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"Verfahren und Vorrichtung zum Bewegen eines in ausgefächerten Windungen
auf einem Förderer abgelegten Drahtbundes über eine Kühlstrecke" Die Erfindung betrifft
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bewegen eines vom Legearm eines Haspelkopfes
in ausgefächerten, liegenden Windungen auf einen geradlinig bewegten Förderer abgelegten
und über eine Kühlstrecke geförderten Drahtbundes aus Walzdraht Durch die Ausfächerung
des Drahtbundes soll erreicht werden, daß sich der Walzdraht über seine Länge gleichförmig
abkühlt, d.h.
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jedes der Drahtteilchen eine möglichst konstante Abkühlung erfährt
Es wurde bereits erkannt, daß trotz des Ausfächerns der Drahtwindingungen eine glchmäßige
Abkühlung des Drahtes über seine Länge nicht vollständig erreicht wird, weil an
den Berührungspunkten zwischen dem Draht und dem kalten Plattenbelag des Fördermittels
sogenannte Uärtef lecken entstehen. Dieser Erscheinung sollte nach dem Stande der
Technik dadurch begegnet werden, daß die Auflageflächen des Fördermittels als Gitterroste
ausgebildet sind.
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(DBP 1 214 634)l Die gleichmäßige Beaufschlagung der Drahtwindungen
mit dem Kühlmittel, z.B. Luft, ist aber nicht nur an den Auflageflächen zwischen
den Drahtwindungen und dem Fördermittel unterbrochen, sondern auch an den Berührungspunkten
zwischen benachbarten Drahtwindungen, die sich an den Kreuzungsstellen der Drahtwindungen
ergeben.
Härtefecken auch an diesen Berührungspunkten zu vermeiden, ist Aufgabe der Erfindung.
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Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, beim Bewegen eines in ausgefächerten
Windungen auf einem geradlinig bewegten Förderer abgelegten Drahtbundes so zu verfahren,
daß sich kreuzende benachbarte Drahtwindungen auf ihrem Wege über die Kühlstrecke
zur Verlagerung ihrer Berührungspunkte relativ zueinander bewegt werden, beispielsweise
dadurch, daß die Drahtwindungen gegebenenfalls wiederholt in Förderrichtung auseinandergezogen
und/ oder verdichtet werden. Die Drahtwindungen können aber auch im Bereich ihrer
Materialanhäufungen, d.h. an den Rändern des Drahtfächer, unterschiedlich schnell
gefördert werden In jedem Falle ergibt sich aufgrund dieser Relativbewegungen zwischen
den benachbarten Drahtwindungen eln mehr oder weniger ständiger Wechsel der Berührungspunkte,
so daß es über die gesamte Drahtlänge keine Stelle gibt, die über die ganze Kühlstrecke
hinweg stets mit ein und demselben anderen Drahtteilchen in Berührung gewesen is,
wodurch sich an diesen Stellen andere Abkühlungsbedingungen als über die gesamte
freie Drahtlänge ergeben würden.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Relativbewegung
benachbarter Drahtwindungen während des Transportes des Fächers über die Kühlstrecke
besteht gemäß der Erfindung darin, daß der Förderer in mehrere auf unter sich -unterschiedliche
Fördergeschwindigkeiten eingestellte Abschnitte unterteilt ist, vorzugsweise in
aufeinanderfolgende Abschnitte, um die Drahtwindungen in Förderrichtung auseinanderzuziehen
oder zu verdichten. Die Fördergeschwindigkeit kann abschnittsweise so eingestellt
werden,
daß sie um einen Mittelwert schwankt, so daß die Windungen
im steten Wechsel auseinanderqezogen und wieder verdichtet werden.
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Wenn man die Eöidergeschwindigkeit Jedoch zum Ende der Kühlstrecke
hin abnehmend einstellt, so daß sich die zunächst mit großem Windungsabstand aufgebrachten
Windungen mehr und mehr zusammenschieben und verdichten, so kommt dies der am Ende
der Kühlstiecke erforderlichen Wiederherstellung des Drahtbundes Wie auch eIner
Verringerung des Wärmestaues am Anfang der Kühlstrecke entgegen.
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Die erfindungsgemäßen Abschnitte des Förderers können wie bisher Endlosförderer
sein die unabhängig voneinander angetrieben und auf verschiedene Fördergeschwindigkeiten
einstellbar sind. Da man aus Kostengründen die Länge der einzelnen Förderabschnitte
tiicht beliebig klein machen kann, ist be; dleser apparativen Lösung ein ständiges
Auswandern und Verlagern der Berührungspunkte zwischen benachbarten Drahtwindungen
nicht mögllch. In der Bemessung der Länge dei Einzelabschnitte des Förderers wird
man hingegen frei, wenn gemäß einem weiteren Erfindungsvorschlag die Abschnitte
von Rollgangsrollen gebildet werden. Hierbei kann man so weit gehen, daß der Unterschied
in der Fördergeschwindigkeit von Rolle zu Rolle eingestellt wird vorzugsweise durch
unterschiedliche Rollendurchmesser Auf diese Weise kann der Kühl-Rollgang Gruppenantrieb
erhalten Die Anwendung eines Rollganges für einen Förderer einer Drahtkühlvorrichtung
zum sogenannten Luftpatentieren hat im übrigen den Vorteil, daß die Kühlluft weitgehend
ungehindert zwischen den Rollgangsrollen passieren kann und die Drahtw-ndungen auf
ihrem Wege jeweils zwischen benachbarten Rollgangrollen von der Kühlluft voll beaufschlagt
werden. Die ersten Rollgangsrollen der Kühlstrecke könnten beheizt
werden,
um jeden Kontakt des heißen Walzdrahtes mit kalten Auflagestellen zu vermeiden.
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Die Erfindung bringt noch einen weiteren Voltell mit sich insofern,
als die Fördergeschwindigkeit im Bereich der Aufgabestelle, wo die Windungen vom
Haspelkopf ausgefächert werden, relativ hoch gewählt werden kann, wodurch sich die
Materialanhäufung an den Rändern des Drahtfächers auflöst und dem gefürchteten Wärmestau
begegnet wird. Bei fortschreitender Abkühlung des Drahtes können dann die Windungen
wieder verdichtet werden, beispielsweise indem die Fördergeschwindigkeit von Rollgangsrolle
zu Rollgangsrolle kontinuierlich abnimmt.
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Bisher wurde ein stärkeres Auseinanderziehen der Windungen durch hohere
Bemessung der Konstanten Fördergeschwindigkeit als unerwünscht angesehen, weil die
Windungen dann zu stark elliptisch werden und am Ende der Kühlstrecke nicht mehr
zu kreisförmigen Bunden zucammengefaßt werden können (DBP 1.214.635).
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Indem im Rahmen des Erfindungsvorschlages die Drahtwindungen aber
wieder zusammengeschoben werden können, löst sich das Problem des sogenannten Wärmestaues
als reine Nebenwirkung der angestrebten Relativbewegung benachbarter Drahtwindungen.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsmöglichkeiten von Vorrichtungen
gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 eie Drahtkühlanlage mit
einem Rcllgang als Fördermittel, Fig. 2 ene Draufsicht auf den Anfang und das Ende
des Kühlrollganges nach Fig. 1, mit der Darstellung unterschiedlicher Dichte von
Drahtndungen,
Fig. 3 einen in zwei Bahnen längsgeteilten Förderer
in Draufsicht, und Fig 4 einen Ausschnitt aus einem Kühlrollgang iflit gruppenweise
unterschiedlich konischen Rollgangsrollen Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist
ein Haspelkopftrichter 10 mit rotierendem Legearm in der Art eines Edenbornhaspels
dargestellt, dem der in einer Wasserkühlstrecke vorgekühlte Walzdraht über eine
gebogene Drahtführung 9 zugeführt wird. Der Draht wird von oben auf einen kurzen
Endlosführer 11 ausgefächert.
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Anschließend gelangen die Drahtwindungen auf einen Rollgang 12, dessen
Rollen zu einzelnen Abschnitten 12a, 12b, 12c,12d und 12e zusammengefaßt sind Die
Rollen eines jeden Abschnittes des Kühlrollganges haben gegenüber dem vorhergehenden
Abschnitt bzw.
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gegenüber dem Aufgabe-Förderer 11 eine verschiedene Fördergeschwindigkeit,
vorzugsweise dadurch, daß die Durchmesser der mit gleicher Drshzahl angetriebenen
Rollen abschnittsweise variieren.
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Hierdurch werden die Drahtwindungen bei ihrem Ubergang von einem Abschnitt
zum anderen auseinandergezogen oder zusammengeschoben, je nachdem ob die Fördergeschwindigkeit
der Rollen steigt oder fällt. Hierdurch verlagern sich die Berührungspunkte der
sich kreuzenden, benachbarten Drahtwindungen, so daß an diesen Stellen Harteflec:en
vermieden werden.
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Die Rollgangsrollen können abschnittsweise schneller und langsamer
fördern, Jedoch ist es ratsamer, den Aufgabeförderer 11 am schnellsten fördern zu
lassen und die Windungen zum Ende des Kühlrollganges 12 hin zunehmend zusammenzuschieben
bzw. zu verdichten, was der Herstellung des Drahtbundes in der bekannten
Sammelstation
13 entgegenkommt. Fig. 2 verdeutlicht diesen Vorgang, indem dargestellt ist, wie
fünf Windungen 14 auf dem Rollgangsabschnitt 12a auf eine Strecke A anseinandergezogen
und auf dem letzten Rollgangabschnitt 12e auf eine Strecke B zusammengeschoben sind.
Für die glelchmäßlge Abkühlung des Drahtes über seine Länge ist es am vorteilhaftesten,
wenn die Fördergeschwindigkeit von Rolle zu Rolle kontinuierlich abnimmt, Die Erfindung
umfaßt auch das Verfahren, die Drahtwindungen im Bereich ihrer Materialanhaufungen,
d.h-. an den Rändern des Drahtfächer, unterschiedlich schnell zu fördern, um stets
wechselnde Berührungspunkte zwischen benachbarten Windungen zu erhalten.
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Fig. 3 zeigt in Draufsicht eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Vertahrens, be der der Förderer, auf den der Draht in Windungen 15 ausgefächert
wird, in zwei Bahnen 16, 17 längsgeteilt ist, die je von einem bekannten Endlosförderer
gebildet werden. Wenn beispielsweise die Bahn 17 mit konstanter Fördergeschwindigkeit
läuft und die Bahn 16 im zeitlichen Wechsel ständig schneller und langsamer fördert
als die Bahn 17, so ändern die Drahtwindungen laufend ihre Gestalt. Am Anfang der
Kühlstrecke haben die Drahtwindungen 15 je nach dem Verhältnis der Fördergeschwindigkeit
zur Drahtgeschwindigkeit eine mehr oder weniger schwach elliptische Form mit der
großen Ellipsenachse in Förderer richtung. Wie die Pfeile in Fig. 2 andeuten, stellt
sich die große Ellipsenachse zur Förderrichtung geneigt ein, wenn zwischen den Bahnen
16 und 17 ein Unterschied in der Fördergeschwindigkeit besteht Hierdurch verformen
sich die Drahtwindungen 15, wodurch sich ebenfalls die Berührungspunkte zwischen
benachbarten'Windungen verlagern. Wenn die Fördergeschwindigkeit der Bahn 16
diejenige
der Bahn 17 ständig über- und unterschreitet, so wechselt die Ellipsenform der Drahtwindungen
ständig in der durch die Pfeile angedeuteten Weise. Der Geschwindigkeitswechsel
sollte so eingestellt sein, daß am Ende der Kühlstrecke die Windungen wieder wie
am Anfang möglichst kreisförmig sind, um die Bildung des Drahtbundes nicht zu erschweren.
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Der gleiche Efickt kann nach Fig. 4 auch mit Rollgangsrollen erzielt
werden, indem Rollen mit konischen Mänteln verwandt werden, die in Gruppen 18, 19,
20 von beispielsweise je drei Rollen mit abweciiselnd entgegengesetzter Konizität
angeordnet werden. Innerhalb einer jeden Gruppe ist die Fördergeschwindigkeit der
Rollen im Bereich der qrößeren Durchmesser größer als im Bereich der kleineren Durchmesser,
so daß sich auch hier im Bereich der Satter alanhäufungen ar dcn Rändern des Drahtfächers
quas eine bahnweise untersciiedliche Fördergeschwindigkeit einstellt, die die Gestalt
der Windungen 21 entsprechend den dargestellten Pfeilen, die jeweils die Lage der
großen Ellipsenachse bedeuten, verändert. Da die Verformung der Windungen stets
wieder In der Tendenz umgekehrt werden muß, wechselt die Konizität der Rollgangsrollen
gruppenwelse, wobei die Anzahl der Rollen gleichgerichteter Konizität gleich ist,
um auf die ursprüngliche Windungsform zurückzukehren.
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Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 3 und 4 kann es sich empfehlen,
ein Verlaufen des Drahtfächers durch seitliche Lineale zu verhindern, da der Relbungsschluß
zwischen den Drahtwindungen und den Rollgangsrollen nicht immer gleichmäßig sein
kann. Bei allen Ausführungsbeispielen mit Rollgangsrollen
kann
es notwendig sein, zur Erhöhung des Reibungskoeffizienten bzw zur sicheren Beschleunigung
oder Bremsung einer Drahtwindung gegenüber einer folgenden entsprechende Maßnahmen
vorzusehen, z,B. Einstellung einer gewissen Rauhigkeit der Rollenmäntel cder indem
die Rollen mit NQppen versehen werden.
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- Patentansprüche -