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Fahrpreisanzeger. Die Erfindung bezieht sich auf Fahrpreisanzeiger
derjenigen Bauart, bei welcher die Einstellung auf die verschiedenen Betriebszustände
durch den Zeichengeber bewirkt wird, und hat zur Aufgabe, die Schaltung des Apparates,
d. h. die zur Einstellung der verschiedenen Betriebszustände erforderlichen Handhabungen,
zu vereinfachen, die Anzahl der für diese Schaltung erforderlichen Teile zu verringern
und vor allem eine vollkommene Gewähr zu bieten gegen gewisse Betrugsmöglichkeiten.
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Es handelt sich insbesondere um folgende Betrugsmöglichkeiten, welche
durch die Erfindung in einfachster Weise und mit den einfachsten Mitteln verhindert
werden. Jeder Fahrpreisanzeiger muß bei Beginn der Fahrt in Dienst gestellt und
auf die richtige Taxe eingestellt werden. Nach Beendigung der Fahrt hat zunächst
die Einstelhrng auf »Kasse« zu erfolgen. Während dieser Einstellung auf »Kasse«
- soll die Zahlung des Fahrpreises- durch den Fahrgast erfolgen. Der während der
Fahrt erzielte Fahrpreis muß daher sichtbar bleiben. Nach erfolgter Zahlung soll
der Fahrpreisanzeiger auf »Außer Dienst« gestellt werden. Der vorher angezeigte
Fahrpreis rnuß verschwinden. Bei der neuen Indienststellung müß der tarifmäßige
Anfangspreis eingestellt sein. Die Zurückführung der zur Anzeige des Fahrpreises
dienenden Teile (Scheiben, Trommeln
o. dgl.) aus der Anzeigestellung
in die Nullstellung bzw. in die Anfangsstellung erfordert eine gewisse Zeit. Wird
nun die Einstellung der verschiedenen Betriebszustände durch ein einziges Organ,
den Zeichengeber, bewirkt, dann kann der am Schlusse einer Fahrt einen bestimmten
Fahrpreis anzeigende Apparat vom Kutscher so schnell auf »Außer Dienst« und unmittelbar
darauf auf »In Dienst« geschaltet werden, daß die Anzeigeorgane nicht genügend Zeit
finden, in ihre Nullstellung bzw. Anfangsstellung zurückzukehren. Der Kutscher hat
dann die Möglichkeit, absichtlich den Fahrpreis aufzufangen und eine neue Fahrt
statt mit dem Anfangspreis mit einem höher angezeigten Fahrpreise zu be--innen.
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Man hat auf verschiedene Weise versucht, das schnelle Durchschalten
über »Außer Dienst« nach »In Dienst« zu verhindern. Man hat z. B. den Zeichengeber
in der Außerdienststellung in der Weise gesperrt, daß eine kleine Rückwärtsbewegung
des Zeichengebers vorgenommen werden mußte, um diese Sperrung aufzuheben, und daß
erst dann der "Leichengeber auf »In Dienst« gestellt werden konnte. Diese Anordnung
hat sich nicht als ein ausreichender Schutz erwiesen, da der Kutscher hei einiger
Übung die erforderlichen Bewegungen so schnell ausführen kann, daß der Fahrpreis
immer noch aufgefangen wird. .Man ist zur Behebung des Übelstandes auch wieder zu
der älteren Anordnung zurückgekehrt, bei welcher zur Schaltung des Fahrpreisanzeigers
außer dem Zeichengeber noch ein zweites von Hand zu bewegendes Organ, z. B. ein
Hebel, bewegt werden mußte. Die Anordnung war dann so getroffen, daß der Zeichengeber
in der Außerdienststellung verhlockt wurde, und daß die Verblockung durch die Handhabung
des zweiten Organs erst aufgehoben werden mußte, ehe der Zeichengeber wieder auf
»In Dienst« gestellt werden konnte. Diese Anordnung hat außer der umständlichen
Handhabung zunächst den Nachteil, daß sie den Einbau des zweiten Organs und der
Verblockungsvorrichtungen erforderlich macht. Außerdem bietet auch diese Anordnung
keine vollkommene Gewähr gegen Auffangen des Fahrpreises, da der Kutscher bei entsprechender
Übung die notwendigen Handgriffe mit solcher Schnelligkeit auszuführen vermag, daß
die Zeit zur Rückkehr der Anzeigescheiben oder -trommeln nicht mehr ausreicht.
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Das zu schnelle Schalten des Fahrpreisanzeigers kann auch noch in
anderer Weise zu Betrugszwecken benutzt werden. Erfolgt die Einstellung auf sämtliche
Betriebszustände durch den Zeichengeber, dann kann der Kutscher versehentlich von
der eingestellten Taxe so schnell über »Kasse« auf »Außer Dienst« schalten, daß
der Fahrpreis verschwunden ist, ehe der Fahrgast ihn richtig hat ablesen können.
Der Kutscher kann dann behaupten, daß der Fahrpreis höher war als der wirklich angezeigte,
und wenn der Fahrgast sich beschwert, daß der Anzeiger nicht längere Zeit auf Kasse
eingestellt geblieben ist, so kann der Kutscher sich damit ausreden, daß er versehentlich
zu schnell und kräftig auf »Kasse« geschaltet habe, wodurch der Zeichengeber gleich
bis »Außer Dienst« gedreht worden sei. Man hat auch die Einstellung der Kasse einem
besonderen zweiten Organ übertragen. Es konnte dann von einer versehentlich zu schnellen
Schaltung allerdings nicht die Rede sein, aber man hatte eben wieder das zweite
Organ, die zur Erzwingung der Betätigung des zweiten Organs erforderlichenVerblockungsvorrichtungen
und die umständliche Handhabung in Kauf zu nehmen.
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Durch die vorliegende Erfindung wird der zur Indienststellung und
Außerdienststellung des Fahrpreisanzeigers dienende Zeichengeber nach erfolgter
Außerdienststellung zwangsweise in dieser Stellung während eines gewissen Zeitraumes
festgehalten, welcher ausreichend ist, um die Zurückführung der verschiedenen Mechanismen
in ihre Anfangsstellung bzw. Nullstellung zu gewährleisten. Hierbei ist nur die
Handhabung eines einzigen Organs, nämlich des Zeichengebers, erforderlich und überhaupt
kein zweites von Hand zu betätigendes Organ vorhanden. Der Zeitraum, währenddessen
der Zeichengeber in der Außerdienststellung festgehalten wird, ist völlig unabhängig
vom Willen und der Geschicklichkeit des Kutschers, ist also der Beeinflussung des
Kutschers völlig entzogen. Das Festhalten des Zeichengebers in seiner angehobenen
Stellung während eines gewissen Zeitraumes erfolgt durch eine Sperrvorrichtung,
welche mit Hilfe eines an sich bei Fahrpreisanzeigern bereits angewandten bekannten
Mittels kontrolliert wird, nämlich mittels eines besonderen Laufwerkes, das durch
einen Windfang gehemmt und vom Zeichengeber freigegeben wird.
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Auch die Einstellung auf »Kasse« erfolgt ohne Handhabung eines zweiten
Organs, lediglich mit Hilfe des Zeichengebers. und zwar so, daß ein versehentliches
Durchschalten über ,Kasse« auf »Außer Dienst;; ausgtschlossen ist. Es wird ferner
bei Einstellung auf »Kasse« unmittelbar durch den Zeichengeber ein besonderes, mit
entsprechender Inschrift versehenes Schild eingerückt, und zwar wenn die Indienststellung
und _@ußerdienststellung des Apparates durch Drehen =ies Zeichengebers in entgegengesetzter
Richtung erfolgt,
nur- bei der "Drehung des -Zeichengebers in der
einen Drehrichtung. Das Kassaschild ist zweckmäßig derart gestaltet, daß es im eingerückten
Zustande den Hinweis auf die vorher eingestellte Taxe, d. h. die Überschrift -z.
B. »Tarif« -, über dem Ausschnitt völlig verdeckt, hinter welchem die eingestellte
Taxe, z. B. I; II oder - III, vorher sichtbar war, und dadurch das Interesse des
Fahrgastes auf die zu leistende Zahlung allein konzentriert.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiele dargestellt.
Es sind nur die Rückwand und die für die Erfindung in Betracht kommenden Teile gezeichnet.
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Abb. i ist eine Innenansicht der Rückwand und der an ihr befestigten
Teile im Schnitt nach A-B der Abb. 6. Der Zeichengeber steht auf »Außer Dienst«.
Es ist angenommen, daß der Zeitraten, währenddessen der Zeichengeber in der Außerdienststellung
festgehalten wird, abgelaufen ist, so daß der Apparat zur Indienststellung bereit
ist.
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Die Abb. 2 bis 5 sind Innenansichten der Rückwand des Fahrpreisanzeigers
bei verschiedenen Stellungen der Organe im Schnitt nach C-D- der Abb. 6.
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In den Abb. 2 und 3 sind die .zur Verriegelung .des Zeichengebers
in der Außerdienststellung und zur Umsteuerung des Zeichengebers dienenden Teile,
aber nicht die für die Einstellung auf »Kasse« dienenden Teile dargestellt. In den
Abb. q. und § sind die zur Einstellung auf »Kasse« dienenden Teile, aber nicht die
zur Verriegelung und Umsteuerung des Zeichengebers dienenden Teile dargestellt.
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Abb. a zeigt die gleiche Stellung des Fahrpreisanzeigers wie Abb.
i, sie zeigt also den Anzeiger auf »Außer Dienst« und bereit zur Indienststellung.
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Abb.3 veranschaulicht den Fahrpreisanzeiger in der Stellung »In Dienst«.
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In Abb. 3a ist ein Hebel f für -sich gezeichnet.
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Abb. q: zeigt .den Fahrpreisanzeiger ebenso wie Abb. 2 auf »Außer
Dienst« und bereit zur Indienststellung.
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Abb. 5 zeigt ihn in der Stellung ;>Kasse«. Abb.6 ist ein Querschnitt
nach F-F der Abb. r.
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Abb.7 ist eine der Abb. 5 entsprechende Vorderansicht des Anzeigers
in kleinerem hlaßstabe.
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a ist die Rückwand und b das Gehäuse des Fahrpreisanzeigers. In der
Rückwand a ist der Zeichengeber c drehbar gelagert. Es ist angenommen, daß die Indienststellung
und Außerdienststellung des Fahrpreisanzeigers und die Einstellung auf die verschiedenen
Taxen durch Drehung des Zeichengebers c bewirkt wird, und daß bei aufgerichteter
Stellung des Zeichengebers (s. Abb. z, 2, 4 und 6) der Anzeiger »Außer Dienst« ist,
daß der Anzeiger durch Drehung des Zeichengebers im Sinne des Pfeiles I (s. Abb.
i) in Dienst und durch Drehung des Zeichengebers im Sinne des Pfeiles II (s. Abb.
5) außer Dienst gestellt wird. Zur Herbeiführung der Stellung »Außer Dienst» wird
der -Zeichengeber im Sinne des Pfeiles II (s. Abb. 5) bis zum Anschlag an den festen
Anschlagstift h gedreht. Es ist ferner angenommen, daß der Fahrpreisanzeiger auf
drei Taxen eingestellt werden kann, und daß die in Abb. 3 gezeichnete Stellung des
Zeichengebers der Taxe I und die in derselben: -Abbildung durch die Mittellinien
II und III angedeuteten Stellungen des Zeichengebers den Taxen-II und III entsprechen.
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Auf der Welle d des Zeichengebers c sind drei Scheiben befestigt:
i. eine Sperrscheibe e. Diese ist teilweise verzahnt und trägt an ihrem Umfange
nach der einen Seite gerichtete Sperrzähne e1, nach der anderen Seite gerichtete
Sperrzähne e2 und eine Aussparung e3; a. eine Einstellscheibe f, welche zur Einstellung
des Zeichengebers in den 'obengenannten vier verschiedenen Stellungen dient. Die
Einstellscheibe f ist als vierzahniges Sternrad ausgebildet und bildet in bekannter
Weise zusammen mit einem gegen sie durch eine Feder g1 gepreßten Hebel g ein Kippgesperre.
Der Hebel g trägt an der Eingriffsstelle eine Walze g2 von gleicher Dicke. Die Walze
g2 .wird vom Hebel auf mehr als der Hälfte ihres Umfanges umfaßt, so daß sie im
Hebel ä sicher gelagert ist.- Bei dieser Anordnung werden besondere Zapfen für die
Rolle g2 vermieden, und es wird an Raum gespart. Der Hebel g kann fast dieselbe
Dicke erhalten wie die Einstellscheibe f und kann sich mit geringem Spielraum zwischen
der Scheibe e und der Scheibe i bewegen; 3. die Steuerscheibe i trägt eine in ihrer
.Ebene vorstehende Nase k, ferner einen nach vorn vorspringenden ringförmigen Rand
1, der die gleiche geometrische Achse, aber -etwas kleineren Durchmesser hat als
die Scheibe i.
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Eine ankerförmige Sperrklinke mi kann. entweder mit ihrem Sperrzahn
in' oder mit ihrem Sperrzahn m2 zur Anlage an die Sperrscheibe e gebracht werden.
Liegt der Sperrzahn ml an der Sperrscheibe e an (s. Abb. i, 2 und ¢), dann kommt
beim Senken des Zeichengebers c der Sperrzahn inl in Eingriff mit den; Sperrzähnen
e1 und verhindert, daß die teilweise gesenkte Fahne wieder gehoben wird. Es ist
also nicht möglich, den Apparat wieder außer Dienst zu stellen, wenn die Indienststellung
begonnen, aber noch nicht durchgeführt worden ist. Die Sperrklinke in trägt an ihrem
linken Ende eine Rolle m3,-gegen welche eine Klinken durch eine Feder n3
mit
einer von zwei keilförmigen Flächen gepreßt wird, und zwar j e nach der Stellung
der Sperrklinke m. Steht die Sperrklinke m so, daß der Zahn ml an der Sperrscheibe
e anliegt (s. Abb. i, 2 und q.), dann wird die Klinken mit der keilförmigen Fläche
n1 gegen die Rolle-mg gepreßt und sucht die Sperrklinke in im Sinne der Uhrzeigerbewegung
zu drehen. Steht die Sperrklinke m so, daß der Sperrzahn m2 an der Sperrscheibe
e anliegt (siehe Abb. 3 und 5), dann wird die Klinke n mit der keilförmigen Fläche
n2 an die Rolle m$ gepreßt und sucht die Sperrklinke in entgegengesetzt dem Sinne
der Uhrzeigerbewegung zu drehen.
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Wird der Zeichengeber c bis in die in Abb. 3 gezeichnete Stellung
gesenkt, bei welcher der Anzeiger in Dienst, und zwar auf Taxe I gestellt ist, dann
trifft die Nase k der Steuerscheibe i auf einem Stift m4 der Sperrklinke
Pi und dreht die Sperrklinke in aus der in Abb. r und 2 gezeichneten Stellung in
die in Abb. 3 gezeichnete Stellung, wobei die Rolle m3 die Klinke n beiseitedrückt
und mit der keilförmigen Fläche n$ in Eingriff kommt.
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Die weitere Drehung des Zeichengebers c bis in die Stellung II und
in die Stellung III der Abb. 3 und die beliebige Hin- und Herdrehung zwischen diesen
drei Stellungen wird durch die Sperrklinke m nicht gehindert, da der Sperrzahn m=
auf dem ungezahnten Teile des Umfanges der Sperrscheibe i entlanggleitet und auch
in der Aussparung e3 keinen Halt findet. Die Drehung der Fahne über die Stellung
III hinaus wird durch einen festen Anschlagstift o verhindert. Es kann also zwischen
den Taxen I und III- beliebig hin und her geschaltet werden. Wird aber der Zeichengeber
c aus der Stellung in Dienst bzw. Taxe I (s. Abb. 3) zum Zwecke der Außerdienststellung
angehoben, so kommt der Sperrzahn in' der Klinke tt in Eingriff mit den Sperrzähnen
e2 der Sperrscheibe e und verhindert, daß die teilweise angehobene Fahne wieder
gesenkt wird.
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Durch weiter unten besonders zu beschreibende Mittel wird erzielt,
daß der Zeichengeber während der Hebung, also auf dem Wege zwischen Taxe I (Abb.
3) und »Außer Dienst« (Abb. r, 2 und 4.), in einer mittleren Stellung, der »Kasse«-Stellung,
festgehalten wird. Über diese Zwischenstellung auf »Kasse« und die hierfür verwendeten
Mittel soll weiter unten gesprochen werden. Zunächst sollen die bei der Außerdienststellun
r eintretenden Vorgänge beschrieben werden.
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Ist der Fahrpreisanzeiger außer Dienst ge-@tellt, der Zeichengeber
also völlig angehoben, dann kann er infolge seines Anschlages an den :3nschlagstift
h weder in der einen Drehrichtung noch infolge des Eingriffs des Sperrzahnes m2
der Sperrklinke m in einen Sperrzahn e2 der Sperrscheibe e in der anderen
Drehrichtung gedreht werden. Es wird also zunächst verhindert, daß der Anzeiger
nach der Außerdienststellung gleich wieder in Dienst gestellt wird. Diese Verhinderung
soll während eines gewissen Zeitraumes andauern, nämlich so lange, bis die Rückführung
der verschiedenen Mechanismen des Fahrpreisanzeigers, insbesondere der zur Anzeige
des Fahrpreises dienenden Scheiben oder Trommeln, in ihre Nullstellung bzw. Anfangsstellung
erfolgt ist. Nach Ablauf dieses Zeitraumes soll die Indienststellung des Apparates
wieder erfolgen können. Diese Aufgabe wird durch die folgenden Mittel gelöst: An
einer an der Rückwand befestigten (nicht gezeichneten) Platine ist ein Laufwerk
p (s. Abb. 2 und 3) befestigt, in welchem durch entsprechende Räderübersetzungen
(s. Abb. 2) ein Windfang p2 eine große Anzahl von Umdrehungen ausführen muß, wenn
ein Rad p1 um einen kleinen Winkel gedreht wird. Auf der Achse des Rades p1 ist
ein Sperrad p3 befestigt. Ferner ist auf der Achse des Rades p1 und des Sperrades
p3 der Hebel q drehbar. Dieser Hebel q trägt eine Sperrklinke q1, welche in das
Sperrad p3 eingreift. Der Hebel q kann daher im Sinne der Uhrzeigerbewegung gedreht
werden, ohne das Sperrad mitzunehmen. Wird aber der Hebel q durch eine Feder q1
in entgegengesetztem Sinne gedreht, so wird das Sperrad p3 mitgenommen und daher
der Windfang p2 mit entsprechender Beschleunigung angetrieben.
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Der Hebel q besitzt eine sichelförmige Nase q8, welche von einer drehbar
gelagerten und durch eine Feder q" in der in Abb. 2 und 3 gezeichneten Stellung
gehaltenen Deckplatte überdeckt ist. Der Hebel q wird durch die Feder q2 mit seiner
Nase q3 gegen den ringförmigen Rand l der Steuerscheibe i gepreßt (s. Abb. 3). Wird
nun der Zeichengeber c angehoben und dadurch die Scheibe i i samt ihrem ringförmigen
Rand L gedreht, dann kommt ein Ausschnitt 1l dieses Randes vor die Nase q3 und die
Deckplatte q4. Ein Einfallen der Nase q3 und der Deckplatte q4 in den Ausschnitt
11 kann aber erst erfolgen, wenn die rechte Kante des Ausschnittes h vollständig
an der rechten Kante der Stirnfläche der Deckplatte q'1 vorbeibewegt «-orden ist.
In diesem Augenblick kann der Hebel q durch die Feder q2 geschwenkt werden. Diese
Schwenkung erfolgt bis in die in Abb.2 gezeichnete Stellung, in welcher die Nase
q3 un-1 Te Deckplatte q4 völlig in den Ausschnitt h les ringförmigen Randes
l eingetaucht sind. Zix ihrer Ausführung ist aber eine bestimmte Zeit erforderlich,
weil bei dieser Schwenkbewegung des Hebels q durch die Sperrz#
klinke
q'- das Sperrad p3 mitgenommen und der Windfang p2 beschleunigt angetrieben werden
muß. Die für die Überwindung des Beschleunigungswiderstandes und Luftwiderstandes
des '\Vindfanges p2 erforderliche Zeit ist so bemessen, daß während derselben die
Zurückführung der Mechanismen in die Nullstellung bz-%v. Anfangsstellung sicher
erfolgen kann. Bei der Schwenkung des Hebels q in die in Abb.2 gezeichnete Stellung
wird die ankerförmige Sperrklinke 1,rc aus der in Abb. 3 und 5 gezeichneten Stellung
in die in Abb. 2 und 4 gezeichnete Stellung umgesteuert, und zwar dadurch, daß der
Stift m4 der Sperrklinke m von dem rechten Arm des Hebels q bei der Schwenkung dieses
Hebels q mitgenommen wird. Es wird also der Sperrzahn zn2 der Sperrklinke in abgehoben
und der Sperrzahn W in Eingriffsstellung gebracht. Nach Ablauf der für die Schwenkung
des Hebels q erforderlichen Zeit kann also der Fahrpreisanzeiger wieder in Dienst
gestellt bzw. der Zeichengeber wieder aus der in Abb:2 gezeichneten aufgerichteten
in die in Abb. 3 gezeichnete Stellung gesenkt werden. Bei dieser Senkung des Zeichengebers
wird durch den rechten Rand des Ausschnittes 11 die Deckplatte q4 beiseitegeschwenkt
und der Hebel q mittels der rechten schrägen Fläche der Nase q$ so weit abgehoben,
bis die Nase q3 wieder auf den ringförmigen Rand 1 der Steuerscheibe i zu liegen
kommt (Abb. 3). In dieser Stellung verbleibt der Hebel q bis zur nächsten Außerbetriebsetzung.
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Durch die beschriebenen Einrichtungen erfolgt also die selbsttätige
Umsteuerung der Ankersperrklinke m. Diese Sperrklinke wird unmittelbar vor vollständiger
Inbetriebstellung des Anzeigers in die in Abb. 3 gezeichnete Stellung gebracht,
so daß die Sperrzähne e2 wirksam werden können (welche das Anheben des Zeichengebers
gestatten, das Wiedersenken des teilweise wieder angehobenen Zeichengebers aber
verhindern), und nach erfolgter Außerdienststellung, bei welcher der aufgerichtete
Zeichengeber in der einen Richtung durch den Anschlagstift h und in der anderen
Richtung durch die Sperrklinke ii22 an der Drehung verhindert ist, in die in Abb.
2 und 4 gezeichnete Stellung umgesteuert, in welcher die Sperrzähne e" wirksam,
werden (welche das Senken des Zeichengebers, also die Indienststellung des Anzeigers,
gestatten, das Wiederanheben des teilweise gesenkten Zeichengebers aber verhindern).
Die letztgenannte Umsteuerung der Sperrklinke in und damit die Freigabe des Zeichengebers
c erfolgen durch die Wirkung`des Laufwerkes p so langsam, daß die Nullstellung der
Mechanismen des Fahrpreisanzeigers beendet ist, 'ehe der Zeichengeber wieder gesenkt
werden kann. Die Umsteuerungsmechanismen sind dabei der Beeinflussung des Kutschers
vallständig entzogen. Der Kutscher hat auch nur ein einziges Organ, nämlich den
Zeichengeber, zu bedienen. Er hat auch außer dem zur Außerdienststellung erforderlichen
Heben und dem zur Indienststellung erforderlichen Senken des Zeichengebers keinerlei
zusätzliche Bewegungen mit dem Zeichengeber auszuführen. Versucht der Kutscher nach
erfolgter Außerbetriebstellung des Anzeigers den Zeichengeber wieder zu senken,
ehe die zur' Umsteuerung der Sperrklinke m erforderliche Zeit verstrichen ist, also
ehe die Umsteuerung der Klinke m vollendet ist, so kommt der Zahn in' noch in Eingriff
mit einem Sperrzahn e2. Die Sperrklinke m wird daher in ihrer augenblicklichen Stellung
festgehalten, da die Feder q2 nicht imstande ist, die starke Reibung zwischen den
Zähnen isv2 und e2 zu überwinden. Erst wenn die Fahne wieder losgelassen wird, wird
die Umsteuerung der Klinke rn vollendet. Durch ein vorzeitiges Senken der Fahne
wird also die Zeit, während welcher die Fahne gesperrt ist, nicht verkürzt, sondern
im Gegenteil noch verlängert.
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Die Mittel, mit welchen die Einstellung auf Kasse und die Anzeige
der »Kasse«-Stellung bewirkt werden, sind die folgenden: Auf der rechten Seite der
Sperrscheibe e ist ein Sperrkegel r befestigt. Eine Feder rl ist bestrebt, den Sperrkegel
r gegen die Sperrscheibe e anzudrücken. Der Sperrkegel r .wird aber für gewöhnlich
außer Eingriff gehalten dadurch, daß ein an dem- Sperrkegel befestigter Stift r2
gegen den rechten Arm, einer doppelarmigen Sperrklinke s anliegt. Die Sperrklinke
s ist durch die Wirkung einer Feder bestrebt, sich entgegen dem Sinne der Uhrzeigerbewegung
zu drehen. Die Drehung .der Sperrklinke s- über die in den Abb. i, 2, 3 und 4 gezeichnete
Sperrstellung hinaus wird aber durch den Anschlag an den Stift r2 verhindert. An
der Steuerscheibe i ist nun eine Klinke t drehbar gelagert, welche in einem Ausschnitte
des Reifes 1 spielt und durch eine Feder t' bis in, die in den Abb. 2 bis 5 gezeichnete
Endstellung gezogen wird. Die Klinke t liegt in derselben Ebene wie die Sperrklinke
s. Wird der Zeichengeber c aus der in Abb. 2 gezeichneten Stellung in die in Abb.3
gezeichnete Stellung gesenkt, dann stößt während der Senkung= die Klinke t auf den
Klinkenarm eher Klinke s, wird von diesem entgegen der Wirkung der Feder t' so weit
beiseitegedrückt, daß sie an der Sperrklinke s vorbeistreifen kann, und fällt nach
dem Vorbeistreifen wieder bis in ihre Endstellung vor.
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Wird aber der Zeichengeber c aus der, wagerechten Lage aufgerichtet;
dann stößt bei einer Drehung um etwa 45' die Klinke t an
den linken
Arm der Sperrklinke s und dreht diese Sperrklinke, so daß der Stift r= seine Stütze
durch die Sperrklinke s verliert und der Sperrkegel r der Wirkung der Feder r' preisgegeben
wird. Wird nun der Zeichengeber noch um einen kleinen Winkel weiter aufgerichtet,
dann tritt der Sperrkegel r in die Aussparung e$ der Sperrscheibe e (s. Abb. 5)
und. bildet infolgedessen einen Anschlag, welcher das weitere Aufrichten des Zeichengebers
verhindert. Es ist also nicht möglich, etwa durch schnelles oder gewaltsames Drehen
des Zeichengebers versehentlich über diese Stellung, welche die »Kasse«-Stellung
bildet, hinauszuschalten. Bei dieser Stellung des Zeichengebers ist die Klinke t
bereits an dem linken Arm der Sperrklinke s vorbeigegangen.
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Läßt nun der Kutscher den Zeichengeber c frei, so wird er durch das
aus der Einstellscheibe j und dem Hebel g gebildete Kippgesperre um einen gewissen
Winkel wieder gesenkt, und zwar bis der nächste -Sperrzahn e2 an dem Zahn in-2 der
Sperrklinke na seinen Anschlag findet. Die Klinke t bleibt während dieser Bewegung
oberhalb des linken Armes der Sperrklinke s. Die kleine, durch das Kippgesperre
bewirkte Senkung des Zeichengebers hat zur Folge, daß der Sperrkegel r durch die
schräge Begrenzungsfläche der Aussparung e3 wieder ausgehoben und von neuem durch
den rechten Arm der vorfallenden Sperrklinke s gesperrt wird. Wird nun der Zeichengeber
o aus der in Abb. 5 gezeichneten Lage völlig aufgerichtet, dann wird diese Sperrung
des Sperrkegels r nicht beeinflußt. Es erfolgt also beim Aufrichten der Fahne eine
selbsttätige Einrückung des Sperrkegels r, welcher zunächst ein Aufrichten des "Leichengebers
über die »Kasse«-Stellung hinaus verhindert. Wird dann der Zeichengeber freigelassen,
so wird der Sperrkegel r von neuem ausgerückt und in Sperrstellung gebracht, so
daß der Zeichengeber gänzlich aufgerichtet werden kann. Beim Senken des Zeichengebers
wird der Sperrkegel r nicht beeinflußt. Durch das Aufrichten des Zeichengebers bis
in die »Kasse«-Stellung wird auch ein besonderes »Kasse«-Schild ic (s. Abb. 4, 5
und 7) zum Vorfallen gebracht (s. Abb.5 und 7) ; beim vollen Aufrichten des Zeichengebers
c wird dieses »Kasse«-Schild wieder zum Verschwinden gebracht (s. Abb. 4). Beim
Senken des Zeichengebers wird es nicht becinflußt. Dieses geschieht auf folgende
Weise: An der Rückwand des Fahrpreisanzeigers ist ein »Kasse«-Schild ic drehbar
befestigt, welches zweckmäßig auffallend, z. B. rot, gefärbt und mit einer entsprechenden
Inschrift, z. B. =Fahrt beendet. Bitte zahlen«, versehen sein kann. Mit dem Schild
zc (s. Abb. 4 und 5) ist ein Arm v fest verbunden. Eine am Arm v angreifende Feder
v' ist bestrebt, das Schild ic aus der in Abb. 4 gezeichneten Stellung, in welcher
das Schild ü. durch die aus Abb. 7 ersichtliche Blende bl des Gehäuses b verdeckt
wird, in die in Abb. 5 gezeichnete Endstellung zu drehen. Das Schild ir wird aber
für gewöhnlich in der in Abb.-I gezeichneten Lage gesperrt gehalten, und zwar durch
einen Sperrhebel w, welcher sich mit seinem oberen Ende unter einen auf dem Arm
v angebrachten Sperrzahn v= legt (siehe Abb.4). Auf dem Sperrhebel zu ist ein kleiner
doppelarmiger Hebel s drehbar gelagert, welcher durch eine Feder mit seinem rechten
Arm gegen einen Anschlag w bis in die in Abb. 4. gezeichnete Stellung gedreht wird.
Der linke Arm des Hebels .i liegt dann im Hubbereiche eines an der Steuerscheibe
i. befestigten Stiftes y.
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Wird der aufrecht stehende Zeichengeber c in die in Abb. 3 gezeichnete
Stellung gesenkt, dann dreht der Stift y den linken Arin des kleinen Hebels v so
weit beiseite. daß er an ihm vorbeistreifen kann. Wird aber der Zeichengeber aus
seiner wagerechten Lage angehoben, dann stößt der Stift y auf die untere schräge
Fläche des linken Armes des kleinen Hebels x und drückt dadurch den Sperrhebel w
beiseite, so daß der Zahn z2 seine Unterstützung verliert und das Schild ii und
der Arm v durch die Feder v' in die in Abb. 5 und 7 gezeichnete Lage gezogen «-erden.
Dabei wird auch durch den Zahn v2 der Hebel u, noch weiter nach rechts geschwenkt
(siehe Abb.5). Bei der Einstellung auf »Kassel.: wird also selbsttätig das »Kasse«-Schild
u zum Vorfallen gebracht. Durch dieses »Kasse«-Schild wird die Überschrift, z. B.
»Tarif«, der, Taxanzeige verdeckt (s. Abb. 7' .
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Wird nun, wie oben beschrieben, der Zeichengeber c wieder freigelassen,
so daß er völlig angehoben werden kann, und wird er dann völlig aufgerichtet bis
in die in Abb.4 gezeichnete Lage, dann werden durch den am Arm v angreifenden Stift
y das Schild u und der Arm v wieder in die in Abb. 4 gezeichnete Lage gebracht,
in welcher sie von neuem durch den vorfallenden Sperrhebel w gesperrt werden. Das
»Kasse«-Scliild -ic ist derart gestaltet, daß es in der eingerückten Stellung vor
den Ausschnitt für die Angabe des vorher eingestellten Tarifes oder der Taxe tritt
und auch die diesbezügliche Bezeichnung verdeckt.
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Es ist bei dem, dargestellten Ausführungsbeispiele angenommen, daß
durch das »Kasse«-Schild « nur die Überschrift, z. B. »Tarif«, der Taxanzeige verdeckt
wird, während die Taxanzeige schon durch das Aufrichten der Fahne um 45' zum Verschwinden
gebracht wird. Die Einrichtung kann auch so getroffen werden,
daß
durch das »Kasse«-Schild ii, auch die Taxanzeige selbst verdeckt wird.