DE3808465C2 - - Google Patents

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DE3808465C2
DE3808465C2 DE3808465A DE3808465A DE3808465C2 DE 3808465 C2 DE3808465 C2 DE 3808465C2 DE 3808465 A DE3808465 A DE 3808465A DE 3808465 A DE3808465 A DE 3808465A DE 3808465 C2 DE3808465 C2 DE 3808465C2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umspulen von Fäden gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Üblicherweise werden die an einer Spinnmaschine hergestellten Fäden zuerst auf Spinnspulen aufgewickelt und dann an einem Spulautomaten auf Auflaufspulen vorbestimmter Größe und Form umgespult.
Ein derartiger Spulautomat weist mehrere nebeneinander angeordnete Spulstellen auf, an denen jeweils ein Faden kontinuierlich umgespult wird, bis die umgespulte Fadenmenge, die berechnet oder erfaßt wird, eine vorbestimmte Größe erreicht. Danach wird die fertige oder voll bewickelte Auflaufspule vom Maschinenpersonal oder von einem automatischen Spulenabnehmer aus der Spulstelle herausgenommen und durch eine leere Aufnahmehülse ersetzt, auf die nachfolgend ein Faden aufgewickelt wird.
Zum Herstellen von voll bewickelten Auflaufspulen in vorbestimmter Anzahl kann jede Spulstelle mit einer Einrichtung zum Bestimmen der aufgespulten Fadenlänge oder zum Überwachen der Auflaufspulenform und zum Übermitteln eines Signals versehen sein, das das Vollbewickeln einer Spule anzeigt. Eine Steuerschaltung summiert die von allen Spulstellen erhaltenen Signale.
Die aus einer älteren Patentanmeldung hervorgehende, nachveröffentlichte DE 37 33 788 A1 beschreibt es als nachteilig, wenn bei Erzielen einer bestimmten Anzahl an voll bewickelten Auflaufspulen ein Stoppsignal an alle Spulstellen abgegeben wird, weil sich an allen abgestoppten Spulstellen, mit Ausnahme der Spulstelle, von der das letzte Signal abgegeben worden ist, Aufnahmespulen befinden, die nur zum Teil bewickelt worden sind. Bei einem Partiewechsel müßten diese unfertigen Auflaufspulen aus den Spulstellen ausgetragen und an anderen geeigneten Spulstellen gesammelt werden, an denen die Fäden zu Auflaufspulen mit vorbestimmten Fadenmengen umspulbar sind. Dies erfordere bei jedem Partiewechsel ein Abnehmen und Wiedereinsetzen an anderer Stelle der in größerer Anzahl vorliegenden unfertigen Auflaufspulen, was für das Bedienungspersonal mühsam und arbeitsaufwendig wäre.
Zur Beseitigung dieses Nachteils beschreibt diese Druckschrift ein Verfahren, das die Merkmale des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 umfaßt, mit dessen Hilfe die Anzahl an unfertigen Auflaufspulen zum Zeitpunkt eines Partiewechsels auf ein Minimum reduziert werden kann.
Bei diesem Verfahren wird die Fadenmenge festgelegt, die bei Beendigung einer Partie auf den hergestellten Auflaufspulen vorhanden sein soll. Während des Umspulvorgangs wird nach Herstellung einer voll bewickelten Auflaufspule ein Signal zum Feststellen der momentan aufgespulten Fadenmenge erzeugt. Hieraus wird die restliche, bis zur Beendigung der Partie noch auf Auflaufspulen aufzuspulende Fadenmenge bestimmt. Wenn die restliche aufzuspulende Fadenmenge einen Wert erreicht, der der Anzahl an Auflaufspulen entspricht, die man bei einem Abzug in allen Spulstellen erhalten würde, d. h. der Anzahl der eingesetzten Spulstellen, wird der Betrieb der Spulstellen, die volle Auflaufspulen erzeugt haben, eingestellt und die Zufuhr neuer Spinnspulen in diese Spulstellen unterbunden. Die mit einer Restfadenmenge versehenen Spinnspulen, die in den Spulstellen vorliegen, bei denen der Betrieb eingestellt worden ist, werden ausgetragen und anderen noch in Betrieb befindlichen Spulstellen zugeführt.
Ein derartiges Verfahren ist dann anwendbar, wenn die Anzahl der herzustellenden Auflaufspulen größer als die der Spulstellen ist, so daß an zumindest einer Spulstelle mehr als eine Auflaufspule bewickelt werden muß und normalerweise an jeder Spulstelle mehrere Auflaufspule nacheinander bewickelt werden.
Das Verfahren ist zur Reduzierung der Anzahl der bei Beendigung der Partie erhaltenen, nur zum Teil bewickelten Auflaufspulen und zur Reduzierung der Anzahl der bei Beendigung der Partie verbleibenden Spinnspulen mit nur zum Teil abgewickelten Fäden vorgesehen. Es verbleiben jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit immer noch einige nicht abgespulte oder nur teilweise abgespulte Spinnspulen im Spulautomaten übrig.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, an Spulstellen eines Spulautomaten, der mit einem Spinnspulenvorrat versehbar ist, der den Spulstellen bei Bedarf automatisch zuführbar ist, eine auf Spinnspulen vorliegende Gesamtfadenmenge in einer Partie vollständig auf Auflaufspulen, deren Anzahl größer als die Anzahl der Spulstellen ist, in der Weise umzuspulen, daß unvollständig bewickelte Auflaufspulen in nur minimaler Anzahl entstehen.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Patentanspruch 1.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 2 gekennzeichnet.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich von dem Verfahren gemäß der DE 37 33 788 A1 darin, daß die Berechnung der restlichen, noch umzuspulenden Fadenmenge erst ab einem bestimmten Zeitpunkt, und dann nicht nur nach Herstellung einer voll bewickelten Auflaufspule, sondern kontinuierlich erfolgt, und darin, daß die Steuerung des Spulbetriebs zum Außerbetriebsetzen von Spulstellen nicht dann erfolgt, wenn die restliche aufzuspulende Fadenmenge einen Wert erreicht, der der Anzahl an Auflaufspulen entspricht, die der Anzahl an Spulstellen gleich ist, sondern dann, wenn die zum Vollbewickeln aller im Spulautomaten befindlichen Auflaufspulen noch benötigte Fadenmenge größer als die restliche noch umzuspulende Fadenmenge wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ergibt sich der Vorteil, daß durch Verringern der Anzahl an hergestellten und fertigen Auflaufspulen auf ein Minimum die Leistungsfähigkeit und Effizienz des Spulautomaten erhöht werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Fadenmenge, die auf jede im Spulautomat im Spulbetrieb befindliche Auflaufspule aufgewickelt worden ist, während des Umspulbetriebs mit bekannten Mitteln kontinuierlich erfaßt, so daß zu jedem Zeitpunkt die restliche Fadenaufnahmekapazität der Auflaufspule, d. h., die Fadenmenge, die zum Vollbewickeln der Auflaufspule noch benötigt wird, berechnet werden kann. Aus den für jede in Betrieb befindliche Auflaufspule erhaltenen Daten läßt sich die restliche Fadenaufnahmekapazität der an allen Spulstellen im Spulbetrieb eingesetzten Auflaufspulen, d. h., die Fadenmenge, die zum Vollbewickeln der an allen Spulstellen im Spulbetrieb eingesetzten Auflaufspulen noch benötigt wird, zu jedem Zeitpunkt berechnen. Aufgrund des Aufspulens von Fäden auf die Auflaufspulen nimmt diese restliche Fadenaufnahmekapazität allmählich ab, sie erhöht sich jedoch plötzlich, jedesmal, wenn eine volle Auflaufspule abgenommen und durch eine leere Aufnahmehülse ersetzt wird.
Ab dem Zeitpunkt, zu dem die restlichen, zur Beendigung der Partie benötigten Spinnspulen dem Spulenvorrat des Spulautomaten hinzugeführt worden sind, wird der restliche Fadenvorrat, d. h., die restliche, noch umzuspulende Fadenmenge oder die gesamte Fadenmenge, die von den Spinnspulen noch nicht abgewickelt worden ist, kontinuierlich berechnet. Dieser restliche Fadenvorrat läßt sich dadurch errechnen, daß die Summe der auf allen im Spulbetrieb an den Spulstellen befindlichen Auflaufspulen aufgewickelten Fadenmengen, die kontinuierlich erfaßt wird, zusammen mit der Summe der auf den bereits abgenommenen, vollbewickelten Auflaufspulen befindlichen Fadenmengen von der zum Umspulen vorgesehenen Gesamtfadenmenge subtrahiert wird. Der restliche Fadenvorrat läßt sich jedoch aus der Anzahl von Spinnspulen, die den Spulstellen des Spulautomaten von einer Vorratsstation noch zuzuführen sind, der Anzahl an Spinnspulen, die von der Vorratsstation den Spulstellen zugeführt werden, der Anzahl an Spinnspulen, die sich an den Spulstellen in Wartestellung befinden, der Anzahl an Spinnspulen, die sich an den Auflaufspulen der Spulstellen befinden, der durchschnittlichen Fadenlänge einer vollen Spinnspule und der durchschnittlichen Fadenlänge auf einer Spinnspule berechnen, die an einer Auflaufspule abgespult wird, wobei die Durchschnittswerte aufgrund von Versuchsergebnissen oder theoretisch ermittelt werden.
Die restliche Fadenaufnahmekapazität aller im Spulautomaten befindlichen Auflaufspulen wird kontinuierlich mit dem restlichen Fadenvorrat verglichen, z. B. mittels eines Komparators. Ab dem Zeitpunkt, zu dem die Fadenaufnahmekapazität aller im Spulautomaten befindlichen Auflaufspulen größer als der restliche Fadenvorrat wird, wird der gesamte Umspulbetrieb in der Weise gesteuert, daß jede Spulstelle, an der nachfolgend eine Auflaufspule vollbewickelt und abgenommen wird, außer Betrieb gesetzt wird. Es werden dieser Spulstelle keine neuen Spinnspulen mehr zugeführt und die sich an deren Auflaufspule befindliche, teilweise abgespulte Spinnspule und Spinnspulen, die bereits in diese Spulstelle eingeführt worden sind und sich in Wartestellung befinden, werden aus der Spulstelle ausgetragen und den anderen, noch in Betrieb befindlichen Spulstellen zugeführt.
Auf diese Weise nimmt die Anzahl der noch in Betrieb befindlichen Spulstellen allmählich ab. Am Ende des Umspulbetriebs sind die an der oder den letzten in Betrieb verbleibenden Spulstellen befindlichen Spinnspulen mit nahezu keiner Fadenmenge versehen und es entstehen eine oder nur wenige unvollständig bewickelte Auflaufspulen.
Anhand der Figuren wird die Erfindung an bevorzugten Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1a eine graphische Darstellung der zeitlichen Abnahme einer umzuspulenden Fadenmenge und den Zeitpunkt des Einschaltens einer erfindungsgemäß vorgesehenen Steuerung;
Fig. 1b eine graphische Darstellung der zeitlichen Abnahme einer umzuspulenden Fadenmenge und der Änderungen einer restlichen Fadenaufnahmekapazität beim erfindungsgemäßen Verfahren;
Fig. 2 eine Darstellung der Leistungsfähigkeit eines Spulautomaten vor und nach dem Einsetzen einer erfindungsgemäß vorgesehenen Steuerung;
Fig. 3 ein Blockdiagramm der Steuerschaltungen eines Spulautomaten;
Fig. 4 zwei Draufsichten auf einen Spulentellerselektor eines Spulautomaten zur Darstellung der Funktionsweise;
Fig. 5 eine Seitenansicht des Spulentellerselektors der Fig. 4 mit einem leeren und einem beladenen Spulenteller;
Fig. 6 eine Perspektivansicht des Spulentellerselektors der Fig. 4 mit einem leeren und einem beladenen Spulenteller;
Fig. 7 eine Draufsicht auf einem mit einem Auswerferhebel versehene Führungsbahn einer Spulstelle des Spulautomaten;
Fig. 8 eine Seitenansicht eines Antriebsmechanismus des Auswerferhebels;
Fig. 9 eine Vorderansicht des in der Fig. 8 dargestellten Antriebsmechanismus;
Fig. 10 eine Pespektivansicht einer Spulstelle;
Fig. 11 eine Draufsicht auf den Spulautomaten zur Darstellung der Transportwege von Spinnspulen und Spulentellern;
Fig. 12 einen Gesamtzeitplan der Funktionsabläufe bei einem Partiewechsel;
Fig. 13 einen Funktionsablaufplan der Schritte 1 bis 3 des Gesamtzeitplans der Fig. 12;
Fig. 14 eine schematische Darstellung zur Erläuterung der Auswerfreihenfolge von Spinnspulen aus den Spulstellen am Ende einer ersten Partie;
Fig. 15 einen Funktionsablaufplan der Schritte 4 und 5 des Gesamtzeitplans der Fig. 12; und
Fig. 16 eine schematische Darstellung zur Erläuterung der Auswerfreihenfolge von leeren Spulentellern zu Beginn einer zweiten Partie.
Wie der Fig. 11 entnehmbar ist, bilden mehrere nebeneinander angeordnete Spulstellen U1 bis Un, von denen eine Spulstelle Ue in der Fig. 10 dargestellt ist, einen Spulautomaten W. Die Spulstellen U1 bis Un sind zwischen einer Spinnspulenförderbahn 1 und einer Leerspulenförderbahn 2 angeordnet. Spinnspulen 4 sind jeweils einzeln auf einen als Träger dienenden Spulenteller 3 aufgesetzt, der eine kreisscheibenförmige Grundplatte und einen aus der Mitte der Grundplatte senkrecht herausragenden Zapfen umfaßt und jeweils zusammen mit einer auf den Zapfen aufgesetzte Spinnspule 4 unabhängig von anderen Spulentellern 3 auf das Förderband eines Flachbandförderers aufsetzbar ist. Eine auf einen Spulenteller 3 aufgesetzte Spinnspule 4, die sich auf der Spinnspulenförderbahn 1 befindet, wird von feststehenden Führungsplatten 6, 7 und 8 und einer Drehscheibe 9 automatisch in eine Führungsbahn einer der Spulstellen U1 bis Un eingeführt, wie anhand der Fig. 10 ersichtlich ist, wobei Spinnspulen 4 in vorbestimmter Anzahl, zum Beispiel zwei bei dem hier beschriebenen Spulautomaten W, in jeder Führungsbahn in Wartestellung gehalten werden. Unterhalb einer entlang der Führungsbahn befindlichen Abspulstelle 10 befindet sich eine Druckluftdüse 11, aus der ein Druckluftstrahl durch einen im Spulenteller 3 ausgebildeten Luftkanal in die Aufnahmehülse der Spinnspule 4 hineinstrahlbar ist, so daß ein vom oberen Ende der Aufnahmehülse in diese hineingehängter Fadenendteil nach oben geblasen und von einem wartenden Saugrohr 18 ergriffen wird, das den Fadenendteil einer nicht dargestellten Fadenendeverbindeeinrichtung zuführt. Der Faden der Spinnspule 4 wird an der betreffenden Spulstelle Ui über einen Fadenreiniger und ähnliche Einrichtungen geführt und von einer Changierwalze 19 auf eine Auflaufspule aufgewickelt.
Die aus der Spulstelle Ui ausgetragenen leeren oder fast leeren Spulen werden zusammen mit dem Spulenteller 3 entlang der Leerspulenförderbahn 2 in Richtung des in der Fig. 11 dargestellten Pfeils 12 einer Bearbeitungsstation 13, an der die leeren oder fast leeren Spulen von den Spulentellern 3 abgezogen werden, und danach einer Spulenlieferstation 14 zugeführt, an der die leeren Spulenteller 3 jeweils mit einer Spinnspule 4 beladen werden. Die beladenen Spulenteller 3 werden durch eine Fadenendsucheinrichtung 15 zum Auffinden und Bereitlegen des Fadenendteils der Spinnspule 4 hindurchgeführt und dann einer der Spulstellen U1 bis Un zugeführt.
Unter den aus dem Spulautomaten W ausgetragenen Spulen befinden sich Spulen mit einer größeren Restfadenmenge sowie noch zu beschreibende überzählige Spulen, die beide aufgrund von Schwierigkeiten beim Verbinden ihrer Fadenenden aus einer Spulstelle ausgetragen worden sind. Da diese Spinnspulen wieder einer Spulstelle U1 bis Un zuführbar sind, werden sie durch die Spulenlieferstation 14 hindurch- und über die Fadenendsucheinrichtung 15 wieder den Spulstellen U1 bis Un zugeführt. In alternativer Weise kann eine derartige Spule, ohne die Stationen 13 und 14 zu durchlaufen, der Fadenendesucheinrichtung 15 über eine Umgehungsbahn zugeführt werden. Spinnspulen 4 und auch leere Spulenteller 3, die von der Spinnspulenförderbahn 1 in keine Spulstelle U1 bis Un eingeführt worden sind, werden entlang einer Rückführbahn 17 im Kreislauf zum Anfang der Spinnspulenförderbahn 1 rückgeführt.
Die Spulenlieferstation 14 umfaßt einen Spulenkasten 50 zum Aufnehmen mehrerer Spinnspulen 4, eine Übergabeeinrichtung 51 zum Übergeben der Spinnspulen 4 vom Spulenkasten 50 auf einen Förderer 52 und einen Spulenspender PF zum Abgeben von jeweils einer Spinnspule 4 an eine Spulenrutsche, die zu einem darunter befindlichen Spulenteller 3 führt. Der Spulenkasten 50 enthält Spinnspulen 4 in einer vorbestimmten Anzahl, die zwecks Berechnung des restlichen Fadenvorrats in ein in der Fig. 3 dargestelltes Steuergerät 27 im voraus eingegeben wird. Das Bezugszeichen PA bezeichnet einen Druckknopf, dessen Betätigung die Vorbereitung eines Partiewechsels freigibt. Das Bezugszeichen PB bezeichnet einen Druckknopf, dessen Betätigung nach dem Beenden des Umspulens einer ersten Partie das Anliefern von Spinnspulen einer neuen, zweiten Partie zu den einzelnen Spulstellen U1 bis Un des Spulautomaten W einleitet. Der Druckknopf PB wird betätigt, um ein Austragen der Spinnspulen 4 der neuen Partie aus dem Spulenkasten 50 einzuleiten, die Spinnspulen 4 dem Spulenspender PF zuzuliefern, die Fadenendesucheinrichtung 15 zu betätigen und die einzelnen Spulstellen U1 bis Un zu steuern, wie noch beschrieben werden soll.
Das Bezugszeichen PL bezeichnet eine Anzeigelampe, die nach dem Umspulen der Spinnspulen 4 der ersten Partie oder nach dem Zuführen der Spinnspulen 4 der zweiten Partie an die Spulstellen U1 bis Un aufleuchtet.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an dem vorstehend beschriebenen Spulautomaten W wie folgt durchgeführt.
Der Spulautomat W der Fig. 1 und 2 umfaßt zum Beispiel zehn Spulstellen U1 bis U10 und wird zum Umspulen von M Meter Faden in der ersten Partie eingestellt. Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, ist zum Zeitpunkt t=0 die restliche noch umzuspulende Fadenmenge Y=M. Während des Umspulbetriebs entstehen nacheinander fertige oder vollbewickelte Auflaufspulen, wobei die Menge der aufgespulten Fäden kontinuierlich mittels einer an jeder der Spulstellen U1 bis U10 vorgesehenen Fadenlängenmeßeinrichtung bestimmt wird. Die Meßdaten aller Spulstellen U1 bis U10 werden zentral erfaßt und ausgewertet. Es läßt sich somit zu jedem Zeitpunkt die auf allen im Spulautomat W im Spulbetrieb befindlichen Auflaufspulen aufgespulte Fadenmenge bestimmen. Durch Abziehen dieser gemessenen Menge von der bekannten, zum Vollbewickeln aller im Spulautomaten W befindlichen Auflaufspulen 20 erforderlichen Fadenmenge läßt sich die Fadenaufnahmekapazität aller in der Spulmaschine W im Spulbetrieb befindlichen Auflaufspulen 20, d. h. die Fadenmenge, die noch zum Vollbewickeln aller im Spulbetrieb eingesetzten Auflaufspulen 20 benötigt wird, berechnen.
Ab einem Zeitpunkt t1, bei dem die Fadenaufnahmekapazität aller im Betrieb befindlichen Auflaufspulen 20 größer als die restliche, noch umzuspulende Fadenmenge geworden ist, setzt erfindungsgemäß ein Steuern der Spulstellen U1 bis U10 der Spulenförderbahnen und der Vorbereitungseinrichtungen ein. Die Fig. 1b zeigt die Abnahme der restlichen, noch umzuspulenden Fadenmenge, die bis zum Einsetzen der erfindungsgemäß vorgesehenen Steuerung linear und danach in Form einer glatten Kurve verläuft, und die Änderung der Fadenaufnahmekapazität aller in der Spulmaschine W eingesetzten Auflaufspulen 20, die bis zum Einsetzen der erfindungsgemäßen Steuerung in Form einer Zickzack-Linie und danach in Form einer glatten Kurve verläuft.
Ab dem Einsetzen der erfindungsgemäßen Steuerung wird jede Spulstelle U1 bis U10, an der eine neue fertige vollbewickelte Auflaufspule 20 gebildet worden ist, außer Betrieb gesetzt, wobei dieser Spulstelle keine neuen Spinnspulen 4 zugeführt und alle in dieser Spulstelle bzw. deren Führungsbahn befindlichen Spinnspulen 4 aus der Spulstelle ausgetragen werden. Die Steuerung erfolgt in der Weise, daß die ausgetragenen Spinnspulen 4 den anderen, noch in Betrieb befindlichen Spulstellen U1 bis U10 zugeführt werden. Die zehn Spulstellen U1 bis U10 werden somit bis zum Erreichen des Zeitpunkts t1 in normalem Betrieb gehalten, wobei die Anzahl der zu irgendeinem bestimmten Zeitpunkt in Betrieb befindlichen Spulstellen U1 bis U10 Schwankungen unterliegt, wie dies in der Fig. 2 dargestellt ist. Nach dem Zeitpunkt t1 nimmt die Anzahl der im Betrieb befindlichen Spulstellen U1 bis U10 allmählich ab, bis die für die Partie vorgesehene Fadenmenge umgespult worden ist, wonach die letzte oder die letzten wenigen in Betrieb befindlichen Spulstellen U1 bis U10 mit unfertigen, d. h. unvollständig bewickelten Auflaufspulen abgestoppt werden. Dies bedeutet, daß nur eine oder wenige unvollständig bewickelte Auflaufspulen 20 entstehen.
Bei dem in der Fig. 11 dargestellten Spulautomaten W besteht die restliche, noch umzuspulende Fadenmenge aus der Summe der Fadenmengen der Spinnspulen 4, die sich an den Abspulstellen 10 befinden, der Spinnspulen 4a, die sich in Wartestellung an den Spulstellen U1 bis U10 befinden, der Spinnspulen 4b, die den Spulstellen U1 bis U10 zugeführt werden, und der Spinnspulen 4, die sich noch im Spulenspender PF und ggf. auf dem Förderer 52 befinden.
An der Spulenlieferstation 14 befinden sich zuzuführende Spulenkästen 50a in einer Wartereihe. Der Spulautomat W ist in der Weise gesteuert, daß eine Berechnung und ein Vergleich der restlichen Fadenmenge ab dem Zeitpunkt beginnt, bei dem der Inhalt des letzten Spulenkastens 50a der Partie in den Spulenspender PF eingeladen worden ist. Zu diesem Zeitpunkt oder kurz davon wird der den Partiewechsel freigebende Druckknopf PA eingeschaltet. Danach läßt sich ermitteln, wieviele Spinnspulen 4 im Spulautomaten W und in einem Vorbereitungsabschnitt SA vorhanden sind, d. h. es läßt sich die restliche noch umzuspulende Fadenmenge oder der restliche Fadenvorrat ermitteln.
Bei der in der Fig. 3 dargestellten Anlage sind die Spulstellen U1, U2 usw. als mit unterbrochenen Linien gezeichnete Kästchen dargestellt. Die Spulstelle U1 umfaßt die Changierwalze 19, einen Antriebsmotor 21 zum Antreiben der Changierwalze 19, einen Frequenzregler 22 zum Steuern des Motors 21, eine Spulstellensteuerschaltung 23 zum Übermitteln eines Befehls an den Frequenzregler 22, einen Fadenwächter 24 zum Erfassen einer Fadenfehlerstelle und des Fadenlaufs und einen Verstärker 25. In der Nähe einer Stirnfläche der Changierwalze 19 ist ein Nahfeldsensor 26 angeordnet, der das Rotieren der Changierwalze 19 erfaßt und einen einzelnen Impuls pro Umdrehung der Changierwalze 19 an die Spulstellensteuerschaltung 23 abgibt, der registriert wird. Die Anzahl der bei laufendem Faden erhaltenen Impulse stellt somit ein Maß der aufgespulten Fadenlänge dar. Das Erreichen einer vorbestimmten Anzahl an Impulsen bzw. einer vorbestimmten Fadenlänge gilt als Anzeichen dafür, daß die Auflaufspule 20 voll bewickelt worden ist.
Ein vom Fadenwächter 24 abgegebenes Fadenlaufsignal wird zusammen mit dem Signal des Nahfeldsensors 26 an die Spulstellensteuerschaltung 23 übermittelt. Zur Bestimmung der tatsächlichen umgespulten Fadenlänge werden beide Signale einer UND-Schaltung zugeführt.
Zum Steuern des gesamten Systems der Spulstellen U1 bis U10 umfaßt der Spulautomat W eine Systemsteuerschaltung 27, die mit einem Mikrocomputer versehen ist. Zum Aufnehmen von Daten von den einzelnen Spulstellen U1 und U10 und zum Übermitteln von Befehlssignalen an die Spulstellen U1 bis U10 ist die Systemsteuerschaltung 27 mit einer Signalsammelschiene 28 versehen. Eine Fadenreinigersteuerung steuert die Fadenreiniger. Die für verschiedene Spulautomaten W vorgesehenen Systemsteuerschaltungen 27 sind mit einer Zentralsteuerschaltung 30 über eine Sammelschiene verbunden, über die Daten abgegeben und empfangen werden können.
Das Bezugszeichen 31 in der Fig. 3 stellt einen entlang den Spulstellen U1 bis U10 fahrbaren automatischen Spulenabnehmer dar, der an den Spulstellen U1 bis U10 anhält, von denen ein Spulenabnahmebedarfssignal abgegeben worden ist und die vollbewickelten Auflaufspulen 20 abnimmt und dann neue leere Aufnahmehülsen automatisch einsetzt. Es sind fahrbare Spulenabnehmer verschiedener Art bekannt und in Betrieb.
Der automatische Spulenabnehmer 31 und die Systemsteuerschaltung 27 sind über eine auf dem Spulenabnehmer 31 vorgesehene Anordnung 32, bestehend aus einer Lichtquelle und einem Photodetektor, und einer am Maschinenraum befestigten Anordnung 33, bestehend aus einer Lichtquelle und einem Photodetektor, optisch miteinander verbunden. Informationen wie die Anzahl der vom Spulenabnehmer 31 abgenommenen Auflaufspulen 20 und der Standort des Spulenabnehmers 31 werden von diesem an die Systemsteuerschaltung 27 übermittelt. Informationen wie Fahrbefehle, gemäß denen sich der Spulenabnehmer 31 nach rechts, links, vorne oder hinten bewegen soll und Befehlssignale zum Wiederbeginnen des Spulbetriebs nach dem Abnehmen einer Spule oder zum Abstoppen des Spulbetriebs werden von der Systemsteuerschaltung 27 an den Spulenabnehmer 31 abgegeben.
Neben dem Spuleneinlaß jeder der Spulstellen U1 bis U10 ist ein umschaltbarer Tellerselektor 35 angeordnet, der in den Fig. 4 bis 6 dargestellt ist. Der Tellersektor 35 gestattet jeweils selektiv das Einlaufen in die Spulstelle Ui, Uj entweder eines mit einer Spinnspule 4 beladenen Spulentellers 3 oder eines leeren Spulentellers 3. Der Tellersektor 35 umfaßt Spulenführungen 36 und 37, die zum Führen eines beladenen Spulentellers Ta mit nur der Spinnspule 4 in Eingriff bringbar sind, und eine Tellerführung 38, die zum Führen eines Spulentellers ausschließlich mit diesem in Eingriff bringbar ist. Die eine Spulenführung 36 und die Tellerführung 38 sind an einer senkrechten Drehwelle 39 befestigt und von einem auf die Drehwelle 39 einwirkenden Antrieb wie einem Drehsolenoid gemeinsam zwischen einer ersten und einer zweiten Stellung bewegbar. Die Spulenführung 36 ist zwischen der ersten Stellung, in der sie den Spuleneinlaß 41 gegenüber Spinnspulen 4 verschließt, und der zweiten Stellung bewegbar, in der sie den Spuleneinlaß 41 für Spinnspulen 4 freigibt. Hierbei ist die Tellerführung 38 zwischen ihrer ersten Stellung, in der sie von der dem Spuleneinlaß 41 gegenüberliegenden Seite in die Förderbahn 1 bis zur Mitte hineinragt und einen leeren Spulenteller Tb zu der am Spuleneinlaß 41 gelegenen Förderbahnhälfte hinschiebt, und ihrer zweiten, außerhalb der Förderbahn 1 liegenden Stellung bewegbar. Die Spulenführung 37 ist ortsfest angeordnet und ragt in der Weise von der dem Spuleneinlaß 41 gegenüberliegenden Seite in die Spinnspulenförderbahn 1 hinein, daß sie nur beladene Spulenteller Ta in Richtung zum Spuleneinlaß 41 hinschiebt. Die Spulenführungen 36 und 37 sind in einer derartigen Höhe angeordnet, daß ein unbeladener Spulenteller Tb unter den Spulenführungen 36 und 37 hindurchläuft, wie aus der Fig. 5 hervorgeht.
Mit dem Drehsolenoid SO3 in seiner zweiten Stellung, befindet sich der Tellersektor 35 an der Spulstelle Ui in einer Wartestellung, bei der ein in Richtung des Pfeils 53 entlang der Spinnspulenförderbahn 1 transportierter beladener Spulenteller Ta in den Spuleneinlaß und entlang der Führungsbahn 54 bewegt und der Spulstelle Ui zugeführt wird, während ein leerer Spulenteller Tb sich direkt unter die Spulenführung 37 hindurch und am Spuleneinlaß 41 vorbei bewegen kann, ohne der Spulstelle Ui zugeführt zu werden.
Wenn sich dagegen bei der Spulstelle Uj das Drehsolenoid SO3 in seiner ersten Stellung befindet, ragt die Tellerführung 38 in die Spinnspulenförderbahn 1 hinein und führt sowohl einen leeren Spulenteller Tb als auch einen beladenen Spulenteller Ta entlang der am Spuleneinlaß 41 gelegenen Förderbahnhälfte oder Bahn 55. Der beladene Spulenteller Ta wird von der im Einlaß 41 angeordneten Spulenführung 36 daran gehindert, in die Spulstelle Uj einzulaufen und bewegt sich entlang einer Bahn 57 vorwärts und an der Spulstelle Uj vorbei, während der leere Spulenteller Tb unter der Spulenführung 36 hindurchläuft und in die Führungsbahn 5 der Spulstelle Uj eintritt. Anhand der Fig. 7 bis 9 wird nachstehen ein Auswerfermechanismus zum Austragen eines beladenen Spulentellers Ta oder eines leeren Spulentellers Tb aus einer der Spulstellen U1 bis U10 während der Vorbereitung eines Partiewechsels beschrieben. Eine an der Abspulstelle 10 befindliche Spinnspule 4 wird durch eine einzige Bewegung eines Auswerferhebels 42 aus der Spulstelle U1 bis U10 ausgeworfen.
Wie aus den Fig. 8 und 9 ersichtlich ist, wird der in der Fig. 7 dargestellte Auswerferhebel 42 von einer Nockenscheibe 61 über eine Nockentastrolle 62, einen Nockentasthebel 63 und eine nicht dargestellte Verbindungsstange angetrieben.
Die Nockenscheibe 61 und eine Nockenscheibe 64, die die Druckluftdüse 11 steuert, sind mit einem Keil 65 drehfest miteinander verbunden, so daß bei Ankunft einer neuen Spinnspule 4 an der Abspulstelle 10 ein Ventil der in der Fig. 10 dargestellten, unterhalb der Abspulstelle 10 angeordneten Druckluftdüse 11 geöffnet wird, um das in den Hohlraum der Spinnspule 4 hineinhängende Fadenende nach oben aus der Hülse herauszublasen.
Es ist erforderlich, das Ausstrahlen von Druckluft dann zu verhindern, wenn nach dem Stillsetzen einer der Spulstellen U1 bis U10 eine an dieser Spulstelle in Wartestellung befindliche Spinnspule 4 über die Abspulstelle 10 aus der Spulstelle auf die Leerspulenförderbahn 2 ausgetragen werden soll.
Ein zweiarmiger Betätigungshebel 66 für das Druckluftventil ist an einem ortsfesten Zapfen 67 schwenkbar gelagert. Ein Ende des Betätigungshebels 66 ist mit einem Betätigungsglied des Ventils verbunden und das andere Ende trägt eine Nockentastrolle 68, die beim Hineingleiten in eine Ausnehmung 69 am Profilrand der Nockenscheibe 64 den Hebel 66 betätigt. Während des normalen Spulbetriebs wird aufgrund eines Befehlssignals zum Auswechseln einer Spinnspule 4 ein Antriebsmittel wie ein Solenoid betätigt, um eine Stange 70 anzuziehen, wodurch ein zweiarmiger hakenförmiger Hebel 71 entgegen dem Uhrzeigersinn, wie in der Fig. 8 gesehen, um einen ortsfesten Zapfen 72 herum geschwenkt wird. Hierbei wird ein an der Seitenfläche der Nockenscheibe 64 schwenkbar gelagerter Kupplungshaken 73 von einer Feder in Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn, wie in der Fig. 8 gesehen, geschwenkt und in Kämmeingriff mit einem der Zähne 75 eines Zahnrads 76 einer Kupplung 74 gebracht, mit dem Ergebnis, daß sich die Nockenscheibe 64 zusammen mit der Kupplung 74 und dem Zahnrad 76 dreht. Hierdurch wird die den Auswerferhebel 42 betätigende Nockenscheibe 61, die mit der Nockenscheibe 64 verbunden ist, in Umdrehung versetzt, wodurch die Leerspule ausgetragen und, in zeitlicher Folge, der Fadenendteil einer nachfolgenden Spinnspule 4 aus der Spulenhülse herausgeblasen wird.
Um jedoch die übrigen Spinnspulen 4 aus einer der Spulstellen U1 bis U10 auszutragen, nachdem die letzte Auflaufspule 20 dieser Spulstelle voll bewickelt worden ist, gibt die Systemsteuerschaltung 27 oder die Zentralsteuerschaltung 30 ein Befehlssignal zum Erregen eines in der Fig. 8 dargestellten Solenoids 77, das dann über eine Stange 78 einen mehrteiligen Auslösehebel 79 um einen ortsfesten Zapfen 80 herum verschwenkt. Einstückig ausgebildet mit dem Auslösehebel 79 sind ein Anschlagteil 82 und ein Auslösesegment 83. Ein Verschwenken des Auslösehebels 79 bringt einen Kupplungshaken 81 in Kämmeingriff mit einem der Zähne einer Kupplung 84, deren Zähne denen der Kupplung 74 ähnlich sind. Hierbei wird ein mit dem Auslösesegment 83 in Eingriff kommendes Segment 85 in Uhrzeigerrichtung, wie in der Fig. 8 gesehen, um eine Achse 86 herum verschwenkt, wobei eine mit dem Segment 85 einstückig ausgebildete Pufferplatte 87 in der gleichen Richtung verschwenkt wird. Die Pufferplatte 87 ist an ihrem Rand mit einer Ausnehmung 88 versehen. Befindet sich die Ausnehmung 88 an der in der Fig. 8 dargestellten Stelle, kommt die Nockentastrolle 62 in Eingriff mit den Ausnehmungen 69 und 88, wenn bei der Drehbewegung der Nockenscheibe 64 die Ausnehmung 69 mit der Ausnehmung 88 in Übereinstimmung gebracht wird, wodurch der Betätigungshebel 66 seine Funktion ausüben kann. Wenn jedoch der Auslösehebel 79 vom eingeschalteten Solenoid 77 betätigt wird, dreht sich die mit dem Segment 85 fest verbundene Pufferplatte 87 und verschiebt dabei ihre Ausnehmung 88 gegenüber der Nockentastrolle 68, mit dem Ergebnis, daß die Schwenkbewegung der Rolle 68 von der Umfangsfläche 89 der Pufferplatte 87 blockiert wird und der Hebel 66 auch dann außer Betrieb gehalten wird, wenn die Ausnehmung 69 der Nockenscheibe 64 lagemäßig mit der Nockentastrolle 68 übereinstimmt.
Da somit bei Betätigung des Solenoids 77 keine Druckluft ausgestrahlt wird, erfolgt ein Austragen der wartenden Spinnspulen 4 über die Abspulstelle 10, ohne daß dabei die Fadenendteile aus den Spulenhülsen der Spinnspulen 4 herausgeblasen werden, so daß kein Hängenbleiben der Fadenendteile an Bauteilen der Anlage stattfinden kann.
Wenn eine Führungsbahn 5 einer Spulstelle U1 bis U10 Warteplätze für zwei Spinnspulen 4 aufweist, wie dies in der Fig. 7 der Fall ist, wird das Solenoid 77 dreimal erregt, um alle Spinnspulen 4 einschließlich der an der Abspulstelle 10 befindlichen Spinnspule 4 auszutragen. Vorzugsweise wird nach dem Bewickeln der Auflaufspule 20 und dem Abstoppen der Changierwalze 19 der von der fadenliefernden Spinnspule 4 zur Auflaufspule 20 führende Faden durchgeschnitten. Somit wird die fadenliefernde Spinnspule 4 vorzugsweise mit durchgeschnittenem Faden ausgetragen. Hierzu ist die Fadenführung mit einer üblichen Schneideinrichtung versehen, die von einem Signal betätigt wird, das die Fertigstellung einer vollen Auflaufspule 20 anzeigt.
Nachstehend wird eine Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens am Spulautomaten W beschrieben, bei dem ein Partiewechsel der Spinnspulen 4 stattfindet. Nach jeder Partie entstehen leere Spulenteller 3, die weder eine Spinnspule 4 noch eine leere Spulenhülse tragen und die, unter Nutzung der Förderbahnen des Spulautomaten W in diesen gespeichert werden. Der Spulautomat W kann jedoch auch von der Art sein, bei der die Spulstellen mit mehreren zylinderförmigen Magazinen für die Spinnspulen 4 versehen sind, oder von der Art, bei der die Spulstellen im Kreis bewegt werden.
Im Gesamtzeitplan der Fig. 12 sind die Funktionsabläufe und Betriebszustände an der Spulmaschine W bzw. an deren Spulstellen U1 bis U10 und anderen Einrichtungen nebeneinander dargestellt. Mit dem Niederdrücken des Druckknopfs PA wird eine automatische Steuerung des Partiewechsels eingeschaltet (Ziffer 100), die dann zu einem nachfolgenden Zeitpunkt automatisch einsetzt.
Nach dem Niederdrücken des Druckknopfes PA läuft zunächst der normale Spulbetrieb weiter (Stufe 1), wonach die automatische Steuerung (Ziffer 100) erst ab dem Zeitpunkt eingreift, an dem ein Spulenanforderungssignal an die Übergabeeinrichtung 51 übermittelt wird (Ziffer 101). Dieses Signal bedeutet, daß der z. B. im Spulenspender PF zur Verfügung stehende Spulenvorrat aufgebraucht worden ist, und daß zur Aufrechterhaltung der Versorgung aller Spulstellen U1 bis U10 im Normalbetrieb weitere Spinnspulen 4 von der Übergabeeinrichtung 51 zugeführt werden müssen. Da jedoch die automatische Steuerung eingeschaltet worden ist, setzt sich zu diesem Zeitpunkt die Übergabeeinrichtung 51 nur kurz in Bewegung (Ziffer 102) und es wird dann die Anzahl der im Spulautomaten W befindlichen Spinnspulen 4, d. h. die Anzahl der noch zur Verfügung stehenden Spinnspulen 4 oder der restlichen Fadenvorrat, automatisch bestimmt, wobei auch begonnen wird (Zeitpunkt t0) mit einem ständigen oder einem nach jedem Abnehmen einer vollen Auflaufspule 20 durchgeführten Vergleich (Stufe 2) zwischen der restlichen, noch umzuspulenden Fadenmenge und der restlichen Fadenaufnahmekapazität der im Spulenautomaten W befindlichen Auflaufspulen 20, die aus der bereits auf die Auflaufspulen 20 aufgewickelten Fadenmengen berechnet wird (Ziffer 103). Nach diesem Zeitpunkt wird die Übergabeeinrichtung 51 stillgelegt (Ziffer 104), so daß keine neuen Spinnspulen 4 dem Spulautomaten W zugeführt werden.
Wenn die Fadenaufnahmekapazität der Auflaufspulen 20 größer als die restliche umzuspulende Fadenmenge wird (Zeitpunkt t1), beginnt eine Steuerung (Ziffer 105) der Spulstellen U1 bis U10 (Beginn der Stufe 3).
Nachstehend wird die Steuerung der Spulstellen U1 bis U10 (Stufe 3) anhand der Fig. 13 und 14 beschrieben. Mit dem Niederdrücken des Druckknopfes PA zum Einleiten des Partiewechsels wird eine Steuerung der Systemsteuerschaltung 27 und der Fadenendesucheinrichtung 15 eingeschaltet. Wird die Fadenaufnahmekapazität der in der Spulmaschine W befindlichen Auflaufspulen 20 größer als der restliche Fadenvorrat, greift die Steuerung der Spulstellen U1 bis U10 ein (Ziffer 105), wie bereits erwähnt worden ist. An jeder der Spulstellen U1 bis U10 wird das Vollbewickeln einer Auflaufspule 20 durch das Aufleuchten einer Lampe angezeigt (Ziffer 114), wonach ein automatisches Abnehmen der vollen Auflaufspule 20 erfolgt (Ziffer 115).
Zum Beispiel werden die Auflaufspulen 20 an den Spulstellen U5, U2, U10 und U7 in der angegebenen Reihenfolge voll bewickelt, wie dies in der Fig. 14 dargestellt ist. Während dieser Zeit wird an den anderen Spulstellen der normale Spulbetrieb fortgesetzt. Von den auf die Leerspulenförderbahn 2 ausgetragen, mit leeren oder fast leeren Spulen versehenen Spulentellern 3 werden an der Bearbeitungsstation 13 die leeren oder fast leeren Spulen abgezogen. An der Spulenlieferstation 14 sind jedoch keine neuen Spinnspulen 4 mehr vorhanden, so daß die leeren Spulenteller 3 die Fadenendesucheinrichtung 15 durchlaufen und in die Spinnspulenförderbahn 1 geleitet werden. Beim Erfassen der ersten wenigen leeren Spulenteller 3 mittels eines Detektors 116 gibt die Systemsteuereinrichtung 27 ein Befehlssignal zum Betätigen des in der Fig. 7 dargestellten Auswerferhebels 42 jeder der Spulstellen U2, U5, U7 und U10 ab, um die verbleibenden Spinnspulen 4 auf die Leerspulenförderbahn 2 auszutragen, während das in der Fig. 4 dargestellte Solenoid SO3 jeder der Spulstellen U2, U5, U7 und U10 in der Weise geschaltet wird, daß ein Einlaufen von mit Spinnspulen 4 beladenen Spulentellern 3 in diese Spulstellen verhindert wird. Wenn z. B. drei beladene Spulenteller Ta1, Ta2 und Ta3 in der Führungsbahn einer dieser Spulstellen verbleiben, wie dies in der Fig. 7 dargestellt ist, bewirkt eine einzige Betätigung des Auswerferhebels 42 ein Austragen des Spulentellers Ta1 aus der Abspulstelle 10, wobei sich der beladene Spulenteller Ta2 aus der Wartestelle heraus in die Abspulstelle 10 hinein bewegt und der nachfolgende beladene Spulenteller Ta3 in die leere Wartestelle nachrückt, mit dem Ergebnis, daß in der Führungsbahn 5 eine Wartestelle frei wird. Ein zu diesem Zeitpunkt entlang der Spinnspulenförderbahn 1 herangeführter leerer Spulenteller Tb kann unter die in der Fig. 4 dargestellte Spulenführung 36 hindurchlaufen und in die Führungsbahn 5 eintreten. Nach dreimaliger Betätigung des Auswerferhebels 42 (Ziffer 117) sind alle drei beladenen Spulenteller Ta1, Ta2 und Ta3 aus der Führungsbahn 5 der Spulstelle ausgetragen worden und es werden drei leere Spulenteller 3 in der außer Betrieb gesetzten oder in einen Wartezustand versetzten Spulstelle gespeichert. Die auf diese Weise ausgetragenen Spinnspulen 4 werden entlang der Leerspulenförderbahn 2 in Richtung des in der Fig. 11 dargestellten Pfeils 12 transportiert, dann durch die Spulenlieferstation 14 und die Fadenendesucheinrichtung 15 hindurchbewegt und einer der noch in Betrieb befindlichen Spulstellen zugeführt. An diesen noch in Betrieb befindlichen Spulstellen befindet sich jeweils die Spulenführung 36 in der Fig. 4 dargestellten zweiten Stellung 36a, um Spinnspulen 4 in die Führungsbahn 54 einzuführen und der Spulstelle zuzuführen. Zum Beispiel wird im Schema der Fig. 14 eine in einem ersten Auswerfvorgang aus der Spulstelle U2 ausgeworfene Spinnspule 4 an eine der in Betrieb befindlichen Spulstellen U1, U4, U6, U8 oder U9 weitergeleitet, und eine aus der Spulstelle U1 ausgetragene Spinnspule 4 einer der anderen Spulstellen U4, U6 oder U8 zugeführt. Mit dieser Anordnung wird eine Spulstelle, an der eine Auflaufspule 20 voll bewickelt worden ist, außer Betrieb gesetzt und es wird dieser Spulstelle keine abzuspulende Spinnspule 4 mehr zugeführt.
In der Fig. 14 sind die Zeitpunkte, zu denen an den verschiedenen Spulstellen U1 bis U10 die Auflaufspulen 20 voll bewickelt worden sind, mit schwarzen Punkten dargestellt. Die für jede der Spulstellen U1 bis U10 angegebenen, von einem Kreis umgebenen Zahlen stellen die Reihenfolge dar, in der Spinnspulen 4 aus den Spulstellen U1 bis U10 ausgeworfen werden. Ein Auswerfvorgang erfolgt jedesmal, wenn der in der Fig. 11 dargestellte Detektor 116, der zwischen leeren und beladenen Spulentellern 3 unterscheidet, einen leeren Spulenteller 3 erfaßt. Es ist zwar auch möglich, die Steuerung in der Weise zu schalten, daß eine Spulstelle den Auswerfvorgang dreimal hintereinander durchführt. Vorzugsweise erfolgt jedoch das Auswerfen in der in der Fig. 14 angegebenen Reihenfolge, so daß ein Zuführen eines leeren Spulentellers 3 an eine gewünschte Spulstelle ohne Versagen gewährleistet ist, und eine bei aufeinanderfolgendem Auswerfen aus einer Spulstelle auftretende zeitliche Verzögerung zwischen dem Betätigen des Auswerferhebels 42 und dem Erfassen des entlang der Förderbahn bewegten nachfolgenden leeren Tellers 3 vermieden wird. Eine derartige zeitliche Verzögerung führt zu einem Versagen beim Festlegen eines leeren Spulentellers 3.
Nachdem an mehreren Spulstellen U1 bis U10 die Auflaufspulen 20 voll bewickelt worden sind und das Aufwerfen der Spinnspulen 4 in der vorstehend beschriebenen Weise ausgeführt worden ist, verbleiben nur wenig beladene Spulenteller 3 im Spulautomaten W. Bei dem in der Fig. 14 dargestellten Fall wird der restliche Fadenvorrat schließlich an den Spulstellen U4 und U8 umgespult. Da keine Spinnspulen 4 als Vorrat nachgeliefert werden (Ziffer 119), können an diesen Spulstellen U4 und U8 die Fadenenden der Auflaufspulen 20 nicht automatisch mit den Fadenenden neuer Spinnspulen 4 verbunden werden. Nachdem an diesen Spulstellen U4 und U8 jeweils automatische Fadenverbindeversuche in vorbestimmter Anzahl abgelaufen sind, wird das Versagen der wiederholten Fadenverbindeversuche festgestellt und signalisiert (Ziffern 120 und 121), z. B. indem an den Spulstellen U4 und U8 jeweils ein gelber Knopf hervorspringt. Hiermit ist der Spulbetrieb an den Spulstellen U4 und U8 beendet, wobei mit dem Beenden des Spulbetriebs an der letzten Spulstelle U4 auch der Spulbetrieb der ersten Partie beendet ist (Ziffer 122). Kurz vor oder nach dem Beenden des Spulbetriebs der ersten Partie leuchtet die Anzeigelampe PL auf (Ziffer 106).
Während der in der Fig. 12 dargestellten Vorbereitung des Partiewechsels (Stufe 3) werden die nicht unmittelbar zu den Spulstellen U1 bis U10 gehörigen Einrichtungen gemäß dem Schema der Fig. 13 gesteuert.
Ein in der Leerspulenförderbahn 2 befindlicher leerer Spulenteller 3 wird von einem mit zwei in verschiedenen Höhen angeordneten Sensoren versehenen Detektor 123 als leerer Spulenteller erfaßt und in die Umgehungsbahn 16 eingeführt (Ziffer 124). Das Erfassen des leeren Spulentellers 3 setzt die normale Steuerung der Fadenendesucheinrichtung 15 außer Tätigkeit, so daß der Spulenteller 3 die Fadenendesucheinrichtung 15 durchläuft, ohne daß ein Fadenendesuchvorgang stattfindet (Ziffer 125).
Während dieser Zeit ist der Spulenspender PF mit keinem Spulenvorrat versehen und befindet sich in einem Leerzustand (Ziffer 127), der an der Spulenlieferstation 14 erfaßt wird. Aufgrund des Erfassungssignals wird die normale Steuerung eines Mechanismus zum Anhalten und Freigeben von Spulentellern 3 an der Bearbeitungsstation 13 außer Tätigkeit gesetzt. Bei einem normalen Spulbetrieb ist die Bearbeitungsstation 13 in der Weise gesteuert, daß beladene Spulenteller 3 an der Bearbeitungsstation von dem Mechanismus angehalten und, nachdem die leeren Spulenhülsen vom Spulenteller 3 abgezogen worden sind, vom Mechanismus wieder freigegeben werden und zur Spulenlieferstation 14 laufen können. Wenn sich jedoch bei eingeschalteter Steuerung eines Partiewechsels keine Spinnspulen 4 mehr an der Spulenlieferstation 14 befinden, werden die aus den Spulstellen U1 bis U10 ausgeworfenen Spinnspulen 4 an der Bearbeitungsstation 13 nicht angehalten, sondern durchlaufen diese (Ziffer 126).
Kurz vor oder nach dem Beenden des Spulbetriebs der ersten Partie leuchtet die Anzeigelampe PL auf (Ziffer 106) und das Bedienungspersonal beginnt mit den Vorbereitungen des Spulbetriebs der nachfolgenden zweiten Partie. Hierbei werden vom Bedienungspersonal die an den Spulstellen U4 und U8 vorliegenden unfertigen Auflaufspulen 20 entfernt. Aufnahmehülsen aus Papier oder Pappe eingesetzt, ein restlicher Fadenvorrat überprüft, verschiedene Einrichtungen wie Fadenspanner und Fadenwächter der einzelnen Spulstellen U1 bis U10 für die nachfolgende Partie neu eingestellt oder justiert, die umzuspulenden Fadenmengen neu eingestellt und die entsprechenden Daten in die Systemsteuerschaltung 27 eingegeben.
Nach dem Beenden des Spulbetriebs der ersten Partie sind in den Führungsbahnen 5 der Spulstellen U1 bis U10 jeweils drei leere Spulenteller 3 untergebracht. Oftmals kreisen auch leere Spulenteller 3 in der Spulenförderbahn 1 und der Rückführbahn 17.
Nachstehend wird der Funktionsablauf zum Vorbereiten und Durchführen des Spulbetriebs der zweiten Partie anhand der Fig. 12 (Stufen 4 und 5), 15 und 16 beschrieben.
Zum Verteilen der Spinnspulen 4 der zweiten Partie wird der Druckknopf PB niedergedrückt (Ziffer 107). Hierdurch wird über die Fadenendesucheinrichtung 15 die Übergabeeinrichtung 51 in Betrieb gesetzt (Ziffer 108) und es erfolgt eine Lieferung eines mit den neuen Spinnspulen 4 der zweiten Partie beladenen Spulenkastens 50. Die Spinnspulen 4 werden dem Spulenspender PF zugeführt (Ziffer 129) und dann auf leere Spulenteller 3 geladen, die der Spulenlieferstation 14 zugeführt worden sind. Infolge des Auffüllens des Spulenspenders PF wird die Fadenendesucheinrichtung 15 bzw. deren normale Steuerung wieder in Betrieb gesetzt (Ziffer 130).
Nach dem Verteilen der Spinnspulen 4 leuchtet die Anzeigelampe PL nochmal auf (Ziffer 109), wonach das Bedienungspersonal die Changierwalzen 19 in Umlauf versetzt (Stufe 5). Hiermit ist der Funktionsablauf des Partiewechsels beendet, wobei die Anzeigelampe PL erlischt (Ziffer 111) und es beginnt der normale Spulbetrieb der neuen Partie.
Eine bestimme Spulstelle, z. B. die Spulstelle U1 der hier beschriebenen Ausführungsform, ist in der Weise ausgelegt, daß sie das Auswerfen (Ziffer 131) eines leeren Spulentellers Tb jedesmal wiederholt, wenn ein kreisender leerer Spulenteller vom Detektor 116 erfaßt wird. Während einer vorbestimmten Zeitdauer dient diese bestimmte Spulstelle U1 als Führungsbahn zum Führen von zusätzlichen leeren Spulentellern 3, die nicht in eine der Spulstellen U2 bis U10 eingeführt worden sind und somit in der Spinnspulenförderbahn 1 und der Rückführbahn 17 weiterkreisen, zur Leerspulenförderbahn 2. Hierzu befindet sich die Spulenführung 36 am Einlaß der Führungsbahn 5 der Spulstelle U1 in der ersten Stellung, die in der linken Spulstelle Uj der Fig. 4 dargestellt ist. Die Spulstelle U1 trägt somit einen nicht beladenen Spulenteller 3 in die Leerspulenförderbahn 2 aus und nimmt einen anderen leeren Spulenteller 3 auf, wobei das Auswerfen wiederholt wird (Ziffer 131). Wenn keine kreisenden leeren Spulenteller 3 mehr vorhanden sind (Ziffer 132), wird die Spulstelle U1 in der Weise gesteuert, daß sie wie die in der Fig. 4 dargestellte Spulstelle Ui funktioniert.
Während einer bestimmten Zeitspanne nach dem Betätigen des Druckknopfes PB findet ein Auswerfen jedesmal statt, wenn eine Spinnspule 4 der zweiten Partie mit aufgefundenem Fadenende am Detektor 116 vorbeiläuft, der feststellt, ob ein Spulenteller 3 beladen ist oder nicht. Wenn z. B. der Detektor 116 eine Spinnspule 4 erfaßt, findet an der Spulstelle U2 ein erster Auswerfvorgang zum Austragen eines leeren Spulentellers 3 aus der Abspulstelle 10 statt, während die Spulstelle U2 das Einlaufen der Spinnspule 4 dadurch gestattet, daß das Solenoid SO3 die Spulenführung 36 in die in der Fig. 4 für die Spulstelle Ui dargestellte Stellung umschaltet, d. h., in die Stellung, in der ein beladener Spulenteller 32 in die Führungsbahn 54 eingeführt wird. Wenn eine zweite Spinnspule 4 vom Detektor 116 erfaßt wird, findet der gleiche Funktionsablauf an der Spulstelle U3 statt. Hierbei läuft die zweite Spinnspule 4 am Einlaß der Spulstelle U2 vorbei, weil an der Spulstelle U2 nur ein Auswerfvorgang erfolgt ist und die Spulstelle U2 somit zwei leere und einen beladenen Spulenteller 3 enthält, die die Führungsbahn 5 auffüllen, so daß ein nachfolgender Spulenteller 3 nicht in den Einlaß einlaufen kann, sondern zur nächsten Spulstelle U3 weitergeleitet wird. Auf diese Weise nehmen die Spulstellen U2 bis U10, d. h. alle Spulstellen bis auf die bestimmte Spulstelle U1, die beladenen Spulenteller 3 nacheinander in der in der Fig. 16 mit Zahlen dargestellten Reihenfolge auf.
Während der ersten und zweiten Auswerfvorgänge an den Spulstellen U2 bis U10 wird jeweils das zugehörige, den in den Fig. 8 und 9 dargestellten Mechanismus betätigende Solenoid 77 eingeschaltet, so daß nur der Auswerferhebel 42 betätigt und die Druckluftdüse 11 und die Fadenverbindeeinrichtung 15 außer Tätigkeit bleiben. Nach einem dritten Auswerfvorgang an den Spulstellen U2 bis U10 erfolgt der zum Auswechseln der Spinnspulen 4 übliche Funktionsablauf. Die Fadenenden der den Abspulstellen 10 zugeführten Spinnspulen 4 werden von den Druckluftdüsen 11 nach oben geblasen und zum Fadenverbinden vom Saugrohr 18 angesaugt, womit der Spulbetrieb vorbereitet ist. In der Fig. 16 bezeichnen die jeweils in einem Kreis angegebenen Ziffern einen Auswerfvorgang zum Austragen eines leeren Spulentellers 3 aus einer der Spulstellen U2 bis U10, mit nachfolgendem Einführen eines beladenen Spulentellers 3. Die in Doppelkreisen angegebenen Ziffern bezeichnen einen normalen Auswerfvorgang mit nachfolgendem Einführen eines beladenen Spulentellers 3 in eine der Spulstellen U2 bis U10 und nachfolgendem Fadenverbinden. Die Dreiecke bedeuten einen Auswerfvorgang zum Austragen eines leeren Spulentellers 3 mit nachfolgendem Einführen eines leeren Spulentellers 3 in die Spulstelle U1.
Wenn der zum Unterscheiden zwischen beladenen und leeren Spulentellern 3 vorgesehene Detektor 116 innerhalb einer vorbestimmten Zeit nach dem Erfassen des Vorbeilaufens eines leeren Spulentellers 3 keinen nachfolgenden leeren Spulenteller 3 erfaßt, gilt dies als Anzeichen dafür, daß keine leeren Spulenteller 3 mehr in der Rückführbahn 17 vorhanden sind und alle leeren Spulenteller 3 über die bestimmte Spulstelle U1 in die Leerspulenförderbahn 2 ausgetragen worden sind. Dann wird an der Spulstelle U1 das Solenoid SO3 umgeschaltet und in seine zweite Stellung gebracht (Ziffer 133), wonach die Spulstelle U1 in ähnlicher Weise wie die anderen Spulstellen U2 bis U10 mit Spinnspulen 4 beschickt wird. Es wird, im einzelnen, die 28. bis 30. Spinnspule 4 in die Spulstelle U1 geladen, womit das Verteilen der Spinnspulen 4 der zweiten Partie mit dem Ergebnis beendet ist, daß jede der Spulstellen U1 bis U10 mit Spinnspulen 4 in vorbestimmter Anzahl beladen ist. Es leuchtet die Anzeigelampe PL auf (Ziffer 109), was vom Maschinenpersonal wahrgenommen wird, das dann das Anlaufen der Changierwalzen 19 der Spulstellen U1 bis U10 vorbereitet (Ziffer 135).
An jeder Spulstelle U1 bis U10 windet das Maschinenpersonal das ablaufseitige Fadenende auf die auflaufseitige Aufnahmehülse und drückt dann einen Startknopf nieder, der die Changierwalze 19 in Umlauf versetzt und somit den Spulbetrieb startet. Auf diese Weise wird die Anlaufvorbereitung (Stufe 5) aller Spulstellen U1 bis U10 beendet (Ziffer 136) und es wird die Anzeigelampe PL ausgeschaltet (Ziffer 137), womit der Funktionsablauf des Partiewechsels beendet worden ist.
Anstatt die leeren Spulenteller 3 im Spulautomaten W zu speichern, können diese in alternativer Weise in einem außerhalb der Spulstellen U1 bis U10 liegenden Lagerplatz untergebracht werden. In diesem Fall entfällt das Auswerfen der leeren Spulenteller 3 aus den Spulstellen U1 bis U10.
Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform werden die Spinnspulen 4 der Spulenlieferstation 14 des Spulautomaten W aus den Spulenkästen 50 über die Übergabeeinrichtung 51 zugeführt. Das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch auch bei einem Spulautomaten W anwendbar, der über Förderbahnen direkt mit einer Spinnmaschine verbunden ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die zugeführte umzuspulende Fadenmenge einer ersten Partie vollkommen aufgebraucht und umgespult, wobei unvollständig bewickelte Auflaufspulen in nur minimaler Anzahl entstehen. Hierdurch wird gegenüber üblichen Verfahren, bei denen unvollständig bewickelte Auflaufspulen in größerer Anzahl entstehen, der Aufwand nachfolgender Bemühungen um die unvollständig bewickelten Auflaufspulen verringert. Somit läßt sich mit der Erfindung ein Partiewechsel in mehr wirtschaftlicher und rationeller Weise durchführen.

Claims (3)

1. Verfahren zum Umspulen der Fäden von Spinnspulen auf Auflaufspulen in einer Partie an den Spulstellen eines Spulautomaten, der mit einem Spinnspulenvorrat versehbar ist, der den Spulstellen bei Bedarf automatisch zugeführt wird, das zum Entstehen von nur wenigen unvollständig bewickelten Auflaufspulen führt, bei dem
  • - volle Auflaufspulen abgenommen und jeweils durch eine leere Aufnahmehülse ersetzt werden,
  • - die Fadenmenge, die auf jede im Spulautomat im Spulbetrieb befindliche Auflaufspule aufgewickelt worden ist, während des Spulbetriebs erfaßt wird,
  • - die restliche, zur Beendigung der Partie noch umzuspulende Fadenmenge berechnet und mit der zum Vollbewickeln der an den Spulstellen befindlichen Auflaufspulen benötigten Fadenmenge verglichen wird, die aus den für jede in Betrieb befindliche Auflaufspule erhaltenen Daten berechnet worden ist, und
  • - ab einem Zeitpunkt der Spulbetrieb in der Weise gesteuert wird, daß jede Spulstelle, an der nachfolgend eine Auflaufspule voll bewickelt und abgenommen worden ist, außer Betrieb gesetzt wird, wobei dieser Spulstelle keine neuen Spinnspulen mehr zugeführt und die sich an deren Abspulstelle befindliche, teilweise abgespulte Spinnspule und Spinnspulen, die sich gegebenenfalls in dieser Spulstelle in Wartestellung befinden, ausgetragen und den anderen, noch in Betrieb befindlichen Spulstellen zugeführt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß zum vollständigen Umspulen einer auf Spinnspulen vorliegenden Gesamtfadenmenge
  • - die restliche, noch umzuspulende Fadenmenge ab dem Zeitpunkt, zu dem die restlichen, zur Beendigung der Partie benötigten Spinnspulen dem Spulenvorrat des Spulautomaten hinzugefügt worden sind, kontinuierlich berechnet wird, und
  • - der Spulbetrieb ab dem Zeitpunkt zum Außerbetriebsetzen jeder Spulstelle, an der eine Auflaufspule voll bewickelt und abgenommen worden ist, gesteuert wird, zu dem die Fadenmenge, die zum Vollbewickeln aller im Spulautomaten befindlichen Auflaufspulen noch benötigt wird, größer als die restliche, noch umzuspulende Fadenmenge wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Bestimmen der restlichen, noch umzuspulenden Fadenmenge, die Summe der auf allen im Spulbetrieb an den Spulstellen befindlichen Auflaufspulen aufgewickelten Fadenmengen zusammen mit der Summe der auf den bereits abgenommenen Auflaufspulen befindlichen Fadenmengen von der bei der Partie zum Umspulen vorgesehenen Gesamtfadenmenge subtrahiert wird.
DE3808465A 1987-03-12 1988-03-14 Verfahren zum partiewechsel von spinnspulen an einem spulautomaten und spulautomat Granted DE3808465A1 (de)

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