DE3305895C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rundstrickmaschine der im Ober
begriff des Anspruchs 1 definierten Gattung.
Die Anwendungsmöglichkeiten für Strickwaren mit eingekämmten
Fasern, sogenannten Kunstpelzen oder Florwaren, sind in den
letzten Jahren immer vielfältiger geworden. Daher besteht
heute, nachdem früher hauptsächlich Kunstpelze mit geschlos
sener Faserdecke gefragt waren, ein ständig zunehmender Be
darf an Kunstpelzen, die in Hoch/Tief-Technik hergestellt
sind und bei denen sich faserfreie, nur aus einem Grundge
strick bestehende Bereiche mustergemäß mit Fasern aufwei
senden Bereichen abwechseln (DE-OS 28 04 068).
Bei beiden Warengattungen können Streifen- oder Jacquard
muster dadurch erzeugt werden, daß Fasern bzw. Flor unter
schiedlicher Eigenschaften, z. B. Farbe, in ein glattes
Grundgestrick eingekämmt werden. Unmöglich ist es dagegen,
Grundgestricke mit beliebigen Bindungsmustern, z. B. 1 : 1-
Fang oder 1 : 1-gestrickten Mustern zu versehen, um dadurch
im Vergleich zu den rein farblichen Eigenschaften auch an
dere Eigenschaften der Kunstpelze, z. B. ihre Formstabilität
oder ihr Aussehen, zu steuern. Dies ist im wesentlichen
eine Folge davon, daß bei allen zur Herstellung von Pelz
waren bekannten Rundstrickmaschinen die Zuführungen für
die Grundfäden und die zur Maschenbildung erforderlichen
Schloßteile jeweils derart hinter einer oder mehreren Ein
kämmzonen für die Fasern angeordnet sind, daß allen Fasern
aufnehmenden Nadeln automatisch auch ein Grundfaden zuge
führt wird.
Erfolgt das Einkämmen der Fasern bei in Strickstellung be
findlichen Nadeln (DE-OS 23 43 886), dann sind die in einem
vorherigen Stricksystem gebildeten alten Maschen während
des Einkämmvorgangs bereits auf einen unterhalb des Haken
bereichs dieser Nadeln befindlichen Teil des Nadelschafts
abgerutscht. Dies hat zur Folge, daß der Grundfaden zumin
dest in alle Fasern aufnehmenden Nadeln eingelegt werden
muß, wenn beim nachfolgenden Abschlagen der alten Maschen
die Bildung von Laufmaschen vermieden werden soll. Unab
hängig davon, ob Zungen-, Spitzen-, Röhren- oder Schieber
nadeln verwendet werden, kann das Grundgestrick daher zu
mindest innerhalb der Fasern enthaltenden Bereiche nicht
mit Fangmustern versehen werden.
Auch bei der Anwendung solcher bekannten Rundstrickmaschinen,
bei denen die Fasern bei in Fangstellung befindlichen Nadeln
eingekämmt werden (AT-PS 3 48 086, US-PS 30 52 111, EP-OS
51 059), lassen sich derartige Bindungsmuster nicht reali
sieren. Denn unabhängig von der im Einzelfall verwendeten
Nadelart wird auf alle Fasern aufnehmenden Nadeln vor oder
nach dem Durchlaufen der Einkämmzone derart eingewirkt, daß
die alten Maschen über die geöffnete Zunge auf den Nadel
schaft gleiten oder sonstwie so weit unterhalb des Nadel
hakens angeordnet werden, daß beim nachfolgenden Abschla
gen der alten Maschen eine Laufmasche entsteht, sofern ein
Nadelhaken keinen Grundfaden aufgenommen hat. Daher lassen
sich in den Fasern enthaltenden Bereichen des Grundgestricks
keine Fang- oder anderen Bindungsmuster realisieren.
Infolge der beschriebenen, aus stricktechnischen Gründen
erforderlichen oder durch die Strickmaschinentechnik beding
ten Beschränkungen sind Bindungsmuster im Grundgestrick bis
her entweder auf die faserfreien Bereiche des Grundgestricks
beschränkt (EP-OS 51 059) oder nur dadurch erzeugbar, daß
die Fasern aufnehmenden Nadeln im Verhältnis 1 : 1, 2 : 2
od. dgl. ausgewählt werden, wodurch allerdings die Zahl der
Fasern aufnehmenden Nadeln stark reduziert wird, was uner
wünscht ist. Es ist zwar auch bereits möglich, die Eigen
schaften des Grundgestricks mit Hilfe zusätzlich eingeleg
ter Futterfäden zu steuern (DE-OS 28 04 068), doch wird
hierdurch die an sich gewünschte Vielfalt der Bindungs
muster nicht gewährleistet.
Die beschriebenen Probleme hinsichtlich der Grundwaren-Bin
dungsmuster sind besonders augenfällig bei der Herstellung
solcher Strickwaren, die außer einem Hoch/Tief-Muster auch
noch ein Jacquardmuster im Florbereich aufweisen sollen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Rundstrickma
schine der eingangs bezeichneten Gattung derart weiterzubil
den, daß die Grundware sowohl in den Fasern aufweisenden
Bereichen als auch in den faserfreien Bereichen mit vielfäl
tigen Bindungsmustern (Jacquardmuster) versehen werden kann, ohne daß Laufma
schen entstehen können oder in den Fasern enthaltenden Be
reichen ungefüllte Maschen erhalten werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 vorgesehen.
Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Bei der erfindungsgemäßen Rundstrickmaschine wird die Auswahl
über das weitere Schicksal insbesondere der Fasern aufnehmen
den Nadeln erst nach dem Durchlaufen der Einkämmzone getrof
fen. Dadurch ergeben sich die besonderen Vorteile, daß zahl
reiche Bindungsmuster (Jacquardmuster) hergestellt werden können, ohne daß
Laufmaschen oder ungefüllte Maschen oder irgendwelche Be
schränkungen hinsichtlich der Fasern aufnehmenden Nadeln in
Kauf genommen werden müssen, und daß der Anwendungsbereich
der Strickwaren mit eingekämmten Fasern wesentlich erweitert
werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der bei
liegenden Zeichnung an Ausführungsbeispielen näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Rundstrickmaschine zur Herstellung von Strick
waren mit eingekämmten Fasern;
Fig. 2 ein Beispiel für die in der Rundstrickmaschine nach
Fig. 1 verwendeten Nadeln;
Fig. 3, 6, 7, 8 und 10 schematisch dargestellte Ausführungsbei
spiele für Rundstrickmaschinen nach der Erfindung; und
Fig. 4, 5, 9 und 11 schematische Maschenbilder der mit den
Rundstrickmaschinen nach Fig. 3, 6, 7, 8 und 10 herstell
baren Strickwaren.
Fig. 1 zeigt eine Rundstrickmaschine mit Nadeln 1, beispiels
weise Zungennadeln, und Platinen, die nebeneinander und ab
wechselnd in den Schlitzen eines drehbaren Nadelzylinders 3
gelagert sind. Die Platinen 2 sind in einer Umfangsnut des
Nadelzylinders schwenkbar gelagert und in üblicher Weise mit
je einer Nase 4 und einer Abschlagkante 5 versehen. Sie wer
den durch oberhalb bzw. unterhalb des Schwenkpunkts ange
ordnete, auf ein Zylinderschloß 6 aufgesetzte, Schloßteile 7
bzw. 8 vor- und zurückbewegt. Radial können die Platinen 2
durch eine nicht dargestellte, umlaufende Feder gehalten
werden.
Oberhalb der Nadeln 1 ist wenigstens ein eine Einkämmzone
definierendes Einkämmrad 9 einer Krempelvorrichtung ange
ordnet, mittels dessen Fasern in die Nadeln 1 eingekämmt
werden können. Da bei Anwendung der schwenkbaren Platinen 2
keine zusätzliche Schloßplatte für ein Platinenschloß benö
tigt wird, kann das Einkämmrad 9 wahlweise in einem kleine
ren oder größeren Abstand oberhalb des Nadelzylinders 1
derart angeordnet sein, daß die Nadeln 1 während des Ein
kämmvorgangs wahlweise in einer Zwischenstellung oder in
der Strickstellung geführt werden können.
Bei der Rundstrickmaschine nach Fig. 1 befinden sich die
Nadeln 1 während des Einkämmvorgangs in einer Zwischenstel
lung, in welcher ihre Haken 10 gemäß Fig. 2 zwar so weit
geöffnet sind, daß Faserbüschel 11 eingekämmt und die
Zungen 12 durch die alten Maschen 13, eine Abdeckung od. dgl.
an einem unkontrollierten Schließen der Haken 10 ge
hindert werden können. Die zuvor gebildeten Maschen 13
sind jedoch noch in einem Bereich zwischen den Haken 10
und den freien Enden der geöffneten
Zungen 12 angeordnet, d. h. noch nicht über die Zungen 12
auf die darunter befindlichen Teile der Nadelschäfte ab
geglitten. Da es viele Stellungen gibt, in denen diese
Bedingungen erfüllt sind, z. B. auch die Fangstellung,
werden alle diese möglichen Stellungen nachfolgend allge
mein als Zwischenstellung bezeichnet. Bei Anwendung von
Spitzennadeln (US-PS 30 52 111) sowie Röhren- und Schieber
nadeln und anderen zur Maschenbildung geeigneten Strick
elementen gilt entsprechend, daß beim Einkämmen der Fa
serbüschel 11 die Haken geöffnet und die alten Maschen 13
noch im Bereich der Haken angeordnet sein müssen. Ist das
Einkämmrad 9 dagegen so hoch über dem Nadelzylinder 3 an
geordnet, daß sich die Nadeln beim Einkämmvorgang in der
Strickstellung befinden, dann sind die alten Maschen beim
Einkämmvorgang bereits unter die Zungen 12 auf die darunter
befindlichen Teile der Nadelschäfte geglitten, wie in Fig. 2
durch eine gestrichelt dargestellte Masche 13a angedeutet
ist.
Die Nadeln 1 sind im Nadelzylinder verschiebbar gelagert
und mit Hochfüßen 14 (gestrichelt dargestellt) oder
mit Niederfüßen 15 (durchgezogen dargestellt) verse
hen, die durch am Zylinderschloß 6 montierte Schloßteile
16 bzw. 17 steuerbar sind. Nadeln mit Hoch- und Niederfü
ßen 14, 15 sind am Umfang des Nadelzylinders 3 beispiels
weise im Verhältnis 1 : 1, 2 : 2 od. dgl. verteilt.
Die weiteren Einzelheiten derartiger Rundstrickmaschinen
sind bekannt und brauchen daher nicht näher erläutert
werden (DE-OS′en 23 43 886, 24 30 824, 26 42 079).
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Rundstrickma
schine beschrieben, deren Nadeln 1 als Zungennadeln ausge
bildet sind. Dabei deuten die in Fig. 3, 6, 7, 8 und 10 dar
gestellten Nadelbahnen diejenigen Bahnen an, die die Köpfe
der Zungennadeln bei dem durch die Drehung des Nadelzylin
ders 3 bewirkten Durchlaufen der Stricksysteme beschreiben.
Durchgezogene Bahnen werden von den Köpfen aller Nadeln,
gestrichelte Bahnen nur von den Köpfen ausgewählter Nadeln
durchlaufen. Die Bahnen werden mit Hilfe von an sich bekann
ten, im Zylinderschloß 6 gelagerten Austriebs- und Abzugs
schloßteilen realisiert, die zur Vereinfachung der Darstel
lung weggelassen wurden und in bekannter Weise auf die Füße
der Nadeln und/oder der diesen zugeordneten Stößer od. dgl.
einwirken. Die in der Zeichnung schematisch angedeuteten
Mustervorrichtungen können wahlweise den Nadeln und/oder
Stößern zugeordnet sein. Bei Anwendung anderer Nadeln an
stelle der Zungennadeln können sich von Fig. 3, 6, 7, 8 und
10 abweichende Bahnen für die Nadelköpfe ergeben.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 erreichen die in der
Durchlaufstellung von links her einlaufenden Nadeln zu
nächst eine Verzweigung 19, in deren Bereich eine erste
Mustervorrichtung 20 angeordnet ist, die ausgewählte Na
deln auf eine ansteigende Bahn 21 leitet, während die übri
gen Nadeln in Durchlaufstellung bleiben. Nachdem die der
Bahn 21 folgenden Nadeln bis in die Zwischenstellung aus
getrieben sind (Fig. 2), werden sie in dieser Stellung
durch eine Einkämmzone 22 geführt, um Fasern in ihre offe
nen Haken einzukämmen, und dann einer weiteren Verzweigung
23 zugeleitet, der auch die keine Fasern aufnehmenden Na
deln über eine Bahn 24 zugeführt werden, nachdem sie zu
nächst in einer Durchlaufstellung an der Einkämmzone 22
vorbeigeführt wurden. An der Verzweigung 23 ist eine zwei
te Mustervorrichtung 25 angeordnet, die auf die Füße der
Nadeln derart einwirkt, daß beispielsweise die Hochfüße 14
in eine ansteigende Bahn 26 gelenkt werden, während die Nie
derfüße 15 auf einer Bahn 27 zunächst in der Zwischen
stellung verbleiben. Die der Bahn 26 folgenden Nadeln wer
den bis in eine Strickstellung, d. h. so weit angehoben, daß
die noch im Hakenbereich befindlichen alten Maschen 13 über
die Zungen 12 auf die Nadelschäfte abgleiten, wie in Fig. 2
für die Masche 13a dargestellt ist, bevor ihnen mittels ei
nes ersten Fadenführers 28 ein erster Grundfaden vorgelegt
wird. Danach werden die der Bahn 26 folgenden Nadeln wieder
abgezogen, so daß sie mit ihren Haken den Grundfaden auf
nehmen, dann an einer Stelle 29 mit den der Bahn 27 folgen
den Nadeln zusammengeführt und schließlich zusammen mit die
sen längs einer durch einen Kulierpunkt 30 führenden Bahn 31
bewegt werden. Dabei können die der Bahn 27 folgenden Na
deln bereits vor der Stelle 29 etwas abgezogen werden
(Fig. 3), um sicherzustellen, daß sie nicht ebenfalls den
Grundfaden aufnehmen. Die allgemeine, durch Drehung des Na
delzylinders 3 bewirkte Bewegungsrichtung der Nadeln ist
durch einen Pfeil P angegeben.
Die Bahnen 21, 24, 26, 27 und 31 sind beispielsweise einem
ersten Stricksystem S1 zugeordnet. Im nachfolgenden Strick
system S2 ist zunächst lediglich eine bis zur Zwischenstel
lung führende Bahn 32 für alle Nadeln vorgesehen. Diese en
det bei einer Verzweigung 33, an der eine der zweiten Muster
vorrichtung 25 entsprechende dritte Mustervorrichtung 34
angeordnet ist, mittels derer z. B. die vorher der Bahn 27
folgenden Nadeln auf eine Bahn 35 und die der Bahn 26 fol
genden Nadeln auf eine Bahn 36 gelenkt werden. Die Bahn 35
entspricht der Bahn 26 und treibt die zugehörigen Nadeln
bis in die Strickstellung aus, damit die alten Maschen über
ihre Zungen abgleiten, bevor mittels eines zweiten Faden
führers 37 ein zweiter Grundfaden in die Haken dieser Na
deln eingelegt wird, während die Bahn 36 der Bahn 27 ent
spricht. Anschließend werden beide Arten von Nadeln an ei
ner Stelle 38 in einer gemeinsamen, durch den Kulierpunkt 39
führenden Bahn 40 gesammelt. Die nächsten beiden Strick
systeme können paarweise entsprechende oder derart versetz
te Nadelbahnen aufweisen, daß im ersten System die Nadeln mit
Niederfüßen und im zweiten System die Nadeln mit Hochfü
ßen einen Grundfaden aufnehmen. Alternativ können die Bahnen
32, 36, die Verzweigung 33 und die Mustervorrichtung 34 auch
in Durchlaufhöhe angeordnet sein.
Nach Fig. 3 bilden im System S1 nur diejenigen Nadeln eine
Masche, die der Bahn 26 folgen und daher z. B. Hochfüße auf
weisen. Alle anderen Nadeln passieren das System S1 dagegen
ohne Maschenbildung, aber auch ohne das Abschlagen der alten
Maschen, da diese Nadeln in der Zwischenstellung die alten Ma
schen noch nicht abgeworfen haben und der erste Fadenfüh
rer 28 so angeordnet ist, daß sie den ersten Grundfaden
nicht aufnehmen können. Im System S2 dagegen bilden alle
diejenigen Nadeln, z. B. Niederfuß-Nadeln, eine Masche, die
im System S1 keine Masche gebildet haben, während die übri
gen Nadeln ihre Maschen behalten, da sie durch die Bahn 32
höchstens in die Zwischenstellung ausgetrieben werden. Dies
ist unabhängig davon, welche Nadeln im System S1 mittels
der Mustervorrichtung 20 in die Bahn 21 eingeleitet werden
und daher Fasern aufgenommen haben.
Fig. 4 zeigt schematisch zwei Teilreihen A und B der fer
tigen Strickware, die sich zu einer vollen Maschenreihe
ergänzen. Dabei deutet jeder Kreis 41 eine Masche und je
des Faserbüschel 42 eine Masche mit eingekämmtem Flor. Im
gezeigten Beispiel sind daher von der ersten Mustervorrich
tung 20 zunächst fünf benachbarte Nadeln in die Bahn 24,
dann sieben benachbarte Nadeln in die Bahn 21 und danach
wiederum fünf benachbarte Nadeln in die Bahn 24 geleitet
worden. Durch die zweite Mustervorrichtung 25 dagegen sind
alle vorbeilaufenden Nadeln abwechselnd auf die Bahnen 26, 27
verteilt worden, so daß nur jede zweite Nadel den ersten
Grundfaden des Fadenführers 28 aufnimmt. Dadurch entsteht
im System S1 die Teilreihe A, in der zwischen je zwei Krei
sen 41 eine der Bahn 25 folgende und daher keine Maschen
bildende Nadel zu denken ist. Im System S2 ist die Vertei
lung an der dritten Mustervorrichtung 34 entgegengesetzt.
Daher bilden dort entsprechend der Teilreihe B der Fig. 4
nur diejenigen Nadeln Maschen, die in der Teilreihe A kei
ne Maschen gebildet haben. Wie Fig. 4 zeigt, ist dieser
Vorgang unabhängig davon, ob die Nadeln im System S1 der
Bahn 21 oder 24 gefolgt sind und Fasern aufgenommen haben
oder nicht. Daher ergänzen sich je zwei Teilreihen A und B
zu einem 1 : 1-Grundwarenmuster, das sich in gleicher Weise
sowohl über die nur das Grundgestrick enthaltenden und von
den beiden äußeren Gruppen von je fünf Maschen gebildeten
Bereiche als auch über den zusätzlich Fasern aufweisenden
und von der mittleren Gruppe aus sieben Maschen gebildeten
Bereich erstreckt. Außerdem sind alle Maschen des mittleren
Bereichs mit Fasern belegt, d. h. trotz des Bindungsmusters
sind keine ungefüllten Maschen vorhanden. Aufgrund der be
schriebenen Ausbildung und Anordnung der Mustervorrichtungen
25 bzw. 34 und der Fadenführer 28 bzw. 37 lassen sich daher
sowohl mit den Fasern aufnehmenden Nadeln als auch mit den
übrigen Nadeln Bindungsmuster (Jacquardmuster) herstellen.
Die anhand der Fig. 4 beschriebene Strickware bringt den
Vorteil mit sich, daß die z. B. über die gesamte
Breite des Gestricks 1 : 1 verlaufenden Flottierungen
des Grundfadens eine erhöhte Querstabilität zur Folge ha
ben. Diese Querstabilität wäre nicht erreichbar, wenn am
System S1 allen Nadeln derselbe Grundfaden zugeführt werden
müßte oder wenn die Mustervorrichtung 25 nur auf einen Teil
der Nadeln, beispielsweise nur auf die keine Fasern tragen
den Nadeln, einwirken könnte.
Soll mit Hilfe der Rundstrickmaschine nach Fig. 3 eine
Strickware hergestellt werden, die Fasern unterschiedlicher
Eigenschaften, z. B. Farben, aufweist, wird den Stricksyste
men S1 und S2 zweckmäßig das ebenfalls in Fig. 3 dargestell
te System S3 vorgeordnet. Die in der Durchlaufstellung von
links her in dieses System S3 einlaufenden Nadeln werden
an einer Verzweigung 44 mittels einer vierten Mustervor
richtung 45 mustergemäß in eine bis in die Zwischenstellung
ansteigende Bahn 46 geleitet oder in einer durchlaufenden
Bahn 47 gelassen. Die in die Zwischenstellung ausgetriebe
nen Nadeln nehmen in einer Einkämmzone 48 Fasern einer er
sten Eigenschaft, z. B. Farbe, auf und werden danach in die
durchlaufende Bahn 47 zurückgeführt, ohne daß ihnen vorher
ein Grundfaden zugeführt wurde und ohne daß sie eine Kulier
stellung durchlaufen haben. Die der nächsten Verzweigung 19
zugeführten und dort mittels der ersten Mustervorrichtung 20
erneut selektierbaren Nadeln tragen daher in ihren Haken
noch die alten Maschen und zusätzlich mustergemäß Fasern
der ersten Eigenschaft.
Mittels der Mustervorrichtung 20 wird zumindest ein Teil
derjenigen Nadeln, die in der Einkämmzone 48 keine Fasern
aufgenommen haben, in die Bahn 21 geleitet, während die
übrigen Nadeln die Bahn 24 durchlaufen. Darauf schließen
sich die anhand Fig. 3 erläuterten Verfahrensschritte an.
Das erhaltene Maschenbild ist in Fig. 5 angedeutet. Es ent
hält eine im System S1 gebildete Teilreihe C und eine im
System S2 erhaltene Teilreihe D, die zusammen eine Vollrei
he bilden. Dabei bedeuten Kreise 49 jeweils Maschen, wäh
rend durchgezogene bzw. gestrichelte Faserbüschel 50 bzw. 51
jeweils eingekämmte Fasern mit zwei unterschiedlichen Eigen
schaften entsprechend den Einkämmzonen 22 bzw. 48 kennzeich
nen. Als einziger Unterschied zu Fig. 4 ergibt sich somit,
daß die zur Faseraufnahme bestimmten Nadeln teilweise in
nerhalb der Einkämmzone 48 und teilweise innerhalb der Ein
kämmzone 22 Fasern aufnehmen. Hinsichtlich der Steuerung
der Grundware ergibt sich kein Unterschied, weil alle Na
deln vor der Verzweigung 23 wieder zusammengeführt werden.
Sollen Fasern mit mehr als zwei Eigenschaften auswählbar
sein, können in Laufrichtung der Nadeln vor dem System S3
weitere Systeme vorgesehen sein, die entsprechend dem
System S3 ausgebildet sind und zum Einkämmen von Fasern
mit weiteren Eigenschaften dienen. Außerdem wäre möglich,
mittels der Fadenführer 28 und 37 Grundfäden unterschiedlicher
Eigenschaften zuzuführen, wenn dies zur Gestaltung der Grund
ware erwünscht ist.
Mit Hilfe der Rundstrickmaschine nach Fig. 3 können schließ
lich auch Grundwaren mit anderen Bindungsvarianten
hergestellt werden. Hierzu ist eine fünfte Mustervorrichtung
53 vorgesehen, mittels derer diejenigen Nadeln, die den Faden
des Fadenführers 28 aufgenommen haben, zumindest teilweise
in eine Bahn 54 gelenkt werden. Die Bahn 54 zweigt von der
Bahn 31 in Durchlaufhöhe ab, so daß die in ihr geführten Na
deln nicht den Kulierpunkt 30 des Systems S1 durchlaufen und
daher keine Maschen bilden, sondern bis zum Erreichen der
Bahn 32 in Durchlaufstellung verbleiben. Werden diejenigen
Nadeln, die den Faden des Fadenführers 28 aufgenommen haben
und der Bahn 54 gefolgt sind, im System S2 in die Bahn 35
geführt, gleitet der Faden auf den Vorderseiten der Nadel
schäfte unter die Zungen dieser Nadeln und ist dann wie ein
Futterfaden abwechselnd vor oder hinter den Nadeln in das
Grundgestrick eingelegt. Entsprechendes gilt, wenn diese
Nadeln im System S2 nur bis in die Zwischenstellung ausge
trieben und daher nach Art einer Fangmasche in das Grundge
strick eingebunden werden. Eine der Mustervorrichtung 53
entsprechende Mustervorrichtung 55 kann im System S2 vorge
sehen sein. Eine Ausführungsform für die Mustervorrichtung
53 ist in Fig. 1 dargestellt. In den Schlitzen des Nadelzy
linders ist unterhalb der Nadeln 1 je ein Stößer 56 vorge
sehen, dessen Unterkante in einer Aussparung 57 des Nadel
zylinders angeordnet und sowohl radial verschwenkbar als
auch in Richtung der Nadelzylinderachse verschiebbar gela
gert ist. Jeder Stößer 56 weist einen mit einem Austriebs
schloßteil 58 zusammenwirkenden Fuß 59 und eine mit einem
nicht dargestellten Abzugsschloßteil zusammenwirkende
Schulter 60 und ein mit einem entsprechenden Koppelelement
61 der zugeordneten Nadel 1 zusammenwirkendes Koppelele
ment 62 auf. Jedem Stößer 56 ist außerdem eine rückseitige
Rückholfeder 63 zugeordnet, die ihn in der durchgezogen ge
zeichneten Arbeitsstellung zu halten sucht, in welcher der
Stößer 56 entsprechend Fig. 1 mit der Nadel 1 gekoppelt ist,
jedoch eine Verschwenkung des Stößers 56 in die gestrichelt
dargestellte, von der Nadel 1 entkoppelte Nichtarbeitsstellung
gestattet. An der Schulter 60 liegt das freie Ende einer Steuer
feder 64 an, deren unteres Ende am Nadelzylinder befestigt
ist und die in bekannter Weise mit einer Steuerkurve 65 und
einem Steuermagneten 66 zusammenwirkt (DE-PS 15 85 211), um
den zugeordneten Stößer 56 mustergemäß in der Arbeitsstellung
zu belassen oder in die Nichtarbeitsstellung zu verschwenken.
Dadurch ist es möglich, die Nadeln zumindest im Bereich der
Bahn 31 (Fig. 3) durch die Stößer 56 abzuziehen und dann
durch mustergemäßes Entkoppeln der Stößer ausgewählte Nadeln
in die Bahn 54 zu leiten, alle übrigen Nadeln dagegen wieder
bis zum Kulierpunkt 30 abzuziehen. Anstelle des Steuermagne
ten 66 können andere, insbesondere mechanische
Steuerelemente vorgesehen sein. Abgesehen
davon läßt sich die beschriebene Kopplung bzw. Entkopplung
der Nadeln 1 und der Stößer 56 am Ort der Mustervorrichtung
20 zum Einleiten ausgewählter Nadeln in die Bahn 21 anwenden.
Bei Anwendung einer Rundstrickmaschine nach Fig. 3 werden
zur Herstellung einer Vollreihe jeweils zwei Stricksysteme
S1 und S2 benötigt, an denen je ein Grundfaden zugeführt
wird. Dieselben Vollreihen lassen sich jedoch auch inner
halb eines einzigen Stricksystems verwirklichen, wenn diesem
zwei Fadenführer zugeordnet werden.
Ein derartiges Stricksystem enthält beispielsweise den in
Fig. 6 dargestellten Aufbau. Die in der Durchlaufstellung
von links her einlaufenden Nadeln erreichen zunächst eine
Verzweigung 67, in deren Bereich eine schematisch angedeu
tete erste Mustervorrichtung 68 vorgesehen ist, die ausge
wählte Nadeln in eine ansteigende Bahn 69 lenkt, die übri
gen Nadeln dagegen unbeeinflußt läßt. Nachdem die der Bahn
69 folgenden Nadeln bis in die Zwischenstellung ausgetrieben
sind, werden sie in dieser Stellung durch eine Einkämmzone
70 geführt und dann in eine Bahn 71 geleitet, durch die
auch die keine Fasern aufnehmenden Nadeln ausgetrieben wer
den. Von der Bahn 71 werden alle Nadeln in die Strickstel
lung angehoben und dann einer weiteren Verzweigung 72 zuge
führt, an der sich eine zweite Mustervorrichtung 73 befin
det. Diese wirkt so auf die Füße der Nadeln ein, daß beispiels
weise die Nadeln mit Niederfüßen zunächst in der Strick
stellung verbleiben, während die Nadeln mit Hochfüßen mit
tels einer Bahn 74 abgezogen werden, damit diese Nadeln von
einem ersten Fadenführer 75 einen ersten Grundfaden aufneh
men. Die Nadeln mit Niederfüßen werden dagegen mittels einer
in Laufrichtung hinter der Bahn 74 angeordneten, zweiten
Bahn 76 abgezogen und dabei so an einem zweiten Fadenführer
77 vorbeigeleitet, daß sie einen zweiten Grundfaden aufneh
men. Beide Arten von Nadeln werden danach mittels einer
durch einen Kulierpunkt 78 führenden Bahn 79 gemeinsam
weitergeführt. Unter der Voraussetzung, daß der eine Teil
der Nadeln nur den Grundfaden des Fadenführers 75, der
andere Teil dagegen nur den Grundfaden des Fadenführers 77
aufnimmt, ergibt sich wiederum das 1 : 1-Grundwarenmuster
nach Fig. 4. Dabei ist die Art der Einbindung der Fasern
in die Maschen möglicherweise, aber nicht notwendigerweise,
eine andere als bei der Ausführungsform nach Fig. 3.
Gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung (Fig. 7)
läßt sich das Muster nach Fig. 4 auch dadurch herstellen,
daß die Nadeln, die Fasern aufnehmen sollen, an einer Ver
zweigung 80 mittels einer ersten Mustervorrichtung 81
mustergemäß in eine bis in die Strickstellung führende
Bahn 82 geleitet und in dieser durch eine Einkämmzone 83
geführt werden, während die übrigen Nadeln keine Fasern
aufnehmen und hinter der Einkämmzone 83 mit den Fasern
aufnehmenden Nadeln über eine Bahn 84 zusammengeführt
werden. Sodann werden mittels einer zweiten, an einer
weiteren Verzweigung 85 angeordneten Mustervorrichtung 86
beispielsweise die Nadeln mit Hochfüßen über eine erste
Bahn 87 abgezogen und zur Aufnahme eines ersten Grundfa
dens an einem ersten Fadenführer 88 vorbeigeführt, während
die übrigen Nadeln mittels einer in Laufrichtung hinter
der Bahn 87 liegenden zweiten Bahn 89 abgezogen und zwecks
Aufnahme eines zweiten Grundfadens an einem zweiten Faden
führer 90 vorbeibewegt werden. An einer Stelle 91 werden
beide Arten von Nadeln mittels einer durch den Kulierpunkt
92 führenden Bahn 93 wieder vereinigt. Auch hierbei kann
sich im Vergleich zu Fig. 3 eine andere Art der Einbindung
der Fasern in das Grundgestrick ergeben.
Fig. 8 zeigt schematisch die Nadelbahn einer weiteren Aus
führungsform der Erfindung, wobei wie in Fig. 3, 6 und 7
die durchgezogenen Bahnen von allen Nadeln, die gestri
chelt dargestellten Bahnen dagegen nur von ausgewählten
Nadeln durchlaufen werden. Die in der Durchlaufstellung
von links her einlaufenden Nadeln erreichen zunächst eine
Verzweigung 95, in deren Bereich eine schematisch angedeu
tete, von der Art der Nadelfüße unabhängige erste Muster
vorrichtung 96 angeordnet ist, die ausgewählte Nadeln in
eine bis in die Zwischenstellung ansteigende Bahn 97 lei
tet, die bei dieser Ausführungsform der Fangstellung ent
spricht, während die übrigen Nadeln zunächst in Durchlauf
stellung in einer Bahn 98 verbleiben. Die an einer Einkämm
zone 99 der in Zwischenstellung Fasern aufnehmenden, ausge
wählten Nadeln werden wie die keine Fasern aufnehmenden
Nadeln einer weiteren, in Fanghöhe angeordneten Verzwei
gung 100 mit einer zweiten Mustervorrichtung 101 zugeführt,
die beispielsweise die Nadeln mit Hochfüßen in eine in die
Strickstellung ansteigende Bahn 102 lenkt, während die Na
deln mit Niederfüßen auf einer Bahn 103 in der Zwischenstellung
verbleiben. Die der Bahn 102 folgenden Nadeln werden so
dann derart abgezogen, daß sie nur einen von einem ersten
Fadenführer 104 vorgelegten Grundfaden aufnehmen, während
die übrigen Nadeln an einem zweiten Fadenführer 105 vor
beibewegt werden, der so angeordnet ist, daß nur die in der
Zwischenstellung vorbeiwandernden Nadeln den von ihm vor
gelegten zweiten Grundfaden aufnehmen können. An einer Stel
le 106 werden beide Arten von Nadeln vereinigt und danach
längs einer durch den Kulierpunkt 107 führenden Bahn 108
abgezogen.
Das mit der Nadelbahn nach Fig. 8 erhaltene Bindungsmuster
ist in Fig. 9 anhand von zwei Teilreihen E und F schematisch
dargestellt, in denen jeder Kreis 109 eine Masche, jede Spi
tze 110 eine Fangmasche und jedes Faserbüschel 111 eine Ma
sche oder Fangmasche mit eingekämmten Fasern andeutet. Dem
nach unterscheidet sich das Bindungsmuster nach Fig. 9 von
dem Bindungsmuster nach Fig. 4 dadurch, daß in der Teilreihe
F mit jeder zweiten Nadel eine Fangmasche gebildet wird
und sich daher beide Teilreihen E und F zu einem 1 : 1-Fang
muster ergänzen. Mit Hilfe der Flottungen des Grundfadens
über je eine Nadel wird dabei wie im Fall der Fig. 4 die
erwünschte erhöhte Querstabilität der Strickware erzielt.
Im übrigen kann vorgesehen sein, daß in dem dem Stricksy
stem der Fig. 8 nachfolgenden Stricksystem diejenigen Na
deln, die im ersten Stricksystem eine Fangmasche gebildet
haben, eine Masche bilden, während die übrigen Nadeln zur
Bildung von Fangmaschen ausgewählt werden.
Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Nadel
bahn ist schließlich in Fig. 10 gezeigt, die bis auf das
Fehlen des Systems S3 im wesentlichen der Fig. 3 gleicht
und insoweit mit denselben Bezugszeichen versehen ist.
Im Unterschied zu Fig. 3 ist im Bereich der Systeme S1
und S2 jeweils eine zusätzliche Verzweigung 113 bzw. 114
vorgesehen, der je eine zusätzliche Mustervorrichtung 115
bzw. 116 zugeordnet ist. Mittels dieser Mustervorrichtungen
115 bzw. 116 kann jeweils ein Teil derjenigen Strickwerk
zeuge, die in Fig. 3 durch die Bahnen 24 bzw. 32 ausge
trieben werden, an einem Anstieg in die Zwischenstellung
gehindert und stattdessen in je eine durchlaufende Bahn
117 bzw. 118 geleitet werden, die in die zugehörige ab
ziehende Bahn 31 bzw. 40 mündet. Außerdem sind anstelle
der beiden Fadenführer 28,37 jeweils Fadenführer 119 bzw.
120 vorgesehen, die so angeordnet sind, daß der von ihnen
zugeführte Grundfaden sowohl den die Bahnen 26 bzw. 35 als
auch den die Bahnen 27 bzw. 36 durchlaufenden Nadeln zuge
führt wird.
Fig. 11 zeigt schematisch das Maschenbild für eine mit der
Nadelbahn nach Fig. 10 beispielsweise herstellbare Strick
ware. Diese unterscheidet sich von der Strickware nach Fig. 4
oder 5 dadurch, daß das Grundgestrick in den Fasern tragen
den Bereichen jeweils aus einem 1 : 1-Fang-Muster, in den
faserfreien Bereichen dagegen aus einem 1 : 1-Grundwaren
muster besteht. Dabei bilden zwei Teilreihen G und H eine
Vollreihe, in der wiederum Maschen als Kreise 121, Fangma
schen als Spitzen 122 und Faserbüschel als durchgezogene
Linien 123 angedeutet sind. Im Unterschied zu Fig. 4, 5 und
9 nehmen somit alle in die Zwischen- bzw. Fangstellung und
alle in die Strickstellung ausgetriebenen Nadeln den Grund
faden desselben Fadenführers 119 bzw. 120 auf. Daher können
die Nadeln z. B. auch im System S1 1 : 1 : 1 auf Stricken, Fang
und Durchlauf ausgewählt werden, während im System S2 alle
Nadeln Faden erhalten, die im System S1 ohne Fadenaufnahme
durchgelaufen sind.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungs
beispiele beschränkt, die auf vielfache Weise abgeändert
werden können. Anstelle der beschriebenen Mustervorrich
tungen können andere, mechanisch, elektrisch, elektromag
netisch oder sonstwie wirksame Mustervorrichtungen vorge
sehen sein, und zwar unabhängig davon, ob sie zur Auswahl
der Fasern aufnehmenden Nadeln oder zur Auswahl derjenigen
Nadeln verwendet werden sollen, die zur Bildung von Fang
maschen oder Flottungen bestimmt sind. Weiterhin können
diejenigen Nadelbahnen, die anhand Fig. 6 bis 8 beschrie
ben wurden und sich durch die Verarbeitung von zwei Grund
fäden an einem Stricksystem auszeichnen, auch durch über
zwei Systeme erstreckte Nadelbahnen ersetzt werden, so
daß entsprechend Fig. 3 an jedem System je ein Grundfaden
zugeführt wird. Weiterhin können anstelle der beschriebenen
1 : 1-Muster auch andere Muster wie 2 : 2 od. dgl., versetzt
oder nicht versetzt, hergestellt werden. In Abhängigkeit von
den gewünschten Mustermöglichkeiten können weiter die be
schriebenen Nadelbahnen miteinander kombiniert werden, ins
besondere dadurch, daß auch den Nadelbahnen nach Fig. 6 bis 8
weitere, dem System S3 nach Fig. 3 entsprechende Systeme vor
geschaltet werden. Veränderbar ist die anhand Fig. 1 beschrie
bene Rundstrickmaschine auch insoweit, als andere als die
beschriebenen Einrichtungen verwendet werden können, um das
Einkämmen der Fasern zu ermöglichen. Dabei können alle be
schriebenen Vorrichtungen am Umfang des Nadelzylinders so
oft wiederholt werden, wie Platz dafür vorhanden ist.
Weiterhin ist möglich, zur Steuerung des Einkämmvorgangs
und/oder des Musters der Grundware weitere an sich bekannte
Maßnahmen (EP-OS 51 059) zu treffen und zur Öffnung und/oder
Offenhaltung der Nadelzungen, falls dies erforderlich ist,
zusätzlich an sich bekannte Zungenöffner oder Offenhalter
vorzusehen.
Schließlich können alle beschriebenen Ausführungsbeispiele
auch zur Herstellung von Strickwaren mit geschlossener Fa
serdecke und vorgewähltem Bindungsmuster (Jacquardmuster)
im Grundgestrick eingesetzt werden.
Claims (16)
1. Rundstrickmaschine mit einem Strickelemente lagernden,
drehbaren Nadelzylinder zur Herstellung von Strickwaren,
die aus einem Grundgestrick mit darin eingekämmten Fasern
bestehen, wobei in Drehrichtung des Nadelzylinders hinter
einander eine erste Mustervorrichtung zur Auswahl von Fasern
aufnehmenden Strickelementen, mindestens eine Einkämmzone zum Einkämmen
von Fasern in die Fasern aufnehmenden Strickelemente, eine
zweite Mustervorrichtung zur Auswahl von Strickelementen,
ein erster Fadenführer zum Einlegen eines ersten Grundfa
dens in wenigstens einen Teil der vorbeiwandernden Strick
elemente und ein von den Strickelementen durchlaufener Ku
lierpunkt vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Mustervorrichtung (25, 73, 86, 101) und der erste Grund
fadenführer (28, 77, 90, 104, 119) so angeordnet sind, daß so
wohl die Fasern aufnehmenden Strickelemente (Bahnen 21, 69,
82, 97) als auch die keine Fasern aufnehmenden Strickelemente
(Bahnen 24, 71, 84, 98) vor Durchlaufen des Kulierpunkts (30, 78,
92, 107) zur mustergemäßen Aufnahme des ersten Grundfadens
auswählbar sind.
2. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Fasern aufnehmenden Strickelemente (Bahnen 21, 97)
beim Durchgang durch die Einkämmzone (22, 99) in einerZwischen
stellung geführt und in dieser Zwischenstellung zusammen mit
wenigstens einem Teil der keine Fasern aufnehmenden Strick
elemente (Bahnen 24, 98) der zweiten Mustervorrichtung (25, 101)
zuführbar sind.
3. Rundstrickmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß ein zweiter Fadenführer (105) so angeordnet ist,
daß die von der zweiten Mustervorrichtung (101) nicht zur
Aufnahme des ersten Grundfadens ausgewählten Strickelemente
(Bahn 103) vor Durchlaufen des Kulierpunkts (107) einen zwei
ten Grundfaden aufnehmen.
4. Rundstrickmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die den ersten Grundfaden aufnehmenden Strickele
mente vor der Aufnahme des ersten Grundfadens in die Strick
stellung (Bahn 102) bringbar sind.
5. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Fasern aufnehmenden Strickelemente (Bahn 69)
beim Durchlaufen der Einkämmzone (70) in einer Zwischenstel
lung und beim Durchlaufen der zweiten Mustervorrichtung (73)
zusammen mit wenigstens einem Teil der keine Fasern aufneh
menden Strickelemente (Bahn 71) in der Strickstellung ge
führt sind.
6. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Fasern aufnehmenden Strickelemente (Bahn 82)
beim Durchlaufen der Einkämmzone (83) in der Strickstellung
geführt und in dieser Strickstellung zusammen mit wenigstens
einem Teil der keine Fasern aufnehmenden Strickelemente
(Bahn 84) der zweiten Mustervorrichtung (86) zuführbar sind.
7. Rundstrickmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen der zweiten Mustervorrichtung (73, 86)
und dem Kulierpunkt (78, 92) ein zweiter Fadenführer (75, 88)
so angeordnet ist, daß in diejenigen Strickelemente (Bahnen
74, 87), die den ersten Grundfaden nicht aufnehmen, ein zwei
ter Grundfaden einlegbar ist.
8. Rundstrickmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 5
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Mustervorrich
tung (68, 81, 96), die Einkämmzone (70, 83, 99), die zweite
Mustervorrichtung (73, 86, 101), die beiden Fadenführer (77,
90, 104 bzw. 75, 88, 105) und der Kulierpunkt (78, 92, 107) in
nerhalb eines Stricksystems angeordnet sind.
9. Rundstrickmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß in Drehrichtung des Nadelzylinders hinter dem er
sten Kulierpunkt (30) eine dritte Mustervorrichtung (34),
ein zweiter Fadenführer (37, 120) und ein zweiter Kulier
punkt (39) vorgesehen sind, und daß die dritte Mustervor
richtung (34) und der zweite Fadenführer (37, 120) so ange
ordnet sind, daß in wenigstens einen Teil derjenigen Strick
elemente, die den ersten Grundfaden nicht aufgenommen haben,
ein zweiter Grundfaden einlegbar ist.
10. Rundstrickmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die erste Mustervorrichtung (20), die Einkämmzone
(22), die zweite Mustervorrichtung (25), der erste Fadenfüh
rer (28, 119) und der erste Kulierpunkt (30) innerhalb eines
ersten Stricksystems (S1) und die zweite Mustervorrichtung
(34), der zweite Fadenführer (37, 120) und der zweite Kulier
punkt (39) innerhalb eines zweiten Stricksystems (S2) zuge
ordnet sind.
11. Rundstrickmaschine nach Anspruch 9 oder 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß zumindest jeweils ein Teil der den ersten
bzw. zweiten Grundfaden aufnehmenden Strickelemente vor der
Aufnahme des ersten bzw. zweiten Grundfadens in die Strick
stellung (Bahnen 26, 35) bringbar ist.
12. Rundstrickmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 9
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Fadenführer
(119, 120) so angeordnet sind, daß alle der zweiten bzw. der
dritten Mustervorrichtung (25, 34) zugeführten Strickelemen
te den ersten bzw. zweiten Grundfaden aufnehmen.
13. Rundstrickmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in Drehrichtung des Na
delzylinders vor der Einkämmzone (22) wenigstens eine wei
tere Einkämmzone (48) vorgesehen ist, der mittels einer
vierten Mustervorrichtung (45) ausgewählte Strickelemente
(Bahn 46) zuführbar sind.
14. Rundstrickmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der ersten
Mustervorrichtung (20) und der zweiten Mustervorrichtung
(25) eine Mustervorrichtung (115) vorgesehen ist, mittels
derer diejenigen Strickelemente, die an der ersten Einkämm
zone (22) keine Fasern aufnehmen, mustergemäß der zweiten
Mustervorrichtung (25) oder in Durchlaufstellung direkt
dem ersten Kulierpunkt (30) zuführbar sind.
15. Rundstrickmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 9
bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem ersten
Kulierpunkt (30) und der dritten Mustervorrichtung (34)
eine Mustervorrichtung (116) vorgesehen ist, mittels derer
die Strickelemente mustergemäß der dritten Mustervorrich
tung (34) oder in Durchlaufstellung direkt dem zweiten Ku
lierpunkt (39) zuführbar sind.
16. Rundstrickmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem ersten und/oder
zweiten Kulierpunkt (30 bzw. 39) eine Mustervorrichtung
(53 bzw. 55) vorgesehen ist, mittels derer die Strickele
mente mustergemäß dem Kulierpunkt (30 bzw. 39) zuführbar
oder in Durchlaufstellung an diesem vorbeiführbar sind.
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DE19833305895 DE3305895A1 (de) | 1983-02-19 | 1983-02-19 | Rundstrickmaschine zur herstellung von strickwaren mit eingekaemmten fasern |
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Family Applications (1)
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- 1984-02-17 GB GB08404246A patent/GB2135701B/en not_active Expired
Also Published As
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