DE3631407C2 - Kraftstoffversorgungsanlage mit Absperreinrichtung für Zweirad-Kraftfahrzeuge, insbesondere fahrradähnliche Motorfahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Kraftstoffversorgungsanlage mit Absperreinrichtung für Zweirad-Kraftfahrzeuge, insbesondere fahrradähnliche Motorfahrzeuge, bei welcher der Kraftstoff vom höherliegenden Tank dem Vergaser zugeleitet wird.

Vor allem bei Zweirad-Motorfahrzeugen ist es notwendig, bei längeren Standzeiten den Benzinzufluß von dem höher ange­ brachten Kraftstofftank zum Vergaser zu unterbrechen, um ein Überlaufen des Vergasers beispielsweise durch ein gering­ fügig undichtes Schwimmernadelventil zu vermeiden. Aus diesem Grund ist es bereits bekannt, bei derartigen Motor­ fahrzeugen am Kraftstofftank einen sogenannten Benzinhahn anzubringen, der jeweils von Hand zu bedienen ist, was in einem gewissen Umfang lästig ist und daher gegebenenfalls versehentlich unterlassen wird.

Aus der US-PS 4,304,737 und der US-PS 4,462,945 sind Kontrollmechanismen für Vergaser und Verbrennungskraftmaschinen bekannt geworden, wobei die Be­ tätigung einer Starteinrichtung (Choke) über eine von einem Hebelmechanismus gebildete Einrichtung mit einem Kraftstoffzuführventil gekoppelt ist. Dabei sind zusätzliche Ventile im Bereich der Kraftstoffkammer vorgesehen, um die ge­ wünschte Strömungsrichtung des Kraftstoffes sicherzustellen.

Ferner zeigt die Zusammenfassung der JP-A-61 46 455 eine Funktionsverknüp­ fung bei der Starterbetätigung an einer Verbrennungskraftmaschine, die wahlwei­ se mit verschiedenen Kraftstoffen betrieben werden kann, von denen aber nur einer als Starterkraftstoff in Frage kommt. Es wird also bei der Betätigung des Starters der Choke geschlossen und gleichzeitig ein Ventil für den Starterkraft­ stoff geöffnet.

Schließlich zeigt die US-PS 2,935,977 eine Einknopfbedienung für die stationäre Verbrennungskraftmaschine mit einer direkten Betätigung der Starteinrichtung, wobei gleichzeitig aber über Gestänge ein Windfahnenregler und über diesen die Drosselklappenbetätigung gekoppelt ist. Gleichzeitig wird mit der Chokebetäti­ gung über einen Kurzschlußkontakt die Verbrennungskraftmaschine abgestellt. Eine Abschalteinrichtung des Kraftstoffzuflusses aus dem hochliegenden Tank bei Motorstillstand wird jedoch nicht gezeigt.

Der vorliegenden Erfindung liegt unter anderem die Aufgabe zugrunde, die Bedie­ nung eines derartigen Zweirad-Motorfahrzeuges zu vereinfachen. Die erfindungs­ gemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichen des Patentanspruches 1 an­ gegeben.

Mit einer derartigen Ausgestaltung eines Zweirad-Motorfahr­ zeuges, insbesondere eines fahrradähnlichen Motorfahrzeuges wird eine erhebliche Bedienungsvereinfachung erzielt, inso­ fern, als zum Starten des Motors lediglich ein "Handgriff" notwendig ist, der den Motor betriebsbereit macht.

Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind je­ weils Gegenstand der Unteransprüche.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Die Figur zeigt dabei eine schematisierte Schnittansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Kraftstoffversorgungs­ anlage mit Absperreinrichtung.

In der Figur ist mit 1 ein nur teilweise gezeigter Vergaser­ körper 1 bezeichnet, der einen Deckel 2 aufweist. Im Ver­ gaserkörper 1 ist in einer Führung 3 ein Startschieber 4 an­ geordnet, welcher mit einer Vergaserbohrung 5 zusammenwirkt. Weiterhin ist im Vergaserkörper 1 eine Bohrung 6 vorgesehen, welche als Benzinzufluß zur hier nicht gezeigten Schwimmer­ kammer des Vergasers dient.

Die Zufuhr zu der Bohrung 6 erfolgt vom Vergaserdeckel 2 her, wobei an diesem ein Stutzen 2a mit Ausfluß 2b vorge­ sehen ist, durch welchen vom hier nicht gezeigten höher­ liegenden Tank der Kraftstoff zufließt. Der Ausflußöffnung 2b des Stutzens 2a ist ein Membranventil 7 zugeordnet, welches mit seinem Randbereich zugleich noch als Dichtung ausgebildet sein kann. Das Membranventil 7 weist einen Fortsatz 7a auf, welcher mit dem bereits erwähnten Start­ schieber 4 zusammenwirken kann, wie noch zu beschreiben sein wird.

Die vorstehend erläuterte Anordnung hat folgende Wirkungs­ weise:

Zum sogenannten Kaltstart befindet sich der Startschieber 4 ganz unten in der Führung 3 und verschließt die Vergaser­ bohrung 5. Im Fahrbetrieb wird mittels eines hier nicht ge­ zeigten, am Fahrzeuglenker angebrachten Hebels der Start­ schieber 4 soweit geöffnet, daß der gesamte Querschnitt der Vergaserbohrung 5 freigelegt wird. Wenn dabei der Start­ schieber noch weiter nach oben gezogen wird, wird über einen hier nicht eingezeichneten Kontakt der Zündstrom für den Motor unterbrochen und gleichzeitig das Membranventil 7 ge­ schlossen. Der Zulauf des Kraftstoffes vom Tank her wird da­ durch gesperrt, daß vom Startschieber 4 das Membranventil 7 über dessen Fortsatz 7a nach oben gegen den Ausfluß 2b des Zulaufstutzens 2a gedrückt wird.

Wird nun der Startschieber 4 mittels des nicht gezeigten Be­ dienungshebels am Fahrzeuglenker wieder in Fahrstellung oder in Kaltstart-Stellung gebracht, d. h. von dem Fortsatz 7a des Membranventils 7 entfernt, so federt die Membrane des Mem­ branventils 7 durch die Rückstellkraft des beispielsweise aus kraftstoffestem Gummi bestehenden Formteils und auch durch den Druck der Kraftstoffsäule oberhalb des Zulaufstut­ zens 2b zurück und gibt den gesamten Zulaufquerschnitt frei.

Mit dieser Ausgestaltung lassen sich unter anderem folgende Vorteile erzielen: Der Benzinhahn am Kraftstofftank kann ent­ fallen, eine gesonderte Bedienung des Benzinhahnes ist nicht erforderlich; das Membranventil aus benzinfestem Gummi oder vergleichbarem Werkstoff beansprucht nur geringen Bauraum im Vergaserkörper 1; die Betätigung des Startschiebers 4 und zu­ gleich des "Benzinhahns" erfolgt vom Fahrzeuglenker aus mit einem einzigen Hebel; die Betätigung erfolgt auf kurzem Weg und auch mit geringem Kraftbedarf; es sind keine speziellen Dichtungen erforderlich, weil die Membran des Ventils 7 selbst als Dichtung verwendet werden kann; das Membranventil 7 kann in beliebiger Lage nämlich horizontal oder vertikal konzentrisch oder versetzt zum Startschieber 4 angeordnet sein.

Insgesamt wird mit der vorbeschriebenen Anordnung eine wesentliche Bedienungsvereinfachung für ein Zweirad-Motor­ fahrzeug, insbesondere für ein fahrradähnliches Motorfahr­ zeug erzielt.

Der Bewegungsablauf der vorbeschriebenen Einrichtung ist folgendermaßen:

Claims (5)

1. Kraftstoffversorgungsanlage mit Absperreinrichtung für Zweirad-Kraftfahrzeuge, insbesondere fahrradähnliche Motorfahrzeuge, bei welcher der Kraftstoff vom höher­ liegenden Tank dem Vergaser zugeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Betätigung ein einziger Hebel im Griffbereich des Fahrzeugbenutzers vorgesehen ist, gleichermaßen zur Betätigung des Startschiebers (4), des Kurzschlußkontaktes und der Kraftstoffabsperr­ einrichtung (Benzinhahn) und daß dabei die Kraftstoff­ absperreinrichtung unmittelbar in Wirkverbindung mit dem Startschieber (4) steht.

2. Kraftstoffversorgungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kraftstoffabsperreinrichtung (Benzinhahn) im Vergaserkörper (1) ein Membranventil (7) vorgesehen ist, welches aus flexiblem Material be­ stehen, dem Auslauf (2b) dem Kraftstoffzulaufstutzens (2a) gegenüberliegend, den Kraftstoffzufluß zur Schwim­ merkammer des Vergasers steuern, angeordnet ist.

3. Kraftstoffversorgungsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Membranventil (7) zum Zusammen­ wirken mit dem Startschieber (4) einen Fortsatz (7a) aufweist, mittels welchem im Zusammenwirken mit einer Verschiebebewegung des Startschiebers (4) das Membran­ ventil (7) mit einem Dichtkegelteil (7b) gegen den Aus­ lauf (2b) des Kraftstoffstutzens (2a) abdichtend zur Anlage gelangt und derart den Zufluß zur Schwimmer­ kammer des Vergasers steuert.

4. Kraftstoffversorgungsanlage nach Anspruch 2 oder 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die Kraftstoffabsperrein­ richtung (Membranventil 7) in beliebiger Lage zu dem Startschieber (4) im Vergaserkörper (1) anordbar aus­ gebildet ist.

5. Kraftstoffversorgungsanlage nach Anspruch 2 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Membran­ ventil (7) zugleich als Dichtung dienend im Vergaser­ körper (1) angeordnet ist.