DE376069C

DE376069C - Elektrische Alarm- und Sicherheitsanlage mit Doppelkontakt

Info

Publication number: DE376069C
Application number: DEG49582D
Authority: DE
Original assignee: BRUNO GLAESER
Current assignee: BRUNO GLAESER
Publication date: 1923-05-23

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine elektrische Alarm- und Sicherheitsanlage. Die bisher bekannten Anlagen dieser Art arbeiteten mit großer Stromverschwendung, indem sie das Alarmzeichen ununterbrochen so lange gaben, bis die Alarmvorrichtung abgestellt wurde. Dies führte häufig zu unerträglicher Belästigung der in dem Raum, in dem das Alarmzeichen gegeben wurde, anwesenden ίο Personen. Man suchte den Nachteil durch den Einbau von Ausschaltern zu beseitigen, schuf aber dadurch zwei neue Nachteile, denn erstens konnte man den Alarm nur von einer Stelle aus abstellen, da sich in jeder Anlage nur ein Ausschalter anbringen ließ, und zweitens wurde es sehr häufig vergessen, die Anlage später wieder einzuschalten, so daß sie im Bedarfsfalle nicht ansprach und somit zu einer Gefahrquelle wurde, da das Personal sich auf das Ansprechen der Alarm- bzw. Sicherheitsvorrichtung fälschlicherweise verließ.

Beim Erfindungsgegenstand ist es demgegenüber möglich, die Alarmvorrichtung von beliebig vielen Punkten aus abzustellen, ohne aber damit die Anlage auszuschalten und sie dadurch ihres Charakters als Sicherheitsanlage zu entkleiden und ohne Stromverbrauch in der jeweiligen Ruhestellung. Diese ständige Betriebsbereitschaft der Anlage wird erhalten durch die Anwendung eines beim Inbetriebsetzen der Anlage durch das betreffende Schaltorgan betätigten Doppelkontaktes in Verbindung mit beliebig vielen Umschaltern, die jedoch auch durch ein mit einem oder mehreren Unterbrechern verbundenes Relais ersetzt werden können.

Mit Doppelkontakten arbeitende elektrische Sicherheitsanlagen sind bereits bekannt. Dem Bekannten gegenüber besteht aber hier die Erfindung in der Hauptsache darin, den Doppelkontakt — es können selbstverständlich auch deren mehrere in Parallelschaltung verwendet werden — so mit einem oder mehreren Umschaltern in Verbindung zu bringen, daß die durch den Doppelkontakt bewirkte, durch ihre Dauerwirkung störende Signalgebung mittels des Umschalters unterbrochen werden kann, gleichzeitig damit aber die Anlage auf den jeweilig offenen Kontakt des Doppelkontaktes geschaltet wird, so daß, wenn letzterer in seine Ausgangsstellung zurückkehrt, das Signal wiederum so lange gegeben wird, bis die Anlage durch erneutes Betätigen eines der Umschalter in ihre ursprüngliche Sicherungsstel- ; lung zurückgebracht worden ist. Ein Vergessen der ordnungsmäßigen Einstellung der Anlage ist also völlig ausgeschlossen. Außer durch diese sichere ständige Betriebsbereitschaft bei jeder Stellung des Doppelkontaktes und der Schalter zeichnet sich die ganze Anlage durch ihre große Einfachheit und Billigkeit aus, indem sie mit den einfachsten, leicht zu beschaffenden Mitteln und, da auf dem Arbeitsstromprinzip beruhend, ohne jede Strom- bzw. Batterieverschwendung arbeitet.

Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes. Abb. ι bis 3 zeigen die eine Ausführungsform in verschiedenen Schaltstellungen und

Abb. 4 zeigt dieselbe Ausführungsform mit mehreren Umschaltern.

Abb. 5 bis 7 veranschaulichen eine zweite Ausführungsform mit Unterbrecher und Schaltrelais in drei Schaltstellungen.

Beide Ausführungsformen sind in ihrer Ausbildung als Türsicherungen dargestellt. Der Erfindungsgegenstand ist indessen selbstverständlich auch für beliebige andere Alarm- und Sicherungszwecke geeignet, wie z. B. für Feuermelde-, \¥asserstands-Fernmeldeanlagen usw.

In der Zeichnung ist a, b, c, d ein Doppelkontakt, eier durch ein Schaltorgan e, z. B. eine Tür, betätigt wird und dessen feste Kontakte b und c über Leitungen 0 und p mit den Ruhekontakten { und k eines Umschalters h verbunden sind. Von dem beweglichen mit Anschlag d versehenen Kontakt α führt eine Leitung / zu der Alarmvorrichtung /, z. B. einem Wecker. Von der Alarmvorrichtung führt eine Leitung m zu einer Stromquelle g, und letztere ist durch eine Leitung« mit dem beweglichen Kontakt h des Umschalters verbunden. Bei der Normalstellung des Umschalters und Doppelkontaktes nach Abb. 1 sind alle Leitungen stromlos. Wird de'r Kontakt a, b geöffnet und der Kontakt a, c geschlossen (Abb. 2), so ist damit der Stromkreis g, in, f, I, a, c, 0, k, h, η und g geschlossen, und die Alarmvorrichtung tritt in Tätigkeit, bis der Kontakt a, c wieder geöffnet wird. Geschieht dies nicht sofort durch Zurückbewegung des Schaltorgans e, bleibt also z.B. die zu sichernde Tür offen, so kann der Alarmstromkreis durch Umlegen des an beliebiger Stelle angeordneten Umschalters h auf den Kontakt i geöffnet und damit die Alarmvorrichtung stillgesetzt werden (Abb. 3). Dadurch ist nun aber nicht die Alarmbereitschaft der Anlage

beseitigt worden. Wird vielmehr jetzt der Kontakte, b, z.B. durch Schließen der Tür wieder geschlossen (vgl. die punktierte Lage in Abb. 3), so erfolgt damit die Schließung des Stromkreises g, m, f, I₃ a₃ b₃ p₃ i, h, η und g. Die Alarmvorrichtung tritt also nochmals in Tätigkeit und erinnert daran, daß auch noch der Umschalter h auf den Kontakt k umgestellt werden muß, um die Anlage wieder auf die Stellung nach Abb. 1 zu bringen und sie somit wieder betriebsbereit zu machen. Außer dem Umschalter h können in die Schaltung in der aus Abb. 4 ersichtlichen Weise noch doppelpolige Umschalter q in beliebiger Zahl eingebaut sein, deren Ruhekontakte r und t durch eine Leitung u miteinander verbunden sind, so daß ein Abstellen der Alarmvorrichtung bald von dem einen, bald von einem anderen Raum aus erfolgen kann.

Bei der Ausführungsform nach Abb. 5 bis 7 ist der Doppelkontakt mit zwei beweglichen Kontakten α und a' versehen, um einen Momentschlußkontakt (Streichkontakt) zu schaffen, und an die Stelle des Umschalters h ist ein einfacher Unterbrecher 11 getreten, der ein Relais χ betätigt, das parallel zum Stromkreis der Alarmvorrichtung liegt und diesen während des Alarms geschlossen hält. Die beweglichen Kontakte α und a' werden durch ein Pendelstück w betätigt, das durch ein vorbeistreichendes Schaltorgan, z. B. eine Tür, bewegt wird, und bald mit einem Anschlag ν des Kontaktes a', bald mit einer Auflauffläche des Kontaktes α in Eingriff kommt. In der Ruhestellung der Anlage (Abb. 5) ist Kontakt a, b !geschlossen, Kontakt a', c offen. Die Anlage ist also stromlos. Wird nun, etwa beim Öffnen einer gesicherten Tür, durch das Pendelstück int der Kontakt a', c geschlossen (Abb. 6), so fließt Strom im folgenden Stromkreis: g₃ i, 9, c, a'₃ 8, χ, 3, 10, 11, 4, b₃ a, 5 und g und gleichzeitig im Nebenschluß 6, f, 7. Die Alarmvorrichtung tritt also in Tätigkeit. Gleichzeitig zieht aber auch dasRelaisj; seinen Anker s an, so daß der Kontakt y, Z₃ und damit auch der Stromkreis g, 1, 2, Z₁ y, x, 3, 10, II, 4, b, a, 5, g geschlossen wird. Dieser Stromkreis bleibt infolge der Relaiswirkung auch nach dem Zurückschwingen des Pendel-Stückes w und dem damit verbundenen Öffnen des Kontaktes a', c bestehen. Die Alarmvorrichtung bleibt also in Tätigkeit, bis der Stromkreis unterbrochen wird. Das Unterbrechen kann dadurch bewirkt werden, daß der Kontakt a, b vermittels des Pendelstückes w oder der Unterbrecher 11 geöffnet wird (Abb. 7). Dadurch wird das Relais χ stromlos, und der Kontakt y, ζ öffnet sich. Da die Unterbrecher a, b und 11 nach erfolgter· Betätigung von selbst in ihre Schlußstellung zurückkehren, so nimmt die ganze Anlage wieder ihre Stellung nach Abb. 5 ein und ist somit wieder betriebsbereit.

Claims

65 Patent-Ansprüche:

1. Elektrische Alarm- und Sicherheitsanlage mit Doppelkontakt, dadurch gekennzeichnet, daß durch Verbinden der festen Kontaktteile (b, c) des selbsttätig von der gesicherten Tür o. dgl. (e) gesteuerten Doppelkontaktes (a, b, C₁ d) mit den Kontakten {i₃ k) eines von Hand bedienten Umschalters Qi₃ Abb. 1 bis 4) zwei Alarmsignalstromkreise geschaffen werden, von denen mittels des Umschalters (h) stets der eine nach durch den selbsttätigen Doppelkontakt mittels dessen beweglichen Teiles (α) bewirkter Schließung und Alarmabgabe geöffnet und der andere eingeschaltet werden kann, um bei seiner durch erneute Betätigung des Doppelkontaktes im entgegengesetzten Sinne erfolgenden Schließung wiederum eine Alarmabgabe .zu erhalten.

2. Elektrische Alarm- und Sicherheitsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Verbindungsleitungen (O₁ p) zwischen dem Doppelkontakt (a, go b, c) und dem Umschalter (h) ein oder mehrere doppelpolige Umschalter (q, Abb. 4) eingeschaltet sind, mittels deren ebenfalls das öffnen des jeweilig arbeitenden und das Einschalten des zweiten Alarmsignalstromkreises bewirkt wird.

3. Elektrische Alarm- und Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß statt des Doppelkontaktes zwei Einzelkontakte (c₃ a' und a, b der Abb. 5 bis 7) Verwendung finden, die in an sich bekannter Weise durch einen an ihnen vorbeibewegten Körper (w) betätigt werden, und von denen der eine im Ruhezustand der Vorrichtung stets offene (c, a') in an sich bekannter Weise einen Relaisstromkreis (für Relais x) schließt, zu dem der Alarmstromkreis (für die Klingel /) parallel geschaltet sein kann, während der andere im Ruhezustand der Vorrichtung stets geschlossene (b, d) zum Unterbrechen des Relais- und Alarmsignalstromkreises dient, wobei im Relaisstromkreise in an sich ebenfalls bekannter Weise noch besondere Unterbrecher (11) angeordnet sein können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.