DE3809935A1 - Fotografisches silberhalogenidmaterial und verfahren zu seiner verarbeitung - Google Patents
Fotografisches silberhalogenidmaterial und verfahren zu seiner verarbeitungInfo
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- G—PHYSICS
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- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C1/00—Photosensitive materials
- G03C1/76—Photosensitive materials characterised by the base or auxiliary layers
- G03C1/7614—Cover layers; Backing layers; Base or auxiliary layers characterised by means for lubricating, for rendering anti-abrasive or for preventing adhesion
Description
Die Erfindung betrifft ein fotografisches Silberhalogenidmaterial
aus einem Träger, wenigstens einer auf den
Träger aufgetragene lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht
und einer Schutzschicht, wobei der besondere
Vorteil der Schutzschicht darin besteht, daß sie
zunächst wasserdurchlässig ist, um in einem besonderen
Verarbeitungsschritt wasserundurchlässig zu werden. Das
erfindungsgemäße Verarbeitungsverfahren enthält demgemäß
neben den üblichen Verfahrensschritten einen Nachbehandlungsschritt,
in dem die wasserundurchlässige Schutzschicht
erzeugt wird.
Fotografische Bilder, insbesondere Colorbilder, sind
gegen Fingerabdrücke, Feuchtigkeit, wäßrige Lösungen und
Dispersionen empfindlich. Um diesen Nachteil zu beheben,
sind schon eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen
worden, beispielsweise die Lackierung des Bildes, die
Kaschierung des Bildes mit einer Folie oder der Auftrag
eines flüssigen, lösungsmittelfreien Kunststoffes der
mit UV-Licht ausgehärtet wird. Diese Nachbehandlungsmaßnahmen
weisen eine Reihe von Nachteilen auf, so das
Auftreten organischer Lösungsmitteldämpfe, lange Trocknungszeiten
des Schutzlackes und Verunreinigungen des
Fotolabors bei der Lackierung, das Auftreten von Blasen
und das Anwenden von hohen Schmelztemperaturen bei der
Kaschierung des Bildes mit einer Folie und die Installierung
von UV-Lichtquellen bei der Benutzung eines mit
UV-Licht härtbaren Kunststoffes.
Ein vom Prinzip unterschiedliches Verfahren wird in der
US-PS 27 06 686 beschrieben, bei dem nach der Herstellung
des Silberhalogenidmaterials aber vor seiner Belichtung
und Verarbeitung, d. h. während des Herstellungsprozesses,
auf die Oberfläche ein Lack aufgetragen
wird, der beträchtliche Mengen eines lösungsmittelunlöslichen,
feinteiligen Materials enthält, das entweder
aufgrund seiner Wasserlöslichkeit oder seiner Sublimierbarkeit
oder seiner Zersetzlichkeit zu gasförmigen Produkten
entfernt werden kann und weder Lack noch Bild ungünstig
beeinflußt, insbesondere nicht bei seiner Entfernung.
Dieses "Extender" genannte Material ist beispielsweise
Ammoniumdicarbonat, das beim Trocknen des
Lackauftrages durch Zersetzung entfernt wird, ohne daß
das thermoplastische Material, das später die Lackschicht
bilden soll, zu einer wasserundurchlässigen
Schicht zusammenschmilzt. Vielmehr bleiben zwischen den
Polymerteilchen Lücken, die ein Eindringen der wäßrigen
Verarbeitungsflüssigkeiten wie Entwickler und Fixierlösung
möglich machen. Im Anschluß an die fotografische
Verarbeitung wird das entstandene Bild oberflächlich auf
eine so hohe Temperatur erhitzt, daß die Lackteilchen
schmelzen und auf dem Bild eine wasserundurchlässige
glänzende Oberfläche bilden. Dieses Verfahren hat den
Nachteil, daß es eine zusätzliche Substanz benötigt, die
später in gasförmige Produkte zersetzt wird, beispielsweise
Ammoniak, die den Arbeitsplatz ungünstig beeinflussen
oder mit großem Aufwand absorbiert werden müssen
und weiterhin den Nachteil, daß das fotografische Material
keine gleichmäßige Oberfläche aufweist. Außerdem
sind nur solche Lackpolymeren geeignet, die einen hohen
Schmelzpunkt haben, da dieser Schmelzpunkt deutlich über
dem Zersetzungspunkt des Extenders liegen muß.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, fotografische
Materialien bereitzustellen, die während der Verarbeitung
eine Lackschicht erhalten, deren Bestandteile
bereits vor der Verarbeitung Bestandteile des fotografischen
Materials sind und in einfacher Weise auf das
Material aufgebracht werden können.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe mit einem fotografischen
Silberhalogenidmaterial gelöst werden kann,
das wenigstens eine auf einen Träger aufgetragene lichtempfindliche
Silberhalogenidemulsionsschicht und eine
Schutzschicht, die vom Träger weiter entfernt ist als
jede lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht,
enthält, wobei die Schutzschicht wenigstens 1 µm dick
ist und eine Mischung aus einem wasserlöslichen Bindemittel
(A) und einem nicht-wasserlöslichen Polymer (B)
mit einem A : B-Gewichtsverhältnis von 1 : 1 bis 1 : 10,
vorzugsweise 1 : 1 bis 1 : 4 enthält, wobei (B) als
diskrete Phase teilchenförmig in dem als kontinuierliche
Phase vorliegenden (A) verteilt ist.
Als Träger kommen insbesondere reflektierende Träger in
Frage, beispielsweise beidseitig mit Polyethylen beschichtetes
Papier. Die Schichtdicke der Schutzschicht
beträgt insbesondere 1 bis 5 µm.
Das wasserunlösliche Polymer (B) ist insbesondere ein
Polymerisat oder Copolymerisat, das unvernetzt ist und
während der Lagerung nicht vernetzt. Das Polymer soll
nicht klebrig sein, d. h. seine Glasübergangstemperatur
Tg soll oberhalb 15°C liegen, vorzugsweise oberhalb
30°C. Das Polymer soll in geeigneten Lösungsmitteln
löslich sein, darf nicht vergilben oder bei Belichtung
fotografisch wirksame Stoffe abspalten.
Vorzugsweise hat (B) den gleichen oder annähernd gleichen
Brechungsindex wie das wasserlösliche Bindemittel
(A). Im Falle von Gelatine als Bindemittel sollte der
Brechungsindex bei 1,3 bis 1,6 liegen.
Art und Zusammensetzung der Polymerisate und Copolymerisate
sind in weiten Grenzen variierbar und können
der nachfolgenden Filmbildungsmethode entsprechend angepaßt
sein. Die Polymerisate werden dem Bindemittel in
Form eines Latex zugefügt, wobei der Latex einen durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 0,01 bis 0,3 µm
hat bei vorzugsweise enger Teilchengrößenverteilung.
Als Monomere und Comonomere für geeignete Latices kommen
die folgenden Verbindungen in Frage:
Acrylsäure, Acrylsäureester, Methacrylsäure, Methacrylsäureester,
Styrol und substituierte Styrole, Acrylnitril,
Methacrylnitril, Ester des Vinylalkohols, Diene,
Vinylhalogenide und Vinylidenhalogenide, Vinylether und
Olefine.
Geeignete Acrylate sind beispielsweise Methylacrylat,
Ethylacrylat, Propylacrylat, Butylacrylat, Amylacrylat,
2-Ethylhexylacrylat, n-Octylacrylat, t-Octylacrylat, 2-
Methoxyethylacrylat, 2-Butoxyethylacrylat, 2-Phenoxyethylacrylat,
Chlorethylacrylat, Cyanethylacrylat,
Dimethylaminoethylacrylat, Benzylacrylat, Methoxybenzylacrylat,
Furfurylacrylat, Tetrahydrofurfurylacrylat und
Phenylacrylat. Geeignete Methacrylate sind beispielsweise
Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Propylmethacrylat,
Isopropylmethacrylat, Butylmethacrylat, Amylmethacrylat,
Hexylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat,
Benzylmethacrylat, Chlorbenzylmethacrylat, Octylmethacrylat,
N-Ethyl-N-phenylaminoethylmethacrylat, 2-
Methoxyethylmethacrylat, 2-(3-Phenylpropyloxy)ethylmethacrylat,
2-(4-Dimethylaminophenoxy)-ethylmethacrylat,
Furfurylmethacrylat, Tetrahydrofurfurylmethacrylat,
Phenylmethacrylat, Kresylmethacrylat und Naphthylmethacrylat.
Geeignete Ester des Vinylalkohols sind z. B.
Vinylacetat und Vinylpropionat. Als Diene kommen
Butadien und Isopren in Frage, als Olefine Ethylen und
Propylen. Geeignete Monomere sind ferner Maleinsäureanhydrid
und Ester der Maleinsäure wie Dibutylmaleinat.
In welchen Gewichtsverhältnissen die Monomeren copolymerisiert
werden müssen, damit das Copolymerisat die gewünschte
Glasübergangstemperatur aufweist, läßt sich
näherungsweise aus den Glasübergangstemperaturen der
entsprechenden Homopolymerisate nach der Gleichung von
Gordon-Taylor, J. Appl. Chem. 2, 492 (1952), abschätzen.
Die TG-Werte von üblichen Homopolymerisaten sind im
"Polymer Handbook" von Brandrup et al, Interscience
Publishers, Wiley & Sons, New York, 1966, zu entnehmen.
Die Glasübergangstemperatur geeigneter Polymerisate soll
80°C nicht übersteigen. Zu hohe Glasübergangstemperaturen
von Homopolymerisaten oder Copolymerisaten lassen
sich zwar durch den Zusatz von sogenannten Weichmachern
wie Trikresylphosphat oder Dibutylphthalat in gewissen
Grenzen erniedrigen, jedoch besteht dann die Gefahr, daß
Ausschwitzungen der Weichmacher auftreten können.
Bevorzugte Polymere sind Copolymerisate des Vinylchlorids
mit Methylacrylat, Methoxyethylacrylat, Butylacrylat,
Butylmethacrylat oder Vinylacrylat, Polymethylacrylat,
Polybutylmethacrylat, Polypropylmethacrylat,
Copolymerisate des Styrols mit Methylacrylat oder Butylacrylat
und Butylacrylat-Acrylnitrilcopolymerisat.
Die erfindungsgemäßen fotografischen Silberhalogenidmaterialien
haben die Eigenschaft, daß sie im letzten
Schritt der Verarbeitung, der in einer Lösungsmittel-
oder Wärmebehandlung bestehen kann, eine wasserundurchlässige
Lackschicht ausbilden, die aus wenigstens einem
Teil der Polymerteilchen (B) der Schutzschicht durch
Phasenumkehr gebildet wird. Als Lösungsmittel für die
Lösungsmittelbehandlung kommen Ester, wie Essigsäureester
und Essigsäurebutylester, Ketone wie Aceton
und andere Lösungsmittel, wie Chlorkohlenwasserstoffe, in
Frage. Wichtig ist, daß die Lösungsmittel das Polymer
lösen, aber kein Wasser und keine die Gelatine anquellende
Bestandteile enthalten. In die Nachbehandlungslösungen
kann man zusätzliche Weißtöner oder UV-Absorber
einsetzen, wodurch zusätzlich positive Effekte, wie verbesserte
Weißen oder eine erhöhte UV-Beständigkeit der
Farben erreicht wird. Der Antrag der Lösungsmittel erfolgt
z. B. durch Baden, Sprühen, Gießen oder Streichen.
Für die Lösungsmittelbehandlung sind üblicherweise 2 bis
20 g/m² ausreichend, wobei Temperaturen bis 40°C angewendet
werden. Die Lösungsmittelbehandlung benötigt üblicherweise
zur Erzielung des angestrebten Effektes 1
bis 10 Sekunden und sollte in 30 Sekunden abgeschlossen
sein.
Die Wärmebehandlung sollte bei 60 bis 120°C in 10 bis
15 Sekunden durchgeführt werden. Die Lösungsmittelbehandlung
ist vorzuziehen.
Bei der Nachbehandlung werden vermutlich nicht alle
Latexteilchen zur wasserabweisenden Lackschicht umgesetzt.
Die angegebene Dicke der Schutzschicht und das
angegebene Verhältnis Bindemittel zu Polymer gewährleisten
jedoch die Ausbildung einer ausreichenden Lackschicht
durch die erfindungsgemäße Nachbehandlung.
Bei den fotografischen Materialien kann es sich sowohl
um Schwarz-Weiß- als auch um Color-Materialien handeln.
Die latent vorhandenen Versiegelungsschichten beeinflussen
dabei nicht die fotografischen Eigenschaften.
Insbesondere wird überraschenderweise die Verarbeitung
durch wäßrige Bäder nicht beeinträchtigt, insbesondere
nicht verlängert. Ebenso war überraschend, daß durch
Antragen eines geeigneten Lösungsmittels mit oder ohne
Wärmebehandlung eine Phasenumkehr eintritt und ein
wasserundurchlässiger Film entsteht.
Bei dem Silberhalogenid der lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsion
kann es sich um überwiegend kompakte
Kristalle handeln, die z. B. regulär kubisch oder
oktaedrisch sind oder Übergangsformen aufweisen können.
Vorzugsweise können aber auch plättchenförmige Kristalle
vorliegen, deren durchschnittliches Verhältnis von
Durchmesser zu Dicke bevorzugt wenigstens 5 : 1 ist, wobei
der Durchmesser eines Kornes definiert ist als der
Durchmesser eines Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend
der projizierten Fläche des Kornes. Die
Schichten können aber auch tafelförmige Silberhalogenidkristalle
aufweisen, bei denen das Verhältnis von Durchmesser
zu Dicke weit größer als 5 : 1 ist, z. B. 12 : 1 bis
30 : 1.
Die Silberhalogenidkörner können auch einen mehrfach
geschichteten Kornaufbau aufweisen, im einfachsten Fall
mit einem inneren und einem äußeren Kornbereich (core/
shell), wobei die Halogenidzusammensetzung und/oder
sonstige Modifizierungen, wie z. B. Dotierungen, der einzelnen
Kornbereiche unterschiedlich sind. Die mittlere
Korngröße der Emulsionen liegt vorzugsweise zwischen
0,2 µm und 2,0 µm, die Korngrößenverteilung kann sowohl
homo- als auch heterodispers sein. Die Emulsionen können
außer dem Silberhalogenid auch organische Silbersalze
enthalten, z. B. Silberbenztriazolat oder Silberbehenat.
Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenidemulsionen,
die getrennt hergestellt werden, als
Mischung verwendet werden.
Die fotografischen Emulsionen können nach verschiedenen
Methoden (z. B. P. Glafkides, Chimie et Physique
Photographique, Paul Montel, Paris [1967], G. F. Duffin,
Photographic Emulsion Chemistry, The Focal Press, London
[1966], V. L. Zelikman et al, Making and Coating Photographic
Emulsion, The Focal Press, London [1966]) aus
löslichen Silbersalzen und löslichen Halogeniden hergestellt
werden.
Die Fällung des Silberhalogenids erfolgt bevorzugt in
Gegenwart des wasserlöslichen Bindemittels, z. B. der
Gelatine und kann im sauren, neutralen oder alkalischen
pH-Bereich durchgeführt werden, wobei vorzugsweise
Silberhalogenidkomplexbildner zusätzlich verwendet
werden. Zu letzteren gehören z. B. Ammoniak, Thioether,
Imidazol, Ammoniumthiocyanat oder überschüssiges
Halogenid. Die Zusammenführung der wasserlöslichen
Silbersalze und der Halogenide erfolgt wahlweise
nacheinander nach dem single-jet- oder gleichzeitig nach
dem double-jet-Verfahren oder nach beliebiger
Kombination beider Verfahren. Bevorzugt wird die
Dosierung mit steigenden Zuflußraten, wobei die
"kritische" Zufuhrgeschwindigkeit, bei der gerade noch
keine Neukeime entstehen, nicht überschritten werden
sollte. Der pAg-Bereich kann während der Fällung in
weiten Grenzen variieren, vorzugsweise wird das
sogenannte pAg-gesteuerte Verfahren benutzt, bei dem
ein bestimmter pAg-Wert konstant gehalten oder ein
definiertes pAg-Profil während der Fällung durchfahren
wird. Neben der bevorzugten Fällung bei Halogenidüberschuß
ist aber auch die sogenannte inverse Fällung bei
Silberionenüberschuß möglich. Außer durch Fällung
können die Silberhalogenidkristalle auch durch physikalische
Reifung (Ostwaldreifung), in Gegenwart von
überschüssigem Halogenid und/oder Silberhalogenidkomplexierungsmittel
wachsen. Das Wachstum der Emulsionskörner
kann sogar überwiegend durch Ostwaldreifung
erfolgen, wobei vorzugsweise eine feinkörnige, sogenannte
Lippmann-Emulsion, mit einer schwer löslichen
Emulsion gemischt und auf letzterer umgelöst wird.
Während der Fällung und/oder der physikalischen Reifung
der Silberhalogenidkörner können auch Salze oder
Komplexe von Metallen, wie Cd, Zn, Pb, Tl, Bi, Ir, Rh,
Fe, vorhanden sein.
Ferner kann die Fällung auch in Gegenwart von Sensibilisierungsfarbstoffen
erfolgen. Komplexierungsmittel
und/oder Farbstoffe lassen sich zu jedem beliebigen
Zeitpunkt unwirksam machen, z. B. durch Änderung des pH-
Wertes oder durch eine oxidative Behandlung.
Bei den Silberhalogeniden kann es sich z. B. um Silberbromid,
Silberbromidiodid mit Iodidgehalten von 0,1 bis
40 Mol-%, Silberchlorid, Silberchloridbromid mit Bromidgehalten
von 1 bis 80 Mol-% und um Silberbromidiodidchlorid
mit überwiegendem Anteil an Bromid handeln.
Als Bindemittel (A) wird vorzugsweise Gelatine verwendet.
Diese kann jedoch ganz oder teilweise durch andere
synthetische, halbsynthetische oder auch natürlich vorkommende
Polymere ersetzt werden. Synthetische Gelatineersatzstoffe
sind beispielsweise Polyvinylalkohol, Poly-
N-vinylpyrolidon, Polyacrylamide, Polyacrylsäure und
deren Derivate, insbesondere deren Mischpolymerisate.
Natürlich vorkommende Gelatineersatzstoffe sind beispielsweise
andere Proteine wie Albumin oder Casein,
Cellulose, Zucker, Stärke oder Alginate. Halbsynthetische
Gelatineersatzstoffe sind in der Regel modifizierte
Naturprodukte. Cellulosederivate wie Hydroxyalkylcellulose,
Carboxymethylcellulose und Phthalylcellulose
sowie Gelatinederivate, die durch Umsetzung
mit Alkylierungs- oder Acylierungsmitteln oder durch
Aufpfropfung von polymerisierbaren Monomeren erhalten
worden sind, sind Beispiele hierfür.
Die Bindemittel sollen über eine ausreichende Menge an
funktionellen Gruppen verfügen, so daß durch Umsetzung
mit geeigneten Härtungsmitteln genügend widerstandsfähige
Schichten erzeugt werden können. Solche funktionellen
Gruppen sind insbesondere Aminogruppen, aber auch
Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen und aktive Methylengruppen.
Die vorzugsweise verwendete Gelatine kann durch sauren
oder alkalischen Aufschluß erhalten sein. Die Herstellung
solcher Gelatinen wird beispielsweise in The
Science and Technology of Gelatine, herausgegeben von
A. G. Ward und A. Courts, Academic Press 1977, Seite
295 ff., beschrieben. Die jeweils eingesetzte Gelatine
soll einen möglichst geringen Gehalt an fotografisch
aktiven Verunreinigungen enthalten (Inertgelatine).
Gelatinen mit hoher Viskosität und niedriger Quellung
sind besonders vorteilhaft. Die Gelatine kann teilweise
oder ganz oxidiert sein.
Nach abgeschlossener Kristallbildung oder auch schon zu
einem früheren Zeitpunkt werden die löslichen Salze aus
der Emulsion entfernt, z. B. durch Nudeln und Waschen,
durch Flocken und Waschen, durch Ultrafiltration oder
durch Ionenaustauscher.
Die fotografischen Emulsionen können Verbindungen zur
Verhinderung der Schleierbildung oder zur Stabilisierung
der fotografischen Funktion während der Produktion, der
Lagerung oder der fotografischen Verarbeitung
enthalten.
Besonders geeignet sind Azaindene, vorzugsweise Tetra-
und Pentaazaindene, insbesondere solche, die mit Hydroxyl-
oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige
Verbindungen sind z. B. von Birr, Z. Wiss. Phot. 47
(1952), S. 2-58, beschrieben worden. Weiter können als
Antischleiermittel Salze von Metallen wie Quecksilber
oder Cadmium, aromatische Sulfon- oder Sulfinsäuren wie
Benzolsulfinsäure, oder stickstoffhaltige Heterocyclen
wie Nitrobenzimidazol, Nitroindazol, (subst.) Benztriazole
oder Benzthiazoliumsalze eingesetzt werden. Besonders
geeignet sind Mercaptogruppen enthaltende Heterocyclen,
z. B. Mercaptobenzthiazole, Mercaptobenzimidazole,
Mercaptotetrazole, Mercaptothiadiazole, Mercaptopyrimidine,
wobei diese Mercaptoazole auch eine wasserlöslichmachende
Gruppe, z. B. eine Carboxylgruppe oder
Sulfogruppe, enthalten können. Weitere geeignete Verbindungen
sind in Research Disclosure Nr. 17 643 (1978),
Abschnitt VI, veröffentlicht.
Die Stabilisatoren können den Silberhalogenidemulsionen
vor, während oder nach deren Reifung zugesetzt werden.
Selbstverständlich kann man die Verbindungen auch
anderen fotografischen Schichten, die einer Halogensilberschicht
zugeordnet sind, zusetzen.
Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren der
genannten Verbindungen eingesetzt werden.
Die Silberhalogenidemulsionen werden üblicherweise
chemisch gereift, beispielsweise durch Einwirkung von
Goldverbindungen oder Verbindungen des zweiwertigen
Schwefels.
Die fotografischen Emulsionsschichten oder andere hydrophile
Kolloidschichten des erfindungsgemäß hergestellten
lichtempfindlichen Materials können oberflächenaktive
Mittel für verschiedene Zwecke enthalten, wie Überzugshilfen,
zur Verhinderung der elektrischen Aufladung, zur
Verbesserung der Gleiteigenschaften, zum Emulgieren der
Dispersion, zur Verhinderung der Adhäsion und zur Verbesserung
der fotografischen Charakteristika (z. B. Entwicklungsbeschleunigung,
hoher Kontrast, Sensibilisierung
usw.).
Die fotografischen Emulsionen können unter Verwendung
von Methinfarbstoffen oder anderen Farbstoffen spektral
sensibilisiert werden. Besonders geeignete Farbstoffe
sind Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und komplexe
Merocyaninfarbstoffe.
Auf Sensibilisatoren kann verzichtet werden, wenn für
einen bestimmten Spektralbereich die Eigenempfindlichkeit
des Silberhalogenids ausreichend ist, beispielsweise
die Blauempfindlichkeit von Silberbromid.
Farbfotografische Materialien enthalten üblicherweise
mindestens je eine rotempfindliche, grünempfindliche und
blauempfindliche Emulsionsschicht. Diesen Emulsionsschichten
werden nicht diffundierende monomere oder polymere
Farbkuppler zugeordnet, die sich in der gleichen
Schicht oder in einer dazu benachbarten Schicht befinden
können. Gewöhnlich werden den rotempfindlichen Schichten
Blaugrünkuppler, den grünempfindlichen Schichten Purpurkuppler
und den blauempfindlichen Schichten Gelbkuppler
zugeordnet.
Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes
sind in der Regel Kuppler vom Phenol- oder α-
Naphtholtyp; geeignete Beispiele hierfür sind in der
Literatur bekannt.
Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes
sind in der Regel Kuppler mit einer offenkettigen Ketomethylengruppierung,
insbesondere Kuppler vom Typ des
α-Acylacetamids; geeignete Beispiele hierfür sind α-
Benzoylacetanilidkuppler und α-Pivaloylacetanilidkuppler,
die ebenfalls aus der Literatur bekannt sind.
Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes
sind in der Regel Kuppler vom Typ des 5-Pyrazolons, des
Indazolons oder des Pyrazoloazols; geeignete Beispiele
hierfür sind in der Literatur in großer Zahl beschrieben.
Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkuppler,
aber auch um 2-Äquivalentkuppler handeln. Letztere
leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, daß
sie in der Kupplungsstelle einen Substituenten enthalten,
der bei der Kupplung abgespalten wird. Zu den 2-
Äquivalentkupplern sind solche zu rechnen, die farblos
sind, als auch solche, die eine intensive Eigenfarbe
aufweisen, die bei der Farbkupplung verschwindet bzw.
durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt
wird (Maskenkuppler), die Weißkuppler, die bei Reaktion
mit Farbentwickleroxidationsprodukten im wesentlichen
farblose Produkte ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupplern
sind ferner solche Kuppler zu rechnen, die an der
Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten, der
bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten in
Freheit gesetzt wird und dabei entweder direkt oder
nachdem aus dem primär abgespaltenen Rest eine oder
mehrere weitere Gruppen abgespalten worden sind (z. B.
DE-A-27 03 145, DE-A-28 55 697, DE-A-31 05 026, DE-A-
33 19 428), eine bestimmte erwünschte fotografische
Wirksamkeit entfaltet, z. B. als Entwicklungsinhibitor
oder -accelerator. Beispiele für solche 2-Äquivalentkuppler
sind die bekannten DIR-Kuppler wie auch DAR- bzw.
FAR-Kuppler.
Da bei den DIR-, DAR- bzw. FAR-Kupplern hauptsächlich
die Wirksamkeit des bei der Kupplung freigesetzten
Restes erwünscht ist und es weniger auf die farbbildenden
Eigenschaften dieser Kuppler ankommt, sind
auch solche DIR-, DAR- bzw. FAR-Kuppler geeignet, die
bei der Kupplung im wesentlichen farblose Produkte
ergeben (DE-A-15 47 640).
Der abspaltbare Rest kann auch ein Ballastrest sein, so
daß bei der Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten
Kupplungsprodukte erhalten werden, die
diffusionsfähig sind oder zumindest eine schwache bzw.
eingeschränkte Beweglichkeit aufweisen (US-A-
44 20 556).
Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise in DE-C-
12 97 417, DE-A-24 07 569, DE-A-31 48 125, DE-A-
32 17 200, DE-A-33 20 079, DE-A-33 24 932, DE-A-
33 31 743, DE-A-33 40 376, EP-A-27 284, US-A-40 80 211
beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler werden in
der Regel durch Polymerisation von ethylenisch ungesättigten
monomeren Farbkupplern hergestellt. Sie können
aber auch durch Polyaddition oder Polykondensation erhalten
werden.
Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen
in Silberhalogenidemulsionsschichten kann in der Weise
erfolgen, daß zunächst von der betreffenden Verbindung
eine Lösung, eine Dispersion oder eine Emulsion hergestellt
und dann der Gießlösung für die betreffende
Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten
Lösungs- oder Dispersionsmittels hängt von der jeweiligen
Löslichkeit der Verbindung ab.
Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen
unlöslichen Verbindungen durch Mahlverfahren sind
beispielsweise in DE-A-26 09 741 und DE-A-26 09 742
beschrieben.
Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von
hochsiedenden Lösungsmitteln, sogenannten Ölbildnern,
in die Gießlösung eingebracht werden. Entsprechende
Methoden sind beispielsweise in US-A-23 22 027, US-A-
28 01 170, US-A-28 01 171 und EP-A-00 43 037 beschrieben.
Anstelle der hochsiedenden Lösungsmittel können
Oligomere oder Polymere, sogenannte polymere Ölbildner
Verwendung finden.
Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices
in die Gießlösung eingebracht werden. Verwiesen wird
beispielsweise auf DE-A-25 41 230, DE-A-25 41 274, DE-A-
28 35 856, EP-A-00 14 921, EP-A-00 69 671, EP-A-
01 30 115, US-A-42 91 113.
Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasserlöslicher
Verbindungen (z. B. von Farbstoffen) kann auch
mit Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten Beizpolymeren,
erfolgen.
Geeignete Ölbildner für andere Kuppler und andere Verbindungen
sind z. B. Phthalsäurealkylester, Phosphorsäureester,
Citronensäureester, Benzoesäureester,
Alkylamide, Fettsäureester und Trimesinsäureester.
Jede der lichtempfindlichen Schichten kann aus einer
einzigen Schicht bestehen oder auch zwei oder mehr
Silberhalogenidemulsionsteilschichten umfassen (DE-C-
11 21 470). Dabei sind rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten
dem Schichtträger häufig näher angeordnet
als grünempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten
und diese wiederum näher als blauempfindliche,
wobei sich im allgemeinen zwischen grünempfindlichen
Schichten und blauempfindlichen Schichten eine nicht
lichtempfindliche gelbe Filterschicht befindet.
Bei geeignet geringer Eigenempfindlichkeit der grün- bzw.
rotempfindlichen Schichten kann man unter Verzicht auf
die Gelbfilterschicht andere Schichtanordnungen wählen,
bei denen auf dem Träger z. B. die blauempfindlichen,
dann die rotempfindlichen und schließlich die grünempfindlichen
Schichten folgen.
Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher
Spektralempfindlichkeit angeordneten nicht lichtempfindlichen
Zwischenschichten können Mittel enthalten,
die eine unerwünschte Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten
aus einer lichtempfindlichen in eine
andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher
spektraler Sensibilisierung verhindern.
Liegen mehrere Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung
vor, so können sich diese hinsichtlich ihrer
Zusammensetzung, insbesondere was Art und Menge der Silberhalogenidkörnchen
betrifft, unterscheiden. Im allgemeinen
wird die Teilschicht mit höherer Empfindlichkeit
von Träger entfernter angeordnet sein als die Teilschicht
mit geringerer Empfindlichkeit. Teilschichten
gleicher spektraler Sensibilisierung können zueinander
benachbart oder durch andere Schichten, z. B. durch
Schichten anderer spektraler Sensibilisierung, getrennt
sein. So können z. B. alle hochempfindlichen und alle
niedrigempfindlichen Schichten jeweils zu einem Schichtpaket
zusammengefaßt sein (DE-A 19 58 709, DE-A
25 30 645, DE-A 26 22 922).
Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht
absorbierende Verbindungen, Weißtöner, Abstandshalter,
Filterfarbstoffe, Formalinfänger und anderes enthalten.
UV-Licht absorbierende Verbindungen sollen einerseits
die Bildfarbstoffe vor dem Ausbleichen durch UV-reiches
Tageslicht schützen und andererseits als Filterfarbstoffe
das UV-Licht im Tageslicht bei der Belichtung
absorbieren und so die Farbwiedergabe eines Films verbessern.
Üblicherweise werden für die beiden Aufgaben
Verbindungen unterschiedlicher Struktur eingesetzt. Beispiele
sind arylsubstituierte Benzotriazolverbindungen
(US-A 35 33 794), 4-Thiazolidonverbindungen (US-A
33 14 794 und 33 52 681), Benzophenonverbindungen (JP-A
2784/71), Zimtsäureesterverbindungen (US-A 37 05 805 und
37 07 375), Butadienverbindungen (US-A 40 45 229) oder
Benzoxazolverbindungen (US-A 37 00 455).
Es können auch ultraviolettabsorbierende Kuppler (wie
Blaugrünkuppler des α-Naphtholtyps) und ultraviolettabsorbierende
Polymere verwendet werden. Diese Ultraviolettabsorbentien
können durch Beizen in einer speziellen
Schicht fixiert sein.
Für sichtbares Licht geeignete Filterfarbstoffe umfassen
Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe, Styrolfarbstoffe,
Merocyaninfarbstoffe, Cyaninfarbstoffe und Azofarbstoffe.
Von diesen Farbstoffen werden Oxonolfarbstoffe,
Hemioxonolfarbstoffe und Merocyaninfarbstoffe
besonders vorteilhaft verwendet.
Geeignete Weißtöner sind z. B. in Research Disclosure
Dezember 1978, Seite 22 ff., Referat 17 643, Kapitel V,
beschrieben.
Bestimmte Bindemittelschichten, insbesondere die vom
Träger am weitesten entfernte Schicht, aber auch gelegentlich
Zwischenschichten, insbesondere, wenn sie
während der Herstellung die vom Träger am weitesten
entfernte Schicht darstellen, können fotografisch inerte
Teilchen anorganischer oder organischer Natur enthalten,
z. B. als Mattierungsmittel oder als Abstandshalter (DE-
A 33 31 542, DE-A 34 24 893, Research Disclosure Dezember
1978, Seite 22 ff., Referat 17 643, Kapitel XVI).
Der mittlere Teilchendurchmesser der Abstandshalter
liegt insbesondere im Bereich von 0,2 bis 10 µm. Die
Abstandshalter sind wasserunlöslich und können alkaliunlöslich
oder alkalilöslich sein, wobei die alkalilöslichen
im allgemeinen im alkalischen Entwicklungsbad aus
dem fotografischen Material entfernt werden. Beispiele
für geeignete Polymere sind Polymethylmethacrylat, Copolymere
aus Acrylsäure und Methylmethacrylat sowie
Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat.
Die Bindemittel des erfindungsgemäßen Materials, insbesondere
wenn als Bindemittel Gelatine eingesetzt wird,
werden mit geeigneten Härtern gehärtet, beispielsweise
mit Härtern des Epoxidtyps, des Ethylenimintyps, des
Acryloyltyps oder des Vinylsulfontyps. Ebenso eignen
sich Härter der Diazin-, Triazin- oder 1,2-Dihydrochinolin-
Reihe.
Der Härter wird insbesondere als wäßrige Lösung durch
Oberguß, d. h. weiter entfernt vom Träger als die Schutzschicht,
aufgebracht. Die Härterlösung enthält vorzugsweise
kein Bindemittel, sondern bestenfalls etwas Verdicker.
Vorzugsweise werden die Bindemittel des erfindungsgemäßen
Materials mit Soforthärtern gehärtet.
Unter Soforthärtern werden Verbindungen verstanden, die
geeignete Bindemittel so vernetzen, daß unmittelbar nach
Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise spätestens
nach 8 Stunden die Härtung so weit abgeschlossen
ist, daß keine weitere durch die Vernetzungsreaktion
bedingte Änderung der Sensitometrie und der Quellung des
Schichtverbandes auftritt. Unter Quellung wird die
Differenz von Naßschichtdicke und Trockenschichtdicke
bei der wäßrigen Verarbeitung des Films verstanden
(Photogr. Sci. Eng. 8 [1964], 275; Photogr. Sci. Eng.
[1972], 449).
Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Härtungsmitteln
handelt es sich z. B. um Carbamoylpyridiniumsalze,
die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine
zu reagieren vermögen, so daß letztere mit freien Aminogruppen
der Gelatine unter Ausbildung von Peptidbindungen
und Vernetzung der Gelatine reagieren.
Geeignete Beispiele für Soforthärter sind z. B. Verbindungen
der allgemeinen Formeln
worin
R₁ Alkyl, Aryl oder Aralkyl bedeutet,
R₂ die gleiche Bedeutung wie R₁ hat oder Alkylen, Arylen, Aralkylen oder Alkaralkylen bedeutet, wobei die zweite Bindung mit einer Gruppe der Formel
R₁ Alkyl, Aryl oder Aralkyl bedeutet,
R₂ die gleiche Bedeutung wie R₁ hat oder Alkylen, Arylen, Aralkylen oder Alkaralkylen bedeutet, wobei die zweite Bindung mit einer Gruppe der Formel
verknüpft ist, oder
R₁ und R₂ zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome bedeuten, wobei der Ring z. B. durch C₁- C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
R₃ für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkoxy,
R₁ und R₂ zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome bedeuten, wobei der Ring z. B. durch C₁- C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
R₃ für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkoxy,
oder ein Brückenglied oder eine direkte
Bindung an eine Polymerkette steht, wobei
R₄, R₆, R₇, R₉, R₁₄, R₁₅, R₁₇, R₁₈ und R₁₉ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
R₅ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder NR₆R₇,
R₈ -COR₁₀,
R₁₀ NR₁₁R₁₂,
R₁₁ C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₂ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₃ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₆ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, COR₁₈ oder CONHR₁₉,
m eine Zahl 1 bis 3,
n eine Zahl 0 bis 3,
p eine Zahl 2 bis 3 und
Y O oder NR₁₇ bedeuten oder
R₁₃ und R₁₄ gemeinsam die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome darstellen, wobei der Ring z. B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
Z die zur Vervollständigung eines 5- oder 6- gliedrigen aromatischen heterocyclischen Ringes, gegebenenfalls mit anelliertem Benzolring, erforderlichen C-Atome und
X⊖ ein Anion bedeuten, das entfällt, wenn bereits eine anionische Gruppe mit dem übrigen Molekül verknüpft ist;
R₄, R₆, R₇, R₉, R₁₄, R₁₅, R₁₇, R₁₈ und R₁₉ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
R₅ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder NR₆R₇,
R₈ -COR₁₀,
R₁₀ NR₁₁R₁₂,
R₁₁ C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₂ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₃ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₆ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, COR₁₈ oder CONHR₁₉,
m eine Zahl 1 bis 3,
n eine Zahl 0 bis 3,
p eine Zahl 2 bis 3 und
Y O oder NR₁₇ bedeuten oder
R₁₃ und R₁₄ gemeinsam die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome darstellen, wobei der Ring z. B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
Z die zur Vervollständigung eines 5- oder 6- gliedrigen aromatischen heterocyclischen Ringes, gegebenenfalls mit anelliertem Benzolring, erforderlichen C-Atome und
X⊖ ein Anion bedeuten, das entfällt, wenn bereits eine anionische Gruppe mit dem übrigen Molekül verknüpft ist;
worin
R₁, R₂, R₃ und X⊖ die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzen.
R₁, R₂, R₃ und X⊖ die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzen.
Die erfindungsgemäßen Materialien, seien es Colornegativ-
oder Colorumkehrfilme, Colornegativ- oder Colorumkehrpapier
oder Direktpositivmaterialien, sowie
entsprechende Schwarz-Weiß-Materialien werden zunächst
nach den dafür empfohlenen Prozessen in üblicher Weise
verarbeitet. Daran schließt sich die zuvor beschriebene
Lösungsmittel- oder Wärmebehandlung an. Wärme und
Lösungsmittel können auch gemeinsam zur Einwirkung
gebracht werden.
Fig. 1 zeigt schematisch die Aufbringung des Lösungsmittels
durch Eintauchen des verarbeiteten Blattes 1 in
den Trog 3, der das Lösungsmittel 2 enthält.
Fig. 2 zeigt schematisch das Aufbringen des Lösungsmittels
mit einer Bürstenrolle. Dabei wird das verarbeitete
Colorpapier 9 von der Abwickelrolle 4 (Emulsionsschichten
innen) über die Umlenkrolle 2 zur Antragsstation 4
gebracht, wo mit der Bürstenrolle 10 das in dem Behälter
befindliche Lösungsmittel 11 auf das Colorpapier aufgetragen
wird. Das Papier passiert dann die Trockenvorrichtung
8 und wird schließlich auf der Rolle 6 aufgewickelt.
Ein Schichtträger aus beidseitig mit Polyethylen beschichtetem
Papier wurde mit folgenden Schichten versehen.
Die Mengenangaben beziehen sich auf 1 m².
- 1. Eine Substratschicht aus 200 mg Gelatine mit KNO₃- und Chromalaunzusatz.
- 2. Eine Haftschicht aus 320 mg Gelatine.
- 3. Eine blauempfindliche Silberbromidchloridemulsionsschicht
(20 mol-% Chlorid) aus 450 mg AgNO₃ mit
1600 mg Gelatine, 1,0 mmol Gelbkuppler, 27,7 mg
2,5-Dioctylhydrochinon und 650 mg Trikresylphosphat.
Die Emulsion wurde durch Doppeleinlauf mit einer Korngröße von 0,8 µm hergestellt, in der üblichen Weise geflockt, gewaschen und mit Gelatine redispergiert. Das Gewichtsverhältnis Gelatine-Silber (als AgNO₃) betrug 0,5. Die Emulsion wurde anschließend mit 60 µmol Thiosulfat pro mol Ag zur optimalen Empfindlichkeit gereift, für den blauen Spektralbereich sensibilisiert und stabilisiert. - 4. Eine Zwischenschicht aus 1200 mg Gelatine, 80 mg 2,5-Dioctylhydrochinon und 100 mg Trikresylphosphat.
- 5. Eine grünempfindliche Silberbromidchloridemulsionsschicht (20 mol-% Chlorid) aus 530 mg AgNO₃ mit 750 mg Gelatine, 0,625 mmol Purpurkuppler, 118 mg α-(3-t-Butyl-4-hydroxyphenoxy)-myristinsäureethylester, 43 mg 2,5-Dioctylhydrochinon, 343 mg Dibutylphthalat und 43 mg Trikresylphosphat.
- 6. Eine Zwischenschicht aus 1550 mg Gelatine, 285 mg eines UV-Absorbers der Formel 80 mg Dioctylhydrochinon und 650 mg Trikresylphosphat.
- 7. Eine rotempfindliche Silberbromidchloridemulsionsschicht (20 mol-% Chlorid) aus 400 mg AgNO₃ mit 1470 mg Gelatine, 0,780 mmol Blaugrünkuppler, 285 mg Dibutylphthalat und 122 mg Trikresylphosphat.
- 8. Eine Zwischenschicht aus 1200 mg Gelatine, 134 mg eines UV-Absorbers gemäß 6. Schicht und 240 mg Trikresylphosphat.
Als Farbkuppler wurden folgende Verbindungen verwendet:
Gelbkuppler:
Purpurkuppler:
Blaugrünkuppler:
Auf diesen Aufbau wird eine Schutzschicht aufgetragen,
die pro m²
1 g Gelatine
4 g eines Copolymerisates aus Vinylchlorid und Acrylsäurebutylester und
16 mg Netzmittel der Formel
4 g eines Copolymerisates aus Vinylchlorid und Acrylsäurebutylester und
16 mg Netzmittel der Formel
C₈F₁₇SO₃⊖N(C₂H₅)₄⊖ N1
enthält. Die Trockenschichtdicke dieser Schicht beträgt
etwa 5 µm. Auf diese Schicht trägt man eine Härtungsschicht
auf, die pro m²
34 mg Phenol
15,4 mg Netzmittel N1
5,6 mg Saponin und
374 mg des Härtungsmittels der Formel
15,4 mg Netzmittel N1
5,6 mg Saponin und
374 mg des Härtungsmittels der Formel
enthält.
Nach der Trocknung wird das Colorpapier belichtet und
mit den nachfolgend aufgeführten Verarbeitungsbädern in
folgender Weise verarbeitet:
Entwicklung: | |
210 Sek., 33°C | |
Bleichen: | 50 Sek., 20°C |
Fixieren: | 60 Sek., 20°C |
Wässern: | 120 Sek., 20°C |
Trocknen. |
Entwickler: | |
Benzylalkohol | 13 ml |
Hydroxylammoniumsulfat | 3 g |
Natriumsulfit | 2 g |
4-Amino-N-ethyl-N(β-methan-sulfon-amido-ethyl)-m-toluidin-sesquisulfat (Monohydrat) | 4,5 g |
Kaliumcarbonat | 36 g |
Kaliumbromid | 1,4 g |
Diethylen-triamino-pentaessigsäure, Pentanatriumsalz | 2 g |
Diethylenglykol | 12 ml |
Auffüllen mit Wasser auf 1 Liter, pH = | 10,4 |
Bleichbad: | |
Wasser|700 ml | |
NH₄-Fe-EDTA | 65 g |
EDTA | 10 g |
NH₄Br | 100 g |
mit Essigsäure auf pH 6,0 einstellen, Auffüllen mit Wasser auf 1 Liter.
Fixierbad: | |
Ammoniumthiosulfat|100 g | |
Na-sulfit, sicc. | 10 g |
Na-disulfit | 3 g |
mit Wasser auffüllen auf 1 Liter.
Die fotografischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen
fotografischen Materials weichen nicht von den Eigenschaften
eines Materials ab, das anstelle der erfindungsgemäßen
Schutzschicht lediglich eine entsprechende
Gelatineschutzschicht aufweist, im übrigen gleich behandelt
wurde.
Das erfindungsgemäße Material wurde nach der Trocknung
in 3 Teile geteilt:
Probe 1: unbehandelt
Probe 2: Nachbehandlung des Papiers mit verschiedenen Lösungsmitteln bei Raumtemperatur
Probe 3: Nachbehandlung mit Wärme.
Probe 2: Nachbehandlung des Papiers mit verschiedenen Lösungsmitteln bei Raumtemperatur
Probe 3: Nachbehandlung mit Wärme.
In den Vergleich einbezogen wurde eine Probe 4, die anstelle
der erfindungsgemäßen Schutzschicht eine reine
Gelatineschutzschicht aufwies.
Probe 2 wurde nochmals in 4 weitere Proben unterteilt,
die jeweils 5 Sekunden, wie in Fig. 1 dargestellt, in
die nachfolgend genannten Lösungsmittel getaucht (Proben
2.1 bis 2.3) bzw. mit einem Lösungsmittel angesprüht
(Probe 2.4) wurden. Man kann das Lösungsmittel gemäß
Fig. 2 auch mit einer Bürstenrolle antragen.
Probe 2.1: Essigsäureethylester
Probe 2.2: 1:1-Gewichtsmischung von Essigsäureethylester/ Essigsäurebutylester
Probe 2.3: 1:2-Gewichtsmischung von Aceton/Essigsäureethylester
Probe 2.4: Essigsäureethylester.
Probe 2.2: 1:1-Gewichtsmischung von Essigsäureethylester/ Essigsäurebutylester
Probe 2.3: 1:2-Gewichtsmischung von Aceton/Essigsäureethylester
Probe 2.4: Essigsäureethylester.
Danach wurden alle Proben sorgfältig getrocknet.
Probe 3 wurde durch eine Heißwalze von 110°C geführt.
Danach wurden der Glanz der Oberfläche vor und nach der
Nachbehandlung und die Wasserdurchlässigkeit mit einer
verdünnten 0,5gew.-%igen wäßrigen Lösung des Farbstoffes
Rose Bengale durch Eintauchen geprüft. Die Einwirkungszeit
betrug jeweils 5 Minuten. Die nachfolgende
Tabelle gibt die Ergebnisse wieder.
eder.
gende inwirkungszeit
gende inwirkungszeit
Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, daß durch die Nachbehandlung
mit Lösungsmitteln oder mit Wärme ein nur geringer
Verlust des Oberflächenglanzes oder in Einzelfällen sogar
eine Zunahme des Glanzes erzielt wird. Während die
Proben 2.1 bis 2.4 und 3 kein Eindringen der wäßrigen
Lösung und damit keine Anfärbung zeigen, färben sich die
Proben 1 und 4 stark an, ein Zeichen dafür, daß die
Schutzschicht vor der Umwandlung völlig wasserdurchlässig
ist und einer reinen Gelatineschicht entspricht. Die
Proben 2 und 3 sind gegen Abdrücke von feuchten Fingern
unempfindlich. Die Farbabstimmung der farbfotografischen
Bilder verändert sich bei den Proben 2.1 bis 2.4 und 3
auch bei Lagerung nicht.
Man geht von einem Coloraufbau auf einer beidseitig
ethylen-kaschierten Papierunterlage gemäß Beispiel 1
aus, auf den eine Schutzschicht, die außer Gelatine
verschiedene Mengen verschiedener Polymerisate als Latex
zugefügt enthält, aufgetragen wird. Die Angaben bedeuten
g/m².
1 g Gelatine
3 g Butylmethacrylathomopolymerisat als 40gew.-%iger wäßriger Latex; mittlerer Teilchendurchmesser 0,2 µm
16 mg Tensid N1
Trockenschichtdicke ca. 4 µm
3 g Butylmethacrylathomopolymerisat als 40gew.-%iger wäßriger Latex; mittlerer Teilchendurchmesser 0,2 µm
16 mg Tensid N1
Trockenschichtdicke ca. 4 µm
1 g Gelatine
3 g Vinylchlorid-Acrylsäuremethylester-Copolymerisat (84 Gew.-% Vinylchlorid) als 35gew.-%iger wäßriger Latex; mittlerer Teilchendurchmesser 0,15 µm
16 mg Tensid N1
Trockenschichtdicke ca. 4 µm
3 g Vinylchlorid-Acrylsäuremethylester-Copolymerisat (84 Gew.-% Vinylchlorid) als 35gew.-%iger wäßriger Latex; mittlerer Teilchendurchmesser 0,15 µm
16 mg Tensid N1
Trockenschichtdicke ca. 4 µm
1 g Gelatine
3 g Polyacrylsäureethylester als 30gew.-%iger wäßriger Latex; mittlerer Teilchendurchmesser 0,12 µm
16 mg Tensid N1
Trockenschichtdicke ca. 4 µm
3 g Polyacrylsäureethylester als 30gew.-%iger wäßriger Latex; mittlerer Teilchendurchmesser 0,12 µm
16 mg Tensid N1
Trockenschichtdicke ca. 4 µm
0,7 g Gelatine
3,3 g einer Mischung aus dem Copolymerisat von Vinylchlorid und Acrylsäureethylester (83 Gew.-% Vinylchlorid); mittlerer Teilchendurchmesser 0,15 µm
16 mg Tensid N1
Trockenschichtdicke ca. 4 µm
3,3 g einer Mischung aus dem Copolymerisat von Vinylchlorid und Acrylsäureethylester (83 Gew.-% Vinylchlorid); mittlerer Teilchendurchmesser 0,15 µm
16 mg Tensid N1
Trockenschichtdicke ca. 4 µm
Gemäß Beispiel 1 trägt man auf diese Schicht jeweils
eine Härtungsschicht ohne Bindemittel auf:
34 mg Phenol
15,4 mg Tensid N1
5,6 mg Saponin
374 mg Härtungsmittel H1
15,4 mg Tensid N1
5,6 mg Saponin
374 mg Härtungsmittel H1
Nach der Trocknung wird das Colorpapier belichtet und
gemäß Beispiel 1 verarbeitet. Die fotografischen Eigenschaften
unterscheiden sich nicht von den Eigenschaften
einer Probe, die als Schutzschicht eine reine, 4 µm
starke Gelatineschicht aufweist.
Durch 5sekündiges Eintauchen der getrockneten Proben
in eine Mischung aus gleichen Gewichtsteilen Essigsäureethylester
und Essigsäurebutylester werden nach dem
Trocknen in allen Fällen versiegelte Colorbilder erhalten,
die wasserabweisend sind und einen Durchtritt des
Wassers innerhalb von 5 Minuten verhindern. Im Gegensatz
dazu steht die Typprobe, die eine Schutzschicht aus
reiner Gelaltine enthält. Sie läßt sich durch das
Lösungsmittelgemisch nicht wasserundurchlässig machen.
Eine panchromatisch sensibilisierte Silberbromid-Gelatine-
Emulsion, die 8 g Gelatine auf 100 ml Emulsion enthält,
wird auf eine Papierunterlage gegossen, die beidseitig
mit Polyethylen kaschiert ist. Die Gießlösung
enthält als Härtungsmittel 1 g Hydroxydichlortriazin
(Na-Salz) auf 100 g Gelatine. Die Schichtdicke beträgt
7 µm. Auf diesen Unterguß gießt man eine Gießlösung
folgender Zusammensetzung:
15 g Gelatine
550 g Wasser
120 g 50gew.-%iger Latex eines Copolymerisates aus Vinylchlorid und Acrylsäuremethylester (84 Gew.-% Vinylchlorid); mittlerer Teilchendurchmesser 0,14 µm; Glasübergangsbereich 60 bis 70°C
5 g 10gew.-%ige wäßrige Lösung Netzmittel N1
0,15 g Hydroxydichlortriazin
550 g Wasser
120 g 50gew.-%iger Latex eines Copolymerisates aus Vinylchlorid und Acrylsäuremethylester (84 Gew.-% Vinylchlorid); mittlerer Teilchendurchmesser 0,14 µm; Glasübergangsbereich 60 bis 70°C
5 g 10gew.-%ige wäßrige Lösung Netzmittel N1
0,15 g Hydroxydichlortriazin
Die Schutzschicht ist 4 µm dick.
Nach dem Trocknen und einer Lagerung von 3 Tagen bei
Raumtemperatur wird das Material belichtet und in einem
konventionellen Schwarz/Weiß-Entwickler 1 Minute entwickelt,
2 Minuten fixiert und 10 Minuten gewässert.
Nach der Trocknung erhält man ein hochglänzendes
Schwarz/Weiß-Bild, das gegen Wassertropfen und Fingerabdrücke
hochempfindlich ist.
Das getrocknete Bild wird 10 Sekunden in eine Mischung
aus gleichen Gewichtsteilen Essigsäureethylester und
Essigsäurebutylester eingetaucht und anschließend innerhalb
1 Minute getrocknet. Die Probe ist gegen Wassertropfen
5 Minuten und gegen Fingerabdrücke dauernd beständig.
Eine wäßrige Farbstofflösung von Rose Bengale
in Wasser färbt die gelatinehaltigen Schichten von Probe
1 sehr stark an, während die Versiegelung der Probe 2
das Eindringen der Farbstofflösung 5 Minuten lang verhindert.
Gradation und Schwärze der fotografischen Bilder
werden durch die polymerisathaltige Schutzschicht
nicht verändert.
Claims (9)
1. Fotografisches Silberhalogenidmaterial aus einem
Träger, wenigstens einer auf den Träger aufgetragenen
lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht
und einer Schutzschicht, die vom Träger
weiter entfernt ist als jede lichtempfindliche
Silberhalogenidemulsionsschicht, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzschicht wenigstens 1 µm
dick ist und eine Mischung aus einem wasserlöslichen
Bindemittel (A) und einem nicht-wasserlöslichen
Polymer (B) mit einem (A) : (B)-Gewichtsverhältnis
von 1 : 1 bis 1 : 10 enthält, wobei (B) als
diskrete Phase teilchenförmig in dem als kontinuierliche
Phase vorliegenden (A) verteilt ist.
2. Fotografisches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das nicht-
wasserlösliche Polymer (B) eine Glasübergangstemperatur
von 15 bis 80°C aufweist.
3. Fotografisches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das nicht-
wasserlösliche Polymer (B) in einem organischen Lösungsmittel
löslich ist.
4. Fotografisches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das nicht-
wasserlösliche Polymer (B) einen Brechungsindex von
1,3 bis 1,6 hat.
5. Fotografisches Silberhalogenidmaterial, dadurch gekennzeichnet,
daß das nicht-wasserlösliche Polymer
(B) einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser
von 0,01 bis 0,3 µm hat.
6. Fotografisches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserlösliche
Bindemittel A Gelatine ist.
7. Verfahren zur Erzeugung fotografischer Bilder aus
einem fotografischen Material mittels bildmäßiger
Belichtung, Entwicklung, Fixierung und Nachbehandlung
sowie gegebenenfalls weiteren üblichen Verarbeitungsschritten,
dadurch gekennzeichnet, daß ein
fotografisches Material gemäß Anspruch 1 eingesetzt
und dessen Schutzschicht nach der Fixierung einem
Phasenumkehrprozeß unterworfen wird, wobei aus
wenigstens einem Teil des Polymers eine kontinuierliche
Phase gebildet wird.
8. Verfahren zur Erzeugung fotografischer Bilder nach
Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Phasenumkehrprozeß
in eine Behandlung mit einem organischen
Lösungsmittel für das nicht-wasserlösliche
Polymer (B) besteht.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß als Lösungsmittel Essigsäureethylester, Essigsäurebutylester
oder Mischungen der beiden Ester
eingesetzt werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883809935 DE3809935A1 (de) | 1988-03-24 | 1988-03-24 | Fotografisches silberhalogenidmaterial und verfahren zu seiner verarbeitung |
JP6647189A JPH028837A (ja) | 1988-03-24 | 1989-03-20 | 写真ハロゲン化銀材料及び写真像の生成法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883809935 DE3809935A1 (de) | 1988-03-24 | 1988-03-24 | Fotografisches silberhalogenidmaterial und verfahren zu seiner verarbeitung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3809935A1 true DE3809935A1 (de) | 1989-10-05 |
Family
ID=6350578
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19883809935 Withdrawn DE3809935A1 (de) | 1988-03-24 | 1988-03-24 | Fotografisches silberhalogenidmaterial und verfahren zu seiner verarbeitung |
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Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPH028837A (de) |
DE (1) | DE3809935A1 (de) |
-
1988
- 1988-03-24 DE DE19883809935 patent/DE3809935A1/de not_active Withdrawn
-
1989
- 1989-03-20 JP JP6647189A patent/JPH028837A/ja active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPH028837A (ja) | 1990-01-12 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |