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Bauplatte
Die Erfindung betrifft eine Bauplatte jener bekannten Art, welche einen aus Faserstoffen, z. B. Holzwolle, mit Bindemittelzusatz bestehenden
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sitzen. Es sind bereits derartige Bauplatten bekanntgeworden, bei denen der wärmeisolierende Mittelteil ausser am Rande auch an den beiden Seitenflächen aus Steinholzmasse oder Zement abgedeckt, also völlig eingeschlossen ist (österr. Patentschrift Nr. 107186). Bei derartigen Platten macht der wärmeisolierende Mittelteil einen verhältnismässig kleinen Teil des Gesamtvolumens aus, wodurch ihre Wärmeisolationsfähigkeit nur gering ist. Ferner sind Bauplatten bekannteworden (franz. Patentschrift Nr. 778302), deren Rahmen aus armiertem Schwerbeton und deren Mittelteil aus porösem Leichtbeton besteht, der in den Rahmen eingepasst wird.
Schliesslich sind auch Bauplatten bekanntgeworden, deren Mittelteil aus Faserstoffen und deren Rahmen aus Holz besteht, wobei aber eine dauernde gute Ver- bindung dieser zwei verschiedenartigen Bau- stoffe durch das Arbeiten des Holzes kaum er- ziel bar ist.
Die Bauplatte nach der Erfindung besitzt demgegenüber einen aus Faserstoffen, z. B. Holz- wolle, mit Bindemittelzusatz bestehenden wärme- isolierenden Mittelteil und einen, diesen um- fassenden Rahmen aus vorzugsweise armiertem
Beton, der in einer an den Kanten des Mittel- teiles vorgesehenen Aussparung, Nut od. dgl. eingegossen und so fest und dauernd damit verbunden ist. Eine solche Bauplatte besteht zum überwiegenden Teil aus Faserstoffen und ist daher ein vorzüglicher Wärmeisolator. Sie ist aber auch durch den damit fest verbundenen Betonrahmen ein in sich festes und widerstandsfähiges Bauelement, das, fabrikmässig hergestellt, im fertigen Zustande versandt und zur Bildung von Wänden, Böden und Dachflächen ohne Anwendung anderer tragender oder abstützender Bauelemente verwendet werden kann, soweit natürlich diesen Bauteilen nicht selbst tragende Funktion zukommt.
Durch das Ineinandergreifen von Rahmen und Mittelteil nach Art einer Verzahnung ist dabei völlige Sicherheit gegen ein nachträgliches Ablösen des einen Teiles vom anderen gegeben. Im Gegensatz zu den erwähnten Ausführungen mit Holzrahmen
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Beton angebracht ist, dessen im Querschnitt viereckige Teile an den zwei Kanten in der Platte eingeschlossen sind. An der sich nach aussen wendenden freien Kante hat die eine Langseite des Rahmens eine Feder 4 und seine zweite Langseite eine Nut 5, die zum Sammeln der fertigen Bauplatten bei deren Aufstellung zur Bildung einer Wand dienen. Auch die Querseiten des Rahmens können mit derartigen oder ähnlichen Sammelorganen versehen sein.
Die Bauplatten werden zweckmässig in einer Höhe hergestellt, die der Höhe einer Hauswand entspricht, und sie werden in solcher Breite hergestellt, dass sie mit wenigstens einer Fensteroder Türöffnung ausgeführt werden können.
Fig. 3 und 4 zeigen eine zur Aufstellung in einer Giebelwand bestimmte Bauplatte mit einer
Türöffnung 6, die vom Rahmen 3 an den drei
Seiten begrenzt wird, während ihre Oberkante von einem Gerüstteil 7 begrenzt wird, der in einer entsprechenden Aussparung in der Platte 1 selbst gelegen ist. Eine Fensteröffnung kann beispielsweise auf entsprechende Weise ausgeführt werden und wird teils vom Rahmen 3 begrenzt, teils von besonderen Gerüstteilen aus armiertem Beton ähnlich dem Teil 7 begrenzt.
Die obere Kante der Bauplatte der Fig. 3 ist schräg gelegen in einem Winkel, der der Neigung des Daches entspricht, an dem die Platte an- grenzen soil.
Bei der in Fig. 3 und 4 gezeigten
Platte ist der Gerüstrahmen derart in der Platte eingeschlossen, dass der Rahmen, wenn zwei
Platten zusammengestellt werden, ganz von dem
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Holzbeton sowohl an der Innen-wie der Aussenkante der Platte gedeckt wird, aber der Rahmen kann auch in derselben Weise gelegen sein wie bei der Ausführungsform nach Fig. l und 2, während er bei der letztgenannten Ausführungsform in derselben Weise wie der Rahmen der Ausführungsform der Fig. 3 und 4 gelegen sein kann.
Die erfindungsgemässe Bauplatte kann sowohl zur Herstelltung von Wänden als auch von Böden und Dächern in Häusern ausgeführt und in passenden Grössen für den Zweck standardisiert werden, damit das Haus aus relativ wenigen verschiedenen Standardgrössen aufgebaut werden kann. In den Wänden werden sämtliche Platten Träger sein und ihre Rahmen werden einen fortlaufenden Tragkörper sowohl oben wie unten bilden.
Die Bauplatte wird erfindungsgemäss zweckmässig so ausgeführt, dass die Platte 1 selbst zunächst mit den Aussparungen für das Gerüst ausgeführt wird, das dann in dieselben gegossen wird. In Fig. 5 und 6 sieht man die Platte 1 auf einer ebenen Unterlage 8 in einem Rahmen angebracht, bestehend aus Leisten oder Latten 9 und 10, welche - auf der Unterlage auf die
Kante gestellt-dicht die Platte umschliessen und welche zusammen mit den Seiten der Aussparungen 2 derselben eine Form bilden, in der der Eisenbetongerüstrahmen 3 gegossen wird, nachdem die Armierungseisen des Rahmens in dem Hohlraume der Form am Platze ange- bracht sind.
Die Latten 9 und 10 des Form-Rahmens sind zerlegbar miteinander, z. B. wie angedeutet mittels Bolzen, verbunden, damit sie nach dem
Erstarren des Betons im Gerüst zerlegt und seitlich hinausgezogen werden können, wonach die fertige Bauplatte von der Unterlage 8 entfernt werden kann. Die eine Latte 9 hat, wie in Fig. 6 gezeigt, eine Aussparung 12, in welcher eine Feder
4 an dem betreffenden Gerüstteil 3 gegossen wird, während die zweite Latte 9 einen Vorsprung 13 hat, die eine Nut 5 in dem entsprechenden Gerusneil 3 bildet.
Das Giessen des Gerüstes kann unter Druck erfolgen, indem z. B. ein Zulauf auf einer oder mehreren der -Latten 9, 10 vorgesehen wird in Fig. 5 ist ein Zulauf 14 auf der einen Latte 10 gezeigt. Der Zulauf wird mit einer Zufuhrleitung für Beton verbunden, der in den Formhohlraum unter Druck eingepresst wird, indem die Form in diesem Falle überdeckt wird.
Beim Giessen des Gerüstrahmens unter Druck kann eine Mehrzahl von Platten von gleicher Grösse oben aufeinander in einem gemeinsamen Form-Rahmen angebracht und das Gerüst in diesen Platten gleichzeitig gegossen werden.
Beim Giessen des Gerüstes unter Druck erht. man einen dichten, starken Beton und eine besonders gute Verbindung zwischen der Platte und dem Gerüst, indem der Beton in alle Ver- tiefungen und kleine Risse der Aussparungen 2 der Platte ausgepresst wird.
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aber sie kann an und für sich auch mit Hohlräumen ausgeführt sein und übrigens auch auf andere beliebige bekannte Weise, ohne den Rahmen der Erfindung zu überschreiten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bauplatte mit einem aus Faserstoffen, z. B.
Holzwolle, mit Bindemittelzusatz bestehendem wärmeisolierenden Mittelteil und einem diesen umfassenden Rahmen höherer Festigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (3) aus vorzugsweise armiertem Beton besteht, der in eine an den Kanten des Mittelteils vorgesehene Aussparung (2), Nut od. dgl. eingegossen und so fest und dauernd damit verbunden ist.