DE3705235A1 - Umformmaschine, z.b. schmiedepresse u. dgl., mit hublagenverstellung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schmiedepresse, insbe­ sondere Gesenkschmiedepresse, mit einer Verstellvorrich­ tung für die Hublage der zwischen dem Kurbelantrieb od. dgl. und dem Stößel oder Keil u.dgl. angeordneten Druck­ stange bzw. des Pleuels mittels einer Exzenterbuchse.

Eine Hublagenverstellung bei Exzenter-, Kurbel- oder Keil­ pressen od.dgl. ist erforderlich, um die Dicke der Werk­ stücke und deren genaue Maßhaltigkeit einstellen zu können, wobei für die Unterschiede in der Dicke die Maschinenauf­ federung, Temperaturunterschiede an Maschine und Werkzeug sowie Werkzeugverschleiß verantwortlich sein können. Die Hublage ist diesen sich ändernden Randbedingungen mit einer Verstelleinrichtung anzupassen.

Zur Veränderung der Hublage eines Stößels od.dgl. gegen­ über dem Pressentisch ist es bekannt, eine Exzenterbuchse für einen Druckübertragungsbolzen einzusetzen, die am Um­ fang eine Schneckenverzahnung aufweist, mit der eine Schnecke der Verstellvorrichtung zusammengreift, wobei die Exzenterbuchse durch eine Klemmvorrichtung festgestellt werden kann. Der Verstellvorgang, d.h. das Lösen der Ver­ spannung der Exzenterbuchse und die Verstellung dieser nehmen bei den bekannten Hublagenverstellvorrichtungen noch verhältnismäßig viel Zeit in Anspruch. Dies bedeutet, daß für die Verstellung der Hublage der Betrieb der Umform­ maschine mehr oder weniger lange unterbrochen werden muß, wodurch sich eine Leistungsminderung der Maschine ergibt.

Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Umformmaschine die Hublagen-Verstellvorrichtung so auszubilden, daß die Ver­ stellung der Hublage der Druckstange od.dgl. im Schnell­ vorgang vor sich gehen kann, insbesondere ohne daß bei der Maschine der Arbeitsgang unterbrochen werden muß. Die Er­ findung zeichnet sich bei einer Umformmaschine der anfangs genannten Art mit einer verstellbaren Exzenterbuchse da­ durch aus, daß die Druckstange od.dgl. biegsame Druckstan­ genschenkel mit daran befestigten, an der Exzenterbuchse anliegenden Formstücken aufweist und die Druckstangen­ schenkel mit durch eine Kolben-Zylinder-Einheit betätig­ baren Zuglaschen verbunden sind.

Durch eine solche Ausbildung der Verstellvorrichtung läßt sich ein Lösen der Verspannung der Exzenterbuch­ se in äußerst kurzer Zeit erreichen, so daß praktisch mit dem Lösen der Verspannung sogleich die Verstellung, d.h. das Drehen der Exzenterbuchse, durchgeführt werden kann. Die Druckstangenschenkel werden durch die Zuglaschen auseinandergespreizt gehalten. Genau so schnell kann der Verspannungsvorgang der Exzenterbuchse vor sich gehen, in­ dem das Gespreizthalten der Druckstangenschenkel aufgehoben wird. Hierdurch erzielt man eine Zeiteinsparung. Außerdem ist die Verstellvorrichtung im Aufbau einfach und arbeitet auf mechanische Weise zuverlässig.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung greifen die Zug­ laschen in Kniehebelanordnung an dem Kolben der Zylinder­ einheit gelenkig an. Zweckmäßig steht der Kolben unter der Wirkung einer Federung unter Vorspannung. Die Kniehebelan­ ordnung für die Verstellung der Zugstangen trägt zum Lösen der Verspannung der Exzenterbuchse und auch zur Ausübung der Verspannung hinsichtlich der kurzen Verstellzeiten we­ sentlich bei. Es ergibt sich, daß die durch die Kniehebel­ anordnung der Zuglaschen verstärkte Kraft der Kolbenfeder mittels der biegsamen Druckstangenschenkel als Klemmkraft auf die Exzenterbüchse übertragen wird.

Die Druckstangenschenkel sind zweckmäßig werkstoffela­ stisch biegsam ausgebildet.

Die genannte Federung als Druckfeder kann auf dem Boden des Zylinders der Kolben-Zylinder-Einheit abgestützt sein. Dabei ist zweckmäßig der Zylinderboden in der Ge­ stalt einer Backe vorgesehen, die an der Exzenterbuchse anliegt.

Vorteilhaft greifen die Formstücke über Ansätze des Zy­ lindergehäuses bzw. der Backe des Zylinders. Die Schul­ terflächen der Ansätze haben vorzugsweise einen schrägen Verlauf, wodurch die Reibungskomponente der Reaktions­ kraft, die dem Öffnen der Druckstangenschenkel entgegen­ wirkt, ausgeschaltet wird.

Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung darge­ stellten Ausführungsbeispiels nachstehend erläutert.

Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung der Klemm- und Verstellvorrichtung zur Hublagenverstellung der Druck­ stange od.dgl. im Längsschnitt und im Schema.

Fig. 2 ist ein horizontaler Schnitt durch die Verstellvor­ richtung der Fig. 1 nach der Linie II-II schematisch.

Fig. 3 stellt eine Stirnansicht auf die Verstellvorrich­ tung der Fig. 1 in Richtung des Pfeiles III dar.

Die Umformmaschine, z.B. eine Schmiedepresse, weist übli­ cherweise eine Kurbel- bzw. Exzenterwelle 9 auf, die in dem Maschinenständer gelagert ist und von einem Motor angetrie­ ben wird. Die Exzenterwelle od.dgl., die von einer Druck­ stange 10 umfaßt wird, wirkt bei dem dargestellten Bei­ spiel einer Keilpresse auf einen Keil 11 ein, durch den die Hubbewegung eines (nicht dargestellten) Stößels ver­ anlaßt wird, der das obere Werkzeug tragen kann. Das un­ tere Werkzeug ist dabei auf einem Pressentisch befestigt.

Die Druckstange 10, in der eine Exzenterbuchse 12 gelagert ist, weist frei endende Schenkel 13 und 14 auf, an denen Formstücke 15 und 16 befestigt sind, die an der Exzenter­ buchse 12 zur Anlage kommen. Zuglaschen 18 und 19 sind einerseits mit den Druckstangenschenkeln 13 und 14 über die Scharnierstifte 20 und 21 gelenkig verbunden. Anderer­ seits greifen die Zuglaschen 18 und 19 über den gemein­ samen Bolzen 23 an einem Kolben 22 an, der in einem Zy­ linder 24 gleitend gelagert ist. Der Zylinder 24 ist durch den Deckel 25 verschlossen. Der Kolben 22 steht unter der Wirkung einer Feder 26, z.B. einer Tellerfeder als Druck­ feder. Mit 27 ist der Zylinderraum bezeichnet, der hydrau­ lisch beaufschlagt werden kann. Der Boden des Zylinders 24 hat die Gestalt einer Backe 29, die an der Exzenter­ buchse 12 anliegt. In dem Zylinder 24 sind Langlöcher 28 für den Bolzen 23 vorgesehen.

Die Exzenterbuchse 12 ist mit einer Außenzahnung 31 verse­ hen, mit der eine Schneckenwelle 32 zusammengreift. Der Antrieb der Schneckenwelle 32 kann von einem Motor 33 über eine Kegelradverzahnung 34 auf den Wellenschaft 32 a der Schnecke 32 erfolgen.

Die beiden Druckstangenschenkel 13 und 14 sind werkstoff­ elastisch, d.h. federnd elastisch-biegsam und übertragen mit den daran befestigten Formstücken 15 und 16 eine Klemm­ kraft auf die Exzenterbuchse 12. Hierbei ergibt sich zum Verspannen der Exzenterbuchse 12 eine Unterstützung mit­ tels der Zuglaschen 18, 19 und des Kolbens 22, der unter der Wirkung der Feder 25 in Richtung zum Zylinderdeckel 25 verschoben gehalten wird. Da sich die Druckfeder 25 an dem in der Gestalt einer Backe 29 ausgebildeten Boden des Zy­ linders 24 abstützt, wird über die Backe 29 eine Klemm­ wirkung auf die Exzenterbuchse 12 ausgeübt.

Zum Lösen der Klemmung wird der Zylinderraum 27 durch ein hydraulisches Druckmedium beaufschlagt. Die am Kolben 22 auftretenden Kräfte bewirken die Bewegung der als Kniehe­ bel angeordneten Zuglaschen 18, 19 in Richtung zu einer Strecklage derselben. Dies führt zu einem Spreizen der beiden Druckstangenschenkel 13 und 14 und damit zur Aufhe­ bung der Klemmung. Auch die Backe 29 wird gelöst.

Die Druckkraft auf den Deckel 25 des Zylinders 24 stützt sich gegen die Ansätze 14 a und 15 a der Formstücke 14, 15 mittels der Backe 29 ab. Die Schulterflächen der Ansätze 14 a, 15 a sind schrägverlaufend ausgeführt, um die Reibungs­ komponente der dem Öffnen der Druckstangenschenkel entge­ genwirkenden Reaktionskraft auszuschalten.

Die Klemmung der Exzenterbuchse 12 ist mittels der federn­ den Drucklaschenschenkel 13, 14 und Zuglaschen-Anordnung momentan gelöst. Praktisch zugleich kann die Verstellung, d.h. die Drehung der Exzenterbuchse 12, mittels der Ver­ stellvorrichtung 32-34 vorgenommen werden. Nach erfolgter Verstellung der Exzenterbuchse wird die Spreizstellung der beiden Druckstangenschenkel 13, 14 nach Aufheben der hy­ draulischen Beaufschlagung des Kolbens 22 unter der Wirkung der Feder 26 beseitigt, so daß momentan die Klemmung wirk­ sam wird. Bei einem solchen schnellen Klemmen und Entklem­ men der Exzenterbuchse ist es ermöglicht, die Verstellung der Exzenterbuchse zwischen zwei Hüben der Presse vorneh­ men zu können, so daß ein Stillstand der Presse vermieden wird.

Claims (7)

1. Umformmaschine, z.B. Schmiedepresse, insbesondere Ge­ senkschmiedepresse, mit einer Verstellvorrichtung für die Hublage einer zwischen dem Kurbelantrieb od.dgl. und dem Stößel oder Keil od.dgl. angeordneten Druck­ stange oder eines Pleuels mittels einer Exzenterbuchse, die am Umfang durch eine Schneckenwelle od.dgl. gedreht und durch eine Klemmvorrichtung festgestellt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckstange (10) od.dgl. biegsame Druckstangenschenkel (13, 14) mit da­ ran befestigten, an der Exzenterbuchse (12) anliegenden Formstücken (15, 16) aufweist, und daß die Druckstangen­ schenkel (13, 14) mit durch eine Kolben-Zylinder-Einheit (22, 24) betätigbaren Zuglaschen (18, 19) verbunden sind.

2. Umformmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuglaschen (18, 19) in Kniehebelanordnung an dem Kolben der Zylinder-Einheit (22, 24) gelenkig angreifen, und daß der Kolben (22) unter der Wirkung einer Federung (26) unter Vorspannung steht.

3. Umformmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Federung (26) als Druckfeder auf den Boden des Zylinders (24) abgestützt ist, und daß der Zylinderboden in Gestalt einer Backe (29) an der Ex­ zenterbuchse (12) anliegt.

4. Umformmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die Formstücke (15, 16) mit­ tels Ansätze (15 a, 16 a) über den Backen (29) des Zylin­ ders (24) greifen.

5. Umformmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die Schulterflächen der An­ sätze (15 a, 16 a) schräg verlaufen.

6. Umformmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­ durch gekennzeichnet, daß die Druckstangenschenkel (13, 14) werkstoffelastisch biegsam ausgebildet sind.

7. Umformmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß der die Zuglaschen bei der Kolben-Zylinder-Einheit gemeinsam aufnehmende Bolzen (23) im Kolben (22) gelagert ist und durch Langlöcher (28) des Zylinders (24) hindurchgeführt sind.