DE3827467A1 - Mittel auf basis von getrennt vorliegenden pyrimidin- und retinoidderivaten zur induktion und stimulation des haarwuchses und zur verringerung von haarausfall - Google Patents
Mittel auf basis von getrennt vorliegenden pyrimidin- und retinoidderivaten zur induktion und stimulation des haarwuchses und zur verringerung von haarausfallInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Mittel auf Basis von
Pyrimidin- und Retinoidderivaten zur sukzessiven oder
getrennten Anwendung, um den Haarwuchs zu induzieren und zu
stimulieren und den Haarausfall zu verringern.
Der Mensch besitzt etwa 100 000 bis 150 000 Haare und verliert
üblicherweise täglich 50 bis 100 Haare. Die Tatsache,
daß der Haarbestand erhalten bleibt, beruht im wesentlichen
darauf, daß das Haar einen Zyklus durchläuft, im Verlauf
dessen sich das Haar bildet, wächst und ausfällt, bevor es
durch ein neues Haar ersetzt wird, das aus demselben
Follikel heraustritt.
Im Laufe eines solchen Haarzyklus beobachtet man drei aufeinanderfolgende
Phasen, nämlich die Anagenphase, die Katagenphase
und die Telogenphase.
Im Laufe der ersten Phase, der Anagenphase, durchläuft das
Haar eine aktive Wachstumsperiode, die mit einer intensiven
metabolischen Aktivität im Bereich der Haarwurzel assoziiert
ist.
Die zweite Phase, die Katagenphase, ist eine Übergangsphase
und zeichnet sich durch eine Verlangsamung der mitotischen
Aktivitäten aus. Im Laufe dieser Phase findet eine
Evolution des Haares statt, der Follikel atrophiert, und
seine dermale Implantation erscheint um so höher.
Die terminale Phase, die Telogenphase, entspricht einer
Ruheperiode für den Follikel. Das Haar "stirbt" und fällt
aus, indem es durch ein wachsendes anagenes Haar herausgeschoben
wird.
Dieser permanente physische Erneuerungsprozeß unterliegt
bei der Alterung einer natürlichen Evolution. Die Haare
werden feiner und ihr Zyklus wird kürzer.
Der Haarausfall nimmt zu, wenn dieser physische Erneuerungsprozeß
beschleunigt oder gestört wird, d. h.,
die Wachstumsphasen werden verkürzt, so daß der Übertritt
der Haare in die telogene Phase früher stattfindet
und die Haare in größerer Anzahl ausfallen. Die aufeinanderfolgenden
Wachstumszyklen führen zu immer feineren
und immer kürzeren Haaren. Diese gehen nach und nach in
einen nicht pigmentierten Flaum über. Dieses Phänomen
kann zu einer Glatze führen.
Dieser Haarzyklus wird von zahlreichen Faktoren beeinflußt,
welche eine mehr oder weniger stark ausgeprägte
Alopezie nach sich ziehen können. Zu derartigen Faktoren
zählen nahrungsmittelbedingte Faktoren, endokrine Faktoren
und nervlich bedingte Faktoren.
Seit vielen Jahren sucht die kosmetische oder pharmazeutische
Industrie nach Mitteln, welche Alopezie unterdrücken
oder reduzieren und insbesondere den Haarwuchs
induzieren oder stimulieren und den Haarausfall verringern
können.
Man sucht insbesondere danach, die Anagenphase des Haarzyklus
im Vergleich zur Telogenphase, die, wie oben erläutert,
zum Ausfallen der Haare führt, zu verlängern.
In der WO-A-83 02 558 sind bereits Mittel auf Basis von
Retinoiden und 2,4-Diamino-6-piperidinopyrimidin-3-oxid
beschrieben, welches unter der Bezeichnung "Minoxidil"
bekannt ist; sie werden insbesondere zur Forcierung des
Wuchses menschlicher Haare und zur Behandlung bestimmter
Alopezie-Arten verwendet.
Die Anmelderin hat festgestellt, daß es überraschenderweise
möglich ist, die Induktions- und Stimulationswirkung
auf das Wachstum der Haare und die Verringerung von
Haarausfall durch getrenntes Auftragen eines Retinoids und
eines Pyrimidinderivates zu verbessern.
Gegenstand der Erfindung ist ein Mittel auf Basis von
Pyrimidin- und Retinoidderivaten, welche sukzessive oder
nacheinander zur Induktion oder Stimulation des Haarwuchses
und zur Verringerung von Haarausfall verwendet werden.
Weitere Gegenstände der Erfindung werden aus der
Beschreibung und den Beispielen deutlich.
Das erfindungsgemäße Mittel ist im wesentlichen dadurch
gekennzeichnet, daß es umfaßt:
- a) eine Komponente (A), die in einem physiologisch akzeptablen Milieu mindestens ein Retinoid enthält, und
- b) eine Komponente (B), die in einem physiologisch
akzeptablen Milieu mindestens ein Pyrimidin der
allgemeinen Formel:
worin R₁ für eine
steht, worin R₃ und R₄ ausgewählt sein können unter Wasserstoff,
einer niedrigen Alkyl-, Alkenyl-, Alkylaryl- oder
Cycloalkylgruppe, oder worin R₃ und R₄ mit dem Stickstoffatom,
an welches sie gebunden sind, einen Heterocyclus
bilden können, der ausgewählt ist unter einer
Aziridinyl-, Azetidinyl-, Pyrrolidinyl-, Piperidinyl-,
Hexahydroazepinyl-, Heptamethylenimin-, Octamethylenimin-,
Morpholin- und 4-Niedrigalkylpiperazinylgruppe, wobei die
heterocyclischen Gruppen an den Kohlenstoffatomen mit ein
bis drei Niedrigalkyl-, Hydroxy- oder Alkoxygruppen substituiert
sein können;
und die R₂-Gruppe ausgewählt ist unter Wasserstoff, einer niedrigen Alkyl-, Alkenyl-, Alkylalkoxy-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkylaryl-, Arylalkyl-, Alkylarylalkyl-, Alkoxyarylalkyl- oder Halogenarylalkylgruppe sowie den physiologisch verträglichen Säureadditionssalzen davon, enthält.
Die Komponenten A und B werden getrennt oder nacheinander
zur Induktion und Stimulation des Haarwuchses und zur Verringerung
von Haarausfall verwendet. Sie können auch ex
tempore unmittelbar vor der Anwendung gemischt werden.
In dem erfindungsgemäßen Mittel weisen die Alkyl- oder
Alkoxygruppen in den Verbindungen der Formel (I) vorzugsweise
1 bis 4 Kohlenstoffatome auf; eine Alkenylgruppe
umfaßt 2 bis 5 Kohlenstoffatome; Aryl steht vorzugsweise
für Phenyl, und Cycloalkyl bezeichnet vorzugsweise
eine Gruppe mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen.
Die bevorzugten Verbindungen sind die Verbindungen, in
denen R₂ für Wasserstoff steht und R₁ eine
bedeutet, worin R₃ und R₄ einen Piperidinylcyclus bilden sowie deren
Salze, beispielsweise das Sulfat. Unter diesen Verbindungen
ist 6-Amino-1,2-dihydro-1-hydroxyl-2-imino-4-piperidinopyrimidin,
auch als "Minoxidil" bezeichnet, die
besonders bevorzugte Verbindung.
Die Retinoide sind an sich bekannte Verbindungen und
können durch folgende allgemeine Formel definiert werden:
worin:
- (a) A für eine Gruppe steht, die ausgewählt ist unter den
Gruppen der Formeln:
- - wobei, wenn A für eine Gruppe der Formel (IIIa)
steht, R ausgewählt ist unter den folgenden Gruppen:
CHO; CH₂OR₅, worin R₅ für Wasserstoff oder C₁-C₄-Niedrigalkyl steht; worin R₆ für ein gerades oder verzweigtes C₁-C₁₆-Alkyl steht;
CH₂SR₇, worin R₇ für Wasserstoff oder Methyl steht; worin X bedeutet:- (i) OH;
- (ii) OR₈, worin R₈ für einen C₁-C₁₅-Alkylrest, einen gegebenenfalls an der Arylgruppe substituierten C₁-C₄- Arylalkylrest, einen gegebenenfalls an der Arylgruppe substituierten C₁-C₄-Arylcarboxyalkylrest, einen C₁-C₄-Hydroxyalkylrest oder einen C₁-C₄-Amidoalkylrest steht;
- (iii) NR₉R₁₀, worin R₉ oder R₁₀ gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff, C₁-C₆-Alkyl, C₁-C₄-Hydroxyalkyl oder gegebenenfalls substituiertes Aryl stehen; oder worin R₉ oder R₁₀ einen gegebenenfalls substituierten Heterocyclus bedeuten oder zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen gegebenenfalls substituierten Heterocyclus bilden können;
- (iv) eine N₃-Gruppe;
- oder CH₂NHR₁₁, worin R₁₁ einen gegebenenfalls substituierten Benzoylrest bedeutet;
- - wobei, wenn A für eine Gruppe der Formel (IIIb), (IV), (V) oder (VI) steht, R für COOH oder ein Salz oder einen Ester davon steht;
- - wobei, wenn A für eine Gruppe der Formel (IIIa)
steht, R ausgewählt ist unter den folgenden Gruppen:
- b) A für eine Gruppe steht, die ausgewählt ist unter einer Aryl- oder substituierten Arylgruppe, einem Heterocyclus oder substituierten Heterocyclus, einer gegebenenfalls am Heterocyclus substituierten heterocyclischen oder einer gegebenenfalls am aromatischen Kern substituierten homocyclischen Arylgruppe und R dann für eine COOH-Gruppe, eine COOR₁₂-Gruppe, in der R₁₂ C₁-C₄-Alkyl bedeutet, oder eine mit einer C₁-C₄-Alkylgruppe substituierte Amidgruppe steht, sowie den physiologisch verträglichen Salzen und Estern davon.
In der vorher erwähnten Formel steht C₁-C₄-Alkyl vorzugsweise
für Methyl, Ethyl, n-Butyl oder t-Butyl; C₁-C₁₆-Alkyl
steht vorzugsweise für Ethyl, Propyl oder Palmityl;
Aryl bedeutet vorzugsweise Phenyl oder Benzyl und die
Substituenten der Arylgruppen sind vorzugsweise C₁-C₄-Alkyl-,
C₁-C₁₂-Alkoxy-, Hydroxyl-, Halogen- oder Nitrogruppen,
wobei die Alkoxy- oder Alkylgruppen selbst gegebenenfalls
mit einer OH-Gruppe substituiert sein können.
Die heterocyclischen Gruppen können u. a. vom Phthalimid,
von Succinimid, von 4-bis 6-gliedrigen Heterocyclen, die
ein oder mehrere Sauerstoffatome oder ein oder mehrere
Stickstoffatome umfassen, abgeleitete Gruppen darstellen.
Die Verbindungen der oben definierten Retinoide sind insbesondere
ausgewählt unter:
Retinal, Retinol, Retinylacetat, -propionat, -palmitat, all-trans-, 13-cis-, 9-cis-, 11-cis-, 9,13-di-cis- und 11,13-di-cis-Retinsäure, den entsprechenden Zinkretinoaten, quaternären Ammoniumretinoaten der Formel:
Retinal, Retinol, Retinylacetat, -propionat, -palmitat, all-trans-, 13-cis-, 9-cis-, 11-cis-, 9,13-di-cis- und 11,13-di-cis-Retinsäure, den entsprechenden Zinkretinoaten, quaternären Ammoniumretinoaten der Formel:
worin
X⊖ für ein all-trans- oder 13-cis-Retinoat steht;
und
X⊖ für ein all-trans- oder 13-cis-Retinoat steht;
und
- (i) R₁₃, R₁₄ und R₁₅ gleich oder verschieden sind und für eine gerade C₁-C₄-Alkylgruppe stehen, welche in der Kette eine oder mehrere Hydroxylgruppe(n) tragen kann, und R₁₆ für ein gerades C₁₂-C₁₈-Alkyl oder -Alkenyl steht;
- (ii) R₁₆ eine Gruppe:
bedeutet, worin
n gleich 0 oder 1 ist,
R₁₇ für ein Wasserstoff- oder Halogenatom, eine Hydroxyl-, eine C₁-C₁₆-Alkyl- oder -Hydroxyalkyl- oder eine C₂-C₁₈-Acylgruppe steht;
und R₁₃, R₁₄ und R₁₅ die unter (i) angegebenen Bedeutungen haben; - (iii) R₁₃ und R₁₄ einen Heterocyclus bilden können, der gegebenenfalls ein Sauerstoff-, ein Stickstoff- oder ein Schwefelatom aufweisen kann; und R₁₅ oder R₁₆ die unter (i) und (ii) angegebenen Bedeutungen haben;
Andere in der Definition der Retinoide vorkommende Verbindungen,
die erfindungsgemäß besonders brauchbar sind,
sind ausgewählt unter:
all-trans-Retinoyloxyacetamid, eine Mischung aus 2-Hydroxy-
1-propyl-all-trans-retinoat und 1-Hydroxy-2-propyl-alltrans-
retinoat, 2-Hydroxyethyl-all-trans-retinoat, 4-Nitrobenzyl-
all-trans-retinoat, Benzyl-all-trans-retinoat,
4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)catechin, 2-Cyclohexylethyl-
all-trans-retinoat, 10-Carboxymethyldecyl-all-trans-
retinoat, 4-Hydroxybutyl-all-trans-retinoat, Cholesteryl-
all-trans-retinoat, 4-Brombenzyl-all-trans-retinoat,
Cholesteryl-all-trans-retinoyloxyacetat, all-trans-
Retinoyl-oxyacetylbenzol, 4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)-
brombenzol, 4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)-nitrobenzol,
4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)benzonitril, all-trans-
Retinoyloxyacetyl-2,4-dichlorbenzol, N-(all-trans-Retinoyloxy)phthalimid,
N-(all-trans-Retinoyloxy)succinimid,
4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)-methoxybenzol, 4-(all-
trans-Retinoyloxyacetyl)-phenol, 4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)-
3,4,5-trimethoxybenzol, 4-(all-trans-
Retinoyloxyacetyl)2,4,6-trimethylbenzol, 4-(all-trans-
Retinoyl-oxyacetyl)toluol, 4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)-
ethoxybenzol, 4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)acetoxybenzol,
4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)naphthalin, 4-(all-trans-
Retinoyloxyacetyl)biphenyl, 4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)-
2,5-dimethoxybenzol, 1-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)-
2,4-dimethylbenzol, 1-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)-
3,4-diacetoxybenzol, all-trans-Retinamid,
2-Hydroxyethyl-all-trans-retinamid, N-Ethyl-all-trans-
retinamid, 4-(all-trans-Retinoyl)-aminophenol, N-Methyl-
dimethyldioxolanretinamid, N-(o-Carboxyphenyl)-retinamid,
N-(p-Carboxyphenyl)-retinamid, N-Hydroxypropyl-all-transretinamid,
N-(Hydroxypropyl)-13-cis-retinamid, N-(5-
Tetrazolyl)-all-trans-retinamid, N-(5-Tetrazolyl)-13-cis-
retinamid, N-(3,4-Methylendioxyphenylmethyl)-all-trans-
retinamid, N-(n-Propyl)-all-trans-retinamid, N-t-Butyl-
all-trans-retinamid, N-(1,1,3,3-Tetramethyl)-butyl-all-
trans-retinamid, N-(4-Carboxymethyl-3-hydroxyphenyl)-all-
trans-retinamid, N-[β-(3,4-Dimethoxyphenyl)-ethyl]all-
trans-retinamid, 2-(all-trans-Retinoylamino)-benzothiazol,
1-(all-trans-Retinoyl)-1,2,4-triazol, N-(all-trans-
Retinoyl)-imidazol, 1-Nicotinoyl-2-(all-trans-retinoyl)-
hydrazin, N-(all-trans-Retinoyl)-morpholin, trans-β-
Ionon-(all-trans-retinoyl)-hydrazon, N,N′-Dicyclohexyl-N-
(all-trans-retinoyl)-Harnstoff, Aceton-(all-trans-retinoyl)-
hydrazon, N-Benzoylretinylamin und Retinoylnitrid
(l'azoture et r´tinoyle).
Die von A vertretenen und unter Paragraph (b) definierten,
mit Aryl- und substituierten Aryl-, Heterocyclus-
und substituierten Heterocyclus-, am Heterocyclus
substituierten heterocyclischen Aryl- oder am aromatischen
Kern substituierten homocyclischen Arylgruppen
verbundenen Gruppen werden insbesondere unter den folgenden
Gruppen ausgewählt:
Die Gruppe R kann die Bedeutungen von COOH, CONHC₂H₅
oder COOC₂H₅ haben.
Die besonders bevorzugten Verbindungen dieser Familie
sind Motretinid und Etretinat.
Weitere erfindungsgemäß verwendbare Retinoide entsprechen
folgenden Formeln oder den physiologisch verträglichen
Salzen oder Estern davon:
Die erfindungsgemäß brauchbaren Retinoide sind insbesondere
in US-A 41 90 594, US-A 41 26 698, EP-A 0 10 209, EP-A 0 10 208,
EP-A 09 776, im französischen Patent 22 93 193 und in
EP-A 0 33 095 beschrieben.
Die erfindungsgemäß besonders bevorzugten Retinoide
entsprechen der allgemeinen Formel
und können als all-trans- oder 13-cis-Isomere vorliegen,
wobei die R-Gruppe für einen
steht, worin
X für OH oder OY steht, wobei Y eine Alkylgruppe mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen bedeutet, oder wobei X auch eine gegebenenfalls mit einer Niedrigalkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen mono- oder disubstituierte Aminogruppe bedeuten kann,
R auch eine -CH₂-OH- oder -CHO-Gruppe bedeuten kann und
A für eine Gruppe
X für OH oder OY steht, wobei Y eine Alkylgruppe mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen bedeutet, oder wobei X auch eine gegebenenfalls mit einer Niedrigalkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen mono- oder disubstituierte Aminogruppe bedeuten kann,
R auch eine -CH₂-OH- oder -CHO-Gruppe bedeuten kann und
A für eine Gruppe
steht.
Zu den besonders bevorzugten Derivaten zählen die bekannten
Produkte:
Tretinoin, Isotretinoin, Retinol, Motretinid, Etretinat und Retinolderivate, wie dessen Acetat, Palmitat oder Propionat und Zink-all-trans-retinoat.
Tretinoin, Isotretinoin, Retinol, Motretinid, Etretinat und Retinolderivate, wie dessen Acetat, Palmitat oder Propionat und Zink-all-trans-retinoat.
Die in dem Mittel (in Form einer Kombination) erfindungsgemäß
verwendeten Komponenten A und B können in unterschiedlichen,
üblicherweise für eine
topische Anwendung eingesetzten Formen und insbesondere als
gegebenenfalls dickflüssige Lotion, als Gel, als Emulsion
oder als ein gegebenenfalls als Aerosol konditionierter
Schaum vorliegen.
Das physiologisch verträgliche Milieu kann als Wasser
oder eine Mischung aus Wasser und einem Lösungsmittel bestehen,
welches insbesondere ausgewählt ist unter niederen
Alkoholen, wie Ethylalkohol, i-Propylalkohol,
t-Butylalkohol, Alkylenglycolen, Alkylenglycolalkyläthern
oder Dialkylenglycolalkyläthern.
Die Lösungsmittel sind vorzugsweise in einer Menge
von 1 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Mittels (der Komponente), enthalten.
Das Milieu kann mit Hilfe von an sich bekannten
Verdickungsmitteln verdickt sein, insbesondere mit
Polyacrylsäuren, die mit einem polyfunktionellen Agens
vernetzt sind, wie die unter der Bezeichnung "CARBOPOL"
von der Fa. "GOODRICH" vertriebenen Produkte,
z. B. CARBOPOL 910, 934, 934D, 940, 941 oder 1342;
oder kann mit Verdickungsmitteln verdickt sein,
die entstehen bei der ionischen Wechselwirkung eines
kationischen Polymers, welches aus einem Cellulosecopolymer
oder einem Cellulosederivat besteht, auf das ein
wasserlösliches, monomeres, quaternäres Ammoniumsalz
aufgepfropft ist, mit einem anionischen Carbonsäurepolymer;
dieses besitzt in Dimethylformamid oder Methanol und
bei einer Konzentration von 5% und bei 30°C eine absolute
Kapillarviskosität kleiner oder gleich 30×10-3 Pas.
Das Verdickungsmittel selbst hat eine Viskosität nach
Epprecht-Drage, Modul 3, in 1% wäßriger Lösung bei 25°C
von größer oder gleich 0,5 Pas.
Verdickungsmittel dieses besonders bevorzugten Typs
sind die Verdickungsmittel, die entstehen bei der
ionischen Wechselwirkung eines Hydroxyethylzellulosecopolymers,
auf das radikalisch Diallyldimethylammoniumchlorid
aufgepfropft ist, z. B. die unter der
Bezeichnung "CELQUAT L 200 oder H 100" von der Fa.
NATIONAL STARCH vertriebenen Produkte, mit Methacrylsäure-/
Methylmethacrylat- oder Ethylmonomaleat-, Butylmethacrylat-,
Maleinsäure-Copolymeren.
Andere Verdickungsmittel, welche auch gelbildend sind,
können ausgewählt sein unter Cellulosederivaten, insbesondere
Hydroxymethylcellulose, Carboxymethylcellulose,
Hydroxybutylcellulose, Hydroxyethylcellulose und vor allem
den unter der Bezeichnung "CELLOSIZE QP und WP" von der Fa.
UNION CARBIDE vertriebenen Produkten und den unter der
Bezeichnung "NATROSOL 150 und 250" von der Fa. HERCULES
vertriebenen Produkten, Hydroxypropylcellulose, wie den
unter der Bezeichnung "KLUCEL" (H, HF, HP, M, EF, G) von
der Fa. HERCULES vertriebenen Produkten, Methylhydroxyethylcellulose,
wie den unter der Bezeichnung "TYLOSE MH
300" von der Fa. HOECHST vertriebenen Produkten,
Methylhydroxypropylcellulose, wie den unter der Bezeichnung
"METHOCEL" (E, F, J, K) von der Fa. DOW CHEMICAL
vertriebenen Produkten.
Es können auch Heterobiopolysaccharide verwendet werden,
wie die Produkte, welche durch Zuckerfermentierung mit
Hilfe von Mikroorganismen synthetisiert werden, wobei
diese insbesondere Mannose-, Glucose- und Glucuronsäure-
oder Galacturonsäure-Einheiten in ihren Ketten aufweisen,
und insbesondere Xanthan-Gummi mit einem Molekulargewicht
zwischen 1 000 000 und 50 000 000 und Skleroglucane.
Insbesondere lassen sich hier die unter den Bezeichnungen
"KELTROL T oder TF", "KELZAN S", "KELZAN K9 C57"
"KELZAN K8 B12" oder "KELZAN K3 B130" von der Fa.
KELCO vertriebenen Produkte, die unter den Bezeichnungen
"RHODOPOL 23, 23 SC" und "RHODIGEL 23" von der Fa.
RHONE-POULENC vertriebenen Produkte, die unter der Bezeichnung
"DEUTERON XG" von der Fa. SCHONER vertriebenen
Produkte und die unter der Bezeichnung "ACTIGUM CX9, CS11
und C56" von der Fa. CECA/SATIA vertriebenen Produkte nennen.
Diese Verdickungsmittel werden vorzugsweise in einer
Menge von 0,1 bis 5 Gew.-% und vorzugsweise von
0,4 bis 3 Gew.-%, bezogen auf d as Gewicht jeder Komponente,
verwendet.
Die erfindungsgemäßen Mittel können auch andere Adjuvanzien
enthalten, die gewöhnlich in topischen kosmetischen
oder pharmazeutischen Mitteln verwendet werden,
insbesondere Konservierungsmittel, komplexbildende Mittel,
Farbstoffe, Alkalinisierungs- oder Acidifizierungsmittel,
Parfums, anionische, kationische, nicht-ionische,
amphotere grenzflächenaktive Mittel oder Mischungen davon,
aniionische, kationische, nicht-ionische, amphotere Polymere
sowie Mischungen davon.
Der pH-Wert dieser Mittel kann zwischen 4 und 9
variieren.
Die erfindungsgemäß verwendeten Retinoide können in
den verwendeten Mitteln in einer Menge von 0,001 bis
2 Gew.-%, vorzugsweise von 0,01 bis 0,5 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Komponente A, vorhanden
sein.
Die Pyrimidinderivate der Formel (I) werden in den
erfindungsgemäßen Mitteln in einer Menge von 0,1 bis
10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 3 Gew.-% und
insbesondere von 0,25 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht der Komponente B, verwendet.
Diese Derivate können entweder in dem physiologisch
verträglichen Milieu gelöst oder auch ganz oder teilweise
suspendiert, vor allem in Form von Partikeln in einer Korngröße
von kleiner 80 µ, vorzugsweise kleiner 20 µ, insbesondere
kleiner 5 µ, vorhanden sein.
Diese Mittel sollen getrennt oder nacheinander bei der
Behandlung der Kopfhaut zur Induktion und Stimulation des
Haarwuchses und zur Verringerung des Haarausfalls verwendet
werden.
Eine besondere Ausführungsform besteht darin, in
einem ersten Schritt die Komponente A aufzutragen, welche
das Retinoid enthält, und nach einer Einwirkungszeit von
1 Minute bis zu 12 Stunden die Komponente B aufzutragen,
welche das Pyrimidinderivat der Formel (I) enthält.
Das Auftragen der Komponente A, welche auf dem Retinoidderivat
basiert, kann vorzugsweise am Abend erfolgen;
das Auftragen der Komponente B, welche das Pyrimidinderivat
enthält, erfolgt dann in diesem Fall am nächsten
Morgen. So können insbesondere etwaige Probleme einer
Photosensibilisation gelöst werden.
Die Anmelderin hat festgestellt, daß das Auftragen dieses
Mittels in zwei Stufen besonders wirksam ist bei der
Behandlung von Haarausfall vor allem bei Auftragen eines
einzigen Mittels, welches die zwei Komponenten enthält.
Das erfindungsgemäße Mittel kann in einer aus mehreren Abteilen
bestehenden Vorrichtung, welche auch als "Kit" oder
Necessaire bezeichnet wird, konditioniert werden, wobei
das erste Abteil die auf dem Retinoid basierende
Komponente A und das zweite Abteil die auf dem Pyrimidinderivat
der Formel (I) basierende Komponente B enthält.
Das erfindungsgemäße Mittel kann vorzugsweise in einer
Dosis von 0,5 bis 2 cm³ einer Lotion des Pyrimidinderivates
pro Anwendung aufgetragen werden.
Das erfindungsgemäße Behandlungsverfahren kann in verschiedenen
Formen erfolgen, z. B. durch Auftragen eines auf den
Retinoidderivaten basierenden Shampoos in einem ersten
Schritt, gefolgt von einer Lotion, die das Pyrimidinderivat
der Formel (I) enthält. Man kann auch eines der
Mittel als Creme und das andere als Schaum auftragen.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform besteht darin,
das Mittel A als Gel aufzutragen und die Behandlung mit
einer Spülung mit einer "Minoxidil"-Lotion fortzusetzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zielt im wesentlichen auf
die therapeutische Behandlung von Haarausfall ab, in dem
es auf die biologischen Funktionen oder die biologischen
Mechanismen des Haarwachstums einwirkt.
Dieses Verfahren kann auch als ein kosmetisches
Behandlungsverfahren betrachtet werden, weil es den
ästhetischen Anblick der Haare verbessert, indem es diese
kräftiger macht und ihnen ein schöneres Aussehen verleiht.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.
Herstellung eines Mittels A | |
- Retinsäure|0,031 g | |
- Butylhydroxytoluol | 0,001 g |
- Ethylalkohol | 95 g |
- Propylenglycol auf | 100 g |
Dieses Mittel liegt als Lotion vor.
Herstellung eines Mittels B | |
- Minoxidil|0,80 g | |
- Propylenglycol | 20 g |
- Ethylalkohol | 50 g |
- Wasser auf | 100 g |
pH = 8 |
Dieses Mittel liegt als Lotion vor.
Das Mittel A wird am Abend, das Mittel B am Morgen aufgetragen.
Das Auftragen des Mittels A am Abend bietet
den Vorteil, daß man Retinsäure nicht dem UV-Licht
aussetzt.
Man kann das Mittel A auch am Morgen und das Mittel B
am Abend oder die Mittel hintereinander auftragen.
Man verwendet als Mittel A dasjenige, welches in
Beispiel 1 beschrieben ist.
Herstellung des Mittels B | |
- Minoxidil|0,625 g | |
- Ethylalkohol | 95 g |
- Propylenglycol auf | 100 g |
Dieses Mittel liegt als Lotion vor.
Man trägt das Mittel A auf und nach 30 Minuten dann
das Mittel B.
Herstellung des Mittels A | ||
- Retinsäure|0,025 g | ||
- Butylhydroxytoluol | 0,020 g | |
- Butylhydroxyanisol | 0,030 g | |
- Ethylalkohol | 50 g | |
- Wasser | 13 g | |
- Carbopol 940 | 1 g | |
- Triethanolamin auf pH = 5 @ | - Propylenglycol auf | 100 g |
Dieses Mittel liegt als dickflüssiges Gel vor.
Herstellung des Mittels B | |
- Minoxidil|2,2 g | |
- Propylenglycol | 20 g |
- Ethylalkohol | 50 g |
- Wasser auf | 100 g |
pH = 8,35 |
Dieses Mittel liegt als Lotion vor.
Man trägt das Mittel A am Abend und das Mittel B am Morgen
auf. Man kann die Mittel auch nacheinander auftragen,
wobei man nach 5 Minuten das zweite Mittel aufträgt.
Herstellung des Mittels A | |
- Retinsäure|0,025 g | |
- Butylhydroxytoluol | 0,050 g |
- Hydroxypropylcellulose | 95 g |
- absoluter Ethylalkohol auf | 100 g |
Dieses Mittel liegt als Gel vor.
Herstellung des Mittels B | |
- Minoxidil|0,5 g | |
- Hydroxylpropylcellulose | 3 g |
- Ethylalkohol | 50 g |
- Wasser auf | 100 g |
pH = 7,25 |
Dieses Mittel liegt als Gel vor.
Man trägt das Mittel A am Abend und das Mittel B am
Morgen auf.
Herstellung des Mittels A | |
- Retinsäure|0,050 g | |
- DLα-Tocopherol | 0,100 g |
- Ethylalkohol | 50 g |
- Propylenglycol auf | 100 g |
Herstellung des Mittels B | |
- Minoxidil|1 g | |
- Propylenglycol | 20 g |
- Ethylalkohol | 50 g |
- Wasser auf | 100 g |
pH = 8,3 |
Man trägt das Mittel A auf und dann nach einer
Einwirkungszeit von 1 Stunde das Mittel B.
Herstellung der beiden folgenden Mittel A und B, die in einem "Kit" konditioniert sind | |
Mittel A | |
- Retinsäure | 0,062 g |
- Butylhydroxytoluol | 0,025 g |
- Ethylalkohol | 95 g |
- Propylenglycol auf | 100 g |
Mittel B | |
- Minoxidil | 1,25 g |
- Ethylalkohol | 95 g |
- Propylenglycol auf | 100 g |
Bei der Anwendung stellt man eine Mischung zu gleichen
Gewichtsteilen der zwei Mittel A und B her und trägt diese
Mischung auf die zu behandelnden Bereiche ex tempore
auf.
Herstellung der folgenden Mittel A und B, die in einem "Kit" konditioniert sind | |
Mittel A | |
- Retinsäure | 0,375 g |
- Butylhydroxytoluol | 0,025 g |
- Ethylalkohol | 95 g |
- Propylenglycol auf | 100 g |
Mittel B | |
- Minoxidil | 2,2 g |
- Propylenglycol | 20 g |
- Ethylalkohol | 50 g |
- Wasser auf | 100 g |
Man mischt bei der Anwendung 0,4 g des Mittels A
mit 5,06 g des Mittels B und trägt täglich 1 g dieser
Mischung ex tempore auf die zu behandelnden Bereiche
auf.
Die in den Beispielen 1 bis 7 verwendete Retinsäure
liegt als Säure vor, die im allgemeinen unter der Bezeichnung
Tretinoin oder all-trans-Retinsäure vertrieben
wird.
Herstellung der folgenden zwei Mittel A und B, die in einem "Kit" konditioiniert sind | |
Mittel A | |
- Zinkretinoat | 0,05 g |
- Hydroxypropylcellulose, unter der Bezeichnung KLUCEL G von der Firma HERCULES vertrieben | 3 g |
- Butylhydroxytoluol | 0,1 g |
- Ethylalkohol auf | 100 g |
Dieses Mittel A liegt als Gel vor.
Mittel B | |
- Minoxidil | 2,2 g |
- Propylenglycol | 20 g |
- Ethylalkohol | 50 g |
- Wasser auf | 100 g |
Man trägt die zwei Mittel A und B getrennt oder nacheinander
auf, entweder A am Morgen und B am Abend oder
umgekehrt, wobei man mit dem Auftragen des zweiten Mittels
5 Minuten bis zu mehreren Stunden wartet.
Herstellung der folgenden zwei Mittel A und B, die in einem "Kit" konditioniert sind | |
Mittel A | |
- 13-cis-Retinsäure | 0,025 g |
- Ethylalkohol | 43,2 g |
- Butylhydroxytoluol | 0,025 g |
- Polyethylenglycol 400 auf | 100 g |
Mittel B | |
- Minoxidil | 2,2 g |
- Propylenglycol | 20 g |
- Ethylalkohol | 50 g |
- Wasser auf | 100 g |
Man trägt die zwei Mittel A und B nacheinander auf,
d. h. B am Morgen und A am Abend.
Herstellung der folgenden zwei Mittel A und B, die in einem "Kit" konditiioniert sind | |
Mittel A | |
- Retinylpalmitat | 0,055 g |
- DL-Tocopherol | 0,05 g |
- Ethylalkohol | 95 g |
- Propylenglycol auf | 100 g |
Mittel B | |
- Minoxidil | 2,2 g |
- Propylenglycol | 20 g |
- Ethylalkohol | 50 g |
- Wasser auf | 100 g |
Man trägt die zwei Mittel A und B getrennt oder nacheinander
auf, d. h. entweder A am Morgen und B am
Abend oder umgekehrt, wobei man mit dem Auftragen
des zweiten Mittels 5 Minuten bis mehrere Stunden wartet.
Herstellung der folgenden zwei Mittel A und B, die in einem "Kit" konditioniert sind | |
Mittel A | |
- Zinkretinoat | 0,1 g |
- Ethylalkohol | 43 g |
- Polyethylenglycol 400 auf | 100 g |
Mittel B | |
- Minoxidil | 2,2 g |
- Propylenglycol | 20 g |
- Ethylalkohol | 50 g |
- Wasser auf | 100 g |
Man trägt die zwei Mittel A und B getrennt oder nacheinander
auf, d. h. entweder A am Morgen und B am Abend oder
umgekehrt, wobei man mit dem Auftragen des zweiten Mittels
5 Minuten bis mehrere Stunden wartet.
Herstellung der folgenden Mittel | |
Mittel A | |
- all-trans-Retinsäure | 0,031 g |
- Butylhydroxytoluol | 0,0125 g |
- Ethanol/Propylenglycol (95 : 5) auf | 100 g |
Mittel B
Man trägt zwei bis drei Monate lang täglich auf die
Alopezie-Bereiche 2 g des Mittels A am Morgen und 2 g des
Mittels B am Abend auf.
Herstellung der folgenden Mittel | |
Mittel A | |
- Hexadecyltrimethylammonium-13-cis-retinoat | 0,15 g |
- Butylhydroxytoluol | 0,05 g |
- wasserfreies Ethanol auf | 100 g |
Mittel B | |
- Minoxidil | 1,5 g |
- Ethanol/Propylenglycol (95 : 5) auf | 100 g |
Dieses aus zwei Komponenten bestehende Mittel wird in
analoger Weise wie in Beispiel 12 aufgetragen; es ermöglicht,
nach einer Behandlung von 2 bis 3 Monaten,
den Haarausfall merklich zu bremsen.
Claims (24)
1. Mittel zur Induktion und Stimulation des Haarwuches
und zur Verringerung von Haarausfall,
dadurch gekennzeichnet, daß es
getrennt voneinander umfaßt:
- a) eine Komponente (A), die in einem physiologisch verträglichen Milieu mindestens ein Retinoid enthält, und
- b) eine Komponente (B), die in einem physiologisch
verträglichen Milieu mindestens ein Pyrimidinderivat
der Formel (I)
worin R₁ für eine
steht, worin
R₃ und R₄ ausgewählt sind unter Wasserstoff, einer niedrigen Alkyl-, Alkenyl-, Alkylaryl- oder Cycloalkylgruppe, oder worin R₃ und R₄ mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, einen Heterocyclus bilden können, der ausgewählt ist unter einer Aziridinyl-, Azetidinyl-, Pyrrolidinyl-, Piperidinyl-, Hexahydroazepinyl-, Heptamethylenimin-, Octamethylenimin-, Morpholin- und Niedrigalkylgruppe, wobei die heterocyclischen Gruppen an den Kohlenstoffatomen mit 1 bis 3 Niedrigalkyl-, Hydroxy- oder Alkoxygruppen substituiert sein können;
R₂ ausgewählt ist unter Wasserstoff, einer niedrigen Alkyl-, Alkenyl-, Alkylalkoxy-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkylaryl-, Arylalkyl-, Alkylarylalkyl-, Alkoxyarylalkyl- oder Halogenarylalkylgruppe, oder ein physiologisch verträgliches Säureadditionssalz davon enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pyrimidinderivat der Formel (I)
ausgewählt ist unter den Verbindungen, in denen R₂ für
Wasserstoff steht und R₁ eine
bedeutet,
worin R³ und R⁴ einen Piperidinylcyclus bilden.
worin R³ und R⁴ einen Piperidinylcyclus bilden.
3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Retinoid ausgewählt ist unter
Verbindungen der Formel:
worin
- (a) A für eine Gruppe steht, die ausgewählt ist unter
den Gruppen der Formeln:
- - wobei, wenn A für eine Gruppe der Formel (IIIa)
steht, R unter den folgenden Gruppen ausgewählt
ist:
CHO; CH₂OR₅, worin R₅ für Wasserstoff oder C₁-C₄-Niedrigalkyl steht; worin R₆ ein gerades oder verzweigtes C₁-C₁₆-Alkyl bedeutet;
CH₂SR₇, worin R₇ Wasserstoff oder Methyl bedeutet; worin X bedeutet:- (i) OH;
- (ii) OR₈, worin R₈ für einen C₁-C₁₅-Alkylrest, einen gegebenenfalls an der Arylgruppe substituierten C₁-C₄-Arylalkylrest, einen gegebenenfalls an der Arylgruppe substituierten C₁-C₄-Arylcarboxyalkylrest, einen C₁-C₄-Hydroxyalkylrest oder einen C₁-C₄-Amidoalkylrest steht;
- (iii) NR₉R₁₀, worin R₉ oder R₁₀ gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff, C₁-C₆-Alkyl, C₁-C₄-Hydroxyalkyl oder gegebenenfalls substituiertes Aryl stehen; oder R₉ oder R₁₀ einen gegebenenfalls substituierten Heterocyclus bedeuten oder zusammen mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, einen gegebenenfalls substituierten Heterocyclus bilden können;
- (iv) eine N₃-Gruppe;
- oder CH₂NHR₁₁, worin R₁₁ einen gegebenenfalls substituierten Benzoylrest bedeutet;
- - wobei, wenn A für eine Gruppe der Formeln (IIIb), (IV), (V) oder (VI) steht, R für COOH oder ein Salz oder einen Ester davon steht;
- - wobei, wenn A für eine Gruppe der Formel (IIIa)
steht, R unter den folgenden Gruppen ausgewählt
ist:
- (b) A für eine Gruppe steht, die ausgewählt ist unter einer Aryl- oder substituierten Arylgruppe, einem Heterocyclus oder einem substituiertem Heterocyclus, einer gegebenenfalls am Heterocyclus substituierten Arylheterocyclusgruppe oder einer gegebenenfalls am aromatischen Kern substituierten homocyclischen Arylgruppe und R dann für eine COOH-, COOR₁₂- Gruppe, wobei R₁₂ einen C₁-C₄-Alkylrest bedeutet, oder eine durch eine C₁-C₄-Alkylgruppe substituierte Amidgruppe steht, oder einem physiologisch verträgliches Salz und Ester davon.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Retinoid ausgewählt ist unter Retinal, Retinol,
Retinylacetat, -propionat, -palmitat, Retinsäure in der
all-trans-, 13-cis-, 9-cis-, 11-cis-, 9,13-di-cis-, 11,13-
di-cis-Form, den entsprechenden Zinkretinoaten, quaternären
Ammoniumretinoaten der Formel:
worin X⊖ für einen all-trans- oder 13-cis-Retinoatrest
steht; und
- (i) R₁₃, R₁₄ und R₁₅ gleich oder verschieden sind
und für eine gerade C₁-C₄-Alkylgruppe
stehen, die eine
oder mehrere Hydroxylgruppe(n)
in der Kette tragen kann,
R₁₆ für ein gerades C₁₂-C₁₈-Alkyl- oder -Alkenyl steht; - (ii) R₁₆ für eine Gruppe:
steht, worin:
n gleich 0 oder 1 ist,
R₁₇ für ein Wasserstoff- oder Halogenatom, eine Hydroxylgruppe, Alkyl- oder Hydroxyalkylgruppe mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder eine Acylgruppe mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen steht;
R₁₃, R₁₄ und R₁₅ die unter (i) angegebenen Bedeutungen haben; - (iii) R₁₃ und R₁₄ einen Heterocyclus bilden
können, welcher gegebenenfalls ein Sauerstoff-,
Stickstoff- oder Schwefelatom umfaßt;
R₁₅ und R₁₆ die unter (i) und (ii) angegebenen Bedeutungen haben;
all-trans-Retinoyloxyacetamid, der Mischung aus
2-Hydroxy-1-propyl-all-trans-retinoat und 1-Hydroxy-2-propyl-alltrans-
retinoat, 2-Hydroxyethyl-all-trans-retinoat, 4-Nitrobenzyl-
all-trans-retinoat, Benzyl-all-trans-retinoat,
4-(all-trans-retinoyloxyacetyl)catechin, 2-Cyclohexylethyl-
all-trans-retinoat, 10-Carboxymethyldecyl-all-trans-retinoat,
4-Hydroxybutyl-all-trans-retinoat, Cholesteryl-
all-trans-retinoat, 4-Brombenzyl-all-trans-retinoat, Cholesteryl-
all-trans-retinoyloxyacetat, all-trans-Retinoyl-
oxyacetylbenzol, 4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)-brombenzol,
4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)-nitrobenzol,
4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)benzonitril, all-trans-
Retinoyloxyacetyl-2,4-dichlorbenzol, N-(all-trans-
Retinoyloxy)phthalimid, N-(all-trans-Retinoyloxy)-
succinimid, 4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)-methoxybenzol,
4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)-phenol, 4-(all-trans-
Retinoyloxyacetyl)3,4,5-trimethoxybenzol, 4-(all-trans-
Retinoyloxyacetyl)2,4,6-trimethylbenzol, 4-(all-trans-
Retinoyloxyacetyl)toluol, 4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)-
ethoxybenzol, 4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)acetoxybenzol,
4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)naphthalin, 4-(all-trans-
Retinoyloxyacetyl)biphenyl, 4-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)-
2,5-dimethoxybenzol, 1-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)2,4-
dimethylbenzol, 1-(all-trans-Retinoyloxyacetyl)3,4-
diacetoxybenzol, all-trans-Retinamid, 2-Hydroxyethyl-
all-trans-retinamid, N-Ethyl-all-trans-retinamid,
4-(all-trans-Retinoyl)aminophenol, N-Methyl-
dimethyldioxolanretinamid, N-(o-Carboxyphenyl)retinamid,
N-(p-Carboxyphenyl)retinamid, N-Hydroxypropyl-all-transretinamid,
N-(Hydroxypropyl)13-cis-retinamid, N-(5-Tetrazolyl)-
all-trans-retinamid, N-(5-Tetrazolyl)13-cis-
retinamid, N-(3,4-Methylendioxyphenylmethyl)all-trans-
retinamid, N-(n-Propyl)-all-trans-retinamid, N-t-Butyl-
all-trans-retinamid, N-(1,1,3,3-Tetramethyl)butyl-all-
trans-retinamid, N-(4-Carboxymethyl-3-hydroxyphenyl)-all-
trans-retinamid, N-[β-(3,4-Dimethoxyphenyl)ethyl]all-
trans-retinamid, 2-(all-trans-Retinoylamino)benzothiazol,
1-(all-trans-Retinoyl)1,2,4-triazol, N-(all-trans-
Retinoyl)imidazol, 1-Nicotinoyl-2-(all-trans-retinoyl)-
hydrazin, N-(all-trans-Retinoyl)morpholin, trans-β-Ionon-
(all-trans-retinoyl)hydrazon, N,N′-Dicyclohexyl-N-(all-
trans-retinoyl)harnstoff, Aceton-(all-trans-retinoyl)-
hydrazon, N-Benzoylretinylamin und Retinoylnitrid.
5. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Retinoide ausgewählt sind unter
den Verbindungen der Formel (II), worin:
A für eine der folgenden Gruppen steht: und R für COOH, CONHC₂H₅ oder COOC₂H₅ steht.
A für eine der folgenden Gruppen steht: und R für COOH, CONHC₂H₅ oder COOC₂H₅ steht.
6. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Retinoid ausgewählt ist unter
den Verbindungen der Formeln:
sowie den physiologisch verträglichen Salzen oder Estern
davon.
7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Retinoid
ausgewählt ist unter den Verbindungen der Formel
(II):
in der all-trans- oder 13-cis-Form, worin R für eine
steht, worin X eine OH- oder OY-Gruppe
bedeuten kann, wobei Y eine Alkylgruppe mit 1 bis 15
Kohlenstoffatomen bedeutet und X eine mit einer
Niedrigalkylgruppe von 1 bis 6 Kohlenstoffatomen mono- oder
disubstituierte Aminogruppe bedeuten kann, oder R auch
für eine -CH₂OH- oder -CHO-Gruppe steht und A für die
Gruppen
steht, sowie den pharmazeutisch oder kosmetisch
verträglichen Salze davon stehen.
8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Retinoid ausgewählt
ist unter Tretinoin, Isotretinoin, Retinol oder Vitamin A
und Derivaten davon, wie Acetat, Palmitat oder Propionat,
Motretinid, Etretinat und all-trans-Zinkretinoat.
9. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Komponenten (A) und
(B) unmittelbar vor der Anwendung vermischt werden.
10. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Komponenten (A) und (B) getrennt oder nacheinander angewendet
werden.
11. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Komponente (A) das Retinoid in einer Menge von 0,001
bis 2 Gew.-%, bezogen auf deren Gesamtgewicht,
enthält.
12. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Komponente (B) die Verbindung der Formel (I) in einer
Menge von 0,1 bis 10 Gew.-% enthält.
13. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die
physiologisch verträglichen Milieus Wasser oder eine
Mischung aus Wasser und einem unter niederen Alkoholen,
Alkylenglycolen oder Alkylenglycolalkyläthern oder Dialkylenglycolalkyläthern
ausgewählten Lösungsmittel enthalten,
das in einer Menge von 1 bis 80 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht jeder Komponente, vorhanden ist.
14. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mittel
Verdickungsmittel in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht jeder Komponente, enthält.
15. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß
die Komponenten (A) und (B) ein Adjuvans
oder mehrere Adjuvanzien enthalten, das/die ausgewählt
ist/sind unter Konservierungsmitteln, komplexbildenden
Mitteln, Farbstoffen, Alkalinisierungs- oder Acidifizierungsmitteln,
Parfums, anionischen, kationischen,
nicht-ionischen, amphoteren grenzflächenaktiven Mitteln
oder Mischungen davon und kationischen, anionischen, nicht-
ionischen, amphoteren Polymeren oder Mischungen davon.
16. Vorrichtung mit mehreren Abteilen, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mindestens zwei
Abteile umfaßt, wobei das eine die Komponente (A) und
das andere die Komponente (B), die in einem der Ansprüche
1 bis 15 definiert sind, umfaßt.
17. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 15 zur Verwendung
als Medikament zur Induktion und Stimulation
des Haarwuchses und zur Verringerung von Haarausfall.
18. Verwendung des Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis
15 zur Herstellung eines aus zwei Komponenten (A) und (B)
bestehenden Produktes zur Induktion und Stimulation des
Haarwuchses und zur Verringerung von Haarausfall,
wobei die Komponenten (A) und (B) getrennt oder nacheinander
aufgetragen werden.
19. Verwendung des Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis
15 zur Herstellung eines aus zwei Komponenten (A) und (B)
bestehenden Produktes zur Induktion und Stimulation des
Haarwuchses und zur Verringerung von Haarausfall,
wobei die Komponenten (A) und (B) unmittelbar vor der Anwendung
gemischt werden.
20. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 15 zur Verwendung
bei der kosmetischen Behandlung von Haaren.
21. Verfahren zur kosmetischen Behandlung von Haaren
mit dem Zweck, diese zu verschönern, dadurch
gekennzeichnet, daß man auf die Kopfhaut
mindestens ein in einem der Ansprüche 1 bis 15 definiertes
Mittel getrennt oder nacheinander aufträgt.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß man in einem ersten Schritt
die Komponente (A) aufträgt, welche das Retinoid enthält,
und man nach einer Einwirkungszeit von 1 Minute bis zu
12 Stunden die Komponente (B), welche das Pyrimidinderivat
der Formel (I) enthält, aufträgt.
23. Verfahren zur kosmetischen Behandlung der Haare,
dadurch gekennzeichnet, daß man
auf die Kopfhaut ein Mittel aufträgt, welches eine
Mischung der Komponenten (A) und (B) des in einem der
Ansprüche 1 bis 15 definierten Mittels darstellt.
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