DE4216749C1 - Verfahren zum pneumatischen Schußfadeneintrag auf Luftdüsenwebmaschinen - Google Patents
Verfahren zum pneumatischen Schußfadeneintrag auf LuftdüsenwebmaschinenInfo
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- D03D47/3033—Controlling the air supply
- D03D47/304—Controlling of the air supply to the auxiliary nozzles
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum pneumatischen Schußfa
deneintrag auf Luftdüsenwebmaschinen, wonach die Schußfäden
vorbestimmter Länge nach dem Freigeben durch einen Fadenstopper
von einer Hauptdüse in den Schußfadeneintragskanal eines
Webblattes eingetragen und durch über die Webbreite angeordnete
Stafettendüsen, die den Kopfbereich des jeweiligen Schußfadens
mittels pneumatischen Transportmediums fortschreitend, in der
Art eines Strömungs- oder Transportwanderfeldes beaufschlagen
und somit den Schußfaden durch den Schußfadeneintragskanal mit
einer eine Fadenzugkraft aufbauenden Eintragsgeschwindigkeit
transportieren.
Aus der DE-AS 23 28 135 ist ein Verfahren zum Schußfadeneintrag
in das Webfach mittels eines Fluidstromes bekannt. Das Fluidum
entströmt mehreren über die Webbreite angeordneten Düsen,
nachfolgend als Stafettendüsen bezeichnet, wobei die Fluidströ
me so gesteuert sind, daß sie im Bereich der Schußfadenspitze
den Faden beaufschlagen und den Fadentransport bewirken. Dieser
Bereich wandert synchron mit dem Schußfaden. Die Stafettendüsen
werden verfahrensgemäß mit Druck beaufschlagt, wenn die Schuß
fadenspitze in ihren Bereich kommt, und die Stafettendüsen
werden nicht mehr mit Druck beaufschlagt, wenn die Schußfaden
spitze ihren Bereich verläßt, mit Ausnahme einer oder mehrerer
über die Webbreite verteilter Stafettendüsen, welche noch nach
Vorbeiflug der Schußfadenspitze solange mit Druck beaufschlagt
werden, bis die Schußfadenspitze die Webbreite durchflogen hat.
Dieser Verfahrensablauf führt, wie auch die Praxis zeigt, in
der Endphase des Schußfadeneintrags zu Zugspannungsspitzen im
Schußaden und in deren Folge zum sogenannten Fadenbruch, d. h.
der Schußfaden reibt. Die Ursachen hierfür sind darin zu
suchen, daß die Fadeneintragsgeschwindigkeit auch in der
Endphase des Schußeintrages noch relativ hoch ist und am Ende
des Schußeintrages mittels des die Schußfadenlänge begrenzenden
Fadenstoppers abrupt auf den Wert Null gesetzt wird.
Wird andererseits der Schußaden nicht mit der erforderlichen
Geschwindigkeit eingetragen, d. h. die die Fadenzugkraft erzeu
gende Geschwindigkeit (VL) des Strömungsmittels und die Anzahl
der am Schußfadeneintrag beteiligten Stafettendüsen ist zu
gering, ist mit Schlaufenbildung und mit einer geringen Faden
spannung zu rechnen.
Bekannt ist aus der US-PS 4,759,392 ferner ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Steuerung der Stafettendüsen für den
Schußfadeneintrag auf Webmaschinen. Danach soll der Schußfaden
eintrag bei optimaler Nutzung des Luftstromes und minimalem
Verbrauch so perfekt wie möglich erfolgen.
Dazu wird vorgeschlagen, daß zunächst erste Stafettendüsen
einer Stafettendüsenreihe derart angesteuert werden, daß ein
Basis- oder erster Luftstrom zum Eintragen des Schußfadens in
das Webfach erzeugt wird und daraufhin zweite Stafettendüsen
der Stafettendüsenreihe derart angesteuert werden, daß die
letzteren Stafettendüsen einen zusätzlichen oder zweiten Luft
strom abgeben, welcher die Spannkraft auf den Schußfaden
erzeugt. Dabei besitzt der Luftstrom der ersten Stafettendüsen
eine Geschwindigkeit, die nahezu der programmgemäß vorgegebenen
Schußfadeneintragsgeschwindigkeit entspricht. Der Luftstrom der
zweiten Stafettendüsen besitzt eine wesentlich höhere Luftge
schwindigkeit als die vorgegebene Eintragsgeschwindigkeit.
Beide aus dem Stand der Technik bekannte Lösungen vernachlässi
gen den Umstand, daß das Produkt aus der auf den Schußfaden
wirkenden Luftströmungsgeschwindigkeit (VL) und der Anzahl (n)
der Stafettendüsen neben der Geschwindigkeit des Schußfadens
(VG) und der Fadenmasse (m) einen erheblichen Einfluß auf die
Größe der Fadenzugkraft (FG) ausübt. Das bedeutet, je größer
der Anteil des Produktes (VL·n) gemäß der Beziehung FG =
f(VG, m, VL·n) ist, umso häufiger werden Schußfadenbrüche während
des Schußfadeneintrages auftreten.
Der bekannte Stand der Technik gibt also keinen Hinweis darauf,
wie bei optimaler Nutzung des Eintragsfluidums ein einwandfreier
Schußfadeneintrag erfolgen kann, ohne daß Schußfadenbrüche
ausgeschlossen oder auf ein Minimum reduziert werden können.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum pneuma
tischen Schußfadeneintrag auf Luftdüsenwebmaschinen anzugeben,
das bei optimaler Ausnutzung der Schußfadentransportenergie und
damit unter Nutzung der Massenträgheit oder daß Eigendynamik
des Schußfadens in der Endphase des Schußfadeneintrags, vor
nehmlich in der Schußfadenstreckphase, die Rate der Schußfaden
brüche auf ein Minimum reduziert ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der in an
sich bekannter Weise den Schußfaden durch den Schußfadenein
tragskanal des Webblattes transportierende Luftstrom der
Stafettendüsen in der Art eines Transportwanderfeldes den
Anfangs- oder vorderen Bereich des Schußfadens beaufschlagt.
In der Endphase des Schußfadeneintrags, also kurz bevor der
Schußfaden vollständig in den Eintragskanal eingetragen ist und
in gestreckter Form vorliegt, wird das Fadentransportwanderfeld
abgeschaltet. Damit wird kurzzeitig die die Fadenzugkraft (FG)
beeinflussende Luftströmungsgeschwindigkeit (VL) reduziert und
der Schußfaden nur noch aufgrund der ihm innewohnenden Eigendy
namik weitertransportiert. Der Schußfaden liegt demgemäß in
einen relativ ungespannten Zustand vor. Nach dem Reduzieren der
Luftströmungsgeschwindigkeit (VL) wird ein Schußfadenspannwan
derfeld aufgebaut, welches von einer vergleichsweise geringeren
Anzahl von Stafettendüsen erzeugt wird, als sie für das Trans
portwanderfeld notwendig ist. Damit wird erneut eine auf den
Schußaden von der ersten Zugkraft (FG) abweichende oder nicht
abweichende Zugkraft aufgebracht. Dem Fachmann ist es nun
überlassen, in Abhängigkeit von den unterschiedlichsten, den
Schußfadeneintrag bestimmenden Parametern das Schußfadenspann
wanderfeld ausschließlich im Ausgangsbereich des Schußfaden
eintragskanals oder über die Webbreite aufzubauen.
Die Praxis hat allerdings gezeigt, daß es zweckmäßig ist, das
Schußfadenspannwanderfeld in über die Webbreite verteilte
Abschnitte von Wanderfeldern aufzuteilen. Damit wird ein
sanftes Spannen des Schußfadens erreicht und Schußfadenbrüche
werden vollständig unterbunden.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispie
les näher erläutert werden.
In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 den bekannten Aufbau eines Schußfadentransportwander
feldes und
Fig. 2 das Schußfadentransportwanderfeld bei reduzierter Luft
strömungsgeschwindigkeit in der Endphase des
Schußeintrages mit dem nachgeschalteten Schußfaden
spannwanderfeld.
Mit I bis VI sind in den Fig. 1 und 2 die über die Webbreite
der Webmaschine angeordneten Gruppen von Stafettendüsen be
zeichnet.
Die Gruppen I bis VI bilden für die Spitze des Schußfadens 1
das Schußfadentransportwanderfeld 2 aus. Die einzelnen Stafet
tendüsengruppen sind als Zugdüsen wirksam.
Sobald die Fadenspitze die eine Stafettendüsengruppe z. B. I
verlassen hat, wird von dieser die Luftzufuhr auf den Schußfa
den unterbunden und der Transport von der nächst folgenden
Stafettendüsengruppe II übernommen. Den Stafettendüsengruppen I
bis VI wird also stafettenartig ein unter einem vorbestimmten
Druck (p) stehendes Transportmedium, vorzugsweise Luft, über
eine allgemein bekannte pneumatische Steuerung zugeführt, wobei
die Luft mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit (VL) aus den
einzelnen Düsen jeder zugeschalteten Stafettendüsengruppe
strömt und den Schußfaden 1 durch den hier nicht dargestellten
Schußfadeneintragskanal des Webblattes einer Webmaschine zieht.
Fig. 1 veranschaulicht den bekannten Schußfadentransport durch
den Eintragskanal im Webblatt.
Hier erfolgt der pneumatische Schußfadeneintrag mit nur einem
einzigen Wanderfeld, dem Schußfadentransportwanderfeld 2. Bei
diesem Verfahrensablauf werden nacheinander die Stafetten
düsengruppen I bis VI zu- und abgeschaltet.
Der Schußfaden 1, der hier im Diagramm der Fig. 1 als Gerade
dargestellt ist, kommt ausgangsseitig des Webblattes im Punkt 3
mit relativ hoher Eintragsgeschwindigkeit an; dies auch
aufgrund der ihm durch die stafettenartige Beschleunigung über
die Webbreite aufgegebenen Eigendynamik.
Ein Strecken des Schußfadens ist durch erneutes Zuschalten von
Stafettendüsengruppen daher nicht erforderlich.
Unterschiedliche Faden- bzw. Garnqualitäten und insbesondere
die vorgenannte Eigendynamik der Schußfäden führen jedoch bei
diesem Verfahrensablauf häufig zu sogenannten Schußfadenbrüchen
und daraufhin zum Abschalten der Webmaschine.
Die aus der Europäischen Patentschrift 0 112 431 bekannte
Lösung, wonach wenigstens eine passierte Stafettendüse vor
Schußfadeneintragsende mindestens noch ein weiteres mal zur
Stützung des Schußfadens wieder eingeschaltet wird, führt nicht
zur Lösung der Aufgabenstellung, wie sie der anmeldungsgemäßen
Erfindung zugrunde liegt.
Wird nämlich die wandernde Druckwelle oder die Luftströmungsge
schwindigkeit des ersten Wanderfeldes über die Webbreite
einerseits konstant hoch gehalten, führt dies zu den vorgenann
ten Schußfadenbrüchen oder andererseits konstant niedrig
gehalten, um Schußfadenbrüche zu vermeiden, wird die Eintrags
zeit des Schußfadens verlängert, was sich dann negativ auf die
Leistungsfähigkeit der Webmaschine auswirkt.
Alle Lösungsvarianten, wie sie auch in der Europäischen
Patentschrift 0 112 431 aufgezeigt sind, wonach auf das erste
Wanderfeld, dem über die Webbreite konstante Schußfaden
transportparameter (Blasdauer und Druckwelle bzw. Luft
strömungsgeschwindigkeit) zugrunde liegen, zur Stützung bzw.
Nachförderung und Gestreckthaltung des Schußfadens ein
Nachlauf-Wanderfeld erzeugt wird, führen nicht zur Lösung der
erfindungsgemäßen Aufgabe.
In dem Diagramm gem. Fig. 2 ist das erfindungsgemäße pneumati
sche Schußfadeneintragen dargestellt.
Auf der Abszisse von Fig. 2 sind über die Webbreite (x) die
Stafettendüsengruppen I bis VI und auf der Ordinate die Blas
dauer (t) aufgetragen.
Zum Zeitpunkt t0 wird die Spitze bzw. der vordere Teil des
einzutragenden Schußfadens 1 von den ersten wirksamen Stafet
tendüsen der ersten Stafettendüsengruppe I erfaßt. Die Blasdau
er wird bis zum Zeitpunkt t1 aufrechterhalten. Vor Abschalten
der Gruppe I wird die Gruppe II zu einem Zeitpunkt t′1 einge
schaltet, deren Blasdauer bis zu dem Zeitpunkt t2 aufrecht
erhalten bleibt. Die Gruppe III wird zu dem Zeitpunkt t′2
eingeschaltet. Bis zur Gruppe IV bleibt die Blasdauer (t) und
der zeitliche Rhythmus des Zu- und Abschaltens der einzelnen
Stafettendüsengruppen konstant.
Konstant bleibt bis zu dieser Stafettendüsengruppe auch die
Luftströmungsgeschwindigkeit (VL) der einzelnen Stafettendüsen
der betreffenden Gruppe.
Nach der Stafettendüsengruppe IV sind die verbleibenden Gruppen
V bis VI mit einer im Vergleich zu den vorgenannten Gruppen
geringeren Blasdauer (t) und einer verminderten Luftströmungs
geschwindigkeit (VLred.) zugeschaltet.
Der Schußfaden besitzt in diesem Stadium nämlich eine solche
Eigendynamik, die es gestattet, bei verminderter Luftströmungs
geschwindigkeit ohne weiteres den vorgesehenen Endpunkt 3 im
Schußeintragskanal des Webblattes zu erreichen.
Der Schußfaden 1 liegt damit zumindest innerhalb des
Endbereiches des Schußeintragskanals in einem nicht gestreckten
Zustand (in der Fig. 2 wellenartig dargestellt) vor.
Auf das Schußfadentransportwanderfeld 2, dem in der Endphase
des Schußfadeneintrags eine reduzierte Luftströmungsgeschwind
igkeit (VLred.) zugrunde liegt, wird ein Schußfadenspannwander
feld 4 wirksam.
Das Schußfadenwanderfeld 4 wird aufgebaut, zu einem Zeitpunkt
t5 nachdem alle oder nur wenigstens eine Gruppe der Stafetten
düsengruppen V bis VI mit reduzierter Luft-Strömungsgeschwin
digkeit wirksam waren oder vollständig unwirksam sind.
Zweckmäßigerweise wird jedoch das Spannwanderfeld 4 zu dem
Zeitpunkt t′5 aufgebaut, nachdem die Stafettendüsengruppen V
und VI vollständig abgeschaltet sind.
Das Spannwanderfeld 4 wird nun dadurch aufgebaut, daß die
Stafettendüsen z. B. der Gruppen V und/oder VI entweder wieder
stafettenartig oder gleichzeitig zu dem Zeitpunkt t′5
kurzzeitig mit Druckluft versorgt werden. Dies führt dazu, daß
der ungestreckt im Eintragskanal vorliegende Schußfaden 1′
nunmehr gestreckt vorliegt und an das Gewebe angeschlagen
werden kann.
Fig. 2 zeigt auch, daß das Schußfadenspannwanderfeld 4 aus
Abschnitten von Spannwanderfeldern, die über die Webbreite (x)
verteilt aufgebaut werden können, z. B. durch gleichzeitiges
stafettenartiges oder nicht stafettenartiges Zuschalten der
Stafettendüsengruppen III und VI, bestehen kann.
Claims (5)
1. Verfahren zum pneumatischen Schußfadeneintrag auf Luftdüsen
webmaschinen, wonach die Schußfäden vorbestimmter Länge nach
dem Freigeben durch einen Fadenstopper von einer Hauptdüse in
den Schußfadeneintragskanal eines Webblattes eingetragen und
durch über die Webbreite angeordnete Stafettendüsen, die den
Kopfbereich des jeweiligen Schußfadens mittels pneumatischen
Transportmediums fortschreitend, in der Art eines Schußfaden
transportwanderfeldes beaufschlagen und somit den Schußfaden
durch den Schußfadeneintragskanal mit einer eine Fadenzugkraft
aufbauenden Luftströmungsgeschwindigkeit transportieren und
wobei der Schußfaden in der Endphase des Schußfadeneintrags
gestreckt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Schußfadeneintrag bewirkende
Luftströmungsgeschwindigkeit (VL) des Schußfaden
transportwanderfeldes in der Endphase des Schußfadeneintrages
reduziert wird und daraufhin durch erneutes Erzeugen der
Luftströmungsgeschwindigkeit (VL) ein Schußfadenspannwanderfeld
auf dem eingetragenen Schußfaden wirksam wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reduzieren der Luftströmungsgeschwin
digkeit (VL) des Schußfadentransportwanderfeldes durch vollstän
diges Abschalten der Stafettendüsen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reduzieren der Luftströmungsgeschwin
digkeit (VL) des Schußfadentransportwanderfeldes durch teilwei
ses Abschalten der Stafettendüsen erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schußfadenspannwanderfeld im Endbe
reich des Schußfadeneintragskanals aufgebaut wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schußfadenspannwanderfeld aus
Abschnitten von Spannwanderfeldern besteht, die über die
Webbreite verteilt aufgebaut werden.
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