DE2600392C2 - Verfahren zum Herstellen eines mit Ärmeln versehenen Kleidungsstücks aus einem einstückig gestrickten Rohteil - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines mit Ärmeln versehenen Kleidungsstücks aus einem einstückig gestrickten RohteilInfo
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Description
a) die Ärmel über ihre ganze Länge U-förmig gestrickt werden,
b) das Rumpfteil als zwei ebene Gestrickstücke jedes auf einem der beiden Nadelbetten gestrickt
wird und
c) das Rohteil durch je eine Naht, die die beiden Rumpfteile seitlich verbindet und je einen Ärmel
der Länge nach schließt, vervollständig wird.
2, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei den die Naht bildenden Vorgängen die äußersten Ränder der zu \ernähenden Teile entfernt
werden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines mit Ärmeln versehenen Kleidungsstücke·: aus einem
einstückig gestrickten Rohteil nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Aus der DE-OS 19 37 212 ist bekannt, auf einer Strickmaschine mit zwei gegenüberliegender Nadelbetten
ein einstückiges Rohteil herzustellten, aus dem stricktechnisch ein mit Ärmeln versehenes Kleidungsstück
gebildet wird, wobei die Ärmel U-förmig gestrickt werden und die Nadeln nacheinander von außen nach
innen außer Betrieb gesetzt werden, ohne daß die Maschen abgeworfen werden, dann der obere Teil des
Rumpfteiles gestrickt wird und die außer Betrieb gesetzten Nadeln nacheinander wieder in Betrieb genommen
werden, so daß die jeweils zuletzt gestrickten Maschen der Maschenstäbchen der Ärmel mit den Maschenreihen
des oberen Rumpfteils verbunden werden.
Das bekannte Verfahren ergibt bei der Herstellung von Waren mit aufeinanderfolgenden Streifen, wie beispielsweise
Ringelmustern, Probleme, da dann mit mehreren Fadenführern abwechselnd gearbeitet wird und
dadurch an den Seitenrändern der Warenteile nicht eingebundene Garnstücke großer Länge flottieren.
Solche freien Garnstücke können in das Innere eines
55
60 schlauchförmigen Teils eines Kleidungsstücks gelangen
und beim Tragen des Kleidungsstücks abgerissen werden, was zu Laufmaschen in dem Gestrick führt
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht deshalb darin, das bekannte Verfahren so auszubilden,
daß mit ihm bei der Herstellung einer Strickware mit aufeinanderfolgenden Gestrickteilen, wie mit aufeinanderfolgenden
Gestrickstreifen, dieser Strickware eine größere Haltbarkeit verliehen wird, indem die losen
Garnlängenstücke vermieden werden.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst
Der Patentanspruch 2 beinhaltet eine vorteilhafte Maßnahme im Rahmen des Patentanspruches 1.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß mit ihm beim Aufrechterhalten des vorteilhaften
Strickens des Rohteils eines mit Ärmeln versehenen Kleidungsstückes in einem einzigen Stück, wobei das
Gestrick durch ein Streifenmuster modisch abgewandelt werden kann, die Qualität des Kleidungsstückes
erhöht wird.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert Es zeigen
F i g. 1 bis 5 schematisch, Ansichten eines Kleidungsstück-Rohteils
in verschiedenen Herstellungsstufen;
F i g. 6 bis 11 Diagramme von Maschenreihen, wie sie
in verschiedenen Herstellungsabschnitten des Rohteils gem. Fig.1 bis F i g. 5 entsprechen.
F i g. 12 schematisch, eine Ausführungsform eines fertiggestellten
Rohteils.
Das im folgenden beschriebene Strickverfahren kann auf einer herkömmlichen V-Bett-Strickmaschine mit
unabhängig wählbaren Nadeln ausgeführt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Kleidungsstückrohteil
in der Richtung von den Ärmelaufschlägen zu dem Hüftteil des Rumpfes gestrickt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der Herstellung eines gestreiften Rohteils beschrieben.
F i g. 1 zeigt ein Stadium beim Stricken eines Rohteils, bei welchem gerade mit dem Stricken der Ärmelabschnitte
20 und 21 begonnen worden ist. Auf das Strikken der Falschrippen-(mock-rib)Aufschlagabschnitte 22
und 23 folgen die Streifen 24 und 25. Für die Durchführung dieses Strickprozesses werden nicht gezeigte Fadenführer
der Maschine quer hin- und herbewegt Die Nadelbetten 26 und 27 (Fig.6 bis 11) und die nicht
gezeigten Schloßkästen werden so gesteuert, und die Nadeln derart betätigt, daß das Garn zugeführt und von
den Nadeln auf die in F i g. 6 gezeigte Weise verstrickt wird. Das bedeutet, daß ausgehend von einer vorhergehenden
Reihe, bei welcher sich die letzte Nadel, die für das Stricken des Ärmelabschnittes 20 betätigt wurde, in
dem Nadelbett 26 befindet, eine weitere Reihe A des Armeigestrickes 20 auf den Nadeln des Bettes 27 in
Richtung von rechts nach links gestrickt wird. Auf den gleichen Nadeln wird eine weitere Reihe B in Richtung
von links nach rechts gestrickt. Danach wird eine Reihe C auf den Nadeln des Bettes 26 in Richtung von rechts
nach links und eine abschließende Reihe D zur Vervollständigung des Zyklus auf den gleichen Nadeln des Bettes
26 in Richtung von links nach rechts gestrickt. Danach beginnt ein weiterer Zyklus. Die gleichen Querbewegungen
der Schloßkästen, wie sie zum Stricken des Ärmelabschnittes 20 benutzt werden, sind für die gleichen
Nadelarbeitsgänge und die gleichen Fadenführerbewegungen, wie sie zum Stricken des Ärmelabschnittes
20 benutzt wurden, vorgesehen, um den Ärmelabschnitt 21 zu stricken. Dabei wird bei der gleichen
26 OO
Schloßkastenquerbewegung für das Stricken der Reihe A des Ärmelabschnittes 20 die Reihe Λ'des Ärmelabschnittes
21 auf dem gleichen Nadelbett 27 gestrickt Wenn die Reihe B des Ärmelabschnittes 20 auf dem
Nadelbett 27 gestrickt wird, wird die Re he B' des Armelabschnitts
21 während der gleichen Querbewegung der Schioßkästen an dem Nadelbau 26 gestrickt Die
Reihe C wird an dem Nadelbett 26 bei der gleichen Schloßkastenquerbewegung gestrickt, bei welcher die
Reihe Can dem gleichen Nadelbett gestrickt wird Die Reihe D' 'vird an dem Nadelbett 26 bei der gleichen
Schloßkastenbewegung gestrickt, bei welcher die Reihe D an dem Nadelbett 27 gestrickt wird.
Die Ausbildung eines jeden Ärmelabschnittes 20 und 21 schreitet so durch das in hin- und hergehender Weise
ablaufende Stricken auf den Nadeln der beiden gegenüberliegenden Nadelbetten 26 und 27 fort, wobei U-förmige
Reihen geformt werden und der Arbeitszyklus der Schloßkastenquerbewegungen, wie er anhand von
F i g. 6 beschrieben ist, zwei U-förmige Reihen bei einem
jeden Ärmelabschnitt erzeugt Das geschlossene Ende 28 und 29 einer jeden U-förmigen Reihe des Ärmelabschnittes
20 liegt auf den Nadelbetten angrenzend an das geschlossene Ende 28' oder 29' des anderen Ärmelabschnittes
21.
Nach dem Stricken der Falschrippenaufschläge 22 und 23 und der ersten Streifen 24 und 25 wird mit der
Formgebung der Ärmelabschnitte 20 und 21 begonnen. Die Formgebung durch Zunehmen wird dadurch bewirkt
(Fig.2 und 7), daß in den Strickprozeß bisher
nicht aktive Nadeln an den äußeren Enden der U-förmigen Reihen eingeführt werden, d. h. an den Enden, die
von den geschlossenen Enden entfernt liegen. Auf diese Weise werden Nadeln eingeführt, wie dies in F i g. 7 gezeigt
ist, wobei inaktive Nadeln in die Reihen B und D und in die Reihen A'und C"eingeführt werden. Mit dem
Zunehmen wird fortgefahren, bis das Niveau 30 bei jedem Ärmelabschnitt (F i g. 2) erreicht ist. Danach werden
zwei weitere Streifen 33, 34 und 35, 36 bei einem jeden Ärmelabschnitt gestrickt, um den Hauptteil eines
jede:· Ärmelabschnittes zu vervollständigen, wie dies in F i g. 2 gezeigt ist.
Die Ärmelabschnitte werden mit Garn von drei verschiedenen Farben gestrickt, wobei jede Farbe von einem
anderen Fadenführer zugeführt wird und ein gesonderter Satz von Fadenführern für jeden Ärmelabschnitt
erforderlich ist. Wenn ein Fadenführer kein Garn den Nadeln zuführt, wird er lediglich auf der Fadenführerschiene
in der üblichen Weise abgestellt. Wenn ein weiteres Gestrick jenseits der Reihe gestrickt wird, in
welcher der Fadenführer abgestellt worden ist, wird ein nicht eingebundenes Garnlängenstück gebildet, das sich
von dem Fadenführer zu der Stelle im Ärmelabschnitt erstreckt, an welcher das betreffende Garn zuletzt verstrickt
worden ist. Wenn das Garn wieder für das Strikken benutzt wird, bleibt ein nicht eingebundenes Längenstück
des Garns, das sich frei läng des Randes des gestrickten Gestrickes zwischen der neuen Eintrittsstelle
des Garns in das Gestrick und der Stelle erstreckt, wo es vorher gestrickt worden ist. Wegen der Anzahl der
Streifen und Farben, die beim Stricken der Ärmelabschnitte 20 und 21 verwendet werden, bleibt eine Reihe
von nicht eingebundenen Garnlängenstücken 37 längs der freien Ränder 38 und 39 der Ärmelabschnitte 20 und
21. An diesen freien Rändern 38 und 39 werden die Fadenführer hinsichtlich ihrer Strickwirkung stillgesetzt
und wieder eingesetzt.
Nachdem die HauDtteile der Ärmelabschnitte 20 und 21 gestrickt worden sind, wie dies in F i g. 2 gezeigt ist,
werden zwei Schulterabschnitte 42 und 43 ausgebildet, indem getrennte Sätze von U-förmigen Reihen gestrickt
werden, um Fortsätze der Ärmelabschnitte 20 und 21 (Fig. 3}zu bilden.
Die Bewegungen der Fadenführer während des Strikkens der Abschnitte 42 und 43 folgen dem gleichen Muster,
wie es in F i g. 6 gezeigt ist Die Fadenführer werden in regelmäßigen Abständen wie beim Stricken der
Hauptteile der Ärmelabschnitte ausgetauscht, so daß verschiedenfarbige Garne benutzt und Streifen gebildet
werden. Während des Strickens der Abschnitte 42 und 43 werden jedoch Nadeln an den beiden Nadelbetten
fortschreitend in Richtung nach innen von den äußeren wirksamen Nadeln aus stillgesetzt. Die Nadeln werden
stillgesetzt, ohne daß Maschen von ihnen abgeschlagen werden. Der Vorgang ist in F i g. 8 gezeigt wo die Enden
48 von nacheinander kürzer werdenden U-förmigen Reihen gezeigt sind. Dadurch werden die Schulterabschnitte
42 und 43 in der in F i g. 3 gezeigten Form ausgebildet In dieser Figur halten die inaktiven Nadeln
Maschen längs der größeren Teile der Abschnitte 42 und 43. Die letzten aktiven Nadeln befinden sich in der
Nähe der inneren geschlossenen Enden dieser Abschnitte in den Streifen 50 und 51.
Nach Vervollständigung der Ärmelschulterabschnitte 42 und 43 besteht der nächste Arbeitsgang, der ebenfalls
in F i g. 3 gezeigt ist darin, die Ärmelabschnitte miteinander durch eine Rippenstrickreihe 49 zu verbinden, die
in F i g. 9 gezeigt ist Dadurch werden zwei Rumpfschulterabschnitte 52 und 53 durch Stricken von zwei Gestrickstücken
ausgebildet, wobei jedes eines an jedem Bett 26 oder 27 hergestellt wird. Wenn die Abschnitte 52
und 53 gestrickt werden, werden die vorher inaktiv gemachten Nadeln, welche noch die Maschen halten, nacheinander
wieder aktiviert, wobei die Richtung der fortschreitenden Aktivierung in einer Richtung längs der
Nadelbetten erfolgt, die zu der Richtung entgegengesetzt ist, in der die Nadeln desaktiviert wurden, d. h. die
Aktivierung beginnt an den innersten Nadeln eines jeden Gewebeabschnittes und schreitet nach außen fort
Auf diese Weise werden die Ärmel- und Rumpfschulterabschnitte ausgebildet und zu einem Stück miteinander
verbunden.
Die Streifenbildung wird während des Strickens der Rumpfschulterabschnitte 52 und 53 fortgesetzt, d. h. das
Stricken wird weiter in aufeinanderfolgenden unterschiedlichen Garnfarben ausgeführt. Dabei werden lose
Garnlängenstücke längs der Linie 54 und 55 in den Abschnitten 52 bzw. 53 gebildet, längs derer die Garne aus
dem Strickprozeß herausgenommen und eingebracht werden.
F i g. 10 zeigt ein Strickstadium, bei welchem die meisten der vorher desaktivierten Nadeln wieder eingeführt
sind. F i g. 11 zeigt die vollständig gestrichelten Rumpfschulterabschnitte 52 und 53.
Anschließend wird das Streifenmusterstricken getrennt an den beiden Nadelbetlen 26 und 27 fortgesetzt,
um die beiden Rumpfabschnitte 56 und 57 für das Rohteil herzustellen, von denen jeder von einem Gestrickstück
gebildet wird, das auf einem der beiden Nadelbetten gestrickt worden ist. Der Rumpfabschnitt 56 hat
parallele Seitenränder 58 und 59, der Rumpfabschnitt 57 parallele Seitenränder 60 und 61. Die losen Garnlängenstücke,
die sich infolge des Streifenmusters bilden, bleiben längs der Ränder 58 und 61 bestehen.
Wenn die Hüftteile 64 und 65 des Rumpfabschnittes 56 bzw. 57 erreicht sind, wird auf herkömmliche Weise
26 OO 392
eine Falschrippeneinfassung gestrickt. Das Rohteil kann dann von den Nadeln abgeschlagen werden. Alternativ
kann das Stricken mit Bundgarn und/oder einem Zugfaden fortgesetzt werden, ehe ein weiteres Rohteil begonnen
wird.
Um das Rohteil zu einem Kleidungsstück zu verarbeiten, wird die Innenseite nach außen gewendet. Anschließend
werden die Unterarmverbindung eines jeden Ärmels sowie die Seitenverbindungen am Rumpf durch
Vernähen hergestellt. Die freien Längenstücke werden entweder durch die Naht bildende Maschine abgeschnitten
oder in die Naht eingefaltet und eingenäht. Der Hüftrand bedarf ebenfalls einer Endbearbeitung.
Das Kleidungsstückrohteil braucht nicht gestreift ausgebildet zu sein und kann in einer Richtung ausgehend
von der Hüfte des Rumpfes und endend an den Ärmelaufschlägen gestrickt werden. Die Teile des Kleidungsstückes,
die Gestaltung und die Ärmel-Runpf-Verbindungen werden dabei genauso ausgeführt, wie vorstehend
beschrieben wurde, ausgenommen die offensichtlichen Änderungen infolge der unterschiedlichen
Strickrichtung. So erhält man beispielsweise die Ärmelform durch Mindern statt durch Zunehmen.
Bei einer Abänderung des vorstehend beschriebenen Verfahrens werden die Aufschläge der Ärmel im Falschrippenaufbau
rohrförmig ohne Streifenmuster gestrickt, so daß keine Naht an den Aufschlägen zur Herstellung
eines Bekleidungsstücks aus dem Rohteil hergestellt werden muß. Ein Kleidungsstückrohteil mit rohrförmigen
Aufschlägen 65 ist in F i g. 12 gezeigt.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
40
45
50
60
65
Claims (1)
1. Verfahren zum Herateilen eines mit Ärmeln versehenen Kleidungsstückes aus einem auf einer
Strickmaschine mit zwei gegenüberliegenden Nadelbetten in einem Arbeitsgang gestrickten einstükkigen
Rohteil, bei dem zuerst die Ärmel derart gestrickt werden, daß ihre Außenkonturen einander
zugewandt sind und die die Innenkontur der Ärmel strickenden Nadeln die später die Außenkontur des
oberen Rumpfteils strickenden Nadeln sind, daß in dem Bereich, in dem die Ärmel an das Rumpfteil
angesetzt werden, die Ärmel U-förmig gestrickt werden, wobei die Nadeln nacheinander von außen
nach innen außer Betrieb gesetzt werden, ohne die Maschen abzuwerfen und daß anschließend der obere
Teil des Rumpfteiles gestrickt wird, wobei die außer Betrieb gesetzten Nadeln nacheinander wieder
in Betrieb genommen werden, so daß die jeweils zuletzt gestrickten Maschen der Maschenstäbchen
der Ärmel mit den Maschenreihen des oberen Rumpfteils verbunden werden, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung eines Kleidungsstückes aus aufeinanderfolgenden Streifen
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