DE3722629A1 - Winkelschleifer mit bremseinrichtung - Google Patents

Winkelschleifer mit bremseinrichtung

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Description

Die Erfindung betrifft ein Elektrowerkzeug, wie Winkelschleifer oder dgl., mit einer Bremsvorrichtung zum Bremsen des Motors der über einen Schalter betätigbar ist.
Bei derartigen Elektrowerkzeugen besteht das Problem, daß nach Abschalten des hochtourig laufenden Motores dieser eine relativ lange Auslaufzeit hat. Weist das angetriebene Werkzeug noch eine relativ große Masse auf, wie das bspw. bei Handkreissägen, Hobeln oder insbesondere Winkelschleifern der Fall ist, ist die Auslaufzeit derartiger Geräte aufgrund der Trägheit der sich bewegenden Masse relativ lang. Dies stellt für den Bedienenden ein erhöhtes Sicherheitsrisiko dar.
Bei einem aus der DE-OS 35 12 365 bekannten Elektrowerkzeug, nämlich einem Winkelschleifer, ist zum Bremsen des Motors eine elektromagnetische Bremse vorgesehen. Beim Einschalten des Winkelschleifers wird eine Magnetspule der Bremseinrichtung von Strom durchflossen, wodurch die Bremse sich löst und der Motor ungebremst anlaufen kann. Beim Abschalten wird die Stromversorgung für die Magnetspule gesperrt, der Magnet fällt ab und Bremsscheiben werden durch Federkraft aufeinander gedrückt und dadurch der Motor abgebremst.
Nachteilig an einer derartigen Anordnung ist, daß während des Motorlaufs auch die Magnetspulen von Strom durchflossen sind und somit eine zusätzliche Wärmequelle in der Nähe des Motors darstellen. Das ist insbesondere bei handgeführten Elektrowerkzeugen nachteilig, weil diese Geräte sehr kompakt gebaut sind. Es bestehen außerdem erhebliche Sicherheitsprobleme dadurch, daß die elektromagnetische Bremse eine weitere stromdurchflossene Baugruppe darstellt, die bei Beschädigungen oder Fehlfunktionen durch direkten elektrischen Kontakt oder Kriechströme die Sicherheit der Bedienungsperson beeinträchtigen können. Dazu wurde vorgesehen, die Bremseinrichtung weitab vom Motor im Getriebegehäuse unterzubringen und durch einen Isolationsmantel vom metallischen Getriebegehäuse zu isolieren. Dies führt notwendigerweise zu einer aufwendigen Bauweise mit erhöhtem Gewichts- bzw. Raumbedarf.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Elektrowerkzeug der eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß ein wenig störanfälliges auf Dauer sicheres und einfaches Abbremsen des Motors ermöglicht ist, d.h., eine robuste Bremseinrichtung zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß eine mechanische Bremsvorrichtung vorgesehen ist. Dadurch entfallen zusätzliche stromdurchflossene Bauteile, wie Magnetspule und auch der Magnet, so daß überhaupt keine Beeinträchtigungen der Bedienungsperson durch Stromschläge oder dgl. durch die zusätzliche Bremseinrichtung zu befürchten sind. Eine mechanische Bremseinrichtung ermöglicht eine kompakte und robuste Bauweise, die eine dauerhafte Wirkung gewährleistet und leichter ist. Es sind dabei insbesondere keine störanfälligen elektrischen Kontaktstellen mehr notwendig, so daß auch bei Eintreten von Verunreinigungen, wie feinem Schleifstaub oder Feuchtigkeit, wie dies bei hochbeanspruchten Elektrowerkzeugen mit täglichen Einsatz möglich ist, keine Beeinträchtigung der Bremswirkung und auch keine Gefährdung der Bedienungsperson erfolgt.
Ein besonders robustes und sicher arbeitendes Elektrowerkzeug ist dadurch geschaffen, daß die Bremsvorrichtung eine an der Ankerwelle des Motors drehfest angebrachte Bremsscheibe aufweist, an die zum Bremsen ein mit Federdruck beaufschlagtes erstes Bremselement anlegbar ist. Die Bremsscheibe kann dabei an der Ankerwelle auf der Seite des Motors angebracht werden, die entgegengesetzt der Seite liegt, mit der der Motor mit dem Getriebe für das Werkzeug verbunden ist. Dadurch kann ohne bauliche Veränderungen im Getriebebereich die Bremseinrichtung "hinten" am Motor angeordnet werden. Dadurch ist auch eine leichte Zugänglichkeit zur Bremseinrichtung gegeben, ohne daß bspw. in das Getriebe eingegriffen werden muß.
Eine besonders konstruktiv einfache und robuste Bauweise ist dadurch gegeben, daß das erste Bremselement einen auf einer Seite der Bremsscheibe angeordneten Federteller aufweist, der an einem in einem Lagerflansch drehfest, jedoch längs­ verschiebbar gelagerten Bolzen befestigt ist, und daß zwischen Federteller und Lagerflansch eine vorgespannte Feder angeordnet ist, die das erste Bremselement auf die Bremsscheibe drückt.
Eine besonders hohe Bremswirkung ist dadurch erreicht, daß die Bremsscheibe längsverschiebbar auf der Ankerwelle angeordnet ist, und mittels des ersten Bremselements gegen ein zweites, auf ihre zweite Seite einwirkendes, ortsfestes Bremselement drückbar ist. Das erste Bremselement, das von der Feder auf die eine Seite der Bremsscheibe zubewegt wird, drückt diese mit ihrer entgegengesetzten Seite auf ein weiteres zweites Bremselement, so daß die umlaufende Bremsscheibe beidseitig von den Bremselementen gebremst wird. Dabei sind selbstverständlich die Bremselemente mit einem Bremsbelag versehen, der in unmittelbarem Kontakt mit der Scheibe steht. Bei dieser konstruktiven Ausgestaltung ist nur ein druckausübendes Element, nämlich die Feder, die auf den Federteller des ersten Bremselements einwirkt, notwendig, um die Bremsscheibe beidseitig abzubremsen. Dadurch ist auch eine sehr einfache automatische Nachstellung beim Verschleiß der Bremsbeläge gegeben.
Eine gesteigerte Bremswirkung ist dadurch gegeben, daß die Bremsscheibe und das erste oder ggf. das zweite Bremselement jeweils eine entsprechende konische Bremsfläche aufweisen. Durch die konische Ausgestaltung tritt zusätzlich eine Keilwirkung zwischen Bremsscheibe und Bremselement ein, so daß die Kraft der auf den Federteller des ersten Bremselements einwirkende Feder verringert werden könnte.
Ist nur ein Bremselement vorgesehen, so ist die entsprechende konische Bremsscheibe fest auf der Ankerwelle angeordnet. Ausführungen mit nur auf eine Seite der Bremsscheibe einwirkendem Bremselement können dann zum Einsatz kommen, wenn kleinere oder nicht extrem hochtourig laufende Elektrowerkzeuge verwendet werden.
Es sind dann je nach Bedarf alle Variationsmöglichkeiten auch untereinander kombinierbar, d.h. auch Bremsscheiben mit auf einer Seite konischer auf der anderen Seite gerader Fläche, einsetzbar.
Konstruktiv einfach und somit robust ist eine Bremseinrichtung dadurch, daß der Bolzen koaxial zur Ankerwelle verläuft und an seinem durch den Gehäuseflansch durchreichendes Ende mit einer Schulter versehen ist, die mit einem Winkelhebel in Eingriff steht. Durch Vorsehen des Winkelhebels kann dieser die in axialer Richtung der Ankerwelle verlaufende Hin- und Herbewegung des ersten Bremselements durch eine bspw. senkrecht dazu verlaufende auf ihn einwirkende Kraft auslösen. Dadurch ist bspw. möglich, durch Eindrücken eines Druckknopfs, dessen Bewegungsrichtung in etwa senkrecht zur Längsachse des Elektrowerkzeugs verläuft, die meist gleichsinnig mit der Ankerwelle des Motors ist, die Bremseinrichtung bzw. das erste bewegbare Bremselement zu verschieben.
Ein besonders einfach und sicher handhabbares Elektrowerkzeug ist dadurch geschaffen, daß die Bremsvorrichtung derart mit dem Schalter gekoppelt ist, daß bei Betätigen des Schalters die Bremse gelöst und nach Freigabe des Schalters der Motor gebremst wird.
Dies wird besonders zweckmäßig dadurch erreicht, daß der Schalter einen Schalterdrücker aufweist, mittels dem sowohl die Bremseinrichtung als auch der Schalter betätigbar ist. In dieser besonders kompakten und einfachen Ausführung braucht die Bedienungsperson nur den Schalterdrücker zu betätigen, der zunächst die Bremse löst und anschließend den Motor einschaltet bzw. beim Loslassen den Motor abschaltet und anschließend die Bremswirkung freigibt.
Konstruktiv besonders einfach ist dies auch dadurch verwirklicht, daß der Schalterdrücker eine vorspringende Nase aufweist, die mit einem Arm des Winkelhebels derart in Eingriff steht, daß beim Eindrücken des Schalterdrückers das erste Bremselement von der Bremsscheibe gegen die Kraft einer Feder abhebbar ist.
Eine besonders einfache und kraftschonende Handhabung des Elektrowerkzeugs ist dadurch erreicht, daß der Schalterdrücker mit einer an sich bekannten Vorrichtung zur Verringerung der Haltekraft vorgesehen ist. Eine derartige Vorrichtung ist bspw. bei einem Totmannschalter aus der DE-PS 27 36 613 bekannt, wodurch die Haltekraft verringert ist. Bei leistungsstarken und hochtourig laufenden Elektrowerkzeugen, wie bspw. großen Winkelschleifern, ist die auf das erste Bremselement einwirkende Kraft der Feder beträchtlich, so daß bei eingedrücktem Schalterdrücker ein erheblicher Kraftaufwand notwendig ist, um diesen eingedrückt zu halten. Dies ist insbesondere bei längeren Benutzungsvorgängen sehr kraftraubend, so daß durch das Vorsehen der die Haltekraft verringernden Vorrichtung eine zusätzliche Sicherheit erreicht ist.
Bei Elektrowerkzeugen, die mit einer Einschaltsperre für den Motor versehen ist, ist eine besonders sichere und konstruktiv einfache und somit auch robuste Bremseinrichtung dadurch geschaffen, daß diese derart mit der Einschaltsperre gekoppelt ist, daß bei verriegelter Sperre der Motor gebremst ist und bei der Entriegelung der Sperre gleichzeitig die Bremse gelöst wird.
Zweckmäßig weist dazu die Einschaltsperre einen Entriegelungsknopf auf, der mit dem Arm des Winkelhebels derart in Eingriff steht, daß beim Eindrücken oder Drehen des Entriegelungsknopfes von der Stellung verriegelt in entriegelt das Bremselement von der Bremsscheibe abhebt.
Ein besonders sicher handhabbares und dabei einfach betätigbares Elektrowerkzeug ist dadurch gegeben, daß die Einschaltsperre einen Entriegelungsknopf und einen dreiarmigen Hebel aufweist, wobei der Entriegelungsknopf auf einen ersten Hebelarm einwirkt, ein zweiter Hebelarm mit dem Arm des Winkelhebels zusammenwirkt und ein dritter Hebelarm mit dem Schalterdrücker zusammenwirkt und zwar derart, daß bei verriegelter Einschaltsperre der zweite Hebelarm nicht auf den Arm des Winkelhebels drückt, so daß das erste Bremselement an der Bremsscheibe anliegt und der dritte Hebel den Schalterdrücker sperrt, und daß bei entriegelter Einschaltsperre der zweite Hebelarm den Arm des Winkelhebels derart verschwenkt, daß dadurch das erste Bremselement von der Bremsscheibe abhebbar ist und der dritte Hebel den Schalterdrücker freigibt. Durch diese Kombination von Sicherheit durch die Einschaltsperre und einfacher Bedienung durch den Schalterdrücker ist gewährleistet, daß das Elektrowerkzeug erst dann in Betrieb gesetzt werden kann, nachdem die Einschaltsperre die Bremse gelöst hat und daß die Bremse erst nach Loslassen des Schalterdrückers und Ausrasten der Einschaltsperre wieder ihre Bremswirkung entfaltet.
Die Erfindung wird anhand einiger Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den beiliegenden Zeichnungen näher erläutert und beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 teilweise einen Längsschnitt durch einen Winkelschleifer gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel, und
Fig. 2 einen Längsschnitt eines Winkelschleifers gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
Ein in Fig. 1 gezeigter Winkelschleifer weist ein Gehäuse 10 auf, dessen hinterer Bereich als Handgriff 11 ausgebildet ist. Im Gehäuse 10 ist ein Motor 12 angeordnet, dessen Ankerwelle 13 mit einer Verlängerung 14 versehen ist, die durch ein Lager 15 hindurchreicht.
Der Motor 12 bzw. dessen Ankerwelle 13 ist auf der gegenüberliegenden nicht gezeigten Seite mit einem Getriebe verbunden, daß dann die Schleifscheibe antreibt.
Auf der Verlängerung 14 der Ankerwelle 13 ist auf dem durch das Lager 15 hindurchreichenden Teil 16 eine Bremsscheibe 17 angeordnet.
Die Bremsscheibe 17 ist dabei drehfest auf dem Teil 16 der Verlängerung 14 befestigt, sie ist jedoch axial auf dem Teil 16 verschiebbar. Die Bremsscheibe 17 wird durch eine Mutter 18 vom Herabfallen von der Verlängerung 14 der Ankerwelle 13 gehindert.
Im Gehäuse 10 ist im Übergangsbereich zum Handgriff 11 ein fest mit dem Gehäuse 10 verbundener Lagerflansch 19 vorgesehen, der mit einer mittigen Öffnung 20 und konzentrisch zur Öffnung 20 mit einer Ringnut 21 versehen ist. Durch die Öffnung 20 reicht ein Bolzen 22, der drehfest in der Öffnung 20, jedoch axial in dieser verschiebbar ist. Die Öffnung 20 weist dabei ein Vielkantprofil auf, das dem des Bolzens 22 entspricht.
Der beidseitig der Öffnung 20 vorragende Bolzen 22 ist an seinem der Bremsscheibe 17 zugewandten linken Ende 23 mit einem Federteller 24 versehen.
Der Federteller 24 weist dabei ebenfalls eine dem Bolzen 22 entsprechende vielkantprofilige zentrale Öffnung auf, ist somit drehfest mit dem Bolzen 22 verbunden. Der Federteller 24 ist über einen Sicherungsring 25 gegen Herabgleiten von dem linken Ende 23 des Bolzens 22 gesichert.
Der Federteller 24 ist mit einem ersten abgekröpften Flansch 26 versehen, dessen parallel zur rückseitigen Federtellerfläche 27 parallel verlaufende Fläche als Widerlager 28 einer Feder 29 dient. Das andere Ende der Feder 29 liegt am Boden der Ringnut 21, des ortsfesten Lagerflansches 19 an und ist dabei so vorgespannt, daß sie den Federteller 24 in Richtung Bremsscheibe 17 drückt. Der Federteller 24 drückt dabei auf den Sicherungsring 25 und bewegt dabei den Bolzen 22 mit.
Der Flansch 26 des Federtellers 24 endet in einem weiteren abgekröpften Flansch 30, dessen der Bremsscheibe 17 zugewandte Ringfläche mit einem Bremsbelag 31 versehen ist.
Der Bolzen 22 ist an seinem dem Handgriff 11 zugewandten rechten Ende mit einer Schulter 32 versehen. Der Bolzen 22, der gekröpfte Federteller 24 und dessen Bremsbelag 31 bilden ein erstes Bremselement 33.
Auf der dem ersten Bremselement 33 gegenüberliegenden Seite der Bremsscheibe 17 ist ein zweites Bremselement 34 angeordnet. Das zweite Bremselement 34 weist einen fest mit dem Gehäuse 10 verbundenen Lagerkörper 35 auf, der das Lager 15 der Verlängerung 14 der Ankerwelle 13, sowie den die Bremsscheibe 17 tragenden Teil 16 umgreift.
Die der Bremsscheibe 17 zugewandte Ringfläche 36 des Lagerkörpers 35, ist mit einem Reibbelag 37 versehen, der mit der Bremsscheibe 17 in Wirkverbindung tritt.
Beim Abbremsen der rotierenden Bremsscheibe 17 drückt die Feder 29 den Federteller 24 in Richtung Bremsscheibe 17, bis der Bremsbelag 31 in Berührung mit der Bremsscheibenfläche kommt. Die Bremsscheibe 17 wird dabei abgebremst, kann aber durch ihre axiale Verschiebbarkeit auf der Verlängerung 14 der Ankerwelle 13 dem Druck des Federtellers 24 solange ausweichen, bis die Bremsscheibe 17 auf den Reibbelag 37 der Ringfläche 36 trifft.
Dann wird die rotierende Bremsscheibe 17 zwischen dem Reibbelag 37 der Ringfläche 36 und dem Bremsbelag 31 des Federtellers 24 gebremst. Durch die beidseitige Einwirkung der Bremselemente 33 bzw. 34 auf beide Flächen der Bremsscheibe 17 ist ein rasches Abbremsen der Drehbewegung des Motors 12 erreicht. Nach Abbremsen des Motors 12 ist die Bremsscheibe 17 zwischen dem ersten bzw. zweiten Bremselement 33 bzw. 34 gehalten.
Die Stärke bzw. die Vorspannung der Feder 29 und die Größe der Bremsscheibe 17 bzw. der damit verbundenen Bremsfläche richtet sich dann jeweils nach der Motorenstärke bzw. der Ausführung des Winkelschleifers bzw. Elektrowerkzeuges. Bei einem sehr leistungsstarken Winkelschleifer mit einer durchmessergroßen Scheibe ist dann eine dementsprechend starke Feder bzw. große Bremsfläche vorgesehen.
In einer weiteren, hier nicht gezeigten einfacheren Ausführung, ist die Bremsscheibe 17 drehfest und nicht axial verschiebbar auf dem Teil 16 der Verlängerung 14 der Ankerwelle angeordnet. Dabei ist kein zweites Bremselement 34 mit Reibbelag 37 vorgesehen, so daß ein Abbremsen der Bremsscheibe 17 nur durch das erste Bremselement 33 erfolgt. Diese Ausführung wird dann eingesetzt, wenn die Bremswirkung des ersten Bremselementes 33 ausreicht die Bremsscheibe 17 in kürzester Zeit abzubremsen. Dies ist bspw. bei leistungsschwachen Winkelschleifern, Hobeln oder Handkreissägen, der Fall.
Der Lagerkörper 35 kann dann ebenfalls vorgesehen sein. Er trägt allerdings dann keinen Reibbelag 37, so daß bei verschiedenen Winkelschleifern verschiedener Motorenstärke aber mit gleichem Gehäuse, diesbezüglich keine unterschiedlichen Bauteile notwendig sind, was eine besonders wirtschaftliche Herstellung verschiedener Varianten ermöglicht.
Handelt es sich um besonders hochtourig drehende Elektrowerkzeuge mit leistungsstarken Motoren, wie bspw. bei sehr großen Winkelschleifern oder leistungsstarken Handkreissägen, so ist vorgesehen, die Bremsscheibe 17, das erste Bremselement 33 sowie das zweite Bremselement 34 mit einer jeweils konischen Bremsfläche auszustatten. Die dabei auftretende Keilwirkung zwischen Bremsscheibe und Bremselement erhöht dabei noch die Bremswirkung, so daß auch extrem leistungsstarke Elektrowerkzeuge rasch abgebremst werden können.
Die Ausführung mit konischen Bremsflächen kann aber auch bei leistungsschwächeren Elektrowerkzeugen eingesetzt werden, dann kann aufgrund der Keilwirkung die Kraft der Feder 13 verringert werden, d.h. es ist dann eine geringere Kraft zum Lösen der Bremse notwendig d.h. um das erste Bremselement 33 gegen die Kraft der Feder 29 von der Bremsscheibe 17 wegzubewegen. Bei der Ausführung der Bremsscheibe 17 mit konischer Bremsfläche kann dann wiederum wahlweise nur ein erstes Bremselement 33 oder auch zusätzlich ein zweites Bremselement 34 vorgesehen sein.
In einer weiteren Ausführung ist eine Kombination möglich, bei der die Bremsscheibe einerseits eine konische Bremsfläche und andererseits eine ebene Bremsfläche aufweist.
Die Auswahl bzw. die Kombination der Ausgestaltung der Bremsflächen bzw. der Anzahl der Bremselemente kann jeweils an die Leistungsstärke bzw. Drehzahl des Elektrowerkzeugs angepaßt werden, um die notwendige rasche Verzögerung bzw. Abbremsung des Motors zu erreichen.
Zum Lösen der Bremswirkung, d.h. also zum Abheben des ersten Bremselements 33 von der Bremsscheibe 17 gegen die Kraft der Feder 29, steht die Schulter 32 des Bolzens 22 in Eingriff mit einem ersten Arm 38, eines Winkelhebels 39, der um eine Achse 40 schwenkbar ist. Der Winkelhebel 39 ist mit einem zweiten Arm 41 versehen, der in etwa im rechten Winkel zum ersten Arm 38 verläuft.
Der zweite Arm 41 des Winkelhebels 39 steht in Eingriff mit einer Nase 42 eines Schalterdrückers 43. Der Schalterdrücker 43 ist an einer Unterseite 44 des Handgriffs 11 des Gehäuses 10 an seinem rechten äußeren Ende 45, das dem Ende, das mit der Nase 42 versehen ist, gegenüberliegt, angelenkt. Der Schalterdrücker 43 weist einen Schaltstift 46 auf, der in Wirkverbindung mit einem Schaltelement des Schalters 47 steht. Der Schalterdrücker 43 kann gegen die Kraft einer Feder 48 von der Unterseite des Handgriffs 11 her in Richtung Werkzeuginneres gedrückt werden und führt dabei eine Schwenkbewegung um sein angelegtes angelenktes Ende 45 durch. Der Schaltstift 46 wird dabei in den Schalter 47 hineingedrückt und löst dort bei einer bestimmten Stellung das Anlaufen des Motors 12 aus.
Gleichzeitig bei der Schwenkbewegung des Schalterdrückers 43 drückt die Nase 42 den zweiten Arm 41 des Winkelhebels 39 nach oben, d.h. der Winkelhebel 39 wird um seine Drehachse 40 verschwenkt. Dabei drückt der erste Arm 38 des Winkelhebels auf die Schulter 32 des Bolzens 22 und nimmt bei seiner Schwenkbewegung den Bolzen mit, zieht ihn also gegen die Kraft der Feder 29 nach rechts in Richtung Handgriff 11 durch die Öffnung 20. Dabei hebt das erste Bremselement 33 bzw. der Federteller 24 von der Bremsscheibe 17 ab, so daß die Drehbewegung des Motors 12 freigegeben ist. Die Bremsscheibe 17 wird jetzt auch nicht mehr gegen die Ringfläche 36 des zweiten Bremselements 34 gedrückt und kann ungestört allenfalls noch mit einer geringen Gleitreibung längs des Reibbelags 37 gedreht werden. Der Schaltstift 46 des Schalterdrückers 43 löst dabei erst dann die Drehbewegung des Motors 12 aus, wenn die Bremsscheibe 17 freigegeben ist.
Gibt die Hand des Benutzers den Schalterdrücker 43 frei, wird dieser zum einen von der Kraft der Feder 48 nach unten gedrückt, wodurch der damit mitbewegte Schaltstift 46 das Abschalten des Motors verursacht. Die vorgespannte Feder 29 drückt dabei das erste Bremselement 33 auf die Bremsscheibe 17 zu und bewegt den Bolzen 22 nach links. Die Schulter 32 des Bolzens 22 verschwenkt den Winkelhebel 39 in Richtung Uhrzeigersinn, d.h. der zweite Arm 41 drückt auf die Nase 42 des Schalterdrückers 43 und drückt diesen zum anderen nach unten.
Zum Drücken des Schalterdrückers 43 muß außer der Kraft der Feder 48 auch noch die Kraft der Feder 29 überwunden werden. Bei sehr leistungsstarken Winkelschleifern ist zur Überwindung der Kraft der Feder 29 ein erheblicher Kraftaufwand notwendig. Deshalb ist bei sehr leistungsstarken Elektrowerkzeugen vorgesehen, den Schalterdrücker in an sich bekannter Weise in der eingedrückten Stellung zu verriegeln.
Bei manchen Elektrowerkzeugen, wie Winkelschleifern, ist es nicht zulässig, den Schalterdrücker in Dauerbetriebstellung zu arretieren. Bei leistungsstarken Winkelschleifern wäre dann bei einem längeren Schleifvorgang ein erheblicher Kraftaufwand notwendig, um den Schalterdrücker eingedrückt zu halten, so daß in diesem Fall eine an sich bekannte Haltekraftverringerungsvorrichtung am Schalterdrücker vorgesehen ist, wie sie bspw. aus der DE-PS 27 36 613 bei sog. Totmannschaltern bekannt ist.
Ein in Fig. 2 gezeigter Winkelschleifer weist gleichermaßen wie der in Fig. 1 gezeigte Winkelschleifer ein Gehäuse 10 und einen Handgriff 11 auf. Die Ausgestaltung des ersten Bremselements 33 bzw. zweiten Bremselement 34 ist dabei gleichermaßen wie in dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel, so daß insoweit dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
Im Gegensatz zu der in Fig. 1 gezeigten Ausführung ist bei diesem Winkelschleifer zusätzlich eine Einschaltsperre 60 vorgesehen. Die Einschaltsperre 60 weist dabei einen Entriegelungsknopf 61 auf, der in einer Ausnehmung 62 an der Oberseite des Handgriffs 11 aufgenommen ist. Der Entriegelungsknopf 61 reicht durch eine bodenseitige Öffnung 63 in der Ausnehmung 62 in Richtung Handgriffinnenraum durch und kommt auf einem ersten Hebelarm 64 eines dreiarmigen Hebels 65 zum Liegen.
Der dreiarmige Hebel 65 weist einen zweiten Hebelarm 66 auf, der in der in Fig. 2 gezeigten Stellung direkt unterhalb dem rechten äußeren Ende des zweiten Arms 41 des Winkelhebels 39 zum Liegen kommt.
Vom dreiarmigen Hebel 65 steht ein nach unten in Richtung Schalterdrücker 43 gerichteter dritter Hebelarm 67 vor. Der dritte Hebelarm 67 ist an seinem äußeren auf den Schalterdrücker 43 zugerichteten Ende zweifach abgewinkelt, wodurch eine Kralle 68 gebildet ist.
Der dritte Hebelarm 67 bzw. die vorspringende Kralle 68 ist dabei auf eine obere vordere Kante 69 des Schalterdrückers 43 gerichtet, so daß dieser durch die Einschaltsperre 60 in der in Fig. 2 gezeigten Stellung gegen ein Eindrücken gesperrt ist. Der Schalterdrücker 43 ist mit einer im Abstand zur Vorderkante 69 verlaufenden Querleiste 70 versehen, die mit der Vorderkante 69 des Schalterdrückers 43 einen Raum 71 umgrenzt, in den der dritte Hebelarm 67 aufnehmbar ist. Die Querleiste 70 erstreckt sich dabei nicht über die gesamte Höhe des Schalterdrückers 43, so daß die Kralle 68 des dritten Hebelarms 67, falls dieser in den Raum 71 eingreift, die Querleiste 70 untergreifen kann, wodurch dann der Schalterdrücker 43 gehindert ist, sich vom Handgriff 11 wegzubewegen.
Die Einschaltsperre 60 befindet sich in der in Fig. 2 gezeigten Stellung in der Sperrstellung. Die Feder 29 drückt dabei das erste Bremselement 33 auf die Bremsscheibe 17 und diese wiederum, wie zuvor beschrieben, auf das zweite Bremselement 34. Der Motor ist somit gebremst.
Zur Inbetriebnahme muß zunächst der Entriegelungsknopf 61 eingedrückt werden. Dabei drückt dieser auf den ersten Hebelarm 64 des dreiarmigen Hebels 65 und verschwenkt diesen entgegen dem Uhrzeigersinn um eine Schwenkachse 72. Der zweite Hebelarm 66 drückt dabei den zweiten Arm 41 des Winkelhebels 39 nach oben, das bedeutet, auch dieser wird entgegen dem Uhrzeigersinn um seine Schwenkachse 40 verschwenkt. Dabei schiebt, wie zuvor beschrieben, der erste Arm 38, der mit der Schulter 32 des Bolzens 22 in Eingriff steht, diesen nach rechts und bewegt auch das erste Bremselement 33 von der Bremsscheibe 17 weg, so daß diese nicht mehr gebremst ist.
Durch die Schwenkbewegung des dreiarmigen Hebels 65 ist der dritte Hebelarm 67 mit der Kralle 68 so verschwenkt worden, daß der Schalterdrücker 43 in Richtung Handgriffinnenraum eingedrückt werden kann, wobei dann der dritte Hebelarm 67 in den Raum 71 eindringt. Der Schaltstift 46 löst dann im Schalter 47 den Kontakt aus, der die Drehung des Motors veranlaßt.
Für einen Dauerbetrieb kann dann vorgesehen sein, daß die Kralle 68 die Querleiste 70 untergreift und auch bei losgelassenem Schalterdrücker 43 dieser eingedrückt bleibt. Zum Abschalten des Winkelschleifers wird durch ein erneutes Eindrücken des Schalterdrückers 43 die Kralle 68 ausgerastet. Der Schalterdrücker 43 wird dann von der Feder 48 nach unten gedrückt. Sobald der dritte Hebelarm 67 den Raum 71 verlassen hat, wird der dreiarmige Hebel 65 im Uhrzeigersinn verschwenkt. Dies wird durch die Feder 29 verursacht, die dabei den Bolzen nach links zieht und der zweite Arm 41 des Winkelhebels 39 auf den zweiten Hebelarm 66 des dreiarmigen Hebels einwirkt, diesen also nach unten drückt.
Die Bremswirkung des ersten bzw. zweiten Bremselementes 33, 34 tritt also unmittelbar nach Verschwenken der Einschaltsperre 60 in ihre in Fig. 2 gezeigte Ausgangsposition ein.

Claims (13)

1. Elektrowerkzeug, wie Winkelschleifer oder dgl., mit einer Bremsvorrichtung zum Bremsen des Motors, der über einen Schalter betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine mechanische Bremsvorrichtung vorgesehen ist.
2. Elektrowerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsvorrichtung derart mit dem Schalter (47) gekoppelt ist, daß bei Betätigen des Schalters (47) die Bremse (33, 34) gelöst und nach Freigabe des Schalters (47) der Motor gebremst wird.
3. Elektrowerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter (47) einen Schalterdrücker (43) aufweist, mittels dem sowohl die Bremsvorrichtung als auch der Schalter (47) betätigbar ist.
4. Elektrowerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsvorrichtung eine an einer Ankerwelle (13) des Motors (12) drehfest angebrachte Bremsscheibe (17) aufweist, an die ein mit Federdruck beaufschlagtes erstes Bremselement (33) anlegbar ist.
5. Elektrowerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Bremselement (33) einen auf einer Seite der Bremsscheibe (17) angeordneten Federteller (24) aufweist, der an einem in einem Lagerflansch (19) drehfest, jedoch längsverschiebbar gelagerten Bolzen (22) befestigt ist, und daß zwischen Federteller (24) und Lagerflansch (19) eine vorgespannte Feder (29) angeordnet ist, die das erste Bremselement (33) auf die Bremsscheibe (17) drückt.
6. Elektrowerkzeug nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsscheibe (17) längsverschiebbar auf der Ankerwelle (13) angeordnet ist und mittels des ersten Bremselements (33) gegen ein zweites, auf ihre andere Seite einwirkendes, ortsfestes Bremselement (34) drückbar ist.
7. Elektrowerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsscheibe und das erste und ggf. das zweite Bremselement jeweils eine sich entsprechende konische Bremsfläche aufweisen.
8. Elektrowerkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (22) koaxial zur Ankerwelle (13) verläuft und an seinem, durch den Lagerflansch (19) durchreichenden Ende mit einer Schulter (32) versehen ist, die mit einem Winkelhebel (39) in Eingriff steht.
9. Elektrowerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalterdrücker (43) eine vorspringende Nase (42) aufweist, die mit einem zweiten Arm (41) des Winkelhebels (39) derart in Eingriff steht, daß beim Eindrücken des Schalterdrückers (43) das erste Bremselement (33) von der Bremsscheibe (17) gegen die Kraft der Feder (29) abhebbar ist.
10. Elektrowerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalterdrücker (43) mit einer an sich bekannten Vorrichtung zur Verringerung der Haltekraft versehen ist.
11. Elektrowerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit einer Einschaltsperre für den Motor, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschaltsperre (60) derart mit der Bremsvorrichtung gekoppelt ist, daß bei verriegelter Sperre (60) der Motor (12) gebremst ist, und daß bei der Entriegelung der Sperre (60) gleichzeitig die Bremse (33, 34) gelöst wird.
12. Elektrowerkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschaltsperre einen Entriegelungsknopf aufweist, der mit dem zweiten Arm des Winkelhebels derart in Eingriff steht, daß beim Eindrücken oder Drehen des Entriegelungsknopfes von der Stellung verriegelt nach entriegelt das oder die Bremselemente von der Bremsscheibe abheben.
13. Elektrowerkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschaltsperre (60) einen Entriegelungsknopf (61) und einen dreiarmigen Hebel (65) aufweist, wobei der Entriegelungsknopf (61) auf einen ersten Hebelarm (64) einwirkt, ein zweiter Hebelarm (60) mit dem zweiten Arm (41) des Winkelhebels (39) zusammenwirkt und ein dritter Hebelarm (67) mit dem Schalterdrücker (43) zusammenwirkt und zwar derart, daß bei verriegelter Einschaltsperre (60) der zweite Hebelarm (66) nicht in Wirkverbindung mit dem zweiten Arm (41) des Winkelhebels (39), steht so daß das erste Bremselement (33) an der Bremsscheibe (17) anliegt und der dritte Hebel (67) den Schalterdrücker (43) sperrt und daß bei entriegelter Einschaltsperre (60) der zweite Hebelarm (66) den zweiten Arm (41) des Winkelhebels (39) derart verschwenkt hat, daß dadurch das erste Bremselement (33) von der Bremsscheibe (17) abgehoben ist und der dritte Hebelarm (67) den Schalterdrücker (43) freigibt.
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