DE3931414C2 - - Google Patents

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DE3931414C2
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Gottfried Dipl.-Ing. Kuehnert (Fh), 7080 Aalen, De
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Dr Rudolf Schieber GmbH and Co KG
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    • D10BINDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBLASSES OF SECTION D, RELATING TO TEXTILES
    • D10B2403/00Details of fabric structure established in the fabric forming process
    • D10B2403/03Shape features
    • D10B2403/033Three dimensional fabric, e.g. forming or comprising cavities in or protrusions from the basic planar configuration, or deviations from the cylindrical shape as generally imposed by the fabric forming process
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Strickverfahren für Flachstrickmaschinen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin Flachstrickmaschinen zur Durchführung des Strickverfahrens.
Flachstrickmaschinen mit vier Nadelbetten, nämlich zwei Hauptnadelbetten und zwei Hilfsnadelbetten, sind beispielsweise aus den deutschen Patentschriften 16 35 965 und 24 36 450 bekannt, die auf denselben Erfinder wie der vorliegende Patentgegenstand zurückgehen. Derartige Flachstrickmaschinen sind für das Umhängen bzw. für das Stricken von Schläuchen vorgesehen. Mit den bekannten Maschinen ist es jeweils nur möglich, Teile eines fertigen Strick-Bekleidungsgegenstands, wie beispielsweise die Ärmel oder den Körperteil eines Pullovers in flächiger Form jeweils einzeln herzustellen. Nach dem eigentlichen Strickvorgang der einzelnen Teile des Strick-Bekleidungsstücks, etwa eines Pullovers oder Strickkleides, ist daher ein weiterer Arbeitsgang zur Konfektionierung des Komplett-Bekleidungsstücks erforderlich.
Mit einer Stricktechnik, wie sie zur Schaffung der Keilferse beim Sockenstricken bekannt ist und auch bei Raglan-Ware verwendet wird, ist es in einem eingeschränkten Maße möglich, auch Teile eines Strick-Bekleidungsstücks in einem Arbeitsgang, beispielsweise das Körperteil zusammen mit den Ärmeln, zu stricken. Die Möglichkeiten für die Form und das Strickdesign des Bekleidungsstücks sind jedoch, wie erwähnt, sehr begrenzt, da nur wenige Bekleidungsformen auf diese Weise gestrickt werden können.
Aus der DE-PS 6 13 978 ist eine Flachstrickmaschine mit zwei gewöhnlichen Nadelbetten und einem Hilfnadelbett bekannt.
Aus der DD-PS-72 341 ist eine Flachstrickmaschine mit zwei V- förmig zueinander angeordneten Hauptnadelbetten und Hilfsnadelbetten bekannt, die jeweils über den Hauptnadelbetten angeordnet und jeweils mehrteilig sind und gegeneinander bzw. gegenüber den Hauptnadelbetten versetzbar sind. Ein Strickteil wird jeweils auf den Nadeln der Hilfsnadelbetteile und ein weiteres Strickteil auf den Nadeln der Hauptnadelbetten gestrickt. Durch Versetzen der Hilfsnadelbetteile kommt die jeweils erste, dem Hauptnadelbett-Strickteil zugewandte Masche des Hilfsnadelbetteils-Strickteils über der jeweiligen letzten Masche des Hauptnadelbett- Strickteils zu liegen. Die Maschen der Hilfsbetteile, die den Randmaschen des Hauptbett-Strickteils gegenüberzuliegen kam, werden auf das Hauptbett und jeweils auf die Randnadeln des Hauptbetteils umgehängt, die sich am weitesten links bzw. rechts befinden.
Nach diesen Umhängevorgängen werden jeweils wieder die seitlichen, auf den Hilfsnadelbetteilen befindlichen Gestrickteile auf den Hilfsnadelbetteilen und der mittlere auf dem Hauptnadelbett befindliche Gestrickteile auf diesem abgestrickt, sodaß die Gestrickteile durch den Strickvorgang miteinander verbunden werden.
Da sowohl auf den Hilfsnadelbetteilen, als auch auf den Hauptnadelbetten gestrickt wird, sind auch für die Hilfsnadelbettteile Strickschlösser zusätzlich zu den Umhängeschlössern erforderlich. Weiterhin hat die bekannte Flachstrickmaschine bzw. das bekannte Verfahren den Nachteil, daß bei dem Stricken sowohl auf den Hilfsnadelbetteilen, als auch auf den Hauptnadelbett unterschiedlich große Platinenmaschen entstehen, die zu einem ungleichmäßigen Strickmuster führen.
Nachteilig ist weiterhin die Tatsache, daß der Umhängevorgang auf der rechten Seite vom Hauptnadelbett auf das Hilfsnadelbetteil und auf der linken Seite vom Hilfsnadelbetteil auf das Hauptnadelbett erfolgt. Dies führt zu einer sehr unsymmetrischen Ware, da die äußeren Platinenmaschen wesentlich länger als die übrigen Platinenmaschen sind.
Ein weiterer sehr wesentlicher Nachteil besteht auch darin, daß mit dem bekannten Verfahren, bzw. der bekannten Strickmaschine nur sehr begrenzt Muster in die Gestrickteile eingestrickt werden können. Da sowohl auf den Hilfsnadelbetteilen als auch auf dem Hauptnadelbett gestrickt wird, ist ein Umhängen nicht möglich, sodaß Umhänge und Umhänge-Versatz-Musterungen nicht gestrickt werden können. Die Variationsvielfalt der Musterung ist daher wesentlich eingeschränkt.
Aufgrund der Tatsache, daß die äußeren Gestrickteile auch während des Strickvorganges immer auf den Hilfsnadelbetteilen verbleiben, muß beim Versatz und Anstricken der äußeren Gestrickteile an das Mittelteil schrittweise von außen nach innen eine Versatzbewegung wenigstens über die Anzahl der Maschen der anzustrickenden Gestrickteile durchgeführt werden. Der konstruktions- und fertigungstechnische Aufwand für einen so großen Versatz ist jedoch sehr hoch, sodaß die bekannten Maschinen teuer sind. Darüber hinaus ist ein Anstricken von Strickteilen dann nicht möglich, wenn das Strickteil, an das angestrickt wird, also das mittlere Strickteil weniger als doppelt so viel Maschen wie die Maschenzahl der anzustrickenden Strickteile aufweist, da sonst die Hilfsnadelbetteile aneinander anstoßen, bevor sämtliche Maschen der anzustrickenden Gestrickteile mit dem Gestrickteil, an das angestrickt werden soll, verstrickt sind. Auch von daher ist die Variationsmöglichkeit erheblich beschränkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben und eine Strickmaschine zu schaffen, mit dem bzw. mit der es beim Verbinden von Strickteilen miteinander auf einfache Weise möglich ist, vielfältige und neuartige Strickmuster, sowie komplette Strick-Bekleidungsstücke, beispielsweise Pullover oder Strickkleider, mit großer Variationsbreite und ohne stricktechnische Einschränkungen zu schaffen.
Ausgehend von der DD-PS 72 341 wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 werden sämtliche Strickvorgänge vor dem Zusammenführen und Zusammenstricken und auch danach grundsätzlich nur auf den Hauptnadelbetten durchgeführt. Dies hat den Vorteil, daß die Platinenmaschen, das heißt die Abstände zwischen den Maschen untereinander immer gleich groß sind, sodaß sich ein gleichmäßiges Strickbild ergibt. Besonders vorteilhaft ist dabei auch, daß die vorhandenen Hilfsnadelbetteile in jeder beliebigen Weise zum Umhängen und gegebenenfalls auch zum bewußten zusätzlichen Stricken verwendet werden können, sodaß alle Mustermöglichkeiten gegeben sind. Es sei dabei betont, daß dann, wenn auf den beiden seitlichen Strickteilen z. B. den Ärmeln, Muster nicht vorgesehen sein sollen, auch keine Strickschlösser für die Hilfsnadelbetten erforderlich sind, sodaß im Gegensatz zu der bekannten Strickmaschine keine Schlösser für die Hilfsnadelbetten insoweit benötigt werden.
Ein weiterer sehr wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht auch darin, daß der Versatz immer jeweils nur um eine oder wenige Nadelteilungen zu erfolgen hat, da immer alle Maschen der anzustrickenden Gestrickteile vollständig von den Hilfsnadelbetteilen auf die Hauptnadelbetten und umgekehrt von den Hauptnadelbetten auf die Hilfsnadelbetteile umgesetzt werden. Dadurch ist es möglich, die Hilfsnadelbetteile jeweils nur alternierend um eine Nadelbettbreite jeweils hin und her zu versetzen, wodurch sich wesentliche Vereinfachungen sowohl hinsichtlich der Konstruktionsweise als auch des Steueraufwands ergeben.
Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen ist eine breite Vielfalt an Mustern zu erreichen, die früher nicht oder nur mit hohem stricktechnischem Aufwand realisiert werden konnte.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Versetzen vor und/oder nach einem Umhängevorgang auf das bzw. von dem Hilfsnadelbetteil.
In Zusammenhang mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen, aber auch unabhängig davon ist es besonders vorteilhaft, wenn das Umhängen von Maschen des an wenigstens ein anderes Gestrickteil anzustrickenden Gestrickteils auf Hilfsnadeln und/oder Platinen wenigstens eines Hilfsnadelbetts bei Erreichen des Ärmelansatzes eines Strickbekleidungsstücks erfolgt. Auf diese Weise ist es möglich Komplett-Bekleidungsstücke während eines Strickvorgangs zu stricken.
Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Strickverfahrens besteht darin, daß die aufeinanderfolgenden Verfahrensschritte zyklisch wiederholt werden. Auf diese Weise ist es möglich, beispielsweise Gestrickteile, die die Ärmel darstellen und parallel und gleichzeitig mit dem Körperteil gestrickt werden, miteinander zu verbinden, ohne daß Konfektionierungsmaßnahmen erforderlich wären.
Für eine möglichst freie Steuerung des Zusammenschlusses der einzelnen Körperteile ist es vorteilhaft, wenn die Hilfsnadelbetteile jeweils unabhängig voneinander versetzbar sind.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist zwischen zwei Hilfsnadelbett-Außenteilen ein Hilfsnadelbett-Mittelteil vorgesehen. Dadurch ergibt sich ein symmetrischer Aufbau zum Stricken beispielsweise eines Komplett-Pullovers oder -Kleides. Mit Hilfe des Hilfsnadelbett-Mittelteils wird der Körperteil und mit Hilfe der Hilfsnadelbett-Außenteile werden jeweils die Ärmel gestrickt und nach Erreichen des Ärmeleinsatzes erfolgt die symmetrische Verschiebung der Hilfsnadelbett-Außenteile zum Hilfsnadelbett-Mittelteil hin und das weitere gemeinsame Stricken des Schulterbereichs in einem Strickvorgang.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, die Feinheit der Hilfsnadelbetteile zur Feinheit der Hauptnadelbetten unterschiedlich zu wählen. Auf diese Weise ergibt sich eine große Vielfalt an Mustermöglichkeiten insofern, als es beispielsweise dadurch möglich ist, Wellen oder Zöpfe in glatter oder gemusterter Ausführung im Grundgestrick auszubilden, die gegenüber dem Maschenbild des Grundgestricks feiner oder gröber erscheinen. Vorzugsweise ist die Feinheit der Hilfsnadelbetteile feiner als die Feinheit der Hauptnadelbetten, wodurch auf grobem Grundgestrick feine sich vom Grundgestrick abhebende Strickmuster ergeben. Nicht notwendig, jedoch vorteilhaft ist es dabei aus stricktechnischen Gründen, die Feinheit der Hilfsnadelbetteile doppelt so groß wie die Feinheit der Hauptnadelbetten zu wählen. Sind jedoch umgekehrt Muster mit feinem Grundgestrick und grobem Muster im Grundgestrick erwünscht, muß die Feinheit der Hauptnadelbetten feiner als die Feinheit der Hilfsnadelbetteile gewählt werden.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung sind die Hilfsnadelbetteile wenigstens eines Hilfsnadelbetts einzeln oder gemeinsam schwenkbar. Damit ergibt sich eine Optimierungs- bzw. Ausrichtmöglichkeit der Hilfsnadeln und/oder Platinen zueinander und der Hilfsnadeln bzw. Platinen zu den Hauptnadeln. Damit wird ein einwandfreies, sicheres Übergeben und/oder Übernehmen der Maschen in beiden Richtungen erreicht.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß ein Mascheneinstreicher vorgesehen ist. Der Mascheneinstreicher wird zur Fixierung der Maschen herangezogen, so daß die Hilfs- oder Hauptnadeln, insbesondere jedoch die Hilfsnadeln keine Möglichkeit haben, die jeweilige zu übergebende Masche wegzuschieben und nicht optimal zu erfassen. Auf diese Weise läßt sich das Übergeben und Übernehmen der Maschen noch sicherer gestalten.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die Hauptnadelbetten und/oder Hilfsnadelbetteile bewegliche Kämmchen aufweisen. Die beweglichen Kämmchen besitzen vorzugsweise eine Nase und sind vorzugsweise steuerbar, wie dies beispielsweise aus der nicht vorveröffentlichten DE-OS 39 17 934 desselben Anmelders im einzelnen beschrieben ist. Die beweglichen Kämmchen ermöglichen ein Festhalten der zu übergebenden und/oder zu übernehmenden Maschen, sodaß der Übergabevorgang noch sicherer und zuverlässiger vor sich geht.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn für die Hilfsnadelbetten Schlösser sowohl zum Stricken, als auch zum Übernehmen und/oder Übergeben vorgesehen sind, die entweder in kombinierter oder getrennter Form Strick- und Umhängeschloßteile aufweisen. Auf diese Weise ergibt sich eine große Vielfalt der Strickmöglichkeiten in Zusammenhang mit Hilfsnadelbetten.
Um die Steuerung in einem weiten Bereich und individuell für verschiedenste Strickvorgänge zu erweitern, sind die Hilfsnadelbett-Schlösser von den Hauptnadelbett-Schlössern vorzugsweise mechanisch getrennt. Vorteilhafterweise werden die Hilfsnadelbett-Schlösser unabhängig von den Hauptnadelbett- Schlössern gesteuert.
Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Strickverfahrens besteht darin, daß die aufeinanderfolgenden Verfahrensschritte zyklisch wiederholt werden. Auf diese Weise ist es möglich, beispielsweise Gestrickteile, die die Ärmel darstellen und parallel und gleichzeitig mit dem Körperteil gestrickt werden, miteinander zu verbinden, ohne daß Konfektionierungsmaßnahmen erforderlich wären.
Es sei darauf hingewiesen, daß die Hilfsnadelbetten bzw. -betteile statt Hilfsnadeln auch Platinen, oder neben Hilfsnadeln auch Platinen bzw. Hilfsplatinen enthalten können.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen beispielsweise näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine in einem Schnitt senkrecht zur Längsachse der Flachstrickmaschine;
Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine mit zwei Hilfsnadelbetteilen in seitlicher Darstellung;
Fig. 3 die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine mit drei Hilfsnadelbetteilen in seitlicher Darstellung und
Fig. 4 eine schematische Darstellung des Fadenverlaufs für einen Strickvorgang mit der erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine.
Fig. 1 zeigt ein Nadelbettgestell 1 mit Gestellfüßen 2. Auf dem Nadelbettgestell 1 sind in der üblichen Weise ein vorderes und ein hinteres Hauptnadelteil 3 bzw. 4 angebracht. Die Hauptnadelbetten 3 und 4 sind in der für Flachstrickmaschinen charakteristischen Weise V-förmig angeordnet. Oberhalb des Kammes des vorderen Hauptnadelbetts 3 befindet sich ein vorderes Hilfsnadelbett 5 und oberhalb des Kamms des hinteren Hauptnadelbetts 4 befindet sich ein hinteres Hilfsnadelbett 6. Derartige, sogenannte Vierbett- Flachstrickmaschinen sind an sich bekannt, so daß auf die Beschreibung weiterer Einzelheiten im vorliegenden Zusammenhang verzichtet werden kann.
In Fig. 2 ist die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine in Vorderansicht dargestellt. Bau- und Maschinenteile, die denen von Fig. 1 entsprechen, sind in Fig. 2 mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 1 versehen.
Die erfindungsgemäße Flachstrickmaschine unterscheidet sich von herkömmlichen Vierbett-Flachstrickmaschinen dadurch, daß wenigstens ein Hilfsnadelbett 5 bzw. 6 in wenigstens zwei Hilfsnadelbetteile 6L, 6R unterteilt ist bzw. sind. Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das vordere Hilfsnadelbett 5 in ein linkes Hilfsnadelbett-Außenteil 5L und ein rechtes Hilfsnadelbett-Außenteil 5R, also in zwei Hilfsnadelbetteile unterteilt.
Wenigstens eines der Hilfsnadelbetteile 5L, 5R ist in Längsrichtung der Flachstrickmaschine verschiebbar. Obgleich dies aus den Fig. 1 und 2 nicht zu ersehen ist, kann das hintere Hilfsnadelbett 6 ebenfalls in Hilfsnadelbetteile aufgeteilt sein, die je nach den gewünschten Strickvorgängen denen des vorderen Hilfsnadelbetts 5 entsprechen oder eine andere Aufteilung sowohl hinsichtlich der Teilezahl und/oder der Teilelängen besitzen.
Die Hilfsnadelbetten können Hilfsnadeln, aber auch Platinen oder beides enthalten.
Ohne zunächst auf die Stellung der Hilfsnadelbetteile zueinander einzugehen, sei darauf hingewiesen, daß die im vorderen und hinteren Hauptnadelbett 3 bzw. 4 liegenden Hauptnadeln in unterschiedlicher Weise mit den Hilfsnadeln und/oder Platinen des vorderen und Hilfsnadelbetts 5 bzw. 6 zusammenarbeiten. Dabei sind folgende Möglichkeiten der Zusammenarbeit gegeben:
  • a) Die Hilfsnadeln und/oder Platinen des vorderen Hilfsnadelbetts 5 arbeiten mit den Hauptnadeln des vorderen Hauptnadelbetts 3 zusammen;
  • b) die Hilfsnadeln und/oder Platinen des vorderen Hilfsnadelbetts 5 arbeiten mit den Hauptnadeln des hinteren Hauptnadelbetts 4 zusammen;
  • c) die Hilfsnadeln und/oder Platinen des hinteren Hilfsnadelbetts 6 arbeiten mit den Hauptnadeln des hinteren Hauptnadelbetts 4 zusammen und
  • d) die Hilfsnadeln und/oder Platinen des hinteren Hilfsnadelbetts 6 arbeiten mit den Hauptnadeln des vorderen Hauptnadelbetts 3 zusammen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die vier genannten Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zwischen den Hilfsnadeln bzw. Platinen und den Hauptnadeln jeweils in beliebiger Kombination durch entsprechende Steuerung der Schlösser vorgenommen werden kann, wobei die Umschaltung zwischen der Zusammenarbeit der einzelnen Kombinationen ebenfalls beliebig steuerbar ist.
Die erfindungsgemäße Flachstrickmaschine besitzt zu den besagten kombinatorischen Steuerungen der Hilfsnadeln und/oder Platinen in den Hilfsnadelbetten einerseits und der Hauptnadeln in den Hauptnadelbetten 3, 4 andererseits Schloßanordnungen, die ein Schloßsystem oder mehrere nebeneinander angeordnete, gleiche Schloßsysteme aufweisen. Die Schloßsysteme sind dabei so ausgebildet, daß sie entweder stricken (Masche, Fang, Drei-Weg-Technik) oder die verschiedenen Möglichkeiten des Umhängens durchführen können. Für Schloßsysteme des Hauptnadelbetts ist es also möglich, folgende Umhängvorgänge in jeder beliebigen Kombination und für beliebige Maschen durchführen zu können: vom vorderen Hauptnadelbett 3 auf das hintere Hauptnadelbett 4 und umgekehrt sowie gleichzeitig in beiden Richtungen; vom vorderen Hauptnadelbett 3 auf das vordere Hilfsnadelbett 5 und/oder das hintere Hilfsnadelbett 6; vom hinteren Hauptnadelbett 4 auf das hintere Hilfsnadelbett 6 und/oder das vordere Hilfsnadelbett 5. Den Schlössern für die Hauptnadelbetten 3 bzw. 4, die die zuvor besagten Umhängemöglichkeiten durchführen können, sind Schlösser für die Hilfsnadelbetten 5 und 6 zugeordnet, die die Hilfsnadeln und/oder der Platinen der Hilfsnadelbetten 5 und 6 betätigen. Mit diesen Hilfsnadelbett-Schlössern können in beliebiger Weise und Kombination zusätzlich Maschen übernommen und/oder übergeben werden. Mit den Hilfsnadelbett-Schlössern ist es insbesondere möglich, folgende Umhängevorgänge durchzuführen: Vom vorderen Hilfsnadelbett 7 aufs vordere und/oder hintere Hauptnadelbett 3 bzw. 4 und vom hinteren Hilfsnadelbett 6 aufs vordere und/oder hintere Hauptnadelbett 3 bzw. 4.
Die Hilfsnadelbettschlösser können gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in mechanischer Verbindung mit den Schlössern der Hauptnadelbetten 3, 4 stehen. Gemäß einer alternativen Ausgestaltung ist es jedoch insbesondere auch möglich, die Hilfsnadelbett-Schlösser unabhängig von der Steuerung der Hauptnadelbettschlösser zu steuern. Auf diese Weise läßt sich durch entsprechende Steuerung der Hauptnadelbett- und Hilfsnadelbettschlösser unabhängig voneinander eine große Vielzahl an Strick- und Umhängevorgängen mit beliebigen Kombinationsmöglichkeiten erreichen, so daß dem Stricker für die Musterung kaum noch Wünsche offen bleiben.
Die genannten Umhängevorgänge lassen sich mit Kombinationsschlössern durchführen, die sowohl Strick- als auch Umhänge-Schloßteile aufweisen.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung besitzt die Flachstrickmaschine ein oder zwei Schloßpaare, mit denen das Stricken in bekannter Weise vorgenommen wird. Zusätzlich hierzu sind dann links und rechts neben diesen Strickschlössern Umhängeschlösser vorgesehen, mit denen die vielfältigsten Umhängevorgänge in Zusammenwirken mit den Hilfsnadelbett-Schlössern zum Betätigen der Hilfsnadeln und/oder Platinen in den Hilfsnadelbetten 5 bzw. 6 vorgenommen werden.
Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, wenigstens eines der Hilfsnadelbetten 5 bzw. 6 in einzelne Hilfsnadelbetteile zu unterteilen, ist es nunmehr möglich, die Strick- und Umhängetechniken noch weiter zu verbessern und zu erweitern, so daß sich grundsätzlich neue Verfahren insbesondere auch zur Erstellung von Komplett-Bekleidungsgegenständen in einem Arbeitsvorgang ergeben.
Befinden sich die Hilfsnadelbetteile in der Ausgangsstellung unmittelbar nebeneinander, so ergibt sich ein durchgehendes vorderes und ein durchgehendes hinteres Hilfsnadelbett 5 bzw. 6, mit denen sich die üblichen Versatzmöglichkeiten ergeben, wenn die einzelnen Hilfsnadelbetteile 5L, 5R des Hilfsnadelbetts 5 während des Versatzes voneinander nicht getrennt werden.
Andere Strick- und Umhängevorgänge ergeben sich jedoch dann, wenn die Platinenbetteile 5L, 5R bzw. 6L, 6R voneinander getrennt sind bzw. zwischen den zwei Platinenbetteilen 5L, 5R ein Zwischenraum besteht. In diesem Falle können die Platinenbetteile mit konstantem Zwischenraum, also parallel, über eine Nadel oder mehrere Nadeln nach links oder rechts versetzt werden. Dadurch ergibt sich sozusagen ein Hilfsnadelbettversatz, wobei ein bestimmter Bereich des Hilfsnadelbetts, nämlich der Zwischenraum zwischen benachbarten Platinenbetteilen vom Umhängen und/oder Stricken ausgespart bleibt. Auf diese Weise ergeben sich neue Möglichkeiten für die Musterbildung und für die Stricktechniken.
Eine weitere sehr vorteilhafte Möglichkeit mit Hilfsnadelbetten, die geteilte Hilfsnadelbetteile aufweisen, besteht darin, daß die getrennten Hilfsnadelbetteile gegenläufig nach innen oder gegenläufig nach außen um eine oder mehrere Nadeln versetzt werden. Wie im weiteren noch anhand eines besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiels besprochen werden wird, ist mit dieser Möglichkeit das Stricken von Komplett-Bekleidungsstücken in einem Arbeitsvorgang auf besonders einfache Weise möglich.
Ganz allgemein können die einzelnen Hilfsnadelbetteile eines Hilfsnadelbetts je nach den Muster- und Strickgegebenheiten und -forderungen individuell in ihrem Versatz gesteuert werden.
Für sämtlich zuvor genannten Versatzmöglichkeiten der einzelnen Hilfsnadelbetteile ist es möglich, nur Hilfsnadelbetteile 5L, 5R des vorderen Hilfsnadelbetts oder nur Hilfsnadelbetteile 6L, 6R des hinteren Hilfsnadelbetts 6 zu versetzen. Das vordere und das hintere Hilfsnadelbett bzw. deren Hilfsnadelbetteile können jedoch auch unabhängig voneinander in beliebiger Weise versetzt werden, so daß damit die Vielfalt und Variationsmöglichkeiten weiter gesteigert werden kann.
Nachfolgend wird ein Strickvorgang als Beispiel für eine Stricktechnik zur Fertigung eines Komplett-Bekleidungsstücks in einem Arbeitsvorgang beschrieben. Dieser Strickvorgang kann mit einer erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine durchgeführt werden, deren vorderes und hinteres Hilfsnadelbett 5, 6 jeweils aus zwei Hilfsnadelbetteilen, nämlich einem vorderen linken, einem vorderen rechten, einem hinteren linken und einem hinteren rechten Hilfsnadelbetteil 5L, 5R, 6L, 6R besteht. Der schematische Strickablauf ist in Fig. 3 dargestellt.
Zu Beginn des Strickvorgangs sind die Hilfsnadelbetteile 5L, 5R des vorderen Hilfsnadelbetts und die Hilfsnadelbetteile 6L, 6R des hinteren Hilfsnadelbetts geschlossen, d. h. zwischen dem jeweiligen linken und jeweiligen rechten Hilfsnadelbetteil 5L und 5R bzw. 6L und 6R der Hilfsnadelbetten 5 und 6 besteht kein Zwischenraum. In dieser Anordnung entspricht die erfindungsgemäße Flachstrickmaschine den bereits genannten herkömmlichen Geräten. In der besagten, zusammengeschobenen Stellung der Hilfsnadelbetteile 5L, 5R bzw. 6L und 6R werden der linke Ärmel L, das Körperteil M und der rechte Ärmel R in der genannten Reihenfolge nebeneinander und gleichzeitig auf dem vorderen und dem hinteren Nadelbett 3 bzw. 4 gestrickt. Zwischen dem Körperteil M und den Ärmeln L bzw. R besteht ein Abstand von mindestens einem Nadelbereich.
Sind beispielsweise die Ärmel L, R länger als der Körperteil M, wie dies bei Pullovern üblicherweise der Fall ist, kann zunächst mit den Ärmeln begonnen und nach Erreichen der über den Körperteil M hinausragenden Ärmellänge mit dem Stricken des Körperteils M angefangen werden. Ist dagegen der Körperteil M länger als es die Ärmel L, R sind - dies ist etwa bei einem Strickkleid der Fall -, kann zunächst mit dem Körperteil M begonnen werden und nach Erreichen des Ärmelbeginns wird auch das Stricken der Ärmel L, R gleichzeitig aufgenommen. Sowohl der Körperteil M als auch die Ärmel L und R werden während dieses Strickvorgangs im Schlauch gestrickt.
Während des besagten, in Fig. 4a angedeuteten Strickabschnitts sind alle Möglichkeiten herkömmlicher Art zum Musterstricken unter Verwendung eines Versatzes des vorderen und hinteren Nadelbetts 3, 4, eines Umhängens bzw. Übergebens von Maschen vom vorderen und hinteren Nadelbett auf das vordere und hintere Hilfsnadelbett und umgekehrt möglich, da die Hilfsnadelbetten bei sich berührenden Hilfsnadelbetteilen 5L, 5R bzw. 6L, 6R unter Verwendung von Platinen von herkömmlichen Hilfsnadelbetten versetzt und gesteuert werden können. Es können in der herkömmlichen Weise Muster gestrickt werden oder auch je nach der gewünschten Form entsprechend die Maschenzahl während dieses Strickabschnitts verändert, beispielsweise erhöht werden. Bei Körperteilen, die gegenüber den Ärmeln eine unterschiedliche Länge aufweisen, ist es alternativ auch möglich, mit Körperteil M und Ärmeln L, R gleichzeitig zu beginnen und nach Erreichen der Armlöcher im Rumpfteil nur noch die Ärmellänge (etwa bei Pullovern) oder den Körperteil M (etwa bei Strickkleidern) weiterzustricken. Die weitergestrickten Teile werden dann nach unten abgezogen.
Kurz vor oder bei Erreichen der Armlöcher werden die Hilfsnadelbetteile 5L, 5R bzw. 6L, 6R der Hilfsnadelbetten 5 und 6 gemäß Fig. 4b auseinander gefahren. In dieser Stellung werden alle Maschen des linken und/oder rechten Ärmels L, R auf die auseinander gefahrenen Hilfsnadelbetteile 5L, 5R bzw. 6L, 6R umgehängt. Danach werden die Hilfsnadelbetteile 5L, 5R bzw. 6L, 6R gemäß Fig. 4c in eine Lage gebracht, in der die rechteste Nadel oder Platine des vorderen linken und/oder hinteren linken Hilfsnadelbetteils 5L und 6L der rechtesten Nadel des linken Ärmels auf dem hinteren und vorderen Hauptnadelbett gegenüberliegt. In entsprechender Weise befindet sich die am weitesten links liegende Nadel des vorderen rechten und hinteren rechten Hilfsnadelbetteils 5R, 6R in der Höhe der am weitesten links liegenden Masche des rechten Ärmels R auf dem vorderen bzw. hinteren Hauptnadelbett 3, 4.
Der nächste Schritt besteht entsprechend Fig. 4b darin, daß die Maschen des linken Ärmels L vom hinteren Hauptnadelbett aufs hintere linke Hilfsnadelbetteil 6L und vom vorderen Hauptnadelbett aufs vordere Hilfsnadelbetteil 5L übertragen werden. In gleicher Weise werden die Maschen des rechten Ärmels R vom hinteren Hauptnadelbett auf das rechte hintere Hilfsnadelbetteil 6R und die Maschen vom vorderen Hauptnadelbett auf die Platinen des vorderen, rechten Hilfsnadelbetteils 5R übertragen.
Als nächster Schritt erfolgt ein gegenläufiger Versatz der vorderen und hinteren Hilfsnadelbetteile 5L, 5R bzw. 6L, 6R wie es in Fig. 4c durch Pfeile angedeutet ist. Der Versatz erfolgt soweit, daß wenigstens die rechteste Nadel des vorderen linken und/oder hinteren linken Hilfsnadelbetteils der am weitesten links liegenden Masche des Körperteils M auf dem vorderen und hinteren Hauptnadelbett 3, 4 gegenüberliegt. Entsprechend wird das vordere rechte und hintere rechte Hilfsnadelbetteil 5R, 6R soweit nach links verschoben, daß wenigstens die am weitesten links liegende Masche des rechten Ärmels R der am weitesten rechts liegenden Masche auf dem hinteren und vorderen Hauptnadelbett 3, 4 des Körperteils M gegenüberliegt.
Als nächster Strickschritt wird nunmehr während eines nachfolgenden Schloßhubs diejenigen Maschen der Ärmel L, R, die entsprechenden Maschen auf dem vorderen und hinteren Hauptnadelbett des Körperteils M gegenüberstehen, auf die vorderen bzw. hinteren Hauptnadeln der Hauptnadelbetten 3, 4 übertragen. Dieser Vorgang ist in Fig. 4d durch senkrechte kleine Pfeile angedeutet.
Mit den nächsten beiden Schloßhüben wird nur über die Breite des Körperteils M offener Schlauch entsprechend Fig. 4e gestrickt.
Während der nächsten Schlittenumkehr werden gemäß Fig. 4f das vordere linke, das hintere linke, das vordere rechte und das hintere rechte Hilfsnadelbetteil je nach den gegebenen Gestrickwünschen, entsprechend nach vorhandener Maschenanzahl und noch zu strickender Reihenzahl oder dem gewünschten Ärmeleinsatz um eine oder mehrere, gegebenenfalls auch um keine Nadel nach innen versetzt. Anschließend erfolgt wiederum entweder im gleichen Schlittenhub nachlaufend oder während eines folgenden Schlittenhubs ein Stricken nur über die Rumpfbreite als offener Schlauch. Dieser Vorgang wird entsprechend den Fig. 4g, 4h, 4i fortgesetzt, bis die Ärmelmaschen innerhalb der Reihenzahl, die für das Ärmelloch vorgesehen ist, auf 0 gebracht worden ist. Dieser Zustand ist in Fig. 4k erreicht.
Bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Strickverfahrens wurde der Versatz der Hilfsnadelbetteile gegenläufig und symmetrisch vorgenommen. Es ist jedoch auch möglich, die Hilfsnadelbetteile unsymmetrisch oder gar völlig unabhängig voneinander zu versetzen. Mit einem unsymmetrischen Versatz der Hilfsnadelbetteile ergeben sich, wenn dies angestrebt wird, unterschiedliche Ärmeleinsätze. Ersichtlich sind mit der erfindungsgemäßen Strickmaschine und dem erfindungsgemäßen Strickverfahren auf Flachstrickmaschinen bei höchster Ökonomie neuartige und sehr unterschiedliche Modelle und Muster möglich.
In anderen Ausführungsformen mit anderen Schnittverläufen können nach Erreichen des Armlochs im Körperteil M die Ärmel soweit gestrickt werden, daß jede weitere Strickreihe in der zu verstrickenden Nadelzahl nach außen abnimmt. In diesem Falle muß im halboffenen Schlauch gestrickt werden, wobei die zum Körperteil M zeigende Seite offen sein muß. Die dabei entstehenden Dreieckformen werden nach Erreichen der gewünschten Größe mit dem bereits beschriebenen Vorgang mit dem Körperteil links und rechts verbunden.
Eine besondere Mustermöglichkeit besteht mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. mit der erfindungsgemäßen Strickmaschine auch darin, daß bei einem Raglanschnitt oder einem dem Raglanschnitt ähnlichen Schnitt auch sogenannte Deckblümchen in einfacher Weise und ohne Mehraufwand geschaffen werden können. Die sogenannten Deckblümchen werden folgendermaßen erzeugt:
Vor dem Verbinden der Ärmel mit dem Körperteil, also bevor wenigstens eine innere Ärmelmasche auf Nadeln der die Maschen des Körperteils M tragenden Hauptnadelbetten 3, 4 umgehängt werden, werden Randmaschen vom Körperteil M auf die entsprechenden Hilfsnadelbetteile 5L, 5M, 5R bzw. 6L, 6M, 6R umgehängt. Je nach der gewünschten Anordnung der Deckblümchen wird eine entsprechende Anzahl an Randmaschen, beispielsweise sechs Randmaschen vom Körperteil M auf die Hilfsnadelbetteile gehängt.
Als nächster Schritt werden die Hilfsnadelbetteile je nach gewünschter Minderung um wenigstens eine Nadel nach innen versetzt. Im Anschluß daran werden die umgehängten Randmaschen des Körperteils M wieder auf die Hauptnadeln des vorderen bzw. hinteren Hauptnadelbetts 3 bzw. 4 zurückgehängt.
Danach werden die Hilfsnadelbetteile 5L, 6L bzw. 5R, 6R nochmals um eine Nadel zum Körperteil M, also nach innen versetzt. Je nach der gewünschten Minderung ist es auch möglich, daß die Hilfsnadelbetteile 5L, 5R bzw. 6L, 6R entsprechend der Mindernadelzahl um mehr als eine Nadel nach innen versetzt werden.
Bei einem weiteren Schritt werden in der bereits erläuterten Weise des Verbindens von Ärmel L, R und Körperteil M die inneren Maschen der Hilfsnadelbetteile 5L, 5M, 5R bzw. 6L, 6M, 6R vom Ärmel L, R auf die äußeren maschentragenden Nadeln des vorderen und hinteren Hauptnadelbetts 3, 4 des Körperteils M gehängt. Der nachfolgende Schlittenhub ist dann wieder ein Strickvorgang.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine ist es auch möglich, die Ärmeleinsätze eines Strick-Bekleidungsstücks kombiniert und unterschiedlich zu gestalten. Zum Beispiel kann der linke Ärmeleinsatz im Raglanschnitt und der rechte Ärmeleinsatz im konventionellen Schnitt ausgeführt sein. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es also möglich, Komplett-Bekleidungsstücke in einem Arbeitsgang zu schaffen und dabei wie bei der wesentlich aufwendigeren Konfektionierung von Strickartikeln völlig frei in der Schnittwahl zu sein. Insbesondere ist man nicht mehr auf symmetrische Schnitte beschränkt.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung besteht auch darin, daß zusätzlich zu den zuvor beschriebenen Maßnahmen, Merkmalen, Schnitten und Musterausführungen in beliebiger Weise vorn oder hinten oder auf beiden Seiten je ein beliebig gewählter Ausschnitt, beispielsweise ein V- Ausschnitt, ohne größeren Fertigungsaufwand geschaffen werden kann.
Anhand der vorausgegangenen Ausführungs- und Durchführungsbeispiele wurde beschrieben, wie mit den erfindungsgemäßen Flachstrickmaschinen und Strickverfahren auf einfache Weise Komplett-Bekleidungsstücke ohne die Notwendigkeit von Konventionierungsschritten durchgeführt werden konnten. Die erfindungsgemäße Flachstrickmaschine und die damit durchzuführenden Strickverfahren ist bzw. sind jedoch nicht nur auf die Fertigung von Komplett- Bekleidungsstücken beschränkt. Es ist vielmehr möglich, zusätzlich oder unabhängig von der Fertigung von Komplett- Stücken sehr spezielle Muster, insbesondere Umhänge- Versatzmuster, etwa Zöpfe, in Strickbekleidungsstücken zu schaffen, die an beliebigen Stellen des Strickbekleidungsstücks, etwa nur im vorderen Körperteil, nur im hinteren Körperteil, in beiden Körperteilen, nur in einem der Ärmel, in beiden Ärmeln oder im Gesamtkörperteil und in beiden Ärmeln vorgenommen werden. Bevorzugte Ausführungsbeispiele zur Fertigung von Mustern mit der erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine sollen nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert werden, bei der das vordere und/oder hintere Hilfsnadelbett 5, 6 entsprechend Fig. 3 in jeweils 3 Hilfsnadelbetteile 5L, 6M, 6R bzw. 6L, 6M, 6R unterteilt ist.
Unabhängig von dem zuvor anhand von Fig. 3 beschriebenen Strickverfahren zur Fertigung eines Komplett- Strickbekleidungsstücks, aber auch in Zusammenhang mit diesem Verfahren ist es nun möglich, vielfältige und neuartige Versatz- und Umhängeverfahren für die Schaffung beliebiger Muster mit Hilfe der Hilfsnadelbetteile durchzuführen.
Wie bereits in Zusammenhang mit dem Verfahren zum Stricken eines Komplett-Bekleidungsstücks anhand von Fig. 3 erwähnt wurde, können die Hilfsnadelbetteile - was deren Funktion für das Zusammenstricken von Ärmeln- und Körperteilen betrifft - in einer beliebigen und daher für die Mustertechnik jeweils gewünschten Position stehen.
Im Falle, daß die Hilfsnadelbetteile in der zusammengeschobenen Grundstellung stehen, erstrecken sich die gewünschten Umhänge-Versatzmuster gleichmäßig über Körperteil, sowohl das vordere und hintere Körperteil, sowie über beide Ärmel. Während eines Schlittenhubs, etwa mit einem dem Strickschloß nachlaufenden Umhängeschloß, werden die Maschen ausgewählter Nadeln im vorderen und/oder hinteren Hauptnadelbett 3, 4 auf das als durchgehend und einheitlich vorliegende vordere bzw. hintere Hilfsnadelbett 5, 6 umgehängt. Während der Schlittenumkehr werden das vordere und hintere Hilfsnadelbett 5, 6 mit zusammengeschoben verbleibenden Hilfsnadelbetteilen nach links oder rechts versetzt, wobei dann während des nächsten Schlittenhubs die Maschen von den Hilfsnadelbetten 5, 6 auf die Nadeln der Hauptnadelbetten 3, 4 zurückgehängt werden. Dieser Vorgang entspricht herkömmlichen Umhänge- Versatzmusterverfahren.
Durch die Verwendung von mehreren, vorzugsweise drei Hilfsnadelbetteilen 5L, 5M, 5R; 6L, 6M, 6R für das vordere und/oder hintere Hilfsnadelbett 5 bzw. 6 und einem individuellen Versatz der einzelnen Hilfsnadelbetteile 5L, 5M, 5R; 6L, 6M, 6R ist es nunmehr möglich, beliebige und sehr variable Muster zu stricken, die insbesondere auch auf den einzelnen Ärmeln und auf dem Körperteil jeweils unterschiedlich sind. Während eines Schlittenhubs oder auch nachlaufend werden ausgewählte Maschen von Nadeln des vorderen und/oder hinteren Hauptnadelbetts 3, 4 auf gegenüberliegende Platinen und/oder Hilfsnadeln der Hilfsnadelbetteile 5L, 5M, 5R; 6L, 6M, 6R umgehängt. Während der Schlittenumkehr werden die Hilfsnadelbetteile 5L, 5M, 5R; 6L, 6M, 6R je nach der gewünschten Form des Versatzmusters gegenläufig, parallel oder in verschiedenen Richtungen individuell über eine oder mehreren Nadeln versetzt.
Bei Verwendung von drei Hilfsnadelbetteilen 5L, 5M, 5R; 6L, 6M, 6R für jeweils das vordere und hintere Hilfsnadelbett 5 bzw. 6 ist es möglich, die jeweils beiden äußeren Hilfsnadelbetteile 5L, 5R; 6L, 6R für die Musterung der Ärmel sowie für die in Zusammenhang mit Fig. 3 beschriebene Technik des Komplett-Strickvorgangs zu verwenden und das mittlere Hilfsnadelbetteil 5M; 6M dient dann der Musterung des Körperteils M.
Es ist sogar möglich, beispielsweise im Körperteil M auf einer Seite unterschiedliche, etwa gegenläufige Versatzmuster während eines Schlittenhubs zu schaffen. Dies ist dann gegeben, wenn im Bereich des Körperteils M wenigstens zwei Hilfsnadelbetteile, die unabhängig voneinander und individuell versetzt werden können, vorgesehen sind.
Während des anhand von Fig. 3 erläuterten Zusammenstrickens der Ärmel L, R mit dem Körperteil ab dem Armeinsatz kommt nunmehr noch der Musterstrickvorgang hinzu. Nachdem beim Zusammenstricken die inneren Ärmelmaschen auf die Hilfsnadelbetteile umgehängt wurden, während der Schlittenumkehr die Hilfsnadelbetten nach innen versetzt und während des nachfolgenden Schlittenhubs die Maschen von den Hilfsnadelbetteilen wieder auf die Nadeln des Hauptnadelbetts umgehängt wurden, sind die Hilfsnadelbetteile wieder maschenfrei, so daß sie in jeder gewünschten Form zum Umhängen, d. h. zum Musterstricken zur Verfügung stehen. Mit den erfindungsgemäßen Merkmalen und Maßnahmen ist es damit auch möglich, im Bereich der Ärmel- und Körperteil-Zusammenführung beim Stricken eines Komplett- Bekleidungsstücks zusätzlich Umhängeversatzmuster zu stricken.

Claims (14)

1. Strickverfahren für Flachstrickmaschine mit zwei V-förmig zueinander angeordneten Hauptnadelbetten und mehrteiligen, versetzbaren Hilfsnadelbetten, die jeweils über den Hauptnadelbetten angeordnet sind, wobei jeweils wenigstens ein Hilfsnadelbetteil so weit versetzt wird, daß wenigstens eine Masche eines Gestrickteils auf dem Hilfsnadelbetteil wenigstens einer Masche eines Gestrickteils auf den Hauptnadelbetten gegenüberliegt, gekennzeichnet durch folgende aufeinanderfolgende Verfahrensschritte:
  • - gleichzeitiges Stricken von wenigstens zwei Gestrickteilen eines Gestricks mit Nadeln der Hauptnadelbetten,
  • - Umhängen aller Maschen des an wenigstens ein anderes Gestrickteil anzustrickenden Gestrickteils auf Hilfsnadeln und/oder Platinen wenigstens eines Hilfsnadelbetteils
  • - Versetzen wenigstens eines Hilfsnadelbetteils um wenigstens eine Nadelteilung, sodaß wenigstens eine Masche auf dem Hilfsnadelbetteil wenigstens einer Masche eines Gestrickteils auf den Hauptnadelbetten gegenüberliegt,
  • - Rückumhängen aller Maschen des anzustrickenden Gestrickteils auf gegenüberliegende Nadeln des Hauptnadelbetteils,
  • - Rückversetzen des Hilfsnadelbetteils in die Ausgangsposition und Stricken mit Nadeln des Hauptnadelbetts.
2. Strickverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Umhängen von Maschen des an wenigstens ein anderes Gestrickteil anzustrickenden Gestrickteils auf Hilfsnadeln und/oder Platinen wenigstens eines Hilfsnadelbetts bei Erreichen des Ärmelansatzes eines Strickbekleidungsstücks erfolgt.
3. Strickverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aufeinanderfolgenden Verfahrensschritte zyklisch wiederholt werden.
4. Flachstrickmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsnadelbetteile (5L, 5M, 5R) jeweils unabhängig voneinander versetzbar sind.
5. Flachstrickmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei Hilfsnadelbett-Außenteilen (5L, 5R) ein Hilfsnadelbett-Mittelteil (5M) vorgesehen ist.
6. Flachstrickmaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinheit der Hilfsnadelbetteile (5L, 5M, 5R) zur Feinheit der Hauptnadelbetten (3, 4) unterschiedlich ist.
7. Flachstrickmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinheit der Hilfsnadelbetteile feiner als die Feinheit der Hauptnadelbetten ist.
8. Flachstrickmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinheit der Hilfsnadelbetteile (5L, 5M, 5R) doppelt so groß wie die Feinheit der Hauptnadelbetten ist.
9. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsnadelbetteile (5L, 5M, 5R) wenigstens eines Hilfsnadelbetts (5) einzeln oder gemeinsam schwenkbar sind.
10. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mascheneinstreicher vorgesehen ist.
11. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsnadelbetteile (5L, 5M, 5R) bewegliche Kämmchen aufweisen.
12. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß für die Hilfsnadelbetten Schlösser zum Stricken, Übernehmen und/oder Übergeben vorgesehen sind.
13. Flachstrickmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsnadelbett-Schlösser von den Hauptnadelbett-Schlösssern mechanisch getrennt sind.
14. Flachstrickmaschine nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsnadelbett-Schlösser unabhängig von den Hauptnadelbett-Schlössern gesteuert werden.
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