DE3645338C2 - Der unteren Flügelecke zuzuordnender kurzer Lenker für einen verdeckt angeordneten Drehkipp-Beschlag - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen der unteren Flügelecke zuzuordnenden und verdeckt im Falz zwischen Blendrahmen und Flügel anbringbaren kurzen Lenker nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, der das Hauptgewicht des Flügels auf den Blendrahmen zu übertragen in der Lage ist.

Schwenklager sind für Flügel in verschiedenen Ausführungsformen bekannt, vgl. z. B. DE 85 16 560 U1. Bei diesen Beschlägen wird der Flügel ausschließlich über die Lenker am Blendrahmen abgestützt und durch die Lenker bei Ausführung von Flügelbewegungen zuverlässig und um vorbestimmte Achsen bewegt. Einer der mehreren Lenker muß dabei das gesamte Flügelgewicht aufnehmen und sicher auf den Blendrahmen übertragen können. Wichtig ist also die Tragfähigkeit des unteren Ecklagers des Flügels. Dieses wird maßgeblich durch die Tragfähigkeit des einen der mehreren das untere Lager bildenden Lenker und von der Einleitung der Gewichtskräfte des Flügels auf diesen Lenker bestimmt.

Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Lenker für einen verdeckt angeordneten Beschlag mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 so weiterzubilden, daß die Tragfähigkeit des unteren Ecklagers des Beschlages wesentlich erhöht und damit die Einleitung der Gewichtskräfte des Flügels in den Blendrahmen verbessert werden kann, ohne daß am Blendrahmen oder Flügel spürbare Ausfräsungen und damit Schwächungen erfolgen.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Eine von oben nach unten im Falz reichende Welle an einem oberen und unteren Lenker ist - als solche - zwar nicht neu, vgl. DE-AS 10 67 337, dort die von oben nach unten durchgehend verlaufende Welle 20 zwischen Lenker(armen) 4, aber dieser Stand der Technik beschreibt keine Drehkipp-Schwenklager, deren Schwenkachse aus der Blendrahmenebene heraus verlagert wird, wobei der Flügel an mehreren Lenkern geführt wird, von denen derjenige Lenker mit dem langen Zapfen das Flügelgewicht überträgt, sondern einen Beschlag für parallel abstellbare Flügel und besitzt auch keine mechanischen Verstärkungen in den Abschnitten, in die der erfindungsgemäße lange Zapfen eingreift. Die US 3,629,972 zeigt zwar einen Zapfen in einem Befestigungswinkel, allerdings bei sehr leichten Kühlschranktüren ohne mehrere Lenker und ohne Verlagern der Schwenkachse des Flügels aus der Rahmenebene.

Die kipp- und schwenkbare Verbindung in der unteren Flügelecke wird dagegen mit dem das Flügelgewicht auf den Blendrahmen übertragenden kurzen Lenker gemäß der Erfindung wesentlich höher belastbar, weil der Anlenkzapfen des kurzen Lenkers beträchtlich verlängert ist, und zwar in axialer Fluchtung mit dem verdickten oder versteiften Abschnitt des senkrechten Schenkels des Befestigungswinkels.

Der verdickte/versteifte Abschnitt weist eine Lagerbohrung auf, in die der verlängerte Zapfen zur Schaffung einer großen Trag- und Führungsfläche eingreift. Damit erhält man eine große Eingriffslänge zwischen Zapfen und Befestigungswinkel und somit eine große Trag- und Führungsfläche zwischen Lenker und Flügel, mithin zwischen Flügel und Blendrahmen.

Durch den mechanisch verstärkten (versteiften oder verdickten) Abschnitt des senkrechten Schenkels wird der Befestigungswinkel stabiler und verwindungsfester. Diese Versteifung benötigt keinen erweiterten Einbauraum, da die versteiften Abschnitte so ausgebildet sind, daß sie voll und sicher von der üblicherweise an der Flügelkante entlanglaufenden Beschlagsnut am Flügel aufgenommen werden kann. Verdickte Abschnitte können also in die Nut voll eingelassen werden. Zusätzliche Bearbeitungen (Ausfräsungen, Ausnehmungen) sind nicht notwendig.

Durch diese Ausbildung und Anbringung lassen sich die Gewichtskräfte des Flügels im unteren Eckbereich besonders sicher auf die Befestigungsplatte am Blendrahmen übertragen.

Nähere Angaben zur Länge des Zapfens des erfindungsgemäßen "Hauptlenkers" für das Flügelgewicht sind in den Ansprüchen 3 bis 5 enthalten.

Eine im Falz verdeckt liegende Höheneinstellbarkeit ergibt sich durch einen Schraubbolzen im verstärkten Abschnitt, der auf der Stirnseite des langen Zapfens des Lenkers aufliegt, der die Gewichtskraft des Flügels überträgt. Durch Drehen des Schraubbolzens, z. B. mit Hilfe eines Sechskant-Schlüssels, kann der Flügel gegenüber dem langen Zapfen des erfindungsgemäßen Hauptlenkers gehoben oder gesenkt werden (Anspruch 2). Der verstärkte Abschnitt hat dabei eine Länge, die von der Innenecke des Befestigungswinkels zu dem oberen Ende des für den Schraubbolzen vorgesehenen Gewindes reicht, das im verstärkten Abschnitt vorgesehen ist. Die Verstelleinrichtung ist trotz verdeckter Anordnung des Beschlages leicht zugänglich.

Eine Höheneinstellung als solches ist offenbart im DE 78 30 415 U1, vgl. dort Figur 2 und Seite 5, Abs. 1 und 2, jedoch in einem neben dem Flügelüberschlag und außerhalb des Falzes liegenden Bereich. Der dortige Drehkipp-Beschlag arbeitet ohne mehrere Lenker im Falzbereich, zugunsten eines festen Winkellappens, der vom Stirnbereich des Flügels und dem dortigen Befestigungswinkel ausgeht, um zur seitlich neben dem Überschlag angebrachten Gelenkhülse und einem dort angebrachten Flügellagerbock zu gelangen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 ein Fenster im geschlossenen Zustand mit einem Beschlag gemäß der Erfindung.

Fig. 2 das Fenster in senkrechtem Schnitt durch den Blendrahmen und im schwenkoffenen Zustand.

Fig. 3 das Fenster in ähnlicher Darstellung wie Fig. 2 im gekippten Zustand.

Fig. 4 im größeren Maßstab einen horizontalen Schnitt durch den Blendrahmen dicht oberhalb des unteren Lagers.

Fig. 5 einen entsprechenden senkrechten Schnitt durch den Bereich des Flügels nach Fig. 4, und zwar im geschlossenen Zustand des Flügels.

Fig. 6 in ähnlicher Darstellung wie Fig. 5 ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel.

Fig. 7 in ähnlicher Darstellung wie Fig. 4 das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 bei geöffnetem Schwenkflügel.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 5 ist der Flügel 2 am Blendrahmen 1 über ein oberes Schwenklager 4 und ein unteres Schwenk-Kipp-Lager 5 gehalten, wie dies aus den Fig. 1 bis 3 hervorgeht. Das obere Schwenklager 4 kann in beliebiger Weise ausgebildet sein und weist wenigstens zwei Lenker auf, welche am Blendrahmen einerseits und an einem Ausstellarm des Flügels andererseits angelenkt sind.

Das untere Lager 5 ist in Einzelheiten in den Fig. 4 und 5 dargestellt. Das untere Lager ist verdeckt im Falz angeordnet und auf Seiten des Blendrahmens 1 mit einer Anschraubplatte 10 befestigt. An dieser Anschraubplatte sind unverschiebbar zwei Lenker 11 und 12 bei 14 bzw. 13 angelenkt. In Fluchtung mit dem senkrechten Teil des Falzes weist die Anschraubplatte 10 einen Andrückabschnitt 27 auf, der mit einer entsprechenden Andrücknase 26 am Flügel beim Schließen des Fensters zusammenwirkt, um den Flügel fest an die Dichtung im Falz anzudrücken.

Die beiden Lenker 11 und 12 sind an den horizontalen Schenkel 18 einer Winkel-Befestigung 17 am Flügel 2 über Zapfen unverschiebbar angelenkt. Der Befestigungswinkel 17 weist auch einen senkrechten Schenkel 29 auf, der an der senkrechten Flügelkante anliegt. An der Flügelkante entlang läuft eine übliche Beschlagsnut 30 von vorbestimmten Abmessungen. Diese wird für die Unterbringung von Treibstangen, Eckumlenkungen und dgl. benötigt. Die Beschlagsnut 30 ist jedoch im Bereich der unteren Ecke frei. Die Nut weist üblicherweise eine Erweiterung zur Aufnahme einer Abdeckplatte auf. In diese Erweiterung greifen weitere Abschnitte 18 und 20 der beiden Schenkel des Befestigungswinkels 17. Beide Schenkel weisen außerdem einen verdickten Bereich 15 bzw. einen verdickten Abschnitt 19 auf, deren Abmessungen den Querschnittsabmessungen der Beschlagsnut 30 entsprechen und die voll in dieser Beschlagsnut aufgenommen sind, wie sich dies aus Fig. 5 ergibt.

Die Befestigungszapfen 16, 22 beider Lenker 11, 12 sind so ausgebildet, daß sie über den entsprechenden Bereich der Verdickung verlängert sind. Für den Zapfen 16 bedeutet dies, daß er über die Dicke des verdickten Schenkels 15 verlängert ist. Für den Zapfen 22 des Lenkers 12 ergibt sich eine Verlängerung in Fluchtung mit dem verdickten Abschnitt 19. In diesem verdickten Abschnitt 19 ist eine entsprechende Lagerbohrung 19a für den verlängerten Zapfen 22 vorgesehen. An dem von dem Lenker 12 abgewandten Ende des verdickten Schenkels 19 ist die Bohrung 19 als Gewindebohrung 25 ausgebildet. In dieser ist ein Gewindebolzen 28 schraubbar. Die Bohrung 25 hat eine Öffnung für einen Sechskantschlüssel. Das freie Ende des langen Zapfens 22 stützt sich an dem unteren Ende des Gewindebolzens 28 ab, so daß durch Verdrehen des Gewindebolzens das untere Lager 5 und damit der Flügel 2 der Höhe nach verstellt werden kann.

Im Übergangsbereich zum Lenker 12 weist der verlängerte Zapfen 22 einen erweiterten Bund 23 auf, der eine satte Anlage gewährleistet und damit die Belastbarkeit des Lenkers 12 weiter erhöht. Dieser (kürzere) Lenker 12 hat die Hauptlast des Flügels 2 zu tragen.

Um den Flügel nach Fig. 3 kippen zu können, ist das von dem langen Zapfen 22 abgewandete Ende des Lenkers 12 an der Anschraubplatte 10 kippbar bei 13 vernietet. Die Kippmöglichkeit braucht nur in der Schließlage des unteren Endes des Flügels wirksam zu sein. Sie ist gleichzeitig die Schwenk-Möglichkeit 13 des kurzen Lenkers 12 an der Blendrahmenplatte 10.

Die entsprechend hohe Tragfähigkeit des unteren Lagers 5 wird auch wirksam bei anderen Arten von Fenstern mit reinem Schwenklager, wie dies in den Fig. 6 und 7 dargestellt ist. Entsprechende Teile sind bei dieser Ausführungsform mit den gleichen Bezugszeichen wie in den Fig. 1 bis 5 unter Hinzufügung des Buchstabens "a" bezeichnet, mit Ausnahme der Lagerbohrung 19a im verdickten Vertikal-Schenkel 19, die dieselben Bezugszeichen beibehalten.

Die untere Befestigungsplatte 32 ist in entsprechender Weise wie bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel ausgebildet und angeordnet. Auch hier ist die Achse des verlängerten Zapfens 22a in Bezug auf die Beschlagnut 30 des Flügels so orientiert und angeordnet, daß der verdickte Abschnitt voll in der Beschlagnut 30 aufgenommen wird und keine zusätzliche Bearbeitung erforderlich ist.

Während der längere Lenker 11a unverschieblich an der Anschraubplatte 32 am Blendrahmen 1a angelenkt ist, ist der kürzere Lenker 22a zusammen mit einem an dem längeren Lenker 11a angreifenden Hilfslenker 33 auf einem verschieblich geführten Teil 31 angelenkt, der an der als Längsführung ausgebildeten Anschraubplatte 32 längsverschieblich geführt ist.

Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Tragfähigkeit des kürzeren Lenkers 12a und damit die Tragfähigkeit des unteren Lagers 5a wesentlich erhöht.

Zur leichteren Aushängbarkeit des Flügels weist der Beschlag noch eine bekannte Koppel zwischen den Anlenkzapfen 16 und 22 auf.

Claims (5)

1. Der unteren Flügelecke zuzuordnender kurzer Lenker (12) für einen verdeckt zwischen einen Blendrahmen und einen Flügel anbringbaren Drehkippbeschlag, mit dem der Flügel (2) zum Schwenken an der oberen und der unteren Flügelkante im Eckbereich jeweils durch mehrere Lenker (11, 12; 11a, 12a, 33) gehalten und geführt ist, gekennzeichnet durch einen vertikal von dem - das Gewicht des Flügels (2) auf eine am Blendrahmen anbringbare Befestigungsplatte (32; 10) übertragenden - kurzen Lenker (12) aufragenden langen Zapfen (22; 22a), der sich zur Schaffung einer großen Trag- und Führungsfläche zwischen ihm und der Innenfläche einer Lageröffnung in einem verdickten oder versteiften Abschnitt (19, 19a) eines vertikalen Schenkels (29; 29a) eines am Flügel (2) anbringbaren Befestigungswinkels (17; 17a) des Beschlages entlang des verdickten oder versteiften Abschnitts (19, 19a) erstreckt.

2. Lenker nach Anspruch 1, bei dem eine freie Stirnfläche am Zapfen (22; 22a) vorgesehen ist, auf der der Flügel (2) - über einen in dem verdickten oder versteiften Abschnitt (19, 19a) des am Flügel (2) anbringbaren Befestigungswinkels (17; 17a) eingeschraubten (25) Schraubbolzen (28) - höhenverstellbar aufliegt.

3. Lenker nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der Zapfen (22; 22a) länger ausgebildet ist als eine Verdickung (15) des horizontalen Schenkels (18) des am Flügel (2) anbringbaren Befestigungswinkels (17; 17a).

4. Lenker nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem die Länge des aufragenden Zapfens (22; 22a) so ausgebildet ist, daß sie weit in den verdickten oder versteiften Abschnitt (19, 19a) des vertikalen Schenkels (29; 29a) des am Flügel (2) anbringbaren Befestigungswinkels (17; 17a) hineinragt.

5. Lenker nach Anspruch 4, bei dem der lange Zapfen (22; 22a) etwa die Länge des versteiften oder verdickten Abschnitts (19, 19a) des vertikalen Schenkels (29; 29a) aufweist.