DE3625405C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Wandisolierung für Holzhäuser oder Holzhausteile, sowie ein Verfahren zu deren Herstellung.

Es sind Wandisolierungen für Holzhäuser oder Holzhausteile bekannt, bestehend aus zwischen einer Wandinnen- und einer Wandaußenschalung eingefüllten, als Isoliermaterial dienenden Materialteilchen mit einem als Bindemittel dienenden Zusatzmittel, das nach dem Einfüllen aushärtet. Eine derartige Wandisolierung ist beschrieben in der FR-OS 25 38 829. Bei dieser vorbekannten Isolierung werden als Materialteilchen Polystyrol oder Polyurethan verwendet, und zwar in Form von Granulat bzw. von Körnern. Diese Materialteilchen werden vor dem Einbringen mit Klebstoff versetzt und dann eingeblasen. Die Verwendung von Polystyrol oder ähnlichen Materialien als Isolierstoffe ist verhältnismäßig aufwendig. Die Einsparung, die sich bei der Verwendung von Granulat bzw. von Abfällen ergibt, ist nicht wesentlich, da zusätzlich noch ein Bindemittel verwendet werden muß. Das Bindemittel wird u. U. mit einem Lösungsmittel aufbereitet und kann dadurch zu Geruchsbelästigung führen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wandisolierung der eingangs angegebenen Art vorzuschlagen, die bei guten Isoliereigenschaften den Charakter eines Holzhauses nicht beeinträchtigt und trotzdem gut einbringbar und standfest ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Wandisolierung der eingangs angegebenen Gattung vorgeschlagen, daß die Materialteilchen Hobelspäne sind und das Zusatzmittel Wasserglas ist.

Die Verwendung von Hobelspänen ohne Zusatz ist schwierig. Hobelspäne können nicht einfach eingeblasen werden, da sie sich wegen ihrer unregelmäßigen Gestalt ineinander verhaken und nicht ausreichend fließfähig sind. Werden Hobelspäne ohne Zusatzmittel eingebracht, so ergibt sich, daß die Hobelspäne nach einiger Zeit zusammensacken, was die Isolationswirkung beeinträchtigt.

Beim erfindungsgemäßen Vorschlag wirkt Wasserglas als Gleitmittel, ohne zunächst als Klebemittel in Erscheinung zu treten. Der Einfüllvorgang wird beträchtlich erleichtert. Im Lauf der Zeit härtet das Wasserglas aus und gibt den Hobelspänen den erforderlichen Zusammenhalt, der verhindert, daß die Hobelspäne zusammensacken. Wasserglas hat den weiteren Vorteil, daß es feuerhemmend wirkt, unanfällig gegen Schädlinge jeglicher Art und geruchsneutral ist.

Wenn die Isolierung durch Rütteln oder Stampfen verdichtet wird, derart, daß eine Dichte von ca. 0,5 g pro Kubikzentimeter erhalten wird, ist die Isolierung bei der Verwendung von Wasserglas als Zusatzmittel ohne weitere Maßnahmen schwer entflammbar. Eine Isolierung dieser Dichte, die im wesentlichen aus Hobelspänen besteht, hat jedoch in manchen Fällen, insbesondere bei kleinen Abmessungen, keine ausreichende Wärmedämmung. Wenn eine gute Flammhemmung bei gleichzeitiger guter Isolationswirkung erhalten werden soll, empfiehlt es sich, wie die Erfindung weiter vorschlägt, der Isolierung flammhemmende Stoffe, insbesondere Natriummetaborat, beizumengen.

Auch Lehm kann als weiteres Zusatzmittel verwendet werden. Lehm ergibt mit einem entsprechenden Wasseranteil gute Gleiteigenschaften und reduziert die Entflammbarkeit.

Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Wandisolierung. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß als Härter für das Zusatzmittel Kohlendioxyd verwendet wird. Unter dem Einfluß von Kohlendioxyd härtet das Wasserglas-Hobelspangemenge innerhalb von einigen Sekunden aus. Dadurch wird insbesondere verhindert, daß das Isoliermaterial nach einiger Zeit nach unten sackt und so die Isolierwirkung nachläßt.

Insbesondere wird vorgeschlagen, daß das Kohlendioxyd durch Rohre von unten durch den mit der Isolierung gefüllten Innenraum zwischen den Innen- und Außenschalungen geleitet wird. Das Kohlendioxyd steigt nach oben, und es wird eine gute Verteilung des Kohlendioxyds erreicht.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Wand, die gemäß der Erfindung hergestellt worden ist, schematisch dargestellt.

Die Wand 1 besteht im wesentlichen aus der Außen­ schalung 2 und der Innenschalung 3. Die Schalungen 2 und 3 begrenzen den Innenraum 4 und sind im errichteten Zustand fest miteinander verbunden.

Der Innenraum 4 nimmt die Isolierung 5 auf. Die Isolie­ rung besteht aus Hobelspänen oder ähnlichen holzartigen Abfällen, einem Zusatzmittel, das die Gleitfähigkeit erhöht, beispielsweise Wasserglas, und aus flammhemmen­ den und gegebenenfalls bakteriziden oder fungiziden Stoffen.

Besonders günstig wirkt es sich aus, daß das Wasserglas selbst insbesondere wegen seines extremen pH-Wertes Pestizidwirkung hat.

Die Einfüllung der Isolierung 5 erfolgt von oben, gege­ benenfalls vor dem Aufsetzen des obersten Querbalkens oder vor dem Anbringen des obersten Teils der Innen- oder Außenschalung. In dem Wandteil unter dem Fenster 6 wird die Isolierung gleichartig durch die Öffnung 7 einge­ bracht.

Wände der in Rede stehenden Art besitzen zwischen der Außen- und Innenschalung im wesentlichen senkrecht­ stehende Balken als tragende Elemente des Hauses. In die Räume zwischen den Balken können ohne weiteres die erwähnten Zusatzmittel eingefüllt werden.

Soweit winklig angeordnete Abstrebungen anzuordnen sind, die die Aufgabe haben, eine plattenartige Versteifung der Wände zu erreichen, empfiehlt es sich, die Stärke der Abstrebungen so zu wählen, daß diese den Innenraum zwischen den Schalungen nur teilweise ausfüllen. Das eingeschüttete, gleitfähige Isoliermaterial kann dabei an diesen Abstrebungen vorbeifließen und auch die Räume unter den Abstrebungen ausfüllen.

Die senkrechten Balken oder Stützen 9 verbinden insbe­ sondere die einzelnen Teile der Außenschalung 2 mitein­ ander, wobei Schwalbenschwanzverbindungen angeordnet werden. In den äußeren Bereichen einer Wand sind Diagonalstrebungen 10 angeordnet.

Für die Aushärtung des Zusatzmittels mittels Kohlendioxyd sind unten an der Wand 1 Rohre 11 angebracht, an denen die Kohlen­ dioxydquelle 12 angeschlossen wird. Auf diese Weise wird das Kohlendioxyd von unten in die Wand eingeleitet und steigt nach oben, so daß die ganze Isolierung 5 erfaßt wird und das Zusatzmittel innerhalb kürzester Zeit aushärtet. Die Rohre 11 werden nach dem Versetzen mit Kohlendioxyd wieder entfernt.

Das Beschicken der Wand 1 mit der Isolierung 5 geschieht beispielsweise über eine Schütte 13, an die ein nicht näher dargestellter Mischer angeschlossen ist. Es ist auch möglich, eine vorgefertigte Mischung des Isolier­ materials in dichten Säcken zu verpacken.

Das verwendete Material mit dem Zusatzmittel Wasserglas ist ausreichend lange lagerfähig, ohne vorzeitig auszuhärten.

Bei der praktischen Verwirklichung der Erfindung ist die Saugfähigkeit der Hobelspäne zu berücksichtigen. Es empfiehlt sich, auf hundert Gewichtsteile Hobelspäne 30 Gewichtsteile Wasser und 30 Gewichtsteile Wasserglasbinde­ mittel zu verwenden. Bei der Anwendung von oberflächen­ aktiven Additiven kann die Wasserglasmenge etwa halbiert und die Wassermenge um etwa ein Drittel verringert werden. Bei flüssiger Härtung sind Mengen von 3 bis 10% der Wasserglasmenge vorzusehen. Wird eine Kohlen­ dioxydhärtung angewandt, ist auf eine gleichmäßige Durchströmung zu achten, um alle Bereiche der Isolie­ rung 5 zu erreichen.

Claims (5)

1. Wandisolierung für Holzhäuser oder Holzhausteile, bestehend aus zwischen einer Wandinnen- und einer Wandaußenschalung eingefüllten als Isoliermaterial dienenden Materialteilchen mit einem als Bindemittel dienenden Zusatzmittel, das nach dem Einfüllen aushärtet, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialteilchen Hobelspäne sind und das Zusatzmittel Wasserglas ist.

2. Wandisolierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Hobelspänen flammhemmende Stoffe, insbesondere Natriummetaborat beigemengt ist.

3. Wandisolierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als weiteres Zusatzmittel Lehm zugesetzt ist.

4. Verfahren zur Herstellung einer Wandisolierung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Härter für das Zusatzmittel Kohlendioxyd verwendet wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlendioxyd durch Rohre von unten durch den mit der Isolierung gefüllten Innenraum zwischen den Innen- und Außenschalungen geleitet wird.