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Vorrichtung zur Herstellung einer Maschenware Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zur Herstellung einer Maschenware, bei der in einem Nadelzylinder
oder anderen nadelführenden Körper maschenbildende Nadeln angeordnet und den Nadeln
um ortsfeste Drehpunkte schwenkbare Kipp-Platinen zugeordnet sind, und bei der die
Kipp-Platinen mit den jeweils zugehörigen Nadeln zwischen Stegen angeordnet sind,
die in die Wand des Nadelzylinders oder nadelführenden Körpers eingesetzt zur Drehlagerung
der Kipp-Platinen dienen.
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Bei bekannten Vorrichtungen dieser Gattung (DT-AS 1 936 771, US-PS
3 643 472) liegt der Drehpunkt einer zwischen zwei Nadeln angeordneten Kipp-Platine
normalerweise nicht genau in der Mitte
zwischen diesen beiden Teilen.
Da es in bestimmten Anwendungsfällen erwünscht ist, den auf den Faden einwirkenden
Teil der Kipp-Platine, z.B. einen Haken oder eine Greiferausbuchtung, genau in die
Mitte zwischen den Nadeln zu legen, war es bisher erforderlich, die Platinen in
mehreren Arbeitsgängen herzustellen, um ihnen die gewünschte Form und Zentrierung
derart zu erteilen, daß der auf den Faden einwirkende Teil genau zentriert war.
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Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, Kipp-Platinen für eine Vorrichtung
der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, die jeweils genau in der Mitte zwischen
zwei Nadeln angeordnet und in einem einzigen Arbeitsgang hergestellt werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kipp-Platinen
durch einen an ihnen vorgesehenen Vorsprung seitlich abgestützt sind.
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Die nachstehende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
dient im Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht der äußeren Mantelfläche eines Nadelzylinders; Fig. 2 zwei
Stege, die einer Kipp-Platine sowie einer Stricknadel zugeordnet sind; Fig. 3 eine
Schnittansicht entlang der Linie 3-3 in Fig. 1, jedoch mit eingesetzten Stegen,
Kipp-Platinen und Nadeln;
Fig. 4 eine schematische Schnittansicht
einer Vorrichtung gemäß der Erfindung mit einer Kipp-Platine in Ausschwenkstellung
und Fig. 5 eine Ansicht ähnlich Fig. 4 mit der Kipp-Platine in Einschwenkstellung.
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Wie am besten aus Fig. 4 und 5 hervorgeht, umfaßt eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Herstellung einer Maschenware in herkömmlicher Weise einen Nadelzylinder
1, der um seine Längsachse drehbar gelagert und von einem Motor angetrieben ist.
An der äußeren Mantelfläche des Nadelzylinders 1 sind maschenbildende Nadeln 2,
z.B. Stricknadeln, parallel zur Zylinderachse auf- und abbeweglich gelagert. Jeder
Nadel ist eine Kipp-Platine 3 zugeordnet, die mittels eines Fußes 4 in einer noch
zu beschreibenden Weise schwenkbar gelagert ist. Im gezeichneten Ausführungsbeispiel
weist die Kipp-Platine 3 ein Greiferteil 5 mit einer Ausbuchtung 6 sowie einen Kulierrücken
7 auf. Der Nadelzylinder 1 ist in bekannter Weise von einem Schloßmantel 8 umgeben,
an welchem Schloßteile 11, 12, 13 und 14 angeordnet sind. Diese Schloßteile arbeiten
mit vorspringenden Füßen 15 und 16 an Nadel 2 bzw. Kipp-Platine 3 derart zusammen,
daß bei -rotierendem Nadelzylinder 1 und stationärem Schloßmantel 8 die -Nadeln
2 ihre übliche Auf- und Abbewegung und die Kipp-Platinen 3 eine Schwenkbewegung
ausführen. In Fig. 4 ist die Kipp-Platine 3 in ihrer aus-, in Fig. 5 in ihrer eingeschwenkten
Stellung dargestellt. Auf diese Weise können in eine von den Nadeln 2 aus einem
ersten Faden gebildete Maschenware mit Hilfe der Kipp-Platinen 3 Plüschhenkel aus
einem zweiten Faden eingearbeitet werden, so daß eine gestrickte oder gewirkte Plüschware
entsteht.
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Die Plüschhenkel werden dabei von einem Faden gebildet, der von
den
Ausbuchtungen 6 der Greiferteile 5 zu gegebener Zeit hinter die Ebene der Nadeln
2 gedrückt wird, wenn eine Kipp-Platine die in Fig. 5 gezeichnete Stellung einnimmt.
Der Kulierrücken 7 dient dabei dem Abschlagen der von den Nadeln 2 gebildeten Maschen.
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Die Halterung der Nadeln 2 und Kipp-Platinen 3 am Nadelzylinder 1
ist am besten aus den Fig. 1, 2 und 3 ersichtlich. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, sind
in die Außenwand des Nadelzylinders 1 achsparallele Schlitze 17 sowie eine ringsum
verlaufende Nut 18 eingefräst. Ferner weist der Nadelzylinder 1 an seiner oberen
Stirnseite im Bereich der Schlitze 17 Ausnehmungen 19 auf, deren Breite geringer
als die Breite der Schlitze 17 ist (vgl.
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auch Fig. 3). In diese Ausnehmungen greifen die Kulierrücken 7 der
Kipp-Platine 3 ein, wie dies aus Fig. 4 und 5 hervorgeht.
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In die Schlitze 17 sind Stege 21, 22 eingesetzt. Die Stege 21 werden
als Führungs-, die Stege 22 als Lagerstege bezeichnet.
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Die Stege 21, 22 sind mit Hilfe von Vorsprüngen 23, 24 in der Nut
18 verankert und nötigenfalls an ihrem unteren Ende mit dem Zylinder 1 verstemmt.
Die Lagerstege 22 weisen eine Ausnehmung 25 auf, die zur Form des Fußes 4 der Kipp-Platine
3 komplementär ist. Diese Ausnehmung bildet zusammen mit dem Fuß 4 die Drehlagerung
der Kipp-Platine 3.
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Wie Fig. 3 zeigt, gleiten die Nadeln 2 auf den zwischen den Schlitzen
17 gelegenen Flächen der äußeren Mantelseite des Nadelzylinders 1. Die Führungsstege
21 sind dünner als die Lagerstege 22. Die Kipp-Platinen 3 haben eine Stärke, die
zwischen der Stärke der Führungsstege 21 und der Lagerstege 22 liegt. Auf diese
Weise entsteht zwischen der dem Führungssteg 21 abgekehrten Seite der Kipp-Platine
3 und der einen Innenwand des Schlitzes 17 bzw. der einen Seite der Nadel 2 ein
Zwischenraum, so daß die
Kipp-Platine-3 3 (und die Nadel 2) keine
stabile Lage haben. Um dem abzuhelfen, ist an den Kipp-Platinen ein "Auge" in Form
eines seitlichen Vorsprunges 26 vorgesehen, welcher an der einen Seite der Nadel
2 anliegt. Hierdurch ist die gewünschte Stabilität der Anordnung erreicht und der
Kulierrücken 7 der Kipp-Platine 3 präzise in der Ausnehmung 19 geführt. Der Vorsprung
26 könnte bei anderen Ausführungsformen der Erfindung auch an einem anderen Teil
als der Nadel 2 anliegen, z.B. an der Innenwand des Schlitzes 17, am nächsten Führungssteg
21 oder dgl.
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Von besonderem Vorteil ist es, daß bei der beschriebenen Ausbildung
der Kipp-Platine diese als einfaches Stanzteil hergestellt werden kann, wobei im
Arbeitsgang des Stanzens gleichzeitig der Vorsprung 26 durch seitliches Ausdrücken
in Formeiner Ausprägung erhalten wird. Eine Nachbearbeitung der Kipp-Platine ist
anschließend nicht mehr erforderlich. In ähnlich einfacher Weise können auch die
Stege 21 und 22 hergestellt werden.
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In Fig. 3 sind der Einfachheit halber lediglich zwei maschenbildende
Nadeln 2 und Kipp-Platinen 3 mit den zugehörigen Stegen 21, 22 dargestellt. Es versteht
sich von selbst, daß auch in den übrigen Schlitzen 17 Nadeln 2 und Kipp-Platinen
3 mit Stegen angeordnet sind, und zwar über den ganzen Umfang des Nadelzylinders
hinweg. Mit Hilfe der Schloßteile 13, 14 wird der Winkelbereich, über den sich die'Kipp-Platine
verschwenkt, vorgegeben. Hierdurch ist eine Einstellmöglichkeit der Höhe der Plüschhenkel
oder-Noppen möglich. Das Anliegen der Kipp-Platinen 3 mit ihren Vorsprüngen 26 an
der Nadel 2, die auch mit einem gefederten Nadelschieber kombiniert sein kann, sichert
ein sattes
Anliegen der Kipp-Platine 3 am Führungssteg 21. Ein Wackeln,
Stoßen oder Springen der Platine während des Betriebes ist damit ausgeschaltet.
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Die Erfindung wurde im Voranstehenden anhand einer Vorrichtung mit
umlaufendem Nadelzylinder beschrieben. An die Stelle eines solchen Nadelzylinders
kann auch ein anderer nadelführender Körper treten, z.B. ein ortsfester Nadelzylinder,
der von einem rotierenden Schloßmantel umgeben ist, oder eine ebene Nebeneinanderanordnung
von Stricknadeln, wie sie von Flachbett-Strickmaschinen her bekannt ist. Ein besonderer
Vorteil der Erfindung besteht darin, daß trotz minimalem Aufwand bei der Herstellung
der Kipp-Platinen hohe Produktionsgeschwindigkeiten bei einwandfreiem Maschenbild
erzielbar sind, wobei insbesondere bisher nicht erreichte Feinheiten der Nadelteilungen
erreicht werden können.