DE3818145C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Zellenradschleuse der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art.

Derartige Zellenradschleusen sind allgemein bekannt und werden in pneumatischen Förderanlagen für die verschiedensten Zwecke benutzt. Die Schleusen müssen nicht nur periodisch zur Inspektion und/oder Wartung auseinandergebaut werden, sondern häufig zusätzlich auch bei jedem Wechsel des Schüttgutes, insbesondere bei einem Farbwechsel. Da das Zellenrad in dem einen Lagerdeckel in einem Loslager, in dem anderen Lager­ deckel in einem Festlager gelagert ist, wobei der motorische Antrieb sich auf der Seite des Loslagers befindet, wurde der Seitendeckel mit dem Festlager gelöst und einschließlich des Zellenrades aus dem Schleusengehäuse herausgezogen. Teilweise wurden hier­ für auch schon Hilfsvorrichtungen benutzt, einerseits um einer unsachgemäßen Handhabung bei der Demontage vorzubeugen, andererseits um der - insbesondere bei großen und dementsprechend schweren Schleusen - vorhan­ denen Unfallgefahr zu begegnen. Diese mehr oder minder provisorischen Hilfsvorrichtungen, z. B. an dem betreffenden Lagerdeckel befestigte und in außen an dem Gehäuse vorge­ sehenen Rollenführungen aufgenommene Rundstangen, haben sich jedoch in der Praxis nicht bewährt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zellenrad­ schleuse der einleitend genannten Gattung zu schaffen, deren Zellenrad vergleichsweise rasch, bequem und sicher ausgebaut und auch wieder eingebaut werden kann.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im kennzeich­ nenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Bei dieser so ausgebildeten Zellenradschleuse stellt der Wagen in Verbindung mit der Führungsvorrichtung sicher, daß das Zellenrad genau in seiner Achse aus dem Gehäuse herausgezogen und auch wieder eingeschoben wird. Das herausgezogene Zellenrad braucht nirgendwo abgelegt zu werden und ist zu Reinigungszwecken von allen Seiten frei zugänglich. Beim Ausbau und beim Wiedereinbau werden Verkantungsfehler und daraus resul­ tierende Beschädigungen der abdichtenden Stirnflächen der Zellenradstege und der Innenwand des Schleusenge­ häuses sowie des Lagerzapfens des Zellenrades und des Loslagers in dem am Schleusengehäuse verbleibenden Lagerdeckel vermieden.

Bevorzugte Ausführungsform und Weiterbildungen einer­ seits des Wagens, andererseits dessen Führungsvorrichtung sind in den Ansprüchen 2 bis 6 angegeben. Hierbei hängt das Zellenrad im ausgebauten Zustand stets freitragend in dem Festlager des betreffenden Lagerdeckels.

Um dies für sehr große Schleusen zu vermeiden, empfiehlt es sich, eine Unterstützungsvorrichtung für das aus dem Gehäuse herausgefahrene Zellenrad vorzusehen. Hierauf beziehen sich die Ansprüche 8 bis 13.

In der Zeichnung ist die Zellenradschleuse nach der Erfindung in beispielsweise gewählten Ausführungs­ formen schematisch vereinfacht dargestellt. Es zeigt:

Fig. 1 eine erste Ausführungsform

Fig. 2 und 3 eine zweite Ausführungsform und

Fig. 4 eine dritte Ausführungsform.

Die in Fig. 1 dargestellte Zellenradschleuse besteht aus einem Gehäuse 1 mit zwei seitlichen Lagerdeckeln 2 und 3 sowie einem Zellenrad 4. Das Zellenrad 4 ist über seinen Lagerzapfen 4 a im eingebauten Zustand in dem Lagerdeckel 2 in einem Loslager gelagert, das in der gezeichneten Perspektive nicht sichtbar ist, in dem Lagerdeckel 3 hingegen in einem Festlager 3 a. Auf der Seite des Lagerdeckels 2 befindet sich auch der hier nicht dargestellte Antrieb des Zellenrades 4.

An dem Lagerdeckel 3 sind ein Griffbügel 10 sowie der Querschenkel 6.1 eines U-förmigen Rahmens 6 befestigt, an dessen Längsschenkeln 6.2 je zwei nach oben weisende Laschen 7 angeordnet sind, die an ihren Enden kurze Achsen 7.1 tragen, auf denen Profilrollen 8 gelagert sind. Diese Profilrollen 8 laufen auf zwei parallelen Führungsstangen 9, die mit dem Schleusengehäuse 1 über Schrauben 9.1 fest verbunden sind. Zur Erzielung einer genauen Parallelität der Führungsstangen 9 können zu­ sätzliche Justierschrauben (nicht dargestellt) vorge­ sehen sein. Aus dem gleichen Grund ist es zweckmäßig, wenn ein der gleichen Führungsstange 9 zugeordnetes Paar der Führungsrollen 8 auf seinen Achsen 7.1 in axialer Richtung fest gelagert ist und das andere Paar der Profilrollen 8 auf seinen Achsen 7.1 in axialer Richtung lose gelagert ist.

Die in den Fig. 2 und 3 veranschaulichte zweite Aus­ führungsform der Schleuse unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform durch eine zusätzliche Unter­ stützungsvorrichtung und ist daher vor allem für be­ sonders große Schleusen geeignet. Hierzu sind die Laschen 7 des U-förmigen Rahmens 6 im Unterschied zu Fig. 1 mit Bezug auf die Führungsstangen 9 nunmehr innenliegend angeordnet. Außen an den Führungsstangen 9 sind in einem geeigneten Abstand von der Seitenfläche des Schleusengehäuses 1 zwei sich gegenüberliegende und nach unten reichende Lagerplatten 11 für zwei zwei­ armige Hebel 12 befestigt. Deren untere Enden sind über eine Querachse 13 miteinander verbunden, auf der eine Profilrolle 14 drehbar gelagert ist. Die oberen Enden der Hebel 12 liegen im Verfahrweg des mit dem Lagerdeckel 3 fest verbundenen Wagens, genauer gesagt dessen U- förmigen Rahmens 6. Dessen Längsschenkel 6.2 sind unter­ seitig nahe deren Verbindung mit dem Querschenkel 6.1 mit je einer kleinen Rolle 15 versehen. Wie der Vergleich der Fig. 2 und 3 zeigt, laufen beim Herausfahren des Wagenrahmens 6 die Rollen 15 auf die oberen Arme der Hebel 12 auf, so daß diese um ihre Drehpunkte 11.1 schwenken und damit die Profilrolle 14 in ihre das Zellenrad 4 unterstützende Stellung (Fig. 3) bringen. Beim Einfahren des Lagerdeckels 3 und des Zellenrades 4 in das Schleusengehäuse 1 schwenken die Hebel 12 unter dem Gewicht der Profilrolle 14 zurück in die in Fig. 2 gezeigte Stellung.

Fig. 4 zeigt anstelle der in den Fig. 2 und 3 wie­ dergegebenen, selbsttätig wirksam werdenden Unter­ stützungsvorrichtung eine von Hand zu bedienende Unter­ stützungsvorrichtung. Diese besteht aus einem U-förmigen Bügel 18, dessen Quersteg 18.1 in der Mitte eine Unter­ stützungsplatte 19 trägt und dessen Längsschenkel 18.2 bei 18.3 schwenkbar mit den Unterenden von Lagerarmen 20 verbunden sind, die ihrerseits fest mit den Führungs­ stangen 9 verbunden sind und sich von diesen aus nach unten erstrecken. Nach dem Herausfahren des U-förmigen Rahmens 6 in seine Endstellung (die hierfür vorgesehenen Endanschläge sind in allen Figuren weggelassen, da sie in verschiedener Weise verwirklicht werden können) wird der Bügel 18 mittels des Handgriffes 21 um 90° gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt. In dieser Stellung hintergreift eine an dem Bügel 18 vorgesehene Sperr­ klinke 22 einen Anschlag 23, der an zumindest einem der Lagerarme 20 vorgesehen und mit diesem in der Weise schwenk­ bar verbunden ist, daß er der Sperrklinke 22 beim Hoch­ schwenken des Bügels 18 ausweicht, anschließend in die gezeichnete Sperrstellung fällt und aus dieser mittels der angedeuteten Griffes 23.1 zum Lösen dieser Ver­ rastung des Bügels 18 angehoben werden kann.

Claims (13)

1. Zellenradschleuse, bestehend aus einem Schleusenge­ häuse mit zwei seitlichen Lagerdeckeln, deren einer ein Festlager und deren anderer ein Loslager für die Welle des Zellenrades enthält, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der das Festlager enthaltende Lager­ deckel (3) mit einem Wagen (6, 7, 8) verbunden ist, der in Richtung der Mittelachse des Zellenrades (4) auf einer Führungsvorrichtung (9) mindestens um die axiale Länge des Zellenrades (4) verfahrbar ist.

2. Zellenradschleuse nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Führungsvorrichtung aus mindestens zwei Führungsstangen (9) besteht, die parallel zur Mittelachse des Zellenrades (4) zu beiden Seiten des Schleusengehäuses (1) angeordnet und mit diesem fest verbunden sind sowie freitragend um die Länge des Verfahrweges des Wagens (6, 7, 8) über das Schleusen­ gehäuse (1) überstehen.

3. Zellenradschleuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wagen einen U-förmigen Rahmen (6) umfaßt, dessen Querschenkel (6.1) mit dem Lagerdeckel (3) verbunden ist.

4. Zellenradschleuse nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wagen über je zwei Rollen (8) auf jeder der Führungsstangen (9) läuft.

5. Zellenradschleuse nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsstangen (9) Kreisquerschnitt haben und die Rollen (8) ein hierzu komplementäres, konkaves Profil besitzen.

6. Zellenradschleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Wagen (6, 7, 8) hängend unterhalb der Führungsvorrichtung (9) angeordnet ist.

7. Zellenradschleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Führungsvorrich­ tung eine Unterstützungsvorrichtung (11 bis 14) für den freitragenden Bereich des ausgefahrenen Zellen­ rades (4) verbunden ist.

8. Zellenradschleuse nach Anspruch 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Unterstützungsvorrichtung einen unter den freitragenden Bereich des Zellenrades (4) schwenkbaren Lagerbock (14) umfaßt.

9. Zellenradschleuse nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Unterstützungsvorrichtung zwei zweiarmige Hebel (12) umfaßt, die , einander gegen­ überliegend, um eine zur Mittelachse des Zellenrades (4) rechtwinklige Achse schwenkbar mit den jeweili­ gen Führungsstangen (9) verbunden sind und zwischen deren unteren Enden der Lagerbock (14) befestigt ist.

10. Zellenradschleuse nach Anspruch 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Hebel (12) mit ihren oberen Enden in Wirkverbindung mit dem Wagen (6, 7, 8) stehen.

11. Zellenradschleuse nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbock als um eine zur Mittelachse des Zellenrades (4) rechtwinklige Achse drehbare Rolle (14) ausgebildet ist.

12. Zellenradschleuse nach Anspruch 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Unterstützungsvorrichtung einen unterhalb der Führungsvorrichtung (9) angeordneten U-förmigen Hügel (18) umfaßt, der zur Abstützung des freitragenden Bereiches des Zellenrades (4) durch den Bügelquersteg (18.1) um eine zur Mittelachse des Zellrades (4) rechtwinklige Achse schwenkbar gelagert und in der abstützenden Stellung verriegel­ bar ist.

13. Zellenradschleuse nach Anspruch 12, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der U-förmige Bügel (18) in seiner abstützenden Stellung durch eine selbsttätige Rast­ vorrichtung (22, 23) verriegelbar ist.