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Zugmaschine. Durch das Patent 369662 ist eine Zugmaschine unter
Schutz gestellt, welche insbesondere für landwirtschaftliche Zwecke dienen soll.
Die Fortbewegung wird bei dieser Maschine durch einen Greifhebel bewirkt, welcher
mittels Exzenter bewegt wird. Der Greifhebel ist in einem Rahmen o. dgl. gelagert,
welcher vertikal drehbar am Wagengestell gelagert ist und durch eine auf der Antriebswelle
befindliche Nockenscheibe angehoben wird, wenn sich der Greifhebel nach vorn bewegt.
Die Anordnung ist hierbei derart, daß der Rahmen, welcher den Greifhebel trägt und
vertikal drehbar am Wagen gelagert ist, durch die Nockenscheibe eine Auf-und Abwärtsdrehung
im Verhältnis zum Wagengestell erfährt und dabei den Greifhebel in dem Zeitpunkt
des Vorwärtsziehens des Wagens auf den Boden fallen läßt und ihn am Ende dieser
Vorwärtsbewegung so vom Boden abhebt, daß er sich frei nach vorn bewegen kann. Aus
diesem Zusammenhang ergibt sich, daß das Gewicht des Wagens nicht unmittelbar auf
den Greifhebel wirken kann, und daß dieser mithin nur durch sein eigenes Gewicht,
vermehrt um. dasjenige des Rahmens und der Exzenterstange, und durch seine durch
das Exzenter be-,virkte Bewegung in den Boden schlägt.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf. eine weitere Ausbildung
der durch das Hauptpatent geschützten Erfindung, die darin besteht, daß der den
Greifhebel tragende Rahmen starr mit dem Wagengestell verbunden ist, welches auf
den beiden nach rückwärts verlegten Laufrädern aufruht und um deren Achse vertikal
drehbar ist. Die durch die Nockenscheibe bewirkte periodische Abhebung des Greifhebels
vom Boden kommt hier dadurch zustande, daß die Nrrockenscheibe gegen den Erdboden
wirkt, z. B. vermittels eines Hebels, welcher so gestaltet ist, -daß er sich gleich
einer Stütze gegen den Erdboden stemmt.
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Diese Anordnung ergibt neben der vereinfachten Konstruktion den großen
Vorteil, daß das Gewicht des Wagens zum größten Teil auf dem Greifhebel ruht - wobei
man zweckmäßig den Antriebsmotor vorn unterbringt -und dieser dadurch einen besonders
festen Halt im Boden findet, welches eine erheblich vergrößerte Zugkraft der Maschine
zur Folge hat.
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Eine weitere Ausbildung dieser Anordnung besteht darin, daß zwischen
den zum Aufstützen der Maschine auf den Erdboden dienenden Hebel und diesen ein
vermittelndes Glied eingeschaltet wird, durch welches trotz wechselnder Stellung
der 'Maschine und Bodenunebenheiten eine gleichmäßige Wirkung
des
Hebels auf den Erdboden ermöglicht wird.
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711 diesem Zweck ist z. B. auf der Achse des Stftzhebels ein einarmiger
Hebel frei drehbar angeordnet, welcher an seinem an-(leren Ende durch ein Laufrad
über den Bollen geführt wird. Auf diesem einarmigen Hebel ist ein Zahnsegment angebracht.
Der Stützliebel trägt eine Klinke, welche durch eine Feder in passender Stellung
vor der Zahnung des Segmentes gehalten wird. Die Klinke trägt einen Kopf, durch
welchen bei Drehung des Stützhebels gegen den Boden mittels eines am Gestell des
Wagens befindlichen Anschlages die Klinke in Eingriff rnit dem Zahnsegment gelangt,
wobei bei «-eiferer Drehung des Stützhebels der Vorderteil des Wagens auf dein Laufrad
angehoben wird.
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Eine weitere Gestaltung dieser Stützvoriichtung ergibt eine Lenkungsmöglichkeit
des Fahrzeuges. Der einarmige Hebel ist z. B. an einer passenden Stelle horizontal
gelenkig und kann durch geeignete Übertragung vom Wagen aus beliebig nach rechts
und links gedreht werden, wenn derselbe auf das Laufrad aufgestützt ist, wodurch
sich eine entsprechende Lenkung ergibt.
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Die Maschine ist auf der Zeichnung (Abb. 1) in einer einfachen Ausführungsform
in einer Seitenansicht dargestellt, während Abb.2 beispielsweise eine andere Ausführungsform
zeigt.
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1 ist das Wagengestell, welches von den beiden Rädern 2 getragen wird.
An seinem oberen Teil ist der Greifhebel 18 gelagert und mit seinem kürzeren Arm
durch die Stange 21 mit dem Exzenter 8 verbunden. Dieses ist mit seiner Welle 6
im WagengestelI gelagert und erhält Antrieb von dem l@Totor q.. Auf Welle 6 ist
außerdem die Nockenscheibe 28 angebracht, welche auf den Hebel 39 einwirkt. Dieser
ist bei 4o am Wagen gelagert und ist so geformt, daß er mittels der Feder 45 nahe
übe; dem Boden in Ruhestellung erhalten wird.
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Abb. 1 zeigt die Maschine im Beginn einer Vorwärtsbewegung. Die N
ockenscheibe 28 hat soeben den Hebel 39 Iosgelassen, worauf der Greifhebel
18 durch das ganze Gewicht des Vorderteiles der Maschine auf den Boden fiel und
nun mit seiner weiteren Bewegung den Wagen vorwärtszieht.
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Abb. 2 zeigt in einem Beispiel die weitere Ausbildung des Stütz- und
Lenkmechanismus, für welchen natürlich viele Ausführungsarten möglich sind.
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Der Hebel 39 trägt eine Klinke 46, welche durch Feder 47 in passender
Stellung gehalten wird. Auf der Achse 49 ist der Hebel 48 frei drehbar angeordnet,
während sein anderes Ende mittels Laufrad 51 durch Eigengewicht über den Boden geführt
wird. Auf 48 sitzt fest (las Zahnsegment So, derart, daß seine Zahnung dicht vor
der Klinke .46 geführt wird. Bei Bewegung des Hebels 39 gegen den Boden wird die
Klinke 46 durch den fest am Wagen befindlichen Anschlag 56 in Eingriff mit So gebracht,
worauf bei weiterer Bewegung der Vorderteil des `'Wagens auf Laufrad 51 angehoben
wird. Bei «,-eiferer- Drehung der Scheibe 28 wird 39 plötzlich losgelassen, worauf
Feder 45 ihn in die gezeichnete Stellung zurückführt und der Vorderteil des Wagens
mit dein Fuß des Greifhebels auf den Bollen fällt.
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Der Hebel 48 ist bei 52 so gelenkig geteilt, (laß das Ende, «-elches
mit dem Laufrad verbunden ist, horizontal drehbar ist und am Gelenk 52 rnit einem
Zahnkranz 53 versehen ist, welcher mit einem Zahnrad 54. welches in dem anderen
Teil des Hebels 48 drehbar angeordnet ist, in Eingriff steht. so daß durch Drehung
von 54 das Laufrad 51 entsprechend rechts oder links herumgeschwenkt wird. Die Übertragung
der Lenkbewegung vom Wagen aus auf 54 kann z. B. über 55 mittels Gelenkwelle geschehen.