DE2159814C2 - Vorrichtung zum Abziehen feinen Drahts von einer Spule - Google Patents
Vorrichtung zum Abziehen feinen Drahts von einer SpuleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abziehen feinen Drahts von einer Spule, die auf einer Nabe
gelagert ist, welche auf einer antreibbaren Tragwelle frei drehbar und gleitbar gehalten ist, wobei zwischen
der Tragwelle und der Nabe eine eine Reibeinlage aufweisende Reibungskupplung vorgesehen ist, die
durch ein Gewicht beaufschlagt ist, und wobei die Tragwelle mit einer die eine Kupplungshälfte bildenden
Reibungsscheibe verbunden ist
Feiner Metalldraht wird nach seiner Herstellung in aller Regel auf großen Spulen aufgegeben. Das
Abziehen des Drahts von diesen Spulen bereitet jedoch Schwierigkeiten, weil es dabei dann, wenn nicht sehr
genau aufgepaßt und die Abziehgeschwindigkeit feinfühlig geregelt wird, leicht zu Verwindungen bzw.
Verdrallungen des Drahts kommt; außerdem ist der Platzbedarf recht hoch, da für jede Spule ein eigener
Antrieb benötigt wird.
Diese Mangel lassen sich auch nicht mit der aus der GB-PS 5 00179 bekannten Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Art beheben. Die zum Aufwickeln von Garn dienende Vorrichtung weist eine in senkrechter
Stellung auf einer angetriebenen, ebenfalls senkrecht angeordneten Tragwelle montierte Spule auf; die
Übertragung des Drehantriebs von der Tragwelle auf die Spule wird mittels einer auf der die Welle über einen
Riementrieb antreibenden Scheibe aufruhenden Reibeinlage und einer dagegen anliegenden, auf der
Tragwelle frei drehbar und axial gleitbar gehaltenen Nabe bewirkt Die Reibeinlage wird vom Gewicht der
Nabe beaufschlagt, während das Gewicht der Spule insoweit nicht wirksam wird; die Achse der Tragwelle
ist bezüglich ihrer Stellung nicht regelbar.
Daß sich mit einer solchen Vorrichtung die weiter oben angeführten, beim Abziehen feinen Drahts von
einer Spule auftretenden Mängel nicht beheben lassen, liegt auf der Hand. Während mit der bekannten
Vorrichtung Garn auf eine Spule aufgewickelt werden soll, was nur dadurch bewirkt werden kann, daß die
Spule in Drehung versetzt wird, soll im Falle der Erfindung Draht von einer Spule abgewickelt werden,
was allein dadurch möglich ist, daß Zug auf den Draht ausgeübt wird. Dieser Unterschied führt bereits zu völlig
andersartigen Aufgabenstellungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Draht verwindungs- bzw. drallfrei von einer Spule
abziehen zu können, ohne den Abziehvorgang ständig genau überwachen und die Abziehgeschwindigkeit
fortlaufend regeln zu müssen; auch soll der Platzbedarf für das Abziehen geringer als bisher sein.
Ausgehend von der eingangs beschriebenen bekannten Vorrichtung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Achse der Tragwelle in bezug auf die Horizontale um einen einstellbaren Winkel
geneigt ist, daß das die andere Kupplungshälfte bildende Teil mit der Nabe verbunden ist, wodurch sich das
Gewicht als eine Funktion des Eigengewichts der Nabe und der Spule einerseits sowie der Größe des Winkels
andererseits ergibt, und daß die Nabe an einem Ende einen zylindrischen Bereich aufweist, auf dem ein
Bremsband angeordnet ist, das mit einem Schwenkhebel verbunden ist, der dem Zug des Drahts am Abgang der
Spule ausgesetzt und gegen ein elastisches Rückstellorgan wirksam ist.
■ Aufgrund dieser Ausgestaltung wird das Abziehen des Drahts durch kompensierte Trägheit verwirklicht,
d. h. die Trägheit der Spule wird durch das Tätigwerden der Antriebs- und Bremseinrichtung kompensiert
dergestalt, daß die den Kontakt zwischen der Reibungsscheibe und der Reibungseinlage gewährleistende Kraft
geregelt wird, die eine Funktion des Eigengewichts der Nabe und der Spule einerseits sowie des Werts des
zwischen der Achse der Tragwelle und der Horizontalen bestehenden Neigungswinkels andererseits ist.
Verwindungen bzw. Verdrallungen des Drahts können somit nicht mehr vorkommen; auch besteht die
Möglichkeit, für mehrere Spulen nur einen einzigen Antrieb vorzusehen.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielshalber erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine Drahtabziehvorrichtung und
F i g. 2 eine Ansicht einer mehrere Spulen aufweisenden Drahtabziehvorrichtung.
Die in den F i g. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung zum Abziehen von Draht durch kompensierte Trägheit weist
ein Rahmenteil 1 auf, an dem mittels Schrauben 2 ein Wälzlager 3 befestigt ist, das mit Kugellagerringen 4, Aa
ausgerüstet ist, die durch ein Distanzstück 5 voneinander getrennt und durch in Nuten angeordnete elastische
Hinge 6,6a gehalten sind.
In dem Wälzlager 3 ist eine Tragwelle 7 drehbar montiert, deren Achse xx\ in bezug auf eine norizontale
Achse yy\ mittels des Rahmenteils 1, dessen Stellung regelbar ist, um einen Winkel« geneigt werden kann.
Auf der Tragwelle 7 ist mittels Rollen- oder Nabelwälzlagern 8, 8a eine Nabe 9 frei drehbar
montiert, auf der eine Spule 10 gelagert ist, die durch ein auf ein mit Gewinde versehenes Ende der Nabe 9
aufgeschraubtes Verschlußstück 12 gegen eine Schulter 11 der Nabe 9 in fester Anlage gehalten ist An ihrem
anderen Ende bildet dis Nabe 9 ein flanschartiges Teil 13, das unter Einschaltung einer Reibungseinlage 14
gegen eine bei 16 auf der Tragwelle 7 verkeilte Reibungsscheibe 15 abgestützt ist.
Die Nabe 9 und der Außenkäfig 17 der Wälzlager 8, 8a können axial und in bezug auf den Innenk<\fig 18 und
die Tragwelle 7 frei gleiten, um den Verschleiß der Reibungseinlage 14 zu kompensieren und so einen
wirksamen Kontakt zwischen dem Teil 13 und der Reibungseinlage 14 zu erzielen. Das Teil 13 der Nabe 9
ist durch einen zylindrischen Bereich 19 verlängert, auf dem ein Bremsband 20 angeordnet ist, das auf einer
Rolle 21 aufgewickelt ist, die auf einem Schwenkhebel 22 (F i g. 2) montiert ist, der an einem seiner Enden mit
einer Rolle 23 zur Führung des Drahts 24 am Abgang der Spule 10 versehen ist.
An seinem anderen Ende ist der Schwenkhebel 22 der Wirkung eines elastischen Rückstellorgans 25 in Form
einer Feder 25 ausgesetzt, die bei 26 auf einem Rahmenelement 27 befestigt ist; die Feder 25 übt auf
den Schwenkhebel 22 eine Kraft aus, die der auf den Draht 24 wirkenden Zugspannung entgegengesetzt ist
derart, daß ein Moment Q des Schwenkhebels 22 erzielt wird, das sich auf das Bremsband 20 auswirkt.
An einem Ende der Tragwelle 7 ist eine Rillenscheibe 28 befestigt, die den Drehantrieb der Tragwelle 7
sicherstellt und durch einen Gurt 29 mit einer Antriebsscheibe 30 verbunden ist, die mittels eines
Riementriebs 31 von einem Bremsmotor 32 angetrieben wird.
Wie in Fig.2 dargestellt, ist die Zahl der auf einunddemselben Rahmenteil 1 angeordneten Spulen
oder Gestelle eine Funktion der Größe und des Gewichts der Spulen, wobei verständlicherweise ein
Interesse daran besteht, eine größtmögliche Stückzahl pro Rahmenteil anzuordnen, um mit einem einzigen
Antriebsmotor auszukommen.
Die erfindungsgemäße Drahtabziehvorrichtung arbeitet auf folgende Weise:
Bevor mit dem Abziehen des Drahts 24 (F i g. 1 und 2) begonren wird, wird der Bremsmotor 32 in Betrieb
gesetzt; er gewährleistet den Antrieb der Rillenscheibe 28 und der Tragwelle 7 durch den Riementrieb 31 und
den Gurt 29.
Die Nabe 9 ist durch die Wirkung des Bremsbands 20 auf den Bereich 19 blockiert, der einem Bremsmoment
Q unterworfen ist, das auf den Schwenkhebel 22 durch die Feder 25 ausgeübt wird. In dieser Stellung gleitet die
Reibungsscheibe 15 in bezug auf die Nabe 9 und die Spule 10, die nicht angetrieben ist
Bei Beginn des Zugs auf den Draht 24 gemäß dem Pfeil A wird der Schwenkhebel 22 durch den Draht im
umgekehrten Sinn des durch die Feder 25 ausgeübten Zugs beansprucht wodurch das auf das Band 20
ausgeübte Bremsmoment Q vermindert wird. Auf diese
Weise treibt die drehfest mit der Tragwelle 7 verbundene Reibungsscheibe 15 durch die Reibungseinlage
14 fortschreitend die Nabe 9 und die Spule 10 an.
Das Antriebsmoment C2 der Spule 10 kann durch eine Änderung des Winke.'s « geregelt werden, wobei F die
von der Nabe 9 auf die Reibungsscheibe 15 ausgeübte Andruckkraft ist, wie es in dem Kräftediagramm der
F i g. 1 dargestellt ist. Daraus resultiert, daß F eine Funktion des Gewichts P und des Werts des Winkels λ
ist, in der P gleich dem Gewicht der Nabe 9 und der Spule 10 ist.
Beim Anfahren muß das von dem Band 20 auf die Nabe 9 ausgeübte Bremsmoment G größer als das
durch die Reibungsscheibe 15 übertragene Moment Ci
sein. Der Wert des Moments G kann mittels der Feder 25 geregelt werden.
Für ein mit konstanter Geschwindigkeit erfolgendes Ablaufen des Drahts muß die Rillenscheibe 28 mit einer
Geschwindigkeit angetrieben werden, die geringfügig über der Geschwindigkeit der Spule 10 am Ende des
Abziehens liegt. Bei Beginn des Abziehens ist die Geschwindigkeit der Spule geringer und der Schlupf
höher.
Die erfindungsgemäße Drahtabzieheinrichtung ist gleichermaßen auf eine zwischen Spitzen getragene
Spule anwendbar.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Abziehen feinen Drahts von einer Spule, die auf einer Nabe gelagert ist, welche
auf einer antreibbaren Tragwelle frei drehbar und gleitbar gehalten ist, wobei zwischen der Tragwelle
und der Nabe eine eine Reibeinlage aufweisende Reibungskupplung vorgesehen ist, die durch ein
Gewicht beaufschlagt ist, und wobei die Tragwelle mit einer die eine Kuppiungshälfte bildenden
Reibungsscheibe verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (xx\) der Tragwelle
(7) in bezug auf die Horizontale (yy\) um einen einstellbaren Winkel (α) geneigt ist, daß das die
andere Kupplungshälfte bildende Teil (13) mit der Nabe (9) verbunden ist, wodurch sich das Gewicht
als eine Funktion des Eigengewichts der Nabe (9) und der Spule (10) einerseits sowie der Größe des
Winkels (<x) etidererseits ergibt, und daß die Nabe (9)
an einem Ende einen zylindrischen Bereich (19) aufweist, auf dem ein Bremsband (20) angeordnet ist,
das mit einem Schwenkhebel (22) verbunden ist, der dem Zug des Drahts (24) am Abgang der Spule (10)
ausgesetzt und gegen ein elastisches Rückstellorgan (25) wirksam ist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragwelle (7) mittels eines
Wälzlagers (3) an einem Rahmenteil (1) gehalten ist, das auf regelbare Weise neigbar ist, um den Wert des
Winkels («) zwischen der Achse (xx\) der Tragwelle (7) und der Horizontalen (yyt) ändern zu können.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (22), der in seinem
mittleren Bereich eine Rolle (21), auf der das Bremsband (20) der Nabe (9) aufgewickelt ist, und an
seinem freien Ende eine Rolle (23) aufweist, über die der Draht (24) am Abgang der Spule (10) läuft, an
seinem anderen Ende der Wirkung des elastischen Rückstellorgans (25) ausgesetzt ist, das der Spannung
auf den Draht (24) entgegenwirkt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß auf einunddemselben Rahmenteil (1) mehrere Tragwellen (7) montiert sind, von denen
jede eine Scheibe (28) trägt, mittels welcher sie über von einem Bremsmotor (32) ausgehende Treibriemen
in Drehbewegung versetzt werden.
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