DE19537580A1 - Vorrichtung zum Verziehen von vorzugsweise querorientiert einlaufenden Faservliesen - Google Patents
Vorrichtung zum Verziehen von vorzugsweise querorientiert einlaufenden FaservliesenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Verziehen von vorzugsweise querorientiert einlaufenden
Faservliesen mittels einer Mehrzahl von Paaren oder
Trios von Verzugswalzen mit in Durchlaufrichtung zuneh
mender Umfangsgeschwindigkeit, wobei wenigstens zwei
zusammenwirkende Verzugswalzen mit einer Sägezahn-Gar
nitur ummantelt sind.
Eine solche Vorrichtung ist aus DE 32 45 517 C2 be
kannt. Dort sind im Mittelteil der Vorrichtung mit Sä
gezahngarnituren versehene Verzugszwalzenduos oder
-trios vorgesehen, während die einlaufseitigen und die
auslaufseitigen Verzugswalzen garniturfrei sind. Auf
grund der in Laufrichtung zunehmenden Umfangsgeschwin
digkeit der Verzugswalzenpaare oder -trios erfolgt eine
teilweise Längsorientierung der Fasern, wobei die Säge
zahn-Garnituren dafür sorgen, daß dies nicht nur an der
Vliesoberfläche, sondern auch inmitten des Vlieses ge
schieht. Im Ergebnis hat das Vlies ein optimales Ver
hältnis der Längsfestigkeit zur Querfestigkeit. Aller
dings hat es sich herausgestellt, daß das Faservlies
bei der Bearbeitung an den Rändern stärker einspringt,
und zwar bis zu 15% der ursprünglichen Vliesbreite.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der gattungsgemäßen Art anzugeben, die ein
Verziehen in Längsrichtung ohne wesentliche Breitenver
minderung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Sägezahn-Garnituren an Verzugswalzen, die sich am
oder nahe am Auslauf befinden, angeordnet sind und je
weils schraubenlinienförmig, jedoch auf den beiden Wal
zenhälften mit entgegengesetztem Steigungswinkel ver
laufen.
Bei dieser Konstruktion erfährt das Vlies zum Abschluß
oder kurz davor eine Behandlung mittels einer Spezial-
Garnitur, die in beiden Bahnhälften einander entgegen
gesetzt wirkende Kräfte auf das Vlies ausübt. Hierdurch
läßt sich die ursprüngliche Breite des Vlieses nahezu
aufrechterhalten. Die Breitenreduktion des fertigen
Vlieses liegt bei weniger als 5%, beispielsweise bei
3%. Gleichzeitig übt die Spezial-Garnitur aber auch
Kräfte in Längsrichtung auf das Vlies aus, um eine
teilweise Längsorientierung der Fasern zu bewirken.
In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, daß der
Wechsel des Steigungswinkels etwas außerhalb der Wal
zenmitte erfolgt. Dies kann beispielsweise der Fall
sein, wenn die Zugkräfte auf der Antriebsseite der Ver
zugswalze größer sind als auf der gegenüberliegenden
Seite oder wenn das Vlies durch die Behandlung in den
vorangehenden Verzugswalzen seitlich verschoben sein
sollte.
Günstig ist es, daß weitere Sägezahn-Garnituren an Ver
zugswalzen, die sich am oder nahe am Einlauf befinden,
angeordnet sind und schraubenlinienförmig mit gleichem
Steigungswinkel über die gesamte Walzenlänge verlaufen.
Es wird daher schon beim Einlauf oder kurz danach dafür
gesorgt, daß die Fasern des Vlieses über dessen gesamte
Dicke eine teilweise Längsorientierung erfahren.
Hierbei erweist es sich als Vorteil, daß sich garnitur
freie Verzugswalzen zwischen den einlaufseitigen und
den auslaufseitigen mit Sägezahn-Garnitur versehenen
Verzugswalzen befinden. Zwischen den beiden Abschnit
ten, in denen das Vlies durch die Sägezahn-Garnituren
intensiv bearbeitet wird, befindet sich daher eine
Strecke, in der hauptsächlich die oberflächlichen Fa
sern bearbeitet werden. Dies führt zu Oberflächen
schichten mit einem höheren Grad an Längsorientierung,
so daß die zur Breitenkorrektur auslaufseitig auf zu
bringenden Querkräfte voll wirksam sein können.
Empfehlenswert ist es auch, daß wenigstens einer der
Verzugswalzen eine Druckwalze zugeordnet ist, deren
Abstand zur zugehörigen Verzugswalze und deren Position
in Bezug auf den Klemmpunkt dieser Verzugswalze ein
stellbar ist. Durch entsprechende Einstellung der
Druckwalze läßt sich auf einfache Weise eine Anpassung
an unterschiedliches Fasermaterial und unterschiedli
chen Vliesaufbau vornehmen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung
dargestellter, bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Verzugswalze für den Auslaufteil der Vor
richtung,
Fig. 2 schematisch ein Ausführungsbeispiel einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3 eine abgewandelte Vorrichtung,
Fig. 4 eine dritte Ausführungsform und
Fig. 5 eine vierte Ausführungsform.
In Fig. 1 ist eine Verzugswalze 1 veranschaulicht, die
eine Sägezahngarnitur 2 trägt. Sie besteht aus einer
Vielzahl von mit nach außen ragenden Spitzen 3 versehe
nen schmalen Bändern 4, die längs Schraubenlinien 5 auf
der Oberfläche 6 der Walze angeordnet sind. Die Beson
derheit besteht darin, daß die Schraubenlinien 5 auf
der einen Hälfte der Walze gegenüber den Schraubenli
nien 5′ auf der anderen Hälfte der Walze einen entge
gengesetzten Steigungswinkel aufweisen. Es ergeben sich
daher durch die Ebene 7 getrennte Walzenhälften, die
spiegelbildlich zueinander gleich sind. Der Steigungs
winkel liegt zwischen 30 und 60°, vorzugsweise bei 45°.
Der Begriff "Sägezahn-Garnitur" deckt nicht nur eine
Garnitur mit ausgeprägten Sägezähnen, sondern auch eine
solche, die nadelförmige Spitzen o. dgl. aufweist. Die
Zahl der Schraubenlinien 5 und 5, ist in der Praxis we
sentlich größer als sie in der Zeichnung dargestellt
ist. Im Betrieb weist der Punkt, an dem sich die Säge
zahn-Garnituren beider Hälften treffen, in Drehrichtung
nach vorn, wie dies durch den Pfeil 8 angedeutet ist.
Bei der Verziehvorrichtung nach Fig. 2 wird ein Fa
servlies, das querorientiert ist, über ein Laufband 10
zugeführt. Es folgen fünf Verzugswalzentrios 11 bis 15,
gefolgt von einem Laufband 16. Die Umfangsgeschwindig
keit der Verzugswalzen dieser Trios nimmt von der Ein
laufseite zur Auslaufseite hin zu. Die Trios 11, 13 und
14 werden durch Verzugswalzen 17 gebildet, die keine
Garnitur tragen. Das nahe der Einlaufseite befindliche
und von ihr lediglich durch das Trio 11 getrennte Trio
12 ist aus Verzugswalzen 18 zusammengesetzt, die eine
normale Sägezahngarnitur 19 mit Spitzen aufweisen, die
längs Schraubenlinien angeordnet sind, welche mit glei
chem Steigungswinkel sich über die gesamte Walzenlänge
erstrecken. Der Steigungswinkel der durchgehenden
Schraubenlinien liegt zwischen 10 und 30°, vorzugsweise
bei 20°. Die Verzugswalzen 1 des Trios 15 sind mit der
speziellen Sägezahngarnitur 2 versehen, wie sie in Fig.
1 dargestellt ist. Der Abstand benachbarter Garnituren
wird mittels einer Fühlerlehre auf wenige Millimeter,
insbesondere 1,5 mm, eingestellt. In allen Trios sind
ferner Druckwalzen 20 vorgesehen, deren radialer Ab
stand zu den zugehörigen Verzugswalzen und deren Posi
tion mit Bezug auf die zugehörige Klemmstelle einge
stellt werden kann.
Das über Einlaufband 10 zugeführte Vlies erfährt im
Trio 11 zunächst an seiner Oberfläche eine teilweise
Längsorientierung der hauptsächlich querliegenden Fa
sern. Im nahe der Einlaufseite angeordneten Trio 12
erfolgt diese Behandlung bis in die Tiefe des Vlieses
hinein. Die Trios 13 und 14 besorgen wiederum eine
Längsorientierung von oberflächennahen Fasern. Das aus
laufseitig angeordnete Trio 15 schließlich sorgt außer
dem Längsverzug für eine Breitenstreckung. Dies wird
dadurch unterstützt, daß die Oberfläche des Vlieses
aufgrund der Trios 13 und 14 ein höheres Maß an längs
orientierten Fasern besitzt und daher die von den Spit
zen 3 ausgeübten Querkräfte gut aufgenommen werden kön
nen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 werden für entspre
chende Teile um 100 erhöhte Bezugszeichen verwendet.
Der wesentliche Unterschied besteht darin, daß die drei
Trios 11, 13 und 14 durch Verzugswalzenpaare 111, 113
und 114 ersetzt sind.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 werden für entspre
chende Teile um 200 erhöhte Bezugszeichen verwendet.
Hier sind auch noch die Trios 112 und 115 durch Walzen
paare 212 und 215 ersetzt worden. Außerdem ist das Wal
zenpaar 114 in Fortfall gekommen und auslaufseitig ein
weiteres Walzenpaar 221 ohne Sägezahn-Garnitur hinzuge
kommen, wobei sich aber die mit der Spezial-Sägezahn-
Garnitur versehenen Verzugswalzen 1 des Walzenpaares
215 immer noch nahe am Auslauf befinden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 werden für entspre
chende Teile um 300 erhöhte Bezugszeichen verwendet.
Hier sind alle aufeinanderfolgenden Verzugswalzen mit
einander in Eingriff. Es gibt ein einlaufseitiges Trio
311 ohne Sägezahn-Garnitur. Es folgt ein nahe des Ein
laufs befindliches Trio 312 mit normaler Sägezahn-Gar
nitur. Darauf folgt ein Trio 313 aus Verzugswalzen ohne
Garnitur. Danach gibt es ein Trio 322 mit normaler Sä
gezahn-Garnitur. Auf vier Verzugswalzen 314 folgen ein
Trio 315 mit Verzugswalzen 1 gemäß Fig. 1. Dies führt
zu einer sehr gleichmäßigen Durcharbeitung der Fasern
im Vlies.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Verziehen von vorzugsweise quer
orientiert einlaufenden Faservliesen mittels einer
Mehrzahl von Paaren oder Trios von Verzugswalzen
mit in Durchlaufrichtung zunehmender Umfangsge
schwindigkeit, wobei wenigstens zwei zusammenwir
kende Verzugswalzen mit einer Sägezahn-Garnitur
ummantelt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sägezahn-Garnituren (2) an Verzugswalzen (1), die
sich am oder nahe am Auslauf befinden, angeordnet
sind und jeweils schraubenlinienförmig, jedoch auf
den beiden Walzenhälften mit entgegengesetztem
Steigungswinkel verlaufen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Wechsel des Steigungswinkels etwas
außerhalb der Walzenmitte erfolgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß weitere Sägezahn-Garnituren (19) an
Verzugswalzen (18), die sich am oder nahe am Ein
lauf befinden, angeordnet sind und schraubenlinien
förmig mit gleichem Steigungswinkel über die gesam
te Walzenlänge verlaufen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß sich garniturfreie Verzugswalzen (17) zwi
schen den einlaufseitigen und den auslaufseitigen
mit Sägezahn-Garnitur (1, 19) versehenen Verzugs
walzen (1, 18) befinden.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Ver
zugswalzen (1, 17, 18) eine Druckwalze (20) zuge
ordnet ist, deren Abstand zur zugehörigen Verzugs
walze und deren Position in Bezug auf den Klemm
punkt dieser Verzugswalze einstellbar ist.
Priority Applications (4)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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ES2130730T3 (es) | 1999-07-01 |
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EP0768400B1 (de) | 1999-04-07 |
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