DE3735786A1 - Hinterlueftetes aussendaemmsystem - Google Patents

Hinterlueftetes aussendaemmsystem

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein hinterlüftetes Aussendämmsystem für Bauten, mit einem Aussenmauerwerk und vorgelagerter Putzwand, welche, unter Belassung eines von der Aussenluft frei durchströmbaren Zwischen­ raumes zwischen Aussenmauerwerk und Putzwand an der Baute zu befestigen ist.
Derartige Systeme sind an und für sich bekannt. Bei der Entwicklung eines hinterlüfteten Aussendämmsystems gilt es folgende wesentliche Punkte zu berücksichtigen:
Es muss sich um ein System handeln, welches aus nicht brennbaren Komponenten besteht.
Verarbeitungsmethoden und Materialien müssen durch Bauhandwerker einfach zu handhaben und zu bearbeiten sein.
Die Unterkonstruktion muss möglichst geringe Wärme­ brücken aufweisen.
Da bekannte, hinterlüftete Aussendämmsysteme sich zum Halten der sog. äussersten oder Putzwand durchgehender Metallschienen bedienen, welche nicht nur sperrig und teuer sind, sondern auch Probleme wegen der ungleichen Ausdehnungskoeffizienten der verwendeten Materialien mit sich bringen, bezweckt die vorliegende Erfindung die Schaffung einer einfachen, zwängungsfreien Befe­ stigungsmöglichkeit der Putzwand an, insbesondere isoliertem, Mauerwerk.
Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, dass die Putzwand membranartig punktweise befestigt ist.
Die Erfindung wird anschliessend beispielsweise anhand einer Zeichnung erläutert.
Es zeigen, teilweise rein schematisch:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Gebäude mit hinter­ lüftetem Aussendämmsystem,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus der Seitenwand des Gebäudes nach Fig. 1,
Fig. 3 in perspektivischer, auseinandergezogener Darstellung einen Befestigungsanker,
Fig. 4 den Vorderteil eines Befestigungsankers mit Auflagekopf und auf diesem befestigt, ein Drahtziegelgewebe im Ausschnitt,
Fig. 5 einen Ausschnitt aus der Seitenwand mit in Bruchteilen dargestellter Putzwand, analog Fig. 1,
Fig. 6 einen Ausschnitt aus der Seitenwand nach Fig. 3, in vergrösserter Darstellung,
Fig. 7 den Oberteil der Seitenwand nach Fig. 1, mit zusätzlicher Verwendung von Aufhänge­ ankern,
Fig. 8 die Darstellung einer Putzwand bei Normal­ temperatur mit ausgezogenen Linien, bei Dila­ tationen im Sommer in der linken Wandhälfte mit gestrichelten Linien und beim Schrumpfen im Winter auf der rechten Wandhälfte,
Fig. 9 einen Ausschnitt mit Einzelheiten aus Fig. 8,
Fig. 10 einen Putzträger aus Putzträgerplatten, bei Normaltemperatur mit ausgezogenen Linien, mit Ausdehnungen im Sommer in der linken und Schrumpfungen im Winter in der rechten Bild­ hälfte,
Fig. 11 Varianten von lokalen Auflageköpfen in montiertem Zustand, in rein schematischer Darstellung.
Im folgenden wird das hinterlüftete Aussendämmsystem für Bauten erläutert, ohne dass auf die thermodynami­ schen Vorgänge, welche grundsätzlich als bekannt voraus­ gesetzt werden, eingegangen wird. Immerhin ist festzu­ halten, dass das Belüften von Wänden dann sinnvoll ist, wenn an deren Oberflächen sich Wasser oder feuch­ tere Luft ansammelt, sei dies durch Zuleitung von Was­ ser, sei dies infolge Abkühlung stagnierender Luft, sogar bis zur Kondensation von Wasserdampf. Durch Zuführen ungesättigter, trockenerer Luft wird damit, wenn sie diese wasserbehafteten Flächen bestreicht, aufgrund des Sättigungsdefizites eine Verdunstung und damit eine Trockenlegung der Wand erfolgen.
In Fig. 1 ist im Ausschnitt ein Gebäude 1 ersichtlich, mit einem Dach 2, einer Decke 3, einem Boden 4 und einem Fundament 5 sowie mit einer uns speziell in­ teressierenden Seitenwand 6. Vor der Seitenwand 6 ist, unter Bildung eines Zwischenraumes 8 für das Durch­ streichen von Luft, eine Putzwand 7 angebracht. Einer der wesentlichen Punkte der Ausführung ist das Fest­ halten der Putzwand 7 an der dahinterliegenden Seiten­ wand 6.
In Fig. 2 ist ein Ausschnitt aus der Seitenwand 6 er­ sichtlich. Diese Seitenwand setzt sich im gegebenen Fall aus einem Mauerwerk 10 und einer Isolationsschicht 11 zusammen, wobei interessehalber der Temperaturver­ lauf innerhalb dieses Systems an einem Sommertag einge­ zeichnet ist.
Bei gleicher Innen- und Aussenlufttemperatur ist der thermische Auftrieb im Zwischenraum 8 ersichtlich, wobei Δ δ=δ wa-δ m die Sonneneinstrahlung bewirkt.
Fig. 3 zeigt einen Befestigungsanker 15, welcher zwecks Halterung der Putzwand durch die Isolations­ schicht 11 ins Mauerwerk 10 eingetrieben wird. In ein entsprechendes Bohrloch wird dazu ein Dübel 16 eingeschlagen, an dessen vorderem Ende sich ein z.B. freier Haltering 19 befindet. Der Ankerschaft 17 wird durch den Haltering 19 und den Dübel 16 eingetrieben. Am freien Ende des herausragenden Ankerschaftes 17 ist ein Haltekopf 20, hier quadratischer Form, ange­ ordnet, der mit Verstärkungsrippen 21 versehen ist und der Auflage der Putzwand in anschliessend erläu­ terter Weise dient. Zum Befestigungsanker 15 gehört ferner eine Halterosette 23 sowie als Teil des Auf­ lagekopfes 20 eine Gewindehülse 24, welche erlaubt, den Auflagekopf 20 auf das Ende des Ankerschaftes 17 aufzuschrauben und mittels einer Schraube 26 die Halterosette 23 mit dem Auflagekopf 20 zu verbinden. Es sind ferner die abgewinkelten Ecken 27 des Kopfes 20 ersichtlich.
Ein derartiges Befestigungselement kann mit einer Aussteifung 28 im Sinne der Fig. 11 ergänzt werden.
Fig. 4 zeigt eine Aufsicht auf den Auflagekopf 20 von vorne sowie einen Ausschnitt aus einem Draht­ ziegelgewebe 30 mit einem Drahtgeflecht 31 mit Zie­ gelmaterial 33 längs den Drähten, derart, dass Leer­ räume 34 entstehen. Das Drahtziegelgewebe 31 wird mittels der Halterosette 23 und der Schraube 26 be­ reichsweise auf die entsprechenden Auflageköpfe 20 zum Befestigungsanker 15 befestigt, so dass anschlies­ send aufgebrachter Putz in den Leerräumen 34 und dem Ziegelmaterial 33 eine entsprechend gute Halterung erfährt. Ein derartiges Anbringen ist im Ausschnitt und in schematisch perspektivischer Darstellung aus Fig. 5 ersichtlich.
Fig. 6 zeigt in Einzelheiten einen Ausschnitt aus der Seitenwand 6 und der vorgelagerten Putzwand 7. Wie ersichtlich, ist auf der Rückseite des Drahtzie­ gelgewebes 30 ein Vlies, beispielsweise ein Glasfa­ servlies, aufgebracht. Diese beiden werden mittels der Halterosette 23 und der Schraube 26, die in die Gewindehülse 24 verschraubt wird, festgehalten, worauf eine Putzschicht 39 aufgebracht wird, deren Halterung hauptsächlich über das Drahtziegelgewebe 30 auf den Befestigungsanker 15 übertragen wird. Um ein Durchtreten von Putz durch die Leerräume 34 in den Zwischenraum 8 ausserhalb der Auflageköpfe 20 zu verhindern, ist das gegen den Zwischenraum 8 hin die Leerräume 34 verschliessende Vlies 37 angebracht.
Anschliessend wird auf die Putzschicht 39 eine Wetter­ schutzschicht 38 aufgebracht, welche den äusseren Abschluss bildet.
Es hat sich gezeigt, dass der Raster für die Befesti­ gungsanker 15 ungefähr im Bereiche von 30 cm bis 100 cm, vorzugsweise bei ungefähr 45 cm, liegen soll.
Fig. 7 zeigt den oberen Teil des Gebäudes 1 mit einem speziellen Aufhängeanker 41, dessen Einstellung mittels eines Spannschlosses 42 erfolgen kann sowie mit zwei angedeuteten Befestigungsankern 15. Die Verbindung zwischen Aufhängeanker 41 und Putzwand 7 erfolgt über einen Schwenkzapfen.
Fig. 8 zeigt in schematischer Darstellung, wie sich eine derartige Putzwand 7 verhält, wenn die Aussen­ temperatur gegenüber der Temperatur während deren Verlegung steigt, wie im Sommer, oder fällt, wie im Winter. In beiden Fällen ergibt sich eine Änderung der Abmessungen, wie dies die Fig. 8 schematisch vor Augen führt.
Fig. 9 zeigt einen Ausschnitt aus der Putzschicht mit horizontalen Bewegungen des Auflagekopfes infolge von Dilatationen bzw. Schrumpfungen.
Es ist natürlich möglich, den Aufbau der Putzwand 7 auch mittels Fassaden- oder Putzträgerplatten vor­ zusehen, welche dann direkt auf die Auflageköpfe 20 der Befestigungsanker 15 aufgebracht und dort form­ schlüssig festgehalten werden. Es bedarf dann keines Drahtziegelgewebes mehr. Die Fassaden- oder Putz­ trägerplatten 43 sind durch Fugen 45 voneinander ge­ trennt, welche Fugen entweder mittels Fugenbändern oder elastischen Kitten ausgefüllt oder mittels Riss­ brückensystemen überspannt werden. Eine Putzschicht 39, gefolgt von einer Wetterschutzschicht 38 werden dann direkt auf die Platten aufgebracht, wobei auch hier die entsprechenden Plattenverschiebungen im Sommer bzw. im Winter in den beiden Hälften der Putz­ wand gemäss Fig. 10 ersichtlich sind.
Das Grundsätzliche an der beschriebenen Neuentwicklung beruht auf dem Zusammenwirken von in einem Punktra­ ster angeordneten Tragelementen, beispielsweise in Form der Befestigungsanker 15 oder der Aufhängeanker 41 sowie einer diese membranartig überspannenden Putzbe­ schichtung, beispielsweise in Form der Putzwand 7, welche formschlüssig mit den Tragelementen verbunden ist. Damit werden die Fassadenlasten punktweise in die Tragelemente eingeleitet und direkt ins Mauer­ werk, beispielsweise ins Mauerwerk 10, übertragen. Bei Aufhängeankern werden vertikale Lasten hauptsäch­ lich in die Decke 3 übertragen.
Grundsätzlich können hinterlüftete, fugenlos ver­ putzte Fassaden, bei welchen die verwendeten Putz­ träger die entscheidende Rolle spielen, unterteilt werden. Es gibt Fassaden mit Membran-Charakteristik, bei welchen eine zusammenhängende Putzschicht mit gleichmässiger Schichtdicke über die gesamte Fassa­ de erstellt wird, wie dies beispielsweise in der Aus­ führung gemäss den Fig. 5, 6 und 8 erläutert ist. Die physikalischen Vorgänge in der Putzwand spielen sich dann global, d.h. bezüglich der ganzen Wand als Einheit ab.
Es ist aber auch möglich, im Sinne der Fig. 10, durch voneinander mittels Fugen 45 getrennte Fassaden- oder Putzträgerplatten 43 die physikalischen Vorgänge, wie Ausdehnungen und Kontraktionen, sich lokal im Bereiche der einzelnen Putzträgerplatten abspielen zu lassen.
Bei Putzwänden mit Membran-Charakteristik wird über eine bestimmte Fassadenfläche eine fugenlose, dünne, armierte Putzschicht mittels Stabelementen in einem bestimmten Abstand zur Unterkonstruktion fixiert und in der Putzschichtebene elastisch gehalten, wie dies im Sinne der Fig. 3 bis 7 erläutert wurde. Je nach Materialeigenschaft der Befestigungselemente und der Putzschicht, variiert die Wirkungsweise des Systems in den folgenden Grenzen:
Die Verformungen der Putzschicht bzw. der Putzwand infolge Kriechens, Schwindens und Temperaturänderungen werden dann behindert, falls die eigentliche Putzschicht 39 hochelastisch und die Befestigungselemente sehr steif sind. Nicht behindert werden diese Verformungen, falls der Putz steif und die Befestigungselemente hochelastisch ausgeführt werden.
Wird, wie erläutert, beispielsweise anhand der Fig. 6 die Putzwand 7 armiert ausgeführt, z.B. mit Hilfe des Drahtziegelgewebes 30, so werden thermisch be­ dingte Spannungen, Eigenlasten und äussere Kräfte von der Armierung aufgenommen und in die Stabelemente übertragen. Dabei übernehmen diese Stab- oder Befe­ stigungselemente, formschlüssig mit der Putzschicht verbunden, die Eigenlasten und äusseren Kräfte mit­ tels ihrer Steifigkeit. Handelt es sich um mechani­ sche Belastungen infolge Temperaturänderungen, so nutzt man die elastischen, gegebenenfalls sogar plastischen Eigenschaften der Befestigungselemente oder Tragelemente aus. Die thermischen Bewegungen der Putzschicht werden dann nur geringfügig behindert und die Spannungen in der Schicht selbst und im Bereich der Lasteinleitung zu den Befestigungselementen sind gering.
Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, die Putz­ wand als Vorspannwand auszuführen, indem mittels des im vorfabrizierten Betonbau bekannten Spannbettver­ fahrens Spanndrähte oder Glasfaserfäden in vorgespann­ tem Zustand in die Putzwand eingelagert werden. Eine derartige Putzwand steht dann unter Vorspanndruck, so dass selbst extreme Dilatationen, und vor allem Schrumpfungen, infolge Temperaturänderungen in der Putzwand und insbesondere der Putzschicht keine Zug­ spannungen hervorzurufen vermögen, sondern jeweils nur die Vorspanndrucke entsprechend reduzieren. Durch Haftverbund der Spanndrähte mit der Mörtelschicht können den thermisch bedingten Zugspannungen und Schwindkräften, aber auch den schockartigen Belastungs­ fällen, insbesondere thermischer Art, Druckspannungen überlagert werden. Dabei wird die Bildung von feinen Haarrissen in der Putzschicht verhindert und die Lebens­ dauer der Fassade erhöht.
Es ist dabei möglich, grundsätzlich die Bauteile nur in einer oder aber in zwei zueinander senkrechten Richtungen vorzuspannen. Es ist damit möglich, an diesen vorgespannten Elementen den Putzträger aufzu­ bringen oder diese Elemente über oder unter dem Putz­ träger zu spannen. Was die Eigenlast und vertikalen äusseren Kräfte der gesamten Fassade betrifft, so werden diese auf die Befestigungselemente, hier als Lastanker ausgebildet, an der bestimmten Stelle auf das Bauwerk übertragen. Dabei ist es möglich, wie anhand der Fig. 7 erläutert, gelenkartig befestigte Zuganker, beispielsweise in Form der Aufhängeanker 41, vorzusehen, welche mit Hilfe der übrigen Befesti­ gungsanker die Wand in definiertem Abstand zum Mauer­ werk fixieren und die senkrecht zur Fassadenebene auftretenden Kräfte aufnehmen. Die Gelenke sind dabei so vorgesehen und die Elemente einstellbar, dass kei­ ne, oder zumindest eine nur geringe, Mehr- oder Minder­ belastung der Befestigungselemente entsteht.
Es ist natürlich auch möglich, alle diese Massnahmen, je nach Bauwerk, in optimaler Weise zu koordinieren und zu kombinieren, um damit ein Schadenrisiko und insbesondere ein Reissen der fugenlos verputzten Aus­ sendämmung bzw. der Putzwand 7 zu verhüten.
Bei der Konstruktion gemäss Fig. 10, mittels Fassa­ den- oder Putzträgerplatten ist festzuhalten, dass diese auf der zwangsfreien elastischen Tragkonstruk­ tion, d.h. den Befestigungselementen analog den An­ kern 15 oder 41, aufgesetzt sind. Die entsprechenden Auflageköpfe analog den Auflageköpfen 20 sind dabei mit Vorrichtungen versehen, welche den Plattenbefesti­ gungspunkten verschiedene Bewegungsmöglichkeiten bzw. die benötigten Freiheitsgrade geben. Durch die sinn­ volle Anordnung derartiger Befestigungspunkte mit keinem, einem oder zwei Freiheitsgraden bleiben Ein­ zelplattenverformungen lokal. Es wird damit verhindert, dass sich diese Verformungen durch die elastische Tragkonstruktion aufsummieren und schliesslich zur Überbeanspruchung der Platten oder zu einer über­ mässigen Plattenfugenbewegung führen. Es wird dabei auf eine zwangsfreie elastische Tragkonstruktion ver­ wiesen, bei welcher Fassaden- oder Putzträgerplatten aller Art mit sichtbaren, nicht sattgestossenen Platten­ fugen mit eingesetztem Fugenprofil oder gekittet, vorgesehen werden. Dabei ist es vorteilhaft, Putz­ trägerplatten mit geringem thermischem Ausdehnungs­ koeffizienten zu wählen.
Die senkrecht zur Fassadenebene auftretenden Verfor­ mungen einer Platte müssen mittels Steckschieber oder Nut und Kamm bzw. Nut und Feder auf die benachbarten Platten übertragen werden. Je nach Elastizität und Rückstellvermögen der Putzschicht ist ein "Rissbrücken­ system", eine Armierungseinlage oder keine speziellen Vorkehrungen notwendig.
Die Putzschicht muss:
  • - die Bewegungen im Fugenbereich langfristig mitmachen,
  • - ausreichende Spannungsreserven aufweisen, unter Berücksichtigung einer reduzierten Bruchfestigkeit infolge Ermüdung.
Unter speziellen Bedingungen wird es auch mit Putz­ trägerplatten möglich sein, Fassaden mit membran­ charakteristischem Globalverhalten zu bauen, z.B. unter folgenden Bedingungen:
  • - Platten mit sehr kleinem Wärmeausdehnungs­ koeffizient
  • - Platten mit hoher Festigkeit und gleichzeitig
  • - Möglichkeit, die auftretenden Kräfte in Kopfteil bzw. Tragelement zu übertragen.
Die Fugenbewegungen werden dabei stark reduziert und über den Tragelementen sogar eliminiert.
Die Wärmedämmung in Form der Isolationsschicht 11 z.B., wird in einem ersten Arbeitsgang auf die Unter­ konstruktion, d.h. das Mauerwerk 10, geklebt. Ohne Behinderung durch Befestigungsteile der Tragkonstruk­ tion kann eine wärmebrückenfreie, lückenlose Aussen­ dämmung, ähnlich einer Kompaktfassade, angebracht werden. Als Dämmaterial können je nach brandschutz­ technischen Bedingungen, Polystyrol- oder beschichtete Steinwollplatten verwendet werden.
Die Befestigungselemente können je nach Fassadenkon­ struktion und Mauerwerk folgende Funktionen erfüllen:
  • - Distanzmontage von membranartigen und platten­ artigen Fassadenkonstruktionen
  • - Alle Varianten von:
    • - absolut formschlüssiger Verbindung mit der Putzschicht und voller Lastübertragung bis
    • - Gelenkanker, der nur Kräfte senkrecht zur Fassadenebene aufnimmt.
Diese Tragelemente bilden keine starren Befestigungs­ systeme. Die Fassade kann elastisch, federnd und zwängungsfrei befestigt werden. In gewissen Fällen, z.B. bei hinterlüfteten, fugenlosen Fassaden, sind auch plastische Verformungen zulässig.
Je nach Platten- oder Putzträgersystem ist
  • a) örtlich
  • b) linear oder
  • c) in der Ebene beliebig angeordnet eine bestimmte Steifigkeit der BefestigungsPunkte gewünscht. Ein "lokaler Auflagetisch mit frei wähl­ barer Steifigkeit" kann ebenfalls von der Idee der punktweisen, elastischen Lasteinleitung abgeleitet werden, wie dies die verschiedenen Varianten der Fig. 11, von lokalen Auflageköpfen oder -tischen mit frei wählbarer Steifigkeit schematisch dargestellt, er­ kennen lassen. Alle Varianten sind grundsätzlich horizontal oder vertikal denkbar.
Mit dem Begriff "Membrane" ist ist hier eine dünne, in einem bestimmten Abstand von der Tragkonstruktion eines Gebäudes entfernte, fugenlose Putzschicht ver­ standen, welche sich selbst trägt.
Auf der Stabelement-Tragkonstruktion wurden alle bis­ her bewährten Putzträger eingebaut und geprüft. Die besten Erfahrungen wurden mit dem seit 1889 bekannten Drahtziegelgewebe gemacht. Durch das Aufkommen der Trockenbauweise geriet der Ziegelrabitz etwas in Vergessenheit. Die Substitution des Drahtziegelge­ webes durch neue Baustoffe geschah aber ausschliess­ lich aus wirtschaftlichen und nicht aus technischen Überlegungen. Jedermann ist nach wie vor von den ausgezeichneten Eigenschaften des Rabitznetzes als Putzträger überzeugt.
Beim Einsatz dieses Materials bei hinterlüfteten, verputzten Fassaden stellt sich lediglich die Frage, wie das Eindringen der Mörtelmasse in den Belüftungs­ raum verhindert werden kann.
Die Funktionstüchtigkeit einer hinterlüfteten Fassade hängt zum grossen Teil davon ab, ob im Luftspalt oder Zwischenraum 8 ein genügender Luftwechsel stattfindet.
Beim hinterlüfteten, fugenlos verputzten Aussendämm­ system geschieht dieser Luftwechsel vor allem durch thermischen Auftrieb. Dieser ist massgeblich vom Querschnitt des Belüftungsraumes (Luftspaltbreite) und der Oberflächenrauhigkeit der Berührungsflächen abhängig.
Beim Drahtziegelgewebe-Putzträger wurde das Problem des gesicherten Belüftungsraumes dadurch gelöst, dass ein nichtbrennbarer Vlies 37, z.B. Glasvlies, auf der Rückseite befestigt wird. Mit dieser Massnahme können folgende Vorteile erzielt werden:
  • - Auf der Rückseite der Putzschicht entsteht eine glatte Oberfläche mit geringem Luftrei­ bungswiderstand.
  • - Der Querschnitt des Belüftungsraumes 8 ist gewährleistet.
  • - Die Drähte 31 des Ziegelrabitzes 30 sind mit Mörtel 39 umschlossen und vor korrosiven Ein­ flüssen geschützt.
Um eine membranartig punktweise, aber doch starre dünnwandige Putzwand zu erreichen, sind folgende Hin­ weise zu berücksichtigen:
  • - Einschliessen eines Binders in einen flexiblen, geschmeidigen, leichten Baustoff wie Vlies, Gewebe, Geflecht oder sogar tuchartigen Stoff. Bei einer bestimmten Temperatur oder Feuchtigkeit, oder nach Auftrag einer zweiten Komponente lässt man diese Binder erstarren und der ursprünglich flexible Stoff wird zur tragfähi­ gen Bauplatte.
  • - Je nach Baustoff wird eine formschlüssige Verbindung unter den einzelnen Elementen möglich, wie Überlappung, mechanische Ver­ bindung mittels Bändern, Armierung o. dgl. Falls der Baustoff gute Formstabilitätseigen­ schaften aufweist oder in kleinen Abmessungen eingebaut wird, sind auch Fugenüberbrückungs­ systeme, d.h. modifizierte Rissbrückensysteme, ermöglicht.
  • - Falls die erstarrte Bauplatte den Witterungs­ einflüssen standhält und optisch befriedigt, kann sie auch unverputzt bleiben.
Derartige Platten 43 müssen tunlichst folgende Voraus­ setzungen erfüllen:
  • - gute Putzhaftung
  • - dünn und leicht
  • - geringer Wärmeausdehnungskoeffizient
  • - einfach bearbeitbar
  • - dauerhaft vor chemischen und mechanischen Einflüssen (Korrosion, Feuchtigkeit, Frost, Brand, usw.)
Grundsätzlich ist dabei festzuhalten, dass zumindest für einen Teil der Putzwand als Stahl bezüglich Kor­ rosionsfestigkeit mindestens ein Cr-Ni-Stahl einge­ bracht ist, z.B. für das Drahtziegelgewebe und/oder die Befestigungselemente oder aber pulverbeschichtete Baustähle.
Alle in der Beschreibung und/oder den Figuren darge­ stellten Einzelteile und Einzelmerkmale sowie deren Permutationen, Kombinationen und Variationen sind erfinderisch und zwar für n Einzelteile und Einzel­ merkmale mit den Werten n=1 bis n → ∞.

Claims (18)

1. Hinterlüftetes Aussendämmsystem für Bauten, mit einem Aussenmauerwerk (6, 10) und vorgelagerter Putz­ wand (7), welche, unter Belassung eines von der Aussen­ luft frei durchströmbaren Zwischenraumes (8) zwischen Aussenmauerwerk (6, 10) und Putzwand (7), an der Baute (1) zu befestigen ist, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Putzwand (7) membranartig punktweise befestigt ist.
2. System, vorzugsweise nach mindestens einem der An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aussenmauer­ werk mit einer Isolationsschicht (11) versehen ist.
3. System, vorzugsweise nach mindestens einem der An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aussenmauer­ werk (10) Träger von Befestigungselementen (15, 41) ist, welche in einem Raster von 30 cm×30 cm bis 100 cm×100 cm, vorzugsweise um 45 cm×45 cm angeord­ net sind.
4. System, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest für einen Teil der Putzwand als Stahl bezüglich Kor­ rosionsfestigkeit mindestens ein Cr-Ni-Stahl einge­ bracht ist, z.B. für das Drahtziegelgewebe und/oder die Befestigungselemente oder aber pulverbeschich­ tete Baustähle.
5. Befestigungselement zum Festhalten der Putzwand (7) eines hinterlüfteten Aussendämmsystems für Bauten, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, dass dieses einen Abstütz- oder Verankerungsteil (17) aufweist, an dessen freiem, vor­ stehendem Ende ein tischflächenförmiges Gebilde (20) zur punktmässigen Befestigung einer Putzwand (7) vor­ gesehen ist.
6. Befestigungselement vorzugsweise nach minde­ stens einem der Ansprüche, gekennzeichnet durch einen, z.B. mittels eines Dübels (16) im Mauerwerk (10) fest­ gehaltenen Ankerschaft (17), einen am herausragenden Schaftende angeordneten Auflagekopf (20), der vorzugs­ weise demontierbar ist sowie ein auf den Kopf (20) auf­ bringbares, z.B. aufschraubbares, Halteorgan (23).
7. Putzwand zur Vorlagerung an Bauten mit hinterlüfte­ tem Aussendämmsystem, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein dem Bauwerk (1) zugekehrtes Vlies (37) aufweist.
8. Putzwand, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Aussen­ seite des Vlieses (37), vorzugsweise als Glasfasermatte ausgebildet, ein Drahtziegelgewebe (30) angeordnet ist, welches als Putzträger dient.
9. Putzwand, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Vlies (37), ein Drahtziegelgewebe (30), eine Putzschicht (39) und eine Wetterschutzschicht (38).
10. Putzwand, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, gekennzeichnet durch punktrasterförmig an­ geordnete Befestigungselemente (15, 41) (Fig. 11).
11. Putzwand, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen den Befestigungselementen (15, 41) und der Putzwand (7) formschlüssig erfolgt.
12. Putzwand, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Putzwand als hinterlüftete, fugenlos verputzte Fassade ausge­ bildet ist.
13. Putzwand, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie dem Bauwerk zugekehrte Platten aufweist (43), insbesondere Fassa­ den- oder Putzträgerplatten.
14. Putzwand, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten­ zwischenräume (45) mit Fugenbändern und/oder elasti­ schen Kitten versehen oder mittels Rissbrückensystemen überspannt sind.
15. Putzwand, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese als Vor­ spannwand ausgebildet ist.
16. Verfahren zum Anbringen einer Putzwand zur Vor­ lagerung an Bauten mit hinterlüftetem Aussendämmsystem, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, dass man diese zwängungsfrei mit dem Mauerwerk verbindet.
17. Verfahren, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man die Putzwand über stahlelastisch zur Wirkung kommende Befestigungselemente mit dem Mauerwerk verbindet, um die Zwängungsfreiheit bezüglich des Mauerwerkes sicherzustellen.
18. Verfahren, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man min­ destens als Teil der Putzschicht ein Vlies und/oder tuchähnliches Gebilde verwendet, welches man durch Wärme- und/oder Feuchtebehandlung, z.B. mittels Was­ ser oder Wasserdampf, zu einer starren Platte verfe­ stigt.
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