DE2820656C3 - Lötflußmittel und dessen Anwendung - Google Patents
Lötflußmittel und dessen AnwendungInfo
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- B23K35/3613—Polymers, e.g. resins
Description
Diese Erfindung betrifft ein Lötflußmittel der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art,
insbesondere für die bei Herstellung und Gebrauch elektronischer Bauteile anfallenden Lötungen.
Beim Löten elektronischer Bauteile, Schaltungen, Ausrüstungen und dgl. werden gemeinsam mit dem Lot
verschiedene Sorten Flußmittel angewandt, um die Ausnutzung des Lötverfahren1!, die Festigkeit der
gelöteten Verbindung und die Zuverlässigkeit der gelöteten Verbindung über einen langen Zeitraum zu
verbessern. Gewöhnlich werden hauptsächlich drei Verschiedene Sorten Flußmittel eingesetzt, nämlich
(1) wasserlösliche Flußmittel aus anorganischen Säuren, organischen Säuren, Ammoniumhydrohalogeniden
und dgl.;
(2) natürliche Harze, und
(2) natürliche Harze, und
(3) aktiviertes Harz mit einer halogenieren Verbindung,
beispielsweise einem Aminhydrohalogenid, das in ein natürliches Harz eingearbeitet ist.
Zur Erzeugung aktivierter Harzflußmittel sind dem Harz verschiedene Zusätze zugesetzt worden; beispielsweise
ist ein Harz mit Ketcsäuren wie beispielsweise Lävulinsäure versetzt worden (vgl. US-Patentschrift
23 61 867); oder zur Erzeugung einer Flußmitte'iseele ist ein Harz mit /· Jipinsäure kombiniert worden; oder zur
Erzeugung eines Lötflußmittels sind Adipinsäure und Lävulinsäure mit einem Harz kombiniert worden.
Ein wasserlösliches Flußmittel ist sehr nützlich zum Entfernen von Oxiden von den zu lötenden Metalloberflächen.
Es besteht jedoch die Gefahr, daß das wasserlösliche Flußmittel metallisches Material zerstören
kann und korrosive Rückstände zurückläßt, welche nach der Lötung auf die gelöteten Teile korrosiv
einwirken. Die Korrosion beeinträchtigt die Zuverlässigkeit der gelöteten Teile im Hinblick auf deren
elektrische und mechanische Eigenschaften.
Ein natürliches Harz, wie das unter der Bezeichnung
»WW rosin« bzw. »wasserklares Harz« bekannte, ist im Hinblick auf die Korrosion nicht problematisch, dieses
Harz ist jedoch ein ungenügendes Löthilfsmittel.
Die Beständigkeit der aktivierten Harze ist ähnlich derjenigen des natürlichen Harzes und verursacht bei
Raumtemperatur lediglich eine geringe Korrosion. Manche vollständig aktivierte Flußmittel (sog. LRA-Flußmittel,
wobei »LRA« für Liquid Rosin Activated steht) weisen bei Löttemperatur wegen der Anwesenheit
von Aktivatoren eine starke Flußmittelwirkung auf: solche Aktivatoren sind beispielsweise Aminhydrochloride,
die typischerweise in Anteilen von 1 bis I0Gew.-% in dem Flußmittel enthalten sind. Nachteilig an den
vollständig aktivierten Harzen oder LRA-Flußmitteln ist die Entwicklung von korrodierendem Gas bei
Löttemperatur und die Beeinträchtigung der Oberfläche von Metallen wie Kupfer, Messing und dgl. Darüber
hinaus reagieren die Rückstände der aktivierten Harze mit Feuchtigkeit und bilden eine Säure, welche
wiederum korrodierend wirkt, ähnlich wie die wasserlöslichen Flußmittel. Die z. ZL geläufigen Flußmittel
enthalten organische Hydroniumhalogenide in der Form neutraler Salze, wie z. B. Glutaminsäure-Hydrochlorid.
welche entweder bei erhöhter Temperatur korrosive Metallhalogenide bilden, oder deren Rückstände
reagieren mit Feuchtigkeit bei Raumtemperatur und bilden eine korrosive Säure, womit in jedem Falle
nachteilige Auswirkungen auf die elektrischen Eigenschaften der Lötverbindung möglich sind.
Mit der US-Patentschrift 28 98 255 wird ein aktivier
tes Harz orfenbart, das eine Monocarbonsäure wie etwa Ameisensäure enthält, kombiniert mit einer Dicarbonsäure
wie etwa Glutarsäure. Fin solches Flußmittel ist jedoch für die praktische Anwendung zur Lotung
elektronischer Bauteil** zu sauer und zu korrosiv. Fm
solches Flußmittel ist ein typischer Vertreter der LRA-Flußmittel. die sich als korrosiv erwiesen haben,
wie mit dem üblichen Kupferspiegeltest festgestellt werden kann, wie er für flüssige Harzflußmittel in
Electronics Industries Association Standard Nr, RS-402 (27. März 1973) festgelegt ist.
Ein weiteres Lötflußmittel ist aus der DE-OS 2154 665 bckannL Es handelt sich dabei um ein
Harzgemisch-SchaUTiflußmittel mit einem Harz und
einem Zusatz, der beim Löten die Aufbringung des Lölmittels verbessert und einen Aktivator enthält, der
wenigstens ein Halogenatom und wenigstens einen destabilisierenden Substituenten, wie eine Arylgruppe,
eine Carbonylgruppe oder ein weiteres Halogenatum
enthälL Als Aktivatoren dienen Acetophenonderivate mit halogensubstituierter Alkylgruppe, die darüber
hinaus auch weitere Substituenten, z. B. ebenfalls Halogengruppen im Phenylring enthalten können Als
Schäumer wird Hexylenglykol in Anteilen von 10
Gew.-% zugesetzL Nach den Angaben dieser Offenlegungsschrift soll das Lötflußmittel nicht korrosiv
wirken. Dieses wird aber mit Aktivatoren erreicht, die größtenteils recht toxische Augenreizmittel sind und
daher besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung erfordern.
π Es besteht deshalb weiterhin Bedarf nach einem
Lötflußmittel, das eine überlegene Flußmittelwirkung aufweist, bei Raumtemperatur nicht korrodierend wirkt
und nicht zu schädlichen Rückständen oder Nebenwirkungen fübrL
Die Aufgabe dieser Erfindung besteht darin, ein solches Lötflußmittel, insbesondere . u nicht-korrosives
Lötflußmitiel, bereitzustellen.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegeben.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich au·: den Unteransprüchen.
Der erfindungsgemäße Einsatz des angegebenen Aktivators und des abgegebenen oberflächenaktiven
Mittels führt zu synerjistisch verbesserten Löteigenschäften.
Nachfolgend wird die Erfindung im einzelnen erläutert; dieser Erläuterung dient auch die beigefügte
Photographic (2fache Vergrößerung) dreier Proben gedruckter Schaltungsplatten, deren Leitungsmuster je
mit verschiedenen I ötflußmitteln und daraufhin mit Lot behandelt worden sind.
Es handelt sieb also vorliegend um die Entwicklung eines besonderen, nicht-korrosiven Lötflußmitteis. Mit
dem Begriff »korrosiv« soll im Rahmen dieser Unterlagen ein Lötflußmittel bezeichnet werden, dessen
Fluß entweder
(1) einen ionischen Rückstand auf einer behandelten Oberfläche hinterläßt, dessen Menge iusreichend
groß ist, um die Oberfläche bei Zufuhr von elektrischem Strom zu korrodieren; eder
(2) das ausreichend sauer ist, um die behandelte Oberfläche zu korrodieren, was bedeutet, daß
dessen wäßrige Lösung typischerweise einen pH-Wert von weniger als 3 aufweist.
Das Lötflußmitte' weist ein Harzgemisch mit Harz,
einem Aktivator und einem oberflächenaktiven Mittel auf. Hierbei enthält das ί larzgemisch ungefähr 50 bis 96
Gew °/i Harz, ungefähr 0,3 bis 7 Gew.-% Aktivator und
einen restlichen Anteil von wenigstens 1 Gew.-% oberflächenaktives Mittel; typischerweise macht der
Anteil an oberflächenaktivem Mittel ungefähr 1 bis 49,7 Gew.-% aus. Hierbei bezeichnet »Gew.-%« das mittlere
Gewicht der jeweiligen Komponente, bezogen auf das Gesamtgewicht eines Gemisches oder einer Lösung.
Das Harzgemisch enthält ein natürliches Harz wie etwa wasserklares Harz (WW rosin, abgeleitet von
water white rosin), das in Fachkreisen ein bekanntes Material darstellt. In chemischer Hinsicht ist wasserklares
Harz ein Gemisch aus Verschiedenen Verbindungen. Obwohl eine genaue Zusammensetzung des einzelnen
Harzes von seiner Herkunftsquelle abhängt, ist wasserklares Harz tVDischerweise ein Gemisch aus isofneren
Diterpensäurcn. Die drei Hauptkomponenten sind Abietinsäuren (Harzsäuren, Kolofoniumsäuren und
dgl.), D-Pimarsäure, und L-Pimarsäure, Ein »mittleres«
Harz enthält 80 bis 90 Gew.-% Abietinsäuren und 10 bis 15 Gew.-% Pimarsäüfen. Die Bezeichnung »vvasserklares
Harz« bezeichnet einen bestimmten Reinheitsgrad des Harzes, der mittels üblicher colorimetrischer
Verfahren bestimmt wird.
Zusätzlich zu den wasserklaren Harzen können andere Harze, wie etwa hydriertes Baumharz, disproportioniertes
Baumharz und dgl. verwendet werden; alle diese Harze sind in der Fachwelt bekannt.
In dem Gemisch ist das Harz mit einem geeigneten Aktivator kombiniert Ein Aktivator ist eine Verbindung,
welche die zu lötende Oberfläche reinigt und vorbereitet, indem sie unerwünschte Abscheidungen
wie etwa Oxide, entfernt. Geeignete Aktivatoren sind beliebige organische Verbindungen, welche wenigstens
ein Hälogenalom enthalten (beispielsweise Chlor, Brom "und dgl.) und wenigstens eine destabilisierende Gruppe
oder ein destabilisierendes Atom enthalten, welche oder welches gewährleistet, daß sich die Verbindung bei der
oder geringfügig unterhalb der Löttemperatur zersetzt, typischerweise bei Temperaturen von ungefähr 185 bis
277°C. Da ein Halogenatom eine elektronenanziehende Gruppe darstellt, soll die destabilisierende Gruppe oder
das destabilisierende Atom ebenfalls elektronenanziehend wirken, so daß wegen der konkurrierenden
Wirkung von beispielsweise einander gegenüber angeordneten, wenigstens zwei Atomen oder Gruppen mit
elektronenanziehender Wirkung eine Instabilität in der Verbindung erzeugt wird. Zu typischen destabilisierenden
Gruppen gehören die Carboxylgruppe, die Carbonylgruppe, beispielsweise die
-C-CIl3, die — C
die Arylgruppe, wie beispielsweise die Phenyl-Niiphthyl-,
CH2- ,
Benzyl-
p-Toloyl- H3C
die Phenacyl-Gruppe
C-CH2-
und ähnliche Gruppen sowie ein zweites Halogenatom, wie z. B. Chlor, Brom und dgl.
Der Aktivator kann aus einer organischen Verbindung mit nachfolgender allgemeiner .Strukturformel
bestehen,
R*
R1-C—R2
R3
R3
wobei
Ri für ein Halogenatom steht,
R2 für eine der nachfolgenden destabiÜsierenden
Gruppen steht,
nämlich
(1) die Carboxylgruppe,
(2) die Arylgruppe, beispielsweise die Phenyl-, Naphthyl-,
Phenanthryl-Gruppe, sowie Alkylaryl-, Arylalkyl- und Aryloxy-Gruppen;
(3) die Carboxylgruppe, wie beispielsweise
Il
-C-R'.
wobei R' für einen Alkylrest, einen Cycloalkylrest, einen Arylrest, einen heterocyclischen Rest oder ein
^^SSS«fE!offätOm ciilhi * iinH
(4) ein Halogenatom:
R) und R) haben die gleiche Bedeutung wie Ri oder R2
oder stehen für eine organische Gruppe oder einen Rest wie den Alkyl-, Cycloalkyl-, Alkoxy-Rest oder einen
heterocyclischen Rest oder das Wasserstoffatom.
Zu bevorzugten Aktivatoren gehören halogenierte mono- oder dibasische Carbonsäuren (Mono- oder
Dicarbonsäuren). Die sauren Aktivatoren mit wenigstens t Halogenatom, beispielsweise Chlor, Brom oder
dgl. enthalten das Halogen vorzugsweise in Alpha-Stellung, d.h, an dem der Carboxylgruppe benachbarten
Kohlenstoffatom. Geeignete halogenierte, monobasische Carbonsäuren sollen wenigstens 12 Kohlenstoffatome
aufweisen und enthalten typischerweise 12 bis 18 Kohlenstoffatome; beispielhafte Verbindungen sind
2-Brom-tetradecanonsäure, 2-Brom-octadecanonsäure und dgl. Sofern die monobasische Säure weniger als 12
Kohlenstoffatome aufweist, kann das gebildete Harzflußmittel
zu sauer sein und/oder zu korrosiv für die Anwendung bei elektronischen Bauteilen; weiterhin
könnte sich ein solcher Aktivator aus dem Harzflußmittel
verflüchtigen und verlorengehen, bevor die Löttemperatur von beispielsweise typischerweise 185 bis 260cC
erreicht ist.
Geeignete halogenierte (zweibasische) Dicarbonsäuren weisen wenigstens 4 Kohlenstoffatome auf; typische
Dicarbonsäuren haben 4 bis 10 Kohlenstoffatome; beispielsweise halogensubstituierte Bernstein-, Adipin-,
Pimelinsäure oder dgL; zu beispielhaften Verbindungen
so gehören 23-Dibrom-bernsteinsäure, 2-Brom-bernsteinsäure,
2,2-Dibrom-adipinsäure und ähnliche Säuren. Sofern die zweibasische Säure weniger als 4 Kohlenstoffatome
enthält, ist das gebildete Flußmittel zu sauer und korrosiv.
Der Aktivator ist in dem gebildeten Harzgemisch in einer ausreichenden Menge vorhanden, um Abscheidungen
auf der Oberfläche, wie etwa Oxide, zu entfernen. Der Anteil des Aktivators soll ungefähr 0ß bis 7
Gew.-% des Harzgemisches ausmachen. Sofern der Aktivatorgehalt weniger als ungefähr Qß Gew.-%
beträgt, ist dessen aktivierende Wirkung unzureichend. Sofern der Aktivatorgehalt mehr als ungefähr 7
Gew.-% ausmacht, dann werden beim Gebrauch der Harzmischung nach der Lötung Rückstände gebildet,
welche korrodierend sein können.
Als Aktivatoren für das Lötflußmittel können auch - Gemische aus ein- und zweibasischen Säuren verwendet
werden.
In dem Harzgeniisch ist neben dem Harz und dem Aktivator auch ein oberflächenaktives Mittel für das Lot
vorhanden. Unter einem »oberflächenaktiven Mittel für das Lot wird eine Verbindung verstanden, die dem
Lölflußmittel hauptsächlich mit dem Ziel zugesetzt wird, daß sich das schmelzfiüssige Lot bei der nachfolgenden
Anwendung gut ausbreitet. Ein oberflächenaktives Mittel für das Lot ist somit eine Verbindung, welche das
Aubliiaß und die Geschwindigkeit erhöht, mit welcher
das Lot eine Oberfläche benetzt; d.h., das oberflächenaktive Mittel führt dazu, daß sich das schmelzflüssige
Lot auf der zu lötenden Oberfläche besser und gleichmäßiger ausbreitet. Zu geeigneten oberflächenaktiven
Mitteln gehören polybasische Säuren, beispielsweise Polycarbonsäuren, wie etwa Dicarbonsäuren und
Tricarbonsäuren. Geeignete zweibasische Säuren enthalten typischerweise 4 bis 10 Kohlenstoffatome.
Geeignete dreibasische Carbonsäuren enthalten typischerweise 6 oder 7 Kohlenstoffatome.
Zu anderen geeigneten oberfiÜL-neriaknvcii miiieui Zu
gehören Hydroxyl-substitutierte Polycarbonsäuren, beispielsweise die oben bezeichneten Hydroxyl-substituierten
Polycarbonsäuren. Zu einigen typischen Hydroxylsubstituierten Carbonsäuren gehören Weinsäure und
Zitronensäure.
Weiterhin sind Fettsäuren mit Ketogruppen oder Ketosäuren, wie zum Beispiel Lävulinsäure
O O
Il Il
CH)C-CH3CII3C-OH
30
35
geeignete oberflächenaktive Mittel. Ein besonders wirksames Lötflußmittel enthält als oberflächenaktives
Mittel ein Gemisch aus Polycarbonsäure, beispielsweise ein Gemisch aus Adipinsäure mit einer Ketosäure wie
etwa Lävulinsäure.
Das ausgewählte oberflächenaktive Mittel ist in dem Harzgemisch wenigstens in einem Anteil von 1 Gew.-%
enthalten. Sofern der Anteil an oberflächenaktivem Mittel weniger als 1 Gew.-% ausmacht, läßt sich
praktisch keine oberflächenaktive Wirkung feststellen, die über das Ausbreitungsvermögen des Flußmittels
selbst hinausgeht Unter diesen Bedingungen wird eine verbesserte, gleichmäßige Ausbreitung des schmelzflüssigen
Lotes über die zu lötende Oberfläche nicht erhalten, was bedeutet, daß nicht benetzte Oberflächenbereiche
(d. h. Bereiche, in denen Lot nicht vorhanden ist) vorliegen.
Es soll besonders darauf hingewiesen werden, daß die
Kombination eines Halogen-substituierten Aktivators mit einem sauren oberflächenaktiven Mittel für das Lot
zu einer unerwarteten und überraschenden synergistischen Wirkung bei jedem Flußmittel führt, das dieses
Harzgemisch enthält Unabhängig davon, ob das Flußmittel in flüssiger, pastenförmiger oder fester Form
vorliegt Beim Arbeiten mit diesem Flußmittel und dem Lot wird ein Lotniederschlag erhalten, der ein stumpfes
und/oder mattes Aussehen hat, was bei der Qualitätskontrolle
vorteilhaft ist Zusätzlich führt diese Kombination zu einem einheitlichen und vollständig gelöteten
Oberflächenbereich, & t, zu einer nicht unterbrochenen
Abscheidung ohne Lücken oder sonstige vom Lot nicht benetzte Stellen, ohne daß Lotperlen auftreten. Mit
dieser Kombination können beispielsweise die Ausfälle wegen mangelhafter Lötstellen beim Wellenlöten um
einen Faktor von ungefähr 5 verringert werden. Die Anwendung von entweder allein des Aktivators oder
allein des oberflächenaktiven Mittels zusammen mit dem Harz in Form eines flüssigen, festen oder
pastenförmigen Flußmittels ergibt weder das stumpfe Aussehen der Oberfläche noch die gleichmäßige und
vollständige Aufbringung des Lotes, noch kann dadurch die Leistung eines Lötprozesses, wie etwa beim
Wellenlöten, gesteigert werden.
Bei einer Ausführung des erfindungsgemäßen Lötfiußmittels
ist das Harzgemisch typischerweise in einem geeigneten Trägermaterial enthalten, beispielsweise in
einem flüssigen Lösungsmittel, so daß ein flüssiges Lötflußmittel erhalten wird. Das Harzgemisch besteht
beispielsweise aus 50 bis 96 Gew ■% Harz, 0,3 bis 7 Gew.% Aktivator, 1 bis 49.7 Gew-% oberflächenaktives
Mittel und ist mit einem geeigneten Trägermaterial kombiniert, etwa in einem flüssigen Lösungsmittel
geiÜM, su daß cm flüssiges Lumüunniici Vüfiicgi. Zu
geeigneten Losungsmitteln gehört irgendein Lösungsmittel,
das gegenüber den Lötflußmittelbestandteilen wie Harz. Aktivator und oberflächenaktives Mittel
chemisch inert ist. und in dem sich das Harzgemisch löst. Zu einigen geeigneten Lösungsmitteln gehören aliphatische
Alkohole wie z. B. Methanol. Äthanol. Isopropanol. 2-Butoxyäthanol. Amylalkohol und dgl.; weiterhin
Alkanolamine wie ι B. Äthanolamin, Diäthanolamin und dgl.; sowie chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie z. B.
Perchloräthylen, Trichloräthylen und dgl. Sofern ein flüssiges, nicht entflammbares Lötflußmittel angestrebt
wird, soll das Lösungsmittel nicht entflammbar sein; solche nichtentflammbaren Lösungsmittel sind etwa
chlorierte Kohlenwasserstoffe wie z. B. Perchloräthylen, Trichloräthylen und dgl.
Die Verteilung des Harzgemisches in dem Lösungsmittel kann mittels üblicher Maßnahmen erfolgen, mit
denen eine homogene Lösung erhalten wird. Beispielsweise kann zur Erleichterung der Auflösung das
Lösungsmittel bei höherer Temperatur gehalten werden; beispielsweise wird Äthanol auf 433.bis 48,9°C
erwärmt und nach vollständiger Auslösung wieder auf Raumtemperatur abgekühlt
Das Harzgemisch ist in dem fertigen flüssigen Flußmittel in einem ausreichenden Anteil vorhanden,
damit die angestrebte Flußmittelwirkung gewährleistet ist was wiederum von den zu verbindenden Metallteilen,
der Menge aufzubringendem Lotes und der Aufbringung von Flußmittel und/oder Lot abhängt
Typischerweise macht der Harzgemischanteil ungefähr 9,7 bis 80 Gew.-% des flüssigen Lötflußmittels aus; dJi,
ein beispielhaftes Lötflußmittel besteht aus 9,7 bis 80 Gew.-% Harzgemisch, Rest ÄthanoL
Zusätzlich kann das flüssige Lötflußmittel ein die Schaumbildung förderndes Mittel enthalten, um die
Benetzung von schwer zu benetzenden Oberflächen sowie die gleichmäßige Aufbringung des Flußmittels auf
solchen Oberflächen zu verbessern; für diesen Zweck sind als die Schaumbildung fördernde Mittel oberflächenaktive
Schaummittel vorgesehen. Zu geeigneten Schaummitteln gehören handelsübliche nicht-ionische
oberflächenaktive MitteL Typische Schaummittel sind z.B. Fluorkohlenstoff-Derivate, nicht-ionische PoIyäthylenoxy-Äther
und nicht-ionische oberflächenaktive Mittel aus Reaktionsprodukten zwischen Nonylphenol
und Glycidol. Der Anteil des oberflächenaktiven Mittels ist nicht von besonderer Bedeutung, solange der Anteil
ausreicht, das gewünschte Ausmaß von Benetzung und
gleichmäßiger Verteilung zu gewährleisten. Typischerweise soll der Anteil an oberflächenaktivem Mittel oder
Schaummittel ungefähr 0,001 bis 0,01 Gew.-% des fertigen, flüssigen Harz-Flußmittels ausmachen.
Anstelle der beschriebenen Verwendung von Schaummittel als die Schaumbildung fördernde Mittel
können für diesen Zweck auch stabilisierende Lösungsmittel eingesetzt werden, welche die Schaumbildung zu
stabilisieren vermögen; ein solches stabilisierendes Lösungsmittel kann gemeinsam mit einem geeigneten
als Trägermaterial dienenden Lösungsmittel eingesetzt werden, beispielsweise gemeinsam mit Äthanol. Isopropanol
und dgl. Zu geeigneten stabilisierenden Lösungsmitteln, die als die Schaumbildung fördernde Mittel
«ingesetzt werden können, gehören Alkanolamine, wie z. B. Äthanolamin, Diethanolamin, Triäthanolamin und
dgl. Sofern das als Trägermaterial dienende Lösungsmittel nicht bereits ein Alkanolamin enthält, dient das
diesem zugesetzte Alkanolamin als die Schaumbildung lui'uci'fiucä miüci. ι ypiäCncf weise itiäCiii ucT πΓίίΕϊι 5Γι 2ΰ
Stabilisierendem Lösungsmittel, wie z. B. an Äthanolamin
ungefähr 32 bis 60 Gew.-% des Gesamtgewichtes an dem fertigen, flüssigen Harz-Flußmittel aus.
Zur Anwendung werden die Metalloberfläche eines ersten Bauteils und die Metalloberfläche eines zweiten
Bauteils, welche durch Lötung miteinander verbunden werden sollen, mit dem flüssigen Lötflußmittel behandelt,
wozu irgendwelche bekannten Maßnahmen geeignet sind, beispielsweise das Eintauchen, das Versprühen,
das Aufbürsten, das Aufwalzen, die Schaumbildung, das Aufbringen des Flußmittels mittels Wellenlötung und
dgl. Nachdem das Lösungsmittel des Flußmittels verdampft ist, wird wenigstens eine (vorher mit
Flußmittel behandelte) Oberfläche mit schmelzflüssigem Lot behandelt, was wiederum mittels irgendwelchen
üblichen Maßnahmen erfolgen kann, beispielsweise mittels Wellenlötung, um die angestrebte Lotabscheidung
zu erhalten. Die zweite Metalloberfläche wird daraufhin mit der geschmolzenen Lotabscheidung in
Berührung gebracht, um die beiden Oberflächen miteinander zu verbinden; daraufhin läSi man das
abgeschiedene Lot unter dessen Liquidustemperatur abkühlen, so daß das Lot die beiden Oberflächen
miteinander verbindet.
Beispielsweise wird beim Wellenlöten das flüssige Lötflußmittel kontinuierlich durch einen Trog oder ein
sonstiges Gefäß gepumpt so daß eine stehende Welle aus flüssigem Flußmittel oder aus dessen Schaum
gebildet wird. Die Metalloberflächen des ersten Bauteils und des zweiten Bauteils werden daraufhin durch den
Trog gefühlt oder mit der stehenden Welle aus flüssigem Flußmittel oder Schaum in Berührung
gebracht Jedes Bauteil wird daraufhin erwärmt um die flüchtigen Bestandteile des Flußmittels zu entfernen.
Daraufhin wird eine kontinuierliche Lotströmung zu einer Abgabestelle gepumpt wo sich ein Kopf oder eine
Welle aus dem Lot bildet; durch dieses Lot wird wenigstens eine Bauteiloberfläche geführt um die
miteinander zu verbindenden Metalloberflächen zu benetzen.
Wo besondere Schwierigkeiten bei der Lotung von Oberflächen auftreten, beispielsweise bei Oberflächen
von Kupfer-Zinn-Nickel-Legierungen oder bei Metalloberflächen mit einer schweren Metalloxidschicht oder
einem Metallanlaufbelag oder dgL, sind bislang LRA-Lötflußmittel (entsprechend der Klassifizierung in
Electronics Industries Association [EIA] Standard Nr.
RS-402 vom 27. März 1973: [LRA steht für Liquid Rosin
Fluxes]), verwendet worden, welche in großen Konzentrationen, beispielsweise 1 bis 12 Gew.-% des fertigen
Flußmittels, organische Hydrofiiumhalogenide, wie etwa Glutarsäurehydrochlorid oder Ämin-Hydroniumhalogenide,
wie etwa Diäthylaminhydrochlorid oder Cefyltrimethylarnrnoniufflbromid enthalten. Für die
meisten elektronischen Anwendungen sind jedoch solche LRA-Flußmittel zu korrosiv und zu sauer.
Demgegenüber können die oben beschriebenen flüssigen Flußmittel aus Harzgemisch, Lösungsmittel und
gegebenenfalls einem die Schaumbildung fördernden Mittel erfolgreich zum Löten solcher schwierig m
lötender Oberflächen eingesetzt werden. Vorzugsweise enthält das oben beschriebene Harz/Flußmittelgemisch
einen zweiten Aktivator und gegebenenfalls ein Schaummittel oder ein stabilisierendes Lösungsmittel.
Um ein mäßig aktiviertes flüssiges LRMA-FIuBmittel vi
erhalten (LRMA steht für Liquid Rosin Mildly Activated) mit welchem außerordentlich erfolgreich
durchgeführt werden können, ohne daß Beeinträchtigungen wegen zu hoher Säureslärke oder zu starker
Korrosion auftreten. Der zweite Aktivator kann irgendein chemisch verträgliches organisches Hydronium-Halogenid
sein, das Halogenwasserstoff oder das Halogen selbst bei der angewandten erhöhten Temperatur
freizusetzen vermag, etwa bei der Löttemperatur von beispielsweise 185 bis 260°C. Zu geeigneten
zweiten Aktivatoren gehören Glutarsäure-Hydrochlorid. Amin-Hydroniumhalogenide wie beispielsweise
Diäthylamin-Hydrochlorid, Äthoxyamin-Hydrochlorid und substituierte Ammoniumhalogenide, wie etwa
Cetyl-Trimethylammoniumbromid. Dem max. Anteil an zweitem Aktivator, der mit dem Harzgemisch kombiniert
und in dem fertigen, flüssigen Flußmittel enthalten ist, kommt erhebliche Bedeutung zu. Der zweite
Aktivator, beispielsweise Diäthylamin-Hydrochlorid wird mit dem Harzgemisch in einem Anteil von
ungefähr 0,17 bis 0,28 Gew.-% (bezogen auf die gebildeten kombinierten Komponenten) vereinigt. Sofern
der Anteil an zweitem Aktivator mehr als ungefähr 0,28 Gew.-% (des kombinierten Gemisches ^us Harzgemisch
und zweitem Aktivator) beträgt, wird das gebildete Flußmittel zu korrosiv, so daß Rückstände
auftreten, welche nach der Lötung und bei der Einwirkung von elektrischem Strom die gelöteten
Oberflächen oder Teile davon korrodieren, was die Zuverlässigkeit der elektrischen und mechanischen
Eigenschaften beeinträchtigt Diese Gefahr kann bei Lötungen für elektronische Anwendungen nicht hingenommen
werden. Sofern der Anteil an zweitem Aktivator in dem oben angegebenen kritischen
Konzentrationsbereich gehalten wird, stellt das gebildete, flüssige Flußmittel ein LRMA-Flußmittel bzw. ein
mäßig aktiviertes Flußmittel dar, wie es in dem oben angegebenen EIA-Standard Nr. R-402 angegeben ist
Ein besonders überlegenes flüssiges Flußmittel wird dann erhalten, wenn der Aktivator eine Dibromstyrol-Verbindung
ist beispielsweise 1,2-Dibrom-l-phenyläthan,
und als zweiter Aktivator Diäthylamin-Hydrochlorid verwendet wird.
Hierbei ist zu beachten, daß das Harzgemisch mit irgendeinem geeigneten, in der Löttechnik bekannten
Trägermaterial kombiniert werden kann, um irgendein übliches Flußmittel zu bilden, beispielsweise ein festes,
flüssiges, pastenförmiges oder Iackfönniges Flußmittel;
die hier beschriebene Erfindung ist nicht auf ein besonderes Harzgemisch oder das Flußmittel-Träger-
material selbst gerichtet, sei dieses nun fest, flüssig oder
pastenförmig.
Zur Erzeugung eines festen oder halbfesten (pastenförmigen) Flußmittels wird das Harzgemisch, bestehend
aus Harz, Aktivator und oberflächenaktivem Mittel (gegebenenfalls mil zusätzlichem zweiten Aktivator)
mit einem üblichen Bindemittel-Trägermaterial kombiniert, beispielsweise mit einem Bindemittel auf Fettbasis,
auf Wachsbasis, auf Leimbasis oder mit einem Paraffinwachs oder dgl.; sofern darüber hinaus pastenförmige
Konsistenz angestrebt wird, wird ein geeignetes Lösungsmittel zugesetzt, beispielsweise ein Terpen.
ein Alkohol oder dgl, um die angestrebte Konsistenz zu erhalten. Typischerweise enthält das Harzgemisch 0.3
bis 7 Gew.-% Aktivator, 1 bis 49,7 Gew.-% oberflächeniktives Mittet. Rest Harz, beispielsweise 50 bis 96
Gew.-% Harz; dieses Harzgemisch macht seinerseits einen Anteil von 80 bis 95 Gevv.-% des festen oder
pas'.enförmigcn Flußmittels aus.
Harzgemisch, bestehend aus Harz. Aktivator und oberflächenuktivem Mittel, gegebenenfalls mit zusätzlichem
zweiten Aktivator, direkt mit der jeweiligen Lotlegierung kombiniert, so daß eine gleichzeitig
Flußmittel- und Legierungs-Anwendung möglich wird. In einem solchen Falle ist das Harzgemisch direkt mit
der ausgewählten Legierung kombiniert und bildet eine Lötpaste. Die Lot-Legierung liegt in Pulverform vor und
ist mit einem Medium innig vermischt oder darin luspendiert: dieses Medium bes'eht seinerseits aus dem
Harzgemisch (mit den Bestandteilen Harz, Aktivator und oberflächenaktivem Mittel) und einem geeigneten
Pasten-Trägermaterial, beispielsweise einem Paraffinwachs, Terpentin, Polyäthylen, Glykol und dgl. Es kann
irgendein übliches, in der Fachwelt bekanntes Pasten-Trägermaterial eingesetzt werden, das mit dem
Harzgemisch und der ausgewählten Lot-Legierung verträglich ist Typischerweise macht der Anteil an
pulverförmiger Lot-Legierung in der Paste 70 bis 90 Gew.-% aus, während der Anteil an Harzgemisch
(bestehend aus 50 bis 96 Gew.-% Harz, 03 bis 7 Gew.-% Aktivator und 1 bis 49,7 Gev.\-°/o oberflächenaktivem
Mittel) 10 bis 30 Gew.-% beträgt Die erhaltene Lot-Flußmittel-Paste kann auf der zu verbindenden
Oberfläche mittels Aufbürsten, Aufwalzen oder Aufdrucken aufgebracht werden.
Bei einer anderen Ausführungsform für ciie gleichzeitige
Anwendung von Flußmittel und Lot ist das Harzgemisch (bestehend aus Harz, Aktivator und
oberflächenaktivem Mittel) und gegebenenfalls ein zweiter Aktivator mit einer ausgewählten Lot-Weichlegierung
kombiniert und bildet eine sogenannte Flußmittelseele. Das Harzgemisch liegt als festes, pulverförmiges
oder gegebenenfalls als pastenförmiges Material vor und befindet sien innerhalb eines Drahtes aus der
Lot-Legierung und bildet somit den Kern oder die Seele des Lotes. Üblicherweise wird die Lot-Legierung
gleichzeitig mit dem Flußmittel-Gemisch extrudiert, um eine Flußmittelseele zu bilden. Typischerweise macht
der Anteil an Flußmittel-Gemisch (bestehend beispielsweise aus 50 bis 96 Gew.-°/o Harz, 03 bis 7 Gew.-%
Aktivator und 1 bis 49,7 Gew.-% oberflächenaktivem Mittel) ungefähr 0,5 bis 5 Gew.-% des Gesamtgewichtes
des Lot-Drahtes mit Flußmittelseele aus.
Die Anwendung des Harzgemisches, bestehend aus Harz, Aktivator, oberflächenaktivem Mittel und gegebenenfalls
dem die Schaumbildung fördernden Mittel und/oder gegebenenfalls dem zweiten Aktivator führt
zu einer Lötverbindung, welche einen minimalen AnteM an Lot enthält, was durch die Bildung eines flachen
Lotmeniskus an der Lötstelle angezeigt wird. Nachfolgend sind Beispiele wiedergegeben.
A) Zu Vergleichszwecken wird eine gedruckte Schaltung, bestehend aus einer Unterlage aus Epoxyharz
mit einem Kupfermuster verwendet. Auf dem
ίο Kupfermuster befindet sich eine Lot-Beschichtung
(bestehend aus 60 Gew.-% Zinn und 40 Gew.-°/o Blei). Es wird ein Lötflußmittel benutzt, das wohl
Aktivator, jedoch kein oberflächenaktives Mittel enthält. Im einzelnen besteht das Lötflußmittel aus
37 Gew.-°/o wasserklarem Harz, 0,4 Gew.-% 2,3-Dibrorn-Bernsteinsäure als Aktivator und 62,6
Gew.-% Äthanol. Das Lötflußmittel wird auf das mit Lot beschichtete Kupfermuster aufgebürstet.
Man läßt das Äthanol bei 25"C verdampfen und
2G taucht anschließend das mit Flußmittel behandelte
Kupfermuster 5 s lang in ein Bad mit schmelzflüssigem Lot (60 Gew.-% Zinn, 40 Gew.-% Blei) ein. Es
wird eine hellglänzende, nicht-einheitliche, unterbrochene Lotabscheidung erhalten, welche nichtbenetzte
Flächen oder Zwischenräume aufweist; in den Figuren ist diese Probe aus einem Ausschnitt
der mit Flußmittel und Lot behandelten gedruckten Schaltung mit »A«bezeichnet.
B) Für einen weiteren Vergleichsversuch wird das Verfahren nach Beispiel l-A im wesentlichen
wiederholt; abweichend wird ein Flußmittel-Gemisch verwendet das anstelle eines Aktivators
lediglich ein oberflächenaktives Mittel, nämlich 5 Gew.-% Adipinsäure enthält. Es werden im
wesentlichen die gleichen Ergebnisse wie bei Beispiel 1-A erhalten; die entsprechende Probe ist
mit »5« bezeichnet.
G) Im wesentlichen wird das Verfahren nach Beispiel 1-A wiederholt; abweichend wird ein Harz-Flußmittel
verwendet, das sowohl Aktivator wie oberflächenaktives Mittel enthält; im einzelnen
besteht das Flußmittel aus 65 Gew.-% Äthanol, 32,5 Gew.-% wasserklarem Harz, 2,1 Gew.-°/o Adipinsäure,
0,1 Gew.-% Lävulinsäure und 03 Gew.-O/o
2,3-Dibrom-Bernsteinsäure. Überraschenaerweise tritt ein synergistischer Effekt auf, denn es wird eine
Lotabscheidung mit matter Oberfläche erhalten, die einheitlich ist und ihre Unterlage vollständig
bedeckt, d.h., Zwischenräume und Lotperlen treten so nicht auf. In den Figuren ist diese Probe mit »A +
S« bezeichnet.
im wesentlichen wird das Verfahren nach Beispiel 1-C
wiederholt; abweichend wird eine Unterlage aus Epoxyharz verwendet mit einem isolierenden Widerstands-Muster;
die mit Lot versehene Unterlage wird auf 25° C abgekühlt und anschließend 2mal mit warmem.
bis 46,1°C, Isopropanol gewaschen. Die gewaschene Unterlage wird daraufhin 28 Tage lang bei 32.2' C in
einer Kammer mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 95% gehalten. Anschließend wird der Widerstand der
isolierenden Schicht bestimmt wobei ein Wert von größer als 100 000 Megohm festgestellt wird.
Eine Glasplatte ist im Vakuum mit einer 3 um dicken Kupferschichl beschichtet Auf dieser Schicht werden 2
getrennte Tropfen aus dem in Beispiel 1-C angegebenen Flußmittel aufgebracht und 24 Std. lang bei 25° C in
einer Umgebung mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 75% gehalten. Danach ist keinerlei Kupfer-Korrosion
feststellbar, was die nicht-korrosive Natur des Flußmittels belegt.
Handelsüblich zugängliches Silberchromat-Papier wird mit dem Flußmittel aus Beispiel 1-C benetzt. Das
Papier verändert seine Farbe nicht was belegt, daß das Flußmittel freies Halogen und/oder Halogenwasserstoffe
nicht enthält
15
20
95 ml destilliertes Wasser werden mit 5 ml Flußmittel
aus Beisp-el 1-C versetzt Die gebildete Lösung weist
einen pH-Wert von mehr als 3,5 auf, was belegt, daß das
Flußmittel nicht ausreichend sauer ist um eine Korrosion hervorzurufen.
Im wesentlichen wird das Verfahren nach Beispiel 1-C
wiederholt; abweichend wird ein Harz-Flußmittel verwendet, das keine Ketosäure enthält; das Flußmittel
besteht aus 63,6 Gew.-% Äthanol. 34,2 Gew.-% wasserklarem Harz, 2 Gew.-% Adipinsäure (als
oberflächenaktivem Mittel) und 0,2 Gew.-% 2,3-Dit rom-Bernsteinsäure (als Aktivator). Es wird wiederum
der bereits bei der Probe nach Beispiel 1-C festgestellte w synergistische Effekt beobachtet. Daraufhin werden die
Versuche nach den Beispielen 2 bis 5 mit dem Flußmittel dieses Beispiels wiederholt: es werden im wesentlichen
die gleichen Ergebnisse wie bei jenen Beispielen erhalten.
Im wesentlichen wird das Verfahren nach Beispiel 1 -C wiederholt; abweichend wird ein Harz-Flußmittel aus
63,6 Gew.-°/o Äthanol. 34.2 Gew.-% wasserklarem Harz,
2 Gew.-% Sebacinsäure (als oberflächenaktivem Mittel) und 0,2 Gew.-% 2,3-Dibrom-Bernsteinsäure (als Aktivator)
verwendet Es wird wiederum der bereits bei der Probe nach Beispiel 1-C beobachtete synergistische
Effekt festgestellt. Daraufhin werden die Beispiele 2 bis 5 mit dem Flußmittel dieses Beispiels wiederholt; es
werden im wesentlichen die gleichen Ergebnisse wie bei jenen Beispielen erhalten.
Beispiel 8 ^
Im wesentlichen wird das Verfahren nach Beispiel 1 -C wiederholt; abwciuiciiu wiiü ein Harz Flußmittel
verwendet aus 63,6 Gew.-% Äthanol, 34,2 Gew.-% wasserklarem Harz, 2 Gew.-% Azelainsäure (als
oberflächenaktivem Mittel) und 0,2 Gew.-°/o 2,3-Dibrom-Bemsleinsäure
(als Aktivator). Es wird wiederum der bereits bei der Probe nach Beispiel 1-C beobachtete
synergistische Effekt festgestellt. Daraufhin werden die Beispiele 2 bis 5 mit dem Flußmittel dieses Beispiels
wiederholt; es werden im wesentlichen die gleichen Ergebnisse jener Beispiele erhalten.
Irrt wesentlichen wird das Verfahren nach Beispiel 1-C
wiederholt; abweichend besteht das Harz-Flußmittel aus 63,6 Gew.-% Äthanol, 34,2 Gew,-% wasserklarem
Harz, 2 Gew.-% Sebacinsäure (als oberflächenaktivem Mittel) und 0,2 Gew.-% 2,4-Dibromacetophenon (als
Aktivator). Es wird wiederum der bei der Probe nach Beispiel !-C beobachtete synergistische Effekt festgestellt
Daraufhin werden die Beispiele 2 bis 5 mit dem Flußmittel dieses Beispiels wiederholt; es werden im
wesentlichen die gleichen Ergebnisse jener Beispiele erhalten.
Beispiel 10
Im wesentlichen wird das Verfahren nach Beispiel 1-C
wiederholt; das Harz-Flußmittel besteht aus 63,6 Gew.-% Äthanol, 34,2 Gew.-°/o wasserklarem Harz, 2
Gew.-% Sebacinsäure (als oberflächenaktivem Mittel) und 0,2 Gew.-% 1,1-Dibrom-TetrachIoräthan (als
Aktivator). Es wird wiederum der bereits bei der Probe nach Beispiel 1-C beobachtete synergistische Effekt
festgestellt Daraufhin werden die Beispiele 2 bis 5 mit dem Flußmittel dieses Beispiels wiederholt; es werden
im wesentlichen die gleichen Ergebnisse jener Beispiele erhalten
Beispiel 11
Im wesentlichen wird das Verfahren nach Beispiel 1 -C wiederholt; abweichend besteht das eingesetzte Harz-Flußmittel
aus 63,6 Gew.-% Äthanol, 34,2 Gew.-% wasserklarem Harz, 2 Gew.-% Azelainsäure (als
oberflächenaktivem Mittel) und 0,2 Gew.-% 1,2-Dibrom-1
-Phenyläuian (als Aktivator). Wiederum wird der
bereits bei der Probe nach Beispiel 1-C beobachtete synergistische Effekt festgestellt Daraufhin werden die
Beispiele 2 bis 5 mit dem Flußmittel dieses Beispiels wiederholt; im wesentlichen werden die gleichen
Ergebnisse jener Beispiele erhalten.
Beispiel 12
Im wesentlichen wird das Verfahren nach Beispiel 1 -C
wiederholt: abweichend besteht das eingesetzte Harz-Flußmittel aus 74,5 Gew.-% Äthanol, 12^5 Gew.-%
wasserklarem Harz, 12,5 Gew.-% Azelainsäure (als oberflächenaktivem Mittel) und 0,5 Gew.-% U-Dibrom-1
-Phenyläthyn (als Aktivator). Wiederum wird der bereits bei der vorher nach Beispiel 1-C beobachtete
synergistische Effekt festgestellt Anschließend werden die Beispiele 2 bis 5 mit dem Flußmittel dieses Beispiels
wiederholt; es werden im wesentlichen die gleichen Ergebnisse jener Beispiele erhalten.
Beispiel 13
Es wird ein 50 mm langer, 3,2 mm breiter und 1,2 mm
dicker Streifen aus einer Cu/Ni/Sn-Legierung verwende*.
Das I ötflußmittel besteht aus 20 g wasserklarem Harz, 7,6 g Azelainsäure (als oberflächenaktivem
Mittel). 0,6 g 1,2-Dibromstyrol (als Aklivator), 0,08 g
Diäthylamin-Hydrochlorid (als zweiter Aktivator), 0.002 g eines Schaummittels auf Perfluorpolyacrylatbasis
und 71,718 g Isopropanol. Das Lötflußmittel wird auf
dem Legierungsstreifen aufgebürstet Daraufhin läßt man das Isopropanol bei 25°C verdampfen und taucht
den mit Flußmittel behandelten Streifen 5 s lang in ein Bad aus sehmelzflüssigem Lot (60 Gew.-% Zinn, 40
Gew>% Blei) ein. Die gebildete Lotabscheidung hat
eine matte Oberfläche und ist einheitlich ausgebildet und bedeckt die Unterlage vollständig, ohne Zwischenräume
oder Lotperlen,
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (20)
1. Lötflußmittel, insbesondere für die bei Herstellung
und Gebrauch elektronischer Bauteile anfallenden Lötungen, das in Form eines Feststoffes, einer
Paste, einer Flüssigkeit, eines Schaumflußmittels oder einer Flußmittelseele anwendbar ist und das ein
Harzgemisch-Flußmittel mit einem Harz und einem Zusatz ist, welcher beim Löten die Aufbringung des
Lötmittels auf einer Oberfläche verbessert, und einen Aktivator enthält, der wenigstens ein Halogenatom
und wenigstens einen destabilisierenden Substituenten wie eine Carbonylgruppe, eine Arylgruppe,
eine Carboxylgruppe oder ein weiteres Halogenatom enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß zu dem Zusatz auch ein oberflächenaktives Mittel aus der nachfolgenden Gruppe,
(a') Polycarbonsäuren,
(b1) hydroxylierte Polycarbonsäuren (a'),
(c'j Ketc'wen, oder
(b1) hydroxylierte Polycarbonsäuren (a'),
(c'j Ketc'wen, oder
(d') Gemische aus den Komponenten (a'). (b') oder
(C)
gehört.
2. Lötflußmittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
50 bis 96 Gew. % Harz,
0,3 bis 7 Gew.-°/o Aktivator, und wenigstens
1 Gew.-°/o oberflSchenaktives Mittel.
0,3 bis 7 Gew.-°/o Aktivator, und wenigstens
1 Gew.-°/o oberflSchenaktives Mittel.
3. Lötflußmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gel snnzeichnet, daß der Aktivator eine
halogensubstituierte Carbonsäure ist.
4. Lötflußmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aktivator eine Monocarbonsäure mit wenigstens 12 Kohlenstoff-
»tomen, eine Dicarbonsäure mit wenigstens 4 Kohlenstoffatomen oder ein Gemisch dieser Säuren
ist, wobei die organische Säure wenigstens 1 Halogenatom enthält
5. Lötflußmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Aktivator eine
halogensubstituierte Monocarbonsäure mit 12 bis !3 Kohlenstoffatomen, eine halogensubstiluierte Dicarbonsäure
mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen oder ein Gemisch dieser Carbonsäuren ist.
6. Lötflußmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß das oberflächenaktive
Mittel eine Dicarbonsäure mit wenigstens 4 Kohlenstoffatomen, eine Tricarbonsäure mit 6 oder
7 Kohlenstoffatomen, oder ein Gemisch dieser Carbonsäuren ist.
7. Lötflußmiltel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicarbonsäure 4 bis 10
Kohlenstoffatome enthält.
8. Lötflußmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Lötflußmittel
zusätzlich ein Trägermaterial enthält.
9. Lötflußmittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial ein aliphatischer
Alkohol oder ein Alkanolamin oder ein chlorierter Kohlenwasserstoff oder ein Gemisch
dieser Lösungsmittel ist.
10. Lötflußmittel nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Harzgemisch in dem Lösungsmittel gelöst ist und einen Anteil von 9,7 bis
80 Gew.'% der gebildeten Flußmittellösung ausmacht.
11. Lötflußmittel nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Lötflußmittel
zusätzlich ein die Schaumbildung förderndes Mittel enthält.
12. Lötflußmittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumbildung fördernde
Mittel ein oberflächenaktives Mittel oder ein stabilisierendes Lösungsmittel ist.
13. Lötflußmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß das Harzgemisch zusätzlich als zweiten Aktivator ein organisches
Hydroniumhalogenid enthält
14. Lötflußmittel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an organischem
Hydroniumhalogenid 0,17 bis 0,28 Gew.-% des Gesamtgewichtes von Harzgemisch und Hydroniumhalogenid
ausmacht
15. Lölflußmittel nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das organische Hydroniumhalogenid Diäthylaminhydrochlorid ist
16. Lötflußmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet daß das Harzgemisch
ein Harz, Dibrombemsteinsäure und Adipinsäure enthält.
17. Lötflußmittel nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet daß das Harzgemisch zusätzlich
Lävulinsäure enthält
18. Lötflußmitiel nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet daß das Harzgemisch
Harz, Azelainsäure und einen Dibromstyrol-Aktivator enthält.
19. Lötflußmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Harzgemisch
Harz, Azelainsäure und einen Dibromstyrol-Aktivator, sowie Diäthylaminhydrochlorid als zweiten
Aktivator enthält
20. Verfahren zur Erzeugung von wenigstens einer Lötverbindung zwischen Metallteilen unter Verwendung
des Lötflußmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dr<ß das Lötflußmittel
als Feststoff. Paste. Flüssigkeit, Schaumflußmittel oder als Flußmittelseele auf wenigstens einen der
beiden Metallteile aufgebracht wird, wobei das Aufbringen nacheinander oder gleichzeitig erfolgen
kann, und die Metallteile und das Lot auf eine geeignete Temperatur gebracht werden, um eine
Lötverbindung zu erzeugen.
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