DE373590C

DE373590C - Verfahren zur Gewinnung von Paraffinen aus Urteer oder seinen Destillationsprodukten

Info

Publication number: DE373590C
Application number: DES51560D
Authority: DE
Original assignee: FRITZ SEIDENSCHNUR DIPL ING
Current assignee: FRITZ SEIDENSCHNUR DIPL ING
Priority date: 1919-11-22
Filing date: 1919-11-22
Publication date: 1923-04-13

Description

Verfahren zur Gewinnung von Paraffinen aus Urteer oder seinen Destillationsprodukten. Zusatz zuin Patent 369883. Gegenstand des Hauptpatents 369883 ist ein Verfahren zur direkten Gewinnung von ölfreiem Paraffin aus Ölteer bzw. seinen Destillationsprodukten durch Behandlung des Ausgangsmaterials mit Gemischen von Benzol und Alkohol oder gleichwertigen Gemischen, in denen Alkohol durch Holzgeist, Essigäther, dessen Homologe oder andere Flüssigkeiten, die für Paraffin in der Kälte kein oder nur ein sehr geringes Lösungsvermögen besitzen, das Benzol durch seine Homologen oder durch Flüssigkeiten mit ausgesprochen gutem Lösungsvermögen für Öl ersetzt ist.
Die nach dem Verfahren des Haupt- und Zusatzpatents gewonnenen ölfreien Paraffinmassen stellen ein Gemisch verschieden hoch schmelzender Paraffine dar.
Es hat sich nun herausgestellt, daß diese ölfreien Paraffinmassen in Paraffine verschiedenen Stockpunktes zerlegt werden können, wenn man die ölfreien Paraffinmassen einem sonst für Paraffin gebräuchlichen Schwitzverfahren unterwirft.
Man erhält so beispielsweise aus ioo kg aus Destillaten von Urteer aus Braunkohle hergestelltem ölfreien Paraffin mit Stockpunkt 48° 6o Prozent eines Paraffins mit Stockpunkt 54° und 40 Prozent eines Paraffins mit Stockpunkt 43°.
Zu demselben Ergebnis gelangt man auch, wenn man das bei der Behandlung von Urteer oder seinen Destillaten erhaltene Paraffin nochmals in Benzolalkohol oder ähnlichen Gemischen der obenerwähnten Art löst und die Filtration bei höherer und niederer Temperatur vornimmt. Das bei etwa 3o° abgeschiedene Paraffin hat dann ebenfalls einen Stockpunkt von 54°, während bei weiterem Abkühlen der bei der ersten Kristallisation ablaufenden Mutterlauge auf - io ° ein Paraffin mit Stockpunkt von 43', und zwar ungefähr in den gleichen Ausbeuten wie beim Schwitzprozeß, erhalten wird. Bei Vornahme des Umlöseprozesses wurde beobachtet, daß ein gewisser Ölgehalt des beim ersten Ausfällen erhaltenen Paraffins die Löslichkeit in günstigem Sinne beeinflußt, ohne auf die Reinheit des im Umlöseprozeß erhaltenen Paraffins einen schädlichen Einfluß auszuüben.
Bei einem anderen Trennungsverfahren für hochstockende, an unzersetztem. Bitumen reiche Teere soll durch den Schwitzprozeß oder die obenerwähnte fraktionierte Kristallisation das Bitumen, ein esterartiger Körper, von Paraffin, einem Kohlenwasserstoff, getrennt werden. Bei dem vorliegenden Zerfahren dagegen handelt es sich nur um die Trennung von Kohlenwasserstoffen.
Es besteht also bei den beiden Verfahren eine große Verschiedenheit in den zu trennenden Ausgangsstoffen, wenn auch die Mittel zur Zerlegung derselben die gleichen sind. erhaltene Paraffin einem fraktionierten Sehwitzprozeß unterwirft.
2. Abänderung des Verfahrens gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks getrennter Gewinnung von Paraffinen verschiedenen Stockpunktes das durch Behandlung mit Benzolalkoholgemisch o. dgl. erhaltene Paraffin nochmals in denselben Lösungsmitteln umlöst und die Abscheidung des Paraffins bei verschiedenen Temperaturen vornimmt bzw. die Abscheidung des Paraffins schon im Hauptverfahren bei verschiedenen Temperaturen erfolgen läßt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Paraffinen von verschiedenem Stockpunkt aus Urteer bezw. seinen Destillationsprodukten gemäß Patent 369883, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks getrennter Gewinnung von Paraffinen verschiedenen Stockpunktes das durch Behandlung mit Benzolalkoholgemisch o. dgl.