DE3609719A1 - Verfahren und vorrichtung zum beeinflussen der laenge und des maschenbildes von strickstuecken - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum beeinflussen der laenge und des maschenbildes von strickstueckenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Beeinflussen der Länge und des
Maschenbildes von auf einer Flachstrickmaschine
hergestellten Strickstücken.
Auf Flachstrickmaschinen hergestellte Strickstücke
unterliegen aufgrund unterschiedlicher stricktechnischer
Voraussetzungen bzw. Parameter wie Garnspannung,
Warenabzug und Strickgeschwindigkeit einer Längentoleranz,
die verbesserungsbedürftig ist.
Es sind Einrichtungen bekannt, mit denen über Kontrollorgane
die Länge des Strickstücks beeinflußt werden kann. Dabei
wird beispielsweise die gestrickte Länge des Strickstücks
gemessen, und durch Verstellen der Nadelsenker werden die
Abzugswerte für das als nächstes herzustellende Strickstück
korrigiert. Dies ist eine indirekte Messung, bei der die
Parameter für das nächste Strickstück bereits
beispielsweise vom Ablauf des Fadens schon wieder ganz
anders gelagert sein können und damit die für dieses
nächste Strickstück korrigierten Abzugswerte nicht mehr
zu einer korrekten Länge des Strickstücks führen können.
Weiter ist es bekannt, innerhalb eines Strickstücks
beispielsweise durch Abtasten eines Rapportes Korrekturwerte
zu ermitteln und diese dann an eine Verstelleinrichtung der
Nadelsenker, beispielsweise in Form von Schrittmotoren, zur
Nachjustierung weiterzugeben.
Durch die DE-OS 33 00 240 ist eine Einrichtung zur
Längenmessung bekanntgeworden, bei der das Strickstück
während der Herstellung gemessen und bei Nichterreichen
einer gewünschten Länge nach einer vorprogrammierten
Anzahl von Strickreihen ein Befehl erteilt wird,
beispielsweise einen Rapport mehr zu stricken.
Andererseits kann beim frühzeitigen Erreichen einer
vorbestimmten Länge des Gestricks das Programm abgebrochen
und die Maschine über wenige zusätzliche Schlittendurchläufe
wieder in die Anfangsstellung gebracht werden, wobei
Fadenführer und Versatzeinrichtung in die Grundstellung
gebracht werden.
Schließlich ist es bekannt, eine Kontrolle in der
Fadenzuführung über eine Längenmessung des zu
verstrickenden Fadens durchzuführen. Die Länge des zu
verstrickenden Fadens wird dabei überwacht und bei
bestimmten vorgegebenen Strickreihen erfaßt. Die zugehörigen
Kontrollorgane geben dann auftretende Abweichungen in der
Fadenlänge an Verstelleinrichtungen für die Nadelsenker,
beispielsweise Schrittmotoren, weiter, wodurch die folgenden
Maschenreihen mit Maschen größerer oder kleinerer Festigkeit
gestrickt werden.
Bei einer Flachstrickmaschine wird der Faden den Nadeln über
Fadenführer zugeführt. Die Nadeln, die beim Stricken den
Faden von einer Garnspule holen müssen, ziehen diesen über
mehrere Umlenkungen von der Garnspule ab. Da einerseits fast
immer mit mehreren Fäden gearbeitet wird und andererseits
auch ständig neue Garnspulen für die Fadenzufuhr angesetzt
werden müssen, entstehen laufend unterschiedliche
Fadenspannungsverhältnisse.
Darüber hinaus treten große Fadenspannungsunterschiede bei
der Schlittenumkehr auf. Diejenigen Fäden, die von links
und von rechts außen parallel unterhalb der
Fadenführerschiene dem Fadenführernüßchen des Fadenführers
zugeführt werden, unterliegen nach der Schlittenumkehr bei
Beginn einer neuen Strickreihe grundsätzlich
unterschiedlichen Spannungen. Wird der Faden von rechts
außen dem Fadenführernüßchen zugeführt, so ergeben sich
bei einem Schlittenlauf von rechts nach links zu Beginn
der neuen Strickreihe größere Spannungen, als wenn der
Schlitten von links nach rechts läuft. Bei einem
Schlittenlauf von rechts nach links muß der Faden von
Beginn an von der Garnspule abgezogen werden. Beim
Schlittenlauf von links nach rechts wird erst der von der
rechten Fadenumlenkung bis zur linken Fadenführernüßchen-
Abstellung zur Verfügung stehende Faden verstrickt, bis
für den Rest der Strickreihe noch Faden von der Garnspule
benötigt wird.
Zwar werden die Nadeln von einem Nadelsenker konstant
abgezogen, die Nadeln, die gerade eine Masche bilden, holen
sich den Faden jedoch nicht nur von der Garnspule, sondern
auch von der zuvor gebildeten Masche, deren Nadel vom
Nadelsenker nicht mehr gehalten wird.
Der Faden, der von der Garnspule kommt, durchläuft
verschiedene Kontrollstellen, wie z. B. einen Knotenwächter
und einen Wächter für den Ablauf der Spule. Er wird daher
von einer Fadenbremse und einer Fadenrückholfeder
unterschiedlich stark in seiner Spannung beeinflußt. Bei
bekannten Flachstrickmaschinen können die Fadenbremse und
die Fadenrückholfeder nur von Hand verstellt werden. Ändert
sich daher innerhalb eines Strickstückes die Fadenspannung,
beispielsweise auch durch unterschiedlich hart gewickelte
Garnspulen, so kann diese nur durch eine Handnachstellung
beeinflußt werden. Die Maschen werden unregelmäßig, die
Qualität des Maschenbildes schlecht und auch die
Gestricklänge unterschiedlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
welche es auf einfache und sichere Weise ermöglichen, Länge
und Maschenbild eines auf einer Flachstrickmaschine
hergestellten Strickstücks während des Strickens
kontinuierlich auf besonders hohe Konstanz zu beeinflussen.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs
beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
- a) die Fadenspannung des zu verstrickenden Fadens vor dem Einlauf in das Fadenführernüßchen kontinuierlich gemessen wird,
- b) der Meßwert der Fadenspannung mit einem vorgegebenen Spannungssollwert verglichen wird und
- c) die Fadenspannung entsprechend dem Soll/Istwertvergleich durch Angriff am Faden an wenigstens einer Stelle auf den vorgegebenen Spannungssollwert eingestellt wird.
Vorteilhaft wird der Spannungssollwert von einer
Maschinensteuerung der Flachstrickmaschine vorgegeben.
Beim Verstricken mehrerer Fäden wird der Spannungssollwert
eines Fadens zweckmäßig durch den gemessenen
Spannungsistwert wenigstens eines weiteren Fadens beeinflußt.
Die Vorgabe des Spannungssollwerts und der
Soll/Istwertvergleich erfolgen vorteilhaft in einem
Mikroprozessor.
Weiter wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe mit
einer Vorrichtung zum Beeinflussen der Länge und des
Maschenbildes von auf einer Flachstrickmaschine
hergestellten Strickstücken, welche zwischen wenigstens
einer Garnspule und einer Umlenkung zu wenigstens einem
Fadenführernüßchen auf dem Wege eines Fadens eine
Fadenbremse und/oder eine Fadenrückholfeder aufweist,
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
- a) auf dem Wege des Fadens nach der Fadenbremse und/oder der Fadenrückholfeder sowie vor dem Fadenführernüßchen ein Fadenspannungsmesser zum Messen eines Fadenspannungsistwertes in operativer Verbindung mit dem Faden angeordnet ist,
- b) die Fadenbremse und/oder die Fadenrückholfeder automatisch ansteuerbar ausgebildet ist,
- c) ein Prozeßregler für einen vorgegebenen Sollwert der Fadenspannung vorgesehen ist und
- d) der Prozeßregler mit dem Fadenspannungsmesser zum Erfassen des Fadenspannungsistwerts sowie mit der Fadenbremse und/oder der Fadenrückholfeder zum Einstellen des Fadenspannungsistwerts verbunden ist.
Der Prozeßregler enthält zweckmäßig einen Mikroprozessor.
Weiter ist der Prozeßregler vorteilhaft in eine
Maschinensteuerung einer elektronisch gesteuerten
Flachstrickmaschine integriert.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist die
erfindungsgemäße Vorrichtung derart aufgebaut, daß
- e) mehrere Fadenführernüßchen und zugehörige Einrichtungen nach a) und b) vorgesehen sind,
- f) der Prozeßregler für entsprechend mehrere Sollwerte der Fadenspannung ausgebildet ist und
- g) der Prozeßregler mit jedem Fadenspannungsmesser und jeder Fadenbremse und/oder jeder Fädenrückholfeder verbunden ist.
Zweckmäßig sind dabei die Sollwerte der Fadenspannungen
in den Prozeßregler einprogrammiert.
Weiter können die Sollwerte der Fadenspannungen vorteilhaft
in dem Prozeßregler durch einen oder mehrere
Fadenspannungsistwerte beeinflußbar sein.
Durch die erfindungsgemäße Überwachung der
Fadenabzugsspannung mit Hilfe eines Fadenspannungsmessers
können die Spannungsunterschiede innerhalb eines Fadens
wie auch die Spannungsunterschiede in mehreren zu
verstrickenden Einzelfäden untereinander festgestellt
werden. Durch die Verbindung der Fadenspannungsmesser mit
den den Fäden zugeordneten Fadenbremsen und
Fadenrückholfedern können alle auftretenden
unterschiedlichen Fadenspannungen auf einfache Weise
ausgeglichen werden.
Sowohl die Fadenbremse als auch die Fadenrückholfeder
weisen zweckmäßig Schrittmotoren zur Verstellung auf, die
ihrerseits unmittelbar von dem Prozeßregler angesteuert
werden.
Die Erfindung ist im folgenden an einem Ausführungsbeispiel
und anhand der Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung
zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in Seitenansicht,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Fadenbremse
in der Vorrichtung nach Fig. 1, gesehen in
Richtung des Pfeiles II in Fig. 1, und
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Vorrichtung
in Fig. 1, gesehen in Richtung des Pfeiles III
in Fig. 1.
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung weist eine
Garnspule 1 auf, von der ein zu verstrickender Faden 2
abgezogen wird. Der von der Garnspule 1 kommende Faden
durchläuft eine Fadenbremse 3, einen Knotenwächter 4 und
eine Rückholfeder 5. Über ein Umleitblech 6 wird der
Faden 2 dem Fadenführernüßchen 7 eines längs der
Flachstrickmaschine bewegten Fadenführers zugeführt.
Im Bereich des Fadenaustritts aus dem Umleitblech 6 ist
ein mit dem Faden 2 in operativer Verbindung stehender
Fadenspannungsmesser 8 angeordnet. Die Ausgangsgröße des
Fadenspannungsmessers 8 entsprechend dem
Fadenspannungsistwert ist einem Prozeßregler 9 zugeführt.
Der Prozeßregler 9, der vorteilhaft einen Mikroprozessor
enthält und in die Maschinensteuerung einer elektronisch
gesteuerten Flachstrickmaschine integriert sein kann,
führt einen Vergleich des Fadenspannungsistwerts mit einem
in ihn einprogrammierten Fadenspannungssollwert durch.
Sowohl die Fadenbremse 3 als auch die Fadenrückholfeder 5
sind von dem Prozeßregler 9 automatisch ansteuerbar. Sie
weisen zweckmäßig je einen Schrittmotor 10 und 11 auf, über
welchen die Vorspannung einer Feder 12 bzw. 13 verstellt
wird.
Verändert sich nun im Laufe der Herstellung eines
Strickstücks, auch während des Durchlaufs einer Strickreihe,
die Fadenspannung, dann wird diese von dem
Fadenspannungsmesser 8 erfaßt, im Prozeßregler 9 mit einem
dort je nach Gestrick und Garn vorprogrammierten
Fadenspannungssollwert verglichen und das Ergebnis des
Soll/Istwertvergleichs an die Fadenbremse 3 und/oder die
Fadenrückholfeder 5 bzw. deren Schrittmotoren 10, 11
weitergegeben. Die Fadenspannung wird damit kontinuierlich
auf den vorgegebenen Fadenspannungssollwert geregelt, und
zwar durch Veränderung der Brems- bzw. Rückholfederkräfte
der Fadenbremse 3 bzw. der Fadenrückholfeder 5.
Für jeden Fadenführer mit Fadenführernüßchen 7 einer
Flachstrickmaschine ist eine der beschriebenen Vorrichtungen
vorgesehen. Alle diese Vorrichtungen arbeiten auf einem
einzigen Prozeßregler 9. In dem Prozeßregler 9 können dabei
unterschiedliche Fadenspannungssollwerte für die
verschiedenen Fäden einprogrammiert sein. Die Sollwerte der
Fadenspannungen können in dem Prozeßregler 9 auch durch
einen oder mehrere Fadenspannungsistwerte beeinflußt werden.
Die Erfindung führt auf höchst einfache und zuverlässige
Weise zu einer Vergleichmäßigung der Länge und des
Maschenbildes von auf einer Flachstrickmaschine
hergestellen Strickstücken durch einfache Erfassung der
Fadenspannung vor der strickenden Nadel und Regeln dieser
Fadenspannung auf einen vorgegebenen Wert zum Ausgleich
von durch die Garnart, Fadenführung und Fadenbewegung
hervorgerufenen Fadenspannungsänderungen.
Claims (10)
1. Verfahren zum Beeinflussen der Länge und des
Maschenbildes von auf einer Flachstrickmaschine
hergestellten Strickstücken,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Fadenspannung des zu verstrickenden Fadens vor dem Einlauf in das Fadenführernüßchen kontinuierlich gemessen wird,
- b) der Meßwert der Fadenspannung mit einem vorgegebenen Spannungssollwert verglichen wird und
- c) die Fadenspannung entsprechend dem Soll/Istwertvergleich durch Angriff am Faden an wenigstens einer Stelle auf den vorgegebenen Spannungssollwert eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Spannungssollwert von einer Maschinensteuerung der
Flachstrickmaschine vorgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß beim
Verstricken mehrerer Fäden der Spannungssollwert eines
Fadens durch den gemessenen Spannungsistwert wenigstens
eines weiteren Fadens beeinflußt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorgabe
des Spannungssollwertes und der Soll/Istwertvergleich
in einem Mikroprozessor erfolgen.
5. Vorrichtung zum Beeinflussen der Länge und des
Maschenbildes von auf einer Flachstrickmaschine
hergestellten Strickstücken, welche zwischen wenigstens
einer Garnspule (1) und einer Umlenkung (6) zu
wenigstens einem Fadenführernüßchen (7) auf dem Wege
des Fadens (2) eine Fadenbremse (3) und/oder eine
Fadenrückholfeder (5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) auf dem Wege des Fadens (2) nach der Fadenbremse (3) und/oder der Fadenrückholfeder (5) sowie vor dem Fadenführernüßchen (7) ein Fadenspannungsmesser (8) zum Messen eines Fadenspannungsistwertes in operativer Verbindung mit dem Faden (2) angeordnet ist,
- b) die Fadenbremse (3) und/oder die Fadenrückholfeder (5) automatisch ansteuerbar ausgebildet ist,
- c) ein Prozeßregler (9) für einen vorgegebenen Sollwert der Fadenspannung vorgesehen ist und
- d) der Prozeßregler (9) mit dem Fadenspannungsmesser (8) zum Erfassen des Fadenspannungsistwerts sowie mit der Fadenbremse (3) und/oder der Fadenrückholfeder (5) zum Einstellen des Fadenspannungsistwerts verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Prozeßregler (9) einen Mikroprozessor enthält.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Prozeßregler (9) in eine Maschinensteuerung einer
elektronisch gesteuerten Flachstrickmaschine
integriert ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
- e) mehrere Fadenführernüßchen und zugehörige Einrichtungen nach a) und b) vorgesehen sind,
- f) der Prozeßregler (9) für entsprechend mehrere Sollwerte der Fadenspannung ausgebildet ist und
- g) der Prozeßregler (9) mit jedem Fadenspannungsmesser (8) und jeder Fadenbremse (3) und/oder jeder Fadenrückholfeder (5) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Sollwerte der Fadenspannungen in den Prozeßregler (9)
einprogrammiert sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Sollwerte der Fadenspannungen in dem Prozeßregler (9)
durch einen oder mehrere Fadenspannungsistwerte
beeinflußbar sind.
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