DE3829385A1 - Flachstrickmaschine - Google Patents
FlachstrickmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Flachstrickmaschine mit vier
Nadelbetten in Form flacher Platten, die mit ihren Kopfteilen
einander gegenüberlieged angeordnet sind.
Bei Flachstrickmaschinen ist zum Stricken von Schlauchware
eine Anordnung üblich, bei der zwei Nadelbetten in Form
flacher Platten in der Weise dachförmig gegeneinanderliegen,
daß deren Kopfteile sich in den höheren Lagen befinden.
In der DE-OS 24 36 450 (JP-OS 51-36 561) ist eine Strick
maschine beschrieben, bei der zur Herstellung eines
Kleidungsstückes wie einem Pullover aus einem Schlauch
gestrick, das ein Muster an der vorne zu tragenden
Kleidungsstückseite und ein anderes Muster an der hinten
zu tragenden Kleidungsstückseite aufweist, zwei obere
Nadelbetten einzeln oberhalb von zwei unteren Nadelbetten an
geordnet sind, die dachförmig in der Weise gegeneinanderliegen,
daß eine Mittellinie eines Satzes von Strickeinrichtungen,
der sich aus einem der unteren Nadelbetten und dem gegen
überliegenden oberen Nadelbett zusammensetzt, eine Mittel
linie des anderen, sich auf ähnliche Weise zusammensetzenden
Satzes von Strickeinrichtungen kreuzt.
Bei der in der vorstehend erwähnten DE-OS 24 36 450
beschriebenen Strickmaschine sind die oberen Nadelbetten,
die oberhalb der unteren Nadelbetten vorgesehen sind, in
der Weise angeordnet, daß ihre Kopfteile gegenüber einer
waagerechten Lage abgesenkt sind. Wenn demgemäß Nadeln
des einen oberen Nadelbettes in Richtung der Nadeln des
gegenüberliegenden unteren Nadelbettes ausgetrieben werden,
stört oder behindert das andere obere Nadelbett, das dem
einen oberen Nadelbett gegenüberliegt, die Nadeln des
einen oberen Nadelbettes. Sind die Nadeln des einen oberen
Nadelbettes zu betätigen, muß somit das andere obere
Nadelbett zurückgezogen werden. Demgemäß wird ein Mechanis
mus zum Ausfahren und Zurückziehen jedes der oberen Nadel
betten benötigt.
Werden bei einer derartigen Anordnung, in der wie vorstehend
beschrieben obere Nadelbetten oberhalb von Hauptnadelbetten,
diesen gegenüberliegend und mit ihren Kopfteilen nach unten
geneigt vorgesehen sind, die Nadeln eines der oberen Nadel
betten betätigt, stört oder behindert das andere obere
Nadelbett diese Nadeln. Demgemäß lassen sich die Nadeln des
einen oberen Nadelbettes nicht austreiben. Deshalb muß
eine Einrichtung zum Ausfahren und Zurückziehen jedes der
oberen Nadelbetten vorgesehen werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Strickmaschine
der beschriebenen Art die Kopfteile von vier Nadelbetten
in der Weise konzentriert oder kompakt anzuordnen, daß
die Nadeln der oberen Nadelbetten betätigbar sind, ohne
daß eine Einrichtung zum Ausfahren und Zurückziehen jedes
der oberen Nadelbetten vorgesehen sein muß.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich
aus dem Patentanspruch 1.
Eine erfindungsgemäße Flachstrickmaschine umfaßt vier
Nadelbetten in Form flacher Platten, von denen ein vor
deres und ein hinteres unteres Nadelbett dachförmig,
d. h. im Seitenquerschnitt umgekehrt V-förmig, mit ihren
Kopfteilen einander gegenüberliegend angeordnet sind,
und ein vorderes und ein hinteres oberes Nadelbett
mit ihren Kopfteilen in der Nähe der Kopfteile der jeweiligen
unteren Nadelbetten und in einem Winkel von 5° bis 10°
gegenüber der Waagrechten in der Weise angeordnet sind,
daß die Kopfteile der oberen Nadelbetten eine etwas höhere
Lage einnehmen.
Die beiden oberen Nadelbetten liegen dachförmig über
den unteren Nadelbetten, wobei der Winkel jedes unteren
Nadelbettes gegenüber der Waagrechten größer als der
vorstehend angegebene Winkel jedes oberen Nadelbettes gegen
über der Waagrechten ist.
Bei der Anfertigung eines Strickstückes unter Verwendung
einer Kombination eines vorderen Nadelbettes und
eines hinteren Nadelbettes, die ausgewählt sind aus
dem vorderen unteren Nadelbett, dem vorderen
oberen Nadelbett, dem hinteren unteren Nadelbett und
dem hinteren oberen Nadelbett, die mit ihren Kopfteilen
kompakt aneinanderliegend angeordnet sind, werden auch bei
einem Austreiben der Nadeln des oberen Nadelbettes diese
zu Stellen hin ausgetrieben, die oberhalb der Nadeln des
gegenüberliegenden oberen Nadelbettes liegen, weil das
obere Nadelbett und das gegenüberliegende obere Nadelbett
im Winkel von 5° bis 10° zur waagrechten Ebene geneigt
vorgesehen sind, so daß die Kopfteile dieser Nadelbetten
eine etwas höhere Lage einnehmen. Demgemäß werden die
ausgetriebenen Nadeln nicht von den gegenüberliegenden
Nadeln und dem gegenüberliegenden Nadelbett gestört oder
behindert.
Anhand der Figuren wird die Erfindung an einer bevorzugten
Ausführungsform näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Senkrechtquerschnitts
durch eine erfindungsgemäße Flachstrickmaschine;
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Senkrechtquerschnitts
durch ein vorderes unteres Nadelbett
der Flachstrickmaschine der Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht eines vergrößerten Senkrecht
querschnitts durch Platinenbereiche der vier
Nadelbetten der Flachstrickmaschine der Fig. 1;
und
Fig. 4 bis 11 Darstellungen zur Erläuterung eines Verfahrens
zum Stricken eines Strickstücks, wobei in jeder
dieser Figuren
- A) eine Draufsicht auf die Platinen bereiche,
- B) eine Ansicht zur Darstellung einer Maschenübertragungsrichtung und einer Schlitten bewegungsrichtung und
- C) eine Ansicht eines Quer schnittes entlang der in jeder Draufsicht A) dar gestellten Schnittlinie
ist.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Anordnung umfaßt ein
vorderes und ein hinteres unteres Nadelbett 2 bzw. 3, die
paarweise angeordnet sind, die Form flacher Platten auf
weisen und mit ihren Kopfteilen einander zugewandt im Winkel
von 90° zueinander auf einem Nadelbettenträger 1 getragen
werden. Oberhalb von den unteren Nadelbetten 2 und 3 ist
jeweils ein vorderes bzw. hinteres oberes Nadelbett 4 bzw.
5 vorgesehen, die paarweise angeordnet sind und in flacher
umgekehrter V-förmiger Anordnung von zwei Tragarmen 6, 7,
die vom Nadelbettenträger 1 abzweigen, in der Weise getragen
werden, daß sich die vorderen Enden der oberen Nadelbetten
4, 5 in der Nähe der Kopfteile der unteren Nadelbetten 2
bzw. 3 befinden und die oberen Nadelbetten 4, 5 mit ihren
Fußteilen Enden im Winkel von 5° bis 10° gegenüber der
Waagrechten nach unten geneigt sind.
Die Nadelbetten 2, 3, 4 und 5 sind einander insofern gleich,
als sie jeweils mit in Nadelbettnuten 9 liegenden Nadeln 8
und mit anderen Bauteilen versehen sind. Die in den Nadel
bettnuten 9 der Nadelbetten 2, 3, 4 und 5 liegenden Nadeln 8
werden mit 8 FD, 8 BD, 8 FU bzw. 8 BU bezeichnet. Die Nadeln 8
sind Schiebernadeln, die jeweils mit einem Nadelstößer 10
versehen sind, der mit einem Zwischenstößer 11 eingreift.
Der Zwischenstößer 11 ist zwischen einem an einer Platine
oder einem Hilfsteil 12 der Nadel 8 vorgesehenen Haltearm
13 und einem Fuß der Platine 12 gleitbar angeordnet. Ein
Selektor 16 und ein von diesem betätigbarer Zwischenstößer
15 sind zusätzlich in jeder Nadelbettnut 9 eingeführt. Der
Zwischenstößer 15 ist an seinem hinteren Endteil gabelförmig
ausgebildet, wobei in einem oberen Schenkel des gabelförmigen
Endteils mehrere Positionierausnehmungen 17 ausgebildet sind,
die mit einem von zwei Nadelplattendrähten 18 in Eingriff
bringbar sind, während ein unterer Schenkel des gabelförmigen
Endteils mit dem anderen Nadeldraht 18 und einem unteren Teil
19 der Nadelbettnut 9 in Berührung steht und als Feder wirkt,
die den Zwischenstößerfuß 14 in eine vorspringende Stellung
drückt.
Für das vordere untere Nadelbett 2 und das hintere untere
Nadelbett 3 ist jeweils eine Versatzeinrichtung 20
vorgesehen. Da die Versatzeinrichtungen 20 am vorderen
unteren Nadelbett 2 und am hinteren unteren Nadelbett 3
in gleicher Weise ausgebildet sind, soll nachstehend nur
die Versatzeinrichtung 20 für das vordere untere Nadelbett
2 beschrieben werden.
Ein Schrittmotor 21 ist am Nadelbettenträger 1 befestigt und
eine Schraubenspindel 22 ist am Nadelbettenträger 1 gelagert.
Ein Laufriemen 25 umläuft ein abtriebseitiges Laufrad 23,
das an der Schraubenspindel 22 befestigt ist, und ein
antriebsseitiges Laufrad 24 des Schrittmotors 21. Auf der
Schraubenspindel 22 ist ein Flansch 27 aufgeschraubt und
am Flansch 27 ist eine gleitbare Versatzplatte 28 befestigt.
Die Schraubenspindel 22 verläuft entlang der Unterseite des
Nadelbetts 2, wobei ein vorspringender Teil des Umfangs der
gleitbaren Versatzplatte 28 in einen langgestreckten Schlitz
29 eingeführt ist, der in der das untere Nadelbett 2 auf
nehmenden Wand des Nadelbettenträgers 1 ausgebildet ist und
sich in Längsrichtung des Nadelbettes 2 erstreckt. Das vordere
untere Nadelbett 2 ist mittels einer Schraube 30 an der
Versatzplatte 28 befestigt. Demgemäß werden die Umdrehungen
des Schrittmotors 21 über das antriebsseitige Laufrad 24,
den Laufriemen 25, das abtriebsseitige Laufrad 23, die
Schraubenspindel 22, den Flansch 27 und die Versatzplatte
28 in eine in gewünschten Stufen erfolgende Versatzbewegung
des unteren vorderen Nadelbettes 2 umgewandelt. Ein Schlitten
41 der Flachstrickmaschine, der Schlösser 35 für das
vordere untere Nadelbett 2, Schlösser 36 für das vordere
obere Nadelbett 4, Schlösser 37 für das hintere untere
Nadelbett 3 und Schlösser 38 für das hintere obere
Nadelbett 5 aufweist, mit denen die Nadeln 8 usw. der
einzelnen Nadelbetten, einschließlich der Nadelbetten 2,
3, 4 und 5 betätigbar sind, wobei die Schlösser 35 bis
38 über ein Tor 39 und ein Paar Verbindungsarme 40 mit
einander verbunden sind, ist auf einem Paar Führungsschienen
42 entlang der Nadelbetten 2, 3, 4 und 5 gleitbar angeordnet.
Die Bezugszeichen 43, 43 bezeichnen paarweise angeordnete
Führungsrollen, die an der Vorderseite und der Rückseite
der Flachstrickmaschine am Schlitten 41 gelagert sind, wobei
jede der Führungsschienen 42 von zwei Führungsrollen 43
umgeben ist. An einer mittleren Stelle entlang jedem der
Verbindungsarme 40 ist ein Paar Lagerrollen 44, 44 vorge
sehen, wobei ein Endteil jedes der oberen Nadelbetten 4
und 5 zwischen den Lagerrollen 44, 44 gehaltert ist, so
daß die beiden oberen Nadelbetten 4 und 5 an ihren entgegen
gesetzten Enden an ihren Kopf- und Fußteilen zusammen mit
den Tragarmen 6 bzw. 7 abgestützt sind. Werden die beiden
oberen Nadelbetten 4 und 5 an ihren in der Längsrichtung
des Nadelbettenträgers 1 liegenden beiden Endteilen abge
stützt, besteht die Möglichkeit, daß im mittleren Teil
die Fußteile aufgrund ihres eigenen Gewichtes abgesenkt
werden, so daß die Fußteile insgesamt eine kreisbogen
förmige Form annehmen. Da hierbei die Kopfteile keiner
Änderung oder Deformation unterliegen, weil sie an den
Tragarmen 6 und 7 befestigt sind, wäre in diesem Fall
anzunehmen, daß aufgrund des Absenkens der Fußteile die
Austreibrichtung der Nadeln 8 gegenüber der normalen
Richtung nach oben abgelenkt wird. Durch das Abstützen
der an den Fußteilen befindlichen Kanten der Nadelbetten
4 und 5 mittels der Lagerrollen 44, 44 des Schlittens
41 werden somit die Nadelbetten 4 und 5 an Teilen abgestützt,
die in der Nähe von Stellen liegen, an denen die betätigten
Nadeln 8 tatsächlich eingeführt sind, so daß demgemäß keine
Möglichkeit einer Verschiebung aufgrund des Gewichtes, wie
vorstehend beschrieben, besteht.
Das Bezugszeichen 50 bezeichnet Führungsschienen für Träger
52, an denen Fadenführer 51 vorgesehen sind. Einige der
Träger und Fadenführer sind nicht dargestellt. An den
Kopfteilen der vorderen und hinteren unteren Nadelbetten
2 bzw. 3 sind in der Fig. 3 dargestellte Platinennuten 53
in Abständen voneinander ausgebildet, die der Nadelteilung
entsprechen. Ein Paar Hakenteile 54 sind in Längsrichtung der
Kopfteile vorgesehen. Platinen 55 weisen jeweils einen lang
gestreckten oberen Teil 56 in Form einer Platte, einen
Stufenteil 57 an einem unteren Teil des plattenförmigen
oberen Teils 56 und einen Eingriffsvorsprung 58 an ihrem
unteren Ende auf. Die Platine 55 ist an dem vorderen unteren
Nadelbett 2 befestigbar durch Eingreifen des Stufenteils 57
mit dem Hakenteil 54 des Nadelbettes 2, Festlegen des am
unteren Ende der Platine 55 befindlichen Eingriffsvorsprungs
58 an einer in der unteren Wand des Nadelbettes 2 vorge
sehenen Ausnehmung 59 und Durchfädeln eines Befestigungs
drahtes 60 durch den Eingriffsvorsprung 58. Das Bezugszeichen
61 bezeichnet einen Platinendraht.
Wenn die Platinen 55 in der vorstehend beschriebenen Weise
befestigt sind, befinden sich die plattenförmigen oberen
Teile 56 der Platinen 55 vor den oberen Nadelbetten 4 und
5 positioniert und wirken bei der Herstellung eines Strick
stückes mit, wenn dieses mit den Nadeln 8 FU und 8 BU gestrickt
wird. Demgemäß sind keine Platinen am einen oder anderen der
vorderen und hinteren oberen Nadelbetten 4 bzw. 5 vorgesehen.
Da somit keine Mittel zum Anbringen von Platinen an
mindestens den Kopfteilen der oberen Nadelbetten in der
Nähe von Platinenteilen, um die die Kopfteile der vier
Nadelbetten 2, 3, 4 und 5 konzentriert oder kompakt ange
ordnet sind, erforderlich sind, lassen sich die Kopfteile
innerhalb eines kleinen Raumes konzentriert oder kompakt
anordnen. Dies wirkt sich auf das herzustellende Strick
stück aus.
Bei den Nadeln 8, die normalerweise in der erfindungsgemäßen
Flachstrickmaschine verwendet werden, handelt es sich um
Schiebernadeln, die mit Maschenübertragungsfedern versehen
sind. Während oberhalb von Zungennadeln ein Freiraum benötigt
wird, der zumindest die teilkreisförmigen Bahnen der Enden
der Zungen umfaßt, weil die Zungen bei der Maschenbildung
nach hinten geschwenkt werden, wird es bei der erfindungs
gemäßen Flachstrickmaschine nicht bevorzugt, einen derartigen
Freiraum zum Zurückschwenken der Zungen für die unteren
Nadelbetten 2 und 3 vorzusehen, weil die oberen Nadeln 8 BU
und 8 FU oberhalb der unteren Nadeln 8 BD und 8 FD im Winkel
von 5° bis 10° zur Waagerechten positioniert sind, so
daß deren Kopfteile eine höherliegende Stellung einnehmen
können. Zur Erzielung kompakten räumlichen Anordnung der
Kopfteile der Nadelbetten 1, 2, 3 und 4 und zur Steigerung
der Arbeitsgeschwindigkeit der Nadeln 8 werden bei der
erfindungsgemäßen Strickmaschine Schiebernadeln eingesetzt.
Zum Stricken eines Strickstücks auf der erfindungsgemäßen
Flachstrickmaschine stehen verschiedene Kombinationen der
Nadelbetten 1, 2, 3 und 4 zur Verfügung, einschließlich
einer Kombination der beiden unteren vorderen und hinteren
Nadelbetten 2 und 3, einer Kombination des hinteren unteren
Nadelbettes 3 und des vorderen oberen Nadelbettes 4 und
einer Kombination des vorderen unteren Nadelbettes 2 und
des hinteren oberen Nadelbettes 5. Die Auswahl der
Kombination hängt von der Struktur des anzufertigenden
Strickstückes ab.
Nachstehend wird die Verfahrensweise zum Stricken von
Schlauchware mit einer (1 × 1)-Rippenstichstruktur als
Beispiel einer einfachsten Maschenstruktur beschrieben.
Der Austrieb und die rückläufige Bewegung der Nadeln 8,
die Gleitbewegung der Stößer usw. während des Strickens
sind denen in einer üblichen Strickmaschine darin ähnlich,
daß sie bei der Bewegung des Schlittens 41 von den
Schlössern 35 bis 38 bewirkt werden.
Wenn zum Stricken von Schlauchware mit der erfindungsgemäßen
Flachstrickmaschine die Struktur einer Fläche der Schlauch
ware, zum Beispiel der Vorderseite des Gestricks (Vorder
seite der Strickmaschine) zu stricken ist, werden das
vordere untere Nadelbett 2 und das hintere obere Nadel
bett 5 zum Stricken verwendet. Wenn die Struktur einer
Rückseite des Schlauchgestricks (Rückseite der Strick
maschine) zu stricken ist, werden das hintere untere
Nadelbett 3 und das vordere obere Nadelbett 4 zum Stricken
verwendet. Demgemäß muß bei der Umkehr des Schlittens 41
zum Stricken der Struktur an einer Seite nach dem Beenden
des Strickens der Struktur der anderen Seite das bereits
gestrickte Stück zur anderen Seite übertragen werden.
Wird hierzu zum Beispiel ein Schlitten 41 mit vier Schlössern
verwendet, empfiehlt es sich, eine Übertragung von Maschen
mit den linken und rechten Schlössern durchzuführen, während
das Stricken von den beiden mittleren Schlössern ausgeführt
wird, und während eines Hubs des Schlittens 41 zwei Reihen
einer Fläche des Schlauchgestricks zu stricken und dann
während des nächsten Hubes nach der Umkehr des Schlittens
41 zwei Reihen der anderen Fläche des Schlauchgestricks
zu stricken.
Ein derartiges Beispiel ist in den Fig. 4 bis 11 darge
stellt. Während bei der Bewegung des Schlittens 41 nach
rechts die Rückseite eines Schlauchgestricks gestrickt
wird, werden zunächst die jeweils zweiten Maschen der
Rückseite, die an den Nadeln 8 BD des hinteren unteren
Nadelbetts 3 hängen, von den Nadeln 8 BD auf die Nadeln
8 FU des vorderen oberen Nadelbettes 4 vom vorderen Schloß
des mit vier Schlössern ausgestatteten Schlittens 41
übertragen (Fig. 4). In der Fig. 4 stellen die in der
oberen Stufe gezeigten schwarzen Punkte und senkrechten
Linien die hinteren oberen und unteren Nadeln 8 BU bzw.
8 BD dar (deren Lagen einander überlappen), während die
in der unteren Stufe gezeigten schwarzen Punkte und senk
rechte Linien die vorderen oberen und unteren Nadeln 8 FU
bzw. 8 FD darstellen (deren Lagen einander überlappen).
Demgemäß stellt bei der an der linken Seite der unteren
Stufe befindlichen Doppelmasche die äußere, mit größerem
Durchmesser gezeigte Masche eine Masche dar, die von einer
Nadel 8 BD auf eine andere Nadel 8 FU übertragen worden ist,
während die innere, mit kleinerem Durchmesser gezeichnete
Masche eine Masche darstellt, die auf einer Nadel 8 FD herge
stellt worden ist. Das zweite Schloß des Schlittens 41
strickt Maschen für die erste Reihe der Rechtsbewegung des
Schlittens 41 und mit den Nadeln 8 FU des vorderen oberen Nadel
bettes 4 und den Nadeln 8 BD des hinteren unteren Nadelbettes
3 (Fig. 5). Das nachfolgende dritte Schloß strickt ebenfalls
Maschen für die zweite Reihe der Rechtsbewegung des
Schlittens 41 auf gleiche Weise mit den Nadeln 8 FU und den
Nadeln 8 BD (Fig. 6). Hierdurch wird das Stricken der Rück
seite des Schlauchgestricks durchgeführt. Das nachfolgende
vierte Schloß bewirkt kein Stricken, sondern ein Übertragen
von Maschen in der Weise, daß die Maschen der Stäbchen, die
vorher von den Nadeln 8 BD des hinteren unteren Nadelbettes
3 auf die Nadeln 8 FU des vorderen oberen Nadelbettes über
tragen worden sind, jetzt von den Nadeln 8 FU des vorderen
oberen Nadelbettes 4 auf die Nadeln 8 BD des hinteren unteren
Nadelbettes 3 übertragen werden. Diese Übertragung der
Maschen bringt die Maschen, die vorher von den hinteren
unteren Nadeln 8 BD auf die vorderen oberen Nadeln vom
ersten Schloß übertragen worden sind, jetzt zurück auf
die ursprünglichen hinteren unteren Nadeln 8 BD. Folglich
hängt die Rückseite des Schlauchgestricks an den hinteren
unteren Nadeln 8 BD und wird von diesen abwärts gestrickt,
während die Vorderseite des Schlauchgestricks an den
vorderen unteren Nadeln 8 FD hängt und von diesen abwärts
gestrickt wird.
Wenn danach der Schlitten 41 umkehrt und sich jetzt nach
links bewegt, dient das Schloß, daß sich bei der Bewegung
des Schlittens 41 nach rechts am hinteren Ende befand,
d. h., daß vierte Schloß in Richtung der nach rechts
gerichteten Bewegung, jetzt als erstes Schloß, so daß
Maschen von den Nadeln 8 FD des vorderen unteren Nadel
bettes 2 auf die Nadeln 8 BU des hinteren oberen Nadel
bettes 5 übertragen werden (Fig. 8). Diese Übertragung
wird mit den Nadeln der Stäbchen durchgeführt, die neben
den Stäbchen liegen, für die die Übertragung der Maschen
anfänglich bei der vorhergehenden Rechtsbewegung des
Schlittens 41 durchgeführt worden war. Von dem nach
folgenden zweiten Schloß und dritten Schloß wird das
Stricken der Vorderseite des Schlauchgestricks mit den
vorderen unteren Nadeln 8 FD und den hinteren oberen Nadeln
8 BU (Fig. 9, Fig. 10) durchgeführt, und von dem nachfolgenden
vierten Schloß werden die Maschen der Stäbchen, für die
die Maschen bei Anfang der Linksbewegung übertragen worden
sind, von den hinteren oberen Nadeln 8 BU auf die vorderen
unteren Nadeln 8 FD übertragen, worauf eine Hin- und Her
bewegung des Schlittens 41 beendet ist.
Während einer derartigen Hin- und Herbewegung des Schlittens
41 werden bei der Rechtsbewegung und der Linksbewegung
jeweils zwei Reihen der Vorderseite und der Hinterseite
des Schlauchgestricks gestrickt.
Wenn die Nadeln 8 einer der vorderen und hinteren oberen
Nadelbetten 4 bzw. 5 mit den Nadeln 8 eines der gegenüber
liegenden hinteren und vorderen unteren Nadelbetten 3 bzw.
2 zum Stricken eines Gestricks zusammenwirken, dann werden
beim Austreiben auch der oberen Nadeln 8 diese zu
Stellen hin ausgetrieben, die oberhalb dem gegenüber
liegenden oberen Nadelbett 4 bzw. 5 und den gegenüber
liegenden Nadeln 8 liegen und kommen mit diesen nicht in
Berührung, weil das gegenüberliegende obere Nadelbett 4
bzw. 5 in der Weise schräg oder geneigt angeordnet ist,
daß dessen Kopfteil eine höhere Lage einnimmt und dessen
Fußteil im Winkel von 5° bis 10° zur Waagrechten
tiefer liegt. Wenn demgemäß die Nadeln 8 des gegenüber
liegenden oberen Nadelbettes 4 bzw. 5 ausgetrieben werden,
besteht keine Notwendigkeit, das gegenüberliegende Nadel
bett 4 bzw. 5 zurückzuziehen.
Demgemäß ist es nicht erforderlich, eine Einrichtung zum
Vorrücken und Zurückziehen der oberen Nadelbetten 4 und 5
vorzusehen.
Da die Kopfteile der vier Nadelbetten 2, 3, 4 und 5 dicht
und kompakt aneinander angeordnet sind, wirkt sich dies
auf die Größe der Maschen eines herzustellenden Strick
stücks aus, so daß ein Gestrick hoher Maschendichte her
gestellt werden kann.
Claims (5)
1. Flachstrickmaschine mit vier Nadelbetten (2, 3, 4, 5), von
denen ein vorderes und ein hinteres unteres Nadelbett (2 bzw.
3), die jeweils die Form einer flachen Platte aufweisen, dach
förmig, d. h. umgekehrt V-förmig im Seitenquerschnitt
gesehen, mit ihren Kopfteilen einander zugewandt angeordnet
sind und ein vorderes und ein hinteres oberes Nadelbett (4
bzw. 5), die jeweils die Form einer flachen Platte aufweisen,
mit ihren einander zugewandten Kopfteilen nahe an den Kopf
teilen der jeweiligen unteren Nadelbetten (2 bzw. 3) und
jeweils in einem Winkel von 5° bis 10° gegenüber der
Waagerechten geneigt in der Weise angeordnet sind, daß deren
Kopfteile die etwas höhere Lage einnehmen.
2. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die unteren Nadelbetten
(2, 3) mit Platinen (55) versehen sind, die plattenförmige
obere Teile (56) aufweisen, die sich bis zu Stellen vor
den Kopfteilen der oberen Nadelbetten (4, 5) erstrecken.
3. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes der unteren
Nadelbetten (4, 5) mit einer Versatzeinrichtung (20)
versehen ist.
4. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die in jedem der Nadel
betten (2, 3, 4, 5) eingeführten Nadeln (8) aus Schieber
nadeln mit Maschenübertragungsfedern bestehen.
5. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes der oberen Nadel
betten (4, 5) an seinen entgegengesetzten, am Kopfteil bzw.
am Fußteil liegenden Kanten in der Weise abgestützt ist,
daß die am Fußteil liegende Endkante zwischen einem Paar
Lagerrollen (44, 44) gehaltert ist, die jeweils am Schlitten
(41) der Strickmaschine gelagert sind, und die am Kopfteil
liegende Endkante mittels eines Tragarmes (6 bzw. 7) am
Nadelbettenträger (1) der Strickmaschine abgestützt ist.
Applications Claiming Priority (1)
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