DE3815457A1 - Strickmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Strickmaschine mit Strickwerk­ zeugen und relativ zu den Strickwerkzeugen bewegten An­ triebsteilen, Steuerteilen und Führungsteilen für die Strickwerkzeuge, wobei Antriebsteile und/oder Führungs­ teile mindestens teilweise mit verschleißarmen Oberflächen versehen sind.

Es ist bei Strickmaschinen bereits bekannt, die Führungs­ bahnen für die Füße von Nadeln oder Nadelstößern begren­ zende Flächen von Schloßteilen durch verschleißarme Metallschichten zu bilden oder mit einer hochverschleiß­ festen Beschichtung aus Metallverbindungen, wie beispiels­ weise Wolfram-Karbid, zu versehen. Es ist auch bekannt, an besonders kritischen Stellen von Nadelführungsbahnen der Strickmaschinenschlösser Einsätze aus künstlichem Edel­ stein oder aus Metallkeramik vorzusehen. Auch ist bekannt, die zur Nadelführung in ein Nadelbett eingesetzten Stege mit einer harten Verschleißschutzschicht aus Chromoxid oder Wolfram-Karbid zu versehen. Durch die genannten Ein­ sätze und Beschichtungen wird zwar die Abriebfestigkeit und die Standzeit der betreffenden Teile erhöht, die Gleiteigenschaften dieser Oberflächen aber nicht oder nicht wesentlich verbessert. Auch sind die bekannten Be­ schichtungen nur unter stärkerer Wärmeeinwirkung erzielbar und machen eine Nachbehandlung der beschichteten Oberflä­ chen durch Überschleifen erforderlich. Durch die Wärmeein­ wirkung wird die Grundhärte und damit die Festigkeit der Teile wieder vermindert. Ihre Stoßbelastbarkeit leidet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die miteinander in Gleitberührung stehenden und eingangs genannten Teile einer Strickmaschine mit einer Beschichtung zu versehen, die nicht nur die Verschleißfestigkeit dieser Teile er­ höht, sondern die Oberflächenreibung der beschichteten Stellen sehr stark vermindert.

Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß von den gegeneinander gleitend bewegbaren Strickwerk­ zeugen, Antriebsteilen, Steuerteilen und Führungsteilen mindestens eines in seinem Gleitkontaktbereich mit einer zusätzlich reibungsmindernd wirkenden Beschichtung aus diamantartigem Kohlenstoff versehen ist.

Die Beschichtung aus diamantartigem Kunststoff hat den zusätzlichen Vorteil, daß die beschichteten Teile während des Beschichtungsvorganges nur geringfügig erwärmt werden und sich nicht verziehen können. Die Temperatur liegt unterhalb der Anlaßtemperatur von unlegierten Stählen. Die Beschichtung hat eine geringe Stärke und paßt sich genau der Oberfläche an, so daß also fertig bearbeitete Oberflächen beschichtet werden, ohne daß eine nachträgli­ che Bearbeitung dieser Teile erforderlich ist. Ein weite­ rer Vorteil besteht darin, daß der diamantartige Kohlen­ stoff eine elastische und porenfreie Beschichtung ergibt, die gleichzeitig einen Oberflächenschutz darstellt. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, daß die Beschichtung gegen chemische Einwirkungen, selbst Säureeinwirkungen, wider­ standsfähig ist. Schmieröle und Reinigungsmittel beein­ flussen die Beschichtung also nicht.

Beschichtungen mit diamantartigem Kohlenstoff lassen sich bevorzugt durch Plasmaentladung in einer kohlenstoffhalti­ gen Gasatmosphäre erzielen. Der Einsatz von Beschichtungen aus diamantartigem Kohlenstoff bringt erhebliche Vorteile. Die Betriebstemperatur der Strickmaschine wird vermindert und die Lebensdauer der relativ zueinander bewegten Teile einer Strickmaschine wird erhöht. Es ergibt sich eine merkliche Energieeinsparung wegen erhöhter Leichtgängig­ keit der Maschinen, und es vermindert sich eine Strick­ warenverschmutzung, weil weniger Metallabrieb und Schmier­ öl auf die Strickware gelangen kann. Diese Vorteile sind bereits vorhanden, wenn nur die Nadeln, Nadelstößer und Platinen mit der Beschichtung versehen werden, also Teile der Strickmaschine, die ohnehin nach bestimmten Betriebs­ zeiten ausgewechselt werden. Dadurch lassen sich die Vor­ teile der Beschichtung aus diamantartigem Kohlenstoff auch auf bereits in Betrieb befindlichen Strickmaschinen aus­ nutzen. In besonders starkem Maße machen sich die genann­ ten Vorteile natürlich bemerkbar, wenn auch an den Schloß­ teilen die Führungsbahnen begrenzenden Flächen und Kanten und wenn an den Nadelbetten die die Führungsnuten für Nadeln, Nadelstößer oder Platinen begrenzende Flächen oder Kanten mit der Beschichtung aus diamantartigem Kohlenstoff ver­ sehen sind. Hier ergibt sich der weitere Vorteil, daß die Schloßbahnen mindestens im wichtigen Nadelabzugsbereich, der die Fadenkulierung und Maschenbildung steuert, steiler als bei herkömmlichen Schlössern gehalten werden können, wodurch in diesem Bereich der von den Nadeln und/oder Platinen verarbeitete Faden weniger stark belastet wird.

Da die Beschichtung sehr abriebfest ist, sind Beschichtun­ gen mit einer Stärke von weniger als 5 µ ausreichend. Die amorphe Struktur der diamantartigen Kohlenstoffbeschich­ tung leidet nur bei Temperaturen oberhalb etwa 400°C, also einem Temperaturbereich, der bei Strickmaschinen mit den erwähnten relativ zueinander bewegten und aufeinander und aneinander gleitenden Teilen auch bei Hochleistungs­ betrieb nicht erreicht wird.

Nachfolgend werden anhand der Zeichnung die beschichteten Teile am Ausführungsbeispiel einer Rund­ strickmaschine näher bezeichnet. Im einzelnen zeigt

Fig. 1 einen schematischen Radialschnitt durch den Nadelzylinder, den Platinenring und die zu­ geordneten Schloßringe einer Rundstrick­ maschine;

Fig. 2 einen der Fig. 1 entsprechenden Teilschnitt durch Nadelzylinder, Platinenring und Platinenschloßring bei fehlender Nadel der Rundstrickmaschine;

Fig. 3 eine Draufsicht auf die Schloßteile eines Systems des Nadelschloßringes zusammen mit einer Einzeldarstellung einer Zungennadel und der durch die dargestellten Schloßteile bewirkten Nadelkurve.

Die Fig. 1 und 2 zeigen im Radialschnitt den Nadelzylinder 10, den Platinenring 11 und den Platinenschloßring 12 einer Rundstrickmaschine. Am Außenumfang des Nadelzylin­ ders 10 sind in gleichmäßigen Abständen und parallel zueinander in Zylinderlängsrichtung verlaufende Stege 13 eingesetzt, die zwischen sich Führungsnuten für die in Fig. 1 und 3 dargestellten Nadeln 14 bilden. Ähnliche Stege 15 sind im Platinenring 11 und begrenzen Führungs­ nuten für Einschließ- und Abschlagplatinen 16.

In Fig. 1 ist zusätzlich der Zylinderschloßring 17 darge­ stellt. Platinenschloßring 12 und Zylinderschloßring 17 sind stationär, während der Nadelzylinder 10 und der Platinenring 11 umlaufend sind. Der Zylinderschloßring 17 ist mit plattenförmigen Schloßteilen 18, 19, 20, 21 be­ setzt, die in Fig. 3 in Draufsicht dargestellt sind und welche einen Schloßkanal 22 für einen Antriebsfuß 14.1 der Nadeln 14 begrenzen. Durch den stationären Schloßkanal 22 werden die mit dem Nadelzylinder 10 mitbewegten Nadeln in bekannter Weise so längsbewegt, daß der Nadelkopf 14.2 die in Fig. 3 eingezeichnete Nadelkurve 23 beschreibt. In Fig. 3 ist die Nadelzunge mit der Bezugsziffer 14.3 be­ zeichnet. Auch der Platinenschloßring 12 ist mit Schloß­ teilen 24 für eine Längsbewegung der Platinen 16 besetzt.

Von den relativ zueinander bewegten und in gleitender Be­ rührung miteinander stehenden Teilen der Rundstrickmaschi­ ne sind die als Strickwerkzeuge dienenden Zungennadeln 14 und die Einschließ- und Abschlagplatinen 16 vorzugsweise auf ihrer gesamten Außenseite mit einer dünnen Beschich­ tung aus diamantartigem Kohlenstoff versehen. Durch diese abriebarme und verschleißfeste Beschichtung ist der Reibungskoeffizient der Strickwerkzeuge an ihren auf den Stegen 13, 15 des Nadelzylinders 10 und des Platinenringes 11 und gegeneinander gleitenden Flächen sowie an ihren mit den Schloßteilen 19-21 und 24 in Berührung stehenden Flächen und Kanten stark vermindert. Bei den Zungennadeln 14 ist durch die Beschichtung auch des Nadelkopfes 14.2 und der Zungennadel 14.3 einschließlich ihres Lagerungs­ bereiches auch der Verschleiß dieser Teile durch gegensei­ tige Berührung und durch Berührung mit dem vom Nadelkopf 14.2 erfaßten Faden vermindert. Die Leichtgängigkeit der Strickwerkzeuge ist weiterhin dadurch erhöht, daß auch die mit ihnen in Kontakt stehenden Antriebsteile und Führungs­ teile, nämlich die Schloßteile 18-21 und 24 sowie die Stege 13 und 15, mindestens auf ihren mit den Strickwerk­ zeugen in Kontakt stehenden Flächen und Kanten mit der Be­ schichtung aus diamantartigem Kohlenstoff versehen sind.

Claims (7)

1. Strickmaschine mit Strickwerkzeugen und relativ zu den Strickwerkzeugen bewegten Antriebsteilen, Steuerteilen und Führungsteilen für die Strickwerkzeuge, wobei An­ triebsteile und/oder Führungsteile mindestens teilweise mit verschleißarmen Oberflächen versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß von den gegeneinander gleitend be­ wegbaren Strickwerkzeugen, Antriebsteilen, Steuerteilen und Führungsteilen mindestens eines in seinem Gleit­ kontaktbereich mit einer zusätzlich reibungsmindernd wirkenden Beschichtung aus diamantartigem Kohlenstoff versehen ist.

2. Strickmaschine mit Nadeln als Strickwerkzeugen, Nadel­ stößern und/oder Platinen als Steuerteilen, Schloß­ teilen als Antriebs- und Steuerteilen und Nadelbett­ stegen als Führungsteilen, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadeln (14), Nadelstößer und Platinen (16) mit der Beschichtung aus diamantartigem Kohlenstoff versehen sind.

3. Strickmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Nadeln (14) auch im Bereich des Nadelkopfes (14.2) und bei Zungennadeln auch im Bereich der Nadelzunge (14.3) und der Zungenlagerstelle mit der Beschichtung aus diamantartigem Kohlenstoff versehen sind.

4. Strickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß an den Schloßteilen (18-21, 24) die Führungsbahnen (22) begrenzenden Flächen und Kanten mit der Beschichtung aus diamantartigem Kohlen­ stoff versehen sind.

5. Strickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß an den Nadelbetten (10, 11) die Führungsnuten für Nadeln (14), Nadelstößer oder Platinen (16) begrenzende Flächen oder Kanten, insbe­ sondere Längsseiten und -kanten von Nadelbettstegen (13, 15), mit der Beschichtung aus diamantartigem Kohlenstoff versehen sind.

6. Strickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­ durch gekennzeichnet, daß die Beschichtung eine Stärke von kleiner als 5 µ aufweist.

7. Strickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß die Beschichtung der Teile durch Plasmaentladung in einer kohlenstoffhaltigen Gas­ atmosphäre erzielt wird.