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Gewichtswaage für beliebige Lasten. Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist eine Gewichtswaage, bei welcher die Gewichtsermittelung in der Weise erfolgt,
daB von in Sätzen für die verschiedenen Einheiten (z. B. Tausender, Hunderter, Zehner,
Einer) angeordneten losen Gewichten jeweils die zurn vollständigen Ausgleich der
Last erforderliche Anzahl Gewichtsstücke selbsttätig auf die Waagschale gebracht
werden.
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Laufgewichtswaagen, bei denen die Gewichtsermittelung
durch
selbsttätige Verschiebung der für die verschiedenen Einheiten angeordneten Laufgewichte
erfolgt und die die Verschiebung bewirkenden Bewegungsorgane nacheinander selbsttätig
ausgelöst werden, sind bekannt. Bei diesen Waagen wird das Laufgewicht jeder Einheit
bei- der Verschiebung auf dem. Wiegebalken so zeitig zum Stillstand gebracht, daß
für die folgenden Laufgewichte, die nach erfolgter Stillsetzung jeweils nacheinander
ausgelöst werden, nur noch ein entsprechender Bruchteil der Last zum Abwiegen übrigbleibt.
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Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine ähnlich arbeitende für
Dezimal-, Zentesimalusw. Waagen bestimmte Einrichtung, durch welche zum vollständigen
Ausgleich der Last die erforderlichen losen Gewichte der verschiedenen Gewichtseinheiten
der Reihe nach selbsttätig auf die Gewichtsschale gebracht werden.
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Die Vorrichtung ist auf der Zeichnung dargestellt.
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Der Waagebalken A der Waage, welcher mit seiner Mittelachse in bekannter
Weise drehbar auf dem Gestell der Wiegevorrichtung gelagert und mit seinem linken
Ende mit den eigentlichen Unterhebeln der Waage verbunden ist, trägt an seinem rechten
Ende die W aagschaleB. Der Waagebalken ist als Gabel ausgebildet, deren Arme A1
und A2 um die Gewichtsstangen Cl, C2, C3, C4 herumgreifen, also den Raum zwischen
sich frei lassen, während die Waagschale durch ihre zwei Zugeisen B1, B2, außerhalb
des Waagebalkens an dessen Schneiden A3, A4 hängt.
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Der Waagebalken A schwingt zwischen Begrenzungsanschlägen Dl und D2
und trägt eine Anzeigezunge A5, während am Gestell die Gegenzunge D3 befestigt ist.
Eine Schiene A., verbindet -die Waagebalkengabel und trägt die federnd gelagerte
Abschnappklinke E.
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Über dem Waagebalken, und zwar in der :Mittellinie der Schneiden A
3, A 4 ist eine Welle F am Gestell fest gelagert, welche eine Anzahl drehbarer Hubdaumen
mit angegossenen Sperrrädern G trägt, und zwar je einen Hubdaumen für jede Gewichtseinheit
(z. B. für Tausender, Hunderter, Zehner, Einer). Die Gewichtsstangen Cl bis C4 haben
oben je einen Schlitz, der sich über der Welle F führt, und tragen über dem Schlitz
je eine Rolle, die auf den Hubdaumen G1 bis G4 gleitet.
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Die Hubdaumen G tragen außer dem Sperrad auch noch je ein Zahnrad,
die mit Zahnstangen Hl, H2, H3, H4 im Eingriff stehen und durch diese in bekannter
Weise Anzeigevorrichtungen J sowie Hennnvorrichtungen K in Bewegung
setzen. Jede der vier Zahnstangen trägt noch je eine Gleitrolle L.
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Der am Gestell der Waage gelagerte Hebel M mit Schiene Ml wird zweckmäßig
mit der Entlastungsvorrichtung der Waage verbunden und durch Einrücken der Waage
in die strichpunktierte Lage gehoben, während beim Entlasten der Waage zugleich
alle Zahnstangen H und auch alle Hubdaumen G usw. `wieder ihre Anfangsstellung einnehmen
(Abb. r und 6).
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Der Hebel M trägt außer der Schiene Ml noch in gelenkiger Verbindung
bei M2 eine Auslösestange M3, die ihrerseits Mitnehmer M,, M; sowie eine eingeschweißte
Querstange M,; trägt und oben am Gestell eine Führung M7 hat.
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Eine am Gestell fest gelagerte Welle N, trägt die Sperrklinken
01, 02, 03, 04, die mit den Sperrädern G1 bis G4 in Eingriff gelangen. An
diesen Sperrklinken sitzen Schneiden P1, P, p3, P4, Schneiden P, P,;, P7,
P8 und Stahlstücke Q1 Q2, Q3, (an der letzten Stelle ist diese Stahlplatte
nicht erforderlich). An der ersten Stelle 01 sitzt außerdem, noch eine einseitig
federnde Schneide R. Außer den Sperrklinken 0 sitzen auf der Welle N lose drei Aufhängehaken
S1, S2, S3, deren erster, also S1, noch eine Nase S4 hat.
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Die ebenfalls fest am Gestell gelagerte Welle U trägt drei Schlaghebel
1471, W2, W3 mit festen Stahlschneiden V1, V2, V3 und einseitig federnden
Klinken X1, X2, X3.
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Die Gewichtsstange Cl trägt auf entsprechend angebrachten Bunden zehn
glockenförmige Gewichte T, deren jedes beispielsweise z ooo kg, die auf der Waagebrücke
stehen, ausgleicht, wenn sie einzeln auf die Waagschale B gesetzt werden.
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Die Gewichtsstange C2 trägt zehn scheibenförmige Gewichte Y für die
Hunderter, die Stange C3 zehn U-förmige Gewichte Z für die Zehner und Stange C4
zehn ähnliche für die Einer I. Während sich die Gewichte der ersten und zweiten
Stelle unmittelbar auf die Waagschale setzen, werden die Gewichte der Stangen C3,
C4 auf zwei Stangen B3, B4 der Waagschale aufgehängt.
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Wirkungsweise. Befindet sich die Waage in Ruhestellung, so nimmt die
ganze Vorrichtung die Stellung nach Abb. 6 ein, d. h. die Stange M3 steht hoch,
die Schlaghebel W sind ebenfalls hochgehoben und an den Haken S aufgehängt, während
die Sperrklinken 0 in den Sperrädern G liegen. Der Waagebalken A spielt frei zwischen
seinen Anschlägen Dl, D2. Die Gewichte T und Z hängen auf den Stangen Cl, Cs, während
die Gewichte I' und I auf der Waagschale ruhen und mit ihr austariert sind.
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Wird jetzt die belastete Waagebrücke durch die Entlastungsvorrichtung
in bekannter Weise in die Wiegestellung gebracht, so geht der Hebel M in die in
Abb. = gezeighnete tiefste Lage, mit ihm die Stange M3, und der Mitnehmer M4 (s.
Abb. 7) löst die Sperrklinke 01
der ersten Stelle aus dem Sperrad G1 aus,
tritt
aber im letzten Augenblick außerhalb des Bereichs der Schneide
R, während gleichzeitig der Mitnehmer M5 den Aufhängehaken S zurückdrückt und den
Schlaghebel W1 auf eine einseitig federnde Stützschneide IIl auflegt. Jetzt setzt
sich unter Einwirkung des Eigengewichtes der Stange Hl der Hubdaumen und das Sperrrad
G1 in der Pfeilrichtung in Bewegung, die Gewichtsstange Cr sinkt und setzt die Gewichte
T einzeln. so lange auf die Waagschale B
ab, bis der Waagebalken einschwingt,
wobei das zuletzt abgesetzte Gewicht den Balken über die Gleichgewichtslage hinaus
beschwert, derWaagebalken sich also abwärts bewegt.
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Jetzt schnappt die Schneide Pl von der am Waagebalken befestigten
Schneide A, (Abb.6, 7) ab, die sich ja mit nach unten bewegt, und die Klinke
0, fällt vermöge ihres rechts der Welle N liegenden Schwerpunktes in das
Sperrad G1 ein, wodurch dieses und damit die Bewegung der Gewichtsstange Cl gesperrt
wird. Die an der Sperrklinke 0, sitzende Stützschneide IIi (s. Abb.
7) bewegt sich nach links und läßt den Schlaghebel W1 frei fallen, der seinerseits
dadurch, das die Klinke X1 das Stahlstück Qi, welches an der Sperrklinke 02 sitzt,
aber in den Bereich des Schlaghebels Wi hineinragt, beiseite drückt, die Sperrklinke
02 aus dem Sperrad G2 ausrückt (s. Abb. 8). An den Schlaghebeln W2, W 3 sitzen
je zwei Stifte W", die jeweils von der höheren in die nächst niedrigere Stufe hineinragen,
die Aufhängehaken S umfassen und beim Niederfallen diese Aufhängehaken ausrücken,
so daß stets der nächstfolgende Schlaghebel W zu der oben geschilderten Wirkung
freigegeben ist (s. auch Abb. g).
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Die Sperrklinke 02 stützt sich jetzt hinter die Waagebalkenschneide
AR, und- der Hubdaumen der zweiten Stelle, der hier entgegengesetzt der ersten sitzt,
also auf Heben der Gewichtsstange C2 wirkt, setzt sich unter Einfuß der Stange H2
in Bewegung, womit die Gewichte der Hunderterstelle einzeln. von der Waagschale
B abgehoben werden, bis der Waagebalken nach oben schwingt, wobei das zuletzt abgehobene
Gewicht den Balken über die Gleichgewichtslage hinaus erleichtert, der Waagebalken
sich also weiter aufwärts bewegt und sich alsdann das zuvor beschriebene Wechselspiel
in gleicher Weise bei der dritten und vierten Stelle wiederholt. , Die Waagschale
wird zuletzt theoretisch um eine. Gewichtseinheit zuviel erleichtert, da diese Abweichung
aber weiter innerhalb der zulässigen Fehlergrenze verbleibt, kann sie praktisch
vernachlässigt werden.
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Nachdem nun die Wägung vollzogen ist, wird durch Antrieb der Entlastungsvorrichtung
von Hand, etwa durch Umlegen eines Entlastungshebels in die in Abb. =o gezeichnete
Stellung, der Hebel M in die Stellung nach Abb. zz gerückt, und durch die Schiene
M, werden die Zahnstangen Hl bis H4 vermittels der Rollen L
wieder in ihre
ursprüngliche Lage zurückgeführt, so daß der ganze Wiegeapparat zu neuer Wägung
bereit steht, die nun nach Wiederfreigabe des Wiegeapparates etwa durch Rückbewegung
des Entlastungshebels in der durch den Pfeil angedeuteten Richtung vorgenommen werden
kann.