Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transportieren von Fördergut auf Förderrollen, die unverdrehbar
auf seitlich in einem Tragholm hintereinander gelagerten Rollenwellen angeordnet sind, wobei mehrere
Rollenwellen durch eine entlang eines Tragholms verlaufende Längswelle angetrieben sind und wobei jede
Rollenwelle mit einem Wellenrad versehen ist, das mit einem rechtwinklig dazu auf der Längswelle angeordneten
Antriebsrad mit Reibschluß zusammenarbeitet, das durch wenigstens eine Feder an das Wellenrad
angepreßt wird.
Eine derartige Vorrichtung ist z. B. aus dem DE-GM 16 809 bekannt.
In dieser Druckschrift ist eine Vorrichtung zum Transportieren von Fördergut auf Förderrollen beschrieben,
bei der die Drehmomentübertragung auf die Förderrollen durch Reibschluß erfolgt. Hierzu ist jeweils
ein Reibrad auf der Rollenwelle und ein weiteres Reibrad auf der Längswelle angeordnet. Dabei wird das
auf der Längswelle angeordnete Reibrad durch eine Feder an das andere Reibrad für einen Reibschluß ange- b5
preßt. Die Feder selbst ist fest mit der Längswelle und fest mit dem darauf angeordneten Reibrad verbunden.
Dies bedeutet, daß das Reibrad ebenfalls formschlüssig auf der Längswelle angeordnet ist Die Drehmomentübertragung
erfolgt damit lediglich über die beiden Reibflächen der Kegelräder.
Diese Ausgestaltung besitzt jedoch erhebliche Nachteile. Tritt nämlich ein Stau auf, bzw. stößt das Fördergut
auf ein Hindernis, so bleibeD die auf den Rollenwellen fest angeordneten Reibräder stehen und es findet
eine Relativbewegung zwischen den Reibrädern statt. Die auf der Längswelle angeordneten Reibräder laufen
nämlich weiter um. Dadurch besteht die Gefahr, daß sich die Kegelfläche des Reibrades abnützt Insbesondere
können sich dadurch Eindrehungen ergeben, weil das Reibrad immer an einer Stelle läuft Das Reibrad wird
damit unrund und die Drehmomentübertragung wird damit schlechter. Es stellen sich ein unrunder Lauf und
Unwuchten ein. Außerdem können Schläge auftreten, die zu einer Zerstörung der Einrichtung führen können.
Die DE-PS 3 00 359 beschreibt einen Rollgang mit einem Reibräderanti ieb für Walzwerke. Dabei stehen
mehrere auf einer Längswelle angeordnete Reibräder in Reibkontakt mit senkrecht dazu liegenden Reibungsrädern.
Auch in DE-OS 28 40 044 ist ein angetriebener
Rollenförderer mit Reibradantrieb allgemeiner Bauart gezeigt.
Der vorliegenden Erfindung liegt hingegen die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der Eingangs erwähnten
Gattung so zu verbessern, daß der Transport des Fördergutes über Reibschluß sicherer und präziser erfolgt.
Entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das
Antriebsrad frei drehbar auf der Längswelle angeordnet ist und daß sich zur Drehmomentübertragung jeweils
die Feder auf einer Seite jedes Antriebsrades auf einem Anlaufring mit ihrem einen Ende abstützt, der gegen die
Stirnseite des Antriebsrades mit Reibschluß gepreßt ist, während das andere Ende mit der Längswelle in Verbindung
steht.
Durch diese erfindungsgemäße Verbesserung wird vermieden, daß eine Relativbewegung zwischen den
Reibrädern auftritt. Ein wesentliches Merkmal bildet hierfür der Anlaufring und die Feder. Die Drehmomentübertragung
bzw. deren übertragbaie Höhe bestimmt die Feder, welche mit einem Ende mit der Längswelle in
Verbindung steht und sich mit ihrem anderen Ende über dem Anlaufring an der Stirnseite des Reibrades abstützt.
Findet nun ein Stau statt und bleibt demgemäß die Rollenwelle mit dem darauf fest angeordneten Wellenrad
stehen, so bleibt gleichzeitig auch das dazugehörige Reibrad auf der Längswelle stehen. Die Relativbewegung
findet in diesem Fall zwischen der Längswelle und dem Antriebsrad bzw. Reibrad und zwischen der
Stirnseite des Antriebsrades und dem Anlaufring statt. Dabei tritt jeweils eine Drehbewegung auf, so daß sich
keine Eindrehungen an einer bestimmten Stelle ergeben.
Durch diese Ausgestaltung wird die Vorrichtung sicherer und der Reibschluß erfolgt präziser, ohne daß
sich Störungen aufgrund von Abnutzungen einstellen können.
Vorteilhafterweise ist auf der Längswelle neben jedem Antriebsrad im Abstand dazu ein in radialer Richtung
fest mit der Längswelle verbundener Stellring angeordnet. Auf dem Stellring stützt sich die Feder mit
dem anderen Ende ab.
Diese konstruktive Ausgestaltung stellt eine definitive Anlage der Feder auf dem Stellring dar.
In vorteilhafter Ausgestaltung ist der Stellring in axia-
ler Richtung auf der Längswelle verschiebbar.
Dadurch läßt sich das zu übertragende Drehmoment auf einfache Weise durch eine entsprechende Verkürzung
oder Verlängerung des Abstandes, d. h. durch eine Einstellung der Federkraft einstellen ;ind/oder bei Bedarf
verändern.
Für eine sichere Führung der Feder kann vorgesehen sein, daß die Feder an dem Anlaufring und an dem Stellring
jeweils in einer Führungsnut gelagert und/oder über einen Anschlagsführungsring geschoben ist.
Aus Verschleißgründen ist es weiterhin von Vorteil, wenn das Antriebsrad auf einer Buchse drehbar gelagert
ist, die fest auf der Längswelle angeordnet ist.
Bei einem Stau, d. h. bei einem Stehenbleiben der entsprechenden Rollenwellen tritt eine Relativbewegung
zwischen den entsprechenden Antriebsrädern und der Längswelle auf, wobei der entsprechende Kontakt nur
einseitig stattfindet Aus diesem Grunde besteht unmittelbar die Gefahr, daß die Antriebsräder entsprechend
ausgerieben werden und damit ein Langioch entsteht. Durch die erfindungsgemäße Buchse, die fest auf der
Längswelle angeordnet ist, findet nun die Relativbewegung zwischen dem Antriebsrad und der Buchse statt.
Die Buchse kann jedoch aus einem weicheren Material, z. B. Kunststoff, hergestellt werden, womit kein Verschleiß
an dem Antriebsrad auftritt. Ein eventueller Verschleiß tritt dann nur an der weicheren Buchse auf, die
jedoch umläuft, so daß dieser Verschleiß überall gleichmäßig am Umfang verteilt auftritt.
Nachfolgend ist anhand der Zeichnung ein Ausf.Ohrungsbeispiel
der Erfindung beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine Draufsicht auf eine Seite der Vorrichtung zum Transportieren von Fördergut mit erfindungsgemäßen
Reibkraftübertragungseinrichtungen (teilweise im Schnitt);
F i g. 2 eine Stirnansicht der Vorrichtung nach der F i g. 1 (teilweise 'm Schnitt).
Die Vorrichtung zum Transportieren von Fördergut weist zwei seitliche Tragholme 1 auf (in der Zeichnung
ist nur einer dargestellt) zwischen denen Rollenwellen 2 mit jeweils mehreren nebeneinander angeordneten Förderrollen
3 angeordnet sind. Die Rollenwellen 2 sind jeweils über Lager 4 in den Tragholmen 1 gelagert.
Die Antriebseinrichtungen für die Rollenwellen befinden sich auf einer Seite an einem Tragholm 1, während
auf der anderen Seite der Tragholm nur zur Lagerung der Rollenwellen dient.
Gemäß dem in den F i g. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die Reibkraftübertragungseinrichtungen
für die Rollenwellen 2 eine Längswelle 5 auf, auf der Kegelreibräder 6 frei drehbar angeordnet sind. Die
Kegelreibräder 6 arbeiten mit Reibrädern 7 als Wellenräder zusammen. Die Wellenräder 7 sind fest auf den
Rollenwellen 2 angeordnet und besitzen auf ihren den Kegelreibrädern 6 zugewandten Seiten jeweils eine
keilförmige Abflachung 8. Auf die Kegelreibräder 6 ist jeweils ein O-Ring 9 aufgezogen, über den der Reibkontakt
zu dem jeweils dazugehörigen Reibrad 7, und zwar an der Keilfläche 8 hergestellt wird. In Abstand zu jedem
Kegelreibrad 6 ist auf einer Seite jeweils ein Stellring 10 fest auf der Längswelle 5 befestigt. Auf der
diesem Stellring zugewandten Seite weist jedes Kegelreibrad 6 einen Anlaufring 11 auf, der auf einem Absatz
des Kegelreibrades 6 geschoben ist. Jeder Anlaufring 11
ist mit einer Ringnut 12 versehen, in die ein Ende einer Spiralfeder 13 eingelegt ist. Das andere Ende der Spiralfeder
13 stützt sich auf einem Anschlagsführungsring 14 an dem Stellring 10 ab. Auf diese Weise ist die Feder 13
sicher zwischen den beiden Teilen geführt und preßt den Anlaufring 11 an die Stirnseite des Kegelreibrades 6
und damit auch das Kegelreibrad an die Keilfiäche 8 des • dazugehörigen Reibrades 7. Der den Reibkontakt herstellende
O-Ring liegt dabei in einer Ringnut, von der aus zu einer Stirnseite hin das Kegelreibrad 6 im wesentlichen
kegelig ist.
Zur Einstellung bzw. Verstellung der Kraft der Feder 13 kann der Stellring 10 in axialer Richtung auf der
Längswelle 5 verstellt werden (siehe Pfeile). Die Befestigung des Stellringes 10 auf der Längswelle 5 kann auf
einfache Weise über eine Klemmschraube erfolgen, die für eine Verschiebung lediglich gelöst werden muß.
Selbstverständlich sind jedoch auch noch andere Befestigungsarten möglich, die eine axiale Verschiebung des
Stellringes 10 zulassen.
Im Bedarfsfalle kann jedes Kegelreibrad 6 auch mit einer Buchse 15 (gestrichelt dargestellt) versehen werden,
die fest auf der Längswelle 5 angeordnet ist. in diesem FaHe findet der Reibschiuß und die Relativbewegung
zwischen der Buchse 15 und der inneren Umfangswand des Kegelreibrades 6 statt.
Durch ein Abdeckblech 16 oder dgl. kann die gesamte Antriebseinrichtung gegen Feuchtigkeit und gegen Verschmutzung
abgedeckt werden. Gleichzeitig wird damit auch die Gefahr von Verletzungen vermieden.
Die in den F i g. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung funktioniert nun auf folgende Weise: das Drehmoment
der Längswelle 5 wird im wesentlichen jeweils über die Feder 13 durch Reibschluß auf das dazugehörige Kegelreibrad
6 übertragen und von da aus ebenfalls über Reibschluß auf das dazugehörige Reibrad 7. Das Reibrad
7 ist ebenso wie die nebeneinander auf einer Rollenwelle 2 angeordneten Förderrollen 3 fest mit der RoI-lenwelle
2 verbunden. Reibkontakte liegen somit jeweils zwischen dem Anlaufring 11 und der dazugehörigen
Stirnseite des Kegelreibrades 6, an dem O-Ring 9 und entweder zwischen der Längswelle 5 und dem Kegelreibrad
6 oder der Buchse 15 und dem Kegelreibrad 6 vor.
Tritt nun ein Stau auf, so können die Rollenwellen 2, auf deren sich ein Fördergut befindet, stehenbleiben, so daß
keine Relativbewegung zwischen den Förderrollen 3 und dem Fördergut auftritt. Dies ist dann der Fall, wenn
die Widerstandskraft größer i··: als das eingeleitete
Drehmoment. In diesem Falle bleiben die dazugehörigen Kegelreibräder 6 stehen und es findet eine Relativbewegung
zwischen der Längswelle 5 und dem Kegelreibrad 6 bzw. der Buchse 15 und dem Kegelreibrad 6
und zwischen dem Anlaufring 11 und dem Kegelreibrad
so 6 statt. Durch eine entsprechende Verstellung des Stellringes 10 und/oder eine entsprechende Auswahl der Feder
13 kann das gewünschte Drehmoment., bei dem die Rollenwellen stehenbleiben sollen, auf einfache Weise
eingestellt werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen