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Verfahren zur Reinigung von Isolierölen.
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Harz-Gemischen getränkten Papier verwendet, welches im Laufe der Zeit, insbesondere bei hoher Beanspruchung des Kabels, bei hohen Spannungen und bei schwankender Temperatur zu sogenannten Verkäsungserscheinungen führt, die das Kabel unbrauchbar machen. Eingehende Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Verschlechterung der Isolierfähigkeit, insbesondere auch die Verkäsungs-
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sollen, ebenso wie die als Brennstoff oder Treibstoff benutzten Kohlenwasserstoffe zu reinigen. Diese Reinigung erstreckte sich aber bei den bekannten Verfahren lediglich auf einfache Schwefelverbindungen.
Der verhältnismässig kleine Anteil an Schwefel in Form hochmolekularer Verbindungen genüge, um die beschriebenen nachteiligen Erscheinungen bei den Fertigprodukten herbeizuführen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Isolierölen für elektrische Isolierzwecke, welches darin besteht, dass das Öl oder Ölgemiseh bei gewöhnlicher oder mässig erhöhter Temperatur mit Quecksilber, Quecksilberoxyd, Amalgamen, einzeln oder im Gemisch miteinander, behandelt wird.
Es ist zwar bekannt, dass man Schwefelverbindungen aus schwefelreiehen Erdölen dadurch entfernen kann, dass man die Dämpfe des destillierenden Erdöles durch geschmolzenes Metall leitet, und man hat in diesem Zusammenhang auch Quecksilber erwähnt. Bei der Durchleitung von Dämpfen durch geschmolzene Metalle müssen die Dämpfe eine erhebliche Temperatur besitzen, und diese hohen Temperaturen sind nachteilig, wenn es sich um die Reinigung von Isolierölen handelt.
Die Reinigung nach dem neuen Verfahren kann in verschiedener Weise durchgeführt werden, beispielsweise kann man die zu reinigenden Ausgangsstoffe durch eine Schicht amalgamierter Metallspäne od. dgl. drücken. Man kann auch Quecksilber, Amalgame oder Quecksilberoxyd oder Gemische dieser Stoffe in einem filterartigen Grundstoff, wie Asbest, Fullererde oder Silikagel, fein verteilen oder diese Filterstoffe mit den genannten Stoffen imprägnieren und das zu reinigende Öl oder Ölgemiseh über den Filterstoff laufen lassen oder durch die Filterschicht hindurchpressen.
Eine möglichst innige Berührung kann man auch dann erzielen, wenn man Queeksilberdämpfe durch das Öl oder Ölgemiseh leitet, welches in diesem Falle gut gekühlt wird. Dabei kondensieren die Quecksilberdämpfe und reissen bei ihrer Abscheidung die entstandenen Quecksilberverbindungen mit sich. Durch eine einfache Filtration kann das Öl von dem Metall und den Metallverbindungen getrennt werden.
Da bereits der Luftsauerstoff ein Oxydieren der Mereaptane in die sehr beständigen Disulfide verursacht, wird zweckmässig unter Sauerstoffabschluss, gegebenenfalls in einer Schutzatmosphäre indifferenter Gase, gearbeitet. Auch können desoxydierende Mittel, wie z. B. Pyrogallol und Hydrochinon in kleinen Mengen vor oder während der Behandlung zugesetzt werden. Diese Stoffe verhindern nicht nur die Oxydation, sondern sie begünstigen auch die Ausfällung der feinverteilten organischen Schwefelmetallverbindungen.
Als Schutzatmosphäre kann beispielsweise eine Stickstoff-oder Kohlensäureatmosphäre in Betracht kommen.
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Anderseits wird auch durch erhöhte Temperatur ein Zerfall der Mercaptide in Metallsulfid und Dialkylsulfide begünstigt. Das neue Verfahren wird daher bei möglichst niedriger Temperatur durchgeführt, u. zw. ist es vorteilhaft, bei einer Temperatur unterhalb 80 zu arbeiten, zumal die entstandenen organischen Schweielmetallverbindungen bei höherer Temperatur leicht in kolloidale Lösung übergehen und sich dann später im Kabel unter dem Einfluss des elektrischen Stromes kondensieren und dann ihre schädliche Wirkung in verstärktem Masse ausüben.
Beispiele :
1. Zu 1 kg Mineralöl werden zirka 10 g amalgamiertes Kupfer, Zinn, Messing od. dgl. in Furm von Pulver, Drehspänen, feinmaschigen Netzen und ähnlichem gegeben und bei etwa 800 wird eine Stunde lang gut durchgerührt. Hierauf erfolgt eine Filtration über Floridafullererde od. dgl.
Ein so behandeltes Öl ergab bei der elektrischen Prüfung einen dreimal so guten Wert al" bei
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2. 1 Transformatorenöl wird bei Zimmertemperatur mit 20 g amalgamierten Kupferspänen zwei Stunden behandelt und anschliessend über Floridaerde filtriert.
Der Schwefelgehalt des unbehandelten Öles betrug 0, 15%.
Der Schwefelgehalt des behandelten Öles betrug 0, 05%.
Die dielektrischen Verluste des unbehandelten Öles betrugen nach zehnstündiger Oxydation
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worden sind.
6. Zu 17 Mineralöl werden etwa 25 g amalgamierte Messingspäne zugesetzt und kurze Zeit bei 1200 durchgerührt. Nach Zusatz von 0, 025% Pyrogallol wird das Öl zur besseren Abscheidung'der entstandenen Reaktionsprodukte bis auf etwa 1500 erhitzt und dann wie üblich filtriert.
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Oxydation einen siebenmal so guten Wert als das gleiche Ausgangsöl, das nur filtriert worden war. So betrugen z. B. die dielektrischen Verluste des behandelten Öles bei 150 nur 5% gegenüber 35% des unbehandelten Öles.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Reinigung von Isolierölen für elektrische Isolierzwecke, dadurch gekennzeichnet, dass das Öl oder Ölgemisch mit Quecksilber, Quecksilberoxyd, Amalgamen, einzeln oder im Gemisch miteinander, bei gewöhnlicher oder mässig erhöhter Temperatur behandelt wird.