DE4020315A1 - Behandlungssystem zur verwendung bei orthodontischen verfahren - Google Patents
Behandlungssystem zur verwendung bei orthodontischen verfahrenInfo
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Description
In der Kieferorthopädie werden verschiedenste Apparaturen,
sogenannte "Behelfe" angewandt, wobei herausnehmbare Behelfe
(Spangen) und festsitzende Behelfe unterschieden werden. Im
europäischen Raum fanden und finden auch noch jetzt überwie
gend herausnehmbare Geräte Anwendung, die als Wachstums-Sti
mulatoren einen guten und sinnvollen Einsatzbereich haben.
Diese Geräte werden u. a. in der Funktionskieferorthopädie
eingesetzt und können intermittierend wirkende Kräfte her
vorrufen, wobei jedoch nur eine eindimensionale Wirkung mög
lich ist. Die festsitzenden Behelfe wirken durch ihre Mecha
nik sowohl gleichzeitig dreidimensional als auch durch Zu
satzgeräte, wie Headgear und Gummizüge, wachstumsstimulie
rend, sind jedoch bezüglich des Wachstums nicht so effektiv
wie bestimmte herausnehmbare Geräte. Dies hängt u. a. auch
mit dem Behandlungsbeginn sowie mit bestimmten Wachstums
spurten zusammen. Da jedoch der überwiegende Anteil der
Fälle Kombinationsanomalien aus Wachstum und Einzelzahnfehl
stellungen darstellt, ist meistens eine Kombinationstherapie
aus primär herausnehmbaren Geräten und, insbesondere für
dentale Abwegigkeiten mit Rest-Wachstums-Problemen, fest
sitzenden Geräten indiziert. Geschichtlich ist die "Kiefer
orthopädie" in näheren Sinne im europäischen Raum gewachsen
und beinhaltet im wesentlichen nur herausnehmbare Geräte,
wohingegen die "Orthodontie" überwiegend im amerikanischen
Raum entwickelt wurde und mehr festsitzende Behandlungstech
niken beinhaltet.
Die festsitzenden Behandlungstechniken setzen sich im we
sentlichen aus zwei Basiseinheiten zusammen. Der eine Teil,
das Band oder Bracket, ist fest auf den einzelnen Zähnen
fixiert und enthält eine Fräsung (Slot) mit bestimmtem Quer
schnitt, und der andere Teil, der Bogen, wird in diese
Fräsung hineingebunden.
Die Bänder waren zunächst Metallringe mit aufgeschweißten
Attachments, welche auf den einzelnen Zähnen im Oberkiefer
und Unterkiefer befestigt wurden. Brackets sind im wesentli
chen nur Attachments, welche direkt auf die Zähne aufgeklebt
werden. Der durch die Vierkantfräsung des Brackets gelegte
Bogen wird mit Ligaturen bzw. Powerchains befestigt.
Bei einer Vierkantfräsung mit eingebundenen Vierkantbögen
kann von Zahn zu Zahn eine dreidimensionale Krafteinwirkung
ausgeübt werden. Bei der Positionierung der einzelnen
Brackets auf dem jeweiligen Zahn muß vom Behandler eine
genaue Höhe eingehalten werden, damit nicht bei einem einge
bundenen Bogen (straight wire) der eine Zahn "länger" als
der andere ist. Zudem muß dann eine bestimmte Angulation der
Brackets beachtet werden. Durch die Krümmung der Basis des
Brackets ist es sinnvoll, eine bestimmte Angulation pro
Bracket (pro Zahn) in die Fräsung einzuarbeiten. Das gleiche
gilt für die dritte räumliche Dimension der Verbindung
(torque).
Hierzu wurden verschiedenen Techniken entwickelt, die sich
im wesentlichen durch unterschiedliche Angulations- und
Torquewerte in den Brackets unterscheiden. Die heute ange
wandten Techniken sind insbesondere die Jaraback-, Rickets-,
Alexander-, Hilgers- und Roth-Technik. Ein Überblick über
die verschiedenen Techniken ist beispielsweise aus "Handbuch
für die Kieferorthopädische Praxis", Band 2, des Berufsver
bandes der deutschen Kieferorthopäden (BDK), Stand Dezember
1988, zu entnehmen. Allen diesen Techniken gemeinsam ist
einerseits die Vierkantfräsung und dazu ein Vierkantbogen.
Mit Ausnahme der Roth-Technik wird eine Fräsung der Brackets
von 0,018 × 0,025 inch angewandt, und dazu Vierkantdraht
stärken von 0,016 × 0,016, 0,016 × 0,022, 0,017 × 0,022,
0,017 × 0,025 und 0,018 × 0,025 inch. Bei der Roth-Technik
wird eine dickere Fräsung von 0,022 × 0,025 inch mit ent
sprechend dickeren Drähten verwendet. An dieser Stelle sei
angemerkt, daß alle gängigen Bogenquerschnitte in "inch"
bzw. "1/1000 inch" bemessen sind; 1 inch = 25,4 mm.
Speziell bei der frühen Jaraback-Technik wurden, um die
enormen Kraftgrößen von Zahn zu Zahn zu reduzieren, in
bestimmten Behandlungsabschnitten, vor allem in der anfäng
lichen Nivellierungsphase, sogenannte Mulitloopbögen einge
setzt. Dabei enthielten die Drähte zwischen den einzelnen
Zähnen einzelne Loops (Schleifen), um möglichst viel Draht
zwischen die Zähne zu bringen, um damit die Kraftgrößen zu
reduzieren. Die Nachteile dieser Technik bestehen darin, daß
es sehr schwierig und zeitaufwendig ist, den Draht entspre
chend zu biegen, und daß die Kontrollierbarkeit der eingebo
genen Kräfte stark verringert ist. Zudem ist die Reinigung
der Zahnfläche gerade in diesen Zahnzwischenräumen sehr
problematisch.
Diese Behandlungsbereiche werden heute vielfach durch neue
Drahtentwicklungen, nämlich geflochtene und sehr elastische
Drähte, ersetzt. Um mit möglichst geraden "ungebrochenen"
Bögen zu arbeiten, also die vielen Loops zu umgehen, ent
wickelte man neue Legierungen mit verschiedener Steifheit,
Resilienz und Elastizität.
Da jedoch die Variabilität des sogenannten "Spans", d. h.
der Bracket-Distanz von Zahn zu Zahn beim Patienten, sich in
festen biologischen Grenzen hält, stößt bei einer bestimmten
Drahtdicke und beim üblicherweise vorgegebenen Slotquer
schnitt von 0,018 × 0,025 inch die Beherrschbarkeit der
applizierten Kraftgröße von Zahn zu Zahn bei jeder Legierung
durch die Dicke des Drahtes an sehr enge physikalische
Grenzen.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Kraftgrößen bei der
Anwendung der herkömmlichen Techniken und Drähte zu groß, zu
wenig elastisch und nicht kontrollierbar bzw. dosierbar
sind. Die von einem vergüteten Stainless Steel-Draht bei den
herkömmlichen Techniken ausgehende Kraftgröße im Arbeitsbo
gen ist für biologische Vorgänge und Vorgaben viel zu groß.
Um Schädigungen an den Zahnwurzeln (Wurzelresorptionen) und
am Zahnhalteapparat (Paradontien) zu vermeiden, müssen mög
lichst niedrige Kraftgrößen zur Zahnverschiebung angewandt
werden. Zu große Kraftgrößen bewirken nekrotisches Hyalini
sationsgewebe und führen zu Schädigungen des Knochens wie
des Paradontiums bis hin zu teilweisen Unbeweglichkeiten von
Zähnen durch ankylotische Prozesse, d. h. direktes Verwach
sen der Zahnwurzel mit dem Alveolarknochen, wobei dann das
Parodontalgewebe dazwischen fehlt. Die herrschenden biome
chanischen Prinzipien sind beispielsweise ausführlich darge
stellt in dem Aufsatz "Biomechanische Prinzipien der Gewebs
reaktion" von Kaare Reitan in "Grundlagen und moderne Tech
niken der Kieferorthopädie", Seiten 149 bis 279.
Die erforderlichen niedrigen Kraftgrößen lassen sich jedoch
mit den zur Zeit verfügbaren Techniken und Drähten nicht er
reichen, auch nicht durch die genannten neuen Drahtlegierun
gen. Zwar wurden auch schon die Verwendung runder gezogener
Drähte mit kleinerem Drahtdurchmesser vorgeschlagen, diese
Drähte eignen sich aber nur für die Nivellierungsphase.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Behand
lungssystem zur Verwendung bei orthodontischen Verfahren be
reitzustellen, bei dem die vorstehend genannten Nachteile
vermieden werden, und mit dem sich biologisch verträgliche
Kraftgrößen gezielt einstellen lassen.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Die Erfindung geht von dem Grundgedanken aus, als Bögen
Drähte zu verwenden, die aus herkömmlichen Legierungen her
gestellt sind, aber einen geringeren Querschnitt als die
bisher verwendeten Drähte aufweisen. Bei dem erfindungsge
mäßen Behandlungssystem werden deshalb Drähte verwendet, die
Querschnitte von 0,010 × 0,020, 0,011 × 0,020, 0,012 ×
0,020, 0,013 × 0,020, 0,014 × 0,020 und 0,015 × 0,20 inch
oder 0,010 × 0,022, 0,011 × 0,022, 0,012 × 0,022, 0,013 ×
0,022, 0,014 × 0,022 und 0,015 × 0,022 inch aufweisen. Als
Schlußbogen können Drähte mit der Stärke 0,016 × 0,020 oder
0,016 × 0,022 inch verwendet werden.
Es hat sich gezeigt, daß beispielsweise ein vergüteter
Stainless Steel-Vierkantdraht mit einem Querschnitt von
0,010 × 0,020 inch alle gewünschten Eigenschaften an Härte,
Biegefestigkeit, Elastizität und damit an der zum Biegen
aufzuwendenden Kraftgröße besitzt, ein derartiger Draht läßt
sich bei der Behandlung optimal durch den sogenannten
"Biegefinger" ziehen. Beispielsweise weist ein Draht des
Querschnitts 0,010 × 0,020 inch einen um mehr als 40% klei
neren Querschnitt als die bisher verwendeten Drähte der
Stärke 0,016 × 0,022 inch und damit entsprechend verringerte
Biegesteifigkeit und zum Biegen erforderliche Kraft auf.
Drähte der Dicken 0,010 × 0,022, 0,011 × 0,022 und 0,012 ×
0,022 inch bzw. 0,010 x 0,020, 0,011 x 0,020 und 0,012 ×
0,020 inch können z. B. zur kontrollierten Intrusion der
Fronten bei guter buco-lingual-Kontrolle der Molaren mit
gleichzeitigen leichten Nivellierungsvorgängen verwendet
werden. Drähte der Dicken 0,014 × 0,022 und 0,015 × 0,022
inch bzw. 0,014 × 0,020 und 0,015 × 0,020 inch können z. B.
als Nivellierungsbögen mit Torquekontrolle und als Arbeits
bogen, wie als Schluß- und Idealbogen, verwendet werden.
Als Drahtmaterial sind im wesentlichen alle herkömmlichen
Drahtlegierungen verwendbar, wie sie z. B. von der Fa. Ormco
Corporation, Glendora, Kalifornien, USA, angeboten werden,
vgl. deren Broschüre "The right wire for every phase of
treatment", Print no. 070-5011, 1987.
Die erfindungsgemäß als Bögen verwendeten Vierkantdrähte
weisen gegenüber den herkömmlichen dickeren Drähten die
nachstehenden wesentlichen Vorteile auf.
Die Schmerzempfindungen des Patienten bei neuen Bögen sind
deutlich herabgesetzt.
Die Wirkungsdauer der erfindungsgemäßen Drähte ist wesent
lich länger, da die Drähte aufgrund ihres kleinen Quer
schnittes mehr Spiel im Slot der Brackets oder Bänder haben
und, ähnlich wie Multiloopbögen, wie Federn wirken. Als
gerader Bogen eignen sie sich jedoch für alle Behandlungsab
schnitte. Im Gegensatz zu den bekannten Bögen, die meist nur
eine kurze Zeit, beispielsweise einige Tage, mit höchster
Kraft wirken, und die Blutzufuhr abquetschen können, ist bei
den erfindungsgemäßen Drähten die Krafteinwirkung auf die
Zähne über einen längeren Zeitraum möglich und bleibt in
biologisch verträglichem Rahmen.
Durch die dreidimensionale impulsartige Führung der Drähte
ist ein "Fließen" der Wurzeln im Alveolarbett gewährleistet,
so daß eine für jeden Patienten notwendige Individualität
gewährleistet ist. Die Wurzelspitzen schleifen nicht, wie
bei herkömmlichen Techniken, ständig im Kompaktabereich,
sondern mehr im spongiösen "weichen" Knochen.
Durch die niedrigeren Kraftgrößen ist eine genaue Dosierbar
keit in allen Dimensionen, speziell auch für Extrusionen und
Intrusionen bestimmter Zähne sowie Zahngruppen, aus physika
lischen Gründen leichter, wodurch auch Nebenwirkungen eher
vermieden werden können.
Da die Blutzufuhr nicht abgequetscht wird, können auch Um
bauvorgänge schneller stattfinden, Nekrosen und damit Wur
zelresorptionen und Paradontaleffekte werden weitestgehend
vermieden. Insgesamt lassen sich somit bei Verwendung der
erfindungsgemäßen Drähte schnellere und bessere Gesamtergeb
nisse herbeiführen bei gleichzeitig geringeren Schmerzen und
Gefährdungen für die Patienten.
Vorzugsweise werden als Drähte Stainless Steel-Drähte ver
wendet, die vergütet werden, z. B. mittels einer Flamme,
nachdem sie gebogen wurden. Durch die Vergütung kann eine
zusätzliche Federkraft erzielt werden.
Im Rahmen der Erfindung wird zu den vorstehend beschriebenen
Drähten vorzugsweise eine entsprechend ausgewählte Fräsung
(Slot) im Bracket oder Band ausgebildet, damit eine feinere
Justierbarkeit insbesondere für die Schlußphase des Behand
lungsverfahrens ermöglicht wird. Nachstehend wird der Ein
fachheit halber nur der Begriff "Bracket" verwendet, es soll
jedoch hiermit klargestellt werden, daß dieser Begriff er
findungsgemäß sowohl Brackets als auch Bänder umfaßt. Vor
zugsweise beträgt die Slotgröße 0,016 × 0,022 oder 0,017 ×
0,022 inch bzw. 0,016 × 0,023 oder 0,017 × 0,023 inch, für
den Schlußbogen auch 0,018 × 0,025 inch. Ein Draht mit einem
Querschnitt von 0,010 × 0,020 inch weist in einem Slot mit
einem Querschnitt von 0,016 × 0,022 genügend Spielraum auf,
um eine gezielte dreidimensionale Krafteinwirkung biologisch
verträglich zu ermöglichen. Erfindungsgemäß kann das Spiel
des Drahts im Slot in der kurzen Kantenrichtung mindestens
0,003 inch und bis zu 0,007 inch betragen, während es bei
herkömmlichen Systemen mit Drähten von 0,016 × 0,022 inch
und Slots von 0,018 × 0,025 inch nur 0,002 inch beträgt.
Die gegenüber herkömmlichen Techniken schmäleren Slots haben
außerdem den Vorteil, daß die Bracketdicke flacher und damit
für die Lippe bzw. Wange des Patienten angenehmer ist.
In einem aus den vorstehend beschriebenen Drähten und
Brackets bestehenden Behandlungssystem sind die Angulationen
der eingangs beschriebenen herkömmlichen Techniken ebenfalls
einstellbar.
Das erfindungsgemäße Behandlungssystem und das erfindungsge
mäße Orthodontieverfahren lassen sich mit dem Begriff "funk
tionelle Orthodontie" beschreiben, da sie die Vorteile der
eingangs beschriebenen funktionellen Kieferorthopädie mit
den Vorteilen der Orthodontie kombinieren. Erfindungsgemäß
lassen sich gezielte, kontrollierte Kräfte einsetzen, welche
weder durch die bekannten kleinen runden Bögen alleine, noch
durch die bekannten Vierkant-Bögen erzielt werden können.
Mit dem erfindungsgemäßen Behandlungssystem lassen sich
intermittierend wirkende Kräfte erzielen, wie sie bisher nur
bei der Funktionskieferorthopädie beobachtet wurden. Im
Gegensatz zur Funktionskieferorthopädie, bei der nur eindi
mensionale Kräfte mit kippender Wirkung möglich sind, lassen
sich mit dem erfindungsgemäßen System intermittiernde Kräfte
auch dreidimensional erzielen, wobei eine dreidimensionale
Bewegungsmöglichkeit von Zähnen gezielt bewirkt werden kann.
In Verbindung mit den deutlich reduzierten Kraftgrößen ist
durch das erfindungsgemäße System ein Bindeglied zwischen
der bisherigen Orthodontie und der Funktionstherapie mög
lich. Durch geeignete Wahl des Drahtquerschnitts und Abstim
mung der Querschnitte der verwendeten Drähte und Slots auf
einander in einer Weise, daß die Drähte ausreichend Spiel in
den Slots haben, läßt sich, insbesondere durch die intermit
tierend auftretenden Kraftimpulse, eine schonendere,
schnellere und gezieltere Behandlung der Patienten ermögli
chen.
Bei herkömmlichen Systemen ist das Bracket fest mit seiner
Basis verbunden. Auch bei dem erfindungsgemäßen Behandlungs
system kann das Bracket fest auf seiner Basis aufgebracht
sein, beispielsweise mit der Basis verschweißt oder verlö
tet. Besonders vorteilhafte Wirkungen lassen sich erzielen,
wenn das Bracket verschiebbar auf seine Basis aufgesetzt
ist. Wenn das Bracket verschiebbar aufgesetzt ist, hat dies
den Vorteil, daß alle Slotquerschnitte jederzeit und auch in
Teilbereichen der jeweiligen Behandlungssituation angepaßt
und ausgewechselt werden können, ohne daß das ganze Bracket
entfernt werden muß und die Zähne durch eine neue Konditio
nierungs- und Klebephase geschädigt werden. Zudem wird durch
das kurze Aufschieben des Brackets auf seine Basis auch die
Zeitdauer der Behandlung wesentlich verkürzt und damit die
Kosten erniedrigt.
Dadurch, daß sich Brackets mit verschiedenen Slotdicken und
Slotquerschnitten rasch auswechseln lassen, bietet sich dem
Orthopäden eine große Vielfalt von Applikationsmöglichkeiten
von kleinen, intermittierend wirkenden Kräften in der
Initialphase der Behandlung, und für die Schlußphase kann
bei der erfindungsgemäßen Verringerung der Slotquerschnitte
beispielsweise eine Full-Engagement-Technik mit dünnerem
Bogen angewandt werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Einstellung des auf
setzbaren Brackets auf der Basis in seiner Höhe und Rotation
sowie Kippung variiert werden kann. Dadurch ist es möglich,
Positionierungsfehler der Bracketbasis auf dem Zahn durch
geeignete Verschiebung des aufsetzbaren Brackets auf der
Basis zu korrigieren. Hierdurch lassen sich Behandlungsfeh
ler ausschließen oder zumindest korrigieren. Das höhen- und
drehverstellbare Aufbringen des Brackets auf seiner Basis
kann in beliebiger und dem Fachmann geläufiger Weise reali
siert werden.
Claims (14)
1. Vierkantdraht zur Verwendung als Bogen bei orthodonti
schen Verfahren, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
kurzen Kanten des Drahts kürzer als 0,016 inch und die
beiden langen Kanten des Drahts kürzer als 0,022 inch
sind.
2. Draht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
kurzen Kanten 0,010 bis 0,015 inch lang sind.
3. Draht nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden langen Kanten 0,020 inch lang sind.
4. Draht nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Draht aus vergütetem Stahl besteht
oder nach dem Biegen vergütet wird.
5. Draht nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Draht aus einer für Orthodontiedrähte
gebräuchlichen Legierung besteht.
6. Bracket oder Band zur Verwendung bei orthodontischen
Verfahren, welches einen im Querschnitt rechteckigen
Slot zur Aufnahme eines als Bogen verwendeten Drahtes
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die kürzeren Sei
ten des Slotquerschnitts kürzer als 0,018 inch und die
längeren Seiten des Slotquerschnitts kürzer als 0,025
inch sind.
7. Bracket oder Band nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die kürzeren Seiten des Slotquerschnitts 0,016
bis 0,017 inch lang sind.
8. Bracket oder Band nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die längeren Seiten des Slotquer
schnitts 0,022 bis 0,024 inch lang sind.
9. Behandlungssystem zur Verwendung bei orthodontischen
Verfahren, gekennzeichnet durch einen Satz von Drähten
nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und Brackets oder Bän
der nach einem der Ansprüche 6 bis 8.
10. Behandlungssystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Querschnitte der Drähte und die Quer
schnitte der Slots der Brackets oder Bänder so aufeinan
der abgestimmt sind, daß die Drähte ausreichendes Spiel
in den Slots aufweisen, um eine gezielte dreidimensio
nale Krafteinwirkung mit biologisch verträglichen Kräf
ten auf die einzelnen Zähne zu ermöglichen.
11. Behandlungssystem zur Verwendung bei orthodontischen
Verfahren, insbesondere nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brackets auf der Bracketbasis
verschiebbar angeordnet sind.
12. Orthodontieverfahren zur Behandlung der Fehlstellung von
Zähnen, gekennzeichnet durch die Verwendung von Drähten
nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und/oder von Brackets
nach einem der Ansprüche 6 bis 8 und/oder eines Behand
lungssystems nach einem der Ansprüche 9 bis 11.
13. Orthodontieverfahren zur Behandlung der Fehlstellung von
Zähnen, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der als
Bogen verwendeten Drähte und das Spiel der Drähte in den
Slots der verwendeten Brackets so gewählt werden, daß
eine dreidimensionale Bewegungsmöglichkeit der Zähne mit
biologisch verträglichen Kraftgrößen gezielt bewirkt
werden kann.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kräfte mittels der Bögen intermittierend übertragen
werden.
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