DE447530C

DE447530C - Verfahren zur Gewinnung von gereinigtem Montanwachs

Info

Publication number: DE447530C
Application number: DES64275D
Authority: DE
Original assignee: AMALIE SMELKUS GEB STEIN
Current assignee: AMALIE SMELKUS GEB STEIN
Priority date: 1923-11-06
Filing date: 1923-11-06
Publication date: 1927-07-29

Description

Verfahren zur Gewinnung von gereinigtem Montanwachs. Die bisher bekannten Verfahren zur Gewinnung des Montanwachses haben den Nachteil, daß hierbei stets färbende Stoffe mit aufgelöst werden, deren Entfernung große technische Schwierigkeiten bereitet und bisher nur unter weitgehender oder völliger Zersetzung der wertvollen Wachsester herbeigeführt werden konnte.
Dieses gilt nicht nur von dem Verfahren, bei dem das Rohmontanwachs in Benzin aufgelöst mit alkoholischem Alkali verseift, dann von den verseiften Bestandteilen abgetrennt und weiterhin mit konzentrierter Schwefelsäure bei etwa zoo° behandelt wird, sondern auch von den Verfahren, bei denen man das Bitumen aus Braunkohle einer Destillation mit überhitztem Wasserdampf, Wasserstoff oder Kohlensäure unterwirft.
Die vorliegende Erfindung hat ein Verfahren zur Gewinnung von gereinigtem Montanwachs zum Gegenstande, bei dem man den Übelstand einer Zersetzung der wertvollen Ester des Montanwachses vermeidet.
Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß man nicht die üblichen Mittel zur Lösung des Montanwachses, die leicht große Mengen dieses Wachses in Lösung zu bringen vermögen, wählt, sondern solche Lösungsmittel, wie Methylalkohol oder seine Homologen oder deren organische Ester, so z. B. Essigäther, verwendet. Es hat sich herausgestellt, daß solche Körper die in den Ausgangsstoffen (Braunkohle oder Rohmontanwachs) vorhandenen, schwer entfernbaren Oxysäuren oder deren Verbindungen nur spurenweise mitauflösen. Es wurde dabei weiter festgestellt, daß sich das Montanwachs aus diesen Lösungen in weit reinerer Form gewinnen läßt. Wie sich insbesondere ergeben hat, bleiben hierbei diejenigen Verunreinigungen des Montanwachses unlöslich zurück, die bisher nur durch tiefgreifende chemische Verfahren, die die Wachsester zerstören, aus den üblichen Lösungen des Montanwachses oder den direkt aus Braunkohle erhaltenen Lösungen entfernt werden konnten.
Bei dem Verfahren können auch mit Vorteil gleichzeitig die bekannten Entfärbungsmittel, wie Kohle, Walkerde u. dgl., angewendet werden, mit denen man bisher bei den Lösungen des Montanwachses in Benzol, Benzin, Aceton, Benzolalkohol und Toluolalkohol u. dgl. keine Entfärbung erzielen konnte, so daß man hinterher noch verseifen oder destillieren mußte.
Anstatt die ursprüngliche bituminöse Braunkohle mit den genannten Lösungsmitteln zu behandeln, kann man auch Rohmontanwachse verwenden, die durch die in der Technik bisher verwendeten Lösungsmittel, wie Benzol, Benzolalkohol, Benzin, Toluol u. dgl., extrahiert worden sind.
Die Wirkung des neuen Verfahrens besteht im wesentlichen darin, daß die.färbenden Oxysäuren und ihre Verbindungen bei der Auslösung des Wachses durch die neuen Lösungsmittel zurückbleiben, während die wertvollen hochmolekularen Wachs- und Harzstoffe ohne chemische Veränderung vollständig herausgelöst werden. Die nach dem Verfahren erhaltenenErzeugnisse unterscheiden sich durch ihre helle Farbe wesentlich von dem Rohmontanwachs des Handels, ohne in ihrer chemischen und physikalischen Zusammensetzung, abgesehen von der durch das Verfahren erzielten Abtrennung färbender Stoffe, eine Veränderung erfahren zu haben. Sie geben mit den üblichen Lösungsmitteln (Benzol, Benzin, Tetrachlorkohienstoff usw.) helle, gelbliche bis gelbe, .in größerer Konzentration orange gefärbte Lösungen und unterscheiden sich auch hierdurch vorteilhaft von dem bräunliche bis tief dunkelbraune Lösungen gebenden Rohmontanwachs.
Die Ausbeute beträgt 7o bis 75 Prozent und mehr von dem in der Braunkohle enthaltenen Rohmontanwachs, wie es mit den üblichen Lösungsmitteln der Technik bei gewöhnlichem Atmosphärendruck aus der Braunkohle extrahiert werden kann.
Eine weitergehende Entfärbung der durch vorstehende Behandlung von den Oxysäuren und ihren Verbindungen befreiten Montanwachslösungen erzielt man durch Einwirkung von naszierendem Wasserstoff, indem man die Lösungen des nach vorstehenden Verfahren erhaltenen Wachses beispielsweise mit Zinn und Salzsäure erwärmt; eine Zersetzung der Wachsester findet hierbei nicht statt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Gewinnung von gereinigtem Montanwachs, dadurch gekennzeichnet, daß man die ursprüngliche bituminöse Braunkohle, zweckmäßig unter Zusatz eines bekannten Entfärbungspulvers, mittels eines Lösungsmittels, das die in der " Kohle enthaltenen - Oxysäuren und deren Verbindungen nicht oder schwer löst, so beispielsweise mittels Methylalkohol und seiner Homologen oder deren organischen Estern, z. B. Essigäther, extrahiert. a. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle von bituminöser Braunkohle das in bekannter Weise mit Benzol, Benzin, Benzinalkohol u. dgl. aus der Braunkohle gewonnene technische Robmontanwachs verwendet. 3. Verfahren nach Anspruch z und a, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ausgangsstoffe während des Lösungsverfahrens oder hinterher mit Wasserstoff in statu nascendi behandelt.