-
Gestickter Spitzenstreifen. Gegenstand vorliegender Erfindung ist
eine gestickte Spitze bzw. ein gestickter Spitzenstreifen, welcher zur Verzierung
von weiblichen Kleidungsstücken, wie Kragen, Manschetten, Kleiderbesatz und Unterwäsche,
Verwendung finden.
-
Es ist bereits lange bekannt, gestickte Spitzen bei laufendem Meter
in Streifen herzustellen, wobei sich ein Muster stets wiederholt. Diese Muster sind
so ausgeführt worden, .daß der Spitzenstreifen in der Längsrichtung nicht :dehnbar
war.
-
Die auf diese Weise hergestellte Spitze eignet sich wohl zur Verzierung
ebener Kanten von Kleidungsstücken, z. B. der Säume von Unterröcken u. dgl. Wenn
jedoch die Spitze an kurvenartigen oder unebenen Kanten von Kragen o. dgl. angebracht
wird, so
wird sich -die befestigte Spitzenkante verziehen rund ein
häßliches Aussehen erhalten. Zur Vermeidung dieses Übelstandes stellte man die Spitze
zur Verzierung unebener Kanten an Kragen usw. z. B. so her, daß die Verbindungsstiche
zwischen aufeinanderfolgenden Mustern von dem äußersten Rande der freien Kante der
Spitze bis wesentlich zur Befestigungskante dieser Spitze durchschnitten wurden.
Auf -diese Weise konnte man die Spitze der unebenen Kante anpassen, die Trennung
oder Muster wirkt aber nicht nur unschön, sondern sie schließt auch eine naohherige
Verwendung der Spitze in Verbindung mit geraden -Kanten.
-
Viele Fabrikanten stellen die verschiedenen Spitzenmuster so her,
daß, wenn die Spitze in Verbindung mit einer unebenen Kante Verwendung finden soll,
der Spitzenstreifen, um ihm die gewünschte Kurvenfarm zu geben, unterteilt und dann
zusammengenäht wirb.
-
Durch .dieses Verfahren wird allerdings ein Verziehen der Spitze vermieden;
@es weist jedoch den Nachteil auf, ,daß :es beträchtliche Arbeit erfordert und außerdem
die Spitze für eine nachträgliche Verbindung mit einer geraden Kante nicht mehr
verwendbar ist.
-
Es können z. B. aufeinanderfolgende Muster durch besondere, aus Verbindungsstichen
zusammengesetzte dehnbare Zwischenstücke verbunden sein.
-
Diese dehnbaren Verbindungsstücke werden erhalten, indem die Verbindungsstiche
winklig zur Längsrichtung des Spitzenstreifens liegen, z. B. ein rautenförmiges
Gebilde ,darstellen. Durch diese Ausbildung kann die Spitze einer kurvenartigen
Kante angepaßt werden, da die Verbindungsstiche nicht parallel zu der zu befestigenden
Kante des Streifens, wie es bisher der Fall war, angeordnet sind.
-
Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel
der neuen Spitze. Ab. i ist eine Ansicht der fertigen, an einer geraden Kante befestigten
gestickten Spitze.
-
Abb. 2 ist eine Ansicht derselben Spitze an einer in einer Kurve verlaufenden
Kante befestigt.
-
Abb.3 ist eine Ansicht eines Teiles der Spitze.
-
Bei der Herstellung von Ätzspitzen bei laufendem Meter -wird meist
die Spitze mit Garn aus Baumwolle, Leinen oder einem andern pflanzlichen Faserstoff
auf Gewebe aus tierischen Substanzen, gewöhnlich auf reiner Seide oder Wolle gestickt.
Nach erfolgter Fertigstellung der Spitze wird dann das Ganze in der bekannten Weise
mit Ätznatron oder einem anderen chemischen Mittel getränkt, «-elches die Seide
oder Wolle auflöst und die Stickerei unbeschädigt läßt.
-
Zur Durchführung der Erfindung, besonders bei der Herstellung von
venetianischen oder anderen Spitzen bei Verwendung von Baumwolle oder andern faserartigen
Substanzen, kann die Spitze in bekannter Weise auch auf Seide oder Wolle, wie oben
beschrieben, gestickt -werden.
-
In der Zeichnung sind idrei Rapporte eines Musters A veranschaulicht,
welche durch Verbindungsstücke B untereinander verbunden sind. Jedes Verbindungsstück
B besteht aus einer Anzahl Stiche D, die unter sich durch Ringe C verbunden -und
die so angeordnet .sind, daß das Verbindungsstück in der Längsrichtung des Spitzenstreifens
dehnbar ist.
-
Die Muster A sind gewöhnlich nicht,dehnbar, während die Zwischenstücke
B zufolge ihrer beschriebenen Ausbildung in Längsrichtung zu dem Spitzenstreifendehnbar
.sind. Nach Abb. 3 ist somit die in Voll gezeigte Lage die normale Lage eines Teiles
des Zwischenstückes B. In -dieser Lage ist der Spitzenstreifen eben. Wenn jedoch
die Befestigungskante E oder Spitze an einer kurvenartigen Kante festgenäht oder
andersartig befestigt ist, so d'ehut .sich jedes Verbindungsstück B, wie durch die
gestrichelte Linienlage der @Abb. 3 angedeutet, so daß die äußere Kante der Spitze
breiter als die Kante E wird. Daher wird die Spitze auf einer kurvenartigen Fläche
flach ausfliegen und keine Falten schlagen.
-
Mit Bezug auf Abb. 3 sei bemerkt, daß, wenn die Verbindungsstiche
so vorgesehen werden würden, daß sie sich in einer geraden Linie direkt zwischen
den Ringen C erstreckten, die Verlängerung des rautenförmigen Teiles unmöglich wäre.
Aus diesem Grunde waren die -bisher angefertigten Spitzen weniger zur Befestigung
an einer unebenen Kante geeignet, da die Anordnung der Verbindungsstiche eine zu
geringe Dehnbarkeit der Muster zuließ.