DE3632245A1 - Verfahren zum aufkonzentrieren von waessrigen loesungen aus produktionsprozessen und vorrichtung zum durchfuehren des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum aufkonzentrieren von waessrigen loesungen aus produktionsprozessen und vorrichtung zum durchfuehren des verfahrensInfo
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- B01D—SEPARATION
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufkon
zentrieren von wässrigen Lösungen aus Produktionsprozes
sen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und auf eine Vor
richtung zum Durchführen des Verfahrens.
Es ist bereits ein Verfahren zum Aufkonzentrieren von wässri
gen Lösungen aus Produktionsprozessen der im Oberbegriff des
Anspruches 1 genannten Art bekannt. Bei diesem Verfahren
wird die aufzukonzentrierende wässrige Lösung, zum Verbes
sern der Verdunstungsrate, durch einen Wärmetauscher oder
eine Heizung erwärmt und dann in einem Rieselturm mit Luft
beblasen. An die Luft werden keine thermischen Anforderun
gen gestellt. Das Verfahren ist einigermaßen wirtschaftlich,
wenn die aufzukonzentrierende wässrige Lösung zum Verdun
sten mit Abwärme erwärmt wird. Die Übertragung dieser Ab
wärme auf die Lösung erfordert jedoch einen aufwendigen
Wärmetauscher. Der Wärmetauscher ist umso aufwendiger, je
kleiner die Temperaturdifferenz zwischen der Abwärme und
der wässrigen Lösung ist. Das Verfahren verteuert sich we
sentlich, wenn die aufzukonzentrierende Flüssigkeit durch
eine elektrische Widerstandsheizung erwärmt wird. Bei Ver
wendung eines als Tauchheizkörper ausgebildeten elektri
schen Rohrheizkörpers oder dergleichen, entfällt jedoch ein
Wärmetauscher. Eine Verteuerung des Verfahrens ergibt sich
auch, wenn die Erwärmung der aufzukonzentrierenden wässri
gen Lösung durch eine Wärme erfolgt, die eigens zu diesem
Zweck erzeugt wird. Beim Durchführen des Verfahrens werden
Aerosole freigesetzt, die in geschlossenen Räumen, infolge
ausreichender Konzentration auf metallische Bauteile korro
siv wirken. Ins Freie geblasen, tragen die Aerosole zur Ver
schmutzung der Umwelt bei. Die Vorrichtung zum Durchführen
des bekannten Verfahrens ist auch ohne Einsatz eines Wär
metauschers aufwendig, da sie sich aus einer großen An
zahl verschiedener Bauelemente zusammensetzt (DE-U1
83 24 619).
Es ist auch bekannt, zum Verdunsten von Wasser aus wässri
gen Lösungen, die zur Aufnahme des verdunsteten Wasser er
forderliche Luft oder ein anderes Gas über einen Erhitzer
zu führen und das erhitzte Gas durch die wässrige Lösung
zu leiten (DE-A1 29 03 008).
Ferner ist es bekannt, zum Abdampfen von Lösungen Stick
stoff als Wärmeträger über die Oberfläche der Lösung zu
führen (DE-A1 34 22 360).
Bekannt ist es auch, eine Flüssigkeit mit Hilfe einer Flüs
sigkeit höheren Dampfdruckes zu verdampfen (DE-A1 31 14 966).
Schließlich ist ein Tauchverdampfer bekannt, der besonders
zum Verdampfen und Kristallisieren von Metallsulfatlösun
gen vorgesehen ist. Die einzudampfende Lösung wird hierbei
in einen Kristallisator gefördert, dessen Deckel von einem
Tauchrohr durchgriffen ist. Durch das Tauchrohr werden Brenn
gase unter die Oberfläche der im Kristallisator befindli
chen Lösungen geblasen. In einem vom Kristallisator ausge
henden Saugrohr wird die Lösung einem Eindicker zugeführt
und dann weiterbehandelt. Die Brenngase werden durch Ver
brennen von Öl oder Heizgas erzeugt (DE-A1 30 12 688).
Aufgabe der Erfindung ist es, für das Verfahren zum Auf
konzentrieren von wässrigen Lösungen aus Produktionspro
zessen der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art
einen besonders wirtschaftlichen Weg aufzuzeigen. Ferner
ist es Aufgabe der Erfindung, eine besonders einfache
Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens zu schaffen.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im
kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Maß
nahmen gelöst.
Die über die Oberfläche der aufzukonzentrierenden Lösung
strömende Luft führt die zur Verdunstung benötigte Wärme.
Der Wärmeübergang von der Luft auf die Lösung erfolgt im
wesentlichen durch Konvektion und Leitung. Der Anteil des
Wärmeübergangs durch Strahlung ist vernachlässigbar klein.
Physikalisch gesehen erfolgt das Aufkonzentrieren der wässri
gen Lösung dadurch, daß der Wasserdampfteildruck der Luft
geringer ist als der Dampfteildruck der aufzukonzentrieren
den Lösung. Aufgrund der gegebenen Pastialdruckdifferenz
diffundiert das Wasser der Lösung aus der Oberfläche der
Lösung in die vorbeiströmende Luft, die den Verdunstungs
anteil auch abführt.
Bei dem Diffusionsvorgang werden keine Aerosole freige
setzt, so daß weder umliegende Bauteile korrosiv beein
flußt werden können, noch eine Verschmutzung der Umwelt
eintritt.
Eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach An
spruch 1 ist im Anspruch 2 angegeben. Aus- und Weiterbil
dungen der Vorrichtung nach Anspruch 2 geben die Ansprüche
3 bis 7 an.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird nachfolgend beschrieben, ebenso eine Vorrichtung zum
Durchführen des Verfahrens. Die Vorrichtung ist in einer
Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht teilweise im Schnitt,
Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 in perspektivischer Darstellung ein flaches
Becken nach Fig. 1 und 2.
Das nachfolgend beschriebene Beispiel bezieht sich auf das
Aufkonzentrieren eines in der Galvanotechnik anfallenden
Spülbades, das in einer angenommenen Menge von 1000 Litern/
Monat anfällt, cyanidisch alkalischen Charakter hat und
einen Silbergehalt von 3-5 Gramm pro Liter aufweist.
Zum Aufkonzentrieren wird die wässrige Lösung in Umlauf
versetzt. Während des Umlaufes durchströmt die Lösung min
destens ein Becken. Die Oberfläche des jeweils im Becken
befindlichen Lösungsmenge wird von einem Luftstrom bebla
sen. Für den Luftstrom wird durch sogenannte Deckenstau
wärme in geschlossenen Räumen aufgeheizte Luft verwendet.
Die im Becken befindliche Lösungsmenge verdunstet zwar auch
ohne Beblasung mit Luft, jedoch wesentlich langsamer. Der
Verdunstungsvorgang ohne Beblasung wird nachfolgend nicht
berücksichtigt, ist aber in einer Gesamtbilanz zu beachten.
Beim Beblasen der jeweils im Becken befindlichen Lösungs
menge ergibt sich ein gekoppelter Wärme- und Stoffaus
tausch. Die Luft führt die zur Verdunstung nötige Wärme der
wässrigen Lösung zu. An der Oberfläche der Lösung bildet
sich eine Grenzschicht, in die der verdunstete Anteil der
Lösung diffundiert. Der verdunstete Anteil der Lösung wird
durch die Luft weggeführt. Die Luft wird also sowohl für
die Verdunstung der Lösung als auch für den Abtransport der
verdunsteten Lösungsmenge verwendet.
Die Löslichkeitsgrenze wurde in vorliegenden Beispiel mit
30-35 Gramm Silber pro Liter wässriger Lösung festgelegt.
Bei 1000 Litern Lösung pro Monat sind danach 900 Liter Was
ser zu verdunsten.
Mit 20 Betriebstagen pro Monat und 12 Stunden pro Betriebs
tag ergibt sich eine stündliche zu verdunstende Wassermenge
von 3,75 Litern.
Bei einer Messung betrug die Temperatur der durch Decken
stauwärme aufgeheizten Luft=34°C, die Temperatur der
Lösung 22°C und die Umgebungstemperatur 25°C. Die Luft
wurde mit einer Geschwindigkeit von 3 m/s über die Wasser
oberfläche geblasen. Mit diesen vorgegebenen Werten er
gibt sich anhand üblicher Gleichungen eine notwendige Ver
dunstungsfläche von mindestens 4,8 m2, wenn 900 Liter Lö
sung in 20 Betriebstagen pro Monat und 12 Betriebsstunden
pro Tag verdunstet werden sollen, um eine Aufkonzentration
von 10:1, zu erhalten.
Die vorstehenden Werte wurden mit der in den Fig. 1
bis 3 dargestellten Vorrichtung erzielt.
In der Zeichnung sind mit 1 flache Becken bezeichnet. Im
dargestellten Beispiel sind 10 Becken gezeigt. In der tat
sächlich ausgeführten Vorrichtung wurden jedoch 12 Becken
mit je einem halben Quadratmeter Grundfläche verwendet.
Die Becken 1 sind mit Abstand übereinandergestapelt (Fig.
1 und 2).
Von einem die wässrige Lösung enthaltenden Hauptbehälter 2
geht eine Rohrleitung 3 aus, die eine Förderpumpe 4 ent
hält, welche nach dem vorstehend geschilderten Beispiel 20
Liter wässrige Lösung pro Stunde fördert. Die Rohrleitung
3 mündet über dem obersten Becken 1 (Fig. 1).
Im Boden des obersten Beckens 1 ist nahe dem der Mündung
der Rohrleitung 3 entgegengesetzten Beckenrand ein Ablauf 5
zu dem darunterliegenden Becken 1 angeordnet (Fig. 2).
Bei den folgenden Becken 1 ist jeweils ein Beckenende als
Auffang für den Ablauf 5 des darüberliegenden Beckens
ausgebildet. Das jeweils entgegengesetzte Beckenende weist
im Beckenboden einen Ablauf 5 auf.
Der Ablauf 5 des untersten Beckens 1 (in Fig. 2 mit kleinem
Pfeil gekennzeichnet) mündet im Hauptbehälter 2.
Im dargestellten Beispiel sind die Becken 1 in einem rundum
geschlossenen Durchströmkanal 6 angeordnet, an dessen einem
Ende das verbreiterte Ende eines Anströmtrichters 7 ange
schlossen ist (Fig. 1).
Im freien, verjüngten Ende des Anströmtrichters 7 ist ein
Gebläse 8 vorgesehen (Fig. 8), mit dem über einen strich
punktiert dargestellten Kanal 9 durch Deckenstauwärme auf
geheizte Luft in den Anströmtrichter 7 und von diesem in
den Durchströmkanal 6 leitbar ist. Das Gebläse 8 ist, ent
sprechend dem vorstehend genannten Beispiel, zum Erzeugen
eines Luftstromes von 0,6 m3/s ausgelegt.
Am freien Ende des Luftströmkanals 6 ist ein Ausströmtrich
ter 10 vorgesehen, der in einen Abgangskanal 11 mündet, wel
cher in Fig. 1 strichpunktiert dargestellt ist.
Die Strömungsrichtung der Luft ist in Fig. 1 durch große
Pfeile angedeutet.
Das in Fig. 3 perspektivisch dargestellte Becken 1 zeigt
eine Besonderheit. Es weist vor seinem Ablauf 5 einen Quer
steg 12 mit Überströmkerben 13 auf. Der Quersteg 12 teilt
das gezeigte Becken 1 in einen größeren Abschnitt 14 und
einen kleineren, beruhigten Abschnitt 15 auf, der den Ab
lauf 5 enthält.
Claims (7)
1. Verfahren zum Aufkonzentrieren von wässrigen Lösungen
aus Produktionsprozessen, wie Galvanotechnik, Phototechnik
und dergleichen, wobei die jweilige Lösung während eines
stetigen Umlaufes teilweise verdunstet und der Verdunstungs
anteil von einem Luftstrom wegbefördert wird, dadurch
gekennzeichnet,
daß durch sogenannte Deckenstauwärme in geschlossenen Räu
men aufgeheizte Luft für den Luftstrom verwendet, die wässri
ge Lösung während des Umlaufes durch mindestens ein Becken ge
führt und die Oberfläche der jeweils im Becken befindlichen
Lösungsmenge vom Luftstrom beblasen wird.
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
flache Becken (1) mit Abstand übereinander gestapelt sind.
daß von einem die wässrige Lösung enthaltenden Hauptbehäl ter (2) eine Rohrleitung (3) ausgeht, die eine Förderpumpe (4) enthält, sowie über dem obersten Becken (1) mündet; daß nahe dem der Mündung der Rohrleitung (3) entgegengesetzten Beckenrand des obersten Beckens (1) im Beckenboden ein Ab lauf (5) zum darunterliegenden Becken (1) angeordnet ist;
daß bei den folgenden Becken (1) jeweils ein Ende als Auf fang für den Ablauf (5) des darüberliegenden Beckens (1) ausge bildet ist und das entgegengesetzte Ende einen Ablauf (5) aufweist;
daß der Ablauf (5) des untersten Beckens (1) in den Haupt behälter (2) mündet;
daß ein Gebläse (8) vorgesehen ist, mit dem die durch Dek kenstauwärme aufgeheizte Luft gleichmäßig über die Oberflä chen der in den Becken (1) befindlichen Lösungsmenge führ bar ist.
daß von einem die wässrige Lösung enthaltenden Hauptbehäl ter (2) eine Rohrleitung (3) ausgeht, die eine Förderpumpe (4) enthält, sowie über dem obersten Becken (1) mündet; daß nahe dem der Mündung der Rohrleitung (3) entgegengesetzten Beckenrand des obersten Beckens (1) im Beckenboden ein Ab lauf (5) zum darunterliegenden Becken (1) angeordnet ist;
daß bei den folgenden Becken (1) jeweils ein Ende als Auf fang für den Ablauf (5) des darüberliegenden Beckens (1) ausge bildet ist und das entgegengesetzte Ende einen Ablauf (5) aufweist;
daß der Ablauf (5) des untersten Beckens (1) in den Haupt behälter (2) mündet;
daß ein Gebläse (8) vorgesehen ist, mit dem die durch Dek kenstauwärme aufgeheizte Luft gleichmäßig über die Oberflä chen der in den Becken (1) befindlichen Lösungsmenge führ bar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß jedes Becken (1) vor dem Ab
lauf (5) einen mit Überströmkerben (13) versehenen Quer
steg (12) aufweist, der das Becken (1) in einen größeren
Abschnitt (14) und in einen kleineren, beruhigten Abschnitt
(15) aufteilt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gebläse (8) am verjüngten
Ende eines Anströmtrichters (7) angeordnet ist, dessen ver
breitertes Ende alle Becken (1) erfaßt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß alle Becken (1) in einem
Durchströmkanal (6) angeordnet sind, an den das verbrei
terte Ende des Anströmtrichters (7) angeschlossen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Durchströmkanal (6) in
einen Ausströmtrichter (10) mündet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß 12 Becken (1) mit jeweils
einer Grundfläche von einem halben Quadratmeter vorgesehen
sind und daß die Förderpumpe (4) zum Fördern von 20 Litern
wässriger Lösung pro Stunde und das Gebläse (8) zum Erzeu
gen eines Luftstromes von 0,6 m3/s ausgelegt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863632245 DE3632245A1 (de) | 1986-09-23 | 1986-09-23 | Verfahren zum aufkonzentrieren von waessrigen loesungen aus produktionsprozessen und vorrichtung zum durchfuehren des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863632245 DE3632245A1 (de) | 1986-09-23 | 1986-09-23 | Verfahren zum aufkonzentrieren von waessrigen loesungen aus produktionsprozessen und vorrichtung zum durchfuehren des verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3632245A1 true DE3632245A1 (de) | 1988-04-07 |
DE3632245C2 DE3632245C2 (de) | 1991-09-12 |
Family
ID=6310122
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863632245 Granted DE3632245A1 (de) | 1986-09-23 | 1986-09-23 | Verfahren zum aufkonzentrieren von waessrigen loesungen aus produktionsprozessen und vorrichtung zum durchfuehren des verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3632245A1 (de) |
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DE3632245C2 (de) | 1991-09-12 |
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Legal Events
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