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Vexierschloß. Gegenstand der Erfindung ist ein Vexierschloß, das sich
von den bekannten Vexierschlössern dieser Art durch die große ginfachheit seiner
Einrichtung und Handhabung bei hoher Sicherheit sowie durch die Vermeidung der Schlüsselworte
und -zahlen unterscheidet.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes,
und zwar zeigen Abb. i bis q. das neue Schloß in Ansicht bei abgenommener Schloßdecke
in vier verschiedenen Stellungen der Sicherungs- oder Zuhaltungsscheiben und Abh.
5 einen senkrechten Querschnitt durch das SchloB, während die Abh. 6 bis 9 die Zuhaltungs-
oder Sicherungsscheiben in Ansicht wiedergeben.
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Auf dem Schloßboden a sind drei Sicherungsscheiben i, 2, 3 sowie eine
zusätzliche Sicherungsscheibe q. angeordnet, die einerseits an einem auf dem Boden
a befestigten und in je einen Schlitz b der Scheiben eingreifenden Stift c, anderseits
mittels ihrer rechten Längskante d an einem zweiten, ebenfalls am Boden a angeordneten
Stift senkrecht auf und ab beweglich geführt und gleichzeitig um den unteren Führungsstift
nach links schwenkbar sind. Jede Sicherungsscheibe besitzt an der linken Seite eine
gegen einen festen Anschlag g des Schloßbodens sich stützende Feder h, welche die
zugehörige Scheibe unabhängig von den anderen gegen den oberen Führungsstift f drückt.
Der letztere greift dabei in an der rechten Längskante d der Platten i vorgesehene
.Rasten i, i ein, wodurch die Scheiben in ihren Endlagen derart gehalten sind, daß
die Mitnahme einer Scheibe durch die andere vermöge der gegenseitigen Reibung nicht
möglich ist. Sämtliche Scheiben i bis q. sind durch eine auf ihre Oberkante einwirkende,
kräftige Blattfeder k belastet, welche die Scheiben stets in die untere Endlage
zu drücken bestrebt ist. Auf dem Schwingungswege des freien Schenkelendes dieser
Feder k ist am Schloßboden a eine Sperrklinke m gelagert, die dazu dient, die
Feder
k in ihrer der Hochlage der Sicherungsscheiben i bis .I entsprechenden Stellung
zu verriegeln. Die Klinke in steht unter Wirkung einer Feder o, die sie stets
in die Sperrstellung zu drehen strebt, so daß die Klinke mit ihrer Nase iril unter
las freie Ende der Feder k greift, wenn diese l=eim Anheben der an ihrer Oberkante
mit einer Erhöhung oder Nase q versehenen Scheibe I in die in Al;li.
2 gezeichnete Stellung l-e«-egt wird. Die Sperrklinke ist ferner mit einem Auslösearin
o1 versehen, mit dem in den Scheiben 3 und d. vorgesehene Nasen r. s zusammenwirken,
um die Klinke beim Anheben jener Scheiben in die Freigabestellung zii drehen.
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Zum Anheben der Scheiben i bis .I dient ein dauernd ini Schloß verbleibender
Schlüssel. der mit zwei plattenförmigen Flügeln ii, n' versehen ist, welche auf
die unteren Enden der Scheiken einzuwirken vermögen. Der Schlüssel ist in Richtung
seines Dornes. d. h. rechtwinklig zur Scheibene'lene, verschiebbar, um nacheinander
die verschiedenen Platten anheben zu können. Seine beiden Flügel ;i, ii' sind ferner
in Richtung des Dornes um eine Scheibendicke versetzt, so daß in jeder Stellung
des Schlüssels durch abwechselnde Drehung nach rechts und links zwei Scheiben gehoben
werden können. -Die Drehung der vier Sicherungsscheiben wird in Abhängigkeit von
der Stellung der Scheibe 2 von der Anhubbewegung ler Sicherungsscheibe 3 abgeleitet.
Zu diesem Zwecke ist auf der rechten Seite der Scheiben am Schloßboden
a ein Winkelhebel t, t1 gelagert, dessen einer Arm t mit einer Nase
it an der Scheibe z derart zusanimemvirkt, <aß er beim Anheben dieser Scheibe
in eine solche Stellung gedreht wird, daß sein anderer Arm t1 von einer Nase -z"
der Scheibe 3 erfaßt werden kann (Abb. 3). Benn Anheben dieser Scheibe 3 erfährt
der Winkelhebel dann eine weitere Drehung, wobei sein gleichzeitig auf die rechte
Längskante d der Scheiben einwirkender Arm t1 alle Scheiben nach links dreht (Abb.:1).
Zur Zurückführung des Winkelliebels in die Ausgangsstellung (Abb. i ) dient eine
an der Scheike 2 unterhalb der Nase a angebrachte zweite Nase Iin Beispiel ist angenommen,
daß die Sicherungsscheiben einen Auslösestift 2t! (Abb.5) sperren, der in einer
auf der Schloßdecke x befestigten Büchse y geführt ist und der durch Löcher
p, p in Schloßaecke x und Boden a hindurchtreten muß, um den auf der
Außenseite des Schloßbodens liegenden, auf der Zeichnung nicht dargestellten Sperrl:olzen
einer mit dem neuen Schloß vereinigten Fahrradsicherung o. dgl. auszulösen. Die
Scheiben i bis d. verschließen demgemäß in ihrer in Abb. i gezeichneten Ruhelage
die zum Durchtritt des Auslösestiftes dienenden Löcher in Schloßdecke und Boden,
und sie sind mit Löchern w, N versehen, welche durch Heben und Drehung der Scheiken
i bis 3 und durch Drehung der Scheibe .I miteinander und mit den Löchern p, p in
Schloßdecke und Boden in L`liereinstimmung gekracht werden können. Um die hierfür
erforderliche Einstellung der Sicherungsscheiben zu erreichen, müssen die letzteren
in einer ganz bestimmten Reihenfolge bewegt werden, und zwar muß zunächst die Scheibe
i angehoben werden. was dadurch erfolgt, daß der am Schloßbo:len a anliegende Schlüssel
st, W entgegen dem Uhrzeigersinne gedreht wird. Hierbei drückt die Scheibe i mit
der an ihrer Oberkante vorgesehenen Nase q die Feder 1e so weit nach ö en, daß d.ie
Sperrklinke ni mit ihrer Nase in' unter das freie Ende der Feiler k zu greifen vermag.
Letztere wird dadurch in einer solchen Stellung verriegelt, daß die Belastung der
Scheit-en 1 bis .I durch die Feder k aufgeho'-en ist (Abb. 2). Durch Drehen des
Schlüssels im L'hrzeigersinne muß hierauf die Scheibe 2 angehohen werden, die, da
sie oben keine Nase besitzt, die Verriegelung der Feder k unbeeinflußt läßt. Diese
Scheibe bewirkt vielmehr mittels ihrer seitlichen Nase it die Drehung des Winkelhehels
t, t1 in diejenige Stellung, in ,',er sein Arm t' von der Platte 3 erfaßt weren
kann (Ab`). 3). Wird nunmehr die Platte 3 angehoben, zu welchem ?wecke ;ler Schlüssel
bis zur Anlage an die Schloßdecke verschoben und dann wiederum entgegen .lein Uhrzeigersinne
gedreht werden muß, so dreht der von ihr mitgenommene Winkelhebel t, t' gleichzeitig
sowohl die angehobenen Scheibe#i 1 bis 3 als auch die in ihrer unteren Endlage verbliebene
Scheibe d. nach links, worauf sämtliche Löcher z, N in den Sicherungsscheiben i
bis .1 miteinander und mit den Löchern y, y in Schloßbo,len a und -decke x übereinstimmen,
no daß der Auslösebolzen zcr durch das Schloß hindurchgedrückt werden kann (Ahb.
.I).
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Durch das Anheben der Platte 3, wobei deren obere Nase r auf den Auslösearin
o1 der Sperrklinke iyt trifft, wird die Verriegelung der Feder k aufgehoben. Die
Feder h wird jedoch unter Vermittlung der Platte 3 und einer daran vorgesehenen
Nase qi durch den Schlüssel in ihrer Hochlage gehalten, bis der Auslösestift durchgedrückt
ist, worauf dieser die Sicherheitsscheiben festhält. Wird der Auslösestift 2t, wieder
zurückgezogen, so drückt die Feder k die Scheiben 1 bis 3 in ihre untere Endlage
zurück, wobei der Winkelhebel t, t' wieder in die Stellung nach Abb, i gedreht wird,
während gleichzeitig alle Scheiben durch ihre seitliche Federn in die Ausgangsstellung
zurückgeschwenkt werden.
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Die Einstellung der Sicherheitsscheiben in
einer anderen
Reihenfolge, als vorstehend beschrieben, ist unmöglich. Hebt man zunächst die Platte
2 an, so wird die Feder k nicht gesperrt, diese Scheibe kehrt daher sofort in ihre
Ausgangsstellung zurück. Verschiebt man nach vorherigem AnheL.en der Scheibe i statt
der Scheibe 2 die 3. Scheibe, so löst diese die Verriegelung der Feder k wieder
auf, bevor die Platte 2 angehoben ist. Außerdem wird dal:ei der Winkelhebel t,tl
nicht mitgenommen, so daß die Platten nicht nach linksgeschwenkt werden. Hebt man
eidlich an Stelle von 2 und 3 die Scheibe 4 mittels des Schlüssels an, so löst auch
diese die Verriegelung der Feder k aus, so daß die bereits angehobenen Scheiben
wieder in ihre Ausgangsstellung zurückgedrückt werde. Dadurch, daß die Scheihen
neben der Anhubbewea ng auch noch, und zwar gemeinsam geschwenkt werden müssen,
um ihre Löcher z, z mit den Löchern im Schloßboden und in der Decke in Übereinstimmung
zu, bringen, ist es unmöglich, die Scheiben einzeln in die Freigabestellung zu bringen
und dann durch schrittweises Eindrücken des Stiftes w darin festzuhalten.
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Natürlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf das dargestellte
Beispiel, vielmehr sind auch andere Ausführungen möglich. Insbesondere können die
Scheiben in beliebiger Reihenfolge aufeinandergeschichtet werden. An Stelle einer
Scheibe 2 können auch mehrere Scheiben dieser Art, d. h. Zwischenscheiben, ohne
Auslösenase für die Federsperrung angeordnet werden, von welchen jedoch nur eine
die seitliche Nase it für die Drehung des Winkelhebels t, t' besitzt. Ebenso
kann die Zahl der Scheiben 4. vermehrt werden. Bei Anordnung von mehr als vier Sicherungsscheiben
müssen natürlich auch die Stellungen des Schlüssels vermehrt werden, zu welchem
Zwecke an dessen Schart eine Verzahnung angebracht sein kann.
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Statt als Sperrscheiben für einen Aulösestift können die Sicherheitsscheiben
auch als Zuhaltungen für einen beliebigen Schloßriegel sowie endlich auch als Schlüssellochsicherung
dienen.