein-Untereinheit (F1 und F2) zu binden, mittels Protein-Immunoblotting(Western-Blot)-Analyse
untersucht. Unter Verwendung von Western-Blot, wie in Abschnitt
8.1., unten, beschrieben, war der L4-monoklonale Antikörper fähig, nur
an die F1-Untereinheit zu binden. Zusätzlich wurde
gezeigt, dass der L4-monoklonale Antikörper an Serotyp-B-Virus (Anderson
et al., 1985, J. Inf. Dis., 151: 623–33), definiert durch den Prototyp-Virus
bezeichneten Stamm 18537, bindet.
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Um
die F1-Untereinheit zu kartieren, werden
synthetische Polypeptide hergestellt, die verschiedenen Regionen
entlang der F1-Untereinheit entsprechen.
Diese synthetischen Polypeptide werden an ein Trägerprotein gekuppelt, wie z.B.
ein Keyhole-Lympet-Hemocyanin (KLH), und dann getrennt verwendet,
um Kaninchen zu immunisieren (siehe den Abschnitt 6, unten). In
dem in Abschnitt 6 gezeigten besonderen Beispiel wurden fünf Antiseren
(anti-sp1 bis anti-sp5) erhalten. Jedes in dem Kaninchen produzierte
Antiserum reagierte mit dem dem Immunogen, das das Antiserum induzierte,
entsprechenden synthetischen Polypeptid, d.h., anti-sp1 reagierte
mit sp1; anti-sp2 reagierte mit sp2 usw. Alle fünf Antiseren reagierten mit
der F1-Untereinheit des Fusionsproteins.
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Das
gereinigte Fusionsprotein wird dann einer proteolytischen Spaltung
unter einer Vielzahl von Bedingungen (siehe Abschnitt 6, unten)
unterworfen. In dem in Abschnitt 6, unten, angegebenen Beispiel
waren die verwendeten Proteasen (1) Trypsin, das spezifisch nach
Lysin- und Arginin-Resten spaltet, (2) Endoproteinase Arg-C, das
spezifisch nach Arginin-Resten spaltet, und (3) Endoproteinase Lys-C,
das spezifisch nach Lysin-Resten spaltet. Die Spaltung nach einem
Rest bedeutet die Spaltung einer Peptidbindung am Carboxylende des
Restes. Es ist verständlich,
dass andere Kombinationen von Proteasen verwendet werden können. Die
gezeigte Kombination ist deshalb keine Beschränkung der vorliegenden Erfindung.
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Die
Spaltungen werden auch in Gegenwart und Abwesenheit des L4-monoklonalen
Antikörpers
durchgeführt.
Die gespaltenen Protein-Fragmente werden mittels SDS-PAGE getrennt,
und die Spaltungsprodukte mittels Western-Blot auf die Fähigkeit
analysiert, an den L4-monoklonalen Antikörper sowie die antisynthetisches
Polypeptid-Antikörper
zu binden (siehe eine beispielhafte Veranschaulichung, Abschnitt
6.2., unten). Die Positionen der proteolytischen Fragmente innerhalb
der Fusionsprotein-Sequenz werden von den Reaktivitäten dieser
Spaltungsfragmente mit jedem der anti-synthetisches Polypeptid-Antiseren
abgeleitet. Wie z.B. in Abschnitt 6.2. veranschaulicht, wird erwartet,
dass ein durch Trypsin-Digestion gebildetes Spaltungsfragment, das
mit anti-sp1 reagierte, Aminosäuren
155–169
aufweist. Das Fragment muss außerdem
Arginin oder Lysin an seinem Carboxylende aufweisen und einen N-terminalen
Rest, der einem Lysin oder Arginin in der Sequenz der 1 folgt.
Schließlich
kann das Molekulargewicht eines Fragments durch seine Mobilität in SDS-PAGE bestimmt
werden. Diese Information sagt voraus, dass das durch Trypsin-Digestion
gebildete 28.000 Dalton-Fragment, das mit anti-sp1 reaktiv ist,
die Amino säuren
137–394
des F1-Polypeptids überspannt. Die Positionen der
anderen Spaltungsfragmente werden auf ähnliche Weise abgeleitet.
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Die
Relation zwischen den Positionen der Spaltungsfragmente und den
Reaktivitäten
dieser Fragmente gegenüber
dem L4-monoklonalen Antikörper
werden analysiert. Aus dem in Abschnitt 6.2. angegebenen Beispiel
ist leicht ersichtlich, dass die Aminosäuren 283–327 die Region definieren,
die allen der L4-positiven Fragmente
gemeinsam ist und allen L4-negativen Fragmenten fehlt. Diese Region
umfasst deshalb ein Virus-neutralisierendes und/oder Antifusionsepitop
des durch den L4-monoklonalen Antikörper definierten RS-Virus.
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5.1.2. KLONIEREN UND EXPRIMIEREN
VON FRAGMENTEN DES FUSIONSPROTEINS
-
Die
in 1 veranschaulichte cDNA, die die vollständige Nucleotid-Sequenz
des Fusionsprotein-Gens aufweist, wird in einen Kloniervektor, wie
z.B. E. coli-Plasmidvektor pBR322, kloniert. Aufgrund der Degeneration
der Nucleotid-kodierenden Sequenzen können auch andere Sequenzen,
die im wesentlichen die gleiche Aminosäure-Sequenz, wie in 1 gezeigt,
kodieren, verwendet werden. Diese umfassen, ohne darauf begrenzt
zu sein, Nucleotid-Sequenzen, die alle oder Teile der in 1 dargestellten
Fusionsprotein-Nucleotid-Sequenzen aufweisen, die durch die Substitution
verschiedener Codons, die den gleichen oder einen funktionell äquivalenten
Aminosäure-Rest
innerhalb der Sequenz (z.B. eine Aminosäure der gleichen Polarität) kodieren,
und so eine Silent-Mutation bilden.
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Regionen
des Fusionsprotein-Gens werden aus dem Kloniervektor durch Restriktionsendonuclease-Digestion ausgeschnitten
und in einen kompatiblen Expressionsvektor ligiert (siehe unten).
In dem in Abschnitt 6.2., unten, beschriebenen experimentellen Beispiel
wurde der E. coli-Expressionsvektor pUC19 (Yanish-Perron et al.,
1985, Gene 33: 103–19)
verwendet. Die exprimierten rekombinanten Proteine werden auf ihre
Reaktivität
zuerst mit polyklonalem Kaninchen-Antiserum gegen natives Fusionsprotein
gescreent, um rekombinante Fragmente zu identifizieren, und dann
mit L4-monoklonalem Antikörper,
um solche Fragmente zu identifizieren, die das neutralisierende
und AntiFusionsepitop aufweisen. Wie in Abschnitt 6.3. veranschaulicht, wird
die allen der rekombinanten Proteine, die mit dem L4-monoklonalen Antikörper reaktiv
sind, gemeinsame RS-Virus-Fusionsprotein-Sequenz durch die Aminosäure-Reste
253–298
definiert.
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5.1.3. SYNTHESE VON ANTIGENEN
PEPTIDEN
-
Um
die Identität
des wie vorstehend beschrieben identifizierten neutralisierenden
und AntiFusionsepitops zu bestätigen,
können
synthetische Polypeptide, die im wesentlichen den Aminosäure-Resten
299–315; 294–315; 289–315 und
283–315
des RS-Virus-Fusionsproteins entsprechen, hergestellt werden. Diese
Peptide werden auf die Reakivität
mit L4-monoklonalem Antikörper
analysiert. Wie in Abschnitt 6.4., unten, veranschaulicht, reagieren
Polypeptide, die die Reste 294–315;
289–315
und 283–315
aufweisen, mit L4 positiv, während
Peptide 299–315
dies nicht tun. Dies zeigt an, dass ein neutralisierendes und Fusionsepitop
zwischen den Resten 283–298
liegt und so klein sein kann wie die Reste 294–299.
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5.2. HERSTELLUNG VON PROTEINEN,
POLYPEPTIDEN UND PEPTIDEN, DIE MIT RS-VIRUS-FUSIONSPROTEIN IN RELATION
STEHEN
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Die
Polypeptide und Peptide der vorliegenden Erfindung können auf
eine große
Vielzahl von Wegen hergestellt werden. Die Polypeptide können aufgrund
ihrer relativ kurzen Größe in Lösung oder
auf einem festen Träger
nach konventionellen Verfahren synthetisiert werden. Verschiedene
automatische Synthesizer sind handelsüblich erhältlich und können gemäß bekannten
Protokollen verwendet werden. Siehe z.B. Stewart und Young, 1984,
Solid Phase Peptide Synthesis, 2. Aufl., Pierce Chemical Co. Die
strukturellen Eigenschaften der Polypeptide, von denen die dreidimensionale
Konfiguration eine ist, dürften
durch die Einführung
einer kleinen Zahl von Modifikationen, wie z.B. Substitutionen,
Insertionen und Deletionen einer oder mehrerer Aminosäuren, nur
geringfügig
verändert
werden. Im allgemeinen liegen solche Substitutionen in der Aminosäure-Sequenz
eines Polypeptids in einer Menge von weniger als 20%, noch üblicher
von weniger als 10%, vor. Im allgemeinen ist es weniger wahrscheinlich,
dass konservative Substitutionen signifikante strukturelle Veränderungen
als nicht-konservative Substitutionen machen, die ihrerseits weniger
wahrscheinlich signifikante strukturelle Veränderungen als Insertionen oder
Deletionen hervorrufen. Beispiele für konservative Substitutionen sind
Glycin für
Alanin; Valin für
Isoleucin; Asparaginsäure
für Glutaminsäure; Asparagin
für Glutamin;
Serin für Threonin;
Lysin für
Arginin; Phenylalanin für
Threonin; und umgekehrt. Es ist deshalb verständlich, dass die vorliegende
Erfindung modifizierte Polypeptide umfasst, solange das Epitop des
RS-Virus-Fusionsproteins unverändert
bleibt.
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Es
ist außerdem
allgemein bekannt, dass virale Epitope Stamm-zu-Stamm-Variationen
zeigen können.
Die Einstellung der vorstehend angegebenen Modifikationen kann tatsächlich vorteilhafterweise
angewendet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Polypeptide
können
als markierte oder unmarkierte Verbindungen, abhängig von ihrer Verwendung,
eingesetzt werden. Unter Markierung wird eine Einheit verstanden,
die direkt oder indirekt ein bestimmbares Signal bereitstellt. Verschiedene
Marker können
verwendet werden, wie z.B. Radionuclide, Enzyme, Fluoreszenzmittel,
Chemilumineszenzmittel, Enzymsubstrate, Co-Faktoren oder Inhibitoren, Teilchen
(z.B. magnetische Teilchen), Liganden (z.B. Biotin) und Rezeptoren
(z.B. Avidin) oder dergleichen. Zusätzlich können die Polypeptide in einer
Vielzahl von Wegen zum Binden an eine Oberfläche, z.B. eine Mikrotiterplatte,
an Glasperlen, eine chromatographische Oberfläche, z.B. Papier, Cellulose
und dergleichen, modifiziert werden. Die besondere Weise, in der
die Polypeptide an eine andere Verbindung oder Oberfläche gebunden
werden, ist konventionell und wird in der Literatur ausführlich beschrieben.
Siehe z.B. US-Patente Nr. 4 371 515, 4 487 715, und die darin zitierten
Patente.
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Alternativ
kann eine rekombinante DNA-Technologie zur biosynthetischen Herstellung
der Peptide verwendet werden.
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5.3. INSERTION VON RS-VIRUS-FUSIONSPROTEIN-KODIERENDEN
SEQUENZEN IN EXPRESSIONSVEKTOREN
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Die
für das
RS-Virus-Fusionsprotein oder einen Teil davon kodierende Nucleotid-Sequenz
wird in einen geeigneten Vektor insertiert, d.h., einen Vektor,
der die notwendigen Elemente zur Transkription und Translation der
insertierten Protein-kodierenden Sequenz enthält. Nach einer im Patent beschriebenen
bevorzugten Methode werden Nucleotid-Sequenzen, die für ein neutralisierendes
und/oder Fusionsepitop des Fusionsproteins kodieren, in einen geeigneten
Expressionsvektor insertiert. Die kodierende Sequenz kann am 5'- und 3'-Ende oder beiden
Enden erweitert werden, um das Polypeptid biosynthetisch zu erweitern,
während
das Epitop zurückbehalten
wird. Die Extension kann einen Arm zum Verbinden, z.B. an einen
Marker (siehe unten), an einen Träger oder eine Oberfläche, bereitstellen.
Die Erweiterung kann Immunogenizität bereitstellen, die andernfalls
in einigen kürzeren
Antigen-Polypeptiden der Erfindung fehlen könnten.
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Eine
Vielzahl von Wirts-Vektorsystemen kann verwendet werden, um die
Protein-kodierende Sequenz zu exprimieren. Diese umfassen, ohne
darauf begrenzt zu sein, Säugetier-Zellkulturen,
wie z.B. Chinese Hamster Ovary-Zell-Wirtkulturen usw.; mit Virus
(z.B. Vaccinia-Virus, Adenovirus usw.) infizierte Säugetier-Zellsysteme;
mit Virus (z.B. Baculovirus) infizierte Insekten-Zellsysteme; Mikroorganismen,
wie z.B. Hefe-Vektoren enthaltende Hefe oder mit Bakteriophagen-DNA,
Plasmid-DNA oder Cosmid-DNA transformierte Baktieren. In einer Ausführungsform
kann der Expressionsvektor ein attenuiertes enteroinvasives Bakterium sein,
einschließlich
aber nicht begrenzt auf Salmonella spp., enteroinvasiven E. coli
(EIEC) und Shigella spp. Solche Baktieren können Darmepitelgewebe invasieren,
sich über
das retikuloendotheliale System verbreiten und Zugang zum mesenterischen
Lymphgewebe erhalten, wo sie sich vervielfachen und humorale und
zellvermittelte Immunität
induzieren. Die Expressionselemente dieser Vektoren variieren in
ihrer Stärke
und den Spezifizitäten.
Abhängig
vom verwendeten Wirt-Vektorsystem
kann irgendeines einer Anzahl geeigneter Transkriptions- und Translationselemente
verwendet werden. Beim Klonieren in Säugetier-Zellsystemen können z.B.
Promotoren, die vom Genom von Säugetierzellen
(z.B. Maus-Metallothionen-Promotor) oder von Viren, die in diesen
Zellen wachsen (z.B. Vaccinia-Virus 7,5 K-Promotor), isoliert sind,
verwendet werden. Für
eine Transkription der insertierten Sequenzen können auch durch rekombinante
DNA oder synthetische Verfahren gebildete Promotoren verwendet werden.
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Für eine effiziente
Translation von insertierten Protein-kodierenden Sequenzen sind
auch spezifische Initiatorsignale erforderlich. Diese Signale weisen
ein ATG-Initiationscodon und benachbarte Sequenzen auf. In Fällen, in
denen das RS-Virus-Fusionsprotein-Gen, einschließlich seines eigenen Initiationscodons
und benachbarter Sequenzen, in die geeigneten Expressionsvektoren
insertiert wird, sind keine zusätzlichen
Translationskontrollsignale erforderlich. In Fällen, in denen nur ein Teil
der RS-Virus-Fusionsprotein-kodierenden Sequenz
insertiert wird, müssen
jedoch exogene Translationskontrollsignale, einschließlich des
ATG-Initiationscodons, bereitgestellt werden. Das Initiationscodon
muss außerdem
in Phase mit dem Leseraster der Protein-kodierenden Sequenzen sein,
um eine Translation des gesamten Inserts sicherzustellen. Diese
exogenen Translationskontrollsignale und Initiationscodons können eine
vielfältige
natürliche
und synthetische Abstammung haben.
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Irgendeine
der früher
für die
Insertion von DNA-Fragmenten in einen Vektor beschriebenen Methoden kann
verwendet werden, um Expressionsvektoren zu konstruieren, die ein
chimäres
Gen aufweisen, das aus geeigneten Transkriptions/Translations-Kontrollsignalen
und den Protein-kodierenden Sequenzen besteht. Diese Methoden können umfassen
in vitro-rekombinante DNA- und synthetische Verfahren und in vivo-Rekombinationen
(genetische Rekombinationen).
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Die
hier beschriebenen Methoden sind nicht auf die Verwendung von E.
coli oder prokaryotischen Expressionsvektoren beschränkt. Expressionsvektoren,
die verwendet werden können,
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein, die folgenden Vektoren oder ihre Derivate: menschliche
oder tierische Viren, wie z.B. Vaccinia-Viren oder Adenoviren; Insektenviren,
wie z.B. Baculoviren; Hefevektoren; Bakteriophagen-Vektoren und Plasmid-
und Cosmid-DNA-Vektoren, um nur einige zu nennen.
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In
den Fällen,
in denen ein Adenovirus als Expressionsvektor verwendet wird, wird
das RS-Virus-Fusionsprotein-Gen
oder Fragment davon an einen Adenovirus-Transkriptions/Translations-Kontrollkomplex, z.B.
den späten
Promotor und dreiteilige Leader-Sequenzen, ligiert. Dieses chimäre Gen wird
dann mittels in vitro- oder in vivo-Rekombination in das Adenovirus-Genom
insertiert. Die Insertion in eine nicht-essentielle Region des viralen
Genoms (z.B. Region E1 oder E3) ergibt ein rekombinantes Virus,
das lebensfähig
ist und zur Expression des in Relation mit dem RS-Virus-Fusionsprotein
stehenden Proteins in infizierten Wirten fähig ist. Gegenwärtig existieren
zwei Stämme
von Adenovirus (Typen 4 und 7), die für Militärpersonen als Impfstoffe genehmigt
und verwendet werden. Sie sind erstklassige Kandidaten zur Verwendung
als Vektoren zur Expression des RS-Virus-Fusionsproteins.
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Zusätzlich kann
ein Wirtszellenstamm verwendet werden, der die Expression der insertierten
Sequenzen moduliert oder das chimäre Gen-Produkt in die spezifische
gewünschte
Fassung modifiziert und verarbeitet. Eine Expression von bestimmten
Promotoren kann in Gegenwart bestimmter Induktoren (z.B. Zink- oder Cadmiumionen
für Metallothionen-Promotoren)
verstärkt
werden. Die Expression des gentechnisch gebildeten RS-Virus-Fusionsproteins
oder eines Fragmentes davon kann deshalb kontrolliert werden. Dies
ist von Bedeutung, wenn das Protein-Produkt des klonierten Fremd-Gens
gegenüber
Wirtzellen letal ist. Außerdem
sind Modifikationen (z.B. Glykosylierung) und Verarbeitung (z.B.
Spaltung) von Protein-Produkten für die Funktion des Proteins
von Bedeutung. Verschiedene Wirtszellen weisen charakteristische
und spezifische Mechanismen für die
post-translationale Verarbeitung und Modifikation von Proteinen
auf. Geeignete Zelllinien oder Wirtssysteme können ausgewählt werden, um die korrekte
Modifikation und Verarbeitung des exprimierten Fremd-Proteins sicherzustellen.
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5.4. IDENTIFIZIERUNG VON
REKOMBINANTEN EXPRESSIONSVEKTOREN, DIE ZUR REPLIKATION UND EXPRESSION
DES INSERTIERTEN GENS FÄHIG
SIND
-
Expressionsvektoren,
die Fremd-Gen-Insertionen aufweisen, können mittels dreier allgemeiner
Verfahren identifiziert werden: (a) DNA-DNA-Hybridisierung, (b)
Vorhandensein oder Abwesenheit von "Marker"-Genfunktionen
und (c) Expression insertierter Sequenzen. In dem ersten Verfahren
kann die Gegenwart eines in einen Expressionsvektor insertierten
Fremd-Gens bestimmt werden mittels DNA-DNA-Hybridisierung unter Verwendung von
Sonden, die Sequenzen aufweisen, die homolog zum fremden insertierten
Gen sind. Im zweiten Verfahren, kann das rekombinante Vektor/Wirt-System
auf der Basis der Gegenwart oder Abwesenheit von bestimmten "Marker"-Genfunktionen (z.B.
Thymidinkinase-Aktivität, Resistenz
gegenüber
Antibiotika, Transformations-Pheno-Typ, Okklusionskörperbildung
in Bakulovirus usw.), verursacht durch die Insertion von Fremd-Genen
im Vektor, identifiziert und selektiert werden. Wenn das RS-Virus-Fusionsprotein-Gen oder
Fragment davon z.B. innerhalb der Marker-Gen-Sequenz des Vektors insertiert wird,
können
Rekombinanten, die das RS-Virus-Fusionsprotein insertiert aufweisen,
aufgrund der Abwesenheit der Marker-Gen-Funktion identifiziert werden.
Im dritten Verfahren können
die rekombinanten Expressionvektoren durch Prüfen des durch den Rekombinanten
exprimierten Fremd-Gen-Produktes identifiziert werden. Solche Assays
können
auf den physikalischen, immunologischen oder funktionellen Eigenschaften
des Gen-Produktes basieren.
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Wenn
das bestimmte rekombinante DNA-Molekül identifiziert und isoliert
ist, können,
abhängig
davon, ob eine solche Rekombinante eine selbst-replizierende Einheit
(ein Replikon) bildet, verschiedene Methoden verwendet werden, um
es zu vermehren. Eine selbst-replizierende Einheit, z.B. Plasmide,
Viren, Zellen usw., können
sich selbst in einer geeigneten Zellumgebung und Wachstumsbedingungen
vermehren. Rekombinante, denen eine selbst-replizierende Einheit
fehlt, müssen
in ein Molekül,
das eine solche Einheit aufweist, integriert werden, um vermehrt
zu werden. Bestimmte Plasmid-Expressionsvektoren müssen z.B.
bei der Einführung
in eine Wirtszelle in das zelluläre
Chromosom integriert werden, um eine Vermehrung und stabile Expression
des rekombinanten Gens sicherzustellen. Sobald ein geeignetes Wirtssystem
und Wachstumsbedingungen etabliert sind, können rekombinante Expressionsvektoren
vermehrt und in Menge hergestellt werden.
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5.5 IDENTIFIZIERUNG UND
REINIGUNG DES EXPRIMIERTEN GEN-PRODUKTS
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Sobald
eine Rekombinante, die das RS-Virus-Fusionsprotein-Gen oder ein
Fragment exprimiert, identifiziert ist, kann das Gen-Produkt analysiert
werden. Dies kann erreicht werden durch Untersuchungen auf der Basis
physikalischer, immunologischer oder funktioneller Eigenschaften
des Produkts. Eine immunologische Analyse ist insbesondere dann
von Bedeutung, wenn das Endziel die Verwendung der Gen-Produkte oder rekombinanten
Viren, die solche Produkte exprimieren, in Impfstoff-Formulierungen
und/oder als Antigene in diagnostischen Immunoassays ist.
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Eine
Vielzahl von Antiseren sind zur Analyse der Immunreaktivität des Produktes
erhältlich,
einschießlich,
aber ohne darauf beschränkt
zu sein, von L4-monoklonalem Antikörper, A5-monoklonalem Antikörper, polyklonalen
Antiseren gegen gereinigtes Fusionsprotein, wie in Abschnitt 6,
unten, beschrieben. Das Protein sollte, egal ob es von der Expression
der ganzen Gen-Sequenz, einem Teil der Gen-Sequenz oder von zwei oder
mehreren Gen-Sequenzen, die ligiert sind, um die Produktion von
chimären
Proteinen zu lenken, resultiert, immunoreaktiv sein. Diese Reaktivität kann durch
immunologische Standardverfahren, wie z.B. Radioimmunoausfällung, Radioimmunokonkurrenz
oder Immunoblots, demonstriert werden.
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Sobald
das RS-Virus-Fusionsprotein identifiziert ist, kann es mittels Standardmethoden,
einschließlich von
Chromatographie (z.B. Ionenaustausch-, Affinitäts- und Größenbestimmungs-Säulenchromatographie), Zentrifugation,
Differentiallöslichkeit
oder irgendeine andere Standardmethode zur Reinigung von Proteinen isoliert
und gereinigt werden.
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5.6. BESTIMMUNG DER IMMUNOPOTENZ
DES REKOMBINANTEN PRODUKTES
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Die
Immunopotenz des RS-Virus-Fusionsproteins kann bestimmt werden,
indem man die Immunantwort von Testtieren nach der Immunisierung
mit dem gereinigten synthetischen Peptid verfolgt. In Fällen, in
denen das RS-Virus-Fusionsprotein durch ein infektiöses rekombinantes
Virus exprimiert wird, kann das rekombinante Virus selbst verwendet
werden, um Testtiere zu immunosieren. Testtiere können, ohne
darauf beschränkt
zu sein, umfassen Mäuse,
Ratten, Kaninchen, Primaten und gegebenenfalls Menschen. Methoden zur
Einführung
des Immunogens können
umfassen orale, intradermale, intramuskuläre, intraperitoneale, intravenöse, subkutane,
intranasale oder andere Standardwege der Immunisierung. Die Immunantwort
des Testsubjekts kann durch drei Verfahren analysiert werden: (a)
der Reaktivität
des resultierenden Immunserums gegenüber authentischen RS-viralen
Antigenen, wie z.B. durch bekannte Techniken, z.B. Enzym-Linked
Immunosorbant Assay (ELISA), Immunoblotting, Radioimmunoausfällungen
usw., untersucht, (b) der Fähigkeit
des Immunserums, die Infektivität
von RS-Virus in vitro zu neutralisieren, (c) die Fähigkeit
des Immunserums, die Virusfusion in vitro zu inhibieren, und (d)
Schutz vor RS-Virus-Infektion.
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5.7. FORMULIERUNG EINES
IMPFSTOFFES
-
Zur
Verabreichung der hier beschriebenen Impfstoff-Formulierungen an
ein Tier oder einen Menschen können
viele Methoden verwendet werden. Diese umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein:
orale, intradermale, intramuskuläre,
intraperitoneale, intravenöse,
subkutane und intranasale Verabreichungswege. Die durch das Schleimhaut-assoziierte
Lymphgewebe gebildeten sekretorischen IgA-Antikörper können beim Schutz gegen RS-Virusinfektion
eine wichtige Rolle spielen, indem sie die anfängliche Wechselwirkung der
Pathogene mit der Schleimhautoberfläche verhindern, oder indem
sie die bedeutsamen Epitope der Pathogene, die in die Infektion/oder
das Verbreiten der Krankheit verwickelt sind, neutralisieren. Eine
Stimulierung der Schleimhaut-Immunantworten, einschließlich der
Produktion von sekretorischen IgA-Antikörpern, kann von großer Bedeutung
sein, um Schutz gegen eine Infektion der oberen und unteren Atemwege
zu verleihen. Wenn eine lebendes rekombinantes Virus-Impfstoff-Formulierung
verwendet wird, kann sie über
den natürlichen
Weg der Infektion des Wild-Typ-Muttervirus, das zur Bildung des
rekombinanten Virus in der Impfstoff-Formulierung verwendet wurde,
verabreicht werden.
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5.7.1. UNTEREINHEIT-IMPFSTOFF-FORMULIERUNGEN
-
Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung sind als Immunogene in einem
Untereinheit-Impfstoff zum Schutz gegen Erkrankungssysteme der oberen
und unteren Atemwege gegenüber
RS-Virus-Infektion geeignet. Untereinheit-Impfstoffe umfassen nur
das zur Immunisierung eines Wirts erforderliche relevante immunogene
Material. Impfstoffe aus genetisch gebildeten Immunogenen, chemisch
synthetisierten Immunogenen und/oder Immunogenen, die authentisches,
im wesentlichen reines RS-Virus-Fusionsprotein
oder Fragmente davon aufweisen, die zur Bildung einer schutzfähigen Immunantwort
fähig sind,
sind besonders von Vorteil, weil kein Risiko einer Infektion des
Empfängers
existiert.
-
Das
RS-Virus-Fusionsprotein und/oder -Polypeptide können aus Rekombinanten gereinigt
werden, die die neutralisierenden und/oder Fusionsepitope exprimieren.
Solche Rekombinanten umfassen irgendeinen der vorstehend beschriebenen
mit den rekombinanten Viren oder kultivierten Säugetierzellen, wie z.B. Chinese
Hamster Ovary-Zellen, die die RS-Virus-Fusionsprotein-Epitope exprimieren
(siehe Abschnitt 5.3., oben) infizierten bakteriellen Transformanten,
Hefe-Transformanten, Kulturzellen. Zusätzlich umfassen die Rekombinanten
rekombinante attenuierte enterovasive Bakterien, die eine DNA-Sequenz enthalten,
die ein neutralisierendes und/oder Fusionsepitop von Respiratory
Syncytial-Virus-Fusionsprotein
kodieren. Diese rekombinanten attenuierten enteroinvasiven Bakterien
sind insbesondere für
orale Impfstoff-Formulierungen geeignet. Das rekombinante Protein
oder die Polypeptide können
viele Kopien des Epitops von Interesse umfassen.
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Alternativ
kann das RS-Virus-Fusionsprotein und/oder Polypeptid chemisch synthetisiert
werden (siehe Abschnitt 5.2., oben). In einer weiteren alternativen
Ausführungsform
kann das in Relation mit dem RS-Virus-Fusionsprotein
stehende Protein oder Polypeptid in im wesentlichen reiner Form
aus RS-Virus oder Kulturen von mit RS-Virus infizierten Zellen isoliert
werden (siehe z.B. Abschnitt 6.1. oder Abschnitt 10., unten).
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Unabhängig von
der Herstellungsmethode wird das RS-Virus-Fusionsprotein oder -Polypeptid
auf eine geeignete Konzentration eingestellt und kann mit irgendeinem
geeigneten Impfstoff-Adjuvans formuliert werden. Die Polypeptide
können
im allgemeinen bei Konzentrationen im Bereich von 0,1 μg bis 100 μg pro kg/Wirt formuliert
werden. Physiologisch annehmbare Medien können als Träger verwendet werden. Diese
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein: steriles Wasser, Salzlösung,
Phosphat-gepufferte Salzlösung
und dergleichen. Geeignete Adjuvantien umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein:
oberflächenaktive
Substanzen, z.B. Hexadecylamin, Octadecylamin, Octadecylaminsäureester,
Lysolecithin, Dimethyldioctadecylammoniumbromid, N,N-Dioctadecyl-N'-N-bis(2-hydroxyethylpropandiamin),
Methoxyhexadecylglycerin und pluronische Polyole; Polyamine, z.B.
Pyran, Dextransulfat, Poly-IC, Polyacrylsäure, Carbopol; Peptide, wie
z.B. Muramyldipeptid, Dimethylglycin, Tuftsin; Ölemulsionen; und Mineralgele,
wie z.B. Aluminiumhydroxid, Aluminiumphosphat usw. Das Immunogen
kann auch in Liposome eingebaut oder mit Polysacchariden und/oder
anderen Polymeren zur Verwendung in einer Impfstoff-Formulierung konjugiert
sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform
dieser Erfindung ist das mit dem RS-Virus-Fusionsprotein in Relation
stehende Protein oder Polypeptid ein Hapten, d.h., ein Molekül, das antigen
ist, indem es spezifisch oder selektiv mit verwandten Antikörpern reagiert,
aber in dem Sinne nicht immunogen ist, dass es keine Immunantwort
hervorrufen kann. In einem solchen Fall kann das Hapten kovalent
an einen Träger
oder ein immunogenes Molekül
gebunden sein; z.B. wird ein großes Protein, wie z.B. Proteinserumalbumin,
die Immunogenizität
auf das mit ihm gekuppelte Hapten übertragen. Die Hapten-Trägersubstanz
kann zur Verwendung als Untereinheit-Impfstoff formuliert werden.
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Die
erfindungsgemäßen Polypeptide
können
an einen löslichen
makromolekularen Träger
gebunden, verwendet werden. Vorzugsweise liegen die Träger und
die erfindungsgemäßen Polypeptide
nach dem Verbinden mit über
fünftauschend
Dalton vor. Insbesondere liegt der Träger in mehr als fünf Kilodalton
vor. Vorzugsweise ist der Träger
eine natürliche
oder synthetische Polyaminosäure,
die in Tieren, ein schließlich
Menschen, immunogen ist. Die Art der Verbindung ist eine konventionelle.
Viele Verbindungstechniken werden in US-Patent Nr. 4 629 783 beschrieben.
Viele Vernetzungsmittel werden in 1986-87 Handbook and General Catalog,
Pierce Chemical Company (Rockford, Illinois), Seiten 311 bis 340,
beschrieben.
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5.7.2. VIRALE IMPFSTOFF-FORMULIERUNGEN
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Ebenso
beschrieben werden ein lebender rekombinanter viraler Impfstoff
oder ein inaktivierter rekombinanter viraler Impfstoff, die verwendet
werden, um gegen Infektionen der unteren Atemwege und andere Krankheitssymptome
von RS-Virus zu schützen.
Dazu werden rekombinante Viren hergestellt, die mit RS-Virus-Fusionsprotein
in Relation stehende Epitope exprimieren (siehe Abschnitt 52., oben).
Wenn das rekombinante Virus gegenüber dem zu immunisierenden
Wirt infektiös
ist, aber keine Erkrankung hervorruft, wird ein lebender Impfstoff
bevorzugt, weil die Vermehrung im Wirt zu einem verlängerten
Stimulus führt,
und deshalb eine wesentlich länger
andauernde Immunität
hervorruft. Das infektiöse
rekombinante Virus kann, wenn es in einen Wirt eingeführt wird,
das mit dem RS-Virus-Fusionsprotein in Relation stehende Protein
oder Polypeptid-Fragment aus seinem chimären Gen exprimieren und deshalb
eine Immunantwort gegen RS-Virus-Antigen hervorrufen. In Fällen, in
denen eine solche Immunantwort einen Schutz gegen eine nachfolgende
RS-Virus-Infektion darstellt, kann das lebende rekombinante Virus
selbst als vorbeugender Impfstoff gegen RS-Virus-Infektion verwendet
werden. Die Produktion eines solchen rekombinanten Virus kann in
vitro-(z.B. Gewebekulturzellen) und in vivo-(z.B. ein natürliches
Wirtstier)Systeme umfassen. Konventionelle Methoden zur Herstellung
und Formulierung von Pockenimpfstoff können z.B. zur Formulierung
von lebendes rekombinantes Virus-Impfstoff, das ein mit einem RS-Virus-Fusionsprotein
in Relation stehendes Protein oder Polypeptid exprimiert, angepasst
werden. Mehrwertige lebende Virus-Impfstoffe können aus einzelnen oder einigen
infektiösen
rekombinanten Viren, die Epitope von Organismen exprimieren, die
zusätzlich
zu den Epitopen des RS-Virus-Fusionsproteins
eine Erkrankung verursachen, hergestellt. Ein Vaccinia-Virus kann
z.B. ausgebildet werden, um es zusätzlich zu solchen des RS-Virus-Fusionsproteins
Sequenzen zu enthalten, die für
andere Epitope kodieren. Ein solches rekombinantes Virus selbst
kann als Immunogen in einem mehrwertigen Impfstoff verwendet werden.
Alternativ kann eine Mischung von Vaccinia- oder anderen Viren,
die alle ein verschiedenes Gen, das ein Epitop von RS-Virus-Fusionsprotein
und ein Epitop einer anderen Erkrankung, die Organismen hervorruft,
exprimiert, in einem mehrwertigen Impfstoff formuliert werden. Egal,
ob das rekombinante Virus gegenüber
dem zu immunisierenden Wirt infektiös ist oder nicht, kann eine
inaktivierte Virus-Impfstoff-Formulierung hergstellt werden. Inaktivierte
Impfstoffe sind in dem Sinne, dass ihre Infektivität zerstört wurde, üblicherweise
mittels chemischer Behandlung (z.B. Formaldehyd), "tot". Idealerweise wird
die Infektivität
des Virus ohne Beeinträchtigung
der Proteine, die mit der Immunogenizität des Virus in Relation stehen, zerstört. Um inaktivierte
Impfstoffe herzustellen, müssen
große
Mengen des rekombinanten Virus, das das mit dem RS-Virus-Fusionsprotein
in Relation stehende Protein oder Polypeptid exprimiert, in Kultur
gezüchtet
werden, um die notwendige Menge an relevanten Genen bereitzustellen.
Eine Mischung aus inaktivierten Viren, die verschiedene Epitope
exprimieren, kann zur Formulierung von "mehrwertigen" (multivalenten) Impfstoffen verwendet
werden. In bestimm ten Fällen
können
diese "mehrwertigen" inaktivierten Impfstoffe
gegenüber
lebenden Impfstoff-Formulierungen
aufgrund potentieller Schwierigkeiten mit einer gegenseitigen Beeinflussung von
miteinander verabreichten lebenden Viren bevorzugt sein. In jedem
Falle sollte das inaktivierte rekombinante Virus oder Mischungen
dieser Viren in einem geeigneten Adjuvans formuliert werden, um
die immunologische Antwort gegenüber
den Antigenen zu verstärken.
Geeignete Adjuvantien umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein:
oberflächenaktive
Substanzen, z.B. Hexadecylamin, Octadecylaminosäureester, Octadecylamin, Lysolecithin,
Dimethyldioctadecylammoniumbromid, N,N-Dioctadecyl-N'-N-bis(2-hydroxyethylpropandiamin),
Methoxyhexadecylglycerin und pluronische Polyole; Polyamine, z.B.
Pyran, Dextransulfat, Poly-IC, Polyacrylsäure, Carbopol; Peptide, wie
z.B. Muramyldipeptid, Dimethylglycin, Tuftsin; Ölemulsionen; und Mineralgele,
wie z.B. Aluminiumhydroxid, Aluminiumphosphat usw.
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5.7.3. PASSIVE IMMUNITÄT UND ANTI-IDIOTYPISCHE
ANTIKÖRPER
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Anstelle
einer aktiven Immunisierung mit viralen oder Untereinheit-Impfstoffen
ist es möglich,
einem Wirt durch Verabreichung eines vorgeformten Antikörpers gegen
ein Epitop eines RS-Virus-Fusionsproteins einen
kurzzeitigen Schutz zu verleihen. Die Impfstoff-Formulierungen können verwendet
werden, um Antikörper
zur Verwendung in einer passiven Immunotherapie herzustellen. Menschliches
Immunoglobulin ist in der Humanmedizin bevorzugt, weil ein heterologes
Immunoglobulin eine Immunantwort gegen seine fremden immunogenen
Komponenten hervorrufen kann. Eine solche passive Immunisierung
kann auf Notfall-Basis zum sofortigen Schutz von nicht-immunisierten
Individuen, die speziellen Risiken ausgesetzt sind, verwendet werden,
z.B. für
Kleinkinder, die den Kontakt mit RS-Virus-Patienten ausgesetzt sind. Alternativ
können
diese Antikörper
zur Herstellung eines antiidiotypischen Antikörpers verwendet werden, der
selbst wieder als Antigen verwendet werden kann, um eine Immunantwort
gegen RS-Virus-Fusionsprotein-Epitope zu stimulieren.
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5.8. DIAGNOSTISCHE ASSAYS
-
Ebenfalls
beschrieben werden Reagentien zur Verwendung in diagnostischen Assays
für die
Bestimmung von Antigenen des RS-Virus-Fusionsproteins oder G-Proteins
(und damit RS-Virus) oder zur Bestimmung von Antikörpern gegenüber dem
RS-Virus-Fusionsprotein oder G-Protein in verschiedenen Körperflüssigkeiten
von Individuen, bei denen der Verdacht auf eine RS-Virus-Infektion
besteht.
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5.8.1. IMMUNOASSAYS
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In
einer beschriebenen Methode können
das RS-Virus-Fusionsprotein oder die Polypeptide und Peptide der
vorliegenden Erfindung als Antigene in Immunoassays zur Bestimmung
von RS-Virus in verschiedenen Patientengeweben und Körperflüssigkeiten,
einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt,
von: Blut, Rückenmarksfluid,
Speichel, Nasensekreten, Sekreten der Atemwege usw., verwendet werden.
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Die
Polypeptide und Peptide der vorliegenden Erfindung können in
irgendeinem auf diesem Gebiet bekannten Immunoassay-System verwendet
werden, einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt
von: Radioimmunoassays, ELISA-Assays, "Sandwich"-Assays, Präzipitinreaktionen, Geldiffusions- Immunodiffusionsassays,
Agglutinationsassays, Fluoreszenzimmunoassays, Protein A-Immunoassays
und immunoelektrophoretischen Assays, um nur einige zu nennen. Das
US-Patent 4 629 783 und die darin zitierten Patente beschreiben
auch geeignete Assays.
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5.8.2. NUCLEINSÄURE-HYBRIDISIERUNGSASSAY
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In
einer anderen beschriebenen Methode kann die neue Nucleotid-Sequenz
des Gens oder Gen-Fragments,
das die RS-Virus-Fusionsprotein-Polypeptide und -Peptide der vorliegenden
Erfindung kodiert, als Sonde in Nucleinsäure-Hybridisierungsassays zur
Bestimmung von RS-Virus in verschiedenen Körperfluiden von Patienten verwendet
werden, einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt,
von: Blut, Speichel, Nasensekretionen, Sekretionen der Atemwege
usw.
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Die
erfindungsgemäßen Nucleotid-Sequenzen
können
in irgendeinem auf diesem Gebiet bekannten Nucleinsäure-Hybridisierungsassay-System
verwendet werden, einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt, von:
Southern-Blotting (Southern, 1975, J. Mol. Biol. 98: 508), Northern-Blotting
(Thomas et al., 1980, Proc. Nat'l
Acad. Sci. USA 77: 5201–05);
Kolonie-Blotting (Grunstein et al., 1975, Proc. Nat'l Acad. Sci. USA
72: 3961–65).
-
Die
folgenden Beispiele werden zum Zwecke der Veranschaulichung der
vorliegenden Erfindung angegeben, sollen aber keinesfalls den Rahmen
der vorliegenden Erfindung beschränken.
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6. IDENTIFIZIERUNG VON
NEUTRALISIERENDEM(N) UND/ODER FUSIONSEPITOP(EN) VON RS-VIRUS-FUSIONSPROTEIN
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6.1. ALLGEMEINE VERFAHREN
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Die
folgenden Arbeitsprotokolle werden zur Definition eines Epitops
von RS-Virus-Fusionsprotein, das neutralisierende und Antifusions-Antikörper hervorruft,
verwendet.
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6.1.1. PROTEIN-IMMUNOBLOT
(WESTERN-BLOT)-ANALYSE
-
Fusionsprotein-Untereinheiten
F1 und F2 wurden
einer SDS-PAGE unterworfen (Laemmli, 1970, Nature, 227: 680–685). Die
aufgetrennten Protein-Untereinheiten im Gel wurden elektrophoretisch
auf eine Nitrocellulose-Folie unter Verwendung einer Transferlösung, die
12,1 g Tris-HCl, 56,3 g Glycin, pro 5 Liter enthielt, übertragen.
Die Nitrocellulose-Folie wurde an der Luft getrocknet. Die luftgetrocknete
Nitrocellulose wurde bei 37°C
hinter einander inkubiert mit (i) BLOTTO während 15 min, (ii) BLOTTO,
das den L4-monoklonalen Antikörper
enthielt, während
15 min, (iii) BLOTTO während
15 min, (iv) BLOTTO, das sekundäres
Antiserum enthielt, während
60 min, und (v) BLOTTO während
15 min.
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Das
an den L4-monoklonalen Antikörper
gebundene sekundäre
Antiserum wurde entweder mit Meerrettich-Peroxidase markiert oder
nicht markiert. Wenn mit Peroxidase markiert, wurde die Antikörperbindung mittels
durch enzymatische Reaktion mit 0,05% 4-Chlornaphthol, 0,09% H2O2 in Phosphat-gepufferter Salzlösung, pH
6,8, hervorgerufener Farbentwicklung bestimmt. Wenn nicht markiert,
wurde die Antikörperbindung mittels
Radiographie nach 125Iod-Protein-A-Bindung
an die Antikörper
bestimmt.
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6.1.2. KUPPLUNG VON PEPTIDEN
AN KEYHOLE-LYMPET-HEMOCYANIN (KLH) UND BILDUNG VON KANINCHEN-ANTISERUM
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1
mg/ml KLH-Lösung
wurde wie folgt hergestellt: 4 mg eines resuspendierten Ammoniumsulfat-Niederschlags von
KLH (der 37 mg Protein/ml enthielt) wurden 5 Minuten lang bei 4°C in einer
Mikrozentrifuge zentrifugiert. Der Überstand wurde verworfen und
das Pellet in 3 ml 0,1 M NaHCO3 gelöst. Die
Lösung
wurde gegen 0,1 M NaHCO3 mit 2 Wechseln
dialysiert. Das Volumen der dialysierten KLH-Lösung
wurde zur Herstellung einer 1 mg/ml-KLH-Lösung auf 4 ml eingestellt.
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4 μl einer 1
mg/ml-Lösung
eines synthetischen Polypeptids wurden zur KLH-Lösung zugegeben und bei Raumtemperatur
1 Stunde lang gemischt. 4 ml von 25%igem wässerigen Glutaraldehyd wurden
zur Mischung zugegeben und weitere 24 Stunden bei Raumtemperatur
gemischt. 20 μl
von 25%igem wässerigen Glutaraldehyd
wurden wieder zur Mischung zugegeben und weitere 72 Stunden bei
Raumtemperatur gemischt. Mit Glutaraldehyd vernetztes synthetisches
Polypeptid-KLH wurde über
Nacht gegen PBS mit verschiedenen Wechseln des Dialysepuffers dialysiert.
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Kaninchen
wurden mit 250 μg
Protein in komplettem Freund'schen
Adjuvans immunisiert und in 2-wöchigen Intervallen
2 bis 3 Mal mit 250 μg
Protein in unvollständigem
Freund'schen Adjuvans
verstärkt.
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6.1.3. PROTEOLYTISCHE
SPALTUNG DES FUSIONSPROTEINS
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Trypsin-Digestion ohne
L4-Schutz:
-
Gereinigtes
Fusionsprotein in 50 mM Tris, pH 7,1, 0,05% SDS und 0,1% β-Mercaptoethanol
wurden 5 Minuten bei 100°C
erhitzt. Trypsin wurde zur gekühlten
denaturierten Fusionsprotein-Probe zugegeben und bei 37°C während 2
Stunden inkubiert, wobei Enzym/Substrat-Verhältnisse von 1:1000, 1:2500
und 1:5000 verwendet wurden. Wenn nicht anders angegeben, wurden
alle Proteinasen aus einer 1 mg/ml-Vorratslösung zugegeben.
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Trypsin-Digestion mit
L4-Schutz
-
Äquimolare
Mengen von gereinigtem Fusionsprotein und L4-monoklonalem Antikörper wurden
gemischt und 1 Stunde lang auf Eis gestellt. Trypsin wurde zur Mischung
in Gegenwart von 50 mM Tris, pH 7,1, zugegeben und bei 37°C während 2
Stunden inkubiert. Es wurde ein Enzym/Substrat-Verhältnis von
1:10 verwendet.
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Trypsin/Arg-C-Digestionen
mit L4-Schutz:
-
Äquimolare
Mengen von gereinigtem Fusionsprotein und L4-monoklonalem Antikörper wurden
gemischt und 1 Stunde auf Eis gestellt. Trypsin-Digestion bei einem
Enzym/Substrat-Verhältnis
von 1:10 wurde wie in Beispiel 2.2 beschrieben durchgeführt. Das
Trypsin-digestierte Fusionsprotein wurde 5 Minuten bei 100°C erhitzt,
abgekühlt
und weiter mit Arg-C bei einem Enzym/Substrat-Verhältnis von
1:2, 1:5, 1:10 bei 37°C während 2
Stunden digestiert.
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Arg-C/Arg-C-Digestionen
mit L4-Schutz:
-
Äquimolare
Mengen von gereinigtem Fusionsprotein und L4-monoklonalem Antikörper wurden
gemischt und 1 Stunde lang auf Eis gestellt. Eine erste Arg-C-Digestion
der Mischung bei einem Enzym/Substrat-Verhältnis von 1:3 wurde in Gegenwart
von 20 mM NH4HCO3 während 2
Stunden bei 37°C
durchgeführt. Dann
wurde die Reaktionsmischung durch Zugabe von 2-Mercaptoethanol bis
zu einer Endkonzentration von 0,1% reduziert und 5 Minuten bei 100°C erhitzt.
Nach dem Abkühlen
wurde eine zweite Arg-C-Digestion bei einem Enzym/Substrat-Verhältnis von
1:6 während
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
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Lys-C/Arg-C-Digestionen
mit L4-Schutz:
-
Es
wurde nach dem gleichen Verfahrensprotokoll wie im obigen Beispiel
2.4 gearbeitet, mit der Ausnahme, dass Lys-C bei einem Enzym/Substrat-Verhältnis von
1:2 in der ersten Digestion verwendet wurde.
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6.1.4. DOT-BLOT-ANALYSE
-
Eine
Dot-Blot-Analyse wurde mit synthetischen Polypeptiden wie folgt
durchgeführt:
Polypeptide
(bis zu 20 μg)
wurden auf Nitrocellulose-Folien aufgetüpfelt. Die Nitrocellulose-Folie
wurde luftgetrocknet. Die luftgetrocknete Nitrocellulose wurde bei
37°C nacheinander
inkubiert mit (i) BLOTTO (5% CarnationTM-Pulvermilch
in Phosphat-gepufferten Salzlösung,
pH 6,8) während
15 min, (ii) BLOTTO, das den L4-monoklonalen Antikörper enthielt,
während
0,25 bis 72 Stunden, (iii) BLOTTO während 15 min, (iv) BLOTTO,
das sekundäres
Antiserum enthielt, während
60 bis 120 min und (v) BLOTTO während
15 min.
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Das
an den L4-monoklonalen Antikörper
gebundene sekundäre
Antiserum wurde entweder mit Meerrettich-Perioxidase markiert oder
nicht markiert. Wenn mit Peroxidase markiert, wurde die Antikörperbindung mittels
einer durch enzymatische Reaktion mit 0,06% 4-Chlornaphthol, 0,3%
H2O2 in Phosphatgepufferter Salzlösung, pH
6,8, hervorgerufenen Farbentwicklung bestimmt. Wenn unmarkiert,
wurde die Antikörperbindung
mittels Autoradiographie nach 125Iod-Protein-A-Bindung
an die Antikörper
bestimmt.
-
6.2. MAPPING (KARTIERUNG)
MITTELS DEFINIERTER PROTEOLYTISCHER SPALTUNG
-
Um
die F1-Untereinheit des RS-Virus-Fusionsproteins
zu kartieren, wurden synthetische Polypeptide hergestellt, die verschiedenen
Regionen der F1-Untereinheit, wie in 3 dargestellt,
und als synthetische Polypeptide (sp) sp1 bis sp5 bezeichnet, entsprachen.
Diese sp wurden an KLH, wie vorstehend beschrieben, gekuppelt und
getrennt verwendet, um Kaninchen zu immunisieren. Fünf entsprechende
Kaninchen-Antiseren wurden erhalten, die mit Anti-sp1 bis Anti-sp5
bezeichnet wurden. Alle fünf
Antiseren waren mit der F1-Untereinheit
sowie mit dem als Immunogen verwendeten bestimmten sp reaktiv. Das
gereinigte RS-Virus-Fusionsprotein wurde dann einer definierten
proteolytischen Spaltung, wie im Detail in Abschnitt 6.1.3. beschrieben, unterworfen.
Die gespaltenen Protein-Fragmente wurden mittels SDS-PAGE aufgetrennt,
um das Molekulargewicht zu bestimmen, und mittels Western-Blot-Analyse
auf ihre Fähigkeit,
an den L4-monoklonalen Antikörper
sowie an die gegen die synthetischen Polypeptide entwickelten Antikörper zu
binden, analysiert. Die Position eines bestimmten proteolytischen
Fragments innerhalb der Fusionsprotein-Sequenz wurde von den Reaktivitäten mit
jedem der Antiseren abgeleitet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1
(A–E)
angegeben und in 4 zusammengefasst.
-
-
-
Tabelle
1 (A–E)
zeigt die durch die fünf
proteolytischen Spaltungsverfahren abgeleiteten Fragmente zusammen
mit der Reaktivität
mit den monoklonalen und polyklonalen Antiseren. 4 bestätigt die
Daten der Tabelle 1 (A–E)
und zeigt die Position aller in der linearen Karte identifizierten
Fragmente. Die Fragmente, die mit dem L4-monoklonalen Antikörper reagierten,
sind als schraffierte Balken angegeben, und die, die nicht reagierten,
in vollen Balken. Die in allen mit L4-monoklonalem Antikörper reaktiven
Fragmenten vorhandene kreuzschraffierte Fläche überspannt die Aminosäurereste
283–327.
-
6.3. MAPPING DURCH EXPRESSION
VON PROTEIN-FRAGMENTEN
-
Die
im wesentlichen wie in 1 dargestellte cDNA, die die
vollständige
Nucleotid-Sequenz des Fusionsprotein-Gens enthält, wurde in E. coli-Plasmidvektor
pG103 an der BamHI-Stelle kloniert. 5 zeigt
das resultierende rekombinante Plasmid pPX1043.
-
Die
im wesentlichen wie in 1 dargestellte cDNA, die vollständige Nucleotid-Sequenz
des Fusionsprotein-Gens enthält,
wurde in E. coli-Plasmidvektor pBR322 an der BamHI-Stelle kloniert.
Das resultierende Plasmid wurde mit pBR322-F bezeichnet. Die Regionen
des Fusionsprotein-Gens wurden aus pBR322-F mittels Restriktionsendonuclease-Digestion
ausgeschnitten und in den E. coli-Expressionsvektor pUC19 (Yanish-Perron
et al., 1985, Gene 33: 103–19)
ligiert. Tabelle 2 zeigt die verwendeten Restriktionsstellen, die
Nucleotid-Sequenzen des Fusionsprotein-Gens innerhalb der Restriktionsfragmente
und die durch diese Nucleotid-Sequenzen kodierten Aminosäuren. Jede
dieser DNA-Fragmente
wurde in den E. coli-Expressionsvektor pUC19 in die Polylinker-Region
so kloniert, dass die Sequenzen im Raster mit dem lac Z-Gen-Initiationscodon waren.
Die durch die rekombinanten DNA-Moleküle an und
nahe den Verbindungen des Vektorplasmids und der geklonten Fusionsprotein-Gen-Fragmente kodierten
Aminosäure-Sequenzen
sind in 6 veranschaulicht. Da die kodierenden
Sequenzen des Fusionsproteins in das lac Z-Gen des pUC 19-Vektors
insertiert wurden, sind einige Aminosäuren des lac Z-Proteins sowie
einige durch den Polylinker kodierte Aminosäuren in den rekombinanten Proteinen
umfasst.
-
-
Sechs
rekombinante Proteine, bezeichnet als F3, F4, F7, F8, F10 und F11,
die den durch die Konstruktion cF3 (auch als Plasmid pPX-1029 bezeichnet),
cF4, cF7, cF8, cF10 und cF11 kodierten Proteinen entsprechen, wurden
in E. coli exprimiert, wie durch die Reaktivität des gegenüber polyklonalem Kaninchen-Antiserum gegen
die nativen Fusionsproteine mittels Western-Blot-Analyse, wie vorstehend
beschrieben, gezeigt. Alle rekombinanten Proteine, außer F11,
reagierten bei der Western-Blot-Analyse mit dem L4-monoklonalen
Antikörper.
Die 7 zeigt ein Diagramm der L4-reaktiven und L4-nicht-reaktiven rekombinanten
Proteine. Wie in 7 veranschaulicht, wird die
RS-Virus-Fusionsprotein-Sequenz,
die allen rekombinanten Proteinen, die mit dem L4-monoklonalen Antikörper reaktiv
sind, gemeinsam ist, durch die Reste 253 bis 298 definiert.
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6.4. MAPPING DURCH SYNTHETISCHE
PEPTIDE
-
Es
wurden vier synthetische Polypeptide hergestellt, die den Aminosäure-Resten
299–315,
294–315, 289–315 bzw.
283–315
des RS-Virus-Fusionsproteins entsprachen. Die exakten Sequenzen
dieser vier synthetischen Polypeptide sind in Tabelle 3 angegeben.
-
-
Die
Polypeptide wurden auf Nitrocellulose-Folien aufgetüpfelt und
auf ihre Reaktivität
mit dem L4-monoklonalen
Antikörper
mittels Dot-Blot-Analyse (siehe Abschnitt 6.1.4., oben) geprüft.
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Die
erhaltenen Ergebnisse sind in 8 veranschaulicht.
Wie in 8 gezeigt, reagierte das Peptid 299–315 nicht
mit dem L4-monoklonalen Antikörper,
während
die Polypeptide 294–315,
289–315
und 283–315 reagierten,
was anzeigt, dass zwischen den Resten 283–298 ein neutralisierendes
und Fusionsepitop vorhanden ist, das so klein wie 294–299 sein
kann. Der Grund, warum diese minimale Region bei 294–299 und
nicht bei 294–298
angegeben ist, ist der, weil im allgemeinen eine Spanne von mindestens
sechs Aminosäuren
zur Bildung eines Epitops erforderlich ist.
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7. HINTERLEGUNG VON MIKROORGANISMEN
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Viele
Polcynucleotid-Sequenzen können
verwendet werden, um die vorliegende Erfindung durchzuführen. E.
coli-Stamm JM83, der das Plasmid pPX1043 trägt, das das gesamte RS-Virus-Fusionsprotein-Gen aufweist,
und E. coli-Stamm JM103, das das Plasmid pPX1029 trägt, wurden
bei der Agricultural Research Culture Collection (NRRL), Peoria,
IL, hinterlegt und den Hinterlegungsnummern (Accession Numbers)
NRRL B-18254 bzw. NRRL B-18255 zugeordnet.
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Die
beschriebenen spezifischen Ausführungsformen
sind nur beispielhaft angegeben, und die Erfindung wird nur durch
die anliegenden Ansprüche
begrenzt.