DE367895C - Verfahren zur Darstellung von schwefelhaltigen Kondensationsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von schwefelhaltigen Kondensationsprodukten

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DE367895C DEC25411D DEC0025411D DE367895C DE 367895 C DE367895 C DE 367895C DE C25411 D DEC25411 D DE C25411D DE C0025411 D DEC0025411 D DE C0025411D DE 367895 C DE367895 C DE 367895C
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BERNHARD STUER DR
WALTER GROB DR
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  • Verfahren zur Darstellung von schwefelhaltigen Kondensationsprodukten. Thiophen und andere ischwefelhaltige Kohlenwasserstoffehat man idurch Überleiten von Acetylen über heißen Schwefel oder über Pyrit und ähnliche beim Erhitzen Schwefel abspaltei#d,e Sulfide dargestellt.
  • Es wurde gefunden, idaß mit erheblichen Vorteilen gegenüber diesen Verfahren schWefelhaltigleKondensationsprodukte erzeugt werden können, wenn man an Stelle ider genannten Schwiefel abspaltenden, Stoffe flüchtige Schwefelverbindungen, rw!.eSch#"vef-etwasseristoff oder schweflige Säure, allein oder inanderen Gasen anwendet und aie mit Acetylen oder solchen erithaltenden Gasen über KatalysatoTen leitet.
  • Das Verfahren wird beispielsweise so ausgeführt, da3 man Acetylen mit Schwefelwasserstoff durch Röhren leitet, Üie mit,dem Kontaktmaterial gefüllt sind. Die aus dem Kontaktraum tretenden Gase werden gekühlt, und das Kondensat wird zur Gewinnung Ader einzelnen Bestandteile der fräktioni-erten Destillation unterwoi:fen. Die nichtkondensierten Gase können zur Gewinnung leichtflüchtiger schwefelhaltiger Verbindungen durch Waschen mit geeigneten Ahsorptionsmitteln, gegebenenfalls unter Kühlung, von diesen befreit wenden.
  • Die -im allgemeinen als Oherflächenkatalysatoren bekannten Stoffe, wie Bimsstein, Ton u. dgl., haben an sich nur geringe Wirkung. Gute katalytische Wirkungen werden daglegen erzielt,du,roh Verwendungvon Metallen oder Metalhrerhindungen, insbesondere von Metallen und Metallverhindungen-der Eisengruppe. Die Metalle, wie Eisen., Nickel, Kobalt, können sowohl in feinvertellter Form, wie gIe ,beispielsweise idurch Reduktion ihrer Oxyde oder sonstiger Verbindungen erhalten werden, als auch in kompakter Form, z. B. als Band, Draht, Netz o. dgl., verwendet werden. Unter .dem Einfluß,des- Acetylens gehen diekompakten Metalle anscheinend in Stoffe Über, welche die Metalle oder ihre Verbindungen mit hochmolekularlen Kohllenstoffverhindungen in Kohle oder Kohlenstoffverbindungen feliiverteilt enthalten. Von Metallverbindungen kommen z. B. tdie Oxyde, Carbonate, Sulfate, Silikate, insbesondere die hydratische Formen bildenden Metallverbindumgen ider Eisengruppe in Betracht. Auch Platin, Kupfer -usw. und ihre Verbindungen zeigen katalytische Eigenschaft-en. Die genannten Katal#ysatoren können für sich, in Mischung miteinander, auf Trägern, neben einem oder mehreren anderen -Stoffen, welche an sloh, weniger ,oder nicht wirksam sind, in Anwendung kommen. So hat es sich z. B. als vorteilhaft erwiesen, die Katalysatorien in #Geglenwart von Verbindungen der Alkalien, Erdalkalien, Erdmetalle zu benutzen. Vorzüglich wirkende Katalysatoren werden z.B. erhalten durch Vermengen von iaus ihnen Salzen mit Alkalien, Alkalicarbonaten oder ETdallml#i-en giefällt-en Metallhydraten oder hydratiechen Carbonaten, wie solchen des Eisens, Nickels, Kobalts, Chroms, mit Calcium- oder Magne-,sciumsulfat, Tonerde, Ton u. digl. m. Ausgezeichnete Kontaktstoffie #stellen auch- idie natürlich vorkommenden hydratwasserhaltigen Stoffe, wie Raseneisenerz, B-rau.noisenerz, Bauxit usw., dar, welche mehr odier weniger hydratisches Eisen neben hydratischen Tonerdeverbindungen enthalten. Ähnliche hy#dratische Kontaktstoffe lassen sich auch künstlich herstellen, z. B. durch Fällen von Tonerdehydrat in Gegenwart von Salzen, von Eisen, Nickel, Kobalt, mit Ainmoniak, Alkalien oder Alkalicarbonaten. Die Anwesenheit von Hydratwasser ist für die katalytische Wirkung von erheblicher Bedeutung. So wird z. B. die katalytische Wirkung von Ton erheblich , vermindert, wenn man vorher durch Glühen das Wasser ausgetrieben hat. Als besonders. wertvoll haben sich diejenigen; Kontaktstoffe erwiesen, welche hydr-atische Tonerde enthalten. Die besondere Eig.,nung dieser Kontakte dürfte auf den Umstand zurückzuführen sein, däß die hydratische Tonende auch bei den für die Durchführung der Reaktion in Betracht kommenden Temperaturen, z. B. solchen von 3oo', noch Hydratwasser enthält.
  • Als Kondensationsprodukte treten auf: Merkaptane, Sulfide, Thiophen"dessen Homologge und sonstige schwefelhaltige Kohlenstoffverbindungen.
  • An Stelle von reinem Acetylen kann auch mit anderen Gasen verdünntes Acetylen angewendet werden. Die Reaktion kann auch in geeigneter Weise unter Druck durchgeführt werden.
  • Das Verfahren führt in einfacher Weise und mit vorzüglicher Ausbeute zu schwefelhaltigen Koblenstoffverbindungen und zeigt Tber gegenüber den bekannten Verfahren dert -leitung,des Acetylens über Pyrit und ähnliche beim Erhitzen SchNvefel abspaltendie Stilfide ,erhebliche Verteile. Während dort die Metallverbindung an ider Reaktion teilni mmt, dabei verbraucht wird und regelmäßi- erneuert werden muß, können die bei dem vorlieggenden Verfahren angewendeten Katalysatoren fortlaufend verwendet werden. Wenn dort wohl auch init Schwefelwasserstoff verdünntes Acetylen verwendet wurde, so war diese Bedint'un, d # - (doch von der Art, - aß sie den Reaktionsverlauf nicht beeinflußte. Ferner -estat-C tet die Verwendung flüchtiger Schwefelverhindungen, wie Schwefelwasserstoff, im Sinne der vorliegenden Erfindung eine leichter re-"ulierbare und besser ausnutzbare Verwer tung des Schwefels, als wenn er in Form der Schwefel abspaltenden Metallsulfide zugeführt wird. Beispiel I Nickelcarbonat in wässeriger Aufschlärnmung wurde mit Zernent vermengt, die Masse in kleine Stücke zerteilt und an -der Luft erhärten gelassen. Sie wurde jdann in ein Quarzroh,r eingefüllt, einige Zeit auf 300' erhitzt und bei #dieser Temperatur ein Geinenge von Acetyl,en und Schwefelwasserstoff i#m Verhältnis von etwa 2 : i darübergeleitet. Die austretenden Gase wur.den zur Kondensation mit Wasser gekühlt, #dann zur Entfernung des nichtverbrauchten Soh-wefelwasserstoffs mit Natronlauge gewaschen, dieg gleichzeitig einen weiteren Teil der schwefelhalfigen Kondensationsprodukte aufnahm. Die nicht von der Lauge absorbierten #Gase enthalten u#nverbrauchtes Acetylen, Wasserstoff, leichtflüchtigeschwefelfialtige Kohlenstoffverbindungen.
  • Das erste Kondensat, 75 9 aus ioo 1 Acetylen, ist braun gefärbt, hat einen penetranten Geruch nach organischen Schwefelverbinctungen und zerfälltbei Ader fraktionierten Destillation in folgende Anteile: I. bis, 40' gehen über 6,8 Prozent des Kondensats, 2. von 40 bis 7,0' gehen über 3,1 Prozent des Kondensats, 3. von 70 bis 90' gehen Über 3o,o Prozent des Kondensats, 4. von go bims i4o' gehen über io,9 Prozent des Kondensats, - 5. über 140' siedend 49,6 Prozent des Kondensats.
  • Fraktion i enthält Merkaptan; sie geht größtenteils bei 40' über. Durch, Behandlung, mit Quecksilberoxyd in alkoholischer Lösung wird Quecksilbermerkapfid erhalten, welches nach,der Umkristallisation aus heißem Alk#-hol einen Schmelzpunkt von 75,5' uncorr. hat (7,6-77 Ber. 15,126). Es enthält 61,8 Prozent Hg und ig,go Prozent S, her. 62"15 Prozent Hg 'S. Die Titration ., und 19,87 Prozent mit Jod nach, den Angaben auf Seite 738 der Ber. 39 ergibt einen Merkaptangehalt der Fraktion von 7o,7 Prozent., (Fraktion, 2, mehrtnals, am Schluß über Niatrium destilliert, ging M 83 bis 85' Überund hat ein spez. Gew.von 40399 bei :2o'. Die Analyse ergibt je nach der Reinigung !der Fraktion szhwankende Werte. C 6o bis 59 Prozent, H etwa 5 Prozent, S 35 bis 37 Prozent, berechnet 57,07 Prozent C, 4,84 Prozent H, 38,og Prozent & Durch Behandlung mit Quecksilberacetat läßt sichdas Thiophen rein gewinnen; Jurch fraktionierte Destillationist,dies nicht zu erveichen (s. Steinkopf, Annalen 403, fS. io). Das Rohthiophen gibt sowohl die Laubenheimersche Reaktion mit Phenanthrenchinon und Eisessi-- wiedie Isatinreaktion in prachtvoller eindeutig-er Weise.
  • FraktiOn3 zerfällt bei wiederholter Destillation, fast ganz in 2 und: 4.
  • Fraktion 4 enthält Äthylthiophen; sie geht bei der Destillationgrößtenteils bei 13,5' über (Siedepunkt von Ät#hylthiophen nach V. Meyer 132 bis, 1340). Spez. Gew. 0,9717 bei -20' (nach V. Meyer o,ggo), und enthält 26,6 Prozent S, berechnet 28,57 PircKzenf S. Sie gibt die Laubenhejimersche Phenanthrenchinon-Eisessig-Reaktion in prachtvoller und ein-4eutiger Weise. Äther nimmt den bei der Reaktion entstehenden Farbstoff mit violettroter Farbe auf, charakteristisch für Äthylthiophen (s. V. Meyer, Thibphen, IS. 45).
  • ,Die höhersiedende Fraktion enthält' eine bisher noch nicht getrennte Anzahlvon schwefelhaltigen Kohlenstoffiverbindungen, die sich beim Sieden teils unter SchwefelwasseTstoffabspaltung %ersetzen.
  • ,Die bei go Ms i,2o' übergehende- Fraktion wird bei Wiederholter Destillation geringer, sie teilt ;sich in -unterhalb gol und' oberhallb i2o' isiedende Teile.. Ein kleiner -Anteil bleibt zurück, ider wef-berhin bei go bis i2o' übergeht,!den charakteristischen Geruch, organischer Schwefekerbindungen zeigt, aber keine Merkaptaneigenschaften hat, da- 'kein Merkapüd erzeugt wertden kann; wohl aber gibt -dieser Anteil wie ;SulÄde eine Fällung mit alkoholischem Quecksilberchlorid. BielspIel II. In einer a,*Eenröhre befinidlicher Bauxit wurde zunächst bei 300 Us 3P" .entwässert "und dann ein Gemenge von Acetylen und Schwefelwasserstoff in ungefähr gleichen Teilen darübergeleitet. Die austretenden Gase wurden in gleicher Weise behandelt, wie in Beispiel 1 angegebm.
  • ,Das braune Kondensat merf ällt bei -der fraktionierten Destillation in
    i. bei 40' übergehend 11,3 Prozent,
    2. von 4o bis 70 ' 2, Spur,
    3- 70 900 44,5
    4. 90 Y40'> 1139 11
    5. über i4o' Lsiedend 32,3
    Beispiel III-.
    Über ein Gemenge von Nickelhydroxyld und Alurniniumh.y&oxyld, idurch- Fällen ihrer Nitrate mit Ammoniak eroeugt und, durch Trocknen an der Luft erhärtet, wurde ein Gemenge von Acetylen und Schwefelwasserstoff geleitet, mit letzterem im Überschuß, wobeidas Aoetylen fast quantitativ in schwefelhaltige Kondensatiansprodukte übergeführt wurde. Das Kondensat war wasserhell und enthielt weniger hochsiedende Anteile als bei Anwendung von vorher nicht reduzierten Nickelverbindungen. B&, !der Destillation gin,-en über: , b
    1. bi--s 900 65,9 PTIOVent,
    2. von 90 bis- 1201 '18,9
    3. über i2o1 15,3
    Biei-ispi,e,1 IV: Ein Gemenge von Acetyllen und schweftiger Säure mit ersterem im Überschuß wird! bei etwa 300 b%- 320" Über Bauxit geleitet. Die Rüaktionsgase werden gekühlt, ldurch.Waschen mit abgekühltem, hochsledendem Paraffinöl von den, nichtkondensierten, flüchtigeren schwefelhallf-igen Kondensationsprodukten befr#eit und idurch Waschen mit Natronlauge weitere flüchtige, schwiefelhaltige Konidensationsprodukte gewonnen. - Das durch Kühlen der Austrittsgase erhaltene Kondensat wiT#d von der wässerigen Flüs§igkeit getrennt, zunächst imit verdünnter Sodalösung, dann mit kochsalzhaltigem Wasser gewaschenund nach der Trocknung mit Chlorcaloium äer fraktionierten Destillation unterworfen. Der größte Teil geht bis i2o1 über und besteht fa-st ganz aus Thiophen.

Claims (2)

  1. PATENT-ANSFRÜCHE: i . #Ver fahren!zur, Darstellungvon schwefelhaltigen Kondensationsprodukiten aus Acetylen, dadurch gekennzeichnet, 1daß Acetyllen oder aoetylenh-altige Gase und flüchtige SchwefeLverbindungen bei erhöhter Temperatur, bei gewöhnlichem oder erhöhtem Druck über Katalysatoren geleitet werden. .
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens ,nach Patentaaspruch i, idaidurch, gekenn. zeidmet, daß als Katalysatoren Metalle, vorzugsweise solche der Eisengruppe, ihre oxydischen oder in Oxyde überführbaren Verbindungen zweckmäßig in Vereiniggung mit anderen an sich unwirksamen oder wenig wirksamen Stoff-en, verwenUet werden. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Patentansprüchen i und- 2, gekennoaichnet durch die Verwendung- h#y#ratwasserhaltiger Kontaktstoff e. 4. Ausführungsform nach Patentansprüchen 1 bis 1.dadurch gekennoe#chnet, tdaß. Kontaktstoffie verwendet werden, welche hydratische Tonerde enthalten. 5. Ausfül=n6olsform des Verfahrens nach 11atentansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, -daß als Kontaktstoffe natürlichl vorkommende Kontaktsubstanzen ,der vorbezeichneten Art enthaltende Erze, vorzugsweise solche, welche wie Bauxit, Raseneisenerz usw. hydratisches Eisen oder hydratische Eisenverbindungen entihalten, verwendet werden.
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