DE3716983A1 - Vorrichtung zur medizinischen behandlung erkrankten zahnfleisches mit hilfe von lichtbestrahlung - Google Patents

Description

Die Erfindung beschreibt ein Gerät zur medizinischen Behandlung von Zahnfleisch im Mund eines Patienten mit Hilfe von Lichtstrahlen.

In jüngerer Zeit hat sich herausgestellt, daß eine immer größere Anzahl von Personen an unheilbaren Erkrankungen wie Arthritis, Neuralgien, Rheumatismus leiden. Außerdem verursachen häufig Verletzungsnarben oder Knochenfrakturnarben ebenso wie auch nicht genau erfaßbare Krankheitsbilder Schmerzen.

Weiterhin ist es eine bekannte Tatsache, daß Personen nicht verhindern können, daß ihre Haut allmählich altert. Der Anmelder der vorstehenden Erfindung hat früher vorgeschlagen, Sonnenstrahlung oder auch Kunstlichtstrahlung mit Hilfe von Linsen oder dergl. mittels optischer Leiter auf jeweils gewünschte Stellen zu übertragen. Man kann so geleitetes Licht zur Beleuchtung oder für andere Zwecke verwenden, z.B. zum Züchten von Pflanzen, Algen oder dergl. Es hat sich dabei herausgestellt, daß sichtbares Licht, welches keine schädigenden UV-Strahlen oder Infrarotstrahlen enthält, eine gesundheitsfördernde Wirkung hat, so daß sich die Gesundheit von Personen verbessern läßt und es wurde auch herausgefunden, daß man dadurch den Alterungsprozeß der Haut bremsen kann. Außerdem können sichtbare Lichtstrahlen beim Heilungsprozeß von Arthritis, Neuralgien, wundgelegenen Stellen, Rheumatismus, Brandwunden, Hauterkrankungen, Verletzungsnarben, Knochenfrakturnarben oder dergl. beitragen und insbesondere zur Schmerzlinderung bei solchen Erkrankungen.

Es wurden deshalb vom Anmelder dieser Erfindung bereits früher verschiedene Lichtbestrahlungseinrichtungen zur Verwendung in der medizinischen Behandlung vorgeschlagen, mit denen Lichtstrahlen, die dem sichtbaren Anteil der Sonnenstrahlung ohne UV-Strahlen und Infrarotstrahlen entsprechen, einzusetzen. Solche Strahlen können, wie dargelegt, das allgemeine Wohlbefinden und auch für die Schönheitsbehandlung eingesetzt werden.

In diesem Zusammenhang hat der Anmelder früher vorgeschlagen, eine Bestrahlungsvorrichtung für Sonnenstrahlen zur Verwendung bei der medizinischen Behandlung zu verwenden, bei der ein optisches Leiterkabel und ein Haubenelement am Licht abgebenden Ende des optischen Leiterkabels verwendet wird. Dabei werden Sonnenstrahlen oder auch Kunstlichtstrahlen von einem Ende in das optische Leiterkabel eingeleitet und hindurch übertragen. Die Strahlen (weiße Lichtstrahlen), die den sichtbaren Lichtkomponenten der Sonnenstrahlung entsprechen, werden durch das optische Leiterkabel so hindurch übertragen, wie das früher schon in verschiedenen Anwendungsfällen vom Anmelder beschrieben worden ist. Das halbdurchlässige zylindrische Haubenelement wird am die Lichtstrahlen emittierenden Ende des optischen Leiterkabels angeordnet.

Zur Durchführung der medizinischen Behandlung wird der Patient auf einen medizinischen Behandlungsstuhl gelegt, und es werden dann die Lichtstrahlen entsprechend den sichtbaren Anteilen durch das optische Kabel hindurch übertragen und auf die erkrankten Stellen des Patienten gerichtet. Die auf die erkrankte Stelle des Patienten gerichteten Lichtstrahlen entsprechen den sichtbaren Lichtanteilen der Sonnenstrahlen, enthalten also keine UV-Strahlung und keine Infrarotstrahlung, wie zuvor erwähnt. Es hat sich herausgestellt, daß man auf diese Art und Weise eine medizinische Behandlung ohne die schädigenden Einflüsse, wie sie durch UV- oder Infrarotstrahlung hervorgerufen werden, in Kauf nehmen zu müssen.

Die zuvor beschriebene Bestrahlungsvorrichtung für die medizinische Behandlung kann in erster Linie dazu verwendet werden, Lichtstrahlen auf die Hautfläche von Patienten zu richten. Es ist jedoch nicht möglich, Lichtstrahlung auf das Zahnfleisch oder ähnliche Teile zu richten, um so z.B. Paradontose, Zahnfleischentzündungen, Zahnhöhlenerkrankungen oder dergl. zu heilen, weil es nicht möglich ist, die Lichtstrahlen wirksam auf das Zahnfleisch mit den zuvor beschriebenen herkömmlichen Lichtbestrahlungsvorrichtungen zu richten. Die medizinische Heilwirkung einer solchen Behandlung kann daher mit den herkömmlichen Geräten in diesen Fällen nicht herbeigeführt werden.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Lichtbestrahlungsgerät zur Verwendung bei der medizinischen Behandlung von erkranktem Zahnfleisch zu schaffen, wobei das Gerät in der Lage sein soll, wirksam Lichtstrahlen auf das Zahnfleisch richten zu können.

Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung ist im Anspruch 2 beschrieben.

Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung weiter erläutert und beschrieben.

Fig. 1 zeigt eine im Stand der Technik bekannte Lichtbestrahlungsvorrichtung zur medizinischen Behandlung;

Fig. 2 und 3 zeigen einen ebenen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines Lichtbestrahlungsgerätes zur medizinischen Behandlung von Zahnfleisch gemäß der Erfindung;

Fig. 4, 5 und 6b sind perspektivische Darstellungen von weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung;

Fig. 6a zeigt eine ebene Schnittdarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Lichtbestrahlungsgerätes und

Fig. 6 zeigt eine Schnittdarstellung entlang der Linie Y-Y der Fig. 6a.

In Fig. 1 ist ein Aufbau gezeigt, bei dem eine Sonnenstrahlenbestrahlungsvorrichtung für die medizinische Behandlung eingesetzt wird, wie das zuvor vom Anmelder dieser Erfindung vorgeschlagen worden ist. 1 bezeichnet dabei ein optisches Leiterkabel. In dieses optische Leiterkabel 1 werden Sonnenstrahlen oder Kunstlichtstrahlen von einem Ende (nicht gezeigt) her eingeleitet und dann durch das Kabel hindurch übertragen. Die Lichtstrahlen (weiße Lichtstrahlen) entsprechen den sichtbaren Strahlungskomponenten der Sonnenstrahlung und werden durch das optische Leiterkabel 1 so hindurch übertragen, wie das vom Anmelder schon früher in verschiedenen Anwendungsfällen beschrieben worden ist. In der Fig. 2 wird ein halbdurchlässiges zylindrisches Kappenelement am Licht emittierenden Ende 1 a des Leiterkabels 1 befestigt. Mit 3 ist ein medizinischer Behandlungsstuhl bezeichnet. Zur Durchführung einer medizinischen Behandlung wird der Patient auf den Behandlungsstuhl gelegt. Es werden dann Lichtstrahlen, die den sichtbaren Lichtstrahlenkomponenten entsprechen, durch das optische Leiterkabel 1 hindurch übertragen und auf erkrankte Bereiche des Patienten gerichtet, wie das zuvor bereits erwähnt wurde. Die zur Bestrahlung der erkrankten Teile verwendeten Strahlen entsprechen den sichtbaren Lichtkomponenten der Sonnenstrahlung und enthalten keine UV-Strahlung und keine IR-Strahlung, wie das ebenfalls zuvor erwähnt worden ist. Man kann daher eine medizinische Behandlung ohne die schädigenden Auswirkungen von UV- und Infrarotstrahlen durchführen.

Die zuvor beschriebene Lichtbestrahlungsvorrichtung kann jedoch hauptsächlich nur zur medizinischen Behandlung verwendet werden, wenn Lichtstrahlen auf die Hautfläche eines Patienten gerichtet werden sollen. Wenn dagegen Lichtstrahlen auf das Zahnfleisch oder ähnliche Bereiche gerichtet werden sollen, um Paradontose, Zahnfleischentzündungen oder Zahnhöhlenerkrankungen zu heilen, kann eine solche Bestrahlungsvorrichtung nicht verwendet werden, da mit dieser Vorrichtung Lichtstrahlen nicht wirksam auf das Zahnfleisch gerichtet werden können. Es kann also so mit dieser bekannten Vorrichtung keine wirksame medizinische Behandlung in diesem Falle durchgeführt werden.

Die vorstehende Erfindung schafft nun ein Lichtbestrahlungsgerät für die medizinische Behandlung von erkranktem Zahnfleisch, wobei Lichtstrahlen direkt auf das Zahnfleisch gerichtet werden.

In der Darstellung nach Fig. 2, die eine ebene Schnittdarstellung durch ein Ausführungsbeispiel eines Lichtbestrahlungsgeräts zur medizinischen Behandlung von erkranktem Zahnfleisch darstellt, bezeichnet das Bezugszeichen 1 ein optisches Leiterkabel, durch das Sonnenstrahlung in der zuvor erwähnten Art und Weise hindurch übertragen werden. Mit 10 ist ein Mundstück bezeichnet, das als Bestrahlungsgerät zur medizinischen Behandlung von Zahnfleisch dient und in Verbindung mit dem optischen Leiterkabel 1 verwendet wird. Die Fläche 10 A des Mundstücks 10, die gegenüber dem Zahnfleisch angeordnet werden soll, ist so gekrümmt, daß sie mit dem Verlauf des Zahnfleisches übereinstimmt. In dem Mundstück 10 ist eine große Anzahl optischer Fasern 12 eingebettet.

Die Endbereiche 12 A der optischen Fasern 12 sind über den gesamten Bereich der gekrümmten Fläche 10 A des Mundstücks 10 verteilt angeordnet. Die jeweiligen Endbereiche 12 A geben Lichtstrahlung mit einem Projektionswinkel von 90° (oder nahezu 90°) bezüglich der gekrümmten Fläche 10 A ab, so daß die Lichtstrahlen gleichförmig austreten. Dabei werden diese Endbereiche der Fasern fest mit der gekrümmten Oberfläche 10 A befestigt und dort eingeschweißt oder mit Hilfe von Klebstoff gehalten. Da die Endoberfläche der Lichtstrahlen abgebenden Elemente mit der gekrümmten Oberfläche 10 A zusammenfällt, können die Endoberflächen einfach gereinigt werden, was im Hinblick auf hygienische Erfordernisse bei der medizinischen Anwendung günstig ist.

Die weiteren, auf der anderen Seite gelegenen Enden 12 B der optischen Fasern 12 werden als nicht unterteilte Einheit mit dem optischen Leiterkabel 1 zusammengeführt. Wenn also eine medizinische Behandlung durchgeführt werden soll, wird das erwähnte Mundstück an das optische Leiterkabel 1 angeschlossen, wobei dann, wenn die Licht abstrahlenden Flächen 10 A des Mundstücks 10 in Kontakt mit dem Zahnfleisch kommt, die Lichtstrahlen auf die ausgesetzten Zahnfleischbereiche gerichtet werden. Das Gerät, das in Fig. 2 gezeigt ist, sendet die Lichtstrahlung auf die ausgesetzten Zahnfleischflächen. Es kann sowohl für das Zahnfleisch im Unterkiefer als auch für das Zahnfleisch im Oberkiefer verwendet werden, indem man es einfach umdreht. Fig. 3 zeigt in einer ebenen Schnittansicht ein Ausführungsbeispiel eines Lichtbestrahlungsgeräts zur Verwendung in der medizinischen Behandlung von erkranktem Zahnfleisch gemäß der Erfindung. Bei diesem Ausführungsbeispiel liegt die Licht abstrahlende Fläche 10 A auf der gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 entgegengesetzten Oberfläche.

Beim Ausführungsbeispiel nach der Fig. 4 ist es möglich, das dargestellte Lichtbestrahlungsgerät dazu zu verwenden, Lichtstrahlen sowohl auf das obere Zahnfleisch als auch das untere Zahnfleisch gleichzeitig zu senden. So gibt beispielsweise die Oberfläche 10 A ₁ Lichtstrahlen auf die Außenseite des oberen Zahnfleischs ab, während die Fläche 10 A ₂ Lichtstrahlen auf die Außenseite des unteren Zahnfleischs richtet. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 bezeichnet das Bezugszeichen 15 eine Beißplatte, so daß das Lichtbestrahlungsgerät festgehalten wird, wenn beim Schließen des Mundes die Zähne auf die Beißplatte 15 treffen.

Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist ein Gerät gezeigt, mit dem Lichtstrahlung sowohl auf die oberen und unteren Außenseiten des Zahnfleischs als auch auf die oberen und unteren Innenseiten des Zahnfleischs gleichzeitig gerichtet werden können. Die Oberflächen 10 A ₁ und 10 A ₂ können die Lichtstrahlen auf die oberen bzw. unteren Außenflächen des Zahnfleischs richten, während die Oberflächen 10 B ₁ und 10 B ₂ die Lichtstrahlen auf die oberen bzw. unteren Innenflächen des Zahnfleischs lenken.

In den Fig. 6a bis 6c ist der Aufbau eines weiteren Ausführungsbeispiels des Lichtbestrahlungsgerätes dargestellt, mit dem Licht sowohl auf die oberen und unteren Außenseiten des Zahnfleischs als auch auf die oberen und unteren Innenflächen des Zahnfleischs gleichzeitig gerichtet werden können, wie das auch in Fig. 5 der Fall ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 6a, b und c ist das außenseitige Mundstück 10 C ein plattenförmig gekrümmter Körper, der beide Endbereiche 12 a ₁ der optischen Fasern, die in der Art eines Bandes entlang dem oberen Zahnfleisch verlaufen festhalten. Ebenso werden die Endbereiche 12 a ₂ der optischen Fasern, die in der Art eines Bandes längs dem unteren Zahnfleisch verlaufen festgehalten, wobei diese Fasern in einem Abstand angeordnet sind, der dem Abstand zwischen dem oberen und unteren Zahnfleisch entspricht. Das innenseitige Mundstück 10 D wird dagegen dafür eingesetzt, Lichtstrahlen auf die oberen und unteren Innenseiten des Zahnfleischs zu richten. Das Mundstück 10 D ist ebenfalls ein plattenförmig gekrümmter Körper, der zur Innenseite hin gegenüber dem für die Außenseite vorgesehenen Mundstück 10 in einem gleichförmigen Abstand verläuft und in dem die Endbereiche 12 a ₁ und 12a ₂ der optischen Fasern in der Art eines Bandes festgehalten werden, wobei die Fasern um das obere und untere Zahnfleisch in einem Abstand umlaufen, der dem Abstand zwischen dem oberen und unteren Zahnfleisch entspricht.

Das außenseitige und das innenseitige Mundstück 10 C bzw. 10 D sind als Baueinheit miteinander kombiniert, und zwar mit Hilfe einer plattenförmigen Bißplatte 15 a in einem Mittelbereich. Die Länge der Bißplatte 15 a entspricht einer Teillänge des Mundstücks 10 im Vergleich zu dessen Gesamtlänge, wie das Fig. 6 zeigt. Die Länge der Bißplatte ist jedoch nicht auf die zuvor erwähnte Teillänge beschränkt. Die Bißplatte 15 soll die Stabilisierung des Mundstücks bewirken, ohne daß dadurch irgendwelche Ermüdungen auftreten. Die Sonnenstrahlen, die von den Endbereichen 12 a ₁ und 12 a ₂ der optischen Fasern abgegeben werden, werden senkrecht auf das Zahnfleisch gerichtet, wie das die Pfeile P ₁, P ₁ und P ₂. P ₂ in Fig. 6c zeigen.

Aus der vorstehenden Beschreibung wird deutlich, daß man mit dem erfindungsgemäßen Gerät eine wirksame medizinische Behandlung von Zahnfleisch durchführen kann.

Claims (2)

1. Vorrichtung zur Lichtbestrahlung des Zahnfleischs im Mund eines Patienten, gekennzeichnet durch ein Lichtstrahlen abgebendes Gerät (10), das mit dem Lichtstrahlen emittierenden Ende eines optischen Leiterkabels (1) lösbar verbunden werden kann, wobei durch das optische Leiterkabel Lichtstrahlen entsprechend den sichtbaren Strahlenbestandteilen der Sonnenstrahlung auf das Lichtbestrahlungsgerät übertragen werden, und wobei das Lichtbestrahlungsgerät ein Mundstück (10) aufweist, das eine transparente gekrümmte Fläche hat, welche in ihrer Form dem Verlauf des Zahnfleischs entspricht, wobei eine große Anzahl optischer Fasern (12) in dem Mundstück eingebettet sind, und wobei die optischen Fasern so angeordnet sind, daß ihre Enden über den gesamten Bereich der transparenten gekrümmten Fläche gegenüberliegend einem Zahnfleischbereich zu liegen kommen, wobei die auf der anderen Seite gelegenen Bereiche der Fasern als ungeteilte Einheit mit dem Lichtstrahlen emittierenden Endbereich des optischen Kabels verbunden werden können.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mundstück (10) an einer Stelle gegenüberliegend dem Zahnfleisch sowohl von außen als auch von innen angeordnet ist und daß das Mundstück eine Baueinheit ist, wobei wenigstens ein Teil des Mundstücks mit dem anderen Teil in einem Bißbereich zwischen oberen und unteren Zähnen verbunden ist.