DE3621099A1 - Verfahren zur eintragung von schussgarn auf webmaschinen sowie vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents

Verfahren zur eintragung von schussgarn auf webmaschinen sowie vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahen zur Ein­ tragung von Schußgarn auf Webmaschinen, bei dem das Schuß­ garn durch Einwirkung eines Eintragungs-Flüssigkeitsstromes sowie von Mitnahme-Flüssigkeitsströmen eingetragen wird, und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Gegenwärtig sind im wesentlichen zwei Arten der Schußeintra­ gung auf Webmaschinen bekannt. Das Wesen des ersten Verfah­ rens besteht darin, daß als Schußgarn in das Webfach mittels eines einzigen Flüssigkeitsstromes eingetragen wird. Dieses Verfahren ist jedoch bei größeren Webbreiten nachteilig, da die Geschwindigkeit der Flüssigkeit, mittels welcher das Schußgarn in das Webfach eingetragen wird, bei freiem Aus­ fluß in den Webfachraum mit der Entfernung von der Düsen­ mündung ungefähr exponentiell abnimmt. Die Anwendung eines Konfusors verbessert die Schußeintragung, da die Geschwin­ digkeit im Konfusor mit der Entfernung von der Düse ungefähr linear abnimmt. Trotzdem bleiben Webbreiten bis zu zwei Metern die Grenze der Schußeintragung mit einem Flüssigkeits­ strom.
Das zweite Verfahen wendet außer dem Eintragungs-Flüssig­ keitsstrom noch Mitnahme-Flüssigkeitsströme an, die ent­ weder gleichzeitig oder nach Art von Stafetten das Schuß­ garn in das Webfach einzutragen helfen. Es ist eine Reihe von Lösungen der Schußeintragung nach Art von Stafetten mittels Düsen im Webfach der Webmaschine bekannt, mittels welcher eine Schußgarneintragung über die ganze Webbreite erreicht wird.
Die Düsen sind z. B. auf einem Träger im unteren oder oberen Teil des Webfaches angeordnet. Während der Schußgarn-Eintra­ gung strömt aus den Düsenöffnungen Flüssigkeit, die das Schußgarn durch das Webfach mitnimmt. Es wird eine Reihe von Düsen nahe nebeneinander in verschiedener geometrischer Anordnung benutzt. Die Düsen können entweder fest mit dem Rietkamm verbunden sein oder mittels eines Mechanismus be­ wegt werden, welcher deren Eindringen in das Webfach steuert. Es ist ebenfalls eine Anordnung von Düsen in Form einer asymmetrischen sägeförmigen Leiste bekannt, die im offenen Webfach an die Kettfäden angepreßt wird. In den kürzeren Wänden der sägeförmigen Leiste, die annähernd senkrecht sind, sind Ausflußöffnungen von Düsen angebracht, deren Ausfluß­ richtung ungefähr in Richtung der Schußeintragung liegt. Der­ art angeordnete Düsen können an der Unterseite oder auf bei­ den Seiten des Webfaches angeordnet sein.
Auch diese Verfahren lösen die Eintragung des Schußgarnes jedoch nicht vollständig befriedigend. Eine verläßliche Ein­ tragung des Schußgarnes besteht in dessen Eintragung ent­ lang der ganzen Webbreite ohne Schleifen, Garnbruch und Kurz­ eintragungen. Wenn die durch Kettfäden verursachten Schleifen durch Verfangen in einem unreinen Webfach ausgeschlossen werden, dann ist für das Schußgarneintragen der Charakter der Bewegung des Schußgarnes von entscheidender Bedeutung, insbe­ sondere die Bewegung von dessen Vorderende. Das Schußgarn sollte sich möglichst ohne Schwingungen bewegen, um die Mög­ lichkeit des Verfangens in den Kettfäden, ein Auslaufen aus dem Webfach usw. zu verringern.
Bei den bekannten Verfahren zur Eintragung von Schußgarn mit­ tels eines Eintragungs-Flüssigkeitsstromes sowie von zu­ sätzlichen Mitnahme-Flüssigkeitsströmen wird jedoch die Spitze des einzutragenden Schußgarnes aus der Eintragungs­ richtung abgelenkt. Die geometrische Anordnung der Mitnahme­ düsen ist deshalb neben deren primärer Wirkung, d. h. der Unterstützung der Schußeintragung, gleichzeitig auf eine enge Bestimmung des Durchlaufraumes für das Schußgarn einge­ stellt. Es sind Lösungen bekannt, welche die Durchlaufbahn des Schußgarnes mittels Führungslamellen verschiedener Quer­ schnitte bestimmen, welche entweder unbeweglich oder beweg­ lich mit dem Rietkamm verbunden sind. Bei der Schußeintragung werden sie in das Webfach versenkt und orientieren zusammen mit den Düsen den Trägerstrom der Flüssigkeit für das Schuß­ garn. Die Verteilungsdichte der Lamellen schwankt imBereich von 10-1 bis 10-4 m, und deren Form kann einen offenen bis einen geschlossenen Querschnitt mit Ausfädelschlitz für das Schußgarn aufweisen. Die Mitnahmedüsen bilden entweder einen Bestandteil der Lamellen oder sind von diesen abgesondert.
Es ist ebenfalls eine Eintragung in das Webfach bekannt, bei welcher die Ebenen der Webfachgarne von oben und von unten sowie von außen durch Platten verdeckt sind, welche beim An­ schlag ausgeschwenkt werden. Durch Bedecken des Webfaches wird ein Luftkanal gebildet. Diese Anordnung kann mit Lamellen und Düsen integriert werden. Zwecks Stabilisierung des Schuß­ garnes wird manchmal ein Teil der Luft aus den Platten abge­ saugt.
Die erwähnten bekannten Lösungen sollen die Stellung des Schuß­ garnes durch aerodynamische Einwirkung des Luftstromes in der Mitte des Webfaches oder in der Nähe der Mitte derart stabilisieren, daß es weder zu einem Kontakt des Schußgarnes mit dem oberen oder unteren Webfachteil, noch mit dem Riet­ kamm kommt.
Anderer Art sind jene Lösungen, bei denen die Führungsla­ mellen in den Rietkamm als geformte Rietstäbe integriert sind, wobei das Bestreben besteht, das Schußgarn zwischen zwei nasenförmigen Vorsprüngen der geformten Rietstäbe zu führen.
Von den beschriebenen bekannten Lösungen zum Eintragen des Schußgarnes werden praktisch nur einige angewandt. Zur Ein­ schränkung der Anwendung führt eine Reihe von praktischen Nachteilen. Eine Eintragung mittels Konfusor ist ungefähr auf eine Hälfte des Sortiments beschränkt, da der Konfusor bei seinem Eindringen in das Webfach die Kettfäden auflockert oder anderes beschädigt. Eine annehmbare Verläßlichkeit wird bei kürzeren Eintragungslängen erreicht. Durch Anwendung von in Art von Stafetten angeordneten Zublasvorrichtungen wird jedoch einer der Hauptvorteile des Konfusors verloren, d. h. ein niedriger Luftverbrauch.
Jene bekannte Lösungen, welche das Beibehalten des Schußgarnes in der Nähe der Webfachmitte mittels Orientierungsdüsen an­ streben, sind deshalb nachteilig, weil die Schußeintragung weit weg von dem ersten Schaft an jenen Stellen vor sich geht, wo ein beträchtliches Risiko eines unreinen Webfaches und von daraus resultierenden Schußeintragungsfehlern besteht. Die Orientierung der Düsen und die Druckstabilisierung vor ihnen muß genau definiert werden. Die Anwendung von Führungs­ lamellen, welche mit ansteigender Dichte in einen Profil- Rietkamm übergehen können, sichert mechanisch die Bestimmtheit der Bahn, ist jedoch außerordentlich auf eine genaue Ein­ stellung der Ausflußrichtung und des Druckes in den Düsen angewiesen. Die Profil-Rietkämme sind aufwendig, leicht verletzbar und müssen oft bei Änderung der Ware, Abnutzung und Beschädigung gewechselt werden. Die Bildung eines Kanals aus Platten in der Umgebung des Webfaches sowie dessen Ver­ bindung mit den Lamellen und Düsen ist schwerfällig, ver­ schlechtert die Bedienung und erfordert einen Zusatzmecha­ nismus.
Die Erfindung vermeidet die Nachteile des Standes der Technik. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, mit einfachen Mitteln und geringem Aufwand an Energie und Flüssig­ keit ein Strömungsfeld entlang dem Rietkamm zu schaffen, mit dem die Eintragung von Schußgarn beliebiger Art und Quali­ tät über weite Breiten problemlos wird.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß das Schußgarn mittels eines Eintragungs-Flüssigkeitsstromes in das Träger- Strömungsfeld mindestens zweier Mitnahme-Flüssigkeitsströme geschleudert wird und im Träger-Strömungsfeld unstetig, bei gleichzeitiger Stabilisierung des Träger-Strömungsfeldes durch Abführung eines Teiles der Flüssigkeit aus der Grenz­ schicht des Strömungsfeldes abgestützt wird.
Zwecks Einsparung von Druckflüssigkeit und Sicherung der Führung des Schußgarnes durch das Webfach ist es vorteilhaft, mit dem Träger-Strömungsfeld auf den Vorderabschnitt des einzutragenden Schußgarnes mittels Stafetten-Aktivierung der Mitnahme-Luftströme einzuwirken.
Für bestimmte Typen von Schußgarn ist es vorteilhaft, wenn die Abführung eines Teiles der Flüssigkeit der Mitnahme­ ströme aus der Grenzschicht des Strömungsfeldes mittels An­ blasen weiterer zusätzlicher Flüssigkeitsströme unterstützt wird.
Eine einfache Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung besteht darin, wenn die Eintragungs­ düse unmittelbar vor der Ebene des Rietkammes angeordnet ist, daß die Mitnahmedüsen in mindestens zwei Systemen vor der Ebene des Rietkammes eingeteilt und mit den Achsen der Ausfluß­ ströme unter einem spitzen Winkel zum Rietkamm eingestellt sind, und daß die Rietstäbe Abstützungen für das Schußgarn bilden und die Zwischenräume zwischen den Rietstäben eine Lei­ tung zum Abführen der Flüsigkeit aus der Grenzschicht des Strömungsfeldes bilden.
Es ist vorteilhaft, wenn zu diesem Zweck ein gerader, unpro­ filierter Rietkamm angewendet wird.
Zur Erreichung eines hohen Wirkungsgrades ist es vorteilhaft, wenn die Systeme der Mitnahmedüsen von der Ebene des Riet­ kammes in einer Valenz von 10-3 m entfernt sind, die Durch­ messer der Austrittsöffnungen der Mitnahmedüsen in einer Valenz von 10-3 bis 10-4 m, und die Entfernungen der Mitnahme­ düsen eines Systems gegenüber den Mitnahmedüsen des anderen Systems in einer Valenz von 10-2 bis 10-3 m.
Zur Einsparung von Druckflüssigkeit ist es vorteilhaft, wenn die Mitnahmedüsen an den Druckmediumbehälter über Steuer­ ventile angeschlossen sind.
Zur Verbesserung der Abfuhr der Grenzschicht ist es vorteil­ haft, wenn längs der Hinterwand des Rietkammes ein weiteres System von Zusatzdüsen verteilt ist, welche mit den Achsen ihrer Ausflußströme unter einem spitzen Winkel von der Ebene des Rietkammes weg eingestellt sind.
Es ist beim Verfahren sowie bei der Vorrichtung zum Ein­ tragen des Schußgarnes der vorliegenden Erfindung insbesondere vorteilhaft, wenn das Schußgarn durch Einwirkung des Träger- Strömungsfeldes entlang des ebenen unverformten Rietkammes in einem vorbestimmten Raum des Webfaches von sehr kleinem Querschnitt mitgenommen wird. Es gehört zu den Hauptvorteil­ len der Erfindung, daß das Schußgarn mittels eines Träger- Strömungsfeldes mit kleinem Turbulenzgrad eingetragen wird. Die Verläßlichkeit sowie die Geschwindigkeit der Eintragung des Schußgarnes kann mit Vorteil durch die bloße geometische Anordnung und Orientierung der Mitnahmedüsen gesteuert wer­ den. Die Eintragungsstörungen, die durch ein unzulänglich geöffnetes Webfach der Kettfäden verursacht werden, sind we­ sentlich verringert, da sich das Schußgarn entlang des Riet­ kammes bewegt. Der geringe Verbrauch von Luft ist ebenfalls vorteilhaft, da die Ausflußöffnungen der Düsen in minimaler Entfernung vom Rietkamm liegen, und ihre Durchmesser eben­ falls minimal sind.
Das Verfahren sowie die Vorrichtung zur Eintragung von Schuß­ garn der vorliegenden Erfindung sind auch deshalb vorteil­ haft, weil sie einfach, unabhängig von der Qualität des Schußgarnes sowie von der Veränderung der Dichte der Blatt­ stäbe sind und eine Stafettensteuerung der Mitnahmedüsen ermöglichen, sowie minimale Ansprüche an die Größe des Web­ faches stellen, was den Hub der Webblätter sowie des Riet­ kammes zu verringern ermöglicht. Dadurch wird eine Herab­ setzung der Kräfte im Webfachmechanismus, eine Herabsetzung des Geräusches und der Vibrationen erreicht, sowie eine Er­ höhung der Webgeschwindigkeit ermöglicht.
Das Wesen der Erfindung sowie weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung sind nachfolgend anhand von schematisch in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispie­ len näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine axonometrische Ansicht der Vorrichtung,
Fig. 2 eine Vorderansicht des Rietkammes sowie der Ein­ tragungsdüse und der Mitnahmedüsen der Fig. 1,
Fig. 3 eine Grundrißansicht des Rietkammes sowie der Eintragungsdüse und der Mitnahmedüsen der Fig. 1,
Fig. 4 einen Aufrißanblick auf eine alternative Anordnung der Mitnahmedüsen,
Fig. 5 einen Grundrißanblick auf die Ausführung der Fig. 4,
Fig. 6 einen Grundrißanblick auf eine weitere mögliche Ausführung mit Zusatzdüsen,
Fig. 7 ein Schema der Druckverteilung in der aus der Mit­ nahmedüse strömenden Flüssigkeit.
Die Vorrichtung zur Eintragung von Schußgarn in einer in Fig. 1 dargestellten einfachen Ausführung enthält einen Rietkamm 1, vor welchem auf einer Leiste 6 zwei Systeme von Mitnahmedüsen 2 angebracht sind. Unmittelbar vor der Ebene des Rietkammes 1 ist eine Eintragdüse 3 gewöhnlicher Aus­ führung angebracht, in welche das Schußgarn b eingeführt ist, das von der Abmeßvorrichtung zugeführt wird, die zwecks Vereinfachung durch eine Biegung C des Schußgarnes b vor der Eintragungsdüse 3 dargestellt ist.
Die Mitnahmedüsen 2 sind entlang der ganzen Breite des Web­ faches verteilt angeordnet. Das Webfach wird mittels der Schäfte 4 gebildet, welche schematisch dargestellt sind, eben­ so wie die Schneidevorrichtung 19 und das Gewebe 3.
Mittels Schläuchen 8, Steuerungsventilen 10 und Verteilungs­ leitungen 11 sind beide Systeme von Mitnahmedüsen 2 an den Behälter 9 für die Druckflüssigkeit angeschlossen. Analog ist auch die Eintragungsdüse 3 mittels einer weiteren Vertei­ lungsleitung 11 mit einem Steuerventil 10 an den Behälter 9 der Druckflüssigkeit angeschlossen.
Die Mitnahmedüsen 2 sind im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 aus Röhrchen 7 gebildet, welche an einem Ende geschlossen sind und am anderen Ende unterhalb der Leiste 6 in Schläuche 8 eingeführt sind. In jedem Röhrchen sind, wie aus Fig. 2 ersichtlich, in einer Entfernung von 10-2 bis 10-3 m zwei Öffnungen 12 von einem Durchmesser in einem Valenzbereich von 10-3 bis 10-4 m ausgebohrt. Die dem geschlossenen Ende der Röhrchen 7 näheren Öffnungen bilden ein System von Mit­ nahmedüsen 2, und die übrigen Öffnungen dann das zweite System der Mitnahmedüsen 2. Die Öffnungen 12 in dem Röhrchen 7 und dadurch auch die Systeme der Mitnahmedüsen 2 können auch mehr sein, es ist jedoch dann mit einem größeren Verbrauch von Druckflüssigkeit zu rechnen. Um den Verbrauch der Druckflüs­ sigkeit auf einem minimalen Wert zu halten, sind die Öffnungen 12, wie in Fig. 3 gezeigt, derart gebildet, daß die Achsen 13 der Mitnahme-Flüssigkeitsströme aus den Öffnungen 12 unter einem spitzen Winkel α zur Ebene des Rietkammes 1 ge­ richtet sind, wobei die Entfernung der Röhrchen 7 vom Riet­ kamm 1 im Valenzbereich von 10-3 m liegen soll.
Bei der beschriebenen Bildung der Systeme von Mitnahmedüsen 2 ist es nicht nötig, die Leiste 6 mit Rücksicht auf den An­ schlag des Schußgarnes b durch den Rietkamm 1 gegenüber diesem beweglich anzuordnen, wie es z. B. auf bekannten Web­ maschinen mit Konfusor bei der die Konfusorlamellen tragen­ den Leiste der Fall ist. Die Mitnahmedüsen 2 können auch be­ weglich mit dem Rietkamm 1 gelagert sein. Dann ist es z. B. gemäß Fig. 4 möglich, die Röhrchen 7 eines Systems von Mit­ nahmedüsen 2 auf dem oberen Teil des Rietkammes 1 zu befesti­ gen, und die Mitnahmedüsen 2 des anderen Systems auf dem unteren Teil des Rietkammes 1, wobei es möglich ist, die Mit­ nahmedüsen 2 eines Systems gegenüber den Mitnahmedüsen 2 des anderen Systems versetzt anzuordnen. Der Anschlag des eingetra­ genen Schußgarnes b wird durch eine Spalte zwischen den Syste­ men der Mitnahmedüsen 2 ermöglicht. Die Entfernung der Mit­ nahmedüsen 2 von dem Rietkamm 1, die Verdrehung von deren Aus­ flußöffnungen 12 gegenüber dem Rietkamm 1 und deren Durchmesser werden ähnlich gewählt wie bei der vorgehenden Ausführung. Der Anschluß an den Behälter 9 der Druckflüssigkeit ist gleich.
In jenen Fällen, in welchen eine Erhöhung des Wirkungsgrades der Mitnahmedüsen 2 nötig ist, erscheint es vorteilhaft, die Ausführung gemäß Fig. 6 anzuwenden, welche sich von den vor­ gehenden dadurch unterscheidet, daß hinter dem Rietkamm 1 ein System von Zusatzdüsen 5 angebracht ist, welche mit ihren Achsen 12 der Ausflußströme unter einem spitzen Winkel β vom Rietkamm 1 gerichtet sind. An den Behälter 9 der Druckflüssig­ keit sind die Zusatzdüsen 5 mit Vorteil über Steuerungsven­ tile 10 angeschlossen, welche so immer für die benachbarte Zusatzdüse 5 und die Mitnahmedüse 2 gemeinsam sein können.
Die Steuerung der Steuerungsventile 10 kann in verschiedener Weise durchgeführt werden. In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 werden die Steuerungsventile 10 mechanisch mittels Nocken 15, die verstellbar auf der Nockenwelle 16 gelagert sind, welche von der nicht dargestellten Hauptwelle der Webma­ schine im Weberhytmus angetrieben wird, gesteuert. Durch die verstellbare Lagerung der Nocken 15 wird eine Zeitsteuerung der Öffnung der von ihnen gesteuerten Ventile 10 ermöglicht.
Die beschriebenen Vorrichtungen arbeiten folgendermaßen:
Nach Öffnung des Steuerungsventils 10 mittels der Nocken 15 wird die Eintragungsdüse 3 an den Behälter 9 angeschlossen und dadurch in Tätigkeit versetzt. Durch den Eintragungs­ flüssigkeitsstrom 17 wird das Schußgarn b, welches zum Ein­ tragen bestimmt ist, von der Abmessvorrichtung c abgezogen und in das Träger-Strömungsfeld a geschleudert, welches im offe­ nen Webfach d aus zwei Systemen von Mitnahmeströmen 18 der aus den Öffnungen 12 der Mitnahmedüsen 2 hinaustretenden Flüssigkeit gebildet wird, die nach dem Anschluß der Düsen an den Behälter 9 mittels der Steuerungsventile 10 zu den Düsen fließt. In dem Träger-Strömungsfeld a bewegt sich das Schußgarn b in einem durch die Ebene des Rietkammes 1 und die kegelförmig expandierenden Mitnahmeströme 18 der Flüssig­ keit bestimmten Raum, was durch die Verteilung des Druckes im Mitnahmestrom der aus den Öffnungen 12 der Mitnahmedüsen 2 expandierenden Flüssigkeit gegeben ist.
Die Verteilung des Druckes im kegelförmig expandierenden Mit­ nahmestrom 18 der aus der Öffnung der Mitnahmedüse austre­ tenden Flüssigkeit ist aus Fig. 7 ersichtlich, wo P 0- den Druckwert in der Achse des Mitnahmestromes bezeichnet, P 1- den Druckwert am Grenzpunkt 19 des Mitnahmestromes der Flüssigkeit und der Umgebung, P 2- den Druckwert der Umgebung.
Es gilt, daß P 0<P 1<P 2 ist. Die Druckunterschiede werden durch die Wirkung der Reibung des Stromes an der unbeweg­ lichen Umgebung hervorgerufen, wobei die Druckunterschiede P 0 - P 1, P 1 - P 2, P 0 - P 2 unter anderem dem Quadrat der Achsen­ geschwindigkeit des Stromes U 2 (x) proportional sind, welches anhähernd exponential mit ansteigender Entfernung x von der Düsenmündung abnimmt. Das Schußgarn b, welches sich von außen an den kegelförmig expandierenden Mitnahmestrom 18 der Flüssig­ keit annähert, wird durch den wirkenden Druckgradienten zu­ rückverdrängt. Dieser Einfluß nimmt ebenso schnell ab wie der Druckgradient, d. h. annähernd mit dem Quadrat der Entfer­ nung x von der Öffnung 12 der Mitnahmedüse 2.
Durch die Verteilung der Mitnahmedüsen 2 entlang des Riet­ kammes 1 im Webfach aus den Kettfäden d und durch die Vertei­ lung der Mitnahmedüsen 2 in zwei Systeme gemäß Fig. 1, 2, 4 wird ein stabilisiertes Träger-Strömungsfeld a als Resultante der Mitnahmeströme 18 der vorgehenden sowie der folgenden Mitnahmedüsen 2 gebildet. Durch ein derart gebildetes Träger- Strömungsfeld a wird das Schußgarn b entlang des Rietkammes 1 gezogen, an dessen Rietstäben 20 es sich unstetig abstützt, wie aus Fig. 6 ersichtlich. Die Stabilität der Bewegung des Schußgarnes b entlang des Rietkammes 1 wird dadurch gesichert, daß die Grenzschicht des Träger-Strömungsfeldes a, die an den Rietstäben 20 des Rietkammes 1 gebremst wird, anwächst und die Stabilität des Träger-Strömungsfeldes a stört. Das Anwachsen der Grenzschicht des Träger-Strömungsfeldes a entlang des Rietkammes 1 wird durch Abführen eines Teiles der Flüssigkeit aus der Grenzschicht des Strömungsfeldes a hinter den Riet­ kamm 1 verhindert. Als Leitung zum Abführen der Flüssigkeit aus der Grenzschicht des Strömungsfeldes dienen die Spalten zwischen den Rietstäben 20 des Rietkammes 1. Die Steuerung der Stärke der Grenzschicht des Strömungsfeldes a kann durch Ver­ änderung des spitzen Winkels x der Achsen 13 der Mitnahme­ ströme der Flüssigkeit zur Ebene des Rietkammes 1 gesteuert werden, gegebenenfalls durch Veränderung des spitzen Winkels α der Achsen 13 der Ausflußströme 21 der Zusatzdüsen 5.
Vom Standpunkt der Eintragung und der Einsparung von Druck­ flüssigkeit erscheint es vorteilhaft, wenn durch Verdrehung der Nocken 15 die Mitnahmedüsen 2 fortschreitend derart geöff­ net werden, daß das Träger-Strömungsfeld a den Vorderteil des Schußgarnes b umgibt, wie es aus Fig. 4 und 6 ersichtlich ist.
Nach Eintragung in das Webfach wird das Schußgarn b an der Gewebekante e angeschlagen und entlang der Ränder des Ge­ webes mittels einer Schneidevorrichtung 19 abgeschnitten, wo­ rauf der Zyklus wiederholt wird.
Als Rietkamm 1 wird mit Vorzug ein glatter Rietkamm 1 be­ nutzt ohne geformte Vorsprünge auf dem System der Rietstäbe 20 oder anders geformter Rietstäbe, z. B. durch deren Biegung.

Claims (7)

1. Verfahren zur Eintragung von Schußgarn auf einer Web­ maschine, bei welchem das Schußgarn durch Einwirkung eines Eintragungs-Flüssigkeitsstromes und Mitnahme-Flüssigkeits­ strömen eingetragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Schußgarn durch den Eintragungs-Flüssigkeitsstrom in ein Träger-Strömungsfeld aus mindestens zwei Systemen von Mitnahme-Flüssigkeitsströmen geschleudert wird und sich im Träger-Strömungsfeld unstetig abstützt, bei gleichzeitiger Stabilisierung des Träger-Strömungsfeldes durch Abführen eines Teiles der Flüssigkeit aus der Grenzschicht des Strömungsfeldes.
2. Verfahren zur Eintragung von Schußgarn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mittels des Träger-Strömungsfeldes auf den Vorderab­ schnitt des einzutragenden Schußgarnes durch Stafetten- Aktivierung von Mitnahme-Luftströmen eingewirkt wird.
3. Verfahren zur Eintragung von Schußgarn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abführen eines Teiles der Flüssigkeit der Mitnahme­ ströme aus der Grenzschicht des Strömungsfeldes durch An­ blasen weiterer zusätzlicher Flüssigkeitsströme unter­ stützt wird.
4. Vorrichtung zur Eintragung von Schußgarn auf einer Webma­ schine, welche eine Eintragsdüse, Mitnahmedüsen und einen Rietkamm enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Eintragungsdüse (3 ) unmittelbar vor der Ebene des Rietkammes (1) angebracht ist und die Mitnahmedüsen (2) in mindestens zwei Systemen vor der Ebene des Rietkammes (1) verteilt und mit den Achsen (13) der Ausflußströme (18) in einem spitzen Winkel zur Ebene des Rietkammes (1) einge­ stellt sind, wobei die Rietstäbe (20) des Rietkammes Ab­ stützungen für das Schußgarn (b) bilden und die Spalten zwischen den Rietstäben (20) des Rietkammes (1) eine Leitung zum Abführen von Flüssigkeit aus der Grenzschicht des Strö­ mungsfeldes (a) bilden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Systeme der Mitnahmedüsen (2) von der Ebene des Rietkammes (1) im Valenzbereich von 10-3 m entfernt sind, die Durchmesser der Ausflußöffnungen (12) der Mitnahmedüsen im Valenzbereich von 10-3 bis 10-4 m liegen, und die Ent­ fernungen der Mitnahmedüsen (2) eines Systems gegenüber den Mitnahmedüsen (2) des anderen Systems im Valenzbereich 10-2 bis 10-3 m liegen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnahmedüsen (2) an den Behälter (9) des Druck­ mediums mittels Steuerungsventilen (10) angeschlossen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, 5 oder 6 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der Hinterwand des Rietkammes (1) ein weiteres System von Zusatzdüsen (5) verteilt ist, welche mit den Achsen (14) der Ausflußströme (21) unter einem spitzen Winkel vor der Ebene des Rietkammes (1) stehen.
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