DE3931414A1 - Flachstrickmaschine - Google Patents
FlachstrickmaschineInfo
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- D10B2403/0333—Three dimensional fabric, e.g. forming or comprising cavities in or protrusions from the basic planar configuration, or deviations from the cylindrical shape as generally imposed by the fabric forming process with tubular portions of variable diameter or distinct axial orientation
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Flachstrickmaschine
mit zwei V-förmig zueinander angeordneten Hauptnadelbetten
und zwei Hilfsnadelbetten, die jeweils über den
Hauptnadelbetten angeordnet sind. Die Erfindung betrifft
weiterhin Strickverfahren für derartige
Flachstrickmaschinen.
Flachstrickmaschinen dieser Art mit vier Nadelbetten,
nämlich zwei Hauptnadelbetten und zwei Hilfsnadelbetten,
sind beispielsweise aus den deutschen Patentschriften 16 35
965 und 24 36 450 bekannt, die auf denselben Erfinder wie
der vorliegende Patentgegenstand zurückgehen. Derartige
Flachstrickmaschinen sind für das Umhängen bzw. für das
Stricken von Schläuchen vorgesehen. Mit den bekannten
Maschinen ist es jeweils nur möglich, Teile eines fertigen
Strick-Bekleidungsgegenstands, wie beispielsweise die Ärmel
oder den Körperteil eines Pullovers in flächiger Form
jeweils einzeln herzustellen. Nach dem eigentlichen
Strickvorgang der einzelnen Teile des Strick-
Bekleidungsstücks, etwa eines Pullovers oder Strickkleides,
ist daher ein weiterer Arbeitsgang zur Konfektionierung des
Komplett-Bekleidungsstücks erforderlich.
Mit einer Stricktechnik, wie sie zur Schaffung der Keilferse
beim Sockenstricken bekannt ist und auch bei Raglan-Ware
verwendet wird, ist es in einem eingeschränkten Maße
möglich, auch Teile eines Strick-Bekleidungsstücks in einem
Arbeitsgang, beispielsweise das Körperteil zusammen mit den
Ärmeln, zu stricken. Die Möglichkeiten für die Form und das
Strickdesign des Bekleidungsstücks sind jedoch, wie erwähnt,
sehr begrenzt, da nur wenige Bekleidungsformen auf diese
Weise gestrickt werden können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Flachstrickmaschine sowie Verfahren zu schaffen bzw.
anzugehen, mit der bzw. mit denen es in einfacher Weise
möglich ist, vielfältige und neuartige Strickmuster sowie
komplette Strick-Bekleidungsstücke, beispielsweise Pullover
oder Strickkleider, mit großer Variationsbreite zu schaffen,
wobei aufwendige Verarbeitungsschritte, wie das Zuschneiden
und Nähen der Einzelteile eines Bekleidungsstücks vermieden
werden können.
Eine Strickmaschine, die diese Aufgabe löst, ist
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hilfsnadelbetten
jeweils aus mindestens zwei Hilfsnadelbetteilen bestehen.
Wie im weiteren noch im einzelnen ausgeführt werden wird, ist
es mit dem erfindungsgemäßen Merkmal, die Hilfsnadelbetten
in jeweils mindestens zwei Hilfsnadelbetteile aufzuteilen,
möglich, gleichzeitig mehrere Teile eines Strick-
Bekleidungsstücks, etwa Körperteil und Ärmel eines Pullovers
oder eines Strickkleides zu stricken und durch Übernahme von
Maschen eines Strickteils auf einen anderen beispielsweise
von Maschen eines Ärmels auf einen Körperteil während des
Strickvorgangs eine Verbindung herzustellen und dadurch ein
Komplett-Bekleidungsstück in einem Arbeitsgang zu fertigen.
Unabhängig davon, aber auch in Zusammenhang mit der
Fertigung eines Komplett-Bekleidungsstücks sind mit der
erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine vielfältige
Mustermöglichkeiten erzielbar.
Es wird darauf hingewiesen, daß die
Hilfsnadelbetten bzw. -betteile statt Hilfsnadeln auch
Platinen, oder neben Hilfsnadeln auch Platinen bzw.
Hilfsplatinen enthalten können.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
wenigstens ein Hilfsnadelbetteil quer zur Austriebsrichtung
der Nadeln versetzbar. Auf diese Weise ist es möglich,
Maschen, die auf Nadeln oder Platinen eines
Hilfsnadelbetteils hängen, in den Bereich von Nadeln des
Hauptnadelbetts zu bringen, in dem ein anderer Körperteil
gestrickt wurde. Die im Bereich des Körperteils befindlichen
Nadeln oder Platinen des Hauptnadelbettes führen danach den
Strickvorgang auch mit den Maschen weiter, die vom
Hilfsnadelbetteil und damit von einem anderen Strickteil
kamen, von dem die Maschen auf das Hilfsnadelbetteil
umgehängt werden.
Für eine möglichst freie Steuerung des Zusammenschlusses der
einzelnen Körperteile ist es vorteilhaft, wenn die
Hilfsnadelbetteile jeweils unabhängig voneinander versetzbar
sind.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist zwischen zwei
Hilfsnadelbett-Außenteilen ein Hilfsnadelbett-Mittelteil
vorgesehen. Dadurch ergibt sich ein symmetrischer Aufbau
zum Stricken beispielsweise eines Komplett-Pullovers oder
-Kleides. Mit Hilfe des Hilfsnadelbett-Mittelteils wird der
Körperteil und mit Hilfe der Hilfsnadelbett-Außenteile
werden jeweils die Ärmel gestrickt und nach Erreichen des
Ärmeleinsatzes erfolgt die symmetrische Verschiebung der
Hilfsnadelbett-Außenteile zum Hilfsnadelbett-Mittelteil hin
und das weitere gemeinsame Stricken des Schulterbereichs in
einem Strickvorgang.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, die Feinheit der Hilfsnadelbetteile zur Feinheit
der Hauptnadelbetten unterschiedlich zu wählen. Auf diese
Weise ergibt sich eine große Vielfalt an Mustermöglichkeiten
insofern, als es beispielsweise dadurch möglich ist, Wellen
oder Zöpfe in glatter oder gemusterter Ausführung im
Grundgestrick auszubilden, die gegenüber dem Maschenbild des
Grundgestricks feiner oder gröber erscheinen. Vorzugsweise
ist die Feinheit der Hilfsnadelbetteile feiner als die
Feinheit der Hauptnadelbetten, wodurch auf grobem
Grundgestrick feine sich vom Grundgestrick abhebende
Strickmuster ergeben. Nicht notwendig, jedoch vorteilhaft
ist es dabei aus stricktechnischen Gründen, die Feinheit der
Hilfsnadelbetteile doppelt so groß wie die Feinheit der
Hilfsnadelbetten zu wählen. Sind jedoch umgekehrt Muster mit
feinem Grundgestrick und grobem Muster im Grundgestrick
erwünscht, muß die Feinheit der Hauptnadelbetten feiner als
die Feinheit der Hilfsnadelbetteile gewählt werden.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung sind
die Hilfsnadelbetteile wenigstens eines Hilfsnadelbetts
einzeln oder gemeinsam schwenkbar. Damit ergibt sich eine
Optimierungs- bzw. Ausrichtmöglichkeit der Hilfsnadeln
und/oder Platinen zueinander und der Hilfsnadeln bzw.
Platinen zu den Hauptnadeln. Damit wird ein einwandfreies,
sicheres Übergeben und/oder Übernehmen der Maschen in beiden
Richtungen erreicht.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß
ein Mascheneinstreicher vorgesehen ist. Der
Mascheneinstreicher wird zur Fixierung der Maschen
herangezogen, so daß die Hilfs- oder Hauptnadeln,
insbesondere jedoch die Hilfsnadeln keine Möglichkeit haben,
die jeweilige zu übergebende Masche wegzuschieben und nicht
optimal zu erfassen. Auf diese Weise läßt sich das Übergeben
und Übernehmen der Maschen noch sicherer gestalten.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung besteht darin,
daß die Hauptnadelbetten und/oder Hilfsnadelbetteile
bewegliche Kämmchen aufweisen. Die beweglichen Kämmchen
besitzen vorzugsweise eine Nase und sind vorzugsweise
steuerbar, wie dies beispielsweise aus der nicht
vorveröffentlichten DE-OS 39 17 934 desselben Anmelders im
einzelnen beschrieben ist. Die beweglichen Kämmchen
ermöglichen ein Festhalten der zu übergebenden und/oder zu
übernehmenden Maschen, so daß der Übergabevorgang noch
sicherer und zuverlässiger vor sich geht.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn für die Hilfsnadelbetten
Schlösser sowohl zum Stricken als auch zum Übernehmen
und/oder Übergeben vorgesehen sind, die entweder in
kombinierter oder getrennter Form Strick- und
Umhängeschloßteile aufweisen. Auf diese Weise ergibt sich
eine große Vielfalt der Strickmöglichkeiten in Zusammenhang
mit Hilfsnadelbetten.
Um die Steuerung in einem weiten Bereich und individuell für
verschiedenste Strickvorgänge zu erweitern, sind die
Hilfsnadelbett-Schlösser von den Hauptnadelbett-Schlössern
vorzugsweise mechanisch getrennt. Vorteilhafterweise werden
die Hilfsnadelbett-Schlösser unabhängig von den
Hauptnadelbett-Schlössern gesteuert.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ebenfalls mit einem
Strickverfahren gelöst, bei dem die Hilfsnadelbetten
mehrteilig sind und wenigstens ein Hilfsnadelbetteil vor
oder nach einem Umhängevorgang auf das bzw. von dem
Hilfsnadelbetteil versetzt wird. Mit diesen Maßnahmen ist
eine breite Vielfalt an Mustern zu erreichen, die früher
nicht oder nur mit hohem stricktechnischen Aufwand
realisiert werden konnte.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Strickverfahrens umfaßt folgende Verfahrensschritte.
Umhängen ausgewählter Maschen von Nadeln des Hauptnadelbetts
auf Hilfsnadeln und/oder Platinen wenigstens eines
Hilfsnadelbetteils; Versetzen wenigstens eines
Hilfsnadelbetteils; Umhängen ausgewählter Maschen von Nadeln
und/oder Platinen des versetzten Hilfsnadelbetteils auf
Nadeln des Hauptnadelbetts. Mit diesem Verfahren ergeben
sich vielfältigste Umhänge-Versatzmuster, z. B. Zöpfe in
Pullovern, die an verschiedenen Stellen der Gestrickteile
jeweils unabhängig und/oder gleichzeitig gestrickt werden
können.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Strickverfahrens besteht in dem
aufeinanderfolgenden Ablauf folgender Verfahrensschritte.
Gleichzeitiges Stricken von wenigstens zwei Gestrickteilen
eines Gestricks mit Nadeln der Hauptnadelbetten; Umhängen
von Maschen des an wenigstens ein anderes Gestrickteil
anzustrickenden Gestrickteils auf Hilfsnadeln und/oder
Platinen wenigstens eines Hilfsnadelbetteils; Versetzen
wenigstens eines Hilfsnadelbetteils soweit, daß wenigstens
eine Masche auf dem Hilfsnadelbetteil wenigstens einer
Masche des auf den Hauptnadelbetten verbliebenen
Gestrickteils gegenüberliegt; Umhängen der wenigstens einen
gegenüberliegenden Masche des anzustrickenden Gestrickteils
auf maschentragende Nadeln des Hauptnadelbetts und Stricken
mit Nadeln des Hauptnadelbetts. Auf diese Weise ist es
möglich, in einem Arbeitsgang Gestrickteile zusammenzufügen,
ohne daß Konfektionierungsmaßnahmen erforderlich wären.
In Zusammenhang mit der erstgenannten Ausführungsform, aber
auch unabhängig davon ist es besonders vorteilhaft, wenn das
Umhängen von Maschen des an wenigstens ein anderes
Gestrickteil anzustrickenden Gestrickteils auf Hilfsnadeln
und/oder Platinen wenigstens eines Hilfsnadelbetts bei
Erreichen des Ärmelansatzes eines Strickbekleidungsstücks
erfolgt. Auf diese Weise ist es möglich, Komplett-
Bekleidungsstücke während eines Strickvorgangs zu stricken.
Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Strickverfahrens besteht darin, daß die aufeinanderfolgenden
Verfahrensschritte zyklisch wiederholt werden. Auf diese
Weise ist es möglich, beispielsweise Gestrickteile, die die
Ärmel darstellen und parallel und gleichzeitig mit dem
Körperteil gestrickt werden, miteinander zu verbinden, ohne
daß Konfektionierungsmaßnahmen erforderlich wären.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen
beispielsweise näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die schematische Darstellung eines
Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Flachstrickmaschine in einem Schnitt senkrecht zur
Längsachse der Flachstrickmaschine;
Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine mit zwei
Hilfsnadelbetteilen in seitlicher Darstellung;
Fig. 3 die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine mit drei
Hilfsnadelbetteilen in seitlicher Darstellung und
Fig. 4 eine schematische Darstellung des Fadenverlaufs
für einen Strickvorgang mit der erfindungsgemäßen
Flachstrickmaschine.
Fig. 1 zeigt ein Nadelbettgestell 1 mit Gestellfüßen 2. Auf
dem Nadelbettgestell 1 sind in der üblichen Weise ein
vorderes und ein hinteres Hauptnadelteil 3 bzw. 4
angebracht. Die Hauptnadelbetten 3 und 4 sind in der für
Flachstrickmaschinen charakteristischen Weise V-förmig
angeordnet. Oberhalb des Kammes des vorderen Hauptnadelbetts
3 befindet sich ein vorderes Hilfsnadelbett 5 und oberhalb
des Kamms des hinteren Hauptnadelbetts 4 befindet sich ein
hinteres Hilfsnadelbett 6. Derartige, sogenannte Vierbett-
Flachstrickmaschinen sind an sich bekannt, so daß auf die
Beschreibung weiterer Einzelheiten im vorliegenden
Zusammenhang verzichtet werden kann.
In Fig. 2 ist die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine in Vorderansicht
dargestellt. Bau- und Maschinenteile, die denen von Fig. 1
entsprechen, sind in Fig. 2 mit denselben Bezugszeichen wie
in Fig. 1 versehen.
Die erfindungsgemäße Flachstrickmaschine unterscheidet sich
von herkömmlichen Vierbett-Flachstrickmaschinen dadurch, daß
wenigstens ein Hilfsnadelbett 5 bzw. 6 in wenigstens zwei
Hilfsnadelbetteile 6L, 6R unterteilt ist bzw. sind. Bei dem
in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das vordere
Hilfsnadelbett 5 in ein linkes Hilfsnadelbett-Außenteil 5L
und ein rechtes Hilfsnadelbett-Außenteil 5R, also in zwei
Hilfsnadelbetteile unterteilt.
Wenigstens eines der Hilfsnadelbetteile 5L, 5R ist in
Längsrichtung der Flachstrickmaschine verschiebbar. Obgleich
dies aus den Fig. 1 und 2 nicht zu ersehen ist, kann das
hintere Hilfsnadelbett 6 ebenfalls in Hilfsnadelbetteile
aufgeteilt sein, die je nach den gewünschten Strickvorgängen
denen des vorderen Hilfsnadelbetts 5 entsprechen oder eine
andere Aufteilung sowohl hinsichtlich der Teilezahl und/oder
der Teilelängen besitzen.
Die Hilfsnadelbetten können Hilfsnadeln, aber auch Platinen
oder beides enthalten.
Ohne zunächst auf die Stellung der Hilfsnadelbetteile
zueinander einzugehen, sei darauf hingewiesen, daß die im
vorderen und hinteren Hauptnadelbett 3 bzw. 4 liegenden
Hauptnadeln in unterschiedlicher Weise mit den Hilfsnadeln
und/oder Platinen des vorderen und Hilfsnadelbetts 5 bzw. 6
zusammenarbeiten. Dabei sind folgende Möglichkeiten der
Zusammenarbeit gegeben:
- a) Die Hilfsnadeln und/oder Platinen des vorderen Hilfsnadelbetts 5 arbeiten mit den Hauptnadeln des vorderen Hauptnadelbetts 3 zusammen;
- b) die Hilfsnadeln und/oder Platinen des vorderen Hilfsnadelbetts 5 arbeiten mit den Hauptnadeln des hinteren Hauptnadelbetts 4 zusammen;
- c) die Hilfsnadeln und/oder Platinen des hinteren Hilfsnadelbetts 6 arbeiten mit den Hauptnadeln des hinteren Hauptnadelbetts 4 zusammen und
- d) die Hilfsnadeln und/oder Platinen des hinteren Hilfsnadelbetts 6 arbeiten mit den Hauptnadeln des vorderen Hauptnadelbetts 3 zusammen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin,
daß die vier genannten Möglichkeiten einer Zusammenarbeit
zwischen den Hilfsnadeln bzw. Platinen und den Hauptnadeln
jeweils in beliebiger Kombination durch entsprechende
Steuerung der Schlösser vorgenommen werden kann, wobei die
Umschaltung zwischen der Zusammenarbeit der einzelnen
Kombinationen ebenfalls beliebig steuerbar ist.
Die erfindungsgemäße Flachstrickmaschine besitzt zu den
besagten kombinatorischen Steuerungen der Hilfsnadeln
und/oder Platinen in den Hilfsnadelbetten einerseits und der
Hauptnadeln in den Hauptnadelbetten 3, 4 andererseits
Schloßanordnungen, die ein Schloßsystem oder mehrere
nebeneinander angeordnete, gleiche Schloßsysteme aufweisen.
Die Schloßsysteme sind dabei so ausgebildet, daß sie
entweder stricken (Masche, Fang, Drei-Weg-Technik) oder die
verschiedenen Möglichkeiten des Umhängens durchführen
können. Für Schloßsysteme des Hauptnadelbetts ist es also
möglich, folgende Umhängvorgänge in jeder beliebigen
Kombination und für beliebige Maschen durchführen zu können:
vom vorderen Hauptnadelbett 3 auf das hintere Hauptnadelbett
4 und umgekehrt sowie gleichzeitig in beiden Richtungen; vom
vorderen Hauptnadelbett 3 auf das vordere Hilfsnadelbett 5
und/oder das hintere Hilfsnadelbett 6; vom hinteren
Hauptnadelbett 4 auf das hintere Hilfsnadelbett 6 und/oder
das vordere Hilfsnadelbett 5. Den Schlössern für die
Hauptnadelbetten 3 bzw. 4, die die zuvor besagten
Umhängemöglichkeiten durchführen können, sind Schlösser für
die Hilfsnadelbetten 5 und 6 zugeordnet, die die Hilfsnadeln
und/oder der Platinen der Hilfsnadelbetten 5 und 6
betätigen. Mit diesen Hilfsnadelbett-Schlössern können in
beliebiger Weise und Kombination zusätzlich Maschen
übernommen und/oder übergeben werden. Mit den
Hilfsnadelbett-Schlössern ist es insbesondere möglich,
folgende Umhängevorgänge durchzuführen: Vom vorderen
Hilfsnadelbett 7 aufs vordere und/oder hintere
Hauptnadelbett 3 bzw. 4 und vom hinteren Hilfsnadelbett 6
aufs vordere und/oder hintere Hauptnadelbett 3 bzw. 4.
Die Hilfsnadelbettschlösser können gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung in mechanischer Verbindung mit
den Schlössern der Hauptnadelbetten 3, 4 stehen. Gemäß einer
alternativen Ausgestaltung ist es jedoch insbesondere auch
möglich, die Hilfsnadelbett-Schlösser unabhängig von der
Steuerung der Hauptnadelbettschlösser zu steuern. Auf diese
Weise läßt sich durch entsprechende Steuerung der
Hauptnadelbett- und Hilfsnadelbettschlösser unabhängig
voneinander eine große Vielzahl an Strick- und
Umhängevorgängen mit beliebigen Kombinationsmöglichkeiten
erreichen, so daß dem Stricker für die Musterung kaum noch
Wünsche offen bleiben.
Die genannten Umhängevorgänge lassen sich mit
Kombinationsschlössern durchführen, die sowohl Strick- als
auch Umhänge-Schloßteile aufweisen.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung
besitzt die Flachstrickmaschine ein oder zwei Schloßpaare,
mit denen das Stricken in bekannter Weise vorgenommen wird.
Zusätzlich hierzu sind dann links und rechts neben diesen
Strickschlössern Umhängeschlösser vorgesehen, mit denen die
vielfältigsten Umhängevorgänge in Zusammenwirken mit den
Hilfsnadelbett-Schlössern zum Betätigen der Hilfsnadeln
und/oder Platinen in den Hilfsnadelbetten 5 bzw. 6
vorgenommen werden.
Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, wenigstens eines der
Hilfsnadelbetten 5 bzw. 6 in einzelne Hilfsnadelbetteile zu
unterteilen, ist es nunmehr möglich, die Strick- und
Umhängetechniken noch weiter zu verbessern und zu erweitern,
so daß sich grundsätzlich neue Verfahren insbesondere auch
zur Erstellung von Komplett-Bekleidungsgegenständen in einem
Arbeitsvorgang ergeben.
Befinden sich die Hilfsnadelbetteile in der Ausgangsstellung
unmittelbar nebeneinander, so ergibt sich ein durchgehendes
vorderes und ein durchgehendes hinteres Hilfsnadelbett 5
bzw. 6, mit denen sich die üblichen Versatzmöglichkeiten
ergeben, wenn die einzelnen Hilfsnadelbetteile 5L, 5R des
Hilfsnadelbetts 5 während des Versatzes voneinander nicht
getrennt werden.
Andere Strick- und Umhängevorgänge ergeben sich jedoch dann,
wenn die Platinenbetteile 5L, 5R bzw. 6L, 6R voneinander
getrennt sind bzw. zwischen den zwei Platinenbetteilen 5L,
5R ein Zwischenraum besteht. In diesem Falle können die
Platinenbetteile mit konstantem Zwischenraum, also parallel,
über eine Nadel oder mehrere Nadeln nach links oder rechts
versetzt werden. Dadurch ergibt sich sozusagen ein
Hilfsnadelbettversatz, wobei ein bestimmter Bereich des
Hilfsnadelbetts, nämlich der Zwischenraum zwischen
benachbarten Platinenbetteilen vom Umhängen und/oder
Stricken ausgespart bleibt. Auf diese Weise ergeben sich
neue Möglichkeiten für die Musterbildung und für die
Stricktechniken.
Eine weitere sehr vorteilhafte Möglichkeit mit
Hilfsnadelbetten, die geteilte Hilfsnadelbetteile aufweisen,
besteht darin, daß die getrennten Hilfsnadelbetteile
gegenläufig nach innen oder gegenläufig nach außen um eine
oder mehrere Nadeln versetzt werden. Wie im weiteren noch
anhand eines besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiels
besprochen werden wird, ist mit dieser Möglichkeit das
Stricken von Komplett-Bekleidungsstücken in einem
Arbeitsvorgang auf besonders einfache Weise möglich.
Ganz allgemein können die einzelnen Hilfsnadelbetteile eines
Hilfsnadelbetts je nach den Muster- und Strickgegebenheiten
und -forderungen individuell in ihrem Versatz gesteuert
werden.
Für sämtlich zuvor genannten Versatzmöglichkeiten der
einzelnen Hilfsnadelbetteile ist es möglich, nur
Hilfsnadelbetteile 5L, 5R des vorderen Hilfsnadelbetts oder
nur Hilfsnadelbetteile 6L, 6R des hinteren Hilfsnadelbetts 6
zu versetzen. Das vordere und das hintere Hilfsnadelbett
bzw. deren Hilfsnadelbetteile können jedoch auch unabhängig
voneinander in beliebiger Weise versetzt werden, so daß
damit die Vielfalt und Variationsmöglichkeiten weiter
gesteigert werden kann.
Nachfolgend wird ein Strickvorgang als Beispiel für eine
Stricktechnik zur Fertigung eines Komplett-Bekleidungsstücks
in einem Arbeitsvorgang beschrieben. Dieser Strickvorgang
kann mit einer erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine
durchgeführt werden, deren vorderes und hinteres
Hilfsnadelbett 5, 6 jeweils aus zwei Hilfsnadelbetteilen,
nämlich einem vorderen linken, einem vorderen rechten, einem
hinteren linken und einem hinteren rechten Hilfsnadelbetteil
5L, 5R, 6L, 6R besteht. Der schematische Strickablauf ist
in Fig. 3 dargestellt.
Zu Beginn des Strickvorgangs sind die Hilfsnadelbetteile 5L,
5R des vorderen Hilfsnadelbetts und die Hilfsnadelbetteile
6L, 6R des hinteren Hilfsnadelbetts geschlossen, d. h.
zwischen dem jeweiligen linken und jeweiligen rechten
Hilfsnadelbetteil 5L und 5R bzw. 6L und 6R der
Hilfsnadelbetten 5 und 6 besteht kein Zwischenraum. In
dieser Anordnung entspricht die erfindungsgemäße
Flachstrickmaschine den bereits genannten herkömmlichen
Geräten. In der besagten, zusammengeschobenen Stellung der
Hilfsnadelbetteile 5L, 5R bzw. 6L und 6R werden der linke
Ärmel L, das Körperteil M und der rechte Ärmel R in der
genannten Reihenfolge nebeneinander und gleichzeitig auf dem
vorderen und dem hinteren Nadelbett 3 bzw. 4 gestrickt.
Zwischen dem Körperteil M und den Ärmeln L bzw. R besteht
ein Abstand von mindestens einem Nadelbereich.
Sind beispielsweise die Ärmel L, R länger als der Körperteil
M, wie dies bei Pullovern üblicherweise der Fall ist, kann
zunächst mit den Ärmeln begonnen und nach Erreichen der über
den Körperteil M hinausragenden Ärmellänge mit dem Stricken
des Körperteils M angefangen werden. Ist dagegen der
Körperteil M länger als es die Ärmel L, R sind - dies ist
etwa bei einem Strickkleid der Fall -, kann zunächst mit dem
Körperteil M begonnen werden und nach Erreichen des
Ärmelbeginns wird auch das Stricken der Ärmel L, R
gleichzeitig aufgenommen. Sowohl der Körperteil M als auch
die Ärmel L und R werden während dieses Strickvorgangs im
Schlauch gestrickt.
Während des besagten, in Fig. 4a angedeuteten
Strickabschnitts sind alle Möglichkeiten herkömmlicher Art
zum Musterstricken unter Verwendung eines Versatzes des
vorderen und hinteren Nadelbetts 3, 4, eines Umhängens bzw.
Übergebens von Maschen vom vorderen und hinteren Nadelbett
auf das vordere und hintere Hilfsnadelbett und umgekehrt
möglich, da die Hilfsnadelbetten bei sich berührenden
Hilfsnadelbetteilen 5L, 5R bzw. 6L, 6R unter Verwendung von
Platinen von herkömmlichen Hilfsnadelbetten versetzt und
gesteuert werden können. Es können in der herkömmlichen
Weise Muster gestrickt werden oder auch je nach der
gewünschten Form entsprechend die Maschenzahl während dieses
Strickabschnitts verändert, beispielsweise erhöht werden.
Bei Körperteilen, die gegenüber den Ärmeln eine
unterschiedliche Länge aufweisen, ist es alternativ auch
möglich, mit Körperteil M und Ärmeln L, R gleichzeitig zu
beginnen und nach Erreichen der Armlöcher im Rumpfteil nur
noch die Ärmellänge (etwa bei Pullovern) oder den Körperteil
M (etwa bei Strickkleidern) weiterzustricken. Die
weitergestrickten Teile werden dann nach unten abgezogen.
Kurz vor oder bei Erreichen der Armlöcher werden die
Hilfsnadelbetteile 5L, 5R bzw. 6L, 6R der Hilfsnadelbetten 5
und 6 gemäß Fig. 4b auseinander gefahren. In dieser Stellung
werden alle Maschen des linken und/oder rechten Ärmels L, R
auf die auseinander gefahrenen Hilfsnadelbetteile 5L, 5R
bzw. 6L, 6R umgehängt. Danach werden die Hilfsnadelbetteile
5L, 5R bzw. 6L, 6R gemäß Fig. 4c in eine Lage gebracht, in
der die rechteste Nadel oder Platine des vorderen linken
und/oder hinteren linken Hilfsnadelbetteils 5L und 6L der
rechtesten Nadel des linken Ärmels auf dem hinteren und
vorderen Hauptnadelbett gegenüberliegt. In entsprechender
Weise befindet sich die am weitesten links liegende Nadel
des vorderen rechten und hinteren rechten Hilsnadelbetteils
5R, 6R in der Höhe der am weitesten links liegenden Masche
des rechten Ärmels R auf dem vorderen bzw. hinteren
Hauptnadelbett 3, 4.
Der nächste Schritt besteht entsprechend Fig. 4b darin, daß
die Maschen des linken Ärmels L vom hinteren Hauptnadelbett
aufs hintere linke Hilfsnadelbetteil 6L und vom vorderen
Hauptnadelbett aufs vordere Hilfsnadelbetteil 5L übertragen
werden. In gleicher Weise werden die Maschen des rechten
Ärmels R vom hinteren Hauptnadelbett auf das rechte hintere
Hilfsnadelbetteil 6R und die Maschen vom vorderen
Hauptnadelbett auf die Platinen des vorderen, rechten
Hilfsnadelbetteils 5R übertragen.
Als nächster Schritt erfolgt ein gegenläufiger Versatz der
vorderen und hinteren Hilfsnadelbetteile 5L, 5R bzw. 6L, 6R
wie es in Fig. 4c durch Pfeile angedeutet ist. Der Versatz
erfolgt soweit, daß wenigstens die rechteste Nadel des
vorderen linken und/oder hinteren linken Hilfsnadelbetteils
der am weitesten links liegenden Masche des Körperteils M
auf dem vorderen und hinteren Hauptnadelbett 3, 4
gegenüberliegt. Entsprechend wird das vordere rechte und
hintere rechte Hilfsnadelbetteil 5R, 6R soweit nach links
verschoben, daß wenigstens die am weitesten links liegende
Masche des rechten Ärmels R der am weitesten rechts
liegenden Masche auf dem hinteren und vorderen
Hauptnadelbett 3, 4 des Körperteils M gegenüberliegt.
Als nächster Strickschritt wird nunmehr während eines
nachfolgenden Schloßhubs diejenigen Maschen der Ärmel L, R,
die entsprechenden Maschen auf dem vorderen und hinteren
Hauptnadelbett des Körperteils M gegenüberstehen, auf die
vorderen bzw. hinteren Hauptnadeln der Hauptnadelbetten 3, 4
übertragen. Dieser Vorgang ist in Fig. 4d durch senkrechte
kleine Pfeile angedeutet.
Mit den nächsten beiden Schloßhüben wird nur über die Breite
des Körperteils M offener Schlauch entsprechend Fig. 4e
gestrickt.
Während der nächsten Schlittenumkehr werden gemäß Fig. 4f
das vordere linke, das hintere linke, das vordere rechte und
das hintere rechte Hilfsnadelbetteil je nach den gegebenen
Gestrickwünschen, entsprechend nach vorhandener
Maschenanzahl und noch zu strickender Reihenzahl oder dem
gewünschten Ärmeleinsatz um eine oder mehrere,
gegebenenfalls auch um keine Nadel nach innen versetzt.
Anschließend erfolgt wiederum entweder im gleichen
Schlittenhub nachlaufend oder während eines folgenden
Schlittenhubs ein Stricken nur über die Rumpfbreite als
offener Schlauch. Dieser Vorgang wird entsprechend den
Fig. 4g, 4h, 4i fortgesetzt, bis die Ärmelmaschen
innerhalb der Reihenzahl, die für das Ärmelloch vorgesehen
ist, auf 0 gebracht worden ist. Dieser Zustand ist in Fig.
4k erreicht.
Bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Strickverfahrens wurde der Versatz der
Hilfsnadelbetteile gegenläufig und symmetrisch vorgenommen.
Es ist jedoch auch möglich, die Hilfsnadelbetteile
unsymmetrisch oder gar völlig unabhängig voneinander zu
versetzen. Mit einem unsymmetrischen Versatz der
Hilfsnadelbetteile ergeben sich, wenn dies angestrebt wird,
unterschiedliche Ärmeleinsätze. Ersichtlich sind mit der
erfindungsgemäßen Strickmaschine und dem erfindungsgemäßen
Strickverfahren auf Flachstrickmaschinen bei höchster
Ökonomie neuartige und sehr unterschiedliche Modelle und
Muster möglich.
In anderen Ausführungsformen mit anderen Schnittverläufen
können nach Erreichen des Armlochs im Körperteil M die Ärmel
soweit gestrickt werden, daß jede weitere Strickreihe in der
zu verstrickenden Nadelzahl nach außen abnimmt. In diesem
Falle muß im halboffenen Schlauch gestrickt werden, wobei
die zum Körperteil M zeigende Seite offen sein muß. Die
dabei entstehenden Dreieckformen werden nach Erreichen der
gewünschten Größe mit dem bereits beschriebenen Vorgang mit
dem Körperteil links und rechts verbunden.
Eine besondere Mustermöglichkeit besteht mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren bzw. mit der erfindungsgemäßen
Strickmaschine auch darin, daß bei einem Raglanschnitt oder
einem dem Raglanschnitt ähnlichen Schnitt auch sogenannte
Deckblümchen in einfacher Weise und ohne Mehraufwand
geschaffen werden können. Die sogenannten Deckblümchen
werden folgendermaßen erzeugt:
Vor dem Verbinden der Ärmel mit dem Körperteil, also bevor
wenigstens eine innere Ärmelmasche auf Nadeln der die
Maschen des Körperteils M tragenden Hauptnadelbetten 3, 4
umgehängt werden, werden Randmaschen vom Körperteil M auf
die entsprechenden Hilfsnadelbetteile 5L, 5M, 5R bzw. 6L,
6M, 6R umgehängt. Je nach der gewünschten Anordnung der
Deckblümchen wird eine entsprechende Anzahl an Randmaschen,
beispielsweise sechs Randmaschen vom Körperteil M auf die
Hilfsnadelbetteile gehängt.
Als nächster Schritt werden die Hilfsnadelbetteile je nach
gewünschter Minderung um wenigstens eine Nadel nach innen
versetzt. Im Anschluß daran werden die umgehängten
Randmaschen des Körperteils M wieder auf die Hauptnadeln des
vorderen bzw. hinteren Hauptnadelbetts 3 bzw. 4
zurückgehängt.
Danach werden die Hilfsnadelbetteile 5L, 6L bzw. 5R, 6R
nochmals um eine Nadel zum Körperteil M, also nach innen
versetzt. Je nach der gewünschten Minderung ist es auch
möglich, daß die Hilfsnadelbetteile 5L, 5R bzw. 6L, 6R
entsprechend der Mindernadelzahl um mehr als eine Nadel nach
innen versetzt werden.
Bei einem weiteren Schritt werden in der bereits erläuterten
Weise des Verbindens von Ärmel L, R und Körperteil M die
inneren Maschen der Hilfsnadelbetteile 5L, 5M, 5R bzw. 6L,
6M, 6R vom Ärmel L, R auf die äußeren maschentragenden
Nadeln des vorderen und hinteren Hauptnadelbetts 3, 4 des
Körperteils M gehängt. Der nachfolgende Schlittenhub ist
dann wieder ein Strickvorgang.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der
erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine ist es auch möglich,
die Ärmeleinsätze eines Strick-Bekleidungsstücks kombiniert
und unterschiedlich zu gestalten. Zum Beispiel kann der
linke Ärmeleinsatz im Raglanschnitt und der rechte
Ärmeleinsatz im konventionellen Schnitt ausgeführt sein.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es also möglich,
Komplett-Bekleidungsstücke in einem Arbeitsgang zu schaffen
und dabei wie bei der wesentlich aufwendigeren
Konfektionierung von Strickartikeln völlig frei in der
Schnittwahl zu sein. Insbesondere ist man nicht mehr auf
symmetrische Schnitte beschränkt.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung besteht auch
darin, daß zusätzlich zu den zuvor beschriebenen Maßnahmen,
Merkmalen, Schnitten und Musterausführungen in beliebiger
Weise vorn oder hinten oder auf beiden Seiten je ein
beliebig gewählter Ausschnitt, beispielsweise ein V-
Ausschnitt, ohne größeren Fertigungsaufwand geschaffen werden
kann.
Anhand der vorausgegangenen Ausführungs- und
Durchführungsbeispiele wurde beschrieben, wie mit den
erfindungsgemäßen Flachstrickmaschinen und Strickverfahren
auf einfache Weise Komplett-Bekleidungsstücke ohne die
Notwendigkeit von Konventionierungsschritten durchgeführt
werden konnten. Die erfindungsgemäße Flachstrickmaschine und
die damit durchzuführenden Strickverfahren ist bzw. sind
jedoch nicht nur auf die Fertigung von Komplett-
Bekleidungsstücken beschränkt. Es ist vielmehr möglich,
zusätzlich oder unabhängig von der Fertigung von Komplett-
Stücken sehr spezielle Muster, insbesondere Umhänge-
Versatzmuster, etwa Zöpfe, in Strickbekleidungsstücken zu
schaffen, die an beliebigen Stellen des
Strickbekleidungsstücks, etwa nur im vorderen Körperteil,
nur im hinteren Körperteil, in beiden Körperteilen, nur in
einem der Ärmel, in beiden Ärmeln oder im Gesamtkörperteil
und in beiden Ärmeln vorgenommen werden. Bevorzugte
Ausführungsbeispiele zur Fertigung von Mustern mit der
erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine sollen nachfolgend
anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert werden, bei der
das vordere und/oder hintere Hilfsnadelbett 5, 6
entsprechend Fig. 3 in jeweils 3 Hilfsnadelbetteile 5L, 6M,
6R bzw. 6L, 6M, 6R unterteilt ist.
Unabhängig von dem zuvor anhand von Fig. 3 beschriebenen
Strickverfahren zur Fertigung eines Komplett-
Strickbekleidungsstücks, aber auch in Zusammenhang mit
diesem Verfahren ist es nun möglich, vielfältige und
neuartige Versatz- und Umhängeverfahren für die Schaffung
beliebiger Muster mit Hilfe der Hilfsnadelbetteile
durchzuführen.
Wie bereits in Zusammenhang mit dem Verfahren zum Stricken
eines Komplett-Bekleidungsstücks anhand von Fig. 3 erwähnt
wurde, können die Hilfsnadelbetteile - was deren Funktion
für das Zusammenstricken von Ärmeln- und Körperteilen
betrifft - in einer beliebigen und daher für die
Mustertechnik jeweils gewünschten Position stehen.
Im Falle, daß die Hilfsnadelbetteile in der
zusammengeschobenen Grundstellung stehen, erstrecken sich
die gewünschten Umhänge-Versatzmuster gleichmäßig über
Körperteil, sowohl das vordere und hintere Körperteil, sowie
über beide Ärmel. Während eines Schlittenhubs, etwa mit
einem dem Strickschloß nachlaufenden Umhängeschloß, werden
die Maschen ausgewählter Nadeln im vorderen und/oder
hinteren Hauptnadelbett 3, 4 auf das als durchgehend und
einheitlich vorliegende vordere bzw. hintere Hilfsnadelbett
5, 6 umgehängt. Während der Schlittenumkehr werden das
vordere und hintere Hilfsnadelbett 5, 6 mit
zusammengeschoben verbleibenden Hilfsnadelbetteilen nach
links oder rechts versetzt, wobei dann während des nächsten
Schlittenhubs die Maschen von den Hilfsnadelbetten 5, 6 auf
die Nadeln der Hauptnadelbetten 3, 4 zurückgehängt werden.
Dieser Vorgang entspricht herkömmlichen Umhänge-
Versatzmusterverfahren.
Durch die Verwendung von mehreren, vorzugsweise drei
Hilfsnadelbetteilen 5L, 5M, 5R; 6L, 6M, 6R für das vordere
und/oder hintere Hilfsnadelbett 5 bzw. 6 und einem
individuellen Versatz der einzelnen Hilfsnadelbetteile 5L,
5M, 5R; 6L, 6M, 6R ist es nunmehr möglich, beliebige und
sehr variable Muster zu stricken, die insbesondere auch auf
den einzelnen Ärmeln und auf dem Körperteil jeweils
unterschiedlich sind. Während eines Schlittenhubs oder auch
nachlaufend werden ausgewählte Maschen von Nadeln des
vorderen und/oder hinteren Hauptnadelbetts 3, 4 auf
gegenüberliegende Platinen und/oder Hilfsnadeln der
Hlfsnadelbetteile 5L, 5M, 5R; 6L, 6M, 6R umgehängt.
Während der Schlittenumkehr werden die Hilfsnadelbetteile
5L, 5M, 5R; 6L, 6M, 6R je nach der gewünschten Form des
Versatzmusters gegenläufig, parallel oder in verschiedenen
Richtungen individuell über eine oder mehreren Nadeln
versetzt.
Bei Verwendung von drei Hilfsnadelbetteilen 5L, 5M, 5R; 6L,
6M, 6R für jeweils das vordere und hintere Hilfsnadelbett 5
bzw. 6 ist es möglich, die jeweils beiden äußeren
Hilfsnadelbetteile 5L, 5R; 6L, 6R für die Musterung der
Ärmel sowie für die in Zusammenhang mit Fig. 3 beschriebene
Technik des Komplett-Strickvorgangs zu verwenden und das
mittlere Hilfsnadelbetteil 5M; 6M dient dann der Musterung
des Körperteils M.
Es ist sogar möglich, beispielsweise im Körperteil M auf
einer Seite unterschiedliche, etwa gegenläufige
Versatzmuster während eines Schlittenhubs zu schaffen. Dies
ist dann gegeben, wenn im Bereich des Körperteils M
wenigstens zwei Hilfsnadelbetteile, die unabhängig
voneinander und individuell versetzt werden können,
vorgesehen sind.
Während des anhand von Fig. 3 erläuterten Zusammenstrickens
der Ärmel L, R mit dem Körperteil ab dem Armeinsatz kommt
nunmehr noch der Musterstrickvorgang hinzu. Nachdem beim
Zusammenstricken die inneren Ärmelmaschen auf die
Hilfsnadelbetteile umgehängt wurden, während der
Schlittenumkehr die Hilfsnadelbetten nach innen versetzt und
während des nachfolgenden Schlittenhubs die Maschen von den
Hilfsnadelbetteilen wieder auf die Nadeln des
Hauptnadelbetts umgehängt wurden, sind die
Hilfsnadelbetteile wieder maschenfrei, so daß sie in jeder
gewünschten Form zum Umhängen, d. h. zum Musterstricken zur
Verfügung stehen. Mit den erfindungsgemäßen Merkmalen und
Maßnahmen ist es damit auch möglich, im Bereich der Ärmel-
und Körperteil-Zusammenführung beim Stricken eines Komplett-
Bekleidungsstücks zusätzlich Umhängeversatzmuster zu
stricken.
Claims (18)
1. Flachstrickmaschine mit zwei V-förmig zueinander
angeordneten Hauptnadelbetten und Hilfsnadelbetten, die
jeweils über den Hauptnadelbetten angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein Hilfsnadelbett (6, 7)
aus wenigstens zwei Hilfsnadelbetteilen (5L, 5M, 5R)
bestehen.
2. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein Hilfsnadelbetteil (5L,
5M, 5R) quer zur Austriebsrichtung der Nadeln versetzbar
ist.
3. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hilfsnadelbetteile (5L, 5M, 5R)
jeweils unabhängig voneinander versetzbar sind.
4. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei Hilfsnadelbett-
Außenteilen (5L, 5R) ein Hilfsnadelbett-Mittelteil (5M)
vorgesehen ist.
5. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Feinheit der
Hilfsnadelbetteile (5L, 5M, 5R) zur Feinheit der
Hauptnadelbetten (3, 4) unterschiedlich ist.
6. Flachstrickmaschine nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Feinheit der Hilfsnadelbetteile
feiner als die Feinheit der Hauptnadelbetten ist.
7. Flachstrickmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Feinheit der Hilfsnadelbetteile
(5L, 5M, 5R) doppelt so groß wie die Feinheit der
Hauptnadelbetten ist.
8. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsnadelbetteile (5L,
5M, 5R) wenigstens eines Hilfsnadelbetts (5) einzeln oder
gemeinsam schwenkbar sind.
9. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Mascheneinstreicher
vorgesehen ist.
10. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsnadelbetteile (5L,
5M, 5R) bewegliche Kämmchen aufweisen.
11. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß für die Hilfsnadelbetten
Schlösser zum Stricken, Übernehmen und/oder Übergeben
vorgesehen sind.
12. Flachstrickmaschine nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hilfsnadelbett-Schlösser von den
Hauptnadelbett-Schlösssern mechanisch getrennt sind.
13. Flachstrickmaschine nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hilfsnadelbett-Schlösser
unabhängig von den Hauptnadelbett-Schlössern gesteuert
werden.
14. Strickverfahren für Flachstrickmaschinen mit zwei V-förmig
zueinander angeordneten Hauptnadelbetten und
Hilfsnadelbetten, die jeweils über den Hauptnadelbetten
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hilfsnadelbetten mehrteilig sind und wenigstens ein
Hilfsnadelbetteil vor oder nach einem Umhängevorgang auf
das bzw. von dem Hilfsnadelbetteil versetzt wird.
15. Strickverfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
durch folgende Verfahrensschritte:
- - Umhängen ausgewählter Maschen von Nadeln des Hauptnadelbetts auf Hilfsnadeln und/oder Platinen wenigstens eines Hilfsnadelbetteils,
- - Versetzen wenigstens eines Hilfsnadelbetteils,
- - Umhängen ausgewählter Maschen von Nadeln und/oder Platinen des versetzten Hilfsnadelbetteils auf Nadeln des Hauptnadelbetts.
16. Strickverfahren nach Anspruch 14 oder 15, gekennzeichnet
durch folgende aufeinanderfolgende Verfahrensschritte:
- - gleichzeitiges Stricken von wenigstens zwei Gestrickteilen eines Gestricks mit Nadeln der Hauptnadelbetten,
- - Umhängen von Maschen des an wenigstens ein anderes Gestrickteil anzustrickenden Gestrickteils auf Hilfsnadeln und/oder Platinen wenigstens eines Hilfsnadelbetteils,
- - Versetzen wenigstens eines Hilfsnadelbetteils so weit, daß wenigstens eine Masche auf dem Hilfsnadelbetteil wenigstens einer Masche des auf den Hauptnadelbetten verbliebenen Gestrickteils gegenüberliegt,
- - Umhängen der wenigstens einen gegenüberliegenden Maschen des anzustrickenden Gestrickteils auf maschentragende Nadeln des Hauptnadelbetts und
- - Stricken mit Nadeln des Hauptnadelbetts.
17. Strickverfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß das Umhängen von Maschen des
an wenigstens ein anderes Gestrickteil anzustrickenden
Gestrickteils auf Hilfsnadeln und/oder Platinen wenigstens
eines Hilfsnadelbetts bei Erreichen des Ärmelansatzes
eines Strickbekleidungsstücks erfolgt.
18. Strickverfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die aufeinanderfolgenden
Verfahrensschritte zyklisch wiederholt werden.
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