DE3808465A1 - Verfahren zum partiewechsel von spinnspulen an einem spulautomaten und spulautomat - Google Patents
Verfahren zum partiewechsel von spinnspulen an einem spulautomaten und spulautomatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Partiewechsel von
Spinnspulen an einem mit mehreren Spulstellen versehenen
Spulautomaten, bei dem in einer ersten Partie eine bestimmte
Gesamtfadenmenge umzuspulen ist, sowie einen Spulautomaten
mit mehreren Spulstellen, zur Durchführung des Verfahrens.
Üblicherweise werden die an einer Spinnmaschine hergestellten
Fäden zuerst auf Spinnspulen aufgewickelt und dann an einem
Spulautomaten auf Auflaufspulen vorbestimmter Größe und Form
umgespult.
Ein derartiger Spulautomat weist mehrere Spulstellen mit
Spindeln auf, die parallel zueinander angeordnet sind.
An jeder mit einer Spindel versehenen Spulstelle wird
ein Faden kontinuierlich umgepult, bis die umgespulte
Fadenmenge, die berechnet oder erfaßt wird, einen vorbe
stimmten Wert erreicht. Danach wird die fertige oder voll
bewickelte Auflaufspule vom Maschinenpersonal oder von einem
automatischen Spulenabnehmer aus der Spulstelle herausge
nommen und durch eine leere Aufnahmehülse ersetzt, auf die
nachfolgend ein Faden aufgewickelt wird.
An einem Spulautomaten dieser bekannten Art werden die voll
bewickelten Auflaufspulen in vorbestimmter Anzahl herge
stellt. Zu diesem Zweck umfaßt jede Spulstelle eine Ein
richtung zum Bestimmen der aufgespulten Fadenlänge oder zum
Steuern der Auflaufspulenform und zum Übermitteln eines
Signals, das das Vollbewickeln einer Spule anzeigt, an eine
Steuerschaltung, die bei Erhalt jedes das Vollbewickeln einer
Auflaufspule anzeigenden Signals den Wert +1 in ihren Speicher
eingibt. Wenn die Summe der eingegebenen Werte einen vorgege
benen Wert erreicht, gibt die Steuerschaltung ein Stoppsignal
an alle Spulstellen ab, damit diese ihren Umspulbetrieb ein
stellen.
Unmittelbar vor dem Abgeben des Stoppsignals durch die Steuer
schaltung befindet sich jede der Spulstellen in Betrieb. Zu
diesem Zeitpunkt sind die an den verschiedenen Spulstellen
jeweils an Tragarmen gehalterten Auflaufspulen jeweils mit
verschiedenen Fadenvolumen versehen, so daß nach der Abgabe
des Stoppsignals halbfertige oder nur zum Teil bewickelte
Auflaufspulen in größerer Anzahl vorliegen. Die unfertigen
Auflaufspulen werden aus den Spulstellen ausgetragen und dann
an anderen Spulstellen gesammelt, an denen die Fäden zu
Auflaufspulen vorbestimmten Volumens umgepult werden. Bei
dieser Verfahrensweise ist es erforerlich, bei jedem Partie
wechsel des Produktionszyklus die unfertigen Auflaufspulen in
größerer Anzahl abzunehmen und wieder einzusetzen, was sich
für das Bedienungspersonal als mühsam und arbeitsaufwendig
erweist.
Bei dieser Verfahrensweise ist auch Arbeit an den zum
Zeitpunkt des Partiewechsels die Fäden zuführenden Spinn
spulen erforderlich, weil beim Abstoppen der Spulstellen der
Bedarf an den Fäden dieser Spinnspulen aufhört und somit
Spinnspulen mit nur zum Teil abgewickelten Fäden in größerer
Anzahl verbleiben, was beim Partiewechsel zu größeren Um
ständen führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Partiewechsel
der Spinnspulen an einem Spulautomaten und einen Spulautoma
ten vorzusehen, bei denen durch Verringern der Herstellung von
unfertigen Auflaufspulen auf ein Minimum die Leistungsfähig
keit und Effizienz erhöht werden.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus
dem Patentanspruch 1 bzw. dem Patentanspruch 8.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen gekennzeichnet.
Das erfindungsgemäße automatische Verfahren ist anwendbar,
wenn eine bestimmte Gesamtfadenmenge einer Partie von
Spinnspulen auf Auflaufspulen in einem Spulautomat
umzuspulen ist, der mit einem Spinnspulenvorrat versehbar
ist, der den Spulstellen bei Bedarf automatisch zugeführt
und bei Bedarf ergänzt wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Fadenmenge, die
auf jede im Spulautomaten im Spulbetrieb befindliche Auflauf
spule aufgewickelt worden ist, während des Umspulbetriebs mit
bekannten Mitteln kontinuierlich erfaßt, so daß zu jedem Zeit
punkt die restliche Fadenaufnahmekapazität der Auflaufspule,
d. h., die Fadenmenge, die zum Vollbewickeln der Auflaufspule
noch benötigt wird, berechnet werden kann. Aus den für jede in
Betrieb befindliche Auflaufspule erhaltenen Daten läßt sich
die restliche Fadenaufnahmekapazität der an allen Spulstellen
im Spulbetrieb eingesetzten Auflaufspulen, d. h., die Faden
menge, die zum Vollbewickeln der an allen Spulstellen im
Spulbetrieb eingesetzten Auflaufspulen noch benötigt wird, zu
jedem Zeitpunkt berechnet. Aufgrund des Aufspulens von Fäden
auf die Auflaufspule nimmt diese restliche Fadenaufnahmekapa
zität allmählich ab, sie erhöht sich jedoch plötzlich, jedes
mal, wenn eine volle Auflaufspule abgenommen und durch eine
leere Aufnahmehülse ersetzt wird.
Ab dem Zeitpunkt, zu dem die restlichen, zur Beendigung der
Partie benötigten Spinnspulen den Spulenvorrat des Spul
automaten hinzugefügt worden sind, wird der restliche Faden
vorrat, d. h., die restliche, noch zu umspulende Fadenmenge
oder die gesamte Fadenmenge, die von den Spinnspulen noch
nicht abgewickelt worden ist, kontinuierlich berechnet.
Dieser restliche Fadenvorrat läßt sich dadurch errechnen, daß
die Summe der auf allen im Spulbetrieb an den Spulstellen
befindlichen Auflaufspulen aufgewickelten Fadenmengen, die
kontinuierlich erfaßt wird, zusammen mit der Summe der auf
den bereits abgenommenen, vollbewickelten Auflaufspulen be
findlichen Fadenmengen von der zum Umspulen vorgesehenen Ge
samtfadenmenge subtrahiert wird. Der restliche Fadenvorrat
läßt sich jedoch auch aus der Anzahl von Spinnspulen, die den
Spulstellen des Spulautomaten noch zuzuführen sind, der
Anzahl an Spinnspulen, die von einer Vorratsstation den
Spulstellen zugeführt werden, der Anzahl der Spinnspulen, die
sich an den Spulstellen in Wartestellung befinden, der
Anzahl an Spinnspulen, die sich an den Abspulstellen der
Spulstellen befinden, der durchschnittlichen Fadenlänge einer
vollen Spinnspule und der durchschnittlichen Fadenlänge auf
einer Spinnspule berechnet, die an einer Abspulstelle abge
spult wird, wobei die Durchschnittswerte aufgrund von Ver
suchsergebnissen oder theoretisch ermittelt werden.
Die restliche Fadenaufnahmekapazität aller im Spulautomaten
befindlichen Spinnspulen wird kontinuierlich mit dem rest
liche Fadenvorrat verglichen, z. B. mittels eines Kompa
rators. Ab dem Zeitpunkt, zu dem die Fadenaufnahmeka
pazität aller im Spulautomaten befindlichen Auflaufspulen
größer als der restliche Fadenvorrat wird, wird der gesamte
Umspulbetrieb in der Weise gesteuert, daß jede Spulstelle,
an der nachfolgend eine Auflaufspule vollbewickelt und
abgenommen wird, außer Betrieb gesetzt wird. Es werden dieser
Spulstelle keine neuen Spinnspulen mehr zugeführt und die
sich an deren Abspulstellen befindliche, teilweise abgespulte
Spinnspule und Spinnspulen, die bereits in diese Spulstelle
eingeführt worden sind und sich in Wartestellung befinden,
werden aus der Spulstelle ausgetragen und den anderen, noch
in Betrieb befindlichen Spulstellen zugeführt.
Auf diese Weise nimmt die Anzahl der noch in Betrieb befind
lichen Spulstellen allmählich ab. Am Ende des Umspulbetriebs
sind die an der oder den letzten Betrieb verbleibenden
Spulstellen befindlichen Spinnspulen mit nahezu keiner Faden
menge versehen und es entsteht eine oder nur wenige unvoll
ständig bewickelte Auflaufspulen.
Anhand der Figuren wird die Erfindung an bevorzugten Ausfüh
rungsformen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1a eine graphische Darstellung der zeitlichen Abnahme
einer umzuspulenden Fadenmenge und den Zeitpunkt
des Einschaltens einer erfindungsgemäß vorgesehenen
Steuerung;
Fig. 1b eine graphische Darstellung der zeitlichen Abnahme
einer umzuspulenden Fadenmenge und der Änderungen
einer restlichen Fadenaufnahmekapazität beim erfin
dungsgemäßen Verfahren;
Fig. 2 eine Darstellung der Leistungsfähigkeit eines Spul
automaten vor und nach dem Einsetzen einer erfin
dungsgemäß vorgesehenen Steuerung;
Fig. 3 ein Blockdiagramm der Steuerschaltung einer erfin
dungsgemäßen Spulmaschine;
Fig. 4 zwei Draufsichten auf eine Ausführungsform eines
Spulentellerselektors des erfindungsgemäßen Spul
automaten zur Darstellung der Funktionsweise;
Fig. 5 eine Seitenansicht des Spulentellerselektors der
Fig. 4 mit einem leeren und einem beladenen Spu
lenteller,
Fig. 6 eine Perspektivansicht des Spulentellerselektors der
Fig. 4 mit einem leeren und einem beladenen Spulen
teller;
Fig. 7 eine Draufsicht auf eine mit einem Auswerferhebel
versehene Führungsbahn einer Spulstelle eines er
findungsgemäßen Spulautomaten;
Fig. 8 eine Seitenansicht eines Antriebsmechanismus des
Auswerferhebels;
Fig. 9 eine Vorderansicht des in der Fig. 8 dargestellten
Antriebsmechanismus;
Fig. 10 eine Perspektivansicht einer Spulstelle;
Fig. 11 eine Draufsicht auf eine Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Spulautomaten zur Darstellung
der Transportwege von Spinnspulen und Spulentellern;
Fig. 12 einen Gesamtzeitplan der Funktionsabläufe bei
einem Partiewechsel;
Fig. 13 einen Funktionsablaufplan der Schritte 1 bis 3
des Gesamtzeitplans der Fig. 12;
Fig. 14 eine schematische Darstellung zur Erläuterung der
Auswerfreihenfolge von Spinnspulen aus den Spul
stellen am Ende der ersten Partie;
Fig. 15 einen Funktionsablaufplan der Schritte 4 und 5
des Gesamtzeitplans der Fig. 12; und
Fig. 16 eine schematische Darstellung zur Erläuterung der
Auswerfreihenfolge von leeren Spulentellern zu
Beginn der zweiten Partie.
Wie der Fig. 11 entnehmbar ist, bilden mehrere nebeneinander
angeordnete Spulstellen U 1 bis Un, von denen eine Spulstelle
Ue in der Fig. 10 dargestellt ist, einen Spulautomaten W.
Die Spulstellen U 1 bis Un sind zwischen einer Spinnspulen
förderbahn 1 und einer Leerspulenförderbahn 2 angeordnet.
Sinnspulen 4 sind jeweils einzeln auf einen als Träger
dienenden Spulenteller 3 aufgesetzt, der eine kreisscheiben
förmige Grundplatte und einen aus der Mitte der Grundplatte
senkrecht herausragenden Zapfen umfaßt und jeweils zusammen
mit einer auf den Zapfen aufgesetzte Spinnspule 4 unabhängig
von anderen Spulentellern 3 auf das Förderband eines Flach
bandförderers aufsetzbar ist. Eine auf einen Spulenteller
3 aufgesezte Spinnspule 4, die sich auf der Spinnspulen
förderbahn 1 befindet, wird von feststehenden Führungs
platten 6, 7 und 8 und einer Drehscheibe 9 automatisch in
eine Führungsbahn einer der Spulstellen U 1 und Un eingeführt,
wie anhand der Fig. 10 ersichtlich ist, wobei Spinnspulen 4
in vorbestimmter Anzahl, zum Beispiel zwei bei der hier be
schriebenen Ausführungsform, in jeder Führungsbahn in Warte
stellung gehalten werden. Unterhalb einer entlang der Füh
rungsbahn befindlichen Abspulstelle 10 befindet sich eine
Druckluftdüse 11, aus der ein Druckluftstrahl durch einen
im Spulenteller 3 ausgebildeten Luftkanal in die Aufnahme
hülse der Spinnspule 4 hineinstrahlbar ist, so daß ein vom
oberen Ende der Aufnahmehülse in diese hineingehängter
Fadenendteil nach oben geblasen und von einem wartenden
Saugrohr 18 ergriffen wird, das den Fadenendteil einer nicht
dargestellten Fadenendeverbindeeinrichtung zuführt. Der Faden
er Spinnspule 4 wird an der betreffenden Spulstelle Ui über
einen Fadenreiniger und ähnliche Einrichtungen geführt und
von einer Changierwalze 19 auf eine Auflaufspule aufge
wickelt.
Die aus der Spulstelle Ui ausgetragenen leeren oder fast
leeren Spulen werden zusammen mit dem Spulenteller 3 entlang
der Leerspulenförderbahn 2 in Richtung des in der Fig. 11
dargestellten Pfeiles 12 einer Bearbeitungsstation 13, an
der die leeren oder fast leeren Spulen von den Spulen
tellern 3 abgezogen werden, und danach einer Spulenliefer
station 14 zugeführt, an der die leeren Spulenteller 3
jeweils mit einer Spinnspule 4 beladen werden. Die beladenen
Spulenteller 3 werden durch eine Fadenendsucheinrichtung
15 zum Auffinden und Bereitlegen des Fadenendteils der
Spinnspule 4 hindurchgeführt und dann einer der Spulstelle
U 1 bis Un zugeführt.
Unter den aus dem Spulautomaten W ausgetragenen Spulen be
finden sich Spulen mit einer größeren Restfadenmenge sowie
noch zu beschreibende überzählige Spulen, die beide aufgrund
von Schwierigkeiten beim Verbinden ihrer Fadenenden aus einer
Spulstelle ausgetragen worden sind. Da diese Spinnspulen
wieder einer Spulstelle U 1 bis Un zuführbar sind, werden die
durch die Spulenlieferstation 14 hindurch- und über die
Fadenendesucheinrichtung 15 wieder den Spulstellen U 1 bis Un
zugeführt. In alternativer Weise kann eine derartige Spule,
ohne die Stationen 13 und 14 zu durchlaufen, der Fadenende
sucheinrichtung 15 über eine Umgehungsbahn zugeführt werden.
Spinnspulen 4 und auch leere Spulenteller 3, die von der
Spinnspulenförderbahn 1 in keine Spulstelle U 1 bis Un ein
geführt worden sind, werden entlang einer Rückführbahn 17
im Kreislauf zum Anfang der Spinnspulenförderbahn rückge
führt.
Die Spulenlieferstation 14 umfaßt einen Spulenkasten 50 zum
Aufnehmen mehrerer Spinnspulen 4, eine Übergabeeinrichtung
51 zum Übergeben der Spinnspulen 4 vom Spulenkasten 50 auf
einen Förderer 52 und einen Spulenspender PF, zum Beispiel
eine wendelförmige Führung, die sich einer Mikrowellen
schwingung bedient, zum Angeben von jeweils einer Spinn
spule 4 an eine Spulenrutsche, die zu einem darunter
befindlichen Spulenteller 3 führt. Der Spulenkasten 50
enthält Spinnspulen 4 in einer vorbestimmten Anzahl, die
zwecke Berechnung des restlichen umzuspulenden Fadenvorrats
in ein in der Fig. 3 dargestelltes Steuergerät 2 im voraus
eingegeben wird. Das Bezugszeichen PA bezeichnet einen Druck
knopf, dessen Betätigung die Vorbereitung eines Partie
wechsels freigibt. Das Bezugszeichen PB bezeichnet einen
Druckknopf, dessen Betätigung nach dem Beenden des Umspulens
der ersten Partie das Anliefern von Spinnspulen einer neuen,
zweiten Partie zu den einzelnen Spulstellen U 1 bis Un des
Spulautomaten W einleitet. Der Druckknopf PB wird betätigt,
um ein Austragen der Spinnspulen 4 der neuen Partie aus dem
Spulenkasten 50 einzuleiten, die Spinnspulen 4 dem Spulenspen
der PF zuzuliefern, die Fadenendesucheinrichtung 15f zu betäti
gen und die einzelnen Spulstellen U 1 bis Un zu steuern, wie
noch beschrieben werden soll.
Das Bezugszeichen PL bezeichnet eine Anzeigelampe, die nach
dem Umspulen der Spinnspulen 4 einer ersten Partie oder nach
dem Zuführen der Spinnspulen 4 der zweiten Partie an die
Spulstellen U 1 bis Un aufleuchtet.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an dem vorstehend be
schriebenen Spulautomaten W wie folgt durchgeführt.
Der Spulautomat W der Fig. 1 und 2 umfaßt zum Beispiel
zehn Spulstellen U 1 bis U 10 wird zum Umspulen vom M Meter
Faden in der ersten Partie eingestellt. Wie aus der Fig. 1
ersichtlich ist, ist zum Zeitpunkt t = 0 die restliche noch
umzuspulende Fadenmenge Y = M. Während des Umspulbetriebs
entstehen nacheinander fertige oder vollbewickelte Auflauf
spulen, wobei die Menge der aufgespulten Fäden kontinuierlich
mittels einer an jeder der Spulstellen U 1 bis U 10 vorge
sehenen Fadenlängenmeßeinrichtung bestimmt wird. Die Meßdaten
aller Spulstellen U 1 bis U 10 werden zentral erfaßt und aus
gewertet. Es läßt sich somit zu jedem Zeitpunkt die auf allen
im Spulatutomaten W im Spulbetrieb befindlichen Auflaufspulen
aufgespulte Fadenmenge bestimmen. Durch Abziehen dieser
gemessenen Menge von der bekannten, zum Vollbewickeln aller
im Spulautomaten W befindlichen Auflaufspulen 20 erforder
lichen Fadenmenge läßt sich die Fadenaufnahmekapazität
aller in der Spulmaschine W im Spulbetrieb befindlichen
Auflaufspulen 20, d. h. die Fadenmenge, die noch zum Voll
bewickeln aller im Spulbetrieb eingesetzten Auflaufspulen
20 benötigt wird, berechnen.
Ab einem Zeitpunkt t 1, bei dem die Fadenaufnahmekapazität
aller im Betrieb befindlichen Auflaufspulen 20 größer als
die restliche, noch umzuspulende Fadenmenge geworden ist,
setzt erfindungsgemäß ein Steuern der Spulstellen U 1 bis
U 10 der Spulenförderbahnen und der Vorbereitungseinrichtungen
ein. Die Fig. 1b zeigt die Abnahme der restlichen, noch
umzuspulenden Fadenmenge, die bis zum Einsetzen der
erfindungsgemäß vorgesehenen Steuerung linear und danach
in Form einer glatten Kurve verläuft, und die Änderung
der Fadenaufnahmekapazität aller an der Spulmaschine
W eingesetzten Auflaufspulen 20, die bis zum Einsetzen der
erfindungsgemäßen Steuerung in Form einer Zickzack-Linie
und danach in Form einer glatten Kurve verläuft.
Ab dem Einsetzen der erfindungsgemäßen Steuerung wird jede
Spulstelle U 1 bis U 10, an der eine neue fertige vollbe
wickelte Auflaufspule 20 gebildet worden ist, außer Betrieb
gesetzt, wobei dieser Spulstelle keine neuen Spinnspulen 4
zugeführt und alle in dieser Spulstelle bzw. deren Führungs
bahn befindlichen Spinnspulen 4 aus der Spulstelle ausge
tragen werden. Die Steuerung erfolgt in der Weise, daß die
ausgetragenen Spinnspulen 4 den anderen, noch in Betrieb
befindlichen Spulstellen U 1 bis U 10 zugeführt werden. Die
zehn Spulstellen U 1 bis U 10 werden somit bis zum Erreichen
des Zeitpunktes t 1 in normalem Betrieb gehalten, wobei die
Anzahl der zu irgendeinem bestimmten Zeitpunkt in Betrieb
befindlichen Spulstellen U 1 bis U 10 Schwankungen unterliegt,
wie dies in der Fig. 2 dargestellt ist. Nach dem Zeitpunkt
t 1 nimmt die Anzahl der im Betrieb befindlichen Spulstellen
U 1 bis U 10 allmählich ab, bis die für die Partie vorgesehene
Fadenmenge umgespult worden ist, wonach die letzte oder die
letzten wenigen in Betrieb befindlichen Spulstellen U 1 bis
U 10 mit unfertigen, d. h. unvollständig bewickelten Auflauf
spulen abgestoppt werden. Dies bedeutet, daß nur eine oder
wenige unvollständig bewickelte Auflaufspulen 20 entstehen.
Bei dem in der Fig. 11 dargestellten Spulenautomaten W besteht
die restliche, noch umzuspulende Fadenmenge aus der Summe
der Fadenmengen der Spinnspulen 4, die sich an den Abspul
stellen 10 befinden, der Spinnspulen 4 a, die sich in Warte
stellung an den Spulstellen U 1 bis U 10 befinden, der Spinn
spulen 4 b, die den Spulstellen U 1 bis U 10 zugeführt werden,
und der Spinnspulen 4, die sich noch im Spulenspender PF und
ggf. auf dem Förderer 52 befinden.
An der Spulenlieferstation 14 befinden sich zuzuführende
Spulenkästen 50 a in einer Wartereihe. Der Spulenautomat W
ist in der Weise gesteuert, daß eine Berechnung und ein
Vergleich der restlichen Fadenmenge ab dem Zeitpunkt beginnt,
bei dem der Inhalt des letzten Spulenkastens 50 a der Partie in
den Spulenspender PF eingeladen worden ist. Zu diesem Zeit
punkt oder kurz davor wird der den Partiewechsel freigebende
Druckknopf PA eingeschaltet. Danach läßt sich ermitteln,
wieviele Spinnspulen 4 im Spulautomaten W und in einem Vorbe
reitungsabschnitt SA vorhanden sind, d. h. es läßt sich die
restliche noch umzuspulende Fadenmenge oder der restliche
Fadenvorrat ermitteln.
Bei der in der Fig. 3 dargestellten Anlage sind die Spul
stellen U 1, U 2 usw. als mit unterbrochenen Linien gezeich
nete Kästchen dargestellt. Die Spulstelle U 1 umfaßt die
Changierwalze 19, einen Antriebsmotor 21 zum Antreiben der
Changierwalze 19, einen Inverter 22 zum Steuern des Motors
21, eine Spulstellensteuerschaltung 23 zum Übermitteln
eines Befehls an den Inverter 22, einen Fadenwächter 24
zum Erfassen einer Fadenfehlerstelle und des Fadenlaufs
und einen Verstärker 25. In der Nähe einer Stirnfläche der
Changierfläche 19 ist ein Nahfeldsensor 26 angeordnet, der
das Rotieren der Changierwalze 19 erfaßt und einen einzelnen
Impuls pro Umdrehung der Changierwalze 19 an die Spulstellen
steuereinrichtung 23 abgibt, der registriert wird. Die Anzahl
der bei laufendem Faden erhaltenen Impulse stellt somit ein
Maß der aufgespulten Fadenlänge dar. Das Erreichen einer
vorbestimmten Anzahl an Impulsen bzw. einer vorbestimmten
Fadenlänge gilt als Anzeichen dafür, daß die Auflaufspule
20 voll bewickelt worden ist.
Eine vom Fadenwächter 24 abgegebenes Fadenlaufsignal wird
zusammen mit dem Signal des Nahfeldsensors 26 an die
Spulstellensteuerschaltung 23 übermittelt. Zur Bestimmung
der tatsächlich umgespulten Fadenlänge werden beide
Signale einer UND-Schaltung zugeführt.
Zum Steuern des gesamten Systems der Spulstellen U 1 bis
U 10 umfaßt der Spulautomat W eine Systemsteuerschaltung
27, die mit einem Mikrocomputer versehen ist. Zum Aufnehmen
von Daten von den einzelnen Spulstellen U 1 und U 10 und zum
Übermitteln von Befehlssignalen an die Spulstellen U 1 bis
U 10 ist die Systemsteuerschaltung 27 mit einer Signalsammel
schiene 28 versehen. Eine Fadenreinigersteuerung steuert
die Fadenreiniger. Die für verschiedene Spulautomaten W vor
gesehenen Systemsteuerschaltungen 27 sind mit einer Zentral
steuerschaltung 30 über eine Sammelschiene verbunden, über
die Daten abgegeben und empfangen werden können.
Das Bezugszeichen 31 in der Fig. 3 stellt einen entlang den
Spulstellen U 1 bis U 10 fahrbaren automatischen Spulenabnehmer
dar, der an den Spulstellen U 1 bis U 10 anhält, von denen ein
Spulenabnahmebedarfssignal abgegeben worden ist und die
vollbewickelten Auflaufspulen 20 abnimmt und dann
neue leere Aufnahmehülsen automatisch einsetzt. Es sind
fahrbare Spulenabnehmer verschiedener Art bekannt und in
Betrieb.
Der automatische Spulenabnehmer 31 und die Systemsteuer
schaltung 27 sind über eine auf dem Spulenabnehmer 31 vor
gesehene Anordnung 32, bestehend aus einer Lichtquelle und
einem Photodetektor, und einer am Maschinenrahmen befestigten
Anordnung 33, bestehend aus einer Lichtquelle und einem
Photodetektor, optisch miteinander verbunden. Informationen
wie die Anzahl der vom Spulenabnehmer 31 abgenommenen Auf
laufspulen 20 und der Standort des Spulenabnehmers 31 werden
von diesem an die Systemsteuerschaltung 27 übermittelt.
Informationen wie Fahrbefehle, gemäß denen sich der
Spulenabnehmer 31 nach rechts, links, vorne oder hinten
bewegen soll und Befehlssignale zum Wiederbeginn des Spul
betriebs nach dem Abnehmen einer Spule zum Abstoppen des
Spulbetriebs werden von der Systemsteuerschaltung 27 an den
Spulenabnehmer 31 abgegeben.
Neben dem Spuleinlaß jeder der Spulstellen U 1 bis U 10 ist
ein erfindungsgemäßer, umschaltbarer Tellerselektor 35 ange
ordnet, von dem Ausführungsformen in den Fig. 4 bis 6 darge
stellt sind. Der Tellerselektor 35 gestattet jeweils selektiv
das Einlaufen in die Spulstellen Ui, Uj entweder eines mit
einer Spinnspule 4 beladenen Spulentellers 3 oder eines
leeren Spulentellers 3. Der Tellerselektor 35 umfaßt Spulen
führungen 36 und 37, die zum Führen eines beladenen Spulen
tellers Ta mit nur der Spinnspule 4 in Eingriff bringbar
sind, und eine Tellerführung 38, die zum Führen eines Spulen
tellers ausschließlich mit diesem in Eingriff bringbar ist.
Die eine Spulenführung 36 und die Tellerführung 38 sind an
einer senkrechten Drehwelle 39 befestigt und von einem auf
die Drehwelle 39 einwirkenden Antrieb wie einem Drehsolenoid
gemeinsam zwischen einer ersten und einer zweiten Stellung
bewegbar. Die Spulenführung 36 ist zwischen der ersten
Stellung, in der sie den Spuleneinlaß 41 gegenüber Spinn
spulen 4 verschließt, und der zweiten Stellung bewegbar, in
der sie den Spuleneinlaß 41 für Spinnspulen 4 freigibt. Hier
bei ist die Tellerführung 38 zwischen ihrer ersten Stellung,
in der sie von der dem Spuleneinlaß 41 gegenüberliegenden Sei
te in die Förderbahn 1 bis zur Mitte hineinragt und einen
leeren Spulenteller Tb zu der am Spuleneinlaß 41 gelegenen
Förderbahnhälfte hinschiebt, und ihrer zweiten, außerhalb der
Förderbahn 1 liegenden Stellung bewegbar. Die Spulenführung
37 ist ortsfest angeordnet und ragt in der Weise von der dem
Spuleneinlaß 41 gegenüberliegenden Seite in die
Spinnspulenförderbahn 1 hinein, daß sie nur beladene
Spulenteller Ta in Richtung zum Spuleneinlaß 41 hinschiebt.
Die Spulenführungen 36 und 37 sind in einer derartigen Höhe
angeordnet, daß ein unbelasteter Spulenteller Tb unter den
Spulenführungen 36 und 37 hindurchläuft, wie aus der Fig. 5
hervorgeht.
Mit dem Drehsolenoid SO 3 in seiner zweiten Stellung, befindet
sich der Tellerselektor 35 an der Spulstelle Ui in einer
Wartestellung, bei der ein in Richtung des Pfeiles 53 entlang
der Spinnspulenförderbahn 1 transportierter beladener Spulen
teller Ta in den Spuleneinlaß und entlang der Führungsbahn 54
bewegt und der Spulstelle Ui zugeführt wird, während ein
leerer Spulenteller Tb sich direkt unter die Spulenführung 37
hindurch und am Spuleneinlaß 41 vorbei bewegen kann, ohne der
Spulstelle Ui zugeführt zu werden.
Wenn sich dagegen bei der Spulstelle Uj das Drehsolenoid SO 3
in seiner ersten Stellung befindet, ragt die Tellerführung 38
in die Spinnspulenförderbahn 1 hinein und führt sowohl einen
leeren Spulenteller Tb als auch einen beladenen Spulenteller
Ta entlang der am Spuleneinlaß 41 gelegenen Förderbahnhälfte
oder Bahn 55. Der beladene Spulenteller Ta wird von der im
Einlaß 41 angeordneten Spulenführung 36 daran gehindert, in
die Spulstelle Uj einzulaufen und bewegt sich entlang einer
Bahn 57 vorwärts und an der Spulstelle Uj vorbei, während der
leere Spulenteller Tb unter der Spulenführung 36 hindurch
läuft und in die Führungsbahn 5 der Spulstelle Uj eintritt.
Anhand der Fig. 7 bis 9 wird nachstehend ein Auswerfer
mechanismus zum Austragen eines beladenen Spulentellers Ta
oder eines leeren Spulentellers Tb aus einer der Spulstellen
U 1bis U 10 während der Vorbereitung eines Partiewechsels
beschrieben. Eine an der Abspulstelle 10 befindliche Spinn
spule 4 wird durch eine einzige Bewegung eines Auswerfer
hebels 42 aus der Spulstelle U 1 bis U 10 ausgeworfen.
Wie aus den Fig. 8 und 9 ersichtlich ist, wird der in der
Fig. 7 dargestellte Auswerferhebel 42 von einer Nockenscheibe
61 über eine Nockentastrolle 62, einen Nockentasthebel 63 und
eine nicht dargestellte Verbindungsstange angetrieben.
Bei dieser Ausführungsform sind die Nockenscheibe 61 und eine
Nockenscheibe 64, die die Druckluftdüse 11 steuert, mit einem
Keil 65 drehfest miteinander verbunden, so daß bei Ankunft
einer neuen Spindel 4 an der Abspulstelle 10 ein Ventil
der in der Fig. 10 dargestellten, unterhalb der Abspulstelle
10 angeordneten Druckluftdüse 11 geöffnet wird, um das in den
Hohlraum der Spinnspule 4 hineinhängende Fadenende nach oben
aus der Hülse herauszublasen.
Es ist erforderlich, das Ausstrahlen von Druckluft dann zu
verhindern, wenn nach dem Stillsetzen einer der Spulstellen
U 1 bis U 10 eine an dieser Spulstelle in Wartestellung befind
liche Spinnspule 4 über die Abspulstelle 10 aus der Spul
stelle auf die Leerspulenförderbahn 2 ausgetragen werden
soll.
Ein zweiarmiger Betätigungshebel 66 für das Druckluftventil
ist an einem ortsfesten Zapfen 67 schwenkbar gelagert. Ein
Ende des Betätigungshebels 66 ist mit einem Betätigungsglied
des Ventils verbunden und das andere Ende trägt eine Nocken
tastrolle 68, die beim Hineingleiten in eine Ausnehmung 69
am Profilrand der Nockenscheibe 64 den Hebel 66 betätigt.
Während des normalen Spulbetriebs wird aufgrund eines
Befehlssignals zum Auswechseln einer Spinnspule 4 ein
Antriebsmittel wie ein Solenoid betätigt, um eine Stange 70
anzuziehen, wodurch ein zweiarmiger hakenförmiger Hebel 71
entgegen dem Uhrzeigersinn, wie in der Fig. 8 gesehen, um
einen ortsfesten Zapfen 72 herum geschwenkt wird. Hierbei
wird ein an der Seitenfläche der Nockenscheibe 64 schwenkbar
gelagerter Kupplungshaken 73 von einer Feder in Richtung
entgegen dem Uhrzeigersinn, wie in der Fig. 8 gesehen, ge
schwenkt und in Kämmeingriff mit einem der Zähne 75 eines
Zahnrads 76 einer Kupplung 74 gebracht, mit dem Ergebnis,
daß sich die Nockenscheibe 64 zusammen mit der Kupplung 74
und dem Zahnrad 76 dreht. Hierdurch wird die den Auswerfer
hebel 42 betätigende Nockenscheibe 61, die mit der Nocken
scheibe 64 verbunden ist, in Umdrehung versetzt, wodurch die
Leerspule ausgetragen und, in zeitlicher Folge, der Faden
endteil einer nachfolgenden Spinnspule 4 aus der Spulen
hülse herausgeblasen wird.
Um jedoch die übrigen Spinnspulen 4 aus einer der Spulstellen
U 1 bis U 10 auszutragen, nachdem die letzte Auflaufspule 20
dieser Spulstelle voll bewickelt worden ist, gibt die System
steuerschaltung 27 oder die Zentralsteuerschaltung 30 ein
Befehlssignal zum Erregen eines in der Fig. 8 dargestellten
Solenoids 77, das dann über eine Stange 78 einen mehrteiligen
Auslösehebel 79 um einen ortsfesten Zapfen 80 herum ver
schwenkt. Einstückig ausgebildet mit dem Auslösehebel 79
sind ein Anschlagzapfen 82 und ein Auslösesegment 83. Ein Ver
schwenken des Auslösehebels 79 bringt einen Kupplungshaken 81
in Kämmeingriff mit einem der Zähne einer Kupplung 84, deren
Zähne denen der Kupplung 74 ähnlich sind. Hierbei wird ein
mit dem Auslösesegment 83 in Eingriff kommendes Segment 85
in Uhrzeigerrichtung, wie in der Fig. 8 gesehen, um eine
Achse 86 herum verschwenkt, wobei eine mit dem Segment 85
einstückig ausgebildete Pufferplatte 87 in der gleichen
Richtung verschwenkt wird. Die Pufferplatte 87 ist an ihrem
Randmit einer Ausnehmung 88 versehen. Befindet sich die
Ausnehmung 88 an der in der Fig. 8 dargestellten Stelle,
kommt die Nockentastrolle 62 in Eingriff mit den Ausnehmungen
69 und 88, wenn bei der Drehbewegung der Nockenscheibe 64
die Ausnehmung 69 mit der Ausnehmung 88 in Übereinstimmung
gebracht wird, wodurch der Betätigungshebel 66 seine Funktion
ausüben kann. Wenn jedoch der Auslösehebel 79 vom einge
schalteten Solenoid 77 betätigt wird, dreht sich die mit dem
Segment 85 fest verbundene Pufferplatte 87 und verschiebt
dabei ihre Ausnehmung 88 gegenüber der Nockentastrolle 68,
mit dem Ergebnis, daß die Schwenkbewegung der Rolle 68 von
der Umfangsfläche 89 der Pufferplatte 87 blockiert wird
und der Hebel 66 auch dann außer Betrieb gehalten wird,
wenn die Ausnehmung 69 der Nockenscheibe 64 lagemäßig
mit der Nockentastrolle 68 übereinstimmt.
Da somit bei Betätigung des Solenoids 77 keine Druckluft
ausgestrahlt wird, erfolgt ein Austragen der wartenden
Spinnspulen 4 über die Abspulstelle 10, ohne daß dabei
die Fadenendteile aus den Spulenhülsen der Spinnspulen 4
herausgeblasen werden, so daß kein Hängenbleiben der Faden
endteile an Bauteilen der Anlage stattfinden kann.
Wenn eine Führungsbahn 5 einer Spulstelle U 1 bis U 10 Warte
plätze für zwei Spinnspulen 4 aufweist, wie dies in der Fig.
7 der Fall is, wird das Solenoid 77 dreimal erregt, um alle
Spinnspulen 4 einschließlich der an der Abspulstelle 10
befindlichen Spinnspule 4 auszutragen. Vorzugsweise wird
nach dem Bewickeln der Auflaufspule 20 und dem Abstoppen der
Changierwalze 19 der von der fadenliefernden Spinnspule 4
zur Auflaufspule 20 führende Faden durchgeschnitten. Somit
wird die fadenlinienförmige Spinnspule 4 vorzugsweise mit durch
geschnittenem Faden ausgetragen. Hierzu ist die Fadenführung
mit einer üblichen Schneideinrichtung versehen, die von einem
Signal betätigt wird, das die Fertigstellung einer vollen
Auflaufspule 20 anzeigt.
Nachstehend wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Partie
wechsel der Spinnspulen 4 anhand einer speziellen Aus
führungsform des Spulautomaten W beschrieben, der hier mit
Spinnspulen 4 versehen ist, die zum Transport jeweils auf
einem separaten Spulenteller 3 aufgesetzt sind. Nach jeder
Partie entstehen leere Spulenteller 3, die weder eine Spinn
spule 4 noch eine leere Spulenhülse tragen und die, unter
Nutzung der Förderbahnen des Spulautomaten W in diesen ge
speichert werden. Der Spulautomat W kann jedoch auch von
der Art sein, bei der die Spulstellen mit mehreren zylinder
förmigen Magazinen für die Spinnspulen 4 versehen sind, oder
von der Art, bei der die Spulstellen im Kreis bewegt werden.
Im Gesamtzeitplan der Fig. 12 sind die Funktionsabläufe und
Betriebszustände an der Spulmaschine W bzw. an deren Spul
stellen U 1 bis U 10 und anderen Einrichtungen neben
einander dargestellt. Mit dem Niederdrücken des Druckknopfes
PA wird eine automatische Steuerung des Partiewechsels ein
geschaltet (Ziffer 100), die dann zu einem nachfolgenden
Zeitpunkt automatisch einsetzt.
Nach dem Niederdrücken des Druckknopfes PA läuft zunächst der
normale Spulbetrieb weiter (Stufe 1), wonach die automatische
Steuerung (Ziffer 100) erst ab dem Zeitpunkt eingreift, an
dem ein Spulenanforderungssignal an die Übergabeeinrichtung
51 übermittelt wird (Ziffer 101). Dieses Signal bedeutet, daß
der z. B. im Spulenspender PF zur Verfügung stehende Spulen
vorrat aufgebraucht worden ist, und daß zur Aufrechterhaltung
der Versorgung aller Spulstellen U 1 bis U 10 im Normalbetrieb
weitere Spinnspulen 4 von der Übergabeeinrichtung 51 zuge
führt werden müssen. Da jedoch die automatische Steuerung
eingeschaltet worden ist, setzt sich zu diesem Zeitpunkt die
Übergabeeinrichtung 51 nur kurz in Bewegung (Ziffer 102) und
es wird dann die Anzahl der im Spulautomaten W befindlichen
Spinnspulen 4, d. h. die Anzahl der noch zu Verfügung stehen
den Spinnspulen 4 oder der restliche Fadenvorrat, automatisch
bestimmt, wobei auch begonnen wird (Zeitpunkt t 0) mit einem
ständigen oder einem nach jedem Abnehmen einer vollen Auflauf
spule 20 durchgeführten Vergleich (Stufe 2) zwischen der rest
lichen, noch umzuspulenden Fadenmenge und der restlichen
Fadenaufnahmekapazität der im Spulautomaten W befindlichen
Auflaufspulen 20, die aus der bereits auf die Auflaufspulen
20 aufgewickelten Fadenmengen berechnet wird (Ziffer 103).
Nach diesem Zeitpunkt wird die Übergabeeinrichtung 51 still
gelegt (Ziffer 104), so daß eine neue Spinnspule 4 dem
Spulautomaten W zugeführt werden.
Wenn die Fadenaufnahmekapazität der Auflaufspulen 20 größer
als die restliche umzuspulende Fadenmenge wird (Zeitpunkt
t 1), beginnt eine Steuerung (Ziffer 105) der Spulstellen U 1
bis U 10 (Beginn der Stufe 3).
Nachstehend wird die Steuerung der Spulstellen U 1 bis U 10
(Stufe 3) anhand der Fig. 13 und 14 beschrieben. Mit dem
Niederdrücken des Druckknopfes PA zum Einleiten des Partie
wechsels wird eine Steuerung der Systemsteuerschaltung 27
und der Fadenendesucheinrichtung 15 eingeschaltet. Wird die
Fadenaufnahmekapazität der in der Spulmaschine W befind
lichen Auflaufspulen 20 größer als der restliche Fadenvor
rat, greift die Steuerung der Spulstellen U 1 bis U 10 ein
(Ziffer 105), wie bereits erwähnt worden ist. An jeder der
Spulstellen U 1 bis U 10 wird das Vollbewickeln einer Auflauf
spule 20 durch das Aufleuchten einer Lampe angezeigt
(Ziffer 114), wonach ein automatisches Abnehmen der vollen
Auflaufspule 20 erfolgt (Ziffer 115).
Zum Beispiel werden die Auflaufspulen 20 an den Spulstellen
U 5, U 2, U 10 und U 7 in der angegebenen Reihenfolge voll be
wickelt, wie dies in der Fig. 14 dargestellt ist. Während
dieser Zeit wird an den anderen Spulstellen der normale Spul
betrieb fortgesetzt. Von den auf die Leerspulenförderbahn 2
ausgetragenen, mit leeren oder fast leeren Spulen versehenen
Spulentellern 3 werden an der Bearbeitungsstation 13 die
leeren oder fast leeren Spulen abgezogen. An der Spulen
lieferstation 14 sind jedoch keine neuen Spinnspulen 4 mehr
vorhanden, so daß die leeren Spulenteller 3 die Fadenende
sucheinrichtung 15 durchlaufen und in die Spinnspulenförder
bahn 1 geleitet weden. Beim Erfassen der ersten wenigen
leeren Spulenteller 3 mittels eines Detektors 116 gibt die
Systemsteuerschaltung 27 ein Befehlssignal zum Betätigen des
in der Fig. 7 dargestellten Auswerferhebels 42 jeder der
Spulstellen U 2, U 5, u 7 und U 10 ab, um die verbleibenden
Spinnspulen 4 auf die Leerspulenförderbahn 2 auszutragen,
während das in der Fig. 4 dargestellte Solenoid SO 3 jeder
der Spulstellen U 2, U 5, U 7 und U 10 in der Weise geschaltet
wird, daß ein Einlaufen von mit Spinnspulen 4 beladenen
Spulentellern 3 in diese Spulstellen verhindert wird. Wenn
z. B. drei beladene Spulenteller Ta 1, Ta 2 und Ta 3 in der
Führungsbahn einer dieser Spulstellen verbleiben, wie dies
in der Fig. 7 dargestellt ist, bewirkt eine einzige
Betätigung des Auswerferhebels 42 ein Austragen des Spulen
tellers Ta 1 aus der Abspulstelle 10, wobei sich der beladene
Spulenteller Ta 2 aus der Wartestelle heraus in die
Abspulstelle 10 hinein bewegt und der nachfolgende beladene
Spulenteller Ta 3 in die leere Wartestellung nachrückt, mit
dem Ergebnis, daß in der Führungsbahn 5 eine Wartestelle
frei wird. Ein zu diesem Zeitpunkt entlang der Spinnspulen
förderbahn 1 herangeführter leerer Spulenteller Tb kann unter
die in der Fig. 4 dargestellte Spulenführung 36 hindurch
laufen und in die Führungsbahn 3 eintreten. Nach dreimaliger
Betätigung des Auswerferhebels 42 (Ziffer 117) sind alle
drei beladenen Spulenteller Ta 1, Ta 2 und Ta 3 aus der Füh
rungsbahn 5 der Spulstelle ausgetragen worden und es werden
drei leere Spulenteller 3 in der außer Betrieb gesetzten oder
in einen Wartezustand versetzten Spulstelle gespeichert. Die
auf diese Weise ausgetragenen Spinnspulen 4 werden entlang
der Leerspulenförderbahn 2 in Richtung des in der Fig. 11
dargestellten Pfeiles 12 transportiert, dann durch die
Spulenlieferstation 14 und die Fadenendesucheinrichtung 15
hindurchbewegt und einer der noch in Betrieb befindlichen
Spulstellen zugeführt. An diesen noch in Betrieb befind
lichen Spulstellen befindet sich jeweils die Spulenführung
36 in der in der Fig. 4 dargestellten zweiten Stellung 36 a,
um Spinnspulen 4 in die Führungsbahn 54 einzuführen und
der Spulstelle zuzuführen. Zum Beispiel wird im Schema der
Fig. 14 eine in einem ersten Auswerfvorgang aus der Spul
stelle U 2 ausgeworfene Spinnspule 4 an eine der in Betrieb
befindlichen Spulstellen U 1, U 4, U 6, U 8 oder U 9 weiterge
leitet, und eine aus der Spulstelle U 1 ausgetragene Spinn
spule 4 einer der anderen Spulstellen U 4, U 6 oder U 8 zuge
führt. Mit dieser Anordnung wird eine Spulstelle, an der eine
Auflaufspule 20 voll bewickelt worden ist, außer Betrieb
gesetzt und es wird dieser Spulstelle keine abzuspulende
Spinnspule 4 mehr zugeführt.
In der Fig. 14 sind die Zeitpunkte, zu denen an den ver
schiedenen Spulstellen U 1 bis U 10 die Auflaufspulen 20
voll bewickelt worden sind, mit schwarzen Punkten darge
stellt. Die für jede der Spulstellen U 1 bis U 10 angegebenen,
von einem Kreis umgebenen Zahlen stellen die Reihenfolge dar,
in der Spinnspulen 4 aus den Spulstellen U 1 bis U 10 ausge
worfen werden. Ein Auswerfvorgang erfolgt jedesmal, wenn
der in der Fig. 11 dargestellte Detektor 116, der zwischen
leeren und beladenen Spulentellern 3 unterscheidet, einen
leeren Spulenteller 3 erfaßt. Es ist zwar auch möglich, die
Steuerung in der Weise zu schalten, daß eine Spulstelle den
Auswerfvorgang dreimal hintereinander durchführt. Vorzugs
weise erfolgt jedoch das Auswerfen in der in der Fig. 14
angegebenen Reihenfolge, so daß ein Zuführen eines leeren
Spulentellers 3 an eine gewünschte Spulstelle ohne Versagen
gewährleistet ist, und eine bei aufeinanderfolgendem
Auswerfen aus einer Spulstelle auftretende zeitliche Ver
zögerung zwischen dem Betätigen des Auswerferhebels 42
und dem Erfassen des entlang der Förderbahn bewegten nach
folgenden leeren Tellers 3 vermieden wird. Eine derartige
zeitliche Verzögerung führt zu einem Versagen beim Festlegen
eines leeren Spulentellers 3.
Nachdem an mehreren Spulstellen U 1 bis U 10 die Auflauf
spulen 20 voll bewickelt worden sind und das Auswerfen der
Spinnspulen 4 in der vorstehend beschriebenen Weise ausge
führt worden ist, verbleiben nur wenige beladene Spulen
teller 3 im Spulautomaten W. Bei dem in der Fig. 14 darge
stellen Fall wird der restliche Fadenvorrat schließlich
an den Spulstellen U 4 und U 8 umgespult. Da keine Spinn
spulen 4 als Vorrat nachgeliefert werden (Ziffer 119), können
an diesen Spulstellen U 4 und U 8 die Fadenenden der Auflauf
spulen 20 nicht automatisch mit den Fadenenden neuer Spinn
spulen 4 verbunden werden. Nachdem an diesen Spulstellen U 4
und U 8 jeweils automatische Fadenverbindeversuche in vor
bestimmter Anzahl abgelaufen sind, wird das Versagen
der wiederholten Fadenverbindeversuche festgestellt und
signalisiert (Ziffern 120 und 121), z. B. indem an den Spul
stellen U 4 und U 8 jeweils ein gelber Knopf hervorspringt.
Hiermit ist der Spulbetrieb an den Spulstellen U 4 und U 8
beendet, wobei mit dem Beenden des Spulbetriebs an der
letzten Spulstelle U 4 auch der Spulbetrieb der ersten
Partie beendet ist (Ziffer 122). Kurz vor oder nach dem
Beenden des Spulbetriebs der ersten Partie leuchtet die
Anzeigelampe PL auf (Ziffer 106).
Während der in der Fig. 12 dargestellten Vorbereitung des
Partiewechsels (Stufe 3) werden die nicht unmittelbar zu
den Spulstellen U 1 bis U 10 gehörigen Einrichtungen gemäß
dem Schema der Fig. 13 gesteuert.
Ein in der Leerlaufspulenförderbahn 2 befindlicher leerer
Spulenteller 3 wird von einem mit zwei in verschiedenen
Höhen angeordneten Sensoren versehenen Detektor 123 als
leerer Spulenteller erfaßt und in die Umgehungsbahn 16
eingeführt (Ziffer 124). Das Erfassen des leeren Spulen
tellers 3 setzt die normale Steuerung der Fadenendesuch
einrichtung 15 außer Tätigkeit, so daß der Spulenteller 3
die Fadenendesucheinrichtung 15 durchläuft, ohne daß ein
Fadenendesuchvorgang stattfindet (Ziffer 125).
Während dieser Zeit ist der Spulenspender PF mit kleinem
Spulenvorrat versehen und befindet sich in einem Leer
zustand (Ziffer 127), der an der Spulenlieferstation 14
erfaßt wird. Aufgrund des Erfassungssignals wird die normale
Steuerung eines Mechanismus zum Anhalten und Freigeben von
Spulentellern 3 an der Bearbeitungsstation 13 außer Tätigkeit
gesetzt. Bei einem normalen Spulbetrieb ist die Bearbeitungs
station 13 in der Weise gesteuert, daß beladene Spulenteller
3 an der Bearbeitungsstation von dem Mechanismus angehalten
und, nachdem die leere Spulenhülse vom Spulenteller 3 abge
zogen worden sind, vom Mechanismus wieder freigegeben werden
und zu Spulenlieferstation 14 laufen können. Wenn sich
jedoch bei eingeschalteter Steuerung eines Partiewechsels
keine Spinnspule 4 mehr an der Spulenlieferstation 14 be
finden, werden die aus den Spulstellen U 1 bis U 10 ausgeworfe
nen Spinnspulen 4 an der Bearbeitungsstation 13 nicht ange
halten, sondern durchlaufen diese (Ziffer 126).
Kurz vor oder nach dem Beenden des Spulbetriebs der ersten
Partie leuchtet die Anzeigelampe PL auf (Ziffer 106) und das
Bedienungspersonal beginnt mit den Vorbereitungen des Spul
betriebs der nachfolgenden zweiten Partie. Hierbei werden vom
Bedienungspersonal die an den Spulstellen U 4 und U 8 vor
liegenden unfertigen Anlaufspulen 20 entfernt, Aufnahme
hülsen aus Papier oder Pappe eingesetzt, ein restlicher
Fadenvorrat überprüft, verschiedene Einrichtungen wie Faden
spanner und Fadenwächter der einzelnen Spulstellen U 1 bis U 10
für die nachfolgende Partie neu eingestellt oder justiert,
die umzuspulenden Fadenmengen neu eingestellt und die ent
sprechenden Daten in die Systemsteuerschaltung 27 einge
geben.
Nach dem Beenden des Spulbetriebs der ersten Partie sind in
den Führungsbahnen 5 der Spulstellen U 1 bis U 10 jeweils drei
leere Spulenteller 3 untergebracht. Oftmals kreisen auch
leere Spulenteller 3 in der Spulenförderbahn 1 und der Rück
führbahn 17.
Nachstehend wird der Funktionsablauf zum Vorbereiten und
Durchführen des Spulbetriebs der zweiten Partie anhand der
Fig. 12 (Stufen 4 und 5), 15 und 16 beschrieben.
Zum Verteilen der Spinnspulen 4 der zweiten Partie wird der
Druckknopf PB niedergedrückt (Ziffer 107). Hierdurch wird
über die Fadenendesucheinrichtung 15 die Übergabeeinrichtung
51 in Betrieb gesetzt (Ziffer 108) und es erfolgt eine Liefe
rung eines mit den neuen Spinnspulen 4 der zweiten Partie
beladenen Spulenkastens 50. Die Spinnspulen 4 werden dem
Spulenspender PF zugeführt (Ziffer 129) und dann auf leere
Spulenteller 3 geladen, die der Spulenlieferstation 14 zuge
führt worden sind. Infolge des Auffüllens des Spulenspenders
PF wird die Fadenendesucheinrichtung 15 bzw. deren normale
Steuerung wieder in Betrieb gesetzt (Ziffer 130).
Nach dem Verteilen der Spinnspulen 4 leuchtet die Anzeige
lampe PL nochmal auf (Ziffer 109), wonach das Bedienungs
personal die Changierwalzen 19 in Umlauf versetzt (Stufe 5).
Hiermit ist der Funktionsablauf des Partiewechsels beendet,
wobei die Anzeigelampe PL erlischt (Ziffer 111) und es
beginnt der normale Spulbetrieb der neuen Partie.
Eine bestimmte Spulstelle, z. B. die Spulstelle U 1 der hier
beschriebenen Ausführungsform, ist in der Weise ausgelegt,
daß sie das Auswerfen (Ziffer 131) eines leeren Spulentellers
Tb jedesmal wiederholt, wenn ein kreisender leerer Spulen
teller vom Detektor 116 erfaßt wird. Während einer vorbe
stimmten Zeitdauer dient diese bestimmte Spulstelle U 1 als
Führungsbahn zum Führen von zusätzlichen leeren Spulen
tellern 3, die nicht in einer der Spulstellen U 2 bis U 10 ein
geführt worden sind und somit in der Spinnspulenförderbahn 1
und der Rückführbahn 17 weiterkreisen, zur Leerspulenförder
bahn 2. Hierzu befindet sich die Spulenführung 36 am Einlaß
der Führungsbahn 5 der Spulstelle U 1 in der ersten Stellung,
die in der linken Spulstelle Uj der Fig. 4 dargestellt ist.
Die Spulstelle U 1 trägt somit einen nicht beladenen Spulen
teller 3 in die Leerspulenförderbahn 2 aus und nimmt einen
anderen leeren Spulenteller 3 auf, wobei das Auswerfen
wiederholt wird (Ziffer 131). Wenn keine kreisenden leeren
Spulenteller 3 mehr vorhanden sind (Ziffer 132), wird die
Spulstelle U 1 in der Weise gesteuert, daß sie wieder die in der
Fig. 4 dargestellte Spulstelle Ui funktioniert.
Während einer bestimmten Zeitspanne nach dem Betätigen des
Druckknopfes PB findet ein Auswerfen jedesmal statt, wenn
eine Spinnspule 4 der zweiten Partie mit aufgefundenem Faden
ende am Detektor 116 vorbeiläuft, der feststellt, ob ein
Spulenteller 3 beladen ist oder nicht. Wenn z. B. der Detektor
116 eine Spinnspule 4 erfaßt, findet an der Spulstelle U 2
ein erster Auswerfvorgang zum Austragen eines leeren Spulen
tellers 3 aus der Abspulstelle 10 statt, während die Spul
stelle U 2 das Einlaufen der Spinnspule 4 dadurch gestattet,
daß ein Solenoid SO 3 die Spulenführung 36 in die in der Fig.
4 für die Spulstelle Ui dargestellte Stellung umschaltet,
d. h., in die Stellung, in der ein beladener Spulenteller 32
in die Führungsbahn 54 eingeführt wird. Wenn eine zweite
Spinnspule 4 vom Detektor 116 erfaßt wird, findet der gleiche
Funktionsablauf an der Spulstelle U 3 statt. Hierbei läuft die
zweite Spinnspule 4 am Einlaß der Spulstelle U 2 vorbei, weil
an der Spulstelle U 2 nur ein Auswerfvorgang erfolgt ist und
die Spulstelle U 2 somit zwei leere und einen beladenen
Spulenteller 3 enthält, die die Führungsbahn 5 auffüllen, so
daß ein nachfolgender Spulenteller 3 nicht in den Einlaß
einlaufen kann, sondern zur nächsten Spulstelle U 3 weiter
geleitet wird. Auf diese Weise nehmen die Spulstellen U 2
bis U 10, d. h. alle Spulstellen bis auf die bestimmte Spul
stelle U 1, die beladenen Spulstellen 3 nacheinander in der
in der Fig. 16 mit Zahlen dargestellten Reihenfolge auf.
Während der ersten und zweiten Auswerfvorgänge an den Spul
stellen U 2 bis U 10 wird jeweils das zugehörige, den in den
Fig. 8 und 9 dargestellten Mechanismus betätigende Solenoid
77 eingeschaltet, so daß nur der Auswerferhebel 42 betätigt
und die Druckluftdüse 11 und die Fadenverbindeeinrichtung 15
außer Tätigkeit bleiben. Nach einem dritten Auswerfvorgang
an den Spulstellen U 2 bis U 10 erfolgt der zum Auswechseln
der Spinnspulen 4 übliche Funktionsablauf. Die Fadenenden
der den Abspulstellen 10 zugeführten Spinnspulen 4 werden von
den Druckluftdüsen 11 nach oben geblasen und zum Fadenver
binden vom Saugrohr 18 angesaugt, womit der Spulbetrieb
vorbereitet ist. In der Fig. 16 bezeichnen die jeweils in
einem Kreis angegebenen Ziffern einen Auswerfvorgang zum
Austragen eines leeren Spulentellers 3 aus einer der Spul
stellen U 2 bis U 10, mit nachfolgendem Einführen eines
beladenen Spulentellers 3. Die in Doppelkreisen angegebenen
Ziffern bezeichnen einen normalen Auswerfvorgang mit nach
folgenden Einführen eines beladenen Spulentellers 3 in eine
der Spulstellen U 2 bis U 10 und nachfolgendem Fadenverbinden.
Die Dreiecke bedeuten einen Auswerfvorgang zum Austragen
eines leeren Spulentellers 3 mit nachfolgendem Einführen
eines leeren Spulentellers 3 in die Spulstelle U 1.
Wenn der zum Unterscheiden zwischen beladenen und leeren
Spulentellern 3 vorgesehene Detektor 116 innerhalb einer
vorbestimmten Zeit nach dem Erfassen des Vorbeilaufens eines
leeren Spulentellers 3 keinen nachfolgenden leeren Spulen
teller 3 erfaßt, gilt dies als Anzeichen dafür, daß keine
leeren Spulenteller 3 mehr in der Rückführbahn 17 vorhanden
sind und alle leeren Spulenteller 3 über die bestimmte
Spulstelle U 1 in die Leerspulenförderbahn 2 ausgetragen
worden sind. Dann wird an der Spulstelle U 1 das Solenoid SO 3
umgeschaltet und in seine zweite Stellung gebracht (Ziffer
133), wonach die Spulstelle U 1 in ähnlicher Weise wie die
anderen Spulstellen U 2 bis U 10 mit Spinnspulen 4 beschickt
wird. Es wird, im einzelen, die 28. bis 30. Spinnspule 4
in die Spulstelle U 1 geladen, womit das Verteilen der Spinn
spulen 4 der zweiten Partie mit dem Ergebnis beendet ist,
daß jeder der Spulstellen U 1 bis U 10 mit Spinnspulen 4 in
vorbestimmter Anzahl beladen ist. Es leuchtet die Anzeige
lampe PL auf (Ziffer 109), was vom Maschinenpersonal
wahrgenommen wird, das dann das Anlaufen der Changier
walzen 19 der Spulstellen U 1 bis U 10 vorbereitet (Ziffer
135).
An jeder Spulstelle U 1 bis U 10 windet das Maschinenpersonal
das ablaufseitige Fadenende auf die auflaufseitige Aufnahme
hülse und drückt dann einen Startknopf nieder, der die
Changierwalze 19 in Umlauf versetzt und somit den Spulbetrieb
startet. Auf diese Weise wird die Anlaufvorbereitung (Stufe
5) aller Spulstellen U 1 bis U 10 beendet (Ziffer 136) und es
wird die Anzeigelampe PL ausgeschaltet (Ziffer 137), womit
der Funktionsablauf des Partiewechsels beendet worden ist.
Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform wird die in
der Partie umgespulte Fadenmenge über die Daten der Faden
längenmeßeinrichtung der Spulstellen U 1 bis U 10 bestimmt.
In alternativer Weise kann die Anzahl der vom Spulenabnehmer
31 durchgeführten Spulenabnehmevorgänge als Maß der in der
Partie umgespulten Fadenmenge dienen.
Die Bestimmung der in einer Partie umgespulten Fadenmenge
kann aufgrund der umgespulten Fadenlänge oder aufgrund der
Anzahl der bewickelten Auflaufspulen 20, d. h. aufgrund des
Gewichts der Auflaufspule 20 ermittelt werden.
Soll die in einer Partie umzuspulende Fadenmenge 100
bewickelte Auflaufspulen ergeben und es sind im Spul
automaten zehn Spulstellen vorhanden, dann wird die auto
matische Steuerung des Partiewechsels eingeschaltet, wenn
90 bewickelte Auflaufspulen abgenommen worden sind. Die
in der graphischen Darstellung der Fig. 1 dargestellte
Menge m entspricht somit der von etwa zehn Auflaufspulen.
Anstatt die leeren Spulenteller 3 im Spulautomaten W zu
speichern, können diese in alternativer Weise in einem
außerhalb der Spulstellen U 1 bis U 10 liegenden Lagerplatz
untergebracht werden. In diesem Fall entfällt das Aus
werfen der leeren Spulenteller 3 aus den Spulstellen U 1
bis U 10.
Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform werden
die Spinnspulen 4 der Spulenlieferstation 14 des Spul
automaten W aus den Spulenkästen 50 über die Übergabe
einrichtung 51 zugeführt. Das erfindungsgemäße Verfahren
zum Partiewechsel ist jedoch auch bei einem Spulautomaten W
anwendbar, der über Förderbahnen direkt mit einer Spinn
maschine verbunden ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die zugeführte
umzuspulende Fadenmenge einer ersten Partie vollkommen auf
gebraucht und umgespült, wobei unvollständig bewickelte Auf
laufspulen in nur minimaler Anzahl entstehen. Hierdurch wird
gegenüber üblichen Verfahren zum Partiewechsel, bei denen
unvollständig bewickelte Auflaufspulen in größerer Anzahl
entstehen, der Aufwand nachfolgender Bemühungen um die un
vollständig bewickelten Auflaufspulen verringert. Somit läßt
sich mit der Erfindung der Partiewechsel in mehr wirtschaft
licher und rationeller Weise durchführen.
Claims (8)
1. Verfahren zum Partiewechsel von Spinnspulen an einem mit
mehreren Spulstellen versehenen Spulautomaten, bei dem in
einer ersten Partie eine bestimmte Gesamtfadenmenge umzu
spulen ist, dadurch gekennzeichnet, daß
- - während des Umspulens von Spinnspulen der ersten Partie die restliche, noch umzuspulende Fadenmenge kontinuierlich be stimmt wird,
- - ab dem Zeitpunkt, an dem die restliche, noch umzuspulende Fadenmenge geringer als eine vorbestimmte Menge wird, die Spulstellen, an denen voll bewickelte Auflaufspule ent stehen und abgenommen werden, daran gehindert werden, weitere Fäden umzuspulen,
- - die Spinnspulen aus diesen Spulstellen ausgetragen und an deren, noch in Betrieb befindlichen Spulstellen zugeführt werden, so daß bei der ersten Partie das Umspulen mit im wesentlichen keiner restlichen Fadenmenge beendet wird, und
- - das Umspulen von Spinnspulen einer nachfolgenden, zweiten Partie vorbereitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Bestimmen der restlichen, noch
umzuspulenden Fadenmenge, die auf allen Spulbetrieb an den
Spulstellen befindlichen Auflaufspulen bereits aufgewickelten
Fadenmengen kontinuierlich erfaßt und deren Summe zusammen
mit der Summe der auf den bereits abgenommenen Auflaufspulen
befindlichen Fadenmengen von der bei der ersten Partie zum
Umspulen vorgesehenen Gesamtfadenmenge subtrahiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei einem Spulautomaten, der einen
Spulenspender und eine den Spulenspender mit den Spulstellen
verbindende Spinnspulenförderbahn aufweist, zum Bestimmen der
restlichen, noch umzuspulenden Fadenmenge die Fadenmengen der
Spinnspulen, die sich in Wartestellung innerhalb der Spul
stellen befinden, der Spinnspulen, die entlang der Spinn
spulenförderbahn den Spulstellen zugeführt werden, und der
Spinnspulen, die noch im Spulenspender verblieben sind,
summiert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die vorbestimmte Menge der Fadenmenge
gleich ist, die noch zum Vollbewickeln der an allen Spul
stellen im Spulbetrieb eingesetzten Auflaufspulen benötigt
wird und die durch kontinuierliches Erfassen der auf jede
dieser Auflaufspulen bereits aufgewickelte Fadenmenge und
Berechnen der zum Vollwickeln aller der Auflaufspulen noch
benötigten Fadenmenge bestimmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuerung des Spulautomaten in der
Weise ausgelegt ist, daß das Bestimmen der restlichen, noch
umzuspulenden Fadenmenge und das Vergleichen dieser Faden
menge mit der zum Vollbewickeln der an den Spulstellen
befindlichen Auflaufspulen benötigten Fadenmenge zu dem Zeit
punkt des Umspulbetriebs beginnt, an dem alle Spinnspulen der
ersten Partie in den Spulspender geladen worden sind.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß an jeder Spulstelle die auf jede Auf
laufspule bereits aufgewickelte Fadenmenge dadurch erfaßt
wird, daß ein erstes Signal, das von einem nahe zur Stirn
fläche einer Changierwalze angeordneten Nahfeldsensor ab
gegeben wird und jeder Umdrehung der Changierwalze anzeigt,
und ein zweites Signal, das von einem Fadenwächter als Faden
laufsignal abgegeben wird, über eine UND-Schaltung ausge
wertet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in einem Spulautomaten, in dem die
Spinnspulen zum Transport jeweils einzeln auf einen getrenn
ten Spulenteller aufsetzbar sind und an der Abspulstelle
jeder Spulstelle während des normalen Spulbetriebs zum
Herausblasen eines in die Spinnspulenhülse einer zugeführten
Spinnspule hineingehängten Fadenendteils ein Druckluftstrahl
durch die mittlere Bohrung des Spultellers hindurchgeblasen
wird, nach dem Zeitpunkt, ab dem die Spulstelle keine wei
teren Fäden umspult, beim Austragen von wartenden Spinn
spulen über die Abspulstelle keine Druckluft ausgestrahlt
wird.
8. Spulautomat mit mehreren Spulstellen zur Durchführung des
Verfahrens des Anspruchs 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß jede Spulstelle (U 1 bis Un) eine
Spinnspulenauswerfeinrichtung (Auswerferhebel 42) zum Aus
werfen von Spinnspulen (4) und Mittel (Tellerselektoren 35)
zum Verhindern der weiteren Zufuhr zur Spulstelle von Spinn
spulen (4), die entlang den Spulstellen (U 1 bis Un) zugeführt
werden, umfaßt, wobei der Spulautomat in der Weise gesteuert
ist, daß wenn nach dem Einleiten des Verfahrens zum Partie
wechsel eine Auflaufspule an einer der Spulstellen (U 1 bis
Un) vollbewickelt und abgenommen worden ist, die Spinnspu
lenauswerfeinrichtung (Auswerferhebel 42) die in der betref
fenden Spulstelle verbliebenen Spinnspulen (4) auswirft und
die Mittel (Tellerselektoren 35) zum Verhindern der Zufuhr
von Spinnspulen (4) an dieser Spulstellen betätigt werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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JP62057500A JPS63225076A (ja) | 1987-03-12 | 1987-03-12 | 自動ワインダ−におけるロツトチエンジ方法 |
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