DE3704856A1 - Verfahren und vorrichtung zum naehen von gummisaeumen an textilerzeugnissen - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum naehen von gummisaeumen an textilerzeugnissen

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Nähen von Gummisäumen an Textilerzeug­ nissen. Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungs­ gemäße Vorrichtung sind in erster Linie, aber nicht aus­ schließlich, zur Herstellung von Unterwäsche, insbesondere von Unterhosen, bestimmt. Es ist aber auch die Herstellung anderer Textilien möglich, beispielsweise von Badeanzügen, Sporthosen, Jogging-Hosen und dgl.
Spezieller betrachtet, bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Nähen von Gummisäumen an Textilerzeugnissen, bei dem ein Gummiband an dem herzustellenden Textilerzeug­ nis längs eines Randbereichs des Stoffes des Textilerzeug­ nisses vorfixiert wird, dann der Stoff mit einem Umlegbe­ reich um eine Längskante des Gummibandes herumgelegt wird, so daß eine Dreifachlage aus Stoff-Randbereich/Gummiband/ Stoff-Umlegbereich entsteht, und daß dann längs der Dreifach­ lage fertiggenäht wird.
Bisher hat man das Nähen der Dreifachlage in dem Sinne manuell ausgeführt, daß das jeweils herzustellende Textil­ erzeugnis mit seiner Dreifachlage manuell kontinuierlich dem Nähbereich einer Nähmaschine zugeführt worden ist. Dies ist personalintensiv, läßt sich in der Nähgeschwindigkeit praktisch nicht mehr steigern und führt zu Textilerzeugnissen mit nicht gleichbleibend perfekten Gummisäumen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Nähen von Gummisäumen an Textilerzeugnissen stärker zu automatisieren und damit einhergehend eine gleichbleibend hohe Qualität der genähten Gummisäume zu erreichen.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist verfahrens­ mäßig dadurch gekennzeichnet, daß in einem Zuführbereich, durch den die Dreifachlage dem Fertignähen zugeführt wird, der Umlegbereich des Stoffs dadurch glatt anliegend an der genannten Längskante und der zugewandten Flachseite des Gummibands gehalten wird, daß mindestens auf einer der beiden Stoffflachseiten eine quer zur Nährichtung gerichtete und - in Nährichtung gemessen - breite Gasströmung entlang des Stoffs geblasen wird.
Dadurch, daß die Gasströmung quer und im wesentlichen paral­ lel zur Stoffebene entlang des Stoffs geblasen wird, wird der Stoff mit seinem Umlegbereich satt anliegend und falten­ frei auf das Gummiband gezogen und wird ein für Aussehen und Verschleißfestigkeit unerwünschtes Spiel zwischen dem Stoff und der entsprechenden Längskante des Gummibandes im Bereich der 180°-Umfaltung des Stoffs um diese Längskante vermieden. Das Zuführen des Textilerzeugnisses mit seiner Dreifachlage zu dem eigentlichen Nähbereich einer Nähmaschine derart genau, daß der Stoff faltenfrei, längs des Gunmisaums gleich­ mäßig und unter Vermeidung des genannten Spiels an das Gummiband genäht wird, hängt damit nicht mehr von der manuellen Geschicklichkeit der Bedienungsperson der Nähmaschine ab. Vielmehr kann die Dreifachlage automatisiert durch den Nähbereich derNähmaschine gefördert werden, insbesondere mittels der üblichen, nähmaschineneigenen Weiterförderein­ richtung, ggf. zusätzlich auch durch das weiter unten zu beschreibende Rollenpaar, von dem mindestens eine Rolle an­ getrieben sein kann.
Die Gasströmung kann, muß aber nicht, bereits entlang des Umlegbereichs des Stoffs blasen. Auch wenn die Gasströmung neben dem eigentlichen Umlegbereich mit dem Stoff zusammen­ wirkt, entsteht eine den Stoff im Umlegbereich über dem Gummiband glattziehende Zugwirkung auf den Stoff. Es wird ferner darauf hingewiesen, daß die Ausdrucksweise, daß "der Stoff mit einem Umlegbereich um eine Längskante des Gummi­ bandes herumgelegt wird" nicht ausschließlich bedeutet, daß der Stoff bei stationärem Gummiband um dieses herumgelegt wird, sondern auch die umgekehrte Arbeitsweise mit einschließt, daß nämlich das Gummiband mitsamt dem Randbereich um im wesentlichen 180° gedreht wird, wodurch dieses Herumlegen bei unbewegt bleibendem Umlegbereich erfolgt. Schließlich wird darauf hingewiesen, daß die Ausdrucksweise, daß "das Gummiband an dem herzustellenden Textilerzeugnis längs eines Randbereichs des Stoffes des Textilerzeugnisses vorfixiert wird" nicht ausschließlich bedeutet, daß das Gummiband direkt an dem Randbereich vorfixiert wird, sondern auch die Möglich­ keit einschließt, daß das Gummiband an dem Umlegbereich vor­ fixiert wird und daß durch Umlegen des Randbereichs die fertigzunähende Dreifachlage gebildet wird.
Vorzugsweise wird entlang beiden Stoffflachseiten eine Gas­ strömung geblasen, wobei das Blasen auf der dem Gummiband zugewandten Soffflachseite neben der Dreifachlage und das Blasen auf der dem Gummiband abgewandten Stoffflachseite schon im Umlegbereich bzw. im Bereich der Dreifachlage mit der Stoff zusammenwirken kann, aber nicht muß.
Es ist bevorzugt, die Dreifachlage in einem Abführbereich von dem Fertignähen in einer Nut zu führen, die die Dreifachlage von deren Stirnseite her umgreift.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Nähen von Gummisäumen an Textilerzeugnissen, mit einer Nähmaschine zum Fertignähen einer Dreifachlage des herzustellenden Tex­ tilerzeugnisses aus einem Stoff-Randbereich, einem an dem Stoff vorfixierten Gummiband und einem Stoff-Umlegbereich, gekennzeichnet durch eine Zuführeinrichtung zum Zuführen der Dreifachlage zum Fertignähen, welche Zuführeinrichtung min­ destens auf einer Seite des Stoffs eine quer zur Nährichtung gerichtete und - in Nährichtung gemessen - breite Blasein­ richtung aufweist, mit der eine Gasströmung entlang des Stoffs blasbar ist.
Die weiter oben im Zusammenhang mit der verfahrensmäßigen Definition der Erfindung gemachten Ausführungen zum Stand der Technik, zur Aufgabe der Erfindung, zu den mit der Erfindung erreichten Vorteilen und zu Begriffserläuterungen gelten sinngemäß auch für die vorrichtungsmäßige Definition der Erfindung.
Eine als besonders einfach bevorzugte Ausbildung der Blas­ einrichtung ist ein Röhrchen, insbesondere aus Metall oder Kunststoff, mit längs des Röhrchens verteilt mehreren, ins­ besondere in einer Reihe vorgesehenen, Blasöffnungen. Wenn diesem Röhrchen unter Druck stehendes Gas innen zugeführt wird, entsteht durch Ausströmen des Gases aus den Blasöff­ nungen der gewünschte Gasströmungsvorhang auf mindestens einer Stoffflachseite. In den meisten Fällen ist das Röhr­ chen an einem Ende geschlossen und mit seinem anderen Ende an eine Druckgasquelle, insbesondere Kompressor oder Druck­ gasvorrat, angeschlossen.
Vorzugsweise sind die Zuführeinrichtung und die Blasein­ richtung bogenförmig, so daß ein umlenkende Zuführung der Dreifachlage zu der eigentlichen Nähstelle der Nähmaschine stattfindet.
Eine konstruktiv besonders einfache und die Aufgabe des Führens der Dreifachlage genau und zuverlässig erfüllende Ausbildung der Zuführeinrichtung besteht darin, daß sie eine Rinne zur Aufnahme der Dreifachlage und einen der Rinne auf der Seite des von der Dreifachlage wegführenden Stoffes vorgelagerte Gleitfläche zum Abstützen des Stoffes aufweist. Es ist weiterhin bevorzugt, die Zuführeinrichtung auf mehrere Saumbreiten einstellbar zu gestalten. Dies läßt sich besonders einfach dadurch erreichen, daß ein seitliches Begrenzungstück der genannten Rinne, das zugleich die Blas­ einrichtung mindestens für die eine Stoffflachseite tragen kann, quer zur Rinnenlängsrichtung verstellbar ist.
Vorzugsweise ist für jede Stoffflachseite eine eigene Blas­ einrichtung vorgesehen, wodurch das erfindungsgemäß ge­ wünschte, faltenfreie und im Kantenbereich des Gummibandes spielfreie Anliegen des Stoffs am Gummiband weiter gefördert wird.
Es ist bevorzugt, das Textilerzeugnis bzw. dessen Dreifach­ lage hinter der Stelle des Fertignähens erneut zu führen, um die Präzision des Fertignähens noch weiter zu perfektio­ nieren. Besonders geeignet hierfür sind ein Führungsstück mit einer Nut und/oder ein Rollenpaar, dessen Rollen mit den beiden Flachseiten der Dreifachlage in Eingriff sind. Mindestens eine der Rollen des Rollenpaars kann, muß aber nicht, angetrieben sein, um die Dreifachlagen-Weiterförde­ rung durch die eigentliche Nähmaschine zusätzlich zu unter­ stützen.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung sind besonders geeignet und bestimmt zum Nähen von ringförmigen Gummisäumen an Textilien, beispielsweise der Gummisäume an der Leiböffnung und den beiden Beinöffnungen von Unterhosen. Das automatisierte Nähen von ringförmigen Gummisäumen vereinfacht sich wesentlich, wenn, wie bevorzugt, unterhalb des Nähmaschinenunterteils ein Spannumlenkteil vorgesehen ist, mit dem die Dreifachlage längs einer ge­ schlossenen Bahn führbar ist. Eine besonders einfache und bevorzugte Ausbildung des Spannumlenkteils ist ein Zapfen mit verdicktem Kopf. Der Begriff Spannumlenkteil bedeutet, daß dieses Teil nicht nur die Dreifachlage umlenkt sondern auch den ringförmigen Gummisaum unter einer derartigen Vor­ spannung hält, daß der Stoff glatt und faltenfrei auf das vorgespannte Gummiband aufgenäht wird.
Die angestrebte Rationalisierung des Fertignähens von Gummisäumen kann weiter dadurch erheblich gefördert werden, daß das Entfernen des fertiggenähten Textilerzeugnisses und das Einlegen des nächsten, fertigzunähenden Textilerzeug­ nisses möglichst weitgehend erleichtert wird. Zu diesem Zweck kann man das Spannumlenkteil bewegbar machen, so daß es zum Wechsel des Textilerzeugnisses näher an das Nähma­ schinenunterteil heranbewegbar und zum Spannen von Nähma­ schinenunterteil wegbewegbar ist. Man kann auch mindestens eine der beiden Rollen des weiter vorn genannten Rollenpaars von der anderen Rolle wegbewegbar machen, damit die Dreifach­ lage leicht aus dem Rollenspalt heraus bringbar ist. Schließ­ lich ist es besonders bevorzugt, statt des manuellen Heraus­ nehmens des fertiggenähten Textilerzeugnisses eine mechani­ sierte Ausschiebeinrichtung vorzusehen, die einen quer zur Nährichtung bewegbaren Ausschiebkopf aufweist, der eine sich in den Raum unterhalb des Nähmaschinenunterteil erstreckende Ausschiebstange und vorzugsweise das weiter vorn genannte Führungsstück trägt. Auf diese Weise kann man das fertig­ genähte Textilerzeugnis an zwei Bereichen angreifend gut mechanisiert aus der Vorrichtung ausschieben.
Die beschriebenen Bewegungen des Spannumlenkteils, der einen Rolle des Rollenpaars und der Ausschiebeinrichtung können besonders einfach durch pneumatische Zylinder-Kolben-Einheiten bewerkstelligt werden. Als Gas für die Blaseinrichtung ist Luft bevorzugt.
Die Erfindung und Weiterbildungen der Erfindung werden in folgenden anhand eines schematisiert zeichnerisch dar­ gestellten Ausführungsbeispiels noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine kurzbeinige Hose als herzustellendes Textil­ erzeugnis mit drei ringförmigen Gummisäumen;
Fig. 2 im Schnitt den Fertigungszustand mit vorfixiertem Gummiband;
Fig. 3 den Fertigungszustand mit um das Gummiband herum­ gelegtem Stoff;
Fig. 4 eine stark schematisierte, perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum Nähen der Gummisäume der Hose von Fig. 1;
Fig. 5 die Vorrichtung von Fig. 4 in Frontalansicht unter genauerer Darstellung von Einzelheiten;
Fig. 6 ein Führungsstück der Vorrichtung im Schnitt längs VI-VI in Fig. 5;
Fig. 7 ein Spannumlenkteil der Vorrichtung von Fig. 5 in einer teilweise geschnittenen Ansicht längs VII-VII in Fig. 5;
Fig. 8 die wesentlichsten Bestandteile einer Führungsein­ richtung der Vorrichtung von Fig. 5;
Fig. 9 eine seitliche Ansicht der Vorrichtung von Fig. 5 entsprechend Pfeil IX in Fig. 5.
Die in Fig. 1 gezeichnete Hose 2 weist insgesamt drei ring­ förmige Gummisäume 4, nämlich einen für die Leiböffnung und zwei für die beiden Beinöffnungen, auf. Fig. 2 zeigt, wie der Bereich des späteren Gummisaums nach dem Vorfixieren aussieht. Ein Gummiband 6 ist an einem Stoffstück 8 längs eines ringförmigen Randes 10 des Stoffes 8 mit einer Stich­ naht 12 vorfixiert, wobei die Stichnaht 12 in etwa parallel zu dem Rand 10 und dicht an diesem Rand und an einem Längs­ rand des Gummibandes 6 verläuft. Fig. 3 zeigt den Zustand, in dem das Gummiband mitsamt einem einseitig anliegenden Stoffbereich gemäß Pfeil A in Fig. 2 um 180° gedreht worden ist. So ist eine Dreifachlage 14 entstanden, bestehend aus einem Stoff-Randbereich 16, dem Gummiband 6 und einem Stoff- Umlegbereich 18, wobei das Gummiband 6 zwischen den Stoffbe­ reichen 16, 18 liegt und der Stoff 8 um die der Stichnaht 12 abgewandte Längskante 20 des Gummibands 6 herumgelegt ist. Von der Dreifachlage 14 führt der Stoff 8 weg als Fortsetzung des Stoff-Umlegbereichs 18. Mit 22 sind zwei Nadeln einer Nähmaschine angedeutet, mit der die Dreifachlage 14 fertig­ genäht wird, wobei die beiden Nähte des Fertignähens parallel zueinander und relativ nahe an den beiden Längsrändern des Gummibandes 6 verlaufen.
Die überblicksmäßig in Fig. 4 und detaillierter in Fig. 5 dargestellte Vorrichtung 24 zeigt eine handelsübliche Näh­ maschine 26 mit einem Nähmaschinenunterteil 28, dessen Ober­ seite eine Auflagefläche für die Dreifachlage 14 bietet. Die Nähmaschine 24 weist einen Doppelnadelkopf 30 auf.
Der jeweils fertigzunähende Gummisaum 4 wird längs einer im wesentlichen dreieckförmigen, geschlossenen Bahn 32 ge­ führt. Diese Bahn 32 ist gebildet auf der Zuführseite zur Nähstelle 34 durch eine Zuführeinrichtung bzw. Führungseinrichtung 36, auf der Ab­ führseite von der Nähstelle 34 durch ein Rollenpaar 38 und - sozusagen an der unteren Spitze des Dreiecks - durch ein Spannumlenkteil 40. Das Fördern der Dreifachlage 14 längs der Bahn 32 geschieht durch eine übliche, der Ubersicht hal­ ber nicht eingezeichnete Weiterbewegungseinrichtung der Nähmaschine 26, die im oberen Auflagebereich des Nähmaschinen­ unterteils 28 von unten her auf den Stoff 8 weitertranspor­ tierend einwirkt. Das Spannumlenkteil 40 hat, wie besonders in Fig. 7 zu sehen, einen verdickten Kopf 42, so daß der fertigzunähende Gummisaumbereich die Tendenz hat, in dem durchmesserkleineren Bereich des Spannumlenkteils 40 hinter dem verdickten Kopf 42 entlang zu gleiten, wodurch sich ein Führungseffekt senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 5 ergibt.
Die Führungseinrichtung 36 ist in Fig. 8 genauer dargestellt, und zwar in einer Seitenansicht gemäß Pfeil VIII in Fig. 5. Die Führungseinrichtung besitzt eine bogenförmig gekrümmte Gestalt (siehe Fig. 5) mit von unten nach oben abnehmendem Krümmungsradius und zur Nähstelle 34 hin kurzem geradem Ende parallel zur Auflagefläche des Nähmaschinenunterteils 28. Die Führungseinrichtung weist einen Innenkörper 44 auf, der in seinem in Fig. 5 auf den Betrachter zuweisenden Endbereich mit einer Schulter 46 versehen ist. Ein entsprechend bogen­ förmig gekrümmter Außenkörper 48 ist so an dem Innenkörper 44 befestigt, daß zwischen der vorderen Stirnseite des Außen­ körpers 44 und der Schulter 46 eine Rinne 50 gebildet ist. Die Rinne 50 ist gerade so breit, daß die Dreifachlage 14 in der in Fig. 8 gezeichneten Weise flach darin aufgenommen ist. Der von der Dreifachlage 14, in Fig. 5 auf den Betrachter zu und in Fig. 8 nach links, wegführende Stoff 8 liegt neben der Rinne 50 auf einer von dem Schulterbereich 46 gebildeten Gleitfläche 52 und läuft von dort nicht mehr mechanisch unter­ stützt weiter.
Am in Fig. 8 linken Ende des Außenkörpers 48 ist ein bogen­ förmig gekrümmtes Röhrchen 54 außen am Außenkörper 48 der Außenkontur dieses Außenkörpers 48 folgend befestigt. In Fig. 8 links an der Stirnseite des Schulterbereichs 46 ist ein weiteres bogenförmig gekrümmtes Röhrchen 56 an dem Innen­ körper 44 befestigt, und zwar verlaufend entsprechend der Kontur der Rinne 50 bzw. des Schulterbereichs 46. Die Röhr­ chen 54 und 56 sind jeweils am der Nähstelle 34 zugewandten Ende geschlossen und am anderen Ende an eine Druckgasquelle angeschlossen. Die Röhrchen 54 und 56 weisen jeweils eine Reihe von längs des jeweiligen Röhrchens verteilten Blas­ öffnungen 58 auf, die im wesentlichen parallel zur Ebene des Stoffs 8 oder leicht schräg auf die jeweilige Stoffflachseite hin gerichtet sind. Die Anordnung und die geometrische Form der Röhrchen 54 und 56 kann man in den Fig. 5 und 8 gut erkennen. Das Röhrchen 54 stellt eine erste Blaseinrichtung und das Röhrchen 56 eine zweite Blaseinrichtung dar. Die Reihe der Blasöffnungen 58 erstreckt sich jeweils praktisch über diejenige Länge der Röhrchen 54 und 56, auf die die Röhrchen parallel zu der Rinne 50 verlaufen.
Man erkennt in Fig. 8, daß das Rörchen 54 mit seinen Blas­ öffnungen 58 eine Blasströmung 60 entlang der Oberseite des Stoffes 8 liefert, die mit dem Stoff 8 schon im Bereich der Rinne 50 oder erst weiter links in Fig. 8 zusammenwirkt. Das Röhrchen 56 mit seinen Blasöffnungen 58 liefert eine Blas­ strömung 62, die links vom Schulterbereich 46 mit der anderen Flachseite des Stoffs 8 zusammenwirkt. Durch die beiden Blasströmungen 60, 62 wird der Stoff 8 faltenfrei über das Gummiband 6 und anliegend an die Längskante 20 des Gummibandes 6 gezogen, und zwar in Fig. 8 nach links und in Fig. 5 auf den Betrachter zu. Diese perfekte Relativausrichtung von Stoff 8 und Gummiband 6 in der Dreifachlage 14 hält für die kurze Weitertransportstrecke zwischen dem Ende der Führungs­ einrichtung 36 und der Nähstelle 34 an.
Der Außenkörper 48 der Führungseinrichtung 36 läßt sich nach Lösen einer Schraube 64 entlang eines Längsschlitzes 66 re­ lativ zu dem Innenkörper 44 derart verschieben, daß die Rinne 50 schmaler oder breiter wird. Diese dient der Einstel­ lung auf unterschiedlichen Breiten der Gummisäume 4 bei unterschiedlichen Textilerzeugnissen.
Wie Fig. 5 und 6 zeigen, ist auf der Strecke zwischen der Nähstelle 34 und dem Rollenpaar 38 ein Führungsstück 68 vorgesehen, daß mit einer Nut 70 in Fig. 5 von hinten her den fertiggenähten Gummisaum 4 führt.
Das Spannumlenkteil 40 sitzt auf einem Support 72, der relativ zu einem zugehörigen Basisteil 74 mittels eines Pneumatik­ zylinders 76 (Fig. 7) aufwärts und abwärts bewegbar ist. Dabei ist der den verdickten Kopf 42 tragende Zapfen der­ art in einem waagerechten Schlitz 80 des Suppports 72 ge­ lagert, daß er, zusammenwirkend mit einem Schrägschlitz 82 im Basisteil 74, bei der Aufwärtsbewegung des Supports 72 eine Schrägbewegung im wesentlichen parallel zum Abschnitt der Bahn 32 zwischen dem Spannumlenkteil 40 und der Führungs­ einrichtung 36 vollführt. Das Anheben und Absenken des Spannumlenkteils 40 dient einerseits der Einstellung der Vorrichtung auf Gummisäume 4 mit größerer oder kleinerer Länge bzw. Durchmesser und dient andererseits dazu, die ge­ rade genähte Hose 2 bei angehobenen Spannumlenkteil 40 leich­ ter entnehmen zu können und bei der als nächsten zu nähenden Hose 2 das Gummiband 6 so weit zu spannen, daß es so lang wie der Stoff längs des Gummisaums 4 ist. Zum Herausnehmen einer fertiggenähten Hose 2 und Einlegen einer noch fertig­ zunähenden Hose 2 kann außerdem die obere Rolle 84 des Rollen­ paars 38 angehoben und danach wieder abgesenkt werden.
Zum Ausschieben einer hinsichtlich des betreffenden Gummi­ saums 4 fertiggenähten Hose 2 ist ein Ausschiebeinrichtung 86 vorgesehen, die im wesentlichen einen Ausschiebkopf 88, eine Ausschiebstange 90, das Führungsstück 68 und einen Pneumatikzylinder 92 aufweist, siehe insbesondere Fig. 9. Die Ausschiebstange 90 führt vom Ausschiebkopf 88 in den Raum zwischen dem Nähmaschinenunterteil 28 und dem Spann­ umlenkteil 40. Das Führungsstück 68 ist an einer vorderen Verlängerung des Ausschiebkopfes 88 befestigt. Die Ausschieb­ bewegung ist rechtwinklig zur Zeichenebene der Fig. 5. Zum Ausschieben einer fertiggenähten Hose 2 wird das Spannumlenk­ teil 40 nach schräg oben bewegt, wird die obere Rolle 84 des Rollenpaars 38 angehoben und werden dann die Ausschiebstange 90 und das Führungsstück 68 nach vorn bewegt.
Es wird darauf hingewiesen, daß zum Fertignähen eines Gummi­ saums 4 der Stoff 8 nur für eine relativ kurze Teillänge zur Bildung eines kurzen Umlegbereichs 18 umgelegt werden muß, beispielsweise in dem Abschnitt zwischen dem Ende der Führungseinrichtung 36 und der Nähstelle 34. Dann kann die Nähmaschine 26 eingeschaltet werden, und in den nachfolgenden Längenbereichen des Gummisaums 4 wird der Stoff 8 selbstätig umgelegt und faltenfrei ausgerichtet. Ab dem Zeitpunkt, wo an der Nähstelle 34 mit dem Fertignähen begonnen worden ist, läuft der weitere Nähvorgang für den betreffenden Gummisaum 4 vollautomatisch ab.
Es wird außerdem darauf hingewiesen, daß die Nähmaschine 24 eine handelsübliche Nähmaschine sein kann, die lediglich mit Zusatz- bzw. Anbauteilen versehen ist, nämlich Zuführeinrich­ tung bzw. Führungseinrichtung 36, Spannumlenkteil 40 mit zugehöriger Anbringungsstruktur, Rollenpaar 38 und Ausschieb­ einrichtung 86.

Claims (17)

1. Verfahren zum Nähen von Gummisäumen (4) an Textil­ erzeugnissen (2); bei dem ein Gummiband (6) an dem herzustellenden Textil­ erzeugnis (2) längs eines Randbereichs des Stoffes (8) des Textilerzeugnisses (2) vorfixiert wird; dann der Stoff (8) mit einem Umlegbereich (18) um eine Längskante des Gummibandes (6) herumgelegt wird, so daß eine Dreifach­ lage (14) aus Stoff-Randbereich (16)/Gummiband (6)/ Stoff- Umlegbereich (18) entsteht; und daß dann längs der Drei­ fachlage (14) fertiggenäht wird;
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Zuführbereich (36), durch den die Dreifachlage (14) dem Fertignähen zugeführt wird, der Umlegbereich (18) des Stoffs (8) dadurch glatt anliegend an der genannten Längskante und der zugewandten Flachseite des Gummi­ bands (6) gehalten wird, daß mindestens auf einer der beiden Stoffflachseiten eine quer zur Nährichtung gerichtete und - in Nährichtung gemessen - breite Gasströmung (60; 62) entlang des Stoffs (8) geblasen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der dem Gummiband (6) ab­ gewandten Stoffflachseite eine erste Gasströmung (60) ge­ blasen wird und daß auf der anderen Stoffflachseite neben der Dreifachlage (14) eine zweite Gasströmung (62) geblasen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dreifachlage (14) in einem Abführbereich von dem Fertignähen in einer Nut (70) geführt wird.
4. Vorrichtung (24) zum Nähen von Gummisäumen an Textil­ erzeugnissen, mit einer Nähmaschine (26) zum Fertignähen einer Dreifachlage (14) des herzustellenden Textilerzeugnis­ ses (2) aus einem Stoff-Randbereich (16), einem an dem Stoff vorfixierten Gummiband (6) und einem Stoff-Umlegbereich (18), gekennzeichnet durch eine Zuführeinrichtung (36) zum Zuführen der Dreifachlage (14) zum Fertignähen, welche Zuführeinrich­ tung (36) mindestens auf einer Seite des Stoffs (8) eine quer zur Nährichtung gerichtete und - in Nährichtung gemes­ sen - breite Blaseinrichtung (54; 56) aufweist, mit der eine Gasströmung (60; 62) entlang des Stoffs (8) blasbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Blaseinrichtung (54; 56) ein Röhrchen mit längs des Röhrchens verteilt mehreren Blasöffnungen (58) und eine an das Röhrchen angeschlossene Druckgasquelle aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtung (36) und die Blaseinrichtung (54; 56) bogenförmig sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtung (36) eine Rinne (50) zur Aufnahme der Dreifachlage (14) und eine der Rinne (50) vorgelagerte Gleitfläche (52) zum Ab­ stützen des von der Dreifachlage (14) wegführenden Stoffes (8) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtung (36) auf der dem Gummiband (6) abgewandten Stoffseite eine erste Blaseinrichtung (54) und auf der anderen Stoffseite eine in Strömungsrichtung weiter vorn angeordnete, zweite Blas­ einrichtung (56) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, gekennzeichnet durch ein hinter der Stelle des Fertignähens angeordnetes Führungsstück (68) mit einer Nut (70) zum Führen der Dreifachlage (14).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, gekennzeichnet durch ein hinter der Stelle des Fertignähens angeordnetes Rollenpaar (38) zum Führen der Dreifachlage (14).
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtung (36) auf mehrere Saumbreiten einstellbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein seitliches Rinnenbegren­ zungsstück (48), das die Blaseinrichtung (54; 56) bzw. die erste Blaseinrichtung (54) trägt, quer zur Rinnenlängs­ richtung verstellbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zum Nähen von ringförmigen Gummisäumen unterhalb des Nähmaschinenunterteils (28) ein Spannumlenkteil (40) vorgesehen ist, mit dem die Dreifach­ lage (14) längs einer geschlossenen Bahn (32) führbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannumlenkteil (40) als Zapfen mit verdicktem Kopf ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannumlenkteil (40) zum Entfernen des fertiggenähten Textilerzeugnisses (2) und zum Einlegen eines nächsten, fertigzunähenden Textilerzeug­ nisses (2) näher an das Nähmaschinenunterteil (28) heran­ bewegbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß zum Entfernen des fertiggenähten Textilerzeugnisses (2) und zum Einlegen eines nächsten, fertigzunähenden Textilerzeugnisses (2) mindestens eine Rolle des genannten Rollenpaars (38) von der anderen Rolle wegbewegbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausschieben des jeweils fertiggenähten Textilerzeugnisses (2) eine Ausschiebein­ richtung (86) vorgesehen ist, die einen quer zur Nährichtung bewegbaren Ausschiebkopf (88) aufweist, der eine sich in den Raum unterhalb des Nähmaschinenunterteils (28) erstreckende Ausschiebstange (90) und vorzugsweise das genannte Führungs­ stück (68) trägt.
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