DE366666C

DE366666C - Vorrichtung zur Einstellung photographischer Kammern

Info

Publication number: DE366666C
Application number: DEW59940D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1921-11-27
Filing date: 1921-11-27
Publication date: 1923-01-09

Description

DEUTSCHES REICH

AUSCEGEBEN AM 9. JANUAR 1923

■ REICH S PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

-M 366666-KLASSE 57a GRUPPE 1

(W₅₉₉₄O VIj₅₇al·)

Viktor Wolny in Hannover.

Vorrichtung zur Einstellung photographischer Kammern. Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. November 1921 ab.

Die Erfindung bezieht sich, auf eine Vorrichtung zur Einstellung photographischer Kammern entsprechend der Entfernung des aufzunehmenden Gegenstandes und bezweckt, die Verstellung des Kammerteils gegenüber dem bekannten Maßstabe vergrößert darzustellen, um die Kammer genauer einstellen zu können.

Bei den bekannten Einstellvorrichtungen liegen die Teilstriche der Einstellskala so dicht beieinander, daß insbesondere für größere Entfernungen eine scharfe EinsteEung sehr erschwert ist. Gemäß Erfindung wird nun die Verschiebung des Auszuges oder der Standarte dazu benutzt, einen Hebel zu bewegen, dessen

freies Ende dergestalt ausschlägt, daß der Ausschlag wesentlich größer ist, wie der von der Standarte oder dem Auszug gleichzeitig zurückgelegte Weg.

Zweckmäßig ist es, einen zweiarmigen Hebel am Auszug oder am Laufboden drehbar zu lagern und den kürzeren Arm des Hebels mit Hilfe eines Stiftes in einem Schlitz oder an einem Anschlag zu führen, der am Laufboden ortsfest ίο angebracht ist, wenn der Hebel am Auszuge gelagert ist und am Auszuge festsitzt, wenn der Hebel am Laufboden gelagert ist. Ist die Kammer nur mit einer Standarte und einer Laufschiene ausgerüstet, dann wird man den Stift zweckmäßigerweise an der Standarte befestigen und den Hebel am Schienenboden anordnen.

Um die Einstellvorrichtung für Objektive mit verschiedener Brennweite verwendbar zu machen, sind mehrere Skalen auswechselbar angeordnet, zweckmäßig auf einer Scheibe, die auf der Drehachse des Anzeigehebels lose drehbar ist.

Durch Drehung der Skalenscheibe läßt sich alsdann die jeweils erforderliche Skala in Arbeitsstellung rücken.

In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen Abbildungen 1 und 2 Grundriß und Querschnitt des Erfindungsgegenstandes für nur eine Skala, während aus den Abb. 3 und 4 der Erfindungsgegenstand für zwei Skalen ersichtlich ist.

Auf einem Laufboden α der Kammer ist eine Auszugplatte δ verschiebbar. Diese wird in an sich bekannter Weise mit Hilfe einer Schraubenspindel c und einem Zahngetriebe d eingestellt. An der Auszugsplatte b ist ein zweiarmiger Hebel e drehbar um eine Achse f gelagert. Am kürzeren Arm des Hebels e sitzt ein Stift g, der in einem Schlitz h gleitet. Dieser ist an einer am Laufboden befestigten Platte i angebracht. Der längere, mit einer Spitze versehene Arm des Hebels β gleitet an einer Skala m entlang.

Gemäß den Abb. 3 und 4 ist konzentrisch zur Achse des Hebels e eine Scheibe k drehbar angeordnet, auf welcher mehrere Skalen I, m angebracht sind. Eine Sperrvorrichtung n, die mit Kerben 0 der Scheibe k zusammen "arbeitet, sichert die jeweils erforderliche Skala in ihrer Stellung.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende :

Durch Drehung der Schraube c wird mit Hilfe des Zahngetriebes d die Auszugsplatte b verstellt, z. B. in die in der Zeichnung gestrichelt dargestellte Lage. Hierbei wird der Stift g des Hebels e durch den Schlitz h der Platte * gezwungen, auszuweichen, was eine Verdrehung des Hebels e um seine Achse f zur Folge hat. Aus Abb. ι ist ersichtlich, daß im Ausführungsbeispiel einer Längenverschiebung des Auszuges um 4 mm ein Ausschlag des Hebels um fast 30 mm entspricht.

Dieses Zahlenverhältnis läßt sich durch entsprechende Anordnung des Anschlagstiftes und Schlitzes beliebig ändern.

Durch die gegenseitige Lage von Anschlagstift und Schlitz läßt sich auch erreichen, daß das Verhältnis des Weges des Hebelendes zur Verschiebung der Auszugsplatte dann besonders groß ist, wenn die Einstellung auf größere Entfernung erfolgen soll.

Die Skala, die über die erforderlich werdende Einstellung Aufschluß gibt, ist hierbei an der Auszugsplatte angebracht. Sie kann aber auch auf dem Laufboden angeordnet sein.

Soll beim Wechsel des Objektivs die seiner anderen Brennweite entsprechende Skala eingeschaltet werden, dann wird gemäß Abb. 3 die Sperrvorrichtung η außer Eingriff mit der Scheibe k gebracht, und diese um 180 ° gedreht, bis die andere Kerbe 0 mit der Sperrvorrichtung in Eingriff kommt.

Die Sperrvorrichtung kann hierbei auch aus einer mit einer Nase versehenen Feder bestehen, die von selbst in die Kerbe 0 einschnappt.

Die weitere B.d^enung der Vorrichtung ist nach Umstellung der Skala die gleiche wie im Ausführungsbeispiel nach Abb. 1 und 2.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zur Einstellung photographischer Kammern mit Hilfe eines Zahngetriebes, dadurch gekennzeichnet, daß die Auszugsplatte oder d'e Standarte einen Hebelzeiger beeinflußt, welcher den von der Standarte oder der Auszugsplatte zurückgelegten Weg in vergrößertem Maßstabe anzeigt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Drehachse des Hebels (β) ehe Scheibe (k) mit mehreren verschiedenen Brennweiten der Objektive entsprechenden Skalen (I₁ m) lose drehbar angebracht ist.

3. Einstellvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (k) mit Rasten (0) ausgerüstet ist, die mit einem Anschlage (n) zusammen arbeiten und die Scheibe mit den Skalen in der jeweiligen Gebrauchslage sichern.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.