DE3740576A1 - 4-(piperazinyl-1)-pyrimidinderivate, verfahren zu deren herstellung und diese enthaltende kosmetische und pharmazeutische mittel - Google Patents
4-(piperazinyl-1)-pyrimidinderivate, verfahren zu deren herstellung und diese enthaltende kosmetische und pharmazeutische mittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft 4-(Piperazinyl-1)-pyrimidinderivate,
ein Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende
kosmetisch und pharmazeutische Mittel. Diese Mittel
induzieren und stimulieren das Haarwachstum und verringern
den Haarausfall.
Der Mensch besitzt 100 000 bis 150 000 Haare und verliert
üblicherweise täglich 50 bis 100 Haare. Die Tatsache, daß der
Haarbestand erhalten bleibt, beruht im wesentlichen darauf,
daß das Haar einen Zyklus durchläuft, im Verlauf dessen sich
das Haar bildet, wächst und ausfällt, bevor es durch ein
neues Haar ersetzt wird, das aus demselben Follikel heraustritt.
Im Laufe eines solchen Haarzyklus beobachtet man drei aufeinanderfolgende
Phasen, d. h. die Anagenphase, die Katagenphase
und die Telogenphase.
Im Laufe der ersten Phase, der Anagenphase, durchläuft das
Haar eine aktive Wachstumsperiode, die mit einer intensiven
metabolischen Aktivität im Bereich der Haarwurzel assoziiert
ist.
Die zweite Phase, die Katagenphase, ist eine Übergangsphase
und zeichnet sich durch eine Verlangsamung der mitotischen
Aktivitäten aus. Im Laufe dieser Phase findet eine Involution
des Haares statt, der Follikel atrophiert und seine dermale
Implantation erscheint um so höher.
Die terminale Phase, die Telogenphase, entspricht einer
Ruheperiode für den Follikel. Das Haar "stirbt" und fällt
aus, indem es durch ein wachsendes anagenen Haar gestoßen
wird.
Dieser permanente physische Erneuerungsprozeß unterliegt bei
der Alterung einer natürlichen Evolution. Die Haare werden
feiner und ihr Zyklus wird kürzer.
Der Haarausfall nimmt zu, wenn dieses physische Erneuerungsverfahren
beschleunigt oder gestört wird. Dies heißt, daß die
Wachstumsphasen verkürzt werden, daß der Übertritt der Haare
in die telogene Phase früher stattfindet und daß die Haare
in größerer Anzahl ausfallen. Die aufeinanderfolgenden
Wachstumszyklen führen zu immer feineren und immer kürzeren
Haaren. Diese gehen nach und nach in einen nicht pigmentierten
Flaum über. Dieses Phänomen kann zu einer Glatze führen.
Dieser Haarzyklus wird von zahlreichen Faktoren beeinflußt,
welche eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Alopezie
nach sich ziehen können. Zu derartigen Faktoren zählen
nahrungsmittelbedingte Faktoren, endokrine Faktoren und
nervlich bedingte Faktoren. Die Haarveränderungen unterschiedlicher
Kategorien können mit Hilfe des Trichogramms
und insbesondere mit Hilfe des Phototrichogramms bestimmt
werden.
Seit zahlreichen Jahren wird in der kosmetischen und
pharmazeutischen Industrie nach Mitteln gesucht, mit deren
Hilfe es möglich ist, Alopezie zu verhindern oder zu
reduzieren und insbesondere den Haarwuchs zu induzieren oder
zu stimulieren oder den Haarausfall zu verringern.
Man hat auch bereits für diesen Zweck Verbindungen vorgeschlagen,
beispielsweise 6-Amino-1,2-dihydro-1-hydroxy-2-
imino-4-piperidinopyrimidin und die Derivate davon. Derartige
Verbindungen sind insbesondere in der US-A 41 39 619 beschrieben.
Ferner ist in dem Patent WO-A 83 02 558 eine Kombination aus
Retinoiden mit den obenerwähnten Verbindungen beschrieben.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß bestimmte 1-Piperazinylpyrimidine
überraschenderweise den Haarwuchs induzieren und
stimulieren sowie den Haarausfall verringern können.
1-Piperazinylpyrimidinderivate sind insbesondere in den
Patentschriften US-A 36 44 364 und 39 10 928 sowie im
Artikel, der veröffentlicht wurde in den Chemical Abstracts
97: 198 165b beschrieben.
Diese Verbindungen zeichnen sich insbesondere durch ihre
therapeutischen Eigenschaften aus. Sie werden vorwiegend
im kardiovaskulären Bereich, beispielsweise als Antihypertensiva,
eingesetzt.
Erfindungsgemäß werden neue 1-Piperazinylpyrimidinderivate
bereitgestellt, die bei topischer Anwendung eine überraschende
Wirkung auf den Haarnachwuchs besitzen. Mit diesen
Verbindungen ist es möglich, das Haarwachstum zu induzieren
oder zu stimulieren. Diese Verbindungen verringern zudem den
Haarausfall.
Gegenstand der Erfindung sind somit neue 1-Piperazinylpyrimidinderivate
und ein Verfahren zu deren Herstellung.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein therapeutisches oder
kosmetisches Mittel, mit dem es insbesondere möglich ist,
den Haarwuchs zu induzieren und zu stimulieren und den Haarausfall
zu verringern.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung dieser Verbindungen
zur Herstellung eines Mittels mit therapeutischem
Effekt bezüglich der Induktion und der Stimulation des
Haarwachstums. Die erfindungsgemäßen Verbindungen entsprechen
der allgemeinen Formel (I):
worin R eine Alkoxycarbonylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
in der Alkoxykette oder eine Furoylgruppe bedeutet
und n für 0 oder 1 steht. Steht n für 1, dann können die Verbindungen
gegebenenfalls als Tautomere vorliegen, wobei
eines der beiden Wasserstoffatome eine Aminogruppe in 2-
oder 4-Stellung zum Sauerstoffatom gemäß dem nachfolgend
gezeigten Schema wandern kann:
Erfindungsgemäß sind auch die Additionssalze umfaßt, welche
diese Verbindungen mit pharmazeutisch oder kosmetisch verträglichen
Säuren bilden können. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
lassen sich nach dem nachfolgend gezeigten
Reaktionsschema herstellen.
Dazu setzt man ein Pyrimidin, das gegebenenfalls in das
N-Oxyd überführt ist, der Formel (II), worin X ein Halogenatom,
vorzugsweise das Chloratom, bedeutet, mit einem
Piperazin der Formel (III), worin R die zuvor angegebene
Bedeutung besitzt, in der Wärme und gegebenenfalls in Anwesenheit
eines Lösungsmittels, wie Chlorbenzol, um. Da sich
im Laufe dieser Kondensation auch die Säure HX bildet, ist
es möglich, direkt das Additionssalz einer Verbindung der
allgemeinen Formel (I) zu erhalten.
Das erfindungsgemäße Mittel ist dadurch gekennzeichnet, daß
es in einem pharmazeutisch oder kosmetisch verträglichen
Milieu mindestens eine Verbindung der oben angegebenen allgemeinen
Formel (I) oder ein Additionssalz davon mit einer
pharmazeutisch oder kosmetisch verträglichen Säure enthält.
Die erfindungsgemäß besonders bevorzugten Verbindungen sind
diejenigen der allgemeinen Formel (I), worin n für 0 steht
und R eine Ethoxycarbonyl- oder 2-Furoylgruppe bedeutet, oder
diejenigen, worin n für 1 steht und R eine Ethoxycarbonylgruppe
bedeutet.
Zu den bevorzugten Verbindungen zählen insbesondere
Ethyl-4-(2,4-diamino-3-oxyd-6-pyrimidinyl)-piperazincarboxylat,
Ethyl-4-(2,4-diamino-6-pyrimidinyl)-piperazincarboxylat,
4-(2,4-Diamino-6-pyrimidinyl)-1-(2-furoyl)-piperazin und
insbesondere die Hydrochloride davon.
Die erfindungsgemäßen topischen Mittel enthalten die Verbindung
der allgemeinen Formel (I) in Anteilen von 0,01 bis
15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, und
vorzugsweise von 0,1 bis 10 Gew.-%.
Ein insbesonders bevorzugtes Mittel ist dasjenige, das Alkyl-
4-(2,4-diamino-6-pyrimidinyl)-piperazincarboxylat-Monohydrochlorid
in Anteilen von 0,1 bis 5% enthält.
Nach einer erfindungsgemäß vorteilhaften Ausführungsform
kann die Verbindung der allgemeinen Formel (I) mit einem
Pyrimidinderivat assoziiert sein, welches eine Wirkung auf
den Haarnachwuchs ausübt. Es kann sich dabei insbesondere
um 6-Amino-1,2-dihydro-1-hydroxy-2-imino-4-piperidino-
pyrimidin handeln, das auch unter der Bezeichnung "Minoxidil"
bekannt ist. Es kann sich auch um ein Retinoid handeln, wie
beispielsweise diejenigen, die in der Anmeldung WO-8202833
beschrieben sind. Auch eine Kombination aus beiden kann zur
Anwendung gebracht werden.
Zu den besonders bevorzugten Retinoiden zählen Retinoesäure
(alles trans) und 13-cis-Retinoesäure sowie die Salze oder
physiologisch (pharmazeutisch oder kosmetisch) verträglichen
Ester davon.
Wenn diese Verbindungen vorhanden sind, dann sind die
Pyrimidinderivate in Anteilen von 0,01 bis 10 Gew.-% und die
Retinoide in Anteilen von 0,001 bis 2 Gew.-% vorhanden.
Diese Verbindungen können in demselben Mittel Anwendung
finden, wie die Verbindung der Formel (I). Sie können auch
getrennt angewandt bzw. aufgetragen werden, sei es gleichzeitig
oder sei es zeitlich versetzt, vor oder nach dem
Mittel, das die Verbindung der allgemeinen Formel (I) enthält.
Die erfindungsgemäßen Mittel können in Form von Lotionen,
Emulsionen, Cremes und Gelen vorliegen und können gegebenenfalls
unter Druck stehen und als Aerosol konditioniert
sein. Sie können insbesondere bei Behandlungen eingesetzt
werden, bei denen ein wie oben definiertes Mittel Anwendung
findet. Anschließend kann gegebenenfalls eine Spülung durchgeführt
werden oder auch shampooniert werden.
Das kosmetisch oder pharmazeutisch verträgliche Milieu kann
aus einem wäßrigen Milieu, einem wäßrig-alkoholischen Milieu
oder einem alkoholischen Milieu bestehen, wobei das entsprechende
Milieu verdickt sein kann. Dieses Milieu kann
ein oder mehrere kosmetisch oder pharmazeutisch verträgliche
Lösungsmittel enthalten.
Die Lösungsmittel sind vorzugsweise ausgewählt unter niedrigen
Alkoholen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Dazu zählen beispielsweise
Ethylalkohol, Isopropylalkohol und tert.-Butylalkohol;
Alkylenglykole, wie Propylenglykol, und Alkylether
von Mono- und Dialkylenglykolen, wie Ethylenglykolmonoethylether,
Propylenglykolmonomethylether und Diethylenglykolmonoethylether.
Diese Mittel können auch weitere üblicherweise im kosmetischen
oder pharmazeutischen Bereich eingesetzte Adjuvantien enthalten,
so daß topische Mittel bereitgestellt werden. Dazu
zählen insbesondere grenzflächenaktive Mittel, Verdickungsmittel,
Konservierungsmittel, alkalischmachende Mittel und
sauermachende Mittel. Der pH-Wert dieser Mittel kann zwischen
3 und 9 liegen und liegt vorzugsweise zwischen 5 und 8.
Die Verdickungsmittel und die gelbildenden Mittel können
insbesondere ausgewählt sein unter Heterobiopolysacchariden,
wie beispielsweise denjenigen, die Mannose-, Glucose-,
Glucuronsäure- oder Galacturonsäureeinheiten in ihren Ketten
aufweisen, und insbesondere unter Xanthangummis und
Scleroglucanen.
Diesbezüglich kann man die nachstehenden Produkte nennen, die
unter den angegebenen Handelsbezeichnungen vertrieben
werden: KELTROL T oder TF, KELZAN S, KELZAN K9C57, KELZAN
K8B12, KELZAN K3B130, vertrieben von der Fa. KELCO;
RHODOPOL 23 und 23SC oder RHODIGEL 23, vertrieben von der
Fa. Rhone Poulenc; DEUTERON XG, vertrieben von der Fa.
Schoner GmbH; ACTIGUM CX9, CS11 und C56, vertrieben von der
Fa. CECA/SATIA. Es können auch weitere Heterobiopolysaccharide
eingesetzt werden. Dazu zählen beispielsweise
diejenigen, die beschrieben sind in den Patentanmeldungen:
EP-A 23 397, UK-A 20 58 106, UK-A 20 58 107, US-A 44 54 316,
EP-A 64 354 und DE-A 32 24 547.
Weitere gelbildende Mittel können ausgewählt sein unter
Cellulosederivaten, wie Methylcellulose, Hydroxymethylcellulose,
Carboxymethylcellulose, Hydroxybutylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose
und Methylhydroxypropylcellulose. Diese
Verdickungsmittel oder gelbildenden Mittel werden vorzugsweise
in Anteilen von 0,5 bis 5% und insbesondere von 1 bis
3 Gew.-% eingesetzt, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Mittels.
Es können auch Verdickungsmittel eingesetzt werden, die
ausgewählt sind unter Polyacrylsäuren, welche mit einem
polyfunktionellen Agens vernetzt sind. Dazu zählen die
Produkte, die unter der Bezeichnung CARBOPOL von der Fa.
Goodrich vertrieben werden. Es können auch Verdickungsmittel
Anwendung finden, die entstehen bei der ionischen Wechselwirkung
eines kationischen Polymers, das aus einem
Cellulosecopolymer oder einem Cellulosederivat, auf die
ein wasserlösliches monomeres quaternäres Ammoniumsalz
aufgepfropft sind, mit einem anionischen Carbonsäurepolymer.
Zu letzteren Produkten zählen insbesondere die
Verdickungsmittel, die bei der Interaktion eines Hydroxyalkylcellulosecopolymers,
auf das radikalisch ein Methacryloylethyltrimethylammoniumsalz,
ein Methacrylamidopropyltrimethylammoniumsalz
oder ein Dimethyldiallylammoniumsalz aufgepropft ist, mit einem anionischen Carbonsäurepolymer
resultieren, welches unter Homopolymeren von
Methacrylsäure, Copolymeren von Methacrylsäure mit einem
Monomer ausgewählt unter C₁-C₄-Alkylacrylaten- oder
-methacrylaten, Acrylamidderivaten, Maleinsäure, C₁-C₄-
Alkylmonomaleaten, Vinylpyrrolidon und Copolymeren von
Ethylen und Maleinsäureanhydrid ausgewählt ist. Das Gewichtsverhältnis
von kationischen Polymer zu anionischen Carbonsäurepolymeren
beträgt 1/5 bis 5/1.
Die Verdickungsmittel setzt man in Anteilen von 0,5 bis
2% und vorzugsweise von 0,7 bis 1,5 Gew-% ein, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Zur Behandlung von Haarausfall trägt man ein wie oben
definiertes Mittel auf die von Alopezie befallenen Zonen
der Kopfhaut und auf die Haare einer Person auf, beispielsweise
nach Waschen der Kopfhaut und der Haare mit Hilfe
eines Shampoos oder kurz nach dem Shampoonieren. Die
bevorzugte Anwendungsart besteht darin, daß man 1 bis 2 g
des erfindungsgemäßen Mittels auf die von Alopezie befallene
Zone mit einer Oberfläche von 200 bis 300 cm² der
Kopfhaut 1 bis 2× täglich während eines Zeitraumes von
1 bis 7 Tagen pro Woche aufträgt.
Die Wirksamkeit der Behandlung überwacht man einmal mittels
eines Phototrichogramms.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung der Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) zur Herstellung eines
Mittels, das zur Induktion und Stimulation des Haarwachstums
und zur Verlangsamung des Haarausfalls dient.
Das Behandlungsverfahren besitzt die Charakteristika eines
kosmetischen Verfahrens mit der Maßgabe, daß es dieses Verfahren
ermöglicht, die Haare und die Kopfhaut im kosmetischen
Sinne zu pflegen, d. h. darauf Substanzen aufzutragen, die
der Kopfhaut bzw. den Haaren fehlen und sie verschönern.
Das Verfahren besitzt zudem die Charakteristika einer
therapeutischen Behandlung in dem Sinne, daß die aktive
Substanz eine therapeutische Aktivität bezüglich der biologischen
Mechanismen des Haarzyklus aufweist.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.
In einen Erlenmeyer-Kolben, der mit einem Magnetrührer und
einem Rückflußkühler ausgestattet ist und unter Stickstoffgas
gehalten wird, gibt man 10 g (0,069 Mol) 6-Chlor-2,4-
diaminopyrimidin und 21,8 g (0,138 Mol) Ethyl-1-piperazin
carboxylat. Man gibt 75 ml Chlorbenzol zu und erhitzt die
Mischung am Rückfluß während eines Zeitraumes von 1 h 30 Min.
Es bildet sich ein Präzipitat, das man heiß abfiltriert,
mit Chlorbenzol und dann mit Ether spült und aus Ethanol
umkristallisiert.
Fp: 256°C (Ethanol)
Elementaranalyse für C₁₁H₁₉ClN₆O₂ (M=302,76):
berechnet:C 43,63 H 6,28 N 27,77 O 10,58 Cl 11,73% gefunden:C 43,43 H 6,21 N 27,54 O 10,85 Cl 11,82%
Fp: 256°C (Ethanol)
Elementaranalyse für C₁₁H₁₉ClN₆O₂ (M=302,76):
berechnet:C 43,63 H 6,28 N 27,77 O 10,58 Cl 11,73% gefunden:C 43,43 H 6,21 N 27,54 O 10,85 Cl 11,82%
Eine Mischung aus 4 g (0,0277 Mol) 6-Chlor-2,4-diaminopyrimidin,
5 g (0,0277 Mol) 1-(2-Furoyl)-piperazin und
50 ml Chlorbenzol erhitzt man 5 h am Rückfluß.
Es bildet sich ein Präzipitat, das man heiß abfiltriert.
Man wäscht es mit Chlorbenzol und anschließend mit Ether
und kristallisiert es aus Methanol um.
Fp: 295°C (Methanol)
Elementaranalyse für C₁₃H₁₇ClN₆O₂ (M=324,5):
berechnet:C 48,07 H 5,24 N 25,89 O 9,86 Cl 10,94% gefunden:C 48,13 H 5,26 N 25,80 O 10,09 Cl 11,09%
Fp: 295°C (Methanol)
Elementaranalyse für C₁₃H₁₇ClN₆O₂ (M=324,5):
berechnet:C 48,07 H 5,24 N 25,89 O 9,86 Cl 10,94% gefunden:C 48,13 H 5,26 N 25,80 O 10,09 Cl 11,09%
In einem Erlenmeyer-Kolben, der mit einem Magnetrührer und
einem Rückflußkühler ausgestattet ist und der unter Stickstoffgas
gehalten wird, gibt man 10 g (0,063 Mol) 6-Chlor-
3-oxyd-2,4-diaminopyrimidin und 30 g (0,190 Mol) Ethyl-1-
piperazincarboxylat. Man bringt die Mischung innerhalb
1 h auf 100°C und hält 1 h 30 Min. bei dieser Temperatur.
Man gibt etwa 30 ml Wasser zum heißen Gemisch, trennt das
sich bildende weiße Präzipitat ab, wäscht es mit Wasser und
dann mit Ether und kristallisiert es aus Isopropylalkohol
um.
Man löst die so erhaltene Base in so wenig Ethanol wie
möglich und gibt zu der Lösung einen Überschuß HCl/Ether.
Man trennt das Hydrochloridpräzipitat ab und kristallisiert
es aus Ethanol um.
Fp: 215°C (Ethanol)
Elementaranalyse für C₁₁H₁₉ClN₆O₃ (M=318,76):
berechnet:C 41,48 H 5,96 N 26,35 O 15,06 Cl 11,13% gefunden:C 41,48 H 5,95 N 26,28 O 14,87 Cl 11,21%
Fp: 215°C (Ethanol)
Elementaranalyse für C₁₁H₁₉ClN₆O₃ (M=318,76):
berechnet:C 41,48 H 5,96 N 26,35 O 15,06 Cl 11,13% gefunden:C 41,48 H 5,95 N 26,28 O 14,87 Cl 11,21%
Elementaranalysen sowie IR- und NMR-Spektren bestätigen die
Struktur der gemäß den Herstellungsbeispielen erhaltenen
Verbindungen.
Man stellt eine Lotion zur Förderung des Haarwachstums und
zur Verringerung von Haarausfall mit folgender Zusammensetzung
her:
Ethyl-4-(2,4-Diamino-6-pyrimidinyl)-
piperazincarboxylat-monohydrochlorid4 g Konservierungsmittel, Parfümsoviel wie erforderlich Ethanol 70%ig, qsp100 g
piperazincarboxylat-monohydrochlorid4 g Konservierungsmittel, Parfümsoviel wie erforderlich Ethanol 70%ig, qsp100 g
Man bestimmt die Aktivität des Mittels in bezug auf das
Nachwachsen von Haaren im Vergleich zu einem Placebo, indem
man 1 ml des Mittels pro Anwendung einmal pro Tag
auf einen Bereich mit Haarausfall bei 5 Personen mit
einem mittleren Alter von 40 Jahren aufträgt. Nach einigen
Monaten der Behandlung hat sich der Zustand der Haare
deutlich verbessert.
1-(2,4-Diamino-6-pyrimidinyl)-
4-(2-furoyl)-piperazin2 g Diethylenglykolmonoethylester20 g Ethylalkohol40,5 g Wasser, qsp100 g
4-(2-furoyl)-piperazin2 g Diethylenglykolmonoethylester20 g Ethylalkohol40,5 g Wasser, qsp100 g
Diese Lotion wird in der gleichen Weise wie im Beispiel 1
beschrieben angewandt, wobei ähnliche Ergebnisse erhalten
werden.
Diese Mittel trägt man auf diejenigen Teile der Kopfhaut
auf, welche von Alopezie befallen sind. Man stellt eine
Verbesserung des Haarzustandes fest.
Man stellt eine Lotion folgender Zusammensetzung her:
Ethyl-4-(2,4-diamino-6-pyrimidinyl)-piperazin-
carboxylat-Monohydrochlorid3 g Propylenglykol20 g Ethylalkohol50 g Wasser, qsp100 g
carboxylat-Monohydrochlorid3 g Propylenglykol20 g Ethylalkohol50 g Wasser, qsp100 g
Trägt man diese Lotion auf die von Alopezie befallenen
Regionen der Kopfhaut auf, dann verbessert sie den Zustand
der Haare.
Man stellt eine Lotion folgender Zusammensetzung her:
Ethyl-4-(2,4-diamino-6-pyrimidinyl)-piperazin-
carboxylat-Monohydrochlorid2,50 g Minoxidil1 g Propylenglykol20 g Ethylalkohol50 g Wasser, qsp100 g
carboxylat-Monohydrochlorid2,50 g Minoxidil1 g Propylenglykol20 g Ethylalkohol50 g Wasser, qsp100 g
Trägt man diese Lotion wie im Beispiel 1 beschrieben auf
die von Alopezie befallenen Regionen der Kopfhaut auf,
dann stellt man eine Stimulierung des Haarnachwuchses fest.
Man stellt eine Lotion folgender Zusammensetzung her:
13-cis-Retinoesäure0,0125 g
Ethyl-4-(2,4-diamino-3-oxyd-6-pyrimidinyl)-
piperazincarboxylat-Monohydrochlorid3 g Ethylalkohol95 g Propylenglykol, qsp100 g
piperazincarboxylat-Monohydrochlorid3 g Ethylalkohol95 g Propylenglykol, qsp100 g
Trägt man diese Lotion wie im Beispiel 1 beschrieben auf
die von Alopezie befallenen Regionen der Kopfhaut auf,
dann stellt man fest, daß das Nachwachsen der Haare
stimuliert wird.
Man stellt ein Gel folgender Zusammensetzung her:
trans-Retinoesäure0,025 g
Ethyl-4-(2,4-diamino-3-oxyd-6-pyrimidinyl)-
piperazincarboxylat-Monohydrochlorid3,00 g Ethylalkohol50,00 g Wasser13,00 g Acrylsäurehomopolymer, vernetzt mit einem
polyfunktionellen Agens, vertrieben unter
der Bezeichnung Carbopol 9401,00 g Triethanolamin, qs pH=5
Konservierungsmittel, qs
Propylenglykol, qsp100 g
piperazincarboxylat-Monohydrochlorid3,00 g Ethylalkohol50,00 g Wasser13,00 g Acrylsäurehomopolymer, vernetzt mit einem
polyfunktionellen Agens, vertrieben unter
der Bezeichnung Carbopol 9401,00 g Triethanolamin, qs pH=5
Konservierungsmittel, qs
Propylenglykol, qsp100 g
Man stellt eine Lotion folgender Zusammensetzung her:
Ethyl-4-(2,4-diamino-6-pyrimidinyl)-piperazin-
carboxylat-Monohydrochlorid3,00 g 13-cis Retinoesäure0,0125 g Ethylalkohol95,00 g Propylenglykol, qsp100 g
carboxylat-Monohydrochlorid3,00 g 13-cis Retinoesäure0,0125 g Ethylalkohol95,00 g Propylenglykol, qsp100 g
Trägt man diese Lotion wie im Beispiel 1 beschrieben auf
die von Alopezie befallenen Regionen der Kopfhaut auf,
dann stellt man eine Stimulierung des Haarnachwuchses
fest.
Man stellt ein Gel folgender Zusammensetzung her:
Ethyl-4-(2,4-diamino-6-pyrimidinyl)-piperazin-
carboxylat-Monohydrochlorid3,00 g trans-Retinoesäure0,025 g Ethylalkohol50,00 g Wasser13,00 g Acrylsäurehomopolymer, vernetzt mit einem
polyfunktionellen Agens, vertrieben unter
der Handelsbezeichnung Carbopol 9401,00 g Triethanolamin, qs pH=5
Konservierungsmittel, qs
Propylenglykol, qsp100 g
carboxylat-Monohydrochlorid3,00 g trans-Retinoesäure0,025 g Ethylalkohol50,00 g Wasser13,00 g Acrylsäurehomopolymer, vernetzt mit einem
polyfunktionellen Agens, vertrieben unter
der Handelsbezeichnung Carbopol 9401,00 g Triethanolamin, qs pH=5
Konservierungsmittel, qs
Propylenglykol, qsp100 g
Trägt man dieses Gel wie im Beispiel 1 beschrieben auf die
von Alopezie befallenen Regionen der Kopfhaut auf, dann
stellt man eine Stimulierung des Haarnachwuchses fest.
Claims (20)
1. 4-(Piperazinyl-1)-pyrimidinderivate der allgemeinen
Formel (I):
worinReine Alkoxycarbonylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
in der Alkoxykette oder eine Furoylgruppe
bedeutet und
nfür 0 oder 1 steht,sowie die Additionssalze mit kosmetisch oder pharmazeutisch
verträglichen Säuren.
2. Verbindungen nach Anspruch 1 der allgemeinen Formel (I),
nämlich: Ethyl-4-(2,4-diamino-6-pyrimidinyl)-piperazin-
carboxylat, 1-(2,4-Diamino-6-pyrimidinyl)-4-(furoyl-2)-
piperazin und Ethyl-4-(2,3-diamino-3-oxyd-6-pyrimidinyl)-
piperazincarboxylat und die Hydrochloride davon.
3. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen
Formel (I) nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein Pyrimidin der allgemeinen
Formel (II):
worinXein Halogenatom bedeutet und
nfür 0 oder 1 steht,mit einem Piperazin der allgemeinen Formel (III):
worinReine Alkoxycarbonylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
in der Alkoxykette oder eine Furoylgruppe
bedeutet,umsetzt.
4. Arzneimittel, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens
eine Verbindung nach Anspruch 1 oder 2 umfaßt.
5. Pharmazeutisches Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß
es eine Verbindung nach Anspruch 1 oder 2 zusammen mit
einem pharmazeutisch geeigneten Excipienten enthält.
6. Kosmetisches Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß es
eine Verbindung nach Anspruch 1 oder 2 zusammen mit
einem kosmetisch geeigneten Excipienten enthält.
7. Mittel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß es die Verbindung der allgemeinen Formel (I) in Anteilen
von 0,01 bis 15 Gew.-% enthält, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Mittels.
8. Mittel nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das pharmazeutisch oder kosmetisch
verträgliche Milieu aus einem wäßrigen, wäßrig-alkoholischen
oder alkoholischen Milieu besteht.
9. Mittel nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß es als wäßrig-alkoholisches Gel
vorliegt, das als gelbildendes Agens ein Heterobiopolysaccharid
und/oder ein Cellulosederivat enthält.
10. Mittel nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß es Verdickungsmittel, die ausgewählt
sind unter Acrylsäurepolymeren, welche durch ein polyfunktionelles
Agens vernetzt sind, oder Verdickungsmittel
enthält, welche bei der ionischen Wechselwirkung
eines kationischen Polymers, das aus einem Cellulosecopolymer
besteht, oder eines Cellulosederivats, auf
die ein quaternäres Ammoniumsalz eines wasserlöslichen
Monomers gepfropft sind, mit einem anionischen Carbonsäurepolymer
resultieren.
11. Mittel nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß es außerdem ein Pyrimidinderivat,
welches den Haarnachwuchs fördert, oder ein Retinoid
oder eine Mischung davon enthält.
12. Mittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei dem Pyrimidinderivat um 6-Amino-1,2-dihydro-
1-hydroxy-2-imino-4-piperidinopyrimidin oder
Minoxidil handelt.
13. Mittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Retinoid ausgewählt ist unter Retinoesäure
(alles trans) 13-cis-Retinoesäure und deren
physiologisch verträglichen Salzen oder Estern.
14. Mittel nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pyrimidinderivat in Anteilen
von 0,01 bis 10 Gew.-% vorhanden ist.
15. Mittel nach einem der Anprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das Retinoid in Anteilen von
0,001 bis 2 Gew.-% vorhanden ist.
16. Kombination zum Induzieren und Stimulieren des Haarwuchses
und Verhindern von Haarausfall, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Komponente (A), die aus
einem Mittel nach einem der Ansprüche 6 bis 10 besteht,
und eine Komponente (B) aufweist, die in einem
physiologisch verträglichen Milieu ein Pyrimidinderivat,
welches den Haarnachwuchs fördert, oder ein Retinoid
oder ein Gemisch aus beiden enthält, wobei die
Komponenten (A) und (B) getrennt aufgetragen werden,
sei es gleichzeitig oder sei es zeitlich versetzt.
17. Kombination nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem Pyrimidinderivat um 6-Amino-1,2-
dihydro-1-hydroxy-2-imino-4-piperidinopyrimidin und
bei dem Retinoid um Retinoesäure (alles trans) oder
um 13-cis-Retinoesäure, deren Salze oder deren
physiologisch verträglichen Estern handelt.
18. Verwendung der Verbindungen nach den Ansprüchen 1
oder 2 zur Herstellung eines Arzneimittels zur
Induktion und Stimulation des Haarwuchses und zur Verhinderung
des Haarausfalls.
19. Verfahren zur kosmetischen Behandlung von Haaren und
der Kopfhaut, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die
Haare oder die Kopfhaut ein Mittel oder eine
Kombination gemäß einem der Ansprüche 6 bis 17 aufträgt.
20. Mittel oder Kombination nach einem der Ansprüche 6 bis
17 zur Anwendung bei der therapeutischen Behandlung
von Haarausfall.
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