DE19724567A1 - Drehschalter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Drehschalter mit einem auf einer Betätigungswelle angebrachten Drehgriff.

Derartige Drehschalter werden durch eine Drehbewegung des Drehgriffs ein- und ausgeschaltet. Wenn solche Drehschalter für Maschinen verwendet werden, von denen eine Gefährdung ausgeht, beispielsweise Holzbearbeitungsmaschinen wie Kreissägen oder Hobelmaschinen, so muß im Notfall eine einfache und sichere Ausschaltmöglichkeit gegeben sein. Eine Drehbewegung des Drehgriffs in seine Aus-Stellung macht es erforderlich, den Drehgriff mit der Hand zu ergreifen, bevor er gedreht werden kann. Außerdem ist es erforderlich zu erkennen, welche Drehstellung den Aus-Zustand darstellt. Dieser Betätigungsablauf kann sich im Notfall als zu umständlich und/oder zu zeitaufwendig erweisen. Dies gilt insbesondere, wenn die Notausschaltung nicht von der mit der Maschinenbedienung vertrauten Bedienungsperson, sondern von einer anderen Person vorgenommen werden muß, beispielsweise weil die Bedienungsperson verletzt oder in anderer Weise an der Betätigung des Schalters gehindert ist. Schließlich kann auch ein Notfall eintreten, bei der die Bedienungsperson den Drehschalter nicht mit der Hand erreichen kann, beispielswei­ se weil die Bedienungsperson ein Werkstück halten oder stützen muß, bei dessen Loslassen ein noch größerer Schaden eintreten würde, oder weil beispielsweise ein Ärmel der Bekleidung von bewegten Teilen der Maschine erfaßt wurde.

Diese Überlegungen führen dazu, daß es für viele Maschinen vorgeschrieben ist, einen durch Druck oder Schlag betätigba­ ren Not-Aus-Schalter vorzusehen. Deshalb wird bei solchen Maschinen, die einen Drehschalter aufweisen, ein zusätzlicher Not-Aus-Taster am Schalter oder an der Maschine angebracht, der in einfacher Weise durch Druck oder beispielsweise einen kurzen Schlag mit der flachen Hand betätigt werden kann, um die Maschine stillzusetzen. Diese zusätzliche Anordnung eines Not-Aus-Tasters ist jedoch aufwendig und oftmals mit Platzproblemen verbunden.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Drehschalter der eingangs genannten Gattung so auszubilden, daß er zugleich als ein den Vorschriften entsprechender Not-Aus-Schalter in einfacher und schneller Weise betätigt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens ein die Oberseite des Drehgriffs bildender Griffteil axial gegen Federkraft verschiebbar ist und dabei mit einem Schalterstößel einer Not-Aus-Schalteinrichtung in Eingriff tritt.

Die Oberseite des Drehgriffs bildet hierbei die Bedienfläche eines als Not-Aus-Taster ausgeführten und deshalb durch einfachen Schlag oder Druck zu betätigenden Not-Aus-Schalters, der auch strengen Sicherheitsvorschriften genügt. Ein gesonderter Not-Aus-Schalter ist hierbei nicht erforder­ lich. Gegenüber einem solchen ergibt sich noch der zusätzli­ che Sicherheitsvorteil, daß sich der Not-Aus-Taster an derselben Stelle befindet wie der für das Schalten der Maschine benutzte Drehschalter und deshalb von der Bedie­ nungsperson auch ohne Hinsehen sofort gefunden wird. Dies kann von besonderem Vorteil sein, wenn bereits während des Einschaltvorgangs ein Notfall eintritt. Die Bedienungsperson hat dann den Drehgriff noch mit der Hand ergriffen und kann die Notausschaltung durch eine einfache Drückbewegung auslösen, ohne den Handgriff loszulassen oder auf den Schalter blicken zu müssen.

Vorzugsweise ist der Drehgriff als einteiliges Bauteil auf der Betätigungswelle des Drehschalters drehfest angeordnet und axial verschiebbar. Hierbei bildet der gesamte Drehgriff den durch Druck oder Schlag zu betätigenden Not-Aus-Taster.

Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Drehgriff geteilt ausgeführt ist und aus einem an der Betätigungswelle befestigten Griffgrundkör­ per und einem die Oberseite des Drehgriffs bildenden Austastteil besteht, das gegenüber dem Griffgrundkörper gegen Federkraft axial verschiebbar ist.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher beschrieben, die in der Zeichnung dargestellt sind.

Es zeigt:

Fig. 1 einen Drehschalter mit einem im Schnitt dargestellten Drehgriff, der zugleich einen Not-Aus-Taster bildet,

Fig. 2 eine Draufsicht auf den Drehgriff des Drehschalters nach Fig. 1,

Fig. 3 eine abgewandelte Ausführungsform eines Drehschalters mit einem im Schnitt dargestellten zweiteiligen Drehgriff, dessen Oberseite von einem axial verschiebbaren Austastteil gebildet wird,

Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3 und

Fig. 5 eine Draufsicht auf den Drehgriff des Drehschalters nach Fig. 3.

Der in Fig. 1 gezeigte Drehschalter 1 ist an einer Gehäuse­ wand 2 einer Maschine, beispielsweise einer Holzbearbeitungs­ maschine, angebracht und weist eine nach außen ragende Betätigungswelle 3 auf, auf der ein Drehgriff 4 angebracht ist.

Der Drehgriff 4 ist als einteiliges Bauteil auf der Betätigungswelle 3 drehfest und axial verschiebbar angeord­ net. Hierzu ist eine innere Nabe 5 des Drehgriffs 4 auf der Betätigungswelle 3 verschiebbar geführt. Eine (nicht dargestellte) Drehsicherung verhindert eine Relativdrehung zwischen der Nabe 5 und der Betätigungswelle 3. Eine in die Betätigungswelle 3 zentral eingeschraubte Schraube 6 begrenzt die Axialbewegung des Drehgriffs 4 nach außen. Der Drehgriff 4 stützt sich über eine die Schraube 6 umgebende Druckfeder 7 an der Betätigungswelle 3 ab.

Unmittelbar neben der Betätigungswelle 3 ist an der Außenseite der Gehäusewand 2 ein Schalterstößel 8 angeordnet, mit dem das untere, stirnseitige Ende der Nabe 5 in Eingriff tritt, wenn der Drehgriff 4 gegen die Kraft der Druckfeder 7 in Richtung auf die Gehäusewand 2 gedrückt wird. Der Schalterstößel 8 steht mit einer Not-Aus-Schalteinrichtung in Wirkverbindung. Er wirkt entweder über einen (nicht dargestellten) Hebel auf eine Ausklinkmechanismus des in der Ein-Stellung verklinkten Drehschalters 1 und schaltet diesen ab, oder er betätigt einen Schaltkontakt, der ein Unterspan­ nungsschütz aus schaltet.

Der zentrale Abschnitt der Oberseite 9 des Drehgriffs 4 ist vorzugsweise in Form und Farbe wie ein herkömmlicher Not-Aus-Taster gestaltet, um auch für eine mit der Betätigung mit der Maschine nicht vertraute Person die Funktion unmittelbar erkennbar zu machen. Wie Fig. 2 zeigt, kann auf der Oberseite 9 zusätzlich eine Beschriftung wie "STOP" vorgesehen werden.

Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3-5 ist der Drehgriff 4' des hinter der Gehäusewand 2 angebrachten Drehschalters 1 geteilt ausgeführt. Er weist einen Griffgrundkörper 10 auf, der mittels einer Schraube 6' fest mit der Betätigungswelle 3 verbunden ist. Die Oberseite 9 des Drehgriffs 4 wird von einem Austastteil 11 gebildet, das gegenüber dem Griffgrund­ körper 10 gegen die Kraft von Druckfedern 12 axial verschieb­ bar ist.

Dabei tritt ein mit dem Austastteil 11 einstückig verbundener Stößel 13, der durch eine Bohrung 14 des Griffgrundkörpers 10 ragt, mit dem Schalterstößel 8 in Eingriff, der aus der Gehäusewand 2 herausragt und in der schon beschriebenen Weise die Not-Aus-Schalteinrichtung betätigt.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Druckfedern 12 in zwei vom Austastteil 11 nach unten ragenden Federführungshülsen 15 angeordnet und stützen sich am Griffgrundkörper 10 ab. Rastnasen 16 begrenzen die Bewegung des Austastteils 11 nach oben.

Der Drehgriff kann als Knebelgriff, Scheibengriff, Balken­ griff, Flügelgriff, Nasengriff, Kugelgriff oder sonstiger Handgriff ausgeführt sein. Er kann Einrichtungen zum Abschließen aufweisen, beispielsweise eine Einschloßverriege­ lung oder Dreischloßverriegelung.

Claims (3)

1. Drehschalter mit einem auf einer Betätigungswelle angebrachten Drehgriff, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein die Oberseite (9) des Drehgriffs (4, 4') bildender Griffteil axial gegen Federkraft verschiebbar ist und dabei mit einem Schalterstößel (8) einer Not-Aus-Schalteinrichtung in Eingriff tritt.

2. Drehschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehgriff (4) als einteiliges Bauteil auf der Betäti­ gungswelle (3) drehfest angeordnet und axial verschiebbar ist.

3. Drehschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehgriff (4') geteilt ausgeführt ist und aus einem an der Betätigungswelle (3) befestigten Griffgrundkörper (10) und einem die Oberseite (9) des Drehgriffs (4') bildenden Austastteil (11) besteht, das gegenüber dem Griffgrundkörper (10) gegen Federkraft axial verschiebbar ist.