DE1502332C3

DE1502332C3 - Vorrichtung zum Stillsetzen einer Presse mit Drehkeilkupplung

Info

Publication number: DE1502332C3
Application number: DE1502332A
Authority: DE
Inventors: Alfred 8582 Bad Berneck Weber
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1963-08-28
Filing date: 1963-08-28
Publication date: 1974-08-29
Also published as: DE1502332A1; NL6409836A; AT246573B; NO116745B; NL128129C; DE1502332B2; DK106716C; FR1405090A; US3306413A; CH418831A; BE652407A; GB1026818A

Description

Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum Stillsetzen einer Presse mit Drehkeilkupplung, deren Drehkeilschwenkelement mit einem zum normalen Ein- und Auskuppeln aus der bzw. in die Umlaufbahn des Drehkeilschwenkelements bewegbaren, stoßgefederten Anschlagdaumen zusammenwirkt und mit einer durch stoßbewirktes Zurückweichen des Anschlagdaumens in Funktion tretenden Pressenbremse.

Das Schwungrad einer solchen Presse läuft ständig um, während die Welle nach jedem Pressenhub durch eine beliebige Bremse stillgelegt wird. Die Drehkeilkupplung dient zum Herstellen und Lösen der Verbindung zwischen der Antriebswelle und dem ständig umlaufenden Schwungrad.

Bekanntlich kommt es angesichts der außerordentlich hohen Belastungen, denen solche Pressen unterliegen, immer wieder vor, daß beispielsweise die Drehkeilkupplung klemmt, sei .es aus dem Grund eines Bruches des Drehkeils oder aus einem anderen Anlaß. Die Folge davon ist,' daß das Schwungrad nicht von der Welle getrennt werden kann. Die zum ίο Stillsetzen der Welle bei abgekuppeltem Schwungrad dienende Bremse reicht aber hinsichtlich ihrer Zweckbestimmung und ihres Aufbaus nicht aus, um neben der Welle nun auch das in einem solchen Fall mit der Welle noch verbundene Schwungrad abzubremsen. Die Folge davon ist, daß die Presse einen weiteren Hub ausführt, was zu den außerordentlich gefürchteten Pressenunfällen führt.

Es ist eine Bandbremse bei einer Exzenterpresse mit Keilkupplung bekannt (deutsche Patentschrift =0 724 792), die dazu dient, die Trägheitskräfte der abgekuppelten Welle zu vernichten. Eine umlaufende Nase trifft auf einen Anschlag am Betätigungsgestänge der die Welle beaufschlagenden Bandbremse und setzt diese in Tätigkeit. Im Falle eines Bruches des Drehkeils muß allerdings ebenfalls die gesamte Energie, auch diejenige des Schwungrades, durch die Nase geleitet werden, so daß die Gefahr eines Brechens dieser Nase und ein Durchlaufen der Presse besteht.

Diesem Stand der Technik gegenüber stellt sich die Aufgabe, eine Presse mit Drehkeilkupplung der eingangs bezeichneten Art so auszubilden, daß sie auch bei einem Defekt der Drehkeilkupplung unverzüglich stillgesetzt werden kann und damit der vom Stand der Technik her befürchtete Nachteil mit Sicherheit überwunden wird.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Anschlagdaumen durch von dem Drehkeilschwenkelement ausgehende Stoßwirkung etwa radial zur Drehachse des Drehkeilschwenkelements aus dessen Bewegungsbahn herausverschiebbar gelagert ist und in diesem Verschiebeweg des Anschlagdaumens ein Auslösegestänge für einen auf das Schwungrad wirkenden Bremsbacken sowie ein Ausschalter für den Pressenantrieb angeordnet sind.

Im Gegensatz zu dem vorbekannten Stand der Technik wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung durch die Verschiebebewegung des Anschlagdaumens eine unmittelbar auf das Schwungrad wirkende Bremse ausgelöst, so daß die gesamte Presse unter Verhinderung des außerordentlich gefährlichen Durchlaufens stillgesetzt, d. h. auch das im Schwungrad vorhandene Drehmoment vernichtet wird. Dies ist aber die Voraussetzung dafür, daß in einem solchen Fall die Presse mit Sicherheit nicht durchläuft, was allein dafür Gewähr bietet, daß die gefürchteten Unfälle vermieden werden. Zudem wird auch der Pressenantrieb abgeschaltet, so daß die Bremskraft nicht auch noch das vom Antriebsaggregat gelieferte Drehmoment zu überwinden hat. Außerdem macht diese Anordnung die Verwendung der vorbekannten Tast- oder Fühlerkontakte entbehrlich, deren Störanfälligkeit bekannt ist.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Anschlagdaumen in einer Führung eines in bekannter Weise verschwenkbaren Steuerhebels federnd gelagert, und er weist eine mit einem ortsfesten Anschlag zusammenwirkende keilförmige Auflauffläche

auf. Diese Maßnahme eignet sich besonders gut zur Aufnahme der erheblichen Stöße, aber auch der Erzeugung der die Auslösung der Bremse und das Abschalten des Antriebs bewirkenden Bewegung des Anschlagdaumens.

Ist, wie die Erfindung weiter vorsieht, an dem Anschlagdaumen ein Ansatz angeordnet, in dessen Bewegungsbereich der Ausschalter liegt, so lassen sich die beiden Auslösemechanismen räumlich zuverlässig voneinander trennen.

Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, daß das. Auslösegestänge dem Anschlagdaumen unter Federdruck kraftschlüssig anliegt sowie mit einem Sperrhebel für einen unter Vorspannung stehenden

chen Fall eine Bewegung in axialer Richtung in die strichpunktiert wiedergegebene Stellung 23 aus.

Mit 24, 25 ist ein Einrückgestänge bezeichnet, dessen Hebel 25 um den Anlenkpunkt 26 schwenkt und bei einer Bewegung in Pfeilrichtung 27 den Stellhebel 28 anhebt, so daß der Steuerhebel 14 um seinen Drehpunkt 13 verschwenkt und damit die Nase 10 des Sperrdaumens 11 außer Eingriff mit dem jeweiligen Nocken 8, 9 des Drehkeilschwenkelements 6 geo langt. Auf diese Weise wird die Presse eingerückt. Dabei schwenkt der Anschlagdaumen 11 insgesamt mit dem Arm 12 des Steuerhebels 14, ohne daß er sich in seiner Führung 17 axial verschiebt.

Auf einem am Maschinenrahmen 1 befestigten Ge-

Doppelhebel zusammenwirkt, dessen Lastarm dem 15 genlager 29 ist eine Gleitbahn 30 in Form einer auf einer schiefen Ebene gelagerten Bremsbacken schiefen Ebene angeordnet. Auf dieser Gleitbahn 30 stirnseitig anliegt. ruht ein Bremsbacken 31, der zum Angriff an der

Diese Maßnahme schafft eine im Aufbau beson- Umfangsfläche 32 des Schwungrades 3 bestimmt ist. ders einfache, dafür aber in ihrer Funktion um so Die F i g. 1 gibt die Stellung bei gelöstem Bremsbakzuverlässigere Einrichtung zur Auslösung der 20 ken 31 wieder. Mit seinem Ende 33 liegt der Brems-Bremse. Zweckmäßig ist der Kraftarm des Doppelhe- backen 31 an einer Druckfeder 34 an, die andererbels gewichtsbelastet. seits ein Widerlager 35 aufweist. Die Abdrück-

Schließlich sieht die Erfindung vor, daß zwischen schraube 36 dient zum Lösen des Bremsbackens 31 dem Anschlagdaumen und dem Ausschalter ein ge- vom Schwungrad 3, falls die Kraft der Feder 34 ringeres Bewegungsspiel vorhanden ist als zwischen 25 hierzu nicht ausreichen sollte.

dem Anschlagdaumen und dem Bremsbacken. Das Die entgegengesetzte Stirnseite 37 des Bremsbak-

kens 31 ist als Keilfläche ausgebildet. Ihr liegt die Rolle 38 des Lastarms 39 eines um den Punkt 40 verschwenkbaren Doppelhebels 41 an, dessen Kraftarm 42 durch ein Gewicht 43 belastet ist. Der Kraftarm 42 des Doppelhebels 41 ist zu einem Handgriff 44 verlängert. Dieser Kraftarm 42 liegt im Bewegungsbereich eines Sperrhebels 45, der auf der Welle 46 befestigt ist. Diese Welle 46 ist bei 47 und 48 im Maschinenrahmen 1 gelagert, und sie trägt an ihrem anderen Ende einen Kipphebel 49, auf dem das Auslösegestänge 50 aufruht, das bei 51 am Maschinenrahmen 1 geführt ist und zwei seine Axialbewegung begrenzende Stellringe 52 und 53 aufweist. Zwischen

hing zwischen Welle 2 und Schwungrad 3 dient der 40 dem Stellring 53 und der Führung 51 ist eine Druck-Drehkeil 4, der teilweise in eine Nut der Antriebs- feder 54 vorgesehen. Dem Sperrhebel 45 ist ein

Sicherungsbolzen 55 zugeordnet.

Andererseits weist der Anschlagdaumen 11 einen Ansatz 56 auf, in dessen Bewegungsbereich das Stellglied 57 des Ausschalters 58 für den nicht dargestellten Antriebsmotor der Presse liegt.

Soll die Presse planmäßig stillgesetzt werden, so wird durch Betätigung des Einrückgestänges 24, 25, 28 der Anschlagdaumen 11 mit seiner Nase 10 in

ren Steuerhebels 14 gelagert ist. Hierzu ist das freie 5<> den Bewegungsbereich der umlaufenden Nocken 8, 9 Ende des Hebelarms 12 gabelförmig ausgebildet, und des Drehkeilschwenkelements 6 (s. F i g. 1) gebracht, die beiden Gabelschenkel 15 sind durch einen Bolzen Sobald einer der Nocken 8, 9 auf die Nase 10 auf-16 miteinander verbunden. In der durch die Gabel- trifft, wird diese entgegen der Wirkung der Feder 20 schenkel 15 und den Bolzen 16 des Hebelarms 12 nach unten verschwenkt, so daß die Keilfläche 21 auf gebildeten Führung 17 wird der Anschlagdaumen 11 55 den ortsfesten Anschlag 22 auftrifft. Durch diesen durch einen Bolzen 18 in der aus F i g. 1 ersichtli- Widerstand rückt der Drehkeil 4 aus, und die Kuppchen Stellung unter Anlage an dem die Gabeischen- lung zwischen der Antriebswelle 2 und dem Schwungkel 15 verbindenden Bolzen 16 gehalten. Der Bolzen rad 3 wird gelöst.

18 ist in einer Ausnehmung 19 des Hebelarms 12 ge- Läßt sich die Kupplung zwischen Welle 2 und

führt, und er steht unter der Wirkung von Tellerfe- ^6o Schwungrad 3 aber durch eine Beschädigung, z. B. dern 20. einen Bruch oder ein Klemmen des Drehkeils 4 nicht

Die Nase 10 des Anschlagdaumens 11 weist an ih- lösen, wirkt das gesamte Moment des Schwungrads 3 rer Unterseite eine keilförmige Auflauffläche 21 auf, über den jeweiligen Nocken 8 oder 9 des Drehkeildie bei Beaufschlagung der Nase 10 durch einen der Schwenkelements 6 auf den Anschlagdaumen 11 ein, Nocken 8 oder 9 des Drehkeilschwenkelements 6 mit ⁶5 so daß dieser mit wesentlich größerer Kraft auf den einem ortsfesten Anschlag 22 zusammenwirkt. Durch Anschlag 22 auftrifft und durch die Keilfläche 21 die auf den ortsfesten Anschlag 22 auflaufende Keil- eine Axialbewegung in die strichpunktierte Stellung fläche 21 führt der Anschlagdaumen 11 in einem sol- 23 ausführt. Bei dieser Bewegung betätigt der Ansatz

hat zur Folge, daß im Auslösefall zunächst der Antriebsmotor der Presse stillgesetzt und erst dann, wenn auch mit ganz geringem Zeitabstand, die Bremse einrückt.

Weitere Einzelheiten ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform sowie an Hand der Zeichnung. Hierbei zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht der Presse, teilweise abgebrochen und im Schnitt, und

F i g. 2 eine Seitenansicht in Pfeilrichtung II in Fig.l.

In dem Maschinenrahmen 1 ist die Welle 2 gelagert, auf der das Schwungrad 3 aufsitzt. Zur Kuppwelle 2 und teilweise in eine Ausnehmung 5 eines auf der Welle 2 gelagerten Drehkeilschwenkelements 6 eingreift. Die Drehrichtung des Schwungrades 3 ist durch den Pfeil 7 gekennzeichnet.

Das Drehkeilschwenkelement 6 trägt zwei Nokken 8 und 9. In den Bewegungsbereich dieser Nocken 8, 9 ragt die Nase 10 eines Anschlagdaumens 11, der an dem Arm 12 eines um den Zapfen 13 schwenkba-

56 des Anschlagdaumens 11 das Stellglied 57 und den Ausschalter 58, so daß der Antriebsmotor der Presse ausgeschaltet wird. Im weiteren Verlauf der durch die Beaufschlagung der Nase 10 durch einen der Nocken 8, 9 des Drehkeilschwenkelements 6 ausgelösten Bewegung des Anschlagdaumens 11 legt dessen Ende 59 den Weg b zurück, dabei wird das Auslösegestänge 50 entgegen dem Druck der Feder 58 in Pfeilrichtung 60 bewegt und der Kipphebel 49 beaufschlagt, so daß die Welle 46 und mit dieser der Sperrhebel 45 verschwenkt werden. Dabei gibt die Nase 61 des Sperrhebels 45 den Kraftarm 42 des Doppelhebels 41 frei. Unter der Wirkung des Gewichts 43 schwenkt der Doppelhebel 41 um seinen Drehpunkt 40, und der Lastarm 39 drückt mit der Rolle 38 auf die Keilfläche 37 und verschiebt den. Bremsbacken 31 in Pfeilrichtung 62 zum Eingriff mit dem Außenumfang des Schwungrades 3, das somit augenblicklich stillgesetzt wird.

Zum Lüften der Bremse wird der Arm 42 des Doppelhebels 41 am Handgriff 44 angehoben, so daß die Druckfeder 34 den Bremsbacken 31 entgegen der Pfeilrichtung 62 lüften kann. Reicht die Federkraft ίο nicht aus, so kann die Abdrückschraube 36 betätigt werden. Beim Anheben des Hebelarms 42 rastet die Nase 61 des Sperrhebels 45 wieder ein, so daß der in den F i g. 1 und 2 wiedergegebene Zustand erneut hergestellt ist.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Stillsetzen einer Presse mit Drehkeilkupplung, deren Drehkeilschwenkelement mit einem zum normalen Ein- und Auskuppeln aus der bzw. in die Umlaufbahn des Drehkeilschwenkelements bewegbaren, stoßgefederten Anschlagdaumen zusammenwirkt und mit einer durch stoßbewirktes Zurückweichendes Anschlagdaumens in Funktion tretenden Pressenbremse, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlagdaumen (11) durch von dem Drehkeilschwenkelement (6) ausgehende Stoßwirkung etwa radial zur Drehachse des Drehkeilschwenkelements (6) aus dessen Bewegungsbahn heraus verschiebbar gelagert ist und in diesem Verschiebeweg des Anschlagdaumens (11) ein Auslösegestänge (50) für einen auf das Schwungrad (3) wirkenden Bremsbacken (31) sowie ein Ausschalter (58) für den Pressenantrieb angeordnet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlagdaumen (11) in einer Führung eines in bekannter Weise verschwenkbaren Steuerhebels (14) federnd gelagert ist und eine mit einem ortsfesten Anschlag (22) zusammenwirkende keilförmige Auflauffläche (21) aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Anschlagdaumen (11) ein Ansatz (56) angeordnet ist, in dessen Bewegungsbereich der Ausschalter (58) liegt.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslösegestänge (50) dem Anschlagdaumen (11) unter Federdruck (54) kraftschlüssig anliegt sowie mit einem Sperrhebel (45) für einen unter Vorspannung stehenden Doppelhebel (41) zusammenwirkt, dessen Lastarm (39) dem auf einer schiefen Ebene (30) gelagerten Bremsbacken (31) stirnseitig anliegt.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftarm (42) des Doppelhebels (42) gewichtsbelastet ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Anschlagdaumen (11) und dem Ausschalter (58) ein geringeres Bewegungsspiel vorhanden ist als zwischen dem Anschlagdaumen (11) und dem Bremsbacken (31).