DE2257333A1 - Verfahren zum stricken von bekleidungsstuecken mit aermeln - Google Patents
Verfahren zum stricken von bekleidungsstuecken mit aermelnInfo
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Description
Verfahren zum Stricken von Bekleidungsstücken mit Ärmeln
Priorität: 22. November 1971, Großbritannien,- Nr. 54098
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von gestrickten Bekleidungsstücken und vermittelt ein Verfahren
zum Stricken eines Rohlings, aus dem sich das Bekleidungsstück fabrizieren läßt.
• Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf einer Stickmaschine
des V-Flachbett-Typs ausgeführt werden, die einander gegenüberliegende Nadelbetten mit unabhängig voneinander betätigbaren
Nadeln aufweist und· mit Einrichtungen versehen ist, die die Übertragung von Maschen zwischen den Nadeln der gegenüberliegenden
Betten bewirken. Daneben sind jedoch auch andere Strickmaschinen mit einander gegenüberliegenden Nadelbetten
bekannt, beispielsweise Rundstrickmaschinen mit zwei Nadelbetten; die Erfindung beschränkt sich nicht auf die Ausführung
auf einer V-Bett-Flachstrickmaschine.
Bei den zur. Herstellung gestrickter Bekleidungsstücke
normalerweise angewandten Verfahren ist ein erhebliches Maß an Aufmachung erforderlich; in Anbetracht dessen ist es ein
Ziel der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines ge-
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strickten Kleidungsstück-Rohlings zu vermitteln, das einen Rohling
ergibt, aus dem sich ein gestricktes Bekleidungsstück
durch weniger Schritte erzeugen läßt, als sie für die Aufmachung herkömmlicher Bekleidungsstücke erforderlich sind.
durch weniger Schritte erzeugen läßt, als sie für die Aufmachung herkömmlicher Bekleidungsstücke erforderlich sind.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Stricken eines Rohlings
für ein Bekleidungsstück mit Ärmeln, wobei der Rohling einen (im folgenden definierten) geschlitzten Körperteil und
zwei daran angeformte Ärmel aufweist und wobei Maschenstäbchen der einzelnen Ärmel mit Maschenstäbchen des Körperteils
an jeweils einer Maschen-Verbindungslinie zusammengefügt sind, umfaßt folgende Schritte: Stricken eines einzelnen Gestrickstücks,
das den besagten geschlitzten Körperteil bilden soll, in Richtung auf die Verbindungslinien und bis zu diesen
Linien, wobei das Stricken an Nadeln einer ersten oder einer ersten und zweiten Nadelgruppe einer Maschine mit zwei einander
gegenüber angeordneten Nadelgruppen so ausgeführt wird,
daß das «^strick in geöffneter Form erzeugt wird; Umordnen
von Schlingen oder Maschen des Gestricks, so daß die Maschen an den Maschen-Verbindungslinien in Stellungen an beiden Nadelgruppen relativ zueinander und zu den übrigen Maschen des Gestricks, das sie in dem fertigen Rohling belegen sollen, angeordnet werden; und dann Weiterstricken von beiden Maschen-Verbindungslinien, um die Schulterteile der Ärmel zu formen, sowie Verlängern jedes Schulterteils um ein röhrenförmiges
Gestrickstück, das einen Ärmel des Kleidungsstück-Rohlings bildet, der auf den zum Stricken des jeweiligen Schiilterteils verwendeten Nadeln gestrickt wird.
daß das «^strick in geöffneter Form erzeugt wird; Umordnen
von Schlingen oder Maschen des Gestricks, so daß die Maschen an den Maschen-Verbindungslinien in Stellungen an beiden Nadelgruppen relativ zueinander und zu den übrigen Maschen des Gestricks, das sie in dem fertigen Rohling belegen sollen, angeordnet werden; und dann Weiterstricken von beiden Maschen-Verbindungslinien, um die Schulterteile der Ärmel zu formen, sowie Verlängern jedes Schulterteils um ein röhrenförmiges
Gestrickstück, das einen Ärmel des Kleidungsstück-Rohlings bildet, der auf den zum Stricken des jeweiligen Schiilterteils verwendeten Nadeln gestrickt wird.
Mit dem Ausdruck "Stricken in geöffneter Form" ist das Herstellen eines Gestricks mit einer Konfiguration gemeint, die
sich in einer einzigen Ebene erstreckt und keine eingerollten Randteile aufweist, die parallel zu dem Hauptteil des Gestricks
liegen, wie es bei der Konfiguration einer Röhre mit Längsöffnung
der FaLl ist. Bei einer Flachstrickmaschine liegt ein in
geöffneter Form gewirktes Gestrick in einer Fläche. Wird das
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Gestrick auf 2wei einander gegenüberliegenden Betten einer
Rundstrickmaschine hergestellt, so erstreckt es sich teilweise längs des TJmfangs der Maschine in einer gekrümmten Fläche»
Mit dem Ausdruck "geschlitzter Körperteil11 ist entweder
ein Körperteil gemeint, der einen einzelnen Rückenteil umfaßt, an den eigene linke· und rechte Vorderteile angeformt-sind»
oder ein Körperteil, der einen einzelnen Vorderteil umfaßt,, an den eigene linke und rechte Rückenteile angeformt sind*
Da "bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das den Körperteil
des Bekleidungsstücks bildende einzige Gestrickstück in geöffneter Form a.ls geschlitzter Körperteil auf den.Nadeln einer oder zweier Nadelgruppen einer Strickmaschine mit einander
gegenüberliegenden Nadelgruppen gestrickt wird, hat das Verfahren den Vorteil, daß sich der Körperteil mit einer Breite
der Vorder- oder Rückenteile stricken läßt, bei der sich die Teile überlappen, wenn sie in ihre richtigen Lagen in dem fertigen Rohling gefaltet werden. Wichtig ist dies beim Stricken
von Rohlingen für Bekleidungsstücke des Cardigan~T-yps (geknöpfte Strickjacke mit langen Ärmeln etwa wie bei einem Twinset).
Gemäß dem erfindungsgemäBen Verfahren ist es möglich, den Körperteil des Rohlings auf &&Ά Nadein beider Nadelgruppen auszuführen, um Strickrippen oder Mustereffekte zu erzeugen» In
alternativer Ausführungsföna kann das Stricken mit zwei Nadelgruppen
auch nur an den freien Kanten der Vorder- und Rückenteile ausgeführt werden, um an diesen Kanten eine Röhre
zu erzeugen, wie dies beispielsweise in der Deutschen Offenlegungsschrift
1 811 02?- beschrieben ist*"
Wird das letztere Verfahren angewandt, so werden die Maschen
an den oberen Enden der röhrenförmigen Kanten, normaler**
weise abgesprengt, bevor die Maschen längs der Maschen-Verbindungslinien in ihre erforderliche. Lage an der zweiten Nadelgruppe
bewegt werden; werden dagegen Rippen oder Mustereffekte
über die gesamten Vorder- oder Rückenteile erzeugt*
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so werden die Maschen innerhalb der Verbindungslinien an den Nadeln der zweiten Nadelgruppe bei Erreichen der Verbindungslinien
auf die gegenüberliegenden Nadeln der ersten Gruppe übertragen, was eine erste Stufe der Maschenumordnung des
Gestricks für das anschließende Weiterstricken der Schulterteile und Ärmel bildet. Bei einer Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens auf einer V-Flachstrickmaschine mit einer ersten Nadelgruppe, die an einem in einem Stück gebildeten
ersten Nadelbett montiert ist, und einer zweiten Nadelgruppe, die an einem zwei jeweils in Längsrichtung bezüglich des ersten
Bettes bewegbare Teile umfassenden zweiten Nadelbett montiert
ist, wird zunächst ein einzelnes Gestrickstück an einer Reihe benachbarter Nadeln des ersten Nadelbetts gestrickt,
wobei die Anzahl der verwendeten Nadeln so gewählt wird, daß die Breite des Gestrickstücks gleich dem gewünschten Umfang
des geschlitzten Körperteils ist. Das Stricken dieses Gestrickstücks
wird am Taillenende des geschlitzten Körperteils begonnen und bis zum Unterarmbereich lortgesetzt, wobei ein einzelner
Padenträger verwendet werden kann. Ist der Unterarmbereich erreicht, so wird das Stricken des einzelnen Gestrickstücks
1I
dadurch beendet, daß drei Ansätze bis zum Schulterende, d.h. bis zur oberen Kante des geschlitzten Körperteils angestrickt
werden, wobei für jeden dieser Ansatzteile ein eigener Fadenträger verwendet wird. Während des Strickens dieser Ansatzteile
des geschlitzten Körperteils werden fortschreitend Nadeln aus dem Strickvorgang gezogen, so daß die drei Ansatzstücke
im wesentlichen Trapezform erhalten. Bei vorne geöffneten Kleidungsstücken des Cardigan-Typs oder bei Pullovern, die
in der Mitte des Vorderteils des Bekleidungsstücks zusammen-·
genäht werden, ist das mittlere Ansatzstück dazu bestimmt, bei dem fertigen Kleidungsstück den Schulterbereich des Rückenteils
zu bilden, während die beiden äußeren Ansatzstücke die Schulterbereiche der linken und rechten Vorderteile formen
sollen. Bei nach hinten öffnenden Cardigan-Kleidungsstücken oder bei Pullovern, die in der Mitte des Rückenteils des Kleidungsstücks
zusammengenäht werden, ist dagegen das mittlere
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Ansatzstück dazu, bestimmt, bei dem fertigen Bekleidungsstück
den Schulterbereich des Vorderteils zu bilden, während die beiden äußeren Ansatzstücke die Schulterbereiche der linken
und rechten Rückenteile ergeben. Beim Herausnehmen der Nadeln
in dieser Stufe des Striekvorgangs werden die Maschen auf den
dann inaktiven Nadeln gehalten.
Ist das Stricken der drei Ansatzstücke bis zur Oberkante des geschlitzten Körperteils beendet, so wird die Masche an
der äußersten Nadel an einem Ende der genannten Reihe benachbarter
Nadeln auf die gegenüber angeordnete innerste Nadel des einen Teil des zweiten Nadelbetts übertragen, während die
Masche auf der äußersten Nadel am anderen Ende der genannten Reihe benachbarter Nadeln auf die gegenüberliegende innerste
Nadel am anderen Teil des zweiten Nadelbe'tts übertragen wird, wobei sich die beiden Teile des zweiten Nadelbetts ursprünglich
in Abstand voneinander befinden. Jeder der beiden Teile des zweiten Nadelbetts wird dann relativ zu dem ersten Nadelbett
um ein Stück nach innen bewegt, das gleich dem Teilungsabstand der Nadeln in den Betten ist. Die beiden jetzt äußersten
Maschen an den Nadeln des ersten Bettes werden dann auf diejenigen Nadeln der beiden Teile des zweiten Nadelbetts
übertragen, die den innersten Nadeln dieser beiden Teile benachbart sind. Die beiden Teile des zweiten Nadelbetts werden
wiederum relativ zu dem ersten Bett um ein Stück nach innen bewegt, das dem Teilungsabstand der Nadeln gleich ist. Dieser
Vorgang wird wiederholt, bis .sämtliche die Oberkante und die
benachbarte Innenkante eines äußeren Ansatzstücks bildenden Maschen auf eine Reihe benachbarter Nadeln eines Teils des
zweiten Betts und die die Oberkante und die benachbarte Innenkante des anderen äußeren Ansatzstücks bildenden Maschen auf
eine Reihe benachbarter Nadeln des anderen Teils des zweiten
Betts übertragen sind. Ist diese Maschenübertragung beendet, so befinden sich die innersten Nadeln der beiden Teile des
zweiten Nadelbetts dicht nebeneinander, und das einzelne Gestrickstück, das zunächst auf den Nadeln des ersten Nadelbetts
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gestrickt wurde, ist nun als offene Röhre an den Nadeln der ersten und zweiten Betten angeordnet, wobei die äußersten Maschen
an jedem Ende dieser Röhre die Achselbereiche des Körperteils bilden.
Sodann wird mit dem Stricken von U-förmigen Maschenreihen
begonnen, um die Schulterteile der Ärmel des Kleidungsstück-Rohlings
zu formen. Dies erfolgt für den einen Schulterteil durch Stricken von U-förmigen Maschenreihen an Nadeln des ersten
Bettes und des einen Teils des zweiten Bettes unter Verwendung eines Fadenträgers sowie für den anderen Schulterteil
durch Stricken von U-förmigen Maschenreihen an Nadeln des ersten Bettes und Nadeln des anderen Teils des zweiten Bettes
unter Verwendung eines weiteren Padenträgers. Diese U-förmigen Maschenreihen werden symmetrisch zu den genannten Achselbereichen
des Körperteils gestrickt, wobei die Maschenreihen zunächst sehr kurz sind und das geschlossene Ende der U-Form
jeder Maschenreihe ganz innen an dem betreffenden Nadelbett liegt. Beim V/eiterstricken des Schulterteils des jeweiligen
Ärmels werden die U-förmigen Maschenreihen verlängert, indem immer mehr Nadeln in Richtung auf die äußersten Maschen tragenden
Nadeln an den beiden Betten in den Strickvorgang eingebracht werden.
Die Schulterbereiche der Ärmel sind fertig, wenn die U-förmigen
Maschenreihen so weit verlängert worden sind, daß sie an denjenigen Nadeln gestrickt werden, die die äußersten Maschen
der offenen Röhre des Körperteils halten.
Sodann wird mit dem Stricken des Armteils der beiden Ä^rmel
begonnen, wobei jeder Armteil als geschlossene Röhre gestrickt wird, die eine Verlängerung des jeweiligen Schulterteils dieses
Ärmels bildet. Diese Armteile werden bis hinab ~zu den Manschetten
gestrickt, wobei gewünschte Verengungen der Ärmel durch .Maschenübertragung durchgeführt werden können, um die
Anzahl der arbeitenden Nadeln allmählich zu vermindern.
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Ist das Stricken des Kleidungsstück-Rohlings, nach dem
obigen Verfahren beendet, so wird es von den Nadeln abgesprengt und zu dem fertigen Kleidungsstück aufgemacht» Soll
das fertige Kleidungsstück eine Cardigan-Jacke sein, so besteht
die hauptsächlich erforderliche Aufmachung darin, daß die Halsöffnung ausgeschnitten und fertiggemacht wird. Sogar
dieser Aufmachungs-Vorgang kann weitgehend eliminiert werden, wenn die Schulterbereiche des Körperteils während des Strickens
nach der Form der Halsöffnung gestaltet werden.
Soll das fertige Kleidungsstück ein Pullover sein, so werden zusätzlich zu dem Fertigstellen der Halsöffnung die Seitenkanten
des geschlitzten Vorderteils zusammengenäht.
Die Erfindung bezieht sich auch auf einen nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Rohling für ein Bekleidungsstück mit Ärmeln sowie auf das aus-einem solchen Rohling
hergestellte .Bekleidungsstück selbst.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch auf V-Flachstrickmaschinen·
ausgeführt werden, die nicht ein in zwei Teile unterteiltes Nadelbett aufweisen.
Es sind mehrere Verfahren zum Übertragen von Maschen zwischen den Nadeln einer Strickmaschine bekannt, die auf handelsüblichen
Strickmaschinen verwendet werden; derartige übliche Maschenübertragungs-Verfahren können auch zur Ausführung der
Erfindung eingesetzt werden, wobei konventionelle Programmierungstechniken
verwendet werden, um die Nadeln oder sonstigen Elemente für das erforderliche Stricken und/oder Übertragen anzuwählen.
Die Erfindung wird in der nachstehenden Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen .im einzelnen erläutert; in den Zeichnungen zeigen
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Figur 1 bis 4 schematische Darstellungen verschiedener Stufen beim Stricken eines Kleidungsstück-Rohlings nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren;
Figur 5a bis 5i schematische Darstellungen der Lage von Schlingen oder Maschen an den Nadeln einer V-Flachstrickmaschine
in verschiedenen Stufen beim Stricken des Kleidungsstück-Rohlings nach Fig. 1 bis 4» wobei diese Stufen von denen der Fig.
bis 4 verschieden sind;
Figur 6 eine schematische Draufsicht auf eine V-Bett-Flachstrickmaschine,
die sich zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders eignet;
Figur 7 einen Schnitt längs der Linie VII-VlI der Fig. 6; und
Figur 8a bis 8f schematische Darstellungen verschiedener Stufen beim Stricken des in Figv 1 bis 4 gezeigten Kleidungsstück-Rohlings
auf der Strickmaschine nach Fig. 6 und 7.
Sämtliche Figuren sind schematische Darstellungen und sollen nur die erfindungsgemäß verwendeten Prinzipien erläutern.
Insbesondere sind weniger Maschen und Nadeln gezeigt, als bei einem Kleidungsstück bzw. einer Strickmaschine in Wirklichkeit
vorhanden sind.
Anhand der Fig. 1 bis 5 soll das Stricken einer Cardigan-Jacke
auf einer V-Bett-Flachstrickmaschine beschrieben werden, die einen konventionellen Nadelbett-Aufbau sowie konventionelle
Nadelbetätigungs- und Fadenzuführ-Mechanismen aufweist.
Die in diesem Ausführungsbeispiel verwendete Maschine weist
zwei an zwei gegenüberliegenden Nadelbetten montierte Nadelgruppen, Einrichtungen zur Übertragung von einzelnen Maschen
oder Maschengruppen von den Nadeln auf Nadeln des gegenüberliegenden Bettes sowie zwischen den Nadeln des gleichen Bettes
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auf. Nadeln und Einrichtungen dieser Art sind beispielsweise
in der von der Firma H. Stoll S, Co,, 741 Reutlingen, hergestellten
V-Be tt-Flachstrickmaschine, Type.220, vorhanden.
ι -
Die erste Stufe des Strickens eines Jackenrohlings nach Fig. 1 Ms 4 auf einer Strickmaschine mit zwei üblichen einteiligen
Nadelbetten besteht darin, daß der Körperteil der Jacke in geöffneter Form als einzelnes Gestrickstück 20 gemäß
Fig. 1 gestrickt wird. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird das Stricken auf Nadeln 4 'eines ersten Nadelbettes der Maschine ausgeführt (Fig. 5a). Als Vorstufe wird
dabei eine Tailleneinfassung 21 aus geripptem Gewirk gestrickt.
Diese Einfassung kann als Falschrippengestrick lediglieh auf
den Nadeln des Bettes 1 oder als Gestrick mit echten Rippen unter Verwendung von Nadeln des ersten Nadelbetts 1 und Nadeln
eines zweiten gegenüberliegenden Nadelbettes 2 gestrickt
werden. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel erfolgt das Stricken des Gestrickstücks 20 a.v einer Reihe von benachbarten
Nadeln 4 des ersten Nadelbetts 1 von der Taille nach oben bis zu derjenigen Maschenreihe 22, die durch die Achselbereiche
23 und 24 des Körperteils verläuft. Diese Strickstufe ist in Fig. 5a schematisch gezeigt und wird unter Verwendung eines
einzigen Fadenträgers durchgeführt. Die Anzahl der verwendeten Nadeln 4 ist so gewählt, daß die Breite des Gestrie'kstücks
etwas größer ist als der gewünschte Taillenumfang der Jacke.
Ist die Maschenreihe 22 gemäß Fig. 1 und 5a erreicht, so werden die Nadeln in einem mittleren Abschnitt des Nadelbettes
1 zwischen den Bereichen 23 und 24 aus dem Strickvorgang
herausgenommen, wobei jedoch die Maschen auf diesen Nadeln gehalten werden, und der Strickvorgang wird auf den äußeren
Nadeln fortgesetzt, um trapezförmige Ansatzstücke 25 und 26 unter Verwendung jeweils eines eigenen Fadenträgers für jedes
Ansatzstück fortzusetzen. Während des Strickens werden diese Ansatzstücke 25 und 26 längs den Kanten 27 bzw. 28 gemäß Fig. 1,
d.h. in Richtung auf die Achselbereiche 23 und 24 zu, verengt,
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- ίο -
indem fortschreitend Nadeln aus dem Vorgang entfernt und die
gestrickten Maschen auf den inaktiven Nadeln gehalten werden. Die Tatsache, daß Nadeln aus dem Vorgang entnommen worden
sind und festgehalten werden, so daß sie kein Fadenmaterial mehr benötigen und keine Maschen bilden, ist in den Zeichnungen
durch quadratische Schlingen auf solchen Nadeln angedeutet, während die Maschen auf den aktiven Nadeln durch kreisförmige
Schlingen wiedergegeben sind. Diese Stufe des Strickvorgangs ist in Fig. 5b gezeigt.
Das Stricken der Ansatzstücke 25 und 26 wird bis zu den Maschenreihen 29 bzw. 30 fortgesetzt, wobei dann sämtliche
Maschen der Ansatzstücke auf stationären Nadeln gehalten werden. Sodann werden die mittleren Nadeln wieder in den Strickvorgang
eingeführt, und unter Verwendung eines einzelnen Fadenträgers wird ein mittleres Ansatzstück 31 gestrickt, das
durch Verengen längs den Kanten 32 und 33 auf eine regelmäßig-trapezförmige
Gestalt gebracht wird, indem in RicLtuiig
auf die Achselbereiche 23, 24 fortschreitend Nadeln aus dem Vorgang herausgenommen werden. Wiederum werden während dieses
Verengungsvorgangs die Maschen auf den dann inaktiven Nadeln gehalten, und der Strickvorgang wird bis zu der Maschenreihe
fortgesetzt.
Die Kanten 27 und 32 sowie die Kanten 28 und 33 bilden jeweils Verbindungslinien zwischen den Maschen des Körperteils
und der Ärmel. Das Stricken der Ärmel wird weiter unten beschrieben.
In alternativer Ausführung können die drei Ansatzstücke auch gleichzeitig unter Verwendung von Fadenträgern auf drei
verschiedenen Fadenführerschienen gestrickt werden, wobei die Fadenführer zwischen zwei Nadelteilungen angehalten und "geparkt"
werden können. Auf zwei dieser Führungsschienen sind an für das Stricken der Ansatzstücke 25 und 26 geeigneten
Stellen Anschlagblöcke eingesetzt, während an der dritten
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Führungsschiene die Anschlagblöcke zunächst an für das Strikken des .Körperteils 20 geeigneten Stellen eingestellt sind.
Später werden die Anschlagblöcke auf der dritten Schiene aufeinander zu in für das Stricken des Ansatzstücks 31 geeignete
Stellungen verschoben. Die oben erwähnte Strickmaschine der Firma H. Stoll & Go., Type 220, umfaßt verschiebbare
Ansehlagblöcke und Mechanismen zur Betätigung dieser Blöcke. Die verschiebbaren Anschlagblöeke können auch
in der in der Deutschen Offenlegungsschrift 2 061 '525 beschriebenen
Art und V/eise montiert und gesteuert werden. .
Nach dem Stri-cken der Maschenr'eihe 34 werden die Maschen
29' und 30' der Maschenreihen 29 und 30 (Fig. 5c) von den
Nadeln abgesprengt. Die Länge dieser Maschenreihe hängt von der Überlappung ab, die für das Aufeinanderknöpfen der Jakkenkanten
erforderlich ist. Die abgesprengten Maschen befinden sich in Maschenstäbchen der überlappenden Abschnitte 35»
36 gerruL2 Fig. 1 sowie in benachbarten Maschenstäbcheno
Die Maschen 37 und 38, die dann die äußersten auf dem
Nadelbett 1 gehaltenen Maschen und die Endmaschen der Verbindungslinien
zwischen Ärmeln und Körperteil bilden, werden als nächstes von den Nadeln 4a und 4b auf die entgegengesetzten
Nadeln 4c bzw. 4d des gegenüberliegenden Bettes 2 (Fig. 5d) und dann von den Nadeln 4c und 4d längs des Nadelbettes
2 einwärts auf die Nadeln 4e bzw. 4f übertragen. Zur Ausführung dieser Maschenbewegungen können herkömmliche
Nadeln mit Übertragungsmöglichkeit und herkömmliche Übertragungselemente verwendet werden. In alternativer Ausführung
können die Bewegungen auch von Hand- unter Verwendung eines bekannten Werkzeugs zum Aufnehmen von Maschen und zum.
Übertragen dieser Maschen zwischen verschiedenen Nadeln vorgenommen werden.
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Die Maschen 37 und 38 werden als nächstes längs den Nadeln des Nadelbettes 2 auf die Nadeln 4g bzw. 4h, also um
zwei Nadelabstände, von den Nadeln 4e und 4f weiter einwärts bewegt, die dadurch zur Aufnahme der Maschen 39 bzw. 40 von
den gegenüberliegenden Nadeln 4i bzw. 4j des Nadelbettes 1 frei werden. Durch fortgesetztes Bewegen der Maschen quer
über die Nadelbetten und Bewegen der übertragenen Maschen längs des Nadelbettes 2 nach innen wird die in Fig. 5e gezeigte
Situation erreicht, bei der Maschen längs den Verbindungslinien zwischen den Schulterbereichen des Körperteils
und den Ärmeln in gleichen Zahlen auf benachbarten Nadeln der einander gegenüberliegenden Nadelbetten gehalten sind.
In der nächsten Stufe beim Stricken des Kleidungsstück-Rohlings werden zwei Gruppen von U-förmigen Maschenreihen
an die Maschen der Verbindungslinien 27, 32 und 28, 33 angestrickt, um Schulterbereiche 42, 43 gemäß Fig. 3 zu formen.
Die anfänglichen U-förmigen Maschenreihen dieser Strickstufe sind in Fig. 5f schematisch dargestellt. Die anfänglichen
Maschenreihen sind kurz und werden an den innersten Nadein der die Maschen der Verbindungslinien haltenden Nadelgruppen
gestrickt. Die geschlossenen Enden der U-förmigen Maschenreihen liegen an den Nadelbetten ganz innen und näher
beieinander als die äußeren offenen Enden dieser U-förmigen Maschenreihen. Beim Stricken der nachfolgenden U-förmigen
Maschenreihen wird die Anzahl der verwendeten Nadeln allmählich erhöht, und inaktive Nadeln, die Maschen der Verbindungslinien
27, 32 und 28, 33 halten, werden schrittweise wieder in den Strickvorgang eingebracht, und zwar in umgekehrter
Reihenfolge wie sie herausgenommen worden waren, bis die in Fig. 5g gezeigte Stufe erreicht ist, bei der sämtliche
Nadeln, die ursprünglich Maschen der Verbindungslinien Ärmel-Körperteil gehalten hatten, wieder in den Strickvorgang
eingebracht sind. Bei dieser Strickstufe werden für das Strikken der beiden Gruppen von U-förmigen Maschenreihen getrennte
Fadenträger verwendet.
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Hat der Strickvorgang die in Fig. 5g gezeigte Stufe erreicht, bei der sämtliche Nadeln, die Maschen der Verbindungslinien
Ärmel-Körperteil halten, wieder in den Vorgang eingebracht worden sind, so wird an jeder der Gruppen von
Nadeln, die die Maschen der letzten gestrickten U-förmigen Maschenreihen halten, mit einem röhrenförmigen Stricken begonnen.
Diese Strickstufe ist in Fig. 5h gezeigt. Die beiden in dieser Strickstufe erzeugten Röhren bilden die Armteile
44» 45 der Ärmel des Kleidungsstück-Rohlings gemäß Fig. 3 und 4.
Sind die Armteile 44, 45 bis hinab zu den Manschetten gestrickt, so können diese, falls gewünscht, mit Rippenbesätzen
46 versehen werden. Diese Besätze können als Falschrippen an den für das Stricken der Armteile verwendeten Nadeln
gestrickt werden. Beim Stricken der Ärmteile können
diese längs den Linien 47» 48 verengt, werden, indem fortschreitend
Nadeln aus dem Strickvorgang entnommen we^de^
(Fig. 5i).
Fig. 4 zeigt das Aussehen des fertigen Rohlings. Die einzige zur Herstellung des fertigen Kleidungsstücks erforderliehe
Aufmachung besteht darin, daß eine mit den Linien 49 angedeutete Halsöffnung vorgesehen wird, daß Befestigungsmittel
für die überlappenden Kanten der Vorderteile des Kleidungsstücks, beispielsweise Knöpfe und Knopflöcher, angebracht
werden und daß die Manschetten beispielsweise unter Verwendung einer Kettelmaschine fertiggestellt werden. Wie
ersichtlich, läßt sich durch geeignete Formgebung der Ansatzstücke
25 und 26 an den Linien 50 bzw. 51 nach Fig. 1 die Notwendigkeit vermeiden, an dem fertigen Rohling eine Halsöffnung
auszubilden.
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Die obige Beschreibung anhand der Fig. 1 bis 5 bezieht sich auf die Herstellung eines gestrickten Rohlings, der
zur Erzeugung einer Jacke geeignet ist. Wie ersichtlich, kann man jedoch auch einen Pullover daraus erzeugen, indem
die Kanten des offenen Körperteils zusammengenäht werden. In diesem Pail mag es sich erübrigen, die überlappenden
Abschnitte 35 und 36 gemäß Fig. 1 vorzusehen.
Im folgenden soll anhand von Pig. 8a bis 8f das Verfahren zur Ausführung der Erfindung beschrieben werden.
Dieses Verfahren wird auf der in Fig. 6 und 7 veranschaulichten V-Bett-Flachstrickmaschine durchgeführt.
Die in Fig. 6 und 7 gezeigte Strickmaschine umfaßt eine erste Gruppe von Nadeln in einem ersten Nadelbett 61 und
eine zweite Gruppe von Nadeln in einem zweiten Nadelbett, das aus zwei in Längsrichtung der Maschine hintereinander
angeordneten Teilen 62 und 63 besteht. Die Stricknadeln der Maschine sowie die zur Betätigung der Nadeln und zur
Fadenzuführung verwendeten Mechanismen sind von konventioneller Bauart und sollen in der vorliegenden Beschreibung
nicht im einzelnen erläutert werden.
Die Nadeln 64 sind in Nadelkanälen 65 in dem jeweiligen Bett geführt, wobei der Teilungsabstand der Nadeln in
beiden Nadelbetten gleich ist. Die Nadeln 64 mindestens in dem Nadelbett 61 sind Übertragungsnadeln, die der Strickmaschine
die Möglichkeit verleihen, Maschen von den Nadeln des Nadelbetts 61 auf Nadeln des Betteils 62 oder 63 zu
übertragen. Die Nadeln 64 der Betteile 62 und 63 können ebenfalls Übertragungsnadeln sein, um die Übertragung von
diesen Betteilen auf das Nadelbett 61 zu ermöglichen. Derartige
Übertragungsnadeln sind bekannt. Beispielsweise weist eine solche Nadel an ihrer Unterseite eine Nut auf, die zu
einem abgeschrägten Teil der Seitenfläche direkt unterhalb ihrer Schulter führt. Diese Nadel kann etwas weiter als
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üblich angehoben werden, so daß eine von der Nadel gehaltene Masche auf ihrer Schulter aufliegt. Eine Nadel des entgegengesetzten
Nadelbetts kann dann angehoben werden und in die Nut eintreten, durch die sie zu dem abgeschrägten Teil der
Seitenfläche geführt wird, so daß es möglich wird, daß sich
die zweite Nadel an der ersten vorbeibewegt. Wird nun die . erste Nadel zurückgezogen, so wird die von ihr getragene
Masche auf die Nadel des gegenüberliegenden Nadelbetts übertragen. In einer anderen Ausführungsform ist die Übertragungsnadel
mit einem die Masche breitziehenden federnden Element versehen, das entweder an der Nadel befestigt od-er
an ihrer Längsseite in dem gleichen Nadelkanal des Nadelbettes montiert ist. Ein derartiges federndes Element ähnelt
einer Eyelet-Platine und- umfaßt eine gekröpfte Federzunge,
deren Spitze an dem Schaft der Nadel knapp oberhalb ihres Schulterbereichs anliegt und so geformt ist, daß sie von
der Seite der Schulter frei herausragt und eine Schlinge bildet, die der Haken einer anderen Nadel passieren kann.
Eine solche Nadel wird bekanntlich in der oben beschriebenen Art und Weise für die genutete Nadel verwendet, um Maschen
zwischen Nadeln gegenüberliegender Nadelbetten zu übertragen, wobei das federnde Element die Masche an der
Nadel breitzieht, wenn die Nadel genügend weit angehoben ist, so daß die Masche auf ihrer Schulter aufliegt. Sodann
wird die gegenüberliegende Nadel angehoben, um die von der gekröpften Feder und der breitgezogenen Masche gebildete
Schlinge zu durchsetzen, wobei die Masche beim Zurückziehen der ersten Nadel auf der gegenüberliegenden Nadel liegenbleibt.
Die beiden Nadelbetten der Maschine nach Fig. 6 und 7
sind auf geeigneten (nicht gezeigten) Rahmenelementen montiert,
so daß sie gemäß Fig. 7 in Form eines umgekehrten V angeordnet werden können, wobei der Winkel der .V-Form
etwa 100° beträgt.
309821/0901
Mit 66 sind konventionelle Abschlagplatinen bezeichnet, die den Nadeln der beiden Nadelbetten zugeordnet sind,
während die Ziffer 67 die Füße der Nadel 64 bezeichnet. Jedem der beiden Nadelbetten ist ein in Längsrichtung der
Maschine hin- und herbewegbarer herkömmlicher Schloßmantel
68 zugeordnet, der die Nadeln 64 dadurch betätigt, daß (nicht gezeigte) Mitnehmer in dem jeweiligen Schloßmantel
mit den Nadelfüßen 67 in Eingriff treten. Die beiden Schloßraäntel 68 sind über einen Bogen 69 miteinander verbunden.
An der Unterseite der Betteile 62, 63 ist jeweils eine
Öse 70 mit einer hindurchführenden Gewindebohrung 71 befestigt, wobei die Achsen der Bohrungen 71 der beiden Bettteile
axial miteinander fluchten. Die Gewindebohrung 71 der an dem Betteil 62 befestigten Öse 70 hat ein Rechtsgewinde,
während die Bohrung 71 der an dem Betteil· 65 befestigten öse 70 mit einem Linksgewinde versehen ist.
In die beiden Bohrungen 71 ist eine Führungsspindel 72 eingeschraubt, wobei ein Abschnitt 73 der Spindel 72 mit
einem Rechtsgewinde und ein Abschnitt 74 mit einem Linksgewinde versehen ist und die beiden Gewindeabschnitte 73»
74 gleiche Steigung haben. Die Gewindespindel 72 ist an dem Maschinenrahmen drehbar gelagert, wobei ihre Achse
parallel zur Längsachse der Maschine verläuft; die Spindel wird von einem (nicht gezeigten) Hauptantrieb der Maschine
über ein Getriebe und eine schematisch gezeigte Kupplung 75 angetrieben.
Die Betteile 62, 63 laufen auf einer am Maschinenrahmen befestigten Gleitbahn 76; wird die Gewindespindel 72 gedreht,
so bewegen sich die Betteile 62, 63 um gleiche Wege in entgegengesetzten Richtungen relativ zu einem festen Bezugspunkt
X zwischen den inneren Enden der beiden Betteile.
309821/0901
Im folgenden soll anhand der Fig. 8a bis 8f und unter
Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 4 die Verwendung der Strickmaschine nach Fig. 6 und 7 zum Stricken eines Rohlings für
eine Jacke beschrieben werden.
Der Rohling, der hergestellt wird, ist mit demjenigen identisch, der nach dem oben anhand der Fig. 5a bis 5i beschriebenen
Verfahren erzeugt wird, wobei der Rohling bei Durchführung des Verfahrens die in den Fig. 1 bis 4 veranschaulichten
Stufen durchläuft.
Die erste Stufe des Strickvorgangs besteht also in dem
Stricken des Körperteils der Jacke in geöffneter Form als ein einzelnes Gestrickstück 20 nach Fig. 1. Das Stricken
erfolgt an den Nadeln 64 des ersten Betts 61 der Maschine" nach Fig. 6 und 7. Die Tailleneinfassung 21 aus Rippengestrick
kann mit Falschrippen lediglich auf den Nadeln des Bettes 61 oder mit echten Rippen unter Verwendung vier
Nadeln des Bettes 61 sowie der Betteile 62 und 63 gestrickt werden. Das letztere Verfahren läßt sich nur dann anwenden,
wenn die Nadeln 64 der Betteile 62 und 63 Übe-rtr'agungsna- ·
dein sind, die nach dem Stricken des Echtrippen-Taillenabschnitts bzw. nach dem Stricken des gesamten Gestrickstücks
20 als ein Gewirk mit echten Rippen ihre Maschen auf die leeren Nadeln des Bettes 61 übertragen können, (die zwischen
denjenigen Nadeln liegen, die zum Stricken des Rippengestricks verwendet werdend damit die übrigen Stufen des Verfahrens
ausgeführt werden können.
. In dem. nun zu besehreibenden Beispiel erfolgt das Strikken
des Gestrickstücks 20 von der Tailleneinfassung hinauf bis zur Maschenreihe 22 auf einer Gruppe benachbarter Nadeln
64 des Bettes 61. Diese Stufe des Strickvorgangs ist in Fig. 8a schematisch gezeigt und wird mit einem einzelnen
Fad'enträger durchgeführt. Die Anzahl der verwendeten Na-„deln
64 ist so groß, daß die Breite des Gestrickstücks 20 etwas größer ist als der beschriebene Taiilenumfang der Jacke.
3098 21/0901
Ist die Maschenreihe 22 erreicht, so wird das Stricken nur an äußeren Nadeln 64 fortgesetzt, um die Ansatzstücke
und 26 unter Verwendung getrennter Padenträger für jedes Ansatzstück anzuformen.
Wie gezeigt, werden die Ansatzstücke 25 und 26 bis hinauf zu den Maschenreihen 29 bzw. 30 verengt, und sämtliche
Maschen der Ansatzstücke werden dann wie bei dem oben
beschriebenen Verfahren auf stationären Nadeln gehalten. Sodann werden die mittleren Nadeln wieder in Tätigkeit gesetzt,
um das mittlere Ansatzstück 31 bis hinauf zu der Maschenreihe 34 zu stricken und zu formen.
Die Maschen der Reihen 29 und 30 werden daraufhin von den Nadeln abgesprengt, und die abgesprengten Maschen werden
in Maschenstabchen der überlappenden Abschnitte 35 und
36 sowie in benachbarten Maschenstabchen angeordnet.
Die Betteile 62, 63 werden dann in die in Pig. 8a gezeigten Stellungen bewegt, wobei sich die innersten Nadeln
64a und 64b gegenüber den äußersten Maschen tragenden Nadeln 64c bzw. 64d des Bettes 61 befinden. Die Maschen 97,
98 an den Nadeln 64c bzw. 64d werden dann auf die Nadeln 64a bzw. 64b auf die oben anhand von Pig. 6 und 7 beschriebene
Art und Weise übertragen. Sodann werden die beiden Bettteile 62, 63 jeweils um ein Stück aufeinander zu bewegt,
das dem Teilurigsabstand der Nadeln in den Betten entspricht.
Diese Stufe des Strickvorgangs ist in Pig. 8b schematisch gezeigt.
1Il
Danach werden die Maschen 99, 100 an den Nadeln 64e bzw. 64f auf die Nadeln 64g bzw. 64h übertragen, und die
Betteile 62 und 63 werden wiederum nach innen um ein Stück aufeinander zu bev;egt, das gleich dem Teilungsabstand der
Nadeln ist. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis sämtliche Maschen, die die l-iaschenrcihen 29 und 30 sowie die Kanten
309821/0901
und 28 "bilden, auf die Betteile 62 und.63 übertragen sind.
Diese Stufe des Striekvorgangs ist in Fig. 8c dargestellt. Aus Pig. 8c ergibt sich, daß sich das ursprünglich an den
Nadeln des ersten Bettes 61 gestrickte einzelne Gestrickstück 20 jetzt als eine offene Röhre auf dem ersten Bett
61 und den Betteilen 62 und 63 befindet. Diese Stufe des
Strickvorgangs ist 'schematisch auch in Pig. A dargestellt,
A d
wobei die gestrichelten Linien 41 in Pig. 1/diejenigen Maschen
darstellen, die auf während des Strickens der Ansatzstücke 25, 26 und 31 inaktiven Nadeln gehalten werden.
Das Stricken der Schulterbereiche 42, 43 (vgl. Pig. 3)
wird dann durch Stricken zweier Gruppen von U-förmigen Maschenreihen
durchgeführt, wobei die eine Gruppe an Nadeln des Bettes 61 und des Betteils 62 und die andere Gruppe an
Nadeln des Bettes 61 und des Betteils 63 ausgeführt werden. Die anfänglichen U-förinigen Maschenreihen dieser Stufe des
Strickvorgangs sind in Pig. 8d schematisch gezeigt. Aus dieser Pigur ist zu entnehmen, daß die anfänglichen Maschenreihen
kurz sind und an den innersten Nadeln der Betteile 62, 63- sowie den gegenüberliegenden Nadeln des Bettes 61
gestrickt werden. Die geschlossenen Enden dieser U-förmigen Maschenreihen liegen in der Nähe der inneren Enden der Bettteile
62, 63. Beim Stricken der nachfolgenden U-förmigen Maschenreihen wird die Zahl der.verwendeten Nadeln allmählich
erhöht, bis die in Pig. 8e gezeigte Stufe erreicht ist, d.h. bis sämtliche Maschen haltenden Nadeln in den Betteilen
62 und 63 in den Vorgang eingebracht sind. Während dieser Stufe des Strickvorgangs werden für das Stricken der beiden
Gruppen von U-förmigen Maschenreihen getrennte Fadenträger verwendet.
Hat der Strickvorgang die in Fig. 8e gezeigte Stufe erreicht,
so wird an jeder der Nadelgruppen, die die Maschen der zuletzt gestrickten U-förmigen Maschenreihen halten, mit
einem röhrenförmigen Stricken begonnen. Diese Stufe des
3 0 9 821/0901
Strickvorgangs ist in Fig. 8f dargestellt. Die beiden in
dieser Stufe des Strickvorgangs geformten Röhren bilden die Armteile 44, 45 des Ärmels für den Kleidungsstück-Rohling
gemäß Fig. 3 und 4.
Die Manschetten der Armteile 44, 45 können mit gerippten Einfassungen versehen werden. Die Armteile können
beim Stricken längs den Linien 47 bzw. 48 durch Maschenübertragung verengt werden, so daß die Zahl der verwendeten
Nadeln fortschreitend abnimmt.
Nach dem Absprengen von den Nadeln kann der Kleidungsstück-Rohling
aufgemacht werden, wie dies oben unter Bezugnahme auf die Fig. 5a bis 5i beschrieben worden ist, um
das Bekleidungsstück fertigzustellen.
Das in den Fig. 8a bis 8f veranschaulichte und auf der Maschine nach Fig. 6 und 7 ausgeführte Verfahren zur Erzeugung
eines Kleidungsstück-Rohlings ist insofern vorteilhaft, als sich auf Grund des Aufbaus der Maschine mit unterteiltem
Bett die Anzahl der erforderlichen Maschenübertragungen gegenüber
den Verhältnissen erheblich vermindert, die bei Durchführung des Verfahrens auf einer vollständig herkömmlichen
Flachstrickmaschine vorliegen.
Soll ein Pullover ohne die überlappenden Abschnitte 35 und 36 hergestellt werden, so werden die Maschen der Reihen
29 und 30 nach Fig. 1 nicht abgesprengt, sondern gegebenenfalls längs den Nadelbetten in der gleichen Weise
übertragen, wie es für die Maschen 37 usw. sowie 38 usw. der Verbindungslinien beschrieben worden ist, wobei jedoch
an den Maschen der Reihen 29 und 30 anschließend nicht weitergestrickt wird.
309821 /090 1
Claims (4)
- TATENTANSPRÜCHE Χλ(\j Verfahren zum Stricken eines Rohlings für ein Bekleidungsstück mit Ärmeln, wobei das Ärmelgestrick mit dem einen geschlitzten Körperteil bildenden Gestrick in einem Stück gestrickt wird und die Maschenstäbchen jedes Ärmels mit Maschenstäbchen des Körperteils an einer Maschen-Verbindungslinie verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein einzelnes Gestrick-, stück, das den geschlitzten Körperteil bilden soll, in Richtung auf die Verbindungslinien und bis zu diesen an Nadeln einer ersten oder einer ersten und einer zweiten Nadelgruppe einer Maschine mit zwei einander gegenüberliegenden Nadelgruppen derart gestrickt wird, daß das Gestrick in geöffneter Form erzeugt wird; daß Maschen des Gestricks umgeordnet werden, indem die Maschen an den Maschen-Verbindungslinien an Stellen der beiden Nadelgruppen relativ zueinander und zu den übrigen Maschen des Gestricks, das sie in dem fertigen Rohling belegen sollen, angeordnet werden; daß von den beiden Maschen-Verbindungslinien weitergestrickt wird, um Schulterbereiche der Ärmel zu formen; und daß an jedem Schulterbereich ein einen Ärmel des Kleidungsstück-Rohlings bildendes rohrförmiges Gestrickstück an denjenigen Nadeln angestrickt wird, die für das Stricken des betreffenden Schulterbereichs verwendet worden sind.309821/09 01
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körperteil des Rohlings während des Strickens längs den Masehen-Verbindungslinien geformt wird, indem fortschreitend Nadeln aus dem Strickvorgang in beiden Richtungen auf den Achselbereich der jeweiligen Verbindungslinie zu entfernt ,werden, während die Maschen auf den inaktiven Nadeln gehalten werden, und daß jeder Schulterbereich in Form einer Gruppe von U-förmigen Maschenreihen gestrickt wird, die mit fortschreitend zunehmenden Maschenzahlen an Nadeln beider Nadelgruppen derart gestrickt werden, daß die Maschen an den Maschen-Verbindungslinien haltenden inaktiven Nadeln fortschreitend in den Strickvorgang eingeführt werden, und zwar in umgekehrter Reihenfolge wie sie daraus entnommen worden sind, wobei die Endmaschen der jeweiligen U-förmigen Maschenreihen die äußersten Maschen der Reihen auf den Nadelgruppen bilden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Umordnen der Maschen in den Maschen-Verbindungslinien diese Maschen auf Nadeln einer Nadelgruppe angeordnet werden, (indem sie an dieser Nadelgruppe gestrickt oder auf diese übertragen werden,) die äußerste Masche an jeder Verbindungslinie von ihrer Nadel auf eine gegenüberliegende Nadel der anderen Nadelgruppe Übertragen wird, die jeweils übertragene Masche auf diejenige Nadel der besagten anderen Nadelgruppe übertragen wird,309821/0901die tun zwei Nadelabstände weiter innen liegt, die in jeder Verbindungslinie jetzt äußerste Masche von ihrer Nadel auf diejenige Nadel der anderen Nadelgruppe übertragen wird, die sich neben der besagten gegenüberliegenden Nadel und außerhalb dieser befindet, die beiden jetzt an Nadeln der besagten anderen Nadelgruppe befindlichen Maschen jeder Verbindungslinie um zwei Nadelabstände nach innen versetzt werden, die jetzt äußerste Masche jeder Verbindungslinie von der besagten einen Nadelgruppe auf diejenige Nadel der besagten anderen Nadelgruppe übertragen wird, die sich neben den Maschen der Verbindungslinie haltenden Nadeln dieser anderen Nadelgruppe und außerhalb davon befindet, die Maschen auf der anderen Nadelgruppe um zwei Nadelabstände nach innen versetzt werden9 und die weiteren Maschen von der einen Nadelgruppe auf die andere so weiter übertragen werden, bis die Maschen der Verbindungslinien umgeordnet sind.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 .oder 2 bei Ausführung auf einer Strickmaschine mit zwei gegenüberliegenden Nadelgruppen, von denen eine Gruppe an einem Nadelbett montiert ist, das zwei relativ zueinander und in Längsrichtung der anderen Nadelgruppe bewegbare Teile umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß zum Umordnen der Maschen an den Masehen-Verbindungslinien nach dem Stricken diese Maschen auf den Nadeln einer Nadelgruppe angeordnet werden, (indem sie auf dieser309821/0901iveinen Nadelgruppe gestrickt oder auf diese übertragen werden,) die beiden Betteile in Abstand voneinander angeordnet werden, die äußerste Masche Jeder Verbindungslinie von ihrer Nadel in der besagten einen Nadelgruppe auf die gegenüberliegende Nadel des benachbarten Betteils übertragen wird, jeder Betteil um einen Nadelabstand nach innen bewegt wird, (so daß beide Betteile aufeinander zu bewegt werden,) die jetzt äußerste Masche der besagten einen Nadelgruppe an der Maschen-Verbindungslinie von ihrer Nadel auf diejenige Nadel übertragen wird, die sich jetzt in dem benachbarten Betteil gegenüber befindet, jeder Bettteil wiederum um eine Nadelbreite nach innen bewegt wird, die jetzt äußersten Maschen der Verbindungslinien übertragen werden, und so fortgefahren wird, bis die Maschen der Verbindungslinien umgeordnet sind.309821/0901
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