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Verfahren und Vorrichtung zum Verdampfen von Flüssigkeiten durch Erhitzen im Vakuum.
1. Die Verdampfung von Flüssigkeiten im Vakuum geschieht bisher auf folgende Arten :
1. bei gewöhnlicher Temperatur in einem Raume, aus welchem die Luft mehr oder weniger vollständig durch Auspumpen entfernt wurde und in welchem sich Sub- stanzen befinden, die begierig Wasser absorbieren, wie l'hlorkalzium oder konzen- trierte Schwefelsäure ;
2. Bei erhöhter Temperatur : a) unter denselben Bedingungen wie bei 1., b) durch Erwärmen in einem Kessel, der evakuiert ist, wobei die verdampfte
Flüssigkeit in einer Vorlage oder in einem Röhrensystem durch Kühlung konden- siert und abgesaugt wird.
II. Die Erwärmung der zu verdampfenden Flüssigkeit kann auf zweierlei Weise geschehen : l. von aussen wie bei I. 2, b,
2. innerhalb des Vakuums, wie z. H. bei dem bekannten Apparat von Stanek.
III. Die Kühlung behufs Kondensation der verdampften Flüssigkeit kann erfolgen :
1. in der Vorlageoder in einem System von Röhren, sSchlangenrohr etc., welche z. B. von kaltem Wasser umgeben sind ; 2. ohne besondere Kühlvorrichtungen nur an der Innenwand der Vakuumglocke druch
Niederschlagen der Dämpfe an derselben.
Die bisher hiefür verwendeten Vakuum-Verdampfer weisen nun aber noch mehr oder weniger grosse Nachteile, wie unvollkommene Verdampfung, zu grossen Zeitbedarf usw. auf. Nach vorliegender Erfindung wird ein einfacher, schnell und sicher funktionierender Verdampfer geschaffen, der eine sehr wirkungsvolle Kombination f@@gender Prinzipien bildet :
1.
Beliebig hohe Erwärmung der im Vakuumraume befindlichen Flüssigkeit durch eine ausserhalb des Vakuumraumes befindliche Wärmequelle (Flamme, Elektrizität, Wasserl) ad) ;
2. sofortige Kondensation der Dämpfe an den Innenwänden der Vakuumglocke, welche durch Wasser, eventuell auch durch flÜssige Kohlensäure und ähnliches oder sogar flÜssige Luft gekühlt wird ; : 3. nach Bedarf Absaugung der kondensierten Flüssigkeit aus dem Vakuumraume.
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Auf der beiliegenden Zeichnung sind zwei Ausführungsformen des neuen Verdampfers im Schnitt dargestellt :
Eine abnehmbare Glocke a ist luftdicht auf einen Messingteller b aufgesetzt ; der letztere hat in der Mitte eine Vertiefung c, in welche das Gefäss mit der zu verdampfenden Flüssigkeit
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können auch miteinander am Fussende verschmolzen oder mit der Unterlage aus einem Stück mit abhebbarem Deckel aus jedem geeigneten Material und ev. mit Schaulöchern hergestellt sein.
Die Glocke hat oben eine Öffnung, welche mit einem gelochten Kautschukpfropf k verschlossen ist, damit durch diesen eventuell ein Glasrohr t hindurchgeführt werden kann, das mit seiner kapillar ausgezogenen Spitze in die zu verdampfende Flüssigkeit taucht ; die feinen Luftbläschen, welche aus der Spitze austreten, sollen das Stossen der Flüssigkeit verhindern.
Die Tellervertiefung und die Wärmequelle sind von aussen mit einem Asbestmantel ! umgeben, um ein Einwirken der Wärme auf die Umgebung, besonders die bereits kondensierte Flüssigkeit zu verhindern.
Der Apparat gestattet eine vielfache Verwendung bei chemischen Arbeiten in Laboratorien, besonders wenn es sich darum handelt, Körper, welche höhere Temperaturen nicht vertragen, ohne Veränderungen einugehen, zumal organische Stosse, wie Eiweiss-, Zuckerlösungen usw. schnell von Wasser oder anderen Flüssigkeiten zu befreien, Lösungen einzuengen usw. ; er ist auch geeignet, in verschiedenen technischen Betrieben in entsprechender Grösse und angepasster Form Anwendung zu finden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Verdampfen von Flüssigkeiten durch Erhitzen im Vakuum, dadurch gekennzeichnet, dass aus den gebildeten Dämpfen durch künstliche Kühlung der Aussenflächen der Vakuumglocke die Flüssigkeit an den Innenflächen der Glocke wieder niedergeschlagen und hierauf durch eine Sammelrinne abgezogen wird.