DE3740177A1 - Verfahren zur nachbehandlung von beschichtetem stahlblech - Google Patents
Verfahren zur nachbehandlung von beschichtetem stahlblechInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Nachbehandlung
von beschichtetem Stahlblech. Im Verfahren der Erfindung wird
eine Nachbehandlungslösung verwendet, die ausgezeichnete Be
netzbarkeit und Haftfestigkeit für eine Lötmasse aufweist.
Das mit der Nachbehandlungslösung behandelte beschichtete
Stahlblech gewinnt deshalb hervorragende Lötbarkeit und weist
darüber hinaus ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit, Form
barkeit und Lebensdauer auf.
Unter dem Begriff "beschichtetes Stahlblech" ist insbesondere
ein Stahlblech mit einer elektrochemisch abgeschieden Me
tall- oder Legierungsschicht zu verstehen.
Mit Zinn, Blei-Zinn, Kupfer- oder Zink beschichtetes Stahl
blech hat in jüngster Zeit verstärkte Aufmerksamkeit im Hin
blick auf eine Verwendung für Lötzwecke gefunden. Diese be
schichteten Stahlbleche korrodieren jedoch leicht bei der Ver
packung oder beim Zusammenbau, wenn sie keine Nachbehandlung
erfahren. Aus diesem Grund werden Behandlungen mit Chromat
oder Phosphat sowie Anstriche mit Rostschutz-Grundiermitteln
durchgeführt.
Im Fall der Chromatbehandlung ist eine Schichtdicke von mehr
als 0,1 mg/dm2 Cr6+ erforderlich, wenn ausreichende Korrosions
beständigkeit verlangt wird. Bei Verwendung von mehr als
0,05 mg/dm2 Cr6+ wird aber zum Löten ein starkes Flußmittel
benötigt. Die Verwendung von starken Flußmitteln verursacht
jedoch eine Verschlechterung der Arbeitsplatzbedingungen und
eine Abnahme der Korrosionsfestigkeit der gelöteten Oberfläche.
Somit kann Cr6+ nur in einer Menge von höchstens 0,05 mg/dm2
verwendet werden, wobei aber keine ausreichende Korrosionsbe
ständigkeit erzielt wird.
Die Anwendung von Rostschutz-Grundiermitteln verursacht eine
Abnahme der Lötbarkeit ähnlich wie bei der Chromatbehandlung,
und auch die Korrosionsfestigkeit der Lötstelle wird vermin
dert.
Bekannte Verfahren zur Herstellung von beschichtetem Stahl
blech für Lötzwecke sind beispielsweise in JP-A 61-19 793 und
54-15 432 beschrieben. JP-A-61-19 793 betrifft ein beschichte
tes Stahlblech mit hervorragender Lötbarkeit, bei dem eine Sn- oder
Sn-Pb-Legierung in einer Menge von 0,1 bis 100 g/m² auf ein
mit Zn oder einer Zn-Legierung beschichtetes Stahlblech auf
gebracht wird. Der hohe Preis von Sn macht dieses Verfahren
jedoch unwirtschaftlich und die Verwendung von Pb ist aus
Umweltgesichtspunkten unerwünscht.
Eine Nachbehandlung ist in der JP-A-54-15 432 beschrieben. Da
bei wird mit Zn beschichtetes Stahlblech mit einem Acrylharz
in einer Dicke von 0,5 bis 20 µm oder mit einem Paraffinwachs
mit einer Dicke von 2 bis 20 µm beschichtet.
Die nach den bekannten Verfahren erhaltenen Bleche sind je
doch im Hinblick auf Lötbarkeit und Korrosionsbeständigkeit
noch nicht befriedigend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Nachbehandlung von beschichtetem Stahlblech zu schaffen, bei
dem Bleche mit ausgezeichneter Lötbarkeit, hervorragender
Korrosionsfestigkeit, Formbarkeit und Lebensdauer erhalten
werden. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Nachbe
handlung von beschichtetem Stahlblech, das dadurch gekenn
zeichnet ist, daß man auf das beschichtete Stahlblech eine
Nachbehandlungslösung in einer Menge aufbringt, die einer
Trockendicke von 0,02 bis 2 µm entspricht, wobei die Nachbe
handlungslösung mindestens einen der folgenden wasserlöslichen
oder in Wasser dispergierten Stoffe in einer Menge von 2 bis
100 g/Liter enthält;
- a) Fettalkohole,
- b) Alkylphenole,
- c) Kondensate aus Fettsäuren und Äthylenoxid,
- d) Polyäthylenglykol-Alkylamine,
- e) Ester aus Sorbitanen und Fettsäuren,
- f) grenzflächenaktive Stoffe aus Polypropylenglykol als hydrophober Gruppe und Polyäthylenglykol als hydrophiler Gruppe,
- g) Amide aus Fettsäuren und Diäthanolamin,
- h) Ester aus Fettsäuren und Saccharose, und
- i) Verseifungsprodukte aus Lanolin-Alkohol oder Lanolin- Fettsäure,
wobei die Nachbehandlungslösung einen pH-Wert von 3 bis
10 aufweist.
In einer weiteren Ausführungsform betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur Nachbehandlung von beschichtetem Stahlblech,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man auf das beschichtete
Stahlblech eine Nachbehandlungslösung in einer Menge auf
bringt, die 0,02 bis 2 µm Trockendicke entspricht, wobei
die Nachbehandlungslösung mindestens einen der folgenden was
serlöslichen oder in Wasser dispergierten Stoffe in einer
Menge von 2 bis 100 g/Liter enthält:
- a) Abietinsäure,
- b) Benzoesäure,
- c) gesättigte Fettsäuren mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen,
- d) ungesättigte Fettsäuren mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen,
- e) organische Alkohole mit 2 bis 400 Kohlenstoffatomen,
- f) Ester von Fettsäuren,
- g) Derivate von Benzotriazol und Metalate, Ammoniumsalze und Aminsalze dieser Stoffe,
wobei die Nachbehandlungslösung einen pH-Wert von 3 bis 10
aufweist.
Die vorgenannten Stoffe stellen halogenfreie Lötflußmittel dar.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Ver
fahren zur Nachbehandlung von beschichtetem Stahlblech, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man auf das beschichtete
Stahlblech eine Nachbehandlungslösung in einer Menge auf
bringt, die 0,01 bis 2 µm Trockendichte entspricht, wobei
die Nachbehandlungslösung mindestens einen wasserlöslichen
oder in Wasser dispergierten Phosphorsäureester in einer
Menge von 5 bis 200 g/Liter enthält und einen pH-Wert von
3 bis 10 aufweist.
Die Nachbehandlungslösungen der Erfindung können zusätzlich
0,01 bis 3 g/Liter Cr6+ und/oder 10 bis 100 g/Liter organische
Aminseife enthalten.
In der erfindungsgemäß verwendeten Nachbehandlungslösung
können folgende Hauptbestandteile enthalten sein:
- a) wasserlösliche oder in Wasser dispergierbare Fettalkohole (Fettsäure-Alkohole),
- b) Alkylphenole,
- c) Kondensate aus Fettsäuren und Äthylenoxiden, wie Poly äthylenglykol-Alkylphenyläther, Polyäthylenglykol-Alkyl äther und Polyäthylenglykol-Fettsäureester,
- d) Polyäthylenglykol-Alkylamine, wie N-Polyäthylenglykol alkylamin und Polyäthylenglykol-Alkyläther,
- e) Ester aus Sorbitanen und Fettsäuren, wie Sorbitan-Fettsäu reester und Polyäthylenglykol-Sorbitanfettsäureester,
- f) grenzflächenaktive Mittel, hergestellt aus Polypropylen glykol (als hydrophober Rest) und Polyäthylenglykol (als hydrophiler Rest), wie Polypropylenglykol-Polyäthylen glykol-Äther,
- g) Amide aus Fettsäuren und Diäthanolaminen, wie Fettsäure diäthanolamide,
- h) Ester aus Fettsäuren und Saccharose, wie Saccharose-Fett säureester, und
- i) Verseifungsprodukte, die aus Lanolinalkohol oder Lanolin fettsäure erhalten werden, wie Polyoxyäthylen-Lanolinal koholester und Polyoxyäthylen-lanolinfettsäureester.
Als Lötflußmittel ohne Halogengehalt können eingesetzt werden:
- a) Abietinsäure,
- b) Benzoesäure,
- c) gesättigte Fettsäure mit 12 bis 24 Kohlenstoffatome, wie Stearinsäure, Laurinsäure und Palmitinsäure,
- d) ungesättigte Fettsäuren mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen, wie Ölsäure,
- e) organische Alkohole, wie Glycerin, Äthylenglykol und Poly äthylenglykol mit 4 bis 400 Kohlenstoffatomen,
- f) Ester von Fettsäuren, wie Fettsäureglycerinester,
- g) Derivate von Benzotriazol, wie Benzotriazol, Azimidol und 1-N-Benzoyl-benzotriazol.
Zu den erfindungsgemäß eingesetzten Phosphorsäureestern ge
hören auch Seifen mit organischen Aminen oder einbasigen oder
zweibasigen Säuren mit ein oder zwei Alkylresten.
Wenn der Alkylrest groß und nicht wasserlöslich ist, kann
eine Umsetzung mit Äthylenoxid oder Neutralisation mit Alkali
die hydrophilen Eigenschaften verbessern. Die Phosphorsäure
ester können vorzugsweise in einer Menge von 5 bis 200 g/Liter
eingesetzt werden. Es wird mindestens einer oder ein Gemisch
von mehreren Phosphorsäureestern verwendet.
Die Wirkung des Verfahrens der Erfindung wird durch die Menge
der auf das beschichtete Stahlblech aufgebrachten Nachbehand
lungs-Beschichtung gesteuert. Dagegen übt die Konzentration
der Nachbehandlungslösung im wesentlichen keinen Einfluß aus.
Eine bestimmte Konzentration der Lösung ist jedoch aus ver
fahrenstechnischen Gründen bevorzugt. Die Anwesenheit von Ha
logenionen ist nicht bevorzugt, da sie die Korrosionsfestigkeit
verschlechtern.
Zur Stabilisierung der Nachbehandlungslösung und zur Verbes
serung von Korrosions- und Abnutzungsbeständigkeit können
Cr6+ und/oder eine organische Aminseife eingesetzt werden.
Eine Cr6+-Konzentration über 3 g/Liter vermindert die Lötbar
keit merklich und ist deshalb nicht günstig.
Beispiele für organische Aminseifen sind Dodecylamin, Oleoyl
imidazolin, Aminopropyl-Rindertalgamin und Kolophoniumamin.
Die Amine können als Salz mit einer Carbonsäure eingesetzt
werden. Eine Aminkonzentration über 100 g/Liter hat zwar noch
gewisse Auswirkungen auf die Korrosionsbeständigkeit, jedoch
nicht mehr auf die Lötbarkeit. Solche Konzentrationen sind
deshalb nicht bevorzugt.
Bekannte wasserlösliche oder wasserdispergierbare Rostschutz
mittel stehen zwar zur Verfügung, erfindungsgemäß ist jedoch
eine Begrenzung ihrer Zusatzmenge wichtig, um eine Verschlech
terung der Leitbarkeit zu vermeiden. Beispielsweise erhöht
ein Zusatz von Acryl-Emulsionen zwar die Abnutzungsfestigkeit,
vermindert aber die Lötbarkeit.
Der pH-Wert der Lösung liegt im Bereich von 3 bis 10. Bei
einem pH der Lösung unter 3 nimmt die Stabilität der Lösung
ab. Wenn der pH-Wert über 10 liegt, verschlechtern sich die
Trocknungseigenschaften der Nachbehandlung.
Die Temperatur der Nachbehandlung ist nicht besonders kri
tisch. Über 80°C nimmt jedoch die Stabilität der Nachbehand
lungslösung ab, und es erfolgt Gelierung. Gewöhnlich sind
Temperaturen im Bereich von 20 bis 40°C geeignet und wirt
schaftlich.
Das Beschichtungsverfahren ist nicht besonders kritisch. Es
kann als Walzenbeschichtung, Messerbeschichtung, Tauchbe
schichtung mit anschließender Abstreifwalze oder Luft-Messer
behandlung durchgeführt werden. Das nachbehandelte Produkt
muß für eine Handhabung ausreichend trocken sein.
Die Trockendicke des mit der Nachbehandlungslösung erzeugten
Überzugs liegt geeigneterweise im Bereich von 0,01 bis 2 µm.
Eine Dicke unter 0,01 µm hat keine Wirkung auf die Korrosions
festigkeit. Bei einer Dicke über 2 µm nimmt zwar die Korro
sionsbeständigkeit zu, nicht dagegen die Lötbarkeit.
Die Nachbehandlungslösung kann außerdem Cr6+ oder eine orga
nische Aminseife enthalten. Sie kann auf Bleche aufgebracht
werden, die eine elektrochemisch abgeschiedene Schicht aus
Sn, Pb-Sn, Cu oder Zn aufweisen. Dabei werden Lötbarkeit und
Korrosionsbeständigkeit der Stahlbleche verbessert, auch nach
einer Alterungsbehandlung. Die Anwendung des Verfahrens der
Erfindung ist aber nicht auf die genannten Stahlbleche be
schränkt.
Der Mechanismus der Verbesserung der Eigenschaften der be
schichteten Stahlbleche der Erfindung ist noch nicht vollstän
dig aufgeklärt. Vermutlich spielt die Verhinderung der Bildung
von Oxiden, Hydroxiden und Carbonaten durch die Beschichtung
mit der Nachbehandlungslösung auf dem beschichteten Stahlblech
eine Rolle. Da die Nachbehandlung bereits vorhandene Metall
oxide auflöst oder reduziert, können Benetzung und Diffusion
des Lötmaterials gefördert und die Lötbarkeit verbessert werden.
Der durch die Nachbehandlung erzeugte Überzug bedeckt
das beschichtete Stahlblech gleichmäßig und erhöht seine Kor
rosionsfestigkeit.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Kaltgewalztes Stahlblech mit einer Dicke von 0,5 mm wird als
Substrat verwendet und in üblicher Weise in Lauge gesäubert
und gebeizt. Nach dem Absprühen mit Wasser wird das Substrat
in einem Schwefelsäurebad in einer Menge von 5 g/m² mit Zn
elektrolytisch beschichtet und dann nach dem Verfahren der Er
findung behandelt. Dazu wird eine Nachbehandlungslösung mit
einem Gehalt von 10 g/Liter Ammoniumstearat, 20 g/Liter Gly
cerin und 5 g/Liter Paraffinwachs durch Tauchbeschichtung auf
das zinkbeschichtete Stahlblech aufgebracht. Das Stahlblech
wird dann bei einer Temperatur von 60°C getrocknet, wobei
eine Beschichtung mit einer Dicke von 0,5 µm erhalten wird.
Stahlblech gemäß Beispiel 1 wird nach dem in Beispiel 1 be
schriebenen Verfahren behandelt, wobei jedoch Art und Menge
der Beschichtung und der Nachbehandlung gemäß Tabelle I ge
wählt werden.
Substrate wie in Beispiel 1 werden in üblicher Weise mit Lauge
gereinigt und gebeizt. Nach dem Absprühen mit Wasser wird das
Substrat in einem Schwefelsäurebad mit Zink in einer Menge
von 10 g/m² beschichtet. Anschließend wird das Substrat in
einem Phenolsulfonsäurebad (40°C, 30 A/dm²) nach
JP-A-61-19 793 elektrolytisch behandelt.
Es wird das Verfahren gemäß JP-A-54-15 432 durchgeführt.
Vergleichsbeispiel 2 wird mit den in Tabelle I angegebenen
Abscheidungs- und Nachbehandlungsmengen wiederholt.
Die Bedingungen der Nachbehandlung sind in Tabelle I und die
Auswertung der Eigenschaften in Tabelle II zusammengefaßt.
Aus Tabelle II geht hervor, daß durch die Nachbehandlung mit
der Lösung der Erfindung hervorragende Korrosionsbeständigkeit,
Lötbarkeit und Alterungsverhalten erreicht werden. Übliche
chemische Behandlungen, wie Chromat- oder Phosphatbehandlung
(Vergleichsbeispiele 3 bis 5) bewirkten zwar eine Verbesserung
der Korrosionsfestigkeit, verminderten aber die Benetz
barkeit durch das Lötmaterial. Außerdem ändert sich die Ober
flächenfärbung und die Korrosionsbeständigkeit nimmt ab.
In den Vergleichsbeispielen 6 bis 8, bei denen die Behandlung
mit den Phosphatestern oder Cr6+ der Beispiele 6 bis 8 fehlt,
weisen zwar hervorragende Lötbarkeit, jedoch Nachteile im
Hinblick auf Korrosionsbeständigkeit und Lötbarkeit nach dem
Altern auf.
In den Vergleichsbeispielen 6 bis 8, bei denen in dem Flußmit
tel zum Löten Halogen enthalten ist, wird zwar hervorragende
Korrosionsbeständigkeit erreicht, die Lötbarkeit nach dem
Altern ist jedoch im Vergleich zur Nachbehandlung der Erfin
dung unbefriedigend.
In den Beispielen 1 bis 17 werden - wie in den Tabellen I und
II zu sehen ist - hervorragende Korrosionsfestigkeit, Lötbar
keit und Formbarkeit der Bleche erreicht und diese Eigenschaf
ten bestehen auch nach der Alterungsbehandlung der beschichte
ten Bleche.
Die in den Beispielen 1 bis 17 und den Vergleichsbeispielen 1
bis 12 erhaltenen Metallsubstrate werden nach den folgenden
Prüfverfahren bewertet. Die Ergebnisse sind in den Tabellen I
und II angegeben.
- (1) Ausbreitungsfähigkeit des Lötmaterials:
Eine Blechprobe mit den Abmessungen 50 × 50 mm wird in ein Lötmaterialbad mit einer Temperatur von 250°C eingebracht. Eine Menge von 0,4 g gebogener Lötdraht, d. h. mit einem Kern aus Harz-Flußmittel versehener Lötdraht (JIS Z 3283) wird 30 Sekunden auf die Blechprobe gelegt. Die Fläche, auf der sich das Lötmaterial ausbreitet, wird nach dem Abkühlen ge messen: ┤: Fläche des verteilten Lötmittels < 200 mm²;
∆: 200 mm² < Fläche des verteilten Lötmittels < 50 mm²;
×: Fläche des verteilten Lötmittels < 50 mm². - (2) Festigkeit der Lötverbindung:
Ein Bündel aus 20 Drähten mit einem Durchmesser von 0,18 mm wird auf dem Testblech angeordnet und mit dem Lötmittel mit Harz-Flußmittel (RH 50) verbunden. Dann wird der Aufbau einer Abziehprüfung unterzogen, wobei das Bündel aus den 20 Kupfer drähten und das Blech mit dem Lötmittel in entgegengesetzte Richtungen gezogen werden. Es wird das Aussehen der Trennstel le bewertet: ┤: Keine Trennung von Draht, Lötmittel und gelötetem Blech;
×: Trennung von Draht und Lötmittel oder von Lötmittel und gelötetem Blech. - (3) Korrosionsbeständigkeit:
Eine Blechprobe wird zwei Cyclen eines Salzsprühtests (JIS Z 2371: 8 Stunden Salzsprühen und 16 Stunden Trocknung) unterzogen. Es wird die Entstehung von rotem Rost bewertet; ┤: Kein roter Rost;
×: Überall roter Rost. - (4) Formbarkeit:
Blechproben werden dem Erichsen-Test (Er= 7 mm) und dem Du Pont-Schlagtest (1/2′′ × 1 kg × 30 cm) unterzogen. Die Formbarkeit wird nach dem Klebebandtest bewertet. ┤: Keine Trennung von beschichtetem Blech und der Nachbehandlungsschicht;
×: Trennung von beschichtetem Blech und Nachbehandlungsschicht. - (5) Alterung:
Blechproben werden 1000 Stunden in einem Thermo-Hygrostat (60°C, relative Feuchtigkeit 95%) gehalten. Bewertet werden das Aussehen (bzw. die Farbänderung), die Korrosionsbeständig keit die Lötbarkeit in gleicher Weise wie bei den Bewertungen (1) bis (4).
Claims (7)
1. Verfahren zur Nachbehandlung von beschichtetem Stahlblech,
dadurch gekennzeichnet, daß man auf
das beschichtete Stahlblech eine Nachbehandlungslösung in
einer Menge aufbringt, die einer Trockendicke von 0,02 bis
2 µm entspricht, wobei die Nachbehandlungslösung mindestens
einen der folgenden wasserlöslichen oder in Wasser disper
gierten Stoffe in einer Menge von 2 bis 100 g/Liter ent
hält:
- a) Fettalkohole,
- b) Alkylphenole,
- c) Kondensate aus Fettsäuren und Äthylenoxid,
- d) Polyäthylenglykol-Alkylamine,
- e) Ester aus Sorbitanen und Fettsäuren,
- f) grenzflächenaktive Stoffe aus Polypropylenglykol als hydrophober Gruppe und Polyäthylenglykol als hydrophiler Gruppe,
- g) Amide aus Fettsäuren und Diäthanolamin,
- h) Ester aus Fettsäuren und Saccharose, und
- i) Verseifungsprodukte aus Lanolin-Alkohol oder Lanolin- Fettsäure,
wobei die Nachbehandlungslösung einen pH-Wert von 3 bis
10 aufweist.
2. Verfahren zur Nachbehandlung von beschichtetem Stahl
blech, dadurch gekennzeichnet, daß man auf das beschich
tete Stahlblech eine Nachbehandlungslösung in einer Men
ge aufbringt, die 0,02 bis 2 µm Trockendicke entspricht,
wobei die Nachbehandlungslösung mindestens einen der fol
genden wasserlöslichen oder in Wasser dispergierten Stof
fe in einer Menge von 2 bis 100 g/Liter enthält:
- a) Abietinsäure,
- b) Benzoesäure,
- c) gesättigte Fettsäuren mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen,
- d) ungesättigte Fettsäuren mit 12 bis 24 Kohlenstoff atomen,
- e) organische Alkohole mit 2 bis 400 Kohlenstoffatomen,
- f) Ester von Fettsäuren,
- g) Derivate von Benzotriazol und Metalate, Ammoniumsalze und Aminsalze dieser Stoffe,
wobei die Nachbehandlungslösung einen pH-Wert von 3 bis
10 aufweist.
3. Verfahren zur Nachbehandlung von beschichtetem Stahlblech,
dadurch gekennzeichnet, daß man auf das beschichtete
Stahlblech eine Nachbehandlungslösung in einer Menge auf
bringt, die 0,01 bis 2 µm Trockendicke entspricht, wobei
die Nachbehandlungslösung mindestens einen wasserlöslichen
oder in Wasser dispergierten Phosphorsäureester in einer
Menge von 5 bis 200 g/Liter enthält und einen pH-Wert von
3 bis 10 aufweist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Nachbehandlungslösung 1 bis 50 g/
Liter Phosphorsäureester und/oder 0,01 bis 3 g/Liter
Cr6+ enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Nachbehandlungslösung außerdem
10 bis 100 g/Liter einer organischen Aminseife enthält.
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