DE3839473A1 - Walze zum fuehren einer warenbahn - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Walze zum Führen einer Warenbahn in ausgebreitetem Zustand. Die Walze besteht aus einem von einer Welle getragenen Walzenmantel mit radial vorstehenden, wulstförmigen Windungen. Diese verlaufen von der Mitte der Walzenbreite aus in einander entgegengesetztem Drehsinn zu den Walzenenden hin, wobei sie in Förderrichtung der Warenbahn divergieren.

Derartige Walzen sind allgemein bekannt und ermöglichen es, aufgrund des in Förderrichtung der Warenbahn divergierenden Verlaufs der wulstförmigen Windungen eine Breitstreckwirkung auf die Warenbahn auszuüben, wobei die Breitstreckwirkung besonders effektiv ist, wenn der Walzenantrieb mit einem der Förderrichtung der Warenbahn entgegengesetzten Drehsinn erfolgt.

Um die bekannten Walzen für Warenbahnen unterschiedlicher Breite einsetzen zu können, wird die Walzenbreite der maximal zu erwartenden Warenbahnbreite entsprechend bemessen und überschreitet diese regelmäßig um einen Zuschlag, mit dem ein Querverlauf der Warenbahn berücksichtigt wird. Ein Querverlauf der Warenbahn wird aber immer dann begünstigt, wenn die Längsmittellinie der Warenbahn sich nicht mit der Mitte der Walzenbreite deckt. Sobald sich hier eine Abweichung ergibt, vergrößert sich entsprechend ein unterschiedlicher Breitenzug an der Warenbahn, da diese über unterschiedlich große Breitenabschnitte mit den divergierenden wulstförmigen Windungen in Kontakt gerät und daher in Richtung auf die Walzenhälfte tendiert, über die ohnehin schon der größere Breitenabschnitt der Warenbahn läuft.

Zur laufenden Korrektur eines Breitenverlaufs einer Warenbahn ist es daher üblich, zusätzlich eine von der Warenbahn mehr oder weniger zu umschlingende Richtwalze einzusetzen, mit der sich eine Korrektur der Querverlagerung einer Warenbahn dadurch herbeiführen läßt, daß die Mittelachse der Richtwalze entsprechend aus der senkrechten Richtung zur Förderrichtung verschwenkt wird.

Die Einrichtungen zum Führen einer Warenbahn erfordern daher häufig beim Einsatz einer Breitstreckwalze den zusätzlichen Einsatz einer Richtwalze und sind dann verhältnismäßig aufwendig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Walze zum Führen einer Warenbahn vorzuschlagen, mit der sich die Warenbahn sowohl in breitgestrecktem Zustand führen läßt wie auch mit ihrer Längsmittelachse in der Mitte der Walzenbreite halten bzw. laufend dahin zurückführen läßt, wobei die Walze auch wahlweise eine Betriebsweise nur als Breitstreckwalze oder aber nur als Richtwalze ermöglicht.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einer Walze der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten gattungsgemäßen Art ausgegangen, welche erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil desselben angegebenen Merkmale aufweist.

Sind die Walzenteilstücke frei drehbar auf der Welle gelagert, so arbeitet die erfindungsgemäße Walze wie die bekannten einstückig ausgebildeten Walzen dieser Art in konventioneller Weise als Breitstreckwalze. Erfolgt dagegen eine Kupplung des einen oder anderen Walzenteilstücks mit der in einem der Förderrichtung der Warenbahn entgegengesetzten Drehsinn angetriebenen Welle, so läßt sich dadurch eine sehr effiziente Querverlagerung der Warenbahn in Richtung zur Walzenmitte hin herbeiführen.

Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist jedes Walzenteilstück über eine Elektromagnetkupplung mit der Welle kuppelbar, wobei die Elektromagnetkupplung über einen den jeweiligen Kantenverlauf der Warenbahn erfassenden Positionsmelder schaltbar ist.

Durch diese Ausgestaltung läßt sich die erfindungsgemäße Walze in Abhänigkeit vom jeweiligen Breitenverlauf der Warenbahn spontan von einer Breitstreckwalze in eine Richtwalze umwandeln, so daß die Walze wahlweise die eine oder andere Funktion übernehmen kann.

Wird über einen längeren Zeitabschnit von der Walze nur die eine oder andere Funktion erwartet, ist es gemäß einer weiteren Ausge­ staltung der Erfindung besonders zweckmäßig, die Positionsmelder und die Elektromagnetkupplung unabhängig voneinander ein- und ausschaltbar auszubilden.

Die erfindungsgemäße Walze läßt sich auch so verwenden, daß ein normaler Ausbreiteffekt erzielt wird, wenn die beiden Walzenteil­ stücke mit der Welle gekuppelt werden. Tritt dabei ein Warenbahn­ querverlauf zu einer Walzenseite hin auf, so kann vorübergehend die Kupplung des betreffenden Walzenteilstückes aufgehoben werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, beide Walzenteil­ stücke bei ausgeschalteten Kupplungen nur durch die Warenbahn an­ zutreiben. Tritt dabei ein Warenbahnquerverlauf zu einer Waren­ bahnseite hin auf, so kann vorübergehend die Kupplung des be­ treffenden Walzenteilstückes eingeschaltet werden, so daß das Walzenteilstück gegen die Warenbahnlaufrichtung oder auch in Warenbahnlaufrichtung mit einer Umfangsgeschwindigkeit, die größer ist als die Warenbahnlaufgeschwindigkeit, dreht, womit gleichfalls ein Richteffekt erzielt wird.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsge­ mäßen Walze dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Walze;

Fig. 2 eine Ansicht auf die Walze.

Die Walze besteht aus einem Walzenmantel 1, der aus zwei gleich breiten Walzenteilstücken 2 und 3 zusammengesetzt ist. Auf jedem Walzenteilstück 2, 3 sind radial vorstehende, wulstförmige Windungen 4 bzw. 5 vorgesehen, die in Fig. 2 lediglich schematisch angedeutet sind, wogegen Fig. 1 deutlich die dadurch entstehende Walzenprofilierung erkennen läßt. Die Windungen 4 und 5 laufen von der Mitte der Walze zu den Enden hin im entgegengesetzten Drehsinn und divergieren in Richtung eines Pfeils 6, mit dem die Förderrichtung einer Warenbahn 7 angezeigt ist.

Die Walzenteilstücke 2, 3 umfassen je zwei Lagerscheiben 8 und 9, über welche die Walzenteilstücke 2, 3 frei drehbar auf einer durchgehenden Welle 10 gelagert sind. Über je eine Magnetkupplung 11 sind die Lagerscheiben 9 und somit die Walzenteilstücke 2, 3 wahlweise und unabhängig voneinander mit der Welle 10 kuppelbar, die durch einen Antrieb 12 in Richtung eines Pfeils 13 gegen die Förderrichtung der Warenbahn 7 antreibbar ist.

Mit Kanten der Warenbahn 7 abtastenden Fühlern 14 läßt sich ein Querverlauf der Warenbahn 7 registrieren und gegebenenfalls die Kupplung 11 des Walzenteilstücks 2 oder 3 schalten, so daß ein Antrieb des betreffenden Walzenteilstücks 2 oder 3 entgegen der Laufrichtung der Warenbahn 7 erfolgt und dadurch deren Rückführung zur Walzenmitte hin eingeleitet wird.

Claims (3)

1. Walze zum Führen einer Warenbahn in ausgebreitetem Zustand, bestehend aus einem von einer Welle getragenen Walzenmantel mit radial vorstehenden wulstförmigen Windungen, die von der Mitte der Walzenbreite aus in einander entgegengesetztem Drehsinn zu den Walzenenden hin sowie in Förderrichtung der Warenbahn divergierend verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenmantel (1) in der Mitte der Walzenbreite senkrecht zur Walzenachse geteilt ist und die beiden so gebildeten Walzenteilstücke (2, 3) unabhängig voneinander auf der Welle (10) frei drehbar gelagert und wahlweise mit der in einem der Förderrichtung der Warenbahn (7) entgegengesetzten Drehsinn antreibbaren Welle (10) verdrehfest kuppelbar sind.

2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Walzenteilstück (2, 3) über eine Elektromagnetkupplung (11) mit der Welle (10) kuppelbar ist und jede Elektromagnetkupplung (11) über einen den jeweiligen Kantenverlauf der Warenbahn (7) erfassenden Positions­ melder (14) schaltbar ist.

3. Walze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Positionsmelder (14) und die Elektromagnet­ kupplungen (11) unabhängig voneinander ein- und ausschaltbar sind.